Verfahren zur Überwachung der Funktionsfähigkeit einer Flüssigkeitsfördervor- richtunα und Flüssigkeitsfördervorrichtunq
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung der Funktionsfähigkeit einer Flüssigkeitsfördervorrichtung sowie eine Flüssigkeitsfördervorrichtung. Bei Flüssigkeitsfördervorrichtungen handelt es sich beispielsweise um Pipettier- oder Dispensiervorrichtungen sowie Pumpen.
Dispensier- und Pipettiervorrichtungen werden beispielsweise zum Befüllen von Probenträgern, wie beispielsweise Titerplatten, eingesetzt. Derartige Titerplatten weisen eine Vielzahl von Vertiefungen (Wells), beispielsweise 1536 oder 2080 Vertiefungen auf, wobei jede Vertiefung eine geringe Menge an Probenflüssigkeit aufnimmt. Die in den Titerplatten enthaltenen Proben werden sodann, beispielsweise in automatischen Untersuchungsprozessen, wie dem High Throughput Screening (HTS) untersucht. Insbesondere bei High Throughput Screeninganla- gen wird eine große Anzahl an Proben in kurzer Zeit untersucht. Es ist daher erforderlich, die Probenträger automatisch mit Probenflüssigkeit zu befüllen.
Zum Befüllen von Titerplatten oder anderen Probenträgern werden automatische Dispensier- oder Pipettiervorrichtungen eingesetzt. Derartige Flüssigkeitsfördervorrichtungen weisen eine Kammer zur Aufnahme von Flüssigkeit auf. Zur Abgabe von Flüssigkeitströpfchen wird üblicherweise der Druck in dieser Kammer erhöht. Hierzu ist beispielsweise ein Piezo-Element vorgesehen, das auf die in der Kammer vorgesehene Flüssigkeit einwirkt. Somit erfolgt durch Anlegen von
Spannung an das Piezo-Element eine Abgabe von Flüssigkeit aus einer Dispensier- bzw. Pipettierspitze. Die Abgabemengen umfassen beim Befüllen von Titerplatten bisweilen nur wenige Nanoliter, insbesondere weniger als 50 nl. Zum Befüllen von Titerplatten mit einer Vielzahl von Wells werden üblicherweise mehrere Dispensier- bzw. Pipettiervorrichtungen nebeneinander angeordnet und parallel betrieben.
Die Mikropumpen, d. h. die Kombination aus Piezo-Elementen und Flüssigkeitskammer sind äußerst störanfällig. Aufgrund von Störungen wird die von der Flüssigkeitsfördervorrichtung abgegebene Flüssigkeitsmenge beeinflusst. Bereits geringfügige Änderungen der Flüssigkeitsmenge haben insbesondere beim High Troughput Screening auf die Untersuchungsergebnisse erheblichen Einfluss, so dass die Untersuchungsergebnisse bereits bei geringen Flüssigkeitsmengen- Abweichungen stark verfälscht und damit unbrauchbar werden. Derartige Störungen treten beispielsweise durch Luftblasen in der Kammer oder den mit der Kammer verbundenen Kapillaren, aus denen die Flüssigkeit abgegeben oder zugeführt wird, auf. Ferner können Ablagerungen oder Auskristallisationen der Flüssigkeit bzw. aus der Flüssigkeit zu teilweisen oder vollständigen Verstopfungen führen. Störungen können auch durch Flüssigkeitstropfen an einer Austrittsöffnung der Flüssigkeitsfördervorrichtung hervorgerufen werden, da die Flugrichtung der Tropfen verändert oder die Tropfen gar nicht abgegeben werden. Störungen können ferner durch sich verändernde physikalische Eigenschaften der Flüssigkeit, wie z. B. Viskositätsänderungen oder Änderungen der Zusammensetzung der Flüssigkeit, auftreten. Des Weiteren können Störungen durch Veränderung der Umgebungsbedingungen, z. B. Eintauchen der Pipettier- bzw. Dispensierspitze in Flüssigkeit, hervorgerufen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überwachung der Funktionsfähigkeit einer Flüssigkeitsfördervorrichtung zu schaffen, durch die die Funktionsfähigkeit der Flüssigkeitsfördervorrichtung verbessert ist. Ferner ist es Aufgabe der
Erfindung, eine Flüssigkeitsfördervorrichtung mit verbesserter Funktionsfähigkeit zu schaffen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung gemäß Anspruch 19.
Erfindungsgemäß wird bei einer Flüssigkeitsfördervorrichtung mit einem Flüssigkeitsaufnahmebereich und mit einem auf eine in dem Flüssigkeitsaufnahmebereich 12 vorhandene Flüssigkeit einwirkenden Wandler, z. B. einem elektrome- chanischen Wandler, wie einem Piezo-Aktor, ein Antwortsignal, das von einem Flüssigkeit-Wandler-System im Betrieb erzeugt wird, genutzt, um auftretende Störungen, wie Luftbläschen, Verstopfungen und Ähnliches wahrzunehmen. Bei dem Antwortsignal kann es sich beispielsweise um ein Strom-, Spannungs- oder ein Ladungssignal handeln. Hierbei kann als Antwortsignal ein unmittelbar vom Wandler abgegebenes Signal oder ein durch eine Transformation erhaltenes Signal als Antwortsignal genutzt werden. Die der Erfindung zugrundeliegende Erkenntnis besteht darin, dass ein Flüssigkeit-Wandler-System, d. h. im Wesentlichen ein aus mechanischen Bauteilen des Wandlers sowie aus Flüssigkeit, auf die der Wandler einwirkt, bestehendes System eine oder mehrere charakteristische "fluidische Resonanzen" aufweist. Dies bedeutet, dass zusammen mit den mechanischen Bauteilen des Wandlers zumindest ein Teil der Masse der Flüssigkeit mitschwingt und die Schwingungseigenschaften auf charakteristische Weise be- einflusst. Hierbei enthält das Antwortsignal beispielsweise auch Informationen über Fehler in fluidischen Teilsystemen des Flüssigkeits-Wandler-Systems. Besonders deutliche Änderungen treten bei der (den) Resonanzfrequenz(en) auf, wobei hierbei insbesondere eine Frequenzverschiebung oder Dämpfung festgestellt werden kann. Charakteristische Änderungen eines Antwortsignals können jedoch auch bei anderen Frequenzen festgestellt werden. Hierbei ist beispielsweise auch die Viskosität und die Zusammensetzung der Flüssigkeit zu berücksichtigen, auf welche der Wandler einwirkt.
Durch einen Lufteinschluss, eine Verstopfung, oder sich ändernde physikalische Eigenschaften der Flüssigkeit, z. B. der Viskosität, erfährt das Flüssigkeit- Wandler-System eine Veränderung der schwingenden Masse. Mit anderen Worten, es ändert sich ein Antwortsignal, wenn das Flüssigkeit-Wandler-System mit einem Anregungssignal angeregt wird und eine Störung und/oder Änderung auftritt. Das Antwortsignal ändert sich beispielsweise auch, wenn die Dispensierbzw. Pipettierspitze, d. h. eine Abgabespitze der Flüssigkeitsfördervorrichtung in Flüssigkeit eingetaucht ist oder ein Tropfen an der Spitze hängt. Hierdurch wird ein Teil der Schwingungen auf die Flüssigkeit übertragen, in die die Spitze eingetaucht ist bzw. der anhängende Tropfen erhöht die schwingende Masse.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Wandler des Flüssigkeits- Wandler-Systems mit einem Anregungssignal angeregt. Diese Anregung erfolgt beispielsweise in regelmäßigen zeitlichen Abständen während des Betriebs. Zu verschiedenen Zeitpunkten können unterschiedliche Anregungssignale verwendet werden. Das Anregungssignal entspricht vorzugsweise einer Resonanzfrequenz. Bevorzugt ist auch ein Anregungssignal nahe einer Resonanzfrequenz. Vorzugsweise ist der Frequenzunterschied zwischen der Resonanzfrequenz und dem Anregungssignal maximal die doppelte Halbwertsbreite der Resonanz. Im nächsten Schritt wird das durch das Anregungssignal hervorgerufene Antwortsignal des Flüssigkeit-Wandler-Systems erfasst. Anschließend wird das Antwortsignal mit einem Referenzwert verglichen. Bei dem Referenzwert handelt es sich beispielsweise um einen vorgegebenen oder in einer Steuereinheit gespeicherten Wert. Der Vergleich zwischen einem oder mehreren Referenzwerten und einem Antwortsignal kann direkt mit Hilfe einer entsprechenden elektronischen Schaltung durchgeführt werden. Ebenso ist es möglich, die Signale in digitalisierter Form, ggf. unter Einsatz von Software, zu vergleichen bzw. auszuwerten. Aufgrund eines Vergleichs des Antwortsignals mit dem Referenzwert kann entschieden werden, ob eine Fehlfunktion der Flüssigkeitsfördervorrichtung gegeben ist. Sofern dies der Fall ist, wird ein Korrekturschritt durchgeführt.
Es handelt sich bei dem Referenzwert vorzugsweise um ein Antwortsignal des Flüssigkeits-Wandler-Systems, bei dem keine Störungen, wie Verstopfungen und dgl. vorliegen. Dieser Referenzwert kann beispielsweise in einer Speichereinrichtung abgelegt sein. Die Bestimmung eines derartigen Referenzwertes erfolgt vorzugsweise durch Messen des Antwortsignals eines funktionsfähigen Flüssigkeits- Wandler-Systems bei einer Resonanzfrequenz. Diese Messung kann einmalig durchgeführt werden und der Referenzwert wird sodann in der Speichereinrichtung abgelegt. Zur Kontrolle kann eine entsprechende Messung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Ebenso ist es möglich, die Bestimmung eines Referenzwertes vor jeder Messung durchzuführen. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens wird der Korrekturschritt vorzugsweise dann durchgeführt, wenn das Antwortsignal einen Grenzwert über- bzw. unterschreitet.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist als Referenzwert ein Antwortsignal eines gestörten, d. h. beispielsweise eine bestimmte Art an Verstopfung aufweisenden Flüssigkeits-Wandler-Systems vorgegeben. Dieser Referenzwert kann wiederum gespeichert sein. Die Bestimmung des Referenzwerts kann wiederum dadurch erfolgen, dass ein Antwortsignal bei einem funktionsgestörten Flüssigkeits-Wandler-System gemessen und in einer Steuereinrichtung gespeichert wird. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Korrekturschritt vorzugsweise dann durchgeführt, wenn das Antwortsignal innerhalb einer vorgegebenen Abweichung von dem Referenzwert liegt. Hierbei entspricht das Antwortsignal also im Wesentlichen dem Referenzwert, so dass gleichzeitig festgestellt werden kann, welche Art von Störung, beispielsweise ob eine teilweise oder eine vollständige Verstopfung, vorliegt. Vorzugsweise werden mehrere Referenzwerte in Abhängigkeit auftretender Störarten gespeichert. Beispielsweise werden unterschiedliche Referenzwerte für eine vollständige Verstopfung, eine teilweise Verstopfung oder einen an einer Spitze an einer Pipettier- oder Dispensiereinrichtung hängenden Tropfen gespeichert. Aufgrund des Antwortsignals kann somit gleichzeitig die Art der Störung ermittelt werden.
Der Referenzwert, bei dem es sich um den Referenzwert eines funktionsfähigen oder eines funktionsgestörten Flüssigkeits-Wandler-Systems einer bestimmten Störungsart handeln kann, kann auch mit Hilfe von Ersatzmodellen der Flüssigkeitsfördervorrichtung ermittelt werden. Insbesondere ist auch eine Ermittlung von Referenzwerten mit Hilfe von Computersimulationen möglich.
Vorzugsweise wird ein Korrekturschritt erst dann durchgeführt, wenn das Überschreiten/Unterschreiten des Grenzwertes bzw. das Auftreten eines Antwortsignals innerhalb einer vorgegebenen Abweichung von dem Referenzwert mehrfach, beispielsweise innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums oder unmittelbar aufeinander folgend erfolgt ist. Die Durchführung eines Korrekturschrittes erfolgt somit in Abhängigkeit einer Statistik.
Bei der Flüssigkeitsfördervorrichtung kann es sich beispielsweise auch um eine Pumpe, wie eine HPLC-Pumpe handeln. Die Messung eines Antwortsignals kann hierbei unmittelbar an der Pumpe oder durch ein nachfolgendes Flüssigkeits- Wandler-System erfolgen. Der Referenzwert selbst kann zeitlich veränderlich sein (f(t)), wobei die Veränderung errechnet oder als Funktion eines weiteren Messsignals entstehen kann, so beispielsweise bei einer HPLC-Pumpe als Funktion des Verhältnisses Acetonetril/Wasser. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es daher möglich, die Zusammensetzung der HPLC-Flüssigkeiten, z. B. in Verbindung mit einem vorgesehenen Gradienten zu bestimmen.
Beispielsweise kann auch der Zustand eines Ventils mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung eines zusätzlichen Flüssigkeits-Wandler-Systems festgestellt werden. Sobald das Ventil geöffnet ist, befindet sich in einem in Flussrichtung hinter dem Ventil angeordneten Bereich Flüssigkeit. Dadurch ändert sich das Antwortsignal. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann somit die Funktionsfähigkeit eines Ventils überprüft werden. Dies ist insbesondere bei Mikrosystem-Chips vorteilhaft.
Bei dem Referenzwert handelt es sich beispielsweise um einen Wert (z.B. Eingangsimpedanz bei einer Frequenz), eine Kombination von Werten (z.B. Eingangsimpedanz bei mehreren Frequenzen), einen bestimmten begrenzten Bereich von Werten (Teilspektrum (z.B. Eingangsimpedanz zwischen 1000 und 3000 Hz)), ein gesamtes Spektrum und/oder eine mathematische Funktion. Der Referenzwert kann hierbei als Wert, d.h. beispielsweise als eine einzige Kurve, oder als ein Toleranzbereich, d.h. beispielsweise zwischen zwei Kurven, betrachtet werden. Vorzugsweise wird das Antwortsignal zur möglichst exakten Bestimmung des aufgetretenen Fehlers in einem ersten Schritt bei einer einzigen Frequenz bestimmt. Diese Frequenz ist in dem Spektrum des Referenzwerts enthalten. Sollte das durch diese Frequenz erhaltene Antwortsignal keine eindeutige Aussage über den Fehler ermöglichen, wird das Antwortsignal vorzugsweise bei einer Kombination von Frequenzen, Bereichen verschiedener Frequenzen (Teilspektren) oder entsprechend dem Referenzwert über das gesamte Spektrum bestimmt. Hierdurch ist es möglich, ggf. in mehreren Schritten, den exakt vorliegenden Fehler zu ermitteln.
Bei dem Korrekturschritt handelt es sich beispielsweise um das Durchführen eines Reinigungsschrittes oder das Abtupfen einer Dispensier- oder Pipettierspitze. Ein weiteres Beispiel für einen Korrekturschritt ist auch der Abbruch der Flüssigkeitsabgabe mit oder ohne Ausgabe einer entsprechenden Meldung an den Benutzer. Der Benutzer kann sodann beispielsweise in Abhängigkeit des festgestellten Fehlers eine Reinigung, neue Justierung o. dgl. an der Flüssigkeitsabgabevorrichtung durchführen. Ferner kann der festgestellte Fehlerwert auch gespeichert werden. Eine derartige Speicherung kann zu statistischen Auswertungen zur Kontrolle, ob die festgestellte Fehlerart auch der tatsächlichen Fehlerart entspricht, etc. genutzt werden. Beispielsweise ist es auch möglich, bei einem Korrekturschritt keine Veränderung der Abgabemenge und auch keine Reinigung o. dgl. durchzuführen, sondern den festgestellten Fehler lediglich zu speichern und den Flüssigkeitsabgabevorgang unverändert fortzuführen. Die Speicherung kann
beispielsweise in Bezug auf ein bestimmtes Well vorgenommen werden, so dass es bei einer späteren Untersuchung dieses Wells bekannt ist, dass bei einer Flüssigkeitsabgabe in dieses Well Fehler aufgetreten sind und somit Messergebnisse verfälscht sein können. Je nach Art des aufgetretenen Fehlers kann dieser für sämtliche nachfolgenden Wells oder auch nur für das spezielle Well relevant sein.
Das Verfahren kann beispielsweise in regelmäßigen Abständen während eines Befüllvorgangs von Titerplatten oder anderen Probenträgern durchgeführt werden. Es ist ferner möglich, das erfindungsgemäße Verfahren während des gesamten Füllvorgangs ununterbrochen durchzuführen. Hierbei handelt es sich um eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens. Vorzugsweise erfolgt die Messung des Zustands des Flüssigkeit-Wandler-Systems durch das Signal, mit dem gleichzeitig die Flüssigkeitsfördervorrichtung betrieben wird. Hierzu wird ein Signal gewählt, das zur Anregung des Flüssigkeit-Wandler-Systems geeignet ist und das die Frequenzen enthält, bei denen die Messung des Antwortsignals erfolgen soll. Im einfachsten Fall kann ein Sinussignal verwendet werden. Um eine entsprechende Betätigung des Wandlers zu gewährleisten, weist das Anregungssignal eine ausreichende Amplitude auf. Es ist somit möglich, mit ein und demselben Signal sowohl die Flüssigkeitsfördervorrichtung zu betätigen als auch zeitgleich eine Funktionsüberwachung durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass kein zusätzlicher Sensor zur Überwachung der Funktionsfähigkeit der Flüssigkeitsfördervorrichtung erforderlich ist. Vielmehr erfolgt die Überwachung unmittelbar über einen vorzugsweise reversiblen elektromechanischen Wandler, wie beispielsweise einen Piezo-Aktor einer Mikropumpe, der gleichzeitig auch die Flüssigkeitsfördervorrichtung betätigt und die Funktionsüberwachung durchführt. Ferner kann durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Vielzahl unterschiedlicher Fehler erkannt werden. Neben der Erkennbarkeit von Luft oder Gasbläschen in der Flüssigkeit sind auch Verstopfungen, Auskristallisationen und Ablagerungen erkennbar. Wie vorstehend beschrieben, ist es auch möglich, ein Eintauchen der Flüssig-
keitsabgabe-Spitze in einer Flüssigkeit festzustellen. Insbesondere ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, physikalische Änderungen der Flüssigkeit festzustellen. Beispielsweise wird eine durch Temperaturschwankung hervorgerufene Viskositätsänderung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens festgestellt. Es ist ebenfalls möglich, mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens festzustellen, dass an der Flüssigkeitsabgabe-Spitze ein Flüssigkeitstropfen hängt, da die Masse dieses Flüssigkeitstropfens ein Teil der Masse des Flüssigkeit-Wandler-Systems ist und somit ein Antwortsignal erzeugt wird, das sich von dem Referenzwert unterscheidet.
Vorzugsweise ist die Flüssigkeit, auf die der Wandler einwirkt in einer Kammer, insbesondere einer Kammer einer Mikropumpe angeordnet. Die Kammer einer Mikropumpe weist üblicherweise eine Eintrittsöffnung mit geringem Durchmesser zur Zufuhr von Flüssigkeit in die Kammer auf. Ferner weist die Kammer einer Mikropumpe eine Austrittsöffnung mit ebenfalls kleinem Durchmesser auf. Durch das Erzeugen von Druck in der Kammer mit Hilfe eines Piezo-Aktors erfolgt ein Ausstoßen von Flüssigkeit aus der Austrittsöffnung. Mit derartigen Pumpen ist es möglich, Kleinstmengen an Flüssigkeit im Bereich von wenigen Nanolitem oder weniger auszustoßen. Durch Mikropumpen können Einzeltropfen oder eine größere Flüssigkeitsmenge ausgestoßen werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt sowohl das Erzeugen des Anregungssignals als auch das Empfangen des Antwortsignals mit Hilfe des Wandlers. Dies kann dadurch geschehen, dass der Wandler als Anregungssignal einen Impuls erzeugt, sodann auf Empfangsbetrieb umgeschaltet wird und somit das Antwortsignal des Systems empfangen kann. Hierbei ist es jedoch erforderlich, dass die Anregungsimpulse sehr kurz sind, da auf Grund der geringen Größe des Systems das Antwortsignal sehr schnell erfolgt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Abgeben des Anregungssignals und das Empfangen des Antwortsignals gleichzeitig oder kann
sich zumindest teilweise zeitlich überlappen. Bei einem elektrischen oder elekt- romechanischen Wandler, wie einem Piezo-Aktor kann dies dadurch erfolgen, dass an den Wandler eine Spannung angelegt wird. Das Antwortsignal des Flüssigkeitswandler-Systems ist dann beispielsweise der im Wandler fließende Strom. Das Antwortsignal ist somit ein Maß für den "Widerstand", den der Wandler beim Bewegen der Flüssigkeit hat. Aus diesem Antwortsignal, d.h. dem „Wandlerwiderstand", kann die Information über eine Störung, wie eine Luftblase, ein Verstopfen der Düse oder ein Mitschwingen eines in einer Düse hängenden Tropfens etc. erhalten werden. Vorzugsweise wird das Antwortsignal mit Hilfe der Impedanz, der Kapazität und/oder der Admittanz des Flüssigkeit-Wandler- Systems bestimmt. Vorzugsweise wird auch der Referenzwert mit Hilfe der Impedanz, der Kapazität und/oder der Admittanz des Flüssigkeit-Wandler-Systems bestimmt. Mit Hilfe der elektrischen Impedanz ist es z. B. auf einfache Weise möglich, Änderungen in der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung festzustellen, die bei Fehlfunktionen auftreten. Zur Messung kann die Eingangsimpedanz, die Eingangsadmittanz oder die Eingangskapazität genutzt werden.
Nach Feststellen einer Fehlfunktion durch Vergleichen des Referenzwerts mit dem Antwortsignal kann als Korrekturschritt beispielsweise ein Reinigungszyklus durchgeführt werden. Bei einem Reinigungszyklus handelt es sich beispielsweise um die kontinuierliche Abgabe einer großen Flüssigkeitsmenge. Dies bewirkt das Herausspülen von Luftblasen, Ablagerungen und dgl. aus der Kammer. Wird durch das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise eine Änderung der Viskosität der Flüssigkeit festgestellt, kann als Korrekturschritt auch eine Änderung des Anregungssignals des elektromechanischen Wandlers erfolgen, so dass eine Anpassung der abgegebenen Flüssigkeitsmenge an die geänderte Viskosität der Flüssigkeit erfolgt. Dies hat zur Folge, dass auch bei sich ändernden Viskositäten der Flüssigkeit ein konstantes Tropfenvolumen erzeugt werden kann. Entsprechende Anregungssignale in Abhängigkeit der Viskosität sind vorzugsweise in der Speichereinrichtung hinterlegt.
Die unterschiedlichen Störungen (Luftblasen, Ablagerungen, Eintauchen in eine Flüssigkeit) rufen ein unterschiedliches Antwortsignal hervor. Da sich die Antwortsignale unterscheiden lassen, ist es möglich, aufgrund des Antwortsignals die Art des Fehlers festzustellen. Durch eine geeignete Steuerung, in der die unterschiedlichen Werte der Antwortsignale in Bezug auf eine Fehlerart gespeichert sind, ist es möglich, unmittelbar die Art des Fehlers festzustellen. Dies hat zur Folge, dass durch die Steuerung je nach Fehlerart unterschiedlich reagiert werden kann. Beispielsweise kann, wenn eine Luftblase in der Kammer festgestellt wurde, ein Durchspülen der Kammer erfolgen. Wird beispielsweise ein an der Flüssigkeitsabgabe-Spitze hängender Tropfen festgestellt, ist es möglich, durch Abtupfen der Flüssigkeitsfördervorrichtung auf ein saugfähiges Tuch oder dgl. den Fehler auf einfache und effektive Weise zu beheben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner beispielsweise auch zur Überwachung von Pumpen, insbesondere HPLC-Pumpen geeignet. Hierbei kann nicht nur die Funktionsfähigkeit der Pumpe überwacht, sondern mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens die Pumpe selbst auch gesteuert werden. Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Zusammenhang mit Pumpen, insbesondere HPLC-Pumpen ist eine Überwachung des Gradienten in der HPLC-Pumpe möglich. Als Fehlfunktion wird hierbei eine sich aufgrund Verunreinigung oder Ähnlichem ändernde Zusammensetzung der Flüssigkeit festgestellt. Als Korrekturschritt können hierbei die einzelnen Pumpen der Flüssigkeiten unterschiedlich angesteuert werden, um den Gradienten nachzuregeln.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, das Anregungssignal nicht nur als eine einzelne Anregungsfrequenz, sondern als ein mehrere Anregungsfrequenzen aufweisendes Signal, beispielsweise als Rechtecksignal vorzusehen. Hierdurch ist es möglich, mehrere Punkte, Teilspektren oder ein gesamtes Spektrum des Antwortsignals aufzunehmen. Für unterschiedliche Fehlerarten können sodann beispielsweise auch verschiedene Kombinationen von Frequenzen bzw. Signalen maßgebend sein.
Ferner ist es möglich, zur Anregung des Flüssigkeits-Wandler-Systems zur Aufnahme des Antwortsignals nicht dieselbe Einrichtung, zu verwenden, die das auf den Wandler einwirkende Signal erzeugt, sondern unterschiedliche Einrichtungen vorzusehen. Beispielsweise kann die Anregung des Flüssigkeits-Wandler-Systems elektrisch oder magnetisch über einen Wandler und das Erfassen des Antwortsignals mechanisch oder optisch erfolgen. Des Weiteren ist es möglich, dass der Wandler für die Flüssigkeitsabgabe und die Funktionsüberwachung nicht identisch ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Flüssigkeitsfördervorrichtung, die insbesondere zur Abgabe von Kleinstmengen geeignet ist. Die Flüssigkeitsfördervorrichtung weist einen Flüssigkeitsaufnahmebereich, wie beispielsweise die Kammer einer Mikropumpe auf. Ferner weist die Flüssigkeitsfördervorrichtung einen auf die in dem Flüssigkeitsaufnahmebereich vorgesehene Flüssigkeit einwirkenden Wandler auf. Bei dem Wandler handelt es sich beispielsweise um einen reversiblen Wandler, vorzugsweise um einen elektromechanischen Wandler, wie einen Piezo-Aktor. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen handelt es sich beispielsweise um einen magnetorestriktiven Wandler. Ferner weist die Flüssigkeitsfördervorrichtung eine Steuereinrichtung auf, die mit dem Wandler verbunden ist. Die Steuereinrichtung dient zur Anregung des Wandlers mit einem Anregungssignal. Ferner dient die Steuereinrichtung vorzugsweise auch zum Erfassen eines Antwortsignals des Flüssigkeits-Wandler-Systems. Es handelt sich hierbei um ein Antwortsignal auf das Anregungssignal. Ferner dient die Steuereinrichtung zum Vergleich eines Referenzwertes mit dem Antwortsignal. Bei dem Referenzwert kann es sich, wie vorstehend beschrieben, beispielsweise um einen Wert oder eine Kombination von Werten etc. eines funktionsfähigen oder eines funktionsgestörten Systems handeln. Dieser ist vorzugsweise in der Steuereinrichtung gespeichert.
Das Flüssigkeits-Wandler-System umfasst den Wandler und den Flüssigkeitsaufnahmebereich. Erfindungswesentlich ist hierbei, dass der Flüssigkeitsaufnahmebereich als ein das Antwortsignal beeinflussender Bereich mitberücksichtigt wird. Ferner haben sämtliche übrigen mitschwingenden Bereiche des Flüssigkeits- Wandler-Systems auf das Antwortsignal Einfluss.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform dient der Wandler gleichzeitig als Aktor und als Sensor. Hierbei kann das Erzeugen des Anregungssignals, wie das Empfangen des Antwortsignals, zeitversetzt erfolgen oder vorzugsweise gleichzeitig bzw. sich überlappend, wie vorstehend anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Besonders bevorzugt ist es hierbei, die Eingangsimpedanz, die Eingangskapazität und/ oder die Eingangsadmittanz des Wandlers zu bestimmen. Gegebenenfalls wird das Antwortsignal mittels einer Software bzw. der Vergleich zwischen dem Antwortsignal und dem Referenzsignal mit Hilfe einer Software durchgeführt, um auch äußerst kleine Änderungen feststellen zu können. Die Eingangsimpedanzänderungen sind beispielsweise bei an der. Düse hängenden Tröpfchen oder bei Teilverstopfungen nur äußerst gering. Vorteilhaft ist hierbei die Frequenz, bei der der Vergleich des Antwortsignals mit dem Referenzwert erfolgt in Abhängigkeit des Flüssigkeits-Wandler-Systems günstig zu wählen. Insbesondere muss der Messparameter vorteilhaft ausgewählt werden. Als vorteilhafte Messparameter haben sich die Phasenwerte herausgestellt.
Die erfindungsgemäße Flüssigkeitsabgabevorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des vorstehenden Verfahrens geeignet. Die einzelnen Bauteile der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsfördervorrichtung und insbesondere die Steuereinrichtung sind derart ausgebildet, dass sie zur Durchführung des vorstehenden Verfahrens und insbesondere der bevorzugten Ausführungsformen geeignet sind.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht einer Flüssigkeitsfördervorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten
Flüssigkeitsfördervorrichtung,
Fig. 3 ein schematisches Schaltbild zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 Signalverläufe des Referenzwerts und des Antwortsignals beim Auftreten einer Luftblase, und
Fig. 5 Signalverläufe des Referenzwerts und von Antwortsignalen bei Auftreten einer Verstopfung.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Flüssigkeitsfördervorrichtung eine Dispensiervorrichtung 10 dargestellt. Diese weist eine mit Probenfiüssigkeit gefüllte Kammer 12 auf. Die Kammer ist über einen Kanal 14 mit einem Vorratsbehälter verbunden. An einer Dispensierspitze 16 ist eine Auslassöffnung 18 über eine Kapillare 20 mit der Kammer 12 verbunden.
Eine Rückwand 22 der Kammer 12 ist flexibel ausgebildet. An der Rückwand 22 angrenzend ist ein Piezo-Aktor 24 vorgesehen. Der Piezo-Aktor ist über eine Leitung 26 mit einer Steuereinrichtung 28 verbunden. Durch die Steuereinrichtung 28 kann der Piezo-Aktor 24 aktiviert werden. Durch die Aktivierung des Piezo- Aktors wird Druck auf die flexible Rückwand 22 der Kammer 12 ausgeübt. Aufgrund der Druckerhöhung in der Kammer 12 werden Tröpfchen 30 aus der Auslassöffnung 18 ausgestoßen.
Bei der Steuereinrichtung 28 handelt es sich vorzugsweise um einen Computer (Fig. 3). Ebenso kann die Funktion der Steuereinrichtung 28 durch einen Computer, der auch andere Aufgaben erfüllt, übernommen werden. Hierzu weist der Computer 28 eine aus einem Digital-Analog-Wandler 32 und einem Analog- Digital-Wandler 34 bestehenden Wandler, beispielsweise eine Wandlerkarte auf. Ein von dem Computer 28 erzeugtes Signal 36 wird somit durch den Digital- Analog-Wandler 32 in ein analoges Signal 38 gewandelt, das durch einen Verstärker 40 verstärkt wird und anschließend dem Piezo-Aktor 24 zugeführt wird. Bei dem Signal 38 handelt es sich um ein das Anregungssignal aufweisendes Signal. Die Spannung des Signals 38 ist entweder so gewählt, dass lediglich die Ü- berwachung auf Funktionsfähigkeit durchgeführt wird oder gleichzeitig auch eine Tröpfchenabgabe durch die Austrittsöffnung 18 der Pipettenspitze 16 (Fig. 1) erfolgt.
Mit Hilfe eines Messwiderstands 42 wird ein Antwortsignal 44 über den Analog- Digital-Wandler 34 der Steuereinrichtung 28 zugeführt. Bei dem Antwortsignal handelt es sich um das Antwortsignal des Flüssigkeit-Wandler-Systems, d. h. des insbesondere durch den Wandler 24 sowie durch die in der Kammer 12 vorhandene Flüssigkeit und alle Flüssigkeit, die mit dieser in Verbindung steht (z. B. Kapillare 20, Tropfen an der Düse, etc.) hervorgerufene Antwortsignal. Auch die übrigen mechanischen Teile des Flüssigkeits-Wandler-Systems, wie z. B. die Membran und die Kapillare 20 beeinflussen das Antwortsignal. Bei dem Antwortsignal 44 handelt es sich im Betriebszustand, d. h. während der Überwachung der Funktioπsfähigkeit um das Antwortsignal. Zuvor wird mit derselben in Fig. 3 dargestellten Schaltung der Referenzwert erzeugt und in der Steuereinrichtung 28 gespeichert. Bei der Erzeugung des Referenzwertes muss darauf geachtet werden, dass keine Verunreinigungen, Luftbläschen und dgl. in der Kammer 12 oder Kapillaren 20 vorhanden sind.
Das in Fig. 4 dargestellte Diagramm zeigt die komplexe Eingangskapazität eines Dispensers über der Frequenz. Hierbei zeigt das obere Diagramm den Betrag der
Kapazität über der Frequenz und das untere Diagramm die Phase der Kapazität über der Frequenz. Beide Diagramme werden durch Fouriertransformation aus den Signalen erhalten. Selbstverständlich sind auch weitere mathematische Analysen und Transformationen, wie beispielsweise Laplace-Analysen, Momentenanalysen, Korelationsanalysen, Wavelet-Analysen etc. möglich. Bei dem hier dargestellten Versuch wurde als Flüssigkeit Wasser verwendet. Die dem Wandler 24 zugeführte Anregungsspannung betrug 10 Volt. Es erfolgte somit keine Flüssigkeitsabgabe, da eine Flüssigkeitsabgabe erst ab einer Spannung von ca. 25 V erfolgt. Bei funktionsfähigem Flüssigkeit-Wandler-System, d.h. ohne Störungen, wie beispielsweise Luftblasen in der Kammer 12, ergibt sich die Kurve 46. Diese Kurve kann somit als Referenzwert betrachtet werden. Bei Vorhandensein einer Luftblase im Bereich der die Austrittsöffnung 18 mit der Kammer 12 verbindenden Kapillare 20 ergibt sich die Kurve 48. Bei einer kleinen Luftblase in der Kammer 12 ergibt sich die Kurve 50. Die Resonanzfrequenz, die durch eine Linie 52 dargestellt ist, beträgt im dargestellten Beispiel etwa 3000 Hz.
Um eine Störung, im vorliegenden Beispiel eine Luftblase, feststellen zu können, erfolgt die Anregung eines Flüssigkeits-Wandler-Systems mit einem die zu untersuchende Frequenz enthaltenen Signal. Im vorliegenden Beispiel kann das Signal eine Frequenz von etwa 3000 Hz entsprechend der Linie 52 enthalten. Anschließend wird die komplexe Kapazität aus dem Zeitsignal durch Fouriertransformation untersucht. Diese Untersuchung muss zumindest bei der interessierenden Frequenz 52 erfolgen. Bei der Resonanzfrequenz (Linie 52) ist die Kurve 46, d. h. die Kurve eines funktionsfähigen, ungestörten Flüssigkeit-Wandler-Systems unterhalb eines Grenzwertes φs, der durch die Linie 54 dargestellt ist. Die Phasenwinkel der beiden Kurven 48, 50, die die Antwortsignale bei störenden Luftblasen darstellen, liegen oberhalb des Grenzwertes φs. Wie aus dem unteren Diagramm von Fig. 4 eindeutig ersichtlich ist, unterscheiden sich auch die Phasenverschiebungen der beiden Kurven 48, 50 stark von einander. Es ist somit möglich, aufgrund der Größe der Phasenverschiebung festzustellen, um welche Art von Störung es sich handelt. In Abhängigkeit der Art der Störung kann sodann von der
Steuereinrichtung 28 ein Reinigungszyklus, ein Abtupfen der Dispenserspitze 16 oder Ähnliches durchgeführt werden.
Zwei den in Fig. 4 entsprechenden Diagramme sind in Fig. 5 dargestellt. Bei dem anhand der Diagramme in Fig. 5 ausgewerteten Versuch handelt es sich um eine absichtlich herbeigeführte Verstopfung der Kapillare 20 (Fig. 1). Die Kurve 46 entspricht der Kurve 46 in Fig. 4 und stellt somit das Antwortsignal eines funktionsfähigen Flüssigkeit-Wandler-Systems ohne Verstopfung oder andere Störung dar und kann somit als Referenzwert betrachtet werden. Die Kurve 56 stellt einen Verschluss der Kapillare um 2,6 % der Querschnittsfläche dar. Die Kurve 58 stellt einen Verschluss der Kapillare 20 um
16 % der Querschnittsfläche dar. Bei demselben Grenzwert φs und derselben Resonanzfrequenz, die durch die Linie 52 bzw. 54 dargestellt sind, erfolgt wieder ein Vergleich des Referenzwerts (Kurve 46) mit dem Antwortsignal (Kurve 56 oder 58). Auch hieraus wird eindeutig ersichtlich, dass die Verstopfung einwandfrei festgestellt werden kann. Aufgrund der Größe der Phasenverschiebung kann sogar die Größe der Verstopfung festgestellt werden. Somit kann beispielsweise ein Wert gespeichert werden, bei dem das Dispensieren unterbrochen werden muss, da eine zu große Verstopfung vorliegt, die durch einen Spülvorgang nicht mehr behoben werden kann.
Wie aus den Diagrammen in Fign. 4 und 5 ersichtlich ist, unterscheiden sich die Signale funktionsgestörter und funktionsfähiger Flüssigkeits-Wandler-Systeme nicht nur bei der Resonanzfrequenz, sondern auch bei anderen Frequenzen. Es ist daher auch möglich, andere Frequenzen auszulesen und hieraus Rückschlüsse auf die Art der Störung zu ziehen. Ferner können auch Antwortsignale mehrerer Frequenzen gleichzeitig überwacht werden und aus einer Kombination mehrerer Frequenzen, bezogen auf einen Grenzwert oder andere Referenzwerte, Rückschlüsse auf die Fehlerart gezogen werden. Hierdurch ist beispielsweise auch eine detaillierte Bestimmung der Art des Fehlers sowie eine Erhöhung der Sicherheit, dass der richtige Fehler bestimmt wurde, möglich. Beispielsweise können in Fig. 4
bei einer Frequenz von etwa 9000 Hz ebenfalls erhebliche Abweichungen der Kapazität bzw. der Phase festgestellt werden.