Fahrzeugsteuergerät und Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugsteuergerats
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzεugsteuergerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugsteuergerats. Bei elektronischen Fahrzeugsteuergeräten in der Kraft- fahrzeugtechnik ist es notwendig, Daten, die während des Betriebs des Falirzeugs für die Performance relevant sind, in Speichern für schnellen Zugriff zu halten, das in heißt in Speichern mit wahlfreiem Zugriff (RAMs). Diese Speicher können sich im Controller des Fahrzeugsteuergerats befinden oder auch extern zum Controller. Andererseits ist es notwendig, Daten, insbesondere Adaptionsdaten, auch während des Ruhezustands des Fahrzeugs, also nach Abschalten der Betriebsspannung des Fahrzeugsteuergerats, dauerhaft zu speichern.
Stand der Technik
Es ist im allgemeinen üblich, diejenigen Speicher des Fahrzeugsteuergerats, welche im Betrieb Daten enthalten, die standby-bedurftig sind, standby-fähig auszulegen. Dies bringt es mit sich, daß diese Speicher entweder unabhängig vom Betriebszustand des Falirzeugs mit einer entsprechenden Energiedauerversorgung versehen sind oder es sich um spezielle Speichertypen handelt, die keine Energiedauerversorgung benötigen (z.B. EEPROMs). Kommen unterschiedliche Speichertechnologien zum Einsatz, so werden möglicherweise auch noch unterschiedliche Energiedauerspannungen benötigt.
Daher ist es verhältnismäßig aufwendig, alle Speicher, die während des Fahrzeugbetriebs standby-bεdürftige Daten halten, standby-fähig auszulegen. Auch ist es aus Betriebsgründen nicht möglich, etwa nur einen der Speicher als standby-fähigen Speicher auszulegen und die Daten dauerhaft nach den Kriterien standby-Bedürftigkeit bzw. Performance- Relevanz auf die beiden Speicher zu verteilen, da manche Daten sowohl standby-bedurftig als auch Performance-relevant sind. Jedoch sollte ein Speicher mit schnellem Zugriff im
Betrieb nicht für standby-bedürftige Daten "verschwendet" werden, die nicht Performancerelevant sind.
Darstellung der Erfindung
Das Fahrzeugsteuergerät gemäß Anspruch 1 bzw. das Verfahren gemäß Anspruch 11 ist mit dem Vorteil verbunden, dass eine zusätzliche Energiedauerversorgung für den zweiten. Controller-externen Speicher entfällt. Weil die Daten entsprechend ihren Eigenschaften beim Start und beim Nachlauf umgeordnet werden, kann überdies der gesamte zur Verfü- gung stehende Speicherplatz rationeller genutzt werden. Insbesondere kann der schnelle interne Speicher kleinstmöglich gehalten werden, da im Nachlauf diejenigen Daten, die nicht standby-bedurftig sind, aus diesem entfernt werden und somit Platz für Daten aus dem externen Speicher geschaffen wird, die standby-bedurftig sind. Weiter vorteilhaft ist, dass die Energiedauerversorgung des Controllers für den standby-fähigen Speicher mit- verwendet werden kann, es entfällt also die Notwendigkeit einer zusätzlichen Energiedauerversorgung alleine für den standby-fähigen Speicher.
Bei dem Fahrzeugsteuergerät gemäß Anspruch 5 bzw. dem Verfahren gemäß Anspruch 12 ist ein Controller-externer Speicher standby-fähig ausgestaltet. Diese Variante ist insbe- sondere dann von Vorteil, wenn der standby-fähige Speicher keine Energiedauerversorgung benötigt.
Das erfindungsgemäße Fahrzeugsteuergerät bzw. das erfindungsgemäße Verfahren können teilweise in Software realisiert sein. Die Erfindung umfaßt auch Programmcode zur Durch- fuhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie ein Speicherniedium bzw. Datenträger mit erfindungsgemäßem Programmcode.
Zeichnung
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Fahrzeugsteuerung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm der Datenordnung bei dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 eine Fahrzeugsteuerung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm der Datenordnung bei dem zweiten Ausfuhrungsbeispiel.
Ausführungsvarianten
Gemäß Fig. 1 weist das erfindungsgemäße Fahrzeugsteuεrgerät einen Controller 1 mit Controller-internem Speicher 2 und einen externen Speicher 3 auf. Der Controller-interne Speicher 2 ist mit einer Energiedauerversorgung 4 versehen. Zur Kommunikation zwischen Controller 1, Speichern 2 und 3 ist ein Bussystem 5 vorgesehen.
Gemäß dem Ablaufdiagramm der Fig. 2 wird nach dem Beginn (Schritt 10) zunächst festgestellt, ob sich die Fahrzeugsteuerung in der Vorlaufphase befindet. Dies erfolgt anhand der Durchführung eines ersten Abfrageschrittes 20. Wird dieser erste Abfrageschritt 20 bejaht, befindet sich die Fahrzeugsteuerung in der Vorlaufphase, so dass alle nichtPerformance-relevanten standby-bedürftigen Daten aus dem schnelleren Controller- internen Speicher 2 in den (langsameren) Speicher 3 ausgelagert werden. Die Auslagerung der Daten, die in dem Controller-internen Speicher 2 abgelegt sind, auf die der Controller 1 wesentlich schneller zugreifen kann, in einen Controller-externen Speicher 3, erfolgt anhand eines Bussystems 5. Über das Bussystem 5 steht der Controller- interne Speicher 2 mit dem Controller-externen Speicher 3, beispielsweise ein RAM in Verbindung, wobei der Controller-externe Speicher 3 ein im Vergleich zum Controller-internen Speicher 2 wesentlich längere Zugriffszeiten auf die abgespeicherten Daten aufweist.
Bei Bejahung des zweiten Abfrageschrittes 5,0, d.h. die Falirzεugsteuerung befindet sich in der Nachlaufphase, werden alle stand-bye bedürftigen Daten aus dem langsameren, nicht- stand-bye-fähigen externen Speicher 3 in den stand-bye-fähigen internen Speicher 2 verlegt. Die Verlegung der Daten vom externen Speicher 3 in den stand-bye-fähigen internen Speicher 2, der dem Mikrocontroller 1 unmittelbar zugeordnet ist, erfolgt während eines Verlegungsschrittes 60.
Bei Verneinung des zweiten Abfrageschrittes 50 wird zum Ende der Abfragεroutine, d.h. des Ablaufdiagramms verzweigt. Nach Ende der Auslagerung der Daten wird zum Abfluß-
schritt 70 verzweigt, an welchem die Datenordnung ändert. Analog wird nach der Komplettierung des Verlegungsschrittes 60 zum Abschlußscliritt 70 verzweigt.
Bei dem internen Speicher 2 kann es sich um einen statischen RAM handeln, der beson- ders schnellen Zugriff gestattet.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist der externe Speicher 3 als standby- fähiger Speicher ausgestaltet, während der controller-interne Speicher 2 und - optional - ein weiterer Controller-externer Speicher 2A jeweils Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM) sind. Als Speicher 3 kommen Typen wie z.B. EEPROMs oder Flash-Speicher in- frage.
Der Darstellung gemäß Figur 4 ist ein Ablaufdiagramm der Datenordnung gemäß des zweiten Ausfuhrungsbeispiels der vorliegenden Erfindung zu entnehmen. Gemäß des in Figur 4 dargestellten Ablaufdiagramms erfolgt nach dem Anfangsschritt 10 das Durchlaufen eines ersten Abfrageschrittes 20. in dem festgestellt wird, ob sich die Fahrzeugsteuerung in der Vorlaufphase befindet oder nicht. Bei Verneinung des ersten Abfrageschrittes 20 wird zu einem weiteren Abfrageschritt 50 verzweigt, bei Bejahung des ersten Abfrageschrittes 20 erfolgt das Umladen Performance-relevanter Daten von externen Speicher 3 in den Controller-internen Speicher 2 oder einen Controller-externen Speicher 2A. Innerhalb der Auslagerungsoperation 30 können nicht Performance-relevante, jedoch standby bedürftige Daten aus einem Controller-externen Speicher 3 (standby RAM) in ein langsameres RAM, d.h. den Controller-externen Speicher 2A ausgelagert werden. Performancerelevante Daten hingegen können aus dem standby-RAM 3, in einem langsamer arbeiten- den, weiteren Controler-externen Speicher 2A kopiert werden. Während eines Umladeschrittes 40 können Performance-relevante Daten hingegen aus dem standby-fähigen Speicher 3 in den schnelleren Speicher 2, d.h. Controller-internen Speicher 2 kopiert werden. Nach Abschluß der Auslagerungs- bzw. Umladungsoperationen 30 bzw. 40 wird zum Abschlußschritt 70 des Ablaufdia Ogr1amms verzweigt.
Wird hingegen der zweite Abfrageschritt 50 bejaht, d.h. die Fahrzeugsteuerung befindet sich in der Nachlaufphase, so erfolgt während eines Verlegungsschrittes 60 die Verlegung standby-bεdürftiger Daten aus einem nichi-standby-fähigem Speicher in das standby- fähige RAM, d.h. dem standby-fähigem Speicher 3. Auch nach Ende dieser Operation wird zum Abschlußschritt 70 verzweigt. Bei Verneinung des zweiten Abfrageschrittes 50 wird ebenfalls zum Abschluß-Schritt 70 gemäß des Ablaufdiagramms in Figur 4 verzweigt.
-
Welche Daten in den Speicher 2A innerhalb des Sciirittes 30 und welche Daten in den Controller-internen Speicher 2 innerhalb des Schrittes 40 geladen werden, kann abhängig von der Zugriffsgeschwindigkeit auf die jeweiligen Speicher 2 bzw. 2A entschieden werden. Typischerweise wird der Controller-interne Speicher 2 eine kürze Zugriffszeit aufweisen, als der Controller-externe Speicher 2A, der nur über das Bussystem 5 erreichbar ist. In der Nachlaufphase werden alle Daten aus diesen beiden Speichern 2 bzw. 2A die standby- bedurftig sind in den standby-fähigen Speicher 3 verlegt, so daß sie nicht verloren gehen, sondern beim nächsten Aufruf für die Fahrzeugsteuerung dauerhaft verfügbar bleiben.
Bezuαszeichenliste
Controller
Spεichermittel
Speichermittel externes Speichemiittel
Energiedauerversorgung
Bussystem
Anfangsschritt erster Abfrageschritt
Auslagerungsoperation
Umladung zweiter Abfrageschritt
Verlegungsschritt
Abschlußschritt