Heizelement
Die Erfindung betrifft ein Heizelement mit einem Reflektorrohr, in dem eine zumindest einen Widerstandsdraht aufweisende Heizwendel im wesentlichen koaxial angeordnet ist, wobei die Heizwendel über endseitige Anschlüsse an eine Stromquelle anschließbar und in zumindest einem Halteabschnitt an der Innenwandung des Reflektorrohrs befestigt ist .
In vielen Anwendungsbereichen der industriellen Fertigung ist es notwendig, eine Rohrleitung oder eine Düse auf einer erhöhten Temperatur zu erhalten, wobei im folgenden beispielhaft von einer Spritzdüse in der Kunststoffverarbeitung ausgegangen werden soll-. Aüßenseitig auf die Düse wird zu diesem Zweck ein hülsenförmiges Heizelement mit einer inneren Heizwendel aufgeschoben, die an der Innenwandung eines äußeren Reflektorrohres befestigt ist. Wenn die Heiz- wendel an eine Stromquelle angeschlossen und von elektrischem Strom durchflössen ist, wird ein Teil der elektri- sehen Energie in.Wärme umgesetzt, die auf die Düse übertragen wird. Die Heizwendel besteht aus einem gewendelten Mantelrohr, das in der Regel aus Edelstahl besteht und in dem
ein oder mehrere Widerstandsdrähte über die gesamte Länge angeordnet sind. Die Widerstandsdrähte können dabei in sich gewendet oder auch gerade ausgebildet sein. An beiden Enden des Widerstandsdrahtes sind Anschlußlitzen angeordnet.
Wenn eine Heizwendel mit beidseitigem Anschlußabgang vorgesehen ist, bei dem die Anschlüsse des Widerstandsdrahtes an entgegengesetzten Enden der Heizwendel liegen, wird der Widerstandsdraht einlagig durch das Mantelrohr geführt. Bei einem Heizelement mit einseitigem Anschlußabgang, bei dem die beiden Anschlüsse an demselben Ende der Heizwendel liegen, wird der Widerstandsdraht doppellagig bzw. bifilar durch das Mantelrohr geführt oder das Mantelrohr selbst wird doppellagig gewendelt, wobei es an seinem den An- Schlüssen abgewandten Ende eine Umbiegung um 180° erfährt. In allen Fällen sind die Widerstandsdrähte innerhalb des Mantelrohrs in einen Füllstoff eingebettet, um eine genaue Positionierung zu erreichen und einen gegenseitigen Kontakt zu vermeiden.
Um eine gute Wärmeübertragung von der Heizwendel auf die Spritzdüse zu erzielen, sollte die Heizwendel an der Oberfläche der Spitzdüse dicht anliegen. Aus diesem Grunde ist es bekannt, das Reflektorrohr in Längsrichtung zu schlitzen und außenseitig mit einer eine Spannschraube aufweisenden
Spannvorrichtung zu versehen/, die das Reflektorrohr und damit die Heizwendel radial von außen gegen die Düse spannt. Mit dieser Ausgestaltung ist der Nachteil verbunden, daß die außenseitige Spannvorrichtung einen relativ großen Bau- räum benötigt und einen hohen Montageaufwand erfordert, insbesondere wenn in einem Vielfach-Düsen-Heizkanal 24 oder 36 oder mehr Düsen jeweils mit einem Heizelement versehen werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Heizelement der genannten Art zu schaffen, das einen nur geringen Platzbedarf hat und in einfacher Weise auf einer Düse zu montierten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Heizelement mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Heizwendel zwischen dem Halteabschnitt, in dem sie an der Innenwandung des Reflektorrohres befestigt ist, und zumindest ihrem einen axialen Ende frei, d.h. ohne weitere Befestigung am Reflektorrohr und relativ zu diesem verdrehbar, und mit radialem Spiel in dem Reflektorrohr sitzt und durch Aufbringung ei- nes Torsionsmomentes radial aufweitbar ist. Das radiale
Spiel zwischen der Heizwendel und der Innenwandung des Reflektorrohrs und die zumindest abschnittsweise freie Beweglichkeit der Heizwendel relativ zu dem Reflektorrohr ermöglichen es, die Heizwendel radial aufzuweiten, um sie auf eine Düse aufzuschieben, ohne daß das Reflektorrohr geschlitzt sein muß. Die Aufweitung der Heizwendel erfolgt durch manuelle Aufbringung eines Torsionsmomentes, wobei die Befestigung der Heizwendel an der Innenwandung des Re¬ flektorrohres sicherstellt, daß das aufgebrachte Torsions - moment nicht zu einer Drehung der Heizwendel, sondern zu deren Aufweitung führt.
Nachdem die Heizwendel aufgeweitet und auf die Düse axial aufgeschoben ist, wird die Aufbringung des Torsionsmomentes beendet, wodurch die Heizwendel in ihre Ausgangslage zurückkehrt und sich radial von außen auf die Düse spannt. Die sich dabei einstellende resultierende, radial nach innen gerichtete Federkraft der Heizwendel ist so bemessen, daß sie auch bei Erwärmung der Heizwendel und der damit
verbundenen thermischen Dehnungen eine Anlage der Heizwendel an der Düse sicherstellt.
Erfindungsgemäß wird die Anlage der Heizwendel auf der Au- ßenoberfläche der Düse durch die federnde Rückstellkraft der Heizwendel erreicht, so daß auf eine außenseitige Spannvorrichtung verzichtet werden kann und das Heizelement einen nur geringen Bauraum benötigt . Darüber hinaus kann auf eine Schlitzung des Reflektorrohres verzichtet werden, wodurch die Herstellung des Heizelementes vereinfacht ist.
Um die Federspannung der Heizwendel über einen möglichst großen Bereich ihrer axialen Länge zu erhalten, ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Heizwendel in nur einem einzigen Halteabschnitt am Reflektorrohr befestigt ist. Dieser Halteabschnitt kann beispielsweise im mittleren Bereich der Heizwendel angeordnet sein, so daß die beiden entgegengesetzten, zu verschiedenen Seiten weisenden axialen Abschnitte der Heizwendel unabhän- gig voneinander durch Aufbringung eines Torsionsmomentes an dem jeweiligen Ende der Heizwendel aufgeweitet werden können. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, daß der Halteabschnitt an oder nahe nur einem axialen Ende der Heizwendel angeordnet ist, so daß durch Aufbringung eines Torsionsmo- mentes insbesondere am anderen Ende der Heizwendel eine gleichmäßige radiale Aufweitung der Heizwendel über ihre gesamte Länge erreicht werden kann. Auf diese Weise ist ei¬ ne einfache Bedienung des Heizelementes sichergestellt.
Die Federwirkung der Heizwendel kann einerseits dadurch erreicht werden, daß das den Widers andsdraht umgebende Mantelrohr aus einem federnden Material und insbesondere aus einem Federstahl besteht. Alternativ oder zusätzlich dazu kann vorgesehen sein, daß in die Heizwendel eine Schrauben-
feder integriert ist, die vorzugsweise ebenfalls aus einem Federstahl besteht.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schraubenfeder im wesentlichen parallel zu dem Mantelrohr verläuft und mit diesem in gleichartiger Weise ge- wendelt ist. Dabei ist die Schraubenfeder vorzugsweise zusammen mit dem Mantelrohr im gleichen Abschnitt an der Innenwandung des Reflektorrohres befestigt, wobei die Befe- stigung durch eine Kleb- oder Schweißverbindung erreicht werden kann.
Um die Federwirkung der Schraubenfeder in vorteilhafter Weise auf die Heizwendel zu übertragen, sollte die Schrau- benfeder zumindest abschnittsweise an dem Mantelrohr befestigt und insbesondere angeschweißt sein. Diese Befestigung stellt sicher, daß die Heizwendel und die Schraubenfeder nur gemeinsam aufgeweitet werden können und entsprechend eine gemeinsame Rückstellkraft erfahren.
In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Heizwendel zur Bildung eines einseitigen Abgangs der Anschlüsse bifilar gewendet ist, d.h. von dem die Anschlüsse aufweisenden Ende wendeiförmig zu dem entgegen- gesetzten Ende verläuft, dort eine 180° -Umbiegung erfährt und wendeiförmig zum Ausgangspunkt zurückverläuft, wobei die beiden Lagen der Heizwendel parallel nebeneinander verlaufen. Eine gute und zuverlässige Befestigung der Schraubenfeder an der Heizwendel kann erreicht werden, wenn die Schraubenfeder zwischen den beiden Lagen der Heizwendel bzw. des Mantelrohres angeordnet und an beiden Lagen befestigt ist.
Um die Heizwendel über ihre gesamte Länge zuverlässig auf- weiten zu können, ist in Weiterbildung der Erfindung vorge-
sehen, daß die Heizwendel an ihrem dem abgangsseitigen Ende der Anschlüsse entgegengesetzten Ende an der Innenwandung des Reflektorrohres befestigt ist. Eine Aufbringung eines Torsionsmomentes an dem abgangsseitigen Ende der Anschlüsse führt somit zu einer radialen Aufweitung der Heizwendel bis zu dem Befestigungsabschnitt, d.h. über annähernd ihre gesamte Länge.
Das zur Aufweitung der Heizwendel notwendige Torsionsmoment läßt sich von einem Benutzer besonders einfach aufbringen, wenn die Anschlüsse das Reflektorrohr an einer in Umfangs- richtung des Reflektorrohres verlaufenden Aussparung durchgreifen. Der Benutzer muß somit lediglich die Anschlüsse erfassen und in Umfangsrichtung des Reflektorrohres entlang der Aussparung bewegen, was zu der Aufbringung eines Torsionsmomentes auf die Heizwendel führt. Die Aussparung beschränkt dabei einerseits die Bewegung der Anschlüsse und verhindert eine übermäßige Verformung der Heizwendel, andererseits dient die Aussparung auch gleichzeitig als Führung sowohl bei der Aufweitung der Heizwendel als auch bei ihrer federnden Rückstellung.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Heizelement in der Ausgangsstellung,
Figur 2 das Heizelement gemäß Fig. 1 in einer auf eine Düse aufgesetzten Stellung und
Figur 3 eine Außenansicht des Heizelementes gemäß Fig. 1.
Ein in den Fig. 1 bis 3 dargestelltes Heizelement 10 weist ein Reflektorrohr 11 auf, in dessen Innerem eine Heizwendel 12 im wesentlichen koaxial angeordnet ist. Die Mittellängs- achse der Heizwendel 12 fällt im wesentlichen mit der Mittellängsachse des Reflektorrohres 11 zusammen.
Die Heizwendel 12 besteht aus einem Mantelrohr 13, in des- sem Inneren ein Widerstandsdraht 19 verläuft. Das Mantel - röhr 13 ist doppellagig bzw. bifilar gewendelt, d.h. ausgehend von einem ersten axialen Ende 12a der Heizwendel 12 mit einem ersten endseitigen Anschluß 15 verläuft das Mantelrohr 13 in einem Wendelabschnitt 13a bis zum entgegengesetzten zweiten axialen Ende 12b der Heizwendel 12, erfährt dort eine 180° -Umbiegung und wird in einem zweiten Wendelabschnitt 13b in gleichartig gewendelter Form parallel zum ersten Wendelabschnitt 13a zum Ausgangsbereich, d.h. dem ersten axialen Ende 12a der Heizwendel 12, zurückgeführt und bildet dort einen zweiten Anschluß 16. Zwischen die beiden Lagen des gewendelten Mantelrohres 13 ist eine in gleichartiger Weise gewendelte Schraubenfeder 14 eingelegt, die am abgangsseitigen Ende der Anschlüsse 15 und 16 über eine Schweißverbindung 17 an beiden Lagen des Mantelrohres 13, d.h. an beiden Wendelabschnitten 13a und 13b be- festigt ist. An dem dem abgangsseitigen Ende der Anschlüsse
15 und 16 entgegengesetzten Ende 12b der Heizwendel 12, d.h. im Bereich der 180° -Umbiegung des Mantelrohres 13, ist das Mantelrohr 13 zusammen mit der Schraubenfeder 14 in einem Halteabschnitt 20 über eine Schweißverbindung 18 an der Innenwandung 11a des Reflektorrohres 11 befestigt.
Die Anschlüsse 15 und 16 durchgreifen das Reflektorrohr 11- an einer in Umfangsrichtung des Reflektorrohres 11 verlaufenden Aussparung 11b, so daß die Anschlüsse 15 und 16 au- ßenseitig hervorstehen und von einem Benutzer relativ zum
Reflektorrohr 11 in dessen U fangsrichtung bewegt werden können, was zu einem Torsionsmoment in dem Mantelrohr 13 und der Schraubenfeder 14 führt. Da das Mantelrohr 13 zusammen mit der Schraubenfeder 14 an dem den Anschlüssen 15 und 16 entgegengesetzten Ende 12b der Heizwendel 12 über die Schweißverbindung 18 an der Innenwandung 11a des Reflektorrohres 11 befestigt ist, führt das Torsionsmoment zu einer radialen AufWeitung der Heizwendel 12, die zu diesem Zweck unter radialem Spiel in dem Reflektorrohr 11 aufge- nommen ist. Nachdem der Benutzer die Heizwendel 12 radial aufgeweitet hat, kann diese auf eine Düse D axial aufgeschoben werden (siehe Fig. 2) . Wenn der Benutzer dann die Anschlüsse 15 und 16 losläßt, kehrt die Heizwendel 12 aufgrund der Federwirkung des Mantelrohres 13 und der Schrau- benfeder 14 aus ihrer radial aufgeweiteten Lage zurück und spannt sich dabei radial von außen auf die Düse D, so daß ein enger Kontakt zwischen dem Mantelrohr 13 und der Außenseite der Düse D und somit ein guter Wärmeübergang sichergestellt ist. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
Obwohl das Mantelrohr im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Kreisquerschnitt hat, können auch andere Quer- schnittsformen, insbesondere ein Rechteckquerschnitt Verwendung finden, um eine möglichst große Kontaktfläche zwi- sehen der Innenseite des Mantelrohres und der Außenoberfläche der Düse D zu erreichen.