Beschreibung
Fehlererkennung in Körpern aus spröden Materialien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von
Fehlern in Körpern aus spröden Materialien, z. B. aus Glas oder Keramik.
Zur Fehlererkennung in Körpern aus spröden Materialien, insbesondere zur Risserkennung in Dachziegeln werden neben visuellen auch vibroakustische Methoden eingesetzt. Dazu wird ein Dachziegel mit Hilfe eines Mechanismus in Schwingung versetzt, die Schwingung aufgenommen und anschließend ausgewertet. Die Auswertung kann hierbei prinzipiell mit zwei verschiedenen Verfahren erfolgen. Bei den nicht-linearen
Verfahren, beschrieben im Fachartikel Johnson, P., The new wave in Acoustic Testing, Materials World, September 1999, wird ein Ziegel mindestens zweimal mit unterschiedlicher Stärke oder unterschiedlichen Frequenzen angeregt. Ist der Ziegel defekt, so kann eine nicht-lineare Verschiebung der Resonanzfrequenzen in Abhängigkeit von der Anregung beobachtet werden, während die Resonanzfrequenzen beim einwandfreien Ziegel keine Verschiebung zeigen. Bei den linearen Verfahren (z. B. mittels Effektivwertmessung des Schwingungssignals) bleibt dieser Effekt unberücksichtigt.
Vorteilhaft bei den linearen Verfahren ist hingegen, dass ein einfacher Anschlag des Ziegels ausreicht. Nachteilig ist, dass lineare Verfahren im Regelfall für jeden Ziegeltyp (Form, Farbe) speziell angepasst werden müssen (Merkmal, Schwellwerte) , um eine korrekte Erkennung von defekten
Ziegeln zu gewährleisten. Verwendet man das oben genannte nicht-lineare Verfahren für die Ziegelprüfung, so muss der Ziegel mehrfach angeschlagen werden. Für jeden Anschlag muss die Schwingung des Ziegels aufgenommen, die Fast Fourier Transformation (FFT) berechnet, die Resonanzf equenzen identifiziert und die Verschiebung der Resonanzfrequenzen bestimmt werden. Insbesondere die Berechnung der FFT und die
Identifikation der Resonanzfrequenzen sind hierbei aufwendig und mit Ungenauigkeiten behaftet, was sich in der Güte der Risserkennung niederschlägt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein nicht-lineares Verfahren anzugeben, welches eine einfache, schnelle und genaue Fehlererkennung in einem Körper aus spröden Materialien erlaubt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Erkennung von Fehlern in einem Körper aus spröden Materialien, bei welchem Verfahren der Körper in mindestens zwei zeitlich versetzten Vorgängen
• mit unterschiedlicher Stärke in eine Schwingung versetzt wird,
• eine Schwingungsantwort des Körpers im Zeitbereich aufgenommen wird,
• die Schwingungsantwort normiert wird,
• der Beginn der Schwingung bestimmt wird und • ein Ausschnitt der Schwingungsantwort bestimmt wird, dessen Anfang der zuvor bestimmte Beginn der Schwingung bildet und der eine bestimmte Länge aufweist, wobei ein Korrelationskoeffizient der Ausschnitte der jeweiligen Schwingungsantworten der mindestens zwei Vorgänge als Merkmalswert für die Fehlererkennung gebildet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem oben genannten nicht-linearen Verfahren, zeichnet sich aber durch größere Einfachheit, höhere Genauigkeit und schnellere Berechnung aus. Der Körper aus sprödem Material wird in (mindestens) zwei zeitlich versetzten Vorgängen, im Folgenden auch als Anschlagvorgänge bezeichnet, mit unterschiedlicher Stärke in Schwingung versetzt und die Schwingungsantworten des Körpers werden aufgenommen. Anschließend werden die beiden Schwingungsantworten normiert (z. B. mit Mittelwert = 0, Standardabweichung = 1) und jeweils der Beginn (der Startpunkt) der eigentlichen Schwingung bestimmt. Ausgehend
vom gefundenen Startpunkt wird ein kurzer Teil (typischerweise 500 bis 2000 Messwerte) des Signals - der Aufnahme der Schwingungsantwort - ausgeschnitten und der Korrelationskoeffizient zwischen dem Ausschnitt aus dem ersten Anschlagvorgang und dem Ausschnitt aus dem zweiten
Anschlagvorgang bestimmt. Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet direkt im Zeitbereich auf einem kurzen Ausschnitt der Schwingungsantwort und bestimmt die Korrelation zwischen den Schwingungsantworten von zwei oder mehr Anschlag- Vorgängen. Die Ungenauigkeiten bei der Bestimmung der
Verschiebung der Resonanzfrequenzen und der Berechnung der FFT beim oben genannten nicht-linearen Verfahren werden somit vermieden. Da nur ein Teil der Schwingungsantwort für die Auswertung benötigt wird, können die zwei Anschläge sehr schnell hintereinander erfolgen und die Analysezeit kann im Vergleich zu bisher bekannten Verfahren verkürzt werden.
Der Beginn der Schwingung wird in einfacher Weise bestimmt indem ausgehend vom Anfang der Aufnahme der Schwingungs- antwort derjenige Zeitpunkt bestimmt wird, bei dem der Wert der Schwingungsantwort einen bestimmten Schwellwert (z. B. die zweifache Standardabweichung) zum ersten Mal überschreitet. Bei exakter Triggerung kann auf die rechnerische Bestimmung der Startzeitpunkte verzichtet werden und der Beginn der Schwingung automatisch anhand des
Zeitpunkts bestimmt wird, in welchem der Körper in Schwingung versetzt wird. Im Regelfall ist der Triggermechanismus jedoch ungenauer als das rechnerische Verfahren.
Die Erkennung eines Fehlers im Körper erfolgt vorteilhafterweise dadurch, dass der Merkmalswert für die Fehlererkennung mit einem zuvor auf die gleiche Art bestimmten Merkmalswert eines fehlerfreien Körpers verglichen wird, wobei ein im Vergleich zum Merkmalswert des fehlerfreien Körpers niedrigerer Merkmalswert auf einen Fehler des Körpers hinweist. Bei einem defekten Körper ist dieser Merkmalswert niedriger (z. B. r = 0.36) als bei einem fehlerfreien Körper
(r = 0.67), da hier die Korrelation zwischen erstem und zweitem Anschlagvorgang geringer ist.
Weil die Bestimmung des Startpunktes mit einem gewissen Fehler behaftet ist, wird vorgeschlagen, dass weitere
Ausschnitte der Schwingungsantwort bestimmt werden, deren Anfang jeweils gegenüber dem Anfang des zuvor bestimmten Ausschnitts verschoben ist und die eine bestimmte Länge aufweisen, wobei ein Mittelwert aus Korrelationskoeffizienten der weiteren Ausschnitte der jeweiligen Schwingungsantworten der mindestens zwei Vorgänge als Merkmalswert für die Fehlererkennung gebildet wird. So werden beispielsweise noch vier weitere Korrelationskoeffizienten berechnet, die sich aus der virtuellen Verschiebung der Startpunkte um einen bzw. zwei Messwerte nach links und nach rechts ergeben. Der endgültige Merkmalswert, welcher zur Erkennung fehlerhafter Körper herangezogen wird, berechnet sich dann aus dem Mittelwert der fünf Korrelationskoeffizienten.
Das vorgeschlagene Verfahren kann auch durchgeführt werden, wenn der Körper anstatt mit unterschiedlicher Stärke in mindestens zwei zeitlich versetzten Vorgängen mit unterschiedlicher Frequenz in Schwingung versetzt wird. Die Schwingungsantwort des Körpers wird typischerweise akustisch oder mit Beschleunigungssensoren aufgenommen. Körper aus spröden Materialien sind Körper aus Glas, aus keramischen Werkstoffen, u. Ä. Typische Fehler, die durch das Verfahren erkannt werden, sind Risse und Unregelmäßigkeiten in der Struktur des Werkstoffs. Insbesondere eignet sich das Verfahren zur Risserkennung bei Ziegeln.
Vorteilhaft am vorgeschlagenen Verfahren ist, dass die zwei Anschläge sehr kurz hintereinander erfolgen können, da jeweils nur ein kurzer Ausschnitt der Schwingungsantwort für die Auswertung benötigt wird. Das vollständige Ausklingen des Signals muss nicht abgewartet werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert .
Es zeigen:
FIG 1 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Erkennung von Fehlern in einem Körper aus spröden Materialien mit zwei zeitlich versetzten Anschlagvorgängen,
FIG 2 typische Schwingungsantworten eines Körpers bei zweifachem Anschlag des Körpers,
FIG 3 ein Beispiel einer normierten Schwingungsantwort mit eingezeichnetem Schwellwert,
FIG 4 einen Ausschnitt der Schwingungsantwort eines fehlerfreien Körpers nach einem harten Anschlag,
FIG 5 einen Ausschnitt der Schwingungsantwort des fehlerfreien Körpers nach einem weichen Anschlag,
FIG 6 einen Ausschnitt der Schwingungsantwort eines fehlerhaften Körpers nach einem harten Anschlag,
FIG 7 einen Ausschnitt der Schwingungsantwort eines fehlerhaften Körpers nach einem weichen Anschlag und
FIG 8 eine grafische Darstellung der Werte von mit dem beschriebenen Verfahren ermittelten mittleren Korrelationskoeffizienten für fehlerfreie und fehlerhafte Körper.
FIG 1 zeigt beispielhaft ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Erkennung von Fehlern in einem Körper aus spröden Materialien mit zwei zeitlich versetzten Anschlagvorgängen A,
B. Dargestellt ist eine senkrechte Zeitachse 10, auf welcher ein erster Zeitpunkt tl den Beginn eines ersten Vorgangs A und ein zweiter Zeitpunkt t2 den Beginn eines zweiten Vorgangs B kennzeichnet. Der Vorgang A umfasst fünf Schritte, die in ihrer zeitlichen Abfolge mit den Bezugszeichen la bis 5a gekennzeichnet sind, der Vorgang B umfasst entsprechend fünf zeitlich versetzte Schritte lb bis 5b. Beide Vorgänge A, B gehen über in einen gemeinsamen Pfad, dessen Schritte durch die Bezugszeichen 6 und 7 gekennzeichnet sind.
Anhand FIG 1 wird im Folgenden der Ablauf des vorgeschlagenen Verfahrens beispielhaft beschrieben und erläutert. Das Verfahren ist zur Erkennung von Fehlern an Körpern aus spröden Materialien geeignet, im Beispielsfall soll es zur Erkennung von Rissen in Dachziegeln Anwendung finden. Der
Dachziegel dient somit als typisches Beispiel eines Körpers aus spröden Materialien, die Aussagen zum Dachziegel sind aber durchaus auf andere spröde Körper, etwa aus Glas oder weiteren Keramikwerkstoffen, übertragbar. Der erste Vorgang A des Verfahrens beginnt zum Zeitpunkt tl mit dem ersten
Schritt la, der zweite Vorgang B entsprechend im Zeitpunkt t2 mit dem ersten Schritt lb. Im Folgenden werden beide Vorgänge A, B zusammen beschrieben, da sie - allerdings zeitlich versetzt - äquivalente Schritte aufweisen. Im Schritt la, lb wird der Dachziegel mit einem geeigneten Mechanismus in Schwingung versetzt. Er wird z. B. durch einen Anschlagmechanismus mit einer bestimmten Stärke angeschlagen. Die Schwingungen, die der Ziegel daraufhin ausführt, also seine Schwingungsantwort, werden im zweiten Schritt 2a, 2b über akustische Aufnehmer oder über Beschleunigungssensoren aufgenommen. Im folgenden dritten Schritt 3a, 3b wird die Schwingungsantwort normiert (z. B. mit Mittelwert = 0, Standardabweichung = 1), im vierten Schritt 4a, 4b wird jeweils der Beginn (der Startpunkt) der eigentlichen Schwingung bestimmt. Ausgehend vom gefundenen Startpunkt wird im fünften Schritt 5a, 5b ein kurzer Teil (typischerweise eine Sequenz mit fünfhundert bis zweitausend Messwerten) des
Signals - d. h. der Aufnahme der Schwingungsantwort - ausgeschnitten. Nach Ablauf des fünften Schrittes 5a, 5b liegt somit im Ausführungsbeispiel jeweils ein Ausschnitt aus der Schwingungsantwort des ersten Vorgangs A bzw. des zweiten Vorgangs B vor. Die beiden Vorgänge A, B unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihres Anfangszeitpunktes sondern auch in Bezug auf die Stärke, mit der der Anschlagmechanismus den Ziegel jeweils in Schwingung versetzt. Im ersten Vorgang A wird der Ziegel im ersten Schritt la hart angeschlagen, im zeitlich nachfolgenden ersten Schritt lb des zweiten Vorgangs B wird derselbe Ziegel vergleichsweise weich angeschlagen. Die zeitliche Differenz zwischen den Zeitpunkten tl und t2 wird so gewählt, dass der Beginn der ersten Schwingungsantwort aufgezeichnet werden kann, bevor die zweite Schwingungsanregung erfolgt. Es ist nicht nötig, mit dem Beginn des zweiten Vorgangs B zu warten bis die erste Schwingung vollständig abgeklungen ist. Die beiden vorliegenden Ausschnitte der normierten Schwingungsantworten werden nun im sechsten Schritt 6 des Verfahrens miteinander korreliert. Das berechnete Ergebnis der Korrelation ist ein Korrelationskoeffizient, der ein Maß für die Übereinstimmung zwischen beiden Schwingungsantworten ist. Der Korrelationskoeffizient dient als Merkmalswert für die Fehlererkennung. Fehlerfreie, intakte Dachziegel weisen einen höheren Wert des Korrelationskoeffizienten auf als fehlerhafte Dachziegel, z. B. Dachziegel mit einem Riss. Kennt man den typischen Wertebereich, in welchem der durch das vorgeschlagene Verfahren ermittelbare Korrelationskoeffizient bei fehlerfreien Ziegeln liegt, so kann ein weiterer ermittelter Korrelationskoeffizient mit diesem typischen Wertebereich verglichen werden und so eine Aussage getroffen werden, ob der mit dem Verfahren geprüfte Ziegel fehlerfrei (Wert des Korrelationskoeffizienten innerhalb des typischen Wertebereichs) oder fehlerhaft (Wert des Korrelationskoeffizienten unterhalb des typischen
Wertebereichs) ist. Diese Prüfung auf Fehlerhaftigkeit wird im siebten Schritt 7 des Verfahrens durchgeführt. Die
Bearbeitung der Schritte 3a, 3b bis 7 erfolgt in einem Rechner, welchem die aufgenommenen Schwingungsantworten als Signale zugeführt werden. Die mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens als fehlerhaft beurteilten Ziegel werden in weiteren, hier grafisch nicht dargestellten Schritten einer zusätzlichen Sichtkontrolle unterzogen oder direkt als unbrauchbar aussortiert.
FIG 2 zeigt typische Schwingungsantworten S2 des Ziegels bei zweifachem Anschlag des Ziegels. In dem in FIG 2 dargestellten Diagramm D2 ist die Amplitude des Signals der Schwingungsantworten S2 gegen die senkrechte Achse 11, die Zeit gegen die waagerechte Achse 12 aufgetragen. Die bereits im Ablaufdiagramm in FIG 1 dargestellten Zeitpunkte tl, t2 sind auf der waagerechten Achse 12 mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet. Zum ersten Zeitpunkt tl wird der Ziegel in eine Schwingung versetzt, deren Amplitude im Beispielsfall zum zweiten Zeitpunkt t2 fast vollständig abgeklungen ist, wenn der Ziegel zum zweiten Mal in eine Schwingung versetzt wird. Da der Ziegel beim ersten Mal härter angeschlagen wird als beim zweiten Mal, ist die maximal erreichte Amplitude der Schwingungsantwort S2 beim ersten Mal sichtbar größer.
In FIG 3 ist ein Beispiel einer normierten Schwingungsantwort S3 mit eingezeichnetem Schwellwert 15 in einem Diagramm D3 dargestellt. Die normierte Amplitude der Schwingungsantwort S3 ist gegen die senkrechte Achse 13, die Zeit gegen die waagerechte Achse 14 aufgetragen. Im vierten Schritt 4a, 4b des Verfahrens wird der Beginn der Schwingungsantwort S3 beispielsweise dadurch bestimmt, dass der Zeitpunkt bestimmt wird, bei dem der normierte Wert der Schwingungsantwort S3 den zuvor festgelegten Schwellwert 15 zum ersten Mal überschreitet. Der Schwellwert 15 ist im Ausführungsbeispiel auf den Wert der doppelten Standardabweichung festgelegt.
FIG 4 und FIG 5 zeigen Ausschnitte 24, 25 aus Schwingungsantworten eines fehlerfreien Ziegels, FIG 4 für einen harten Anschlag, FIG 5 für einen nachfolgenden weichen Anschlag. FIG 6 und FIG 7 zeigen entsprechende Ausschnitte 26, 27 aus Schwingungsantworten eines fehlerhaften Ziegel, wiederum für einen harten Anschlag (FIG 6) und für einen weichen Anschlag (FIG 7) . In FIG 4 bis FIG 7 ist die normierte Amplitude der Schwingungsantworten jeweils gegen die senkrechte Achse 16 und die Zeit gegen die waagerechte Achse 17 aufgetragen. Die in FIG 4 bis FIG 7 grafisch wiedergegebenen Ausschnitte 24 bis 27 aus Schwingungsantworten sind das Ergebnis des fünften Schrittes 5a, 5b des Verfahrens. Im Verfahren liegen die Ausschnitte als Datenmengen vor, z. B. in Form von Tabellen. Diese Datenmengen werden im sechsten Schritt 6 miteinander korreliert. Mit bloßem Auge ist erkennbar, dass die
Ausschnitte 24, 25 der Schwingungsantworten des fehlerfreien Ziegels stärker miteinander korrelieren als die entsprechenden Ausschnitte 26, 27 des fehlerhaften Ziegels. Das ist auch das Ergebnis der Berechnung der jeweiligen Korrelationskoeffizienten mit den den grafischen Darstellungen zugrundeliegenden Datenmengen. Der Korrelationskoeffizient der Schwingungsantworten des fehlerfreien Ziegels hat im Beispiel den Wert 0.67, der Korrelationskoeffizient der Schwingungsantworten des fehlerhaften Ziegels beträgt hingegen nur 0.36, ist also deutlich niedriger.
Weil die Bestimmung des Startpunkts der Schwingung in den Schwingungsantworten mit einem gewissen Fehler behaftet ist, werden im Ausführungsbeispiel noch vier weitere Korrelationskoeffizienten berechnet, die sich aus der virtuellen Verschiebung der Startpunkte um einen bzw. zwei Messwerte nach links und nach rechts ergeben. Im Beispiel wird das Messsignal der Schwingungsantwort in diskreten Zeitpunkten abgetastet, d. h. es liegen zeitlich äquidistante Messwerte vor. Der endgültige Merkmalswert 20, 22, welcher zur Erkennung fehlerhafter Ziegel herangezogen wird, berechnet
sich in diesem Fall aus dem Mittelwert der fünf berechneten Korrelationskoeffizienten. Diese Merkmalswerte 20, 22 sind in FIG 8 grafisch aufgetragen. Gegen die senkrechte Achse 18 ist der gemittelte Korrelationskoeffizient des jeweiligen Merkmalswerts 20, 22 aufgetragen, gegen die waagerechte Achse 19 die Nummer des geprüften Ziegels. Insgesamt sind die Merkmalswerte 20, 22 von sechzig verschiedenen Ziegeln dargestellt. Im mit dem Bezugszeichen 21 bezeichneten Bereich finden sich die Merkmalswerte 20 von dreiunddreißig fehlerhaften Ziegeln, im mit dem Bezugszeichen 23 bezeichneten Bereich finden sich hingegen die Merkmalswerte 22 von siebenundzwanzig fehlerfreien Ziegeln. Deutlich erkennbar ist, dass der gemittelte Korrelationskoeffizient der Schwingungsantworten der fehlerfreien Ziegel deutlich höhere Werte hat als der entsprechende Korrelationskoeffizient der fehlerhaften Ziegel. Die mit dem beschriebenen Verfahren ermittelten Merkmalswerte 20, 22 können also zur Unterscheidung zwischen fehlerfreien und fehlerhaften Ziegeln eingesetzt werden.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung somit ein nichtlineares Verfahren, welches eine einfache, schnelle und genaue Fehlererkennung in einem Körper aus spröden Materialien erlaubt. Bei dem Verfahren wird der Körper in mindestens zwei zeitlich versetzten Vorgängen A, B mit unterschiedlicher Stärke in eine Schwingung versetzt la, 2b, wird eine Schwingungsantwort des Körpers im Zeitbereich aufgenommen 2a, 2b, wird die Schwingungsantwort normiert 3a, 3b, wird der Beginn der Schwingung bestimmt 4a, 4b und wird ein Ausschnitt der Schwingungsantwort bestimmt 5a, 5b, dessen Anfang der zuvor bestimmte Beginn der Schwingung bildet und der eine bestimmte Länge aufweist, wobei ein Korrelationskoeffizient der Ausschnitte der jeweiligen Schwingungsantworten der mindestens zwei Vorgänge als Merkmalswert für die Fehlererkennung gebildet wird 6.