Verfahren und Kühleinrichtung zum Kühlen der Innenseite von hülsenförmigen Spritzgiessteilen
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen der Innenseite von hülsenartigen Spritzgiessteilen, insbesondere von Preformen mittels Kühldornen, ferner eine Kühleinrichtung zur Unterstützung der Nachkühlung auf der Innenseite der Spritzgiessteile nach deren Entnahme aus den Giessformen, wobei Kühlluft durch Kühldorne in die Preformen einblasbar ist.
Die Erfindung geht aus von der WO00/24562, welche eine Spritzgiessmaschine sowie ein Verfahren zur Herstellung von hülsenförmigen Spritzgiessteilen, vor allem Preformen, zeigt.
Stand der Technik
Bei der Herstellung von dickwandigen Spritzgiessteilen ist für die erreichbare Zykluszeit die Kühlzeit ein bestimmender Faktor. Die Hauptkühlleistung findet noch in den Giessformhälften statt. Beide Giessformhälften werden während dem Giessprozess intensiv wassergekühlt, so dass die Temperatur der Spritzgiessteile noch in der Form von etwa 280°, wenigstens in den Randschichten auf bis etwa 70° bis 80° C gesenkt werden kann. Es wird in den äusseren Schichten sehr rasch die sogenannte Glastemperatur von etwa 140° C durchfahren. Der eigentliche Giessvorgang bis zur Entnahme der Spritzgiessteile konnte in der jüngsten Vergangenheit auf etwa 13 bis 1 5 Sekunden gesenkt werden, dies bei noch optimalen Qualitäten in Bezug auf die noch halbstarren Spritzgiessteile. Die Spritzgiessteile müssen in den Formhälften so stark verfestigt werden, dass diese mit relativ grossen Kräften der Auswurfhilfen angefasst und ohne Deformation bzw. Schäden einer Entnahmevorrichtung übergeben werden können. Die Entnahmevorrichtung weist eine den Spritzggiessteile-Aussenabmessung angepasste Form auf, damit die Form der Spritzgiessteile exakt nach der Entnahme aus den Giessformen erhalten bleibt. Die intensive Wasserkühlung in den Giessformhälften erfolgt vor allem bei grossen Wandstärken von aussen nach innen physikalisch bedingt stark zeitverzögert. Dies
bedeutet, dass die genannten 70° bis 80° C während der intensiven Kühlwirkung nicht einheitlich im ganzen Querschnitt erreicht werden. Die Folge ist, dass eine rasche Rückerwärmung, im Materialquerschnitt gesehen, von innen nach aussen erfolgt, sobald die intensive Wasserkühlung durch die Formen unterbrochen wird. Der sogenannten Nachkühlung kommt aus zwei Gründen grösste Bedeutung zu: Erstens sollen jegliche Formänderungen bis zum formstabilen Lagerzustand aber auch Oberflächenschäden, etwa Druckstellen usw., vermieden werden. Es muss zweitens verhindert werden, dass die Abkühlung im höheren Temperaturbereich zu langsam erfolgt und sich z.B. durch Rückerwärmungen örtlich schädliche Kristallbildungen einstellen. Ziel ist ein gleichmässig amorpher Zustand im Material der vergossenen Form. Die Oberfläche der Spritzgiessteile darf nicht mehr klebrig sein, weil sonst in den relativ grossen Abpackgebinden mit Tausenden von lose eingeschütteten Teilen an den Berührungspunkten Haftschäden entstehen können. Die Spritzgiessteile dürfen auch bei leichter Rückerwärmung eine Oberflächentemperatur von 40°C nicht überschreiten.
Die Nachkühlung nach der Entnahme der Giessteile aus der Spritzgiessform ist so wichtig wie die Hauptkühlung in den Giessformen. Der Giessfachmann weiss, dass selbst kleine Fehler grosse Auswirkungen haben können. Beim Testen neuer Materialien, oder bei Produktionsunterbrüchen durch Prozessfehler, kann es vorkommen, dass die heissen Spritzgiessteile etwas zu lange auf den gekühlten dornartigen Positivformen verbleiben. Die Folge kann sein, dass durch den weitergehenden Schrumpfvorgang in den Spritzgiessteilen, bedingt durch die Abkühlung, diese mit den normalen Ausstosskräften der Maschine nicht mehr abgestossen und nur noch mit speziellen Hilfseinrichtungen von den Formen gelöst werden können.
Die US-PS 4 592 719 schlägt vor, die Produktionsrate der Preformen dadurch zu erhöhen, dass anstelle von einer getrennten Nachkühlungsstation atmosphärische Luft zur Kühlung verwendet wird. Die Luft wird als Kühlluft während dem Transport bzw. "Handling" durch gezielte Strömungsführung, sowohl innen wie aussen, an den Preformen mit maximaler Kühlwirkung eingesetzt. Eine Entnahmevorrichtung, welche so viele Saugrohre aufweist, wie in einem Spritzzyklus Teile hergestellt werden, fährt zwischen den beiden offenen Formhälften ein. Die Saugrohre werden sodann über die Preformen geschoben. Gleichzeitig beginnt über eine Saugleitung Luft im Bereich der ganzen, von den Saugrohren umfassten Umfangsfläche der Spritzgiessteile zu strömen, so dass diese vom Moment der Übernahme in die Saughülse mit der Luft von aussen gekühlt werden. Die Entnahmevorrichtung fährt nach vollständiger Über-
nähme aller Spritzgiessteile eines Giesszyklusses aus dem Bewegungsraum der Formhälften heraus. Die Formhälften sind sofort wieder frei für den nachfolgenden Giesszyklus. Die Entnahmevorrichtung verschwenkt die Preformen nach der Ausfahrbewegung von einer horizontalen in eine aufrechte Lage. Gleichzeitig fährt eine Transfervorrichtung exakt in eine Übergabeposition über der Entnahmevorrichtung. Die Transfervorrichtung weist eine gleiche Zahl Innengreifer auf, wie die Entnahmevorrichtung Saugrohre hat. Rechtzeitig nach der Übergabe aller Spritzgiessteile und vor dem erneuten Öffnen der Formhälften wird die Entnahmevorrichtung zurück in die Einfahrposition geschwenkt, so dass die nächste Charge Spritzgiessteile den Formen entnommen werden kann. Die Transfervorrichtung übergibt in der Zwischenzeit die neuen, formstabilen Spritzgiessteile einem Transporteur und fährt ohne die Preformen zurück in die Übernahmeposition für die nächste Charge.
Die US-PS 3 882 213 zeigt die Möglichkeit der drei Verfahrensstufen, Giessen, Kühlen, Blasen und schlägt eine Nachkühlung, sowohl der Innenseite wie der Aussen- seite von Preformen vor. Als Kühlmedium kann entweder ein Gas oder eine Flüssigkeit, beispielsweise aber auch Luft, gegebenenalls mit Wassertröpfchen oder Kohlendioxyd, eingesetzt werden. Das Kühlmedium wird über einen Transferkopf sowie einen Blasdorn, welche in die Preform ragen, eingeblasen. Es wird eine zentrale Strömung der Druckluft in die Preform sowie eine Rückströmung im Bereich der Innenwandung der Preform angestrebt. Durch eine Auslassöffnung im Transferkopf am hinteren Tragsockel des Blasdornes kann das Kühlmedium abströmen. Der Transferkopf mit Blasdorn hat als weitere Funktion den Transfer der gekühlten Preform von der Nachkühlstation in eine Blasstation. Der Blasluftstrom kann durch die Preform in Bezug auf Menge und Druck kontrolliert werden. Sowohl für die Innenkühlung wie für die Aussenkühlung wird das Kühlmittel über einen vorgegebenen Weg gelenkt.
Die US-PS 6 171 541 schlägt vor, den Blasdorn so lange zu gestalten, dass die Blasöffnung bzw. die Spitze des Blasdornes ganz nahe an das geschlossene Ende bzw. die entsprechende domartige, konkave Partie der Petform zu liegen kommt. Mit der Blasluft soll primär eine negative Kristallisation in der "Dompartie" verhindert werden. Durch dieses totale Eindringen des Blasdornes in die Preform werden zwei Effekte sichergestellt:
1 . Das Kühlmedium trifft in noch kaltem Zustand direkt auf die Dompartie und hat an der betreffenden Stelle die grösstmögliche Kühlwirkung.
2. Durch die Nähe des ganzen Blasdornes zu der Dompartie kann ein Mischeffekt von ein- und ausströmender Luft vollständig verhindert werden, so dass das
Kühlmedium mit der tiefstmöglichen Temperatur direkt an der Dompartie ausströmt.
Der Hauptvorteil der US-PS 6 171 541 gegenüber der US-PS 3 882 213 liegt in der Maximierung der Kühlwirkung in der Spitze der Dompartie. Der Hauptnachteil liegt darin, dass die Bewegungsführung für jede Längenabmessung genau angepasst werden muss, da von einer exakten Positionierung in Bezug auf das geschlossene Endteil der Preform ausgegangen wird. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass für jede einzelne Preform ein angepasster Blasdom eingesetzt werden muss.
Bei der WO00/24562 steht das Handling und die Behebung von Pannen im Vordergrund, z.B. durch das Hängenbleiben einzelner Spritzgiessteile, so dass die Produktivität bei optimaler Kühlwirkung gesteigert werden kann.
Aufgabe der neuem Erfindung war es, sowohl die Handlingsvorteile der WO00/24562 wie auch der US-PS 3 882 213 sicherzustellen mit der Möglichkeit, das Kühlmedium integral noch besser zu nutzen, ohne die Notwendigkeit, die Blasdornlänge an die verschiedenen Preformlängen anzupassen.
Darstellung der Erfindung
Das erfindunggemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Hochdruckluft, vorzugsweise von wenigstens 2 bar, vorzugsweise mehr als 3 bar, verwendet und am Luftaustritt aus dem Kühldorn ein Überschallfreistrahl für die Innenkühlung erzeugt wird.
Die erfindungsgemässe Kühleinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der einzelne Kühldorn im Bereich des Austrittsendes der Kühlluft als Überschalldüse ausgebildet ist.
Vom Erfinder ist erkannt worden, dass die Energieübertragung durch die Kühlluft erfindungsgemäss in mehrfacher Hinsicht gesteigert werden kann. Ziel ist, mit kleinst- möglichem Aufwand für die Druckluft den grösstmöglichen Kühleffekt zu erhalten. Wird der Luftaustritt im Sinne einer Laval-Düse gestaltet, können mehrere Phänomene gleichzeitig genutzt werden. Es ist bekannt, dass bei der Gaskompression die Temperatur des Gases erhöht und bei der Druckreduktion die Temperatur gesenkt wird. Bei der Erzeugung von einer Überschallgeschwindigkeit wird Druckenergie in Geschwindigkeitsenergie umgewandelt. Gleichzeitig findet eine enorme Temperaturabsenkung
des Gases statt. Dies hat zur Folge, dass die Wärmeaufnahmefähigkeit der Luft spürbar gesteigert werden kann. Die Erzeugung eines Schall- bzw. Überschallfreistrahles ergibt ferner eine sehr stabile Wirbelströmung, welche einen grösseren Schleppeffekt für die unmittelbar umgebende Luft hat. Es entstehen durch örtliche Wirbel wesentlich grössere Luftgeschwindigkeiten. Bekannt ist, dass mit der Erhöhung der Luftgeschwindigkeit der Wärmeübergang steigt. Mit der örtlichen Bildung einer Wirbelkammer wird die Verweilzeit und damit die Wärmeaufnahmezeit der Kühlluft erhöht im Vergleich zu einer engen Spaltströmung, etwa gemäss der US-PS 6 171 541 . Wie in der Folge noch gezeigt wird, kann durch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit der Kühlluft der Wärmeübergang durch einen Kondensations-/Verdampfungseffekt aufgrund der grossen Druckänderungen im Freistrahl ein weiterer positiver Effekt für die Kühlwirkung erzielt bzw. dieser gegebenenfalls durch Dampfstösse noch zusätzlich unterstützt werden.
Die neue Erfindung erlaubt eine ganze Anzahl besonders vorteilhafter Ausgestaltungen. Es wird dazu auf die Ansprüche 2 bis 9 sowie 1 1 ibs 22 verwiesen.
Für die Sicherstellung der erfindungsgemässen Vorteile wird der Kühldorn für die Innenkühlung nur soweit in das Spritzgiessteil eingeführt, dass ein genügender Freistrahlraum sichergestellt bleibt. Der Kühldorn wird soweit in die Preform eingeführt, dass zwischen der Kühldornspitze und der konkaven Kuppe einer Preform ein Freistrahlraum von einer Länge, entsprechend wenigstens dem inneren Durchmesser der Preform, verbleibt. Dies erlaubt, die Kühldorne nur im Hinblick auf den inneren Durchmesser des Petformgewindeteiles, nicht aber auf die Länge der Kühldorne auszurichten, so dass keine grosse Vielfalt an Kühldornen erforderlich ist. Der Kühldorn kann formähnlich ausgebildet sein wie die Innenseite der Preform, wobei zwischen Preform und Aussenseite des Kühldorns vorzugsweise ein konzentrischer Ringspalt gebildet wird, über den die rückströmende Luft aus der Preform abströmt. Nach den bisherigen Untersuchungen ergaben sich optimale Bedingungen, wenn der Freistrahlraum auf eine Länge von wenigstens dem zwei- bis dreifachen Innendurchmesser der Preform eingestellt wurde. Das Spritzgiessteil wird in einem Nachkühler aussen abgekühlt, woberdie Innenkühlung wenigstens während einem Teil der Nachkühlzeit erfolgt. Der Kühldorn kann gesteuert in die Preform eingefahren werden. Die Relativbewegung zwischen Kühldorn und Preform, für die physische Übernahme der Preform durch den Kühldorn zur anschliessenden Entnahme der Preform aus einem Nachkühler, wird durch Druckluft der Entnahmevorrichtung erzeugt. Dabei bewegt sich die Preform frei auf dem Kühldorn. Gemäss einer weiteren Ausgestaltung wird der Kühldorn in einer ersten Phase nahe an die Öffnung der
Preform gefahren und der Freistrahl gegen den Öffnungsbereich mit Richtung gegen das Innere der Preform geblasen. Der Kühldorn bekommt mit den vorgeschlagenen Ausgestaltungen eine echte Multifunktion. Die zentrale Funktion ist ein optimales Handling der Preformen. Die Zeitabschnitte, in welchen die Kühldorne für das Handling nicht benötigt werden, können für eine Optimierung der Innenkühlung genutzt werden.
Die Druckluft wird im Inneren des Kühldornes möglichst grossquerschnittig bis zur
Überschalldüse geführt, wobei der Druckluftzufuhrkanal unmittelbar vor der
Düsenbohrung ein Mehrfaches an Querschnittsfläche aufweist im Verhältnis zur engsten Querschnittsfläche der Überschalldüse.
Die Überschalldüse weist in Luftströmungsrichtung einen grossflächigen Druckluftzufuhrkanal, eine Engstelle und an der Austrittsseite einen sich erweiternden Überschallkanal auf. Die Überschalldüse kann strömungstechnisch als ideale Laval- Düse ausgebildet werden mit entsprechend höchster Oberflächengüte in dem Bereich der Engstelle sowie des Überschallkanales. Dabei weist der Überschallkanal einen Öffnungswinkel von 8° bis 10° auf. Untersuchungen mit Miniaturdüsen haben gezeigt, dass der Öffnungswinkel als oberste Grenze bis zu 40° betragen kann. Ein Winkel von 8° bis 10° ergibt für die Erzeugung von mehrfacher Schallgeschwindigkeit eine relativ grosse Länge des Überschallkanales mit entsprechend höchsten Herstellkosten. Bekannt sind viele Untersuchungen mit Miniaturdüsen in dem Bereich der Textilindustrie. Es wird beispielsweise auf den Fachartikel "Chemiefasern/ Textilindustrie", Mai 1 981 , Seiten 380 bis 384, Bezug genommen. Die nachfolgenden Textpassagen sind auszugsweise aus dem Fachartikel entnommen worden: Um die Luft aus dem Ruhezustand (Druck Po, Temperatur To) heraus zu beschleunigen, muss ähnlich wie bei inkompressiblen Medien die Stromdichte zunächst zunehmen bzw. der Querschnitt A verengt werden. Ist der Druck auf die Hälfte des Ruhedruckes (p/p° = 0,528) abgesunken, wird die Schallgeschwindigkeit a* = f (To) erreicht. Oberhalb dieser kritischen Geschwindigkeit nimmt die Dichte des Gases schneller ab als seine Geschwindigkeit zunimmt, so dass die Stromdichte wieder kleiner wird. Eine weitere Steigerung der Geschwindigkeit ist nur durch eine sich wieder erweiternde Querschnittsfläche möglich. Soll also der gesamte Wirkdruck (Ruhedurck Po - Umgebungsdruck Pu) möglichst verlustlos in Geschwindigkeit umgesetzt werden, so ist dies nur mit einer Düse möglich, die hinter dem engsten Querschnitt eine Erweiterung aufweist. Es ergeben sich dann die in Figur 10 in der oberen Kurve dargestellten Ausströmgeschwindigkeiten.
Die maximale Geschwindigkeit beträgt bei einer Kesseltemperatur von 20°C und einem gegen unendlich gehenden Vordruck rd. 770 m s-1 . Die Werte der oberen Kurve werden aber nur dann erreicht, wenn die Erweiterung so ausgeführt ist, dass das Gas in der Düsenmündung gerade bis auf den Umgebunsdruck expandiert. Liegt die Mündung im engsten Querschnitt, dann wird beim Vordruck von 1 ,89 bar (Überdruck 0,89 bar) an dieser Stelle Schallgeschwindigkeit erreicht. Der Druck beträgt 1 bar ( = Pu), so dass die Luft ungestört ausströmen kann. Bei höherem Vordruck wird an der Mündung die gleiche nur von der Ruhetemperatur To abhängige Geschwindigkeit a* erreicht, jedoch liegt der Mündungsdrμck nun über dem Umgebungsdruck, so dass kein ungestörtes Ausströmen möglich ist. Es entstehen Schwingungen, die, verbunden mit Strömungsverlusten, den austretenden Strahl auf den Umgebungsdruck expandieren. Die mittlere Ausströmgeschwindigkeit ist niedriger als die beim verlustlosen Ausströmen. Schliesst man an den engsten Querschnitt eine kegelige Erweiterung an, so wird in der Düse der Druck weiter reduziert (Figur 1 1 ). Zu jedem Vordruck gibt es aber auch jetzt nur eine durch die Kenngrösse α ■ 1 /d festgelegte Geometrie des Öffnungskegels bzw. bei gegebener Düse nur einen Vordruck, bei dem ungestörters Ausströmen stattfindet. Ist der Druck vor der Düse höher als dieser Grenzwert (oder der Kegel zu kurz oder der Öffnungswinkel zu klein), dann erfolgt hinter der Mündung die beschriebene Nachexpansion. Durch die Erweiterung der Düse hinter dem engsten Querschnitt kann der Mündungsdruck nun auch unter den Umgebungsdruck absinken (Vordruck Po zu klein), so dass der austretende Strahl nachverdichtet werden muss. In diesem Fall gehen von den Rändern der Düsenöffnung schräge Verdichtungsstösse aus, die den Strahlranddruck auf den Gegendruck erhöhen. An den von den Düsenrändern ausgehenden Stossfronten steigt der Druck sprunghaft auf den Umgebungsdruck an; Dichte und Temperatur nehmen in gleicher Weise zu. Diese unstetige Zustandsänderung ist möglich, da es zu jedem Strömungszustand eines Gases bei Überschallgeschwindigkeit einen zweiten bei Unterschallgeschwindigkeit mit gleicher Stromdichte und gleicher Impulsdichte aber vermehrter Entropie gibt. Gleiche Stromdichte bedeutet nach der Kontinuitätsgleichung gleichen Querschnittsbedarf. Gleiche Impulsdichte heisst, dass der Übergang von der einen Strömung in die andere ohne äussere Krafteinwirkung möglich ist. Hinter dem Kreuzungspunkt verdichtet der Stoss den Strahl auf den Druck P2 > Pu. Am Strahlrand werden die Stossfronten als sog. Expansionsfächer bzw. Verdünnungslinien reflektiert. In den flächenförmigen Gebieten erfolgt eine stetige Expansion von Druck P2 > Pu auf Druck Pu bzw. von Druck Pu auf Druck P3 > Pu. In den mit P1 , P2, P3, Pu bezeichneten Gebieten sind Druck, Dichte und Geschwindigkeit jeweils konstant.
Die Verdünnungslinien durchkreuzen sich und werden am Strahlrand als Verdichtungslinien reflektiert. Druck P3 < Pu steigt stetig auf den Umgebungsdruck und Druck Pu steigt auf den Druck P2 > Pu. Dieser Vorgang der abwechselnden Entspannung und Wiederverdichtung des Strahls wiederholt sich periodisch, bis durch Mischung mit dem umgebenden Medium die Wellen ganz aufgelöst sind.
Figur 8 zeigt den mit der Toeplerschen Schlierenmethode sichtbar gemachten Freistrahl der untersuchten Texturierdüse. Die Aufhellungen bzw. Verdunklungen des Bildes entsprechen den Dichtegradienten, d.h. in Gebieten gleichmässiger Färbung ist die Dichte des Gases unverändert, während der Dichtesprung an den Fronten des gekreuzten Verdichtungsstosses als relativ scharf begrenzte helle Linie erscheint.
Bei kontinuierlicher Senkung des Vordruckes wird der gekreuzte Stoss (a) zunächst steiler (b), bis sich die Möglichkeit zu einem gegabelten Stoss (c) ergibt. Dieser bildet sich mit immer grösser werdendem Mittelteil aus und wandert schliesslich in die Düse hinein (d). Von da ab ist im Austrittsquerschnitt keine Überschallströmung mehr vorhanden. Der Vordruck, bei dem der Verdichtungsstoss gerade im Austrittsquerschnitt erfolgt, liegt bei der untersuchten Düse zwischern 1 und 1 ,4 bar (theoretischer Überdruck). Bei weiterer Drucksenkung wandert der Verdichtungsstoss immer näher an den engsten Querschnitt heran, bis schliesslich die Düse nur noch mit Unterschallgeschwindigkeit durchströmt wird. Die beschriebenen Zusammenhänge und insbesondere die quantitativen Angaben gelten für eine Laval-Düse, durch die aus einem Kessel mit Ruhedruck Po und Ruhetemperatur To Luft ins Freie strömt.
Ein weiterer, in seinen Auswirkungen auf die Strömung bisher noch nicht näher untersuchter Einflussfaktor ist die Feuchtigkeit. Wird eine Laval-Düse mit feuchter Luft angeströmt, so können, da sich Gase nur zu einem gewissen Grad unterkühlen lassen, durch die starken Temperaturgefälle Kondensationserscheinigungen in der Düse auftreten (9) (bei einer Kesseltemperatur von 20°C sinkt die Temperatur im engsten Querschnitt auf -29°C und bei einer idealen richtig erweiterten Laval-Düse würde bei einem Vordruck von 8 bar im Mündungsquerschnitt theoretisch eine Temperatur von -1 12°C erreicht). Bei spontaner Kondensation entsteht hinter dem engsten Querschnitt der Düse ein sog. Kondensationsstoss, der ähnlich wie beim Verdichtungsstoss zu einem plötzlichen örtlich begrenzten Anstieg von Druck, Dichte und Temperatur und Abnahme der Geschwindigkeit führt. Im Unterschied zum Verdichtungsstoss, der die Strömung auf Unterschallgeschwindigkeit drosseln kann, herrscht nach dem Kondensationsstoss stets Überschallgeschwindigkeit. Die Höhe des Drucksprunges ist im wesentlichen eine Funktion der Feuchtigkeit. Mit steigender
rel. Luftfeuchte nimmt die Intensität des Stosses zu, und das Stosszentrum wandert näher an den engsten Querschnitt heran. Dabei ist es unerheblich, ob die Einstellung der Luftfeuchtigkeit vor dem Einblasen in die Düse oder durch Zugabe von zerstäubtem Wasser erfolgt.
Verfolgt man den Weg der Druckluft durch die Düse, so erkennt man, dass sich im Bereich eines Ringspalts der Querschnitt zunächst verengt und anschliessend wieder erweitert. Durch die Querschnittsverminderung ist es bei genügend hohem Vordruck wahrscheinlich, dass an der engsten Stelle des Spalts die Luft, Schallgeschwindigkeit erreicht. Wegen asymmetrischer und überdies sehr starker Erweiterung hinter dem Spalt besteht keine Analogie zur Laval-Düse, deren Erweiterung Öffnungswinkel von höchstens 10° aufweisen darf. Es kann also davon ausgegangen werden, dass hinter dem Spalt, ähnlich wie bei der an der engsten Stelle mündenden Düse, Schwingungen entstehen. Diese Luftschwingungen und Wirbel.
Interessant ist nun die Entdeckung, dass die geometrischen Grenzbedingungen für eine Laval-Düse bei Miniaturdüsen offensichtlich nicht zutreffen, wie in der WO97/30200 dargestellt wird. Dies ist im Hinblick auf die kommerzielle Seite, vor allem in Bezug auf die Herstellkosten aber auch auf die Frage der Luftreinheit sehr wichtig. Der engste Querschnitt der Überschalldüse soll 0, 1 bis 2 mm, vorzugsweise 0,8 bis 1 ,5 mm und der Öffnungswinkel der Überschalldüse mehr als 8° jedoch weniger als 40° betragen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung beträgt der Öffnungswinkel 10° bis 30°, besonders vorzugsweise 15° bis 25° und weist einen Querschnittserweiterungsbereich auf, welcher wenigstens 1 : 2 oder grösser ist. Die Länge des Beschleunigungskanales ist vorzugsweise 3 bis 10 mal grösser als der Durchmesser des Garnkanales am Beginn des Erweiterungsbereiches. Der Druck der Druckluft beträgt 2 bis 1 2 bar oder mehr, vorzugsweise 3 bis 8 bar, wobei die Druckluft im Überschallkanal auf mehr als 1 ,4 Mach, vorzugsweise mehr als Mach 2 beschleunigt wird und die Freistrahllänge mehr als 4 mal die Länge des Erweiterungsbereiches beträgt. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand erlauben die Grenzangaben, in jedem einzelnen Fall Optimalwerte zu ermitteln. Im Zentrum stehen in jedem Fall die Vorteile einer Überschallströmung:
• Es kann eine stabile Wirbelströmungsform mit oder ohne Stossströmung genutzt werden.
• Der Kühldorn kann kürzer gewählt werden, einsetzbar für verschiedene Preformlängen
• Eine örtlich höhere Geschwindigkeit erlaubt eine intensivere Kühleinwirkung.
• Die Kühlwirkung eines Überschallfreistrahles ist stark gesteigert, da die Lufttemperatur bei steigender Machzahl sinkt.
• Mit der Zugabe von Wasser oder Wasserdampf können die Vorteile von Kondensa- tionstössen zusätzlich genutzt werden, insbesondere eine weitere Steigerung der Kühlwirkung durch Verdampfung/Kondensation an den zu kühlenden Partien erreicht werden.
Gemäss einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann die Überschalldüse als gesonderter Düsenkopf ausgebildet werden, so dass der Düsenkopf am Kühldornende befestigt, z.B. aufgeschraubt werden kann. Die Kühldorne werden entsprechend der Innenabmessungen der Preformen als zentrierende Tragdorne ausgebildet mit Saugluftkanälen für das Vakumieren des Preforminneren. Bei der industriellen Ausführung wird eine Vielzahl von Kühldornen als Teil eines Greifers ausgebildet, wobei der Greifer Bewegungsmittel aufweist, über welche die einzelnen Kühldorne in die Preformen einführbar sind. Über die Bewegungsmittel des Greifers werden die Kühldorne innerhalb der Preformen in verschiedene Eindringtiefen, insbesondere in eine Freistrahlposition sowie eine Entnahmeposition, positioniert. Die Saugluftkanäle am hinteren Ende der Kühldorne sind derart angeordnet, dass die Blasluft in der Freistrahlposition über den Kühldorn hinweg ins Freie abströmt, wobei in der Entnahmeposition die Saugluftkanäle in das Preforminnere zu liegen kommen zum Vakumieren des Luftraumes zwischen dem Kühldorn sowie der Kühlforminnenseite.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Die Erfindung wird nun an Hand einiger Darstellungen und Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen: die Figur 1 schematisch eine Gesamtansicht einer Spritzgiessmaschine für die
Herstellung von Preformen, mit einer Entnahmevorrichtung sowie einem
Transfergreifer mit einer Vielzahl von Kühldornen; die Fiugr 2a das Endstück einer Trägerplatte des Trasfergreifers mit einem eingeschraubten Kühldorn; die Figur 2b ein Kühldorn; die Figur 2c die Entnahmeposition einer Preform; die Figur 2d eine mögliche Freistrahlposition für die Kühlung einer Preform; die Figuren 3a und 3b Ansicht und Schnitt durch einen Düsenkopf; die Figur 4a einen Kühldorn ohne Überschalldüse; die Figur 4b die Kühldornspitze mit einem Düsenkopf; die Figur 4c eine Überschalldüse als Laval-Düse in grösserem Massstab;
die Figur 4d eine Überschalldüse mit grösserem Öffnungswinkel; die Figur 5 ein Kühldorn in einer Kühlposition in einer Preform; die Figur 6 den Kühlablauf einer Preform in sieben Schritten; die Figur 7a eine mögliche Kühlposition der erfindungsgemässen Lösung; die Figur 7b die Preformkühlung gemäss einer Lösung des Standes der Technik; die Figur 7c ein weiteres Beispiel der Preformkühlung des Standes der Technik; die Figur 8 ein mit der Schlierenmethode sichtbar gemachter Freistrahl mit
Verdichtungsstössen; die Figuren 9a und 9b Druckprofile des Freistrahles bei einer klassischen Laval-Düse; die Figur 10 Vergleich der Luftgeschwindigkeit in Funktion des Luftdruckes bei einer
Laval-Düse und einer Düse ohne Überschallkanal; die Figur 1 1 Druck, Geschwindigkeit und Temperatur in Funktion der Geometrie einer Laval-Düse.
Wege und Ausführung der Erfindung
Die Figur 1 zeigt eine ganze Spritzgiessmaschine für die Herstellung von Preformen mit einem Maschinenbett 1 , auf dem eine feste Formaufspannplatte 2 und eine Spritzeinheit 3 gelagert sind. Eine Abstützplatte 4 und eine bewegliche Formaufspannplatte 5 sind axial verschiebbar auf dem Maschinenbett 1 abgestützt. Die feste Formaufspannplatte 5 und die Abstützplatte 4 sind durch vier Holme 6 miteinander verbunden, die die bewegliche Formaufspannplatte 5 durchsetzen und führen. Zwischen der Abstützplatte 4 und der beweglichen Formaufspannplatte 5 befindet sich eine Antriebseinheit 7 zur Erzeugung des Schliessdruckes. Die feste Formaufspannplatte 2 und die bewegliche Formaufspannplatte 5 tragen jeweils eine Formhälfte 8 und 9, in denen jeweils eine Vielzahl von Teilformen 8' und 9' angeordnet sind, die zusammen die Kavitäten zur Erzeugung einer entsprechenden Zahl hülsenförmiger Spritzgiessteile bilden. Die Teilformen 8' sind als Dorne ausgebildet, an denen nach dem Öffnen der Formhälften 8 und 9 die hülsenförmigen Spritzgiessteile 10 haften. Die Spritzgiessteile befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch in einem halb erstarrten Zustand und sind mit unterbrochenen Linien angedeutet. Die gleichen Spritzgiessteile 10 im fertig gekühlten Zustand sind in der Figur 1 links oben dargestellt, wo sie gerade aus einer Nachkühleinrichtung 19 ausgeworfen werden. Die oberen Holme 6 sind zum Zweck der besseren Darstellung der Einzelheiten zwischen den geöffneten Formhälften unterbrochen dargestellt. A bis D zeigen die verschiedenen Handlingspositionen für die Preformen 10:
"A" ist die Entnahme der Spritzgiessteile oder Preformen 10 aus den beiden Formhälften. Die noch halbstarren hülsenförmigen Teile werden dabei von einer in den Raum zwischen den geöffneten Formhälften und in die Position "A" abgesenkten Entnahmevorrichtung 1 1 aufgenommen und mit dieser in die Position "B" angehoben (Aufnahmevorrichtung 1 1 ' in Figur 1 ).
"B" ist die Übergabestellung der Entnahmevorrichtung 1 1 , wobei die Preformen 10 an einen Transfergreifer 1 2 ("B" in Figur 1 ).
"C" ist die Übergabe der Preformen 10 von dem Transfergreifer 1 2 an eine Nachkühleinrichtung 19.
"D" ist der Abwurf der abgekühlten und in einen formstabilen Zustand gebrachten Preforms aus der Nachkühleinrichtung 1 9.
Die Figur 1 zeigt sozusagen Momentaufnahmen der vier Hauptschritte für das Handling. In der Position "B" werden die senkrecht übereinanderliegend angeordneten, hülsenförmigen Spritzgiessteile 10 von dem Transfergreifer 1 2 bzw. 1 2' übernommen und durch Verschwenken der Transfervorrichtung in Richtung des Pfeiles P in eine Position, horizontal nebeneinander stehend, gemäss Phase "C", gebracht. Der Transfergreifer 12 besteht aus einem um eine Achse 13 schwenkbaren Haltearm 14, der eine Halteplatte 1 5 trägt, zu der im Parallelabstand eine Trägerplatte 1 6 für Zentrierdorne 8" angeordnet ist. Die Trägerplatte 1 6 ist mittels zweier Hydraulikeinrichtungen 1 7 und 1 8 gemäss Pfeil parallel zur Halteplatte 1 5 ausstellbar, so dass in der Position "B" die hülsenförmigen Spritzgiessteile 10 aus der Entnahmevorrichtung 1 1 geholt und in der in die Position "C" geschwenkten Lage in die darüberliegende Nachkühleinrichtung 1 9 geschoben werden können. Die jeweilige Übergabe erfolgt durch Vergrösserung des Abstandes zwischen der Halteplatte 1 5 und der Trägerplatte 1 6. Die noch halbstarren hülsenförmigen Spritzgiessteile 10 werden in der Nachkühleinrichtung 1 9 fertiggekühlt und danach, nach einer Verschiebung der Nachkühleinrichtung 1 9, in der Position "D" ausgestossen und auf ein Förderband 20 geworfen.
Die grösste Temperaturabsenkung von etwa 280°C auf 80°C für die Spritzgiessteile 10 geschieht noch innerhalb der geschlossenen Formen 8 und 9, wozu ein enormer Kühlwasserdurchsatz sichergestellt werden muss. Die Entnahmevorrichtung 1 1 ist strichliert dargestellt in einer Warteposition, womit das Ende der Spritzphase angedeutet ist. Das Bezugszeichen 30 ist die Wasserkühlung mit entsprechenden Zu- bzw. Abführleitungen, welche zur Vereinfachung mit Pfeilen dargestellt sind und als bekannt vorausgesetzt werden. Das Bezugszeichen 31 /32 bezeichnet die Luftseite, wobei 31 für Einblasen resp. Druckluftzufuhr und 32 für Vakuum resp. Luftabsaugen
steht. Damit erkennt man bereits auf der prinzipiellen Ebene die Einsatzmöglichkeiten von Luft und Wasser. In den Spritzgiessformen 8 und 9 findet während dem Spritzgiessvorgang eine reine Wasserkühlung statt. Bei der Entnahmevorrichtung 1 1 kommen sowohl Luft wie Wasser zum Einsatz. Beim Transfer- bzw. Entnahmegreifer 1 2 besteht in Bezug auf die Kühlung nur eine Lufteinwirkung. Bei der Nachkühlvorrichtung 1 9 dagegen kommen wiederum Luft und Wasser zum Einsatz. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Handling in dem Bereich der Nachkühlvorrichtung 19. Die Nachkühlvorrichtung kann während der Entnahmephase "A" gemäss Pfeil L horizontal unabhängig verfahren werden, von einer Aufnahmeposition in eine Abwurf- position (strichliert dargestellt). Die Nachkühlvorrichtung 19 kann ein Mehrfaches an Fassungsvermögen gegenüber der Kavitätenzahl in den Spritzgiessformhälften aufweisen. Der Abwurf der fertig gekühlten Preforms 10 kann z.B. erst nach zwei, drei oder mehr Spritzgiesszyklen erfolgen, so dass entsprechend die Nachkühlzeit verlängert wird. Für die Übergabe der Preformen von dem Transfergreifer 12 an die Nachkühleinrichtung 1 9 kann letztere zusätzlich querverschoben und in die passende Position gesetzt werden.
In den Figuren 2a und 2b ist ein Kühldorn 22 dargestellt. Der Kühldorn 22 wird in der Folge entsprechend seiner jeweiligen Funktion auch als Blasdorn oder Zentrierdorn bezeichnet. Auf der linken Seite weist der Kühldorn ein Schraubgewinde 41 auf, mittels welchem die Kühldorne 22 an der Trägerplatte 1 6 einschraubbar sind. Wie in der Figur 1 dargestellt ist, weist die Trägerplatte 16 eine grössere Zahl Kühldorne 22 auf, welche je in mehreren Reihen angeordnet sind. In der Trägerplatte 16 sind gemäss Figur 2a zwei Luftkanalsysteme 42 und 43 angeordnet, wobei das Luftsystem 42 für Unterdruck bzw. Vakuum und das Luftsystem 43 für Druckluft ausgelegt ist mit entsprechenden, nicht dargestellten Anschlüssen für einen Drucklufterzeuger bzw. ein Sauggebläse oder eine Vakuumpumpe. Damit die beiden Luftsysteme sauber getrennt werden können, sind an den Übergängen Spezialschrauben 44, 45 sowie 46 mit erforderlichen Ausnehmungen für eine Montage sowie eine Durchdringung der jeweiligen Verbindungsstücke vorgesehen. Die Spezialschrauben 44, 45 und 46 müssen zwingend in der richtigen Reihenfolge ein- bzw. ausgeschraubt werden. Im fertig montierten Zustand sollen die beiden Luftsysteme, gegeneinander abgedichtet, ihre je eigene Funktion erfüllen können. Für die Druckluftseite wird ein Blasrohr 47 entsprechend der Länge "L" in der richtigen Montagereihenfolge eingeschoben. Dieses führt die Blasluft über einen Druckluftzufuhrkanal 48 in dem Kühldorn 22 bis zur Mündung 49. Für das feste Einschrauben des Schraubgewindes 41 ist am Kühldorn 22 ein 6-Kant-Schlüsselansatz 51 und auf der Gegenseite ein Dichtring 52 angebracht. Die Saugluftverbindung 53 geht über einen Ringkanal 54
sowie mehrere Querbohrungen 55, welche nahe an dem Dichtring 52 den Ringkanal 54 nach aussen verbinden. Daraus ergibt sich, dass Luft über die Blasmündung 49 ausgeblasen und über die Querbohrungen 55 wieder angesaugt werden kann. Flexible und druckfeste Luftschläuche 31 und 32 stellen die Verbindung zu den entsprechenden Druckluft- oder Sauglufterzeugern her (Figur 1 ). Die Luftschläuche sind entsprechend für Hochdruck und Vakuum ausgelegt. Vorteilhafterweise weist das ganze Luftsystem rohrartige Verbindungen auf, was für die Festigkeitsfrage optimal ist, sowohl für den Bereich Hochdruck wie Unterdruck. Das Bezugszeichen 56 bezeichnet den Zentriersockel der Kühldorne 22. Die Figur 2a zeigt das Endstück der Trägerplatte 1 6 mit einer eingeschraubten Luftdüse 40 sowie einer Preform 10. Gemäss Figur 2b ist der äussere Durchmesser Dip. am Kühldorn 22 in dem Bereich des Dichtringes 52 um ein geringes Spiel kleiner als der entsprechende innere Durchmesser der Preform 10. Dadurch ergibt sich, unterstützt durch die Luftströmungskräfte, eine Zentrierwirkung für die Preform 10 auf den Kühldornen 22.
Die Figur 2c zeigt die wichtigste Handlingsposition des Kühldornes 22 mit einer Preform 10. Die entsprechende Entnahmesituation zeigt die Stellung, bevor die Preform aus der Entnahmevorrichtung 1 1 entnommen wird. Durch einen Druckluftstoss auf Seiten der Entnahmevorrichtung wird die Preform aus der betreffenden Kühlhülse 21 ausgestossen und vollständig auf den Kühldorn 22 aufgeschoben. Die Stirnseite 24' des offenen Gewindeendes 24 wird dabei auf den Dichtring 52 gepresst. Die Querbohrungen 55 kommen in der Entnnahme- bzw. Handlingposition gemäss Figur 2c vollständig in das Innere der Preform 10 zu liegen und verbinden das Innere mit einer Vakuumquelle. Zwischen den Kühldornen 22 und der Preforminnenseite bildet sich ein ringförmiger Rückstromkanal mit wechselnder Distanz d', d", usw. Der minimale Abstand der Kühldornspitze bis zum geschlossenen inneren Ende der Preform 10 ist mit Af bezeichnet. Eine mögliche Distanz in der Freistrahlposition ist mit AK bezeichnet. Der Freistrahl ist in der Figur 2d mit mehreren Pfeilen 25 bezeichnet. Die Freistrahllänge richtet sich nach den Verhältnissen in dem betreffenden Raum AK, wobei die Länge durch das stetige Vermischen des Freistrahles mit der umgebenden Wirbel- bzw. Rückströmung begrenzt wird. Das Mass X ergibt sich aus der Differenz von Af sowie AK. An der vorderen Spitze der Kühldorne ist ein Düsenkopf 26, der über ein Aussengewinde 27 in ein Innengewinde 28 des Kühldornes einschraubbar ist, wofür der Düsenkopf 26 am herausragenden Teil einen 6-Kant 29 gemäss Figur 3a und 3b aufweist.
Die Figur 4a zeigt ein Kühldornvorderteil ohne Düsenkopf und die Figur 4b einer mit Düsenkopf. Für die Auslegung des ganzen Bereiches für die Überschallströmung ist es
wichtig, dass der Druckluftzuführkanal 60 einen möglichst grossen Querschnitt Qz aufweist, der ein Vielfaches des Querschnittes Qe an der engsten Stelle der Laval- Düse sein soll. Die wichtigsten Abmessungen für den Überschallkanal sind die Länge der Engstelle l bzw. des konischen Einlaufes, bzw. des Überschalldüseneinlaufes 33, die Länge des Erweiterungskanales Ue - L, der Austrittsquerschnitt QA aus dem Überschallkanal 34 sowie der Öffnungswinkel α des Überschall- bzw. Erweiterungskanales 34.
Die Figuren 4c und 4d zeigen zwei verschiedene Ausgestaltungen des Überschallbereiches in Düsenköpfen. Die Figur 4c zeigt eine klassische Laval-Düse. Der Überschalldüseneinlauf 33 ist gerundet, damit die Luftgeschwindigkeit als Laminarströmung bis zur Engstelle 35 auf Schallgeschwindigkeit gebracht wird. Als unterste Grenze wird ein Vordruck von ca. 2 bar, besser 3 bar, in den Druckluftzuführkanal 60 angestrebt, damit sich überhaupt eine echte Überschallströmung in den Überschallkanal 34 einstellt. Der Erweiterungswinkel bei einer Laval-Düse liegt bei etwa 8° bis 1 2°. Mit C ist die Länge des Überschalldüseneinlaufes 33 und mit Ue-L die Länge des Überschallkanales 34 bezeichnet. Die Figur 4d zeigt eine Laval-Düse mit vergrössertem Öffnungswinkel α' für den Überschallkanal 34. Der Winkel α' kann 10° bis 40°, vorzugsweise 15° bis 30° betragen, wobei ersichtlich ist, dass ein grösserer Öffnungswinkel viel kürzer baut. Der Überschalldüseneinlauf 33 kann konisch oder gerundet sein.
In der Figur 5 ist die Länge des Freistrahlraumes mit Ax bzeichnet, da diese je nach Situation variierbar ist.
Die Figur 6 zeigt in sieben Schritten die Phase der Nachkühlung der Preforms, solange diese noch in dem Entnahmegerät 1 1 sind, wobei die Schritte mit Step I bis Step VII bezeichnet sind. Der Schritt I stellt die Positionierung der Kühldorne durch entsprechendes Einschwenken der Transfervorrichtung 12 dar. Schritt II zeigt die ausgefahrene Position der Entnahmevorrichtung 1 1 . Die Giessformen sind bereits wieder geschlossen und bereit für einen nächsten Giesszyklus. Schritt III zeigt das Zufahren der Kühldorne 22, und Schritt IV die Möglichkeit des Zufahrens der Kühldorne 22 in die Nähe der Öffnung der Preformen 10. Hier kann der Kühlvorgang über die Kühldorne 22 beginnen, indem als erstes der Gewindebereich angeblasen wird. Schritt V ist die eigentliche Innenkühlung während z.B. 3 bis 10 Sekunden der Preformen 10 mittels eines Überschallfreistrahls. Die Kühlluft strömt direkt in die Umgebung ab, wobei dei Möglichkeit des Absaugens der Kühlluft besteht. Schritt VI zeigt die Handlingsposition für die Preformen. Durch Einstellung eines Überdruckes,
mit + (Plus) bezeichnet, wird die Preform an der Kühlhülsen ausgestossen bzw. vollständig auf die Kühldorne aufgeschoben. Beim Schritt VII wird das Innere der Kühlhülse vakumiert, der Kühldorn mit der angesaugten Preform ausgefahren und nach einer Schwenkbewegung die Preformen dem Nachkühler 1 9 übergeben.
In der Figur 7a ist die erfindungsgemässe Lösung dargestellt mit einer Freistrahlströmung im Inneren des vorderen Teiles der Preform 10. Der Freistrahlraum ist mit Fst. R. 25 bezeichnet. Im Inneren besteht eine Folge von Verdichtungsstössen 70, entsprechend der Figur 8. Ganz an der Innenfläche der -Preform 10 ist eine Rückströmung 72 und zwischen den Verdichtungsstössen 70 und der Rückströmung befindet sich eine Misch- und Verwirbelungsströmung 71 .
Die Figur 7b zeigt eine Lösung des Standes der Technik gemäss US-PS 3 882 213 (Figur 5). Da der Druckluftkanal 87 am Austritt keine Erweiterung aufweist, stellt sich physikalisch bedingt eine Unterschallströmung ein. Die Pfeile 90 zeigen das Strömungsbild bzw. den Luftstromweg an. Mit dem Bezugszeichen 88 ist der Luftaustritt bezeichnet, welcher in einem Transferkopf 85 angeorndet ist.
Die Figur 7c zeigt eine jüngere Lösung, welche speziell konzipiert ist für eine maximale Innenkühlung an dem domartigen Ende einer Preform 10 gemäss US-PS 6 171 541 . Das Mass d zwischen Kühldornspitze und Preformende soll möglichst klein gewählt werden, so dass ein optimales Verhältnis zu dem ringförmigen Abström-querschnitt D entsteht.
Die Figur 8 zeigt einen mit der Toepler'schen Schlierenmethode sichtbar gemachten Freistrahl.
Die Figuren 9a und 9b zeigen Druckprofile des Freistrahles einer Laval-Düse, wenn der Mündungsdruck unter dem Umgebundsdruck liegt.
Die Figur 10 zeigt die Ausströmgeschwindigkeit von Luft bei einer idealen Laval-Düse (oben) und einer im engsten Querschnitt mündenden Düse.
Die Figur 1 1 zeigt den Verlauf der Zustandsgrössen hinter dem engsten Querschnitt bei einer kegelig erweiterten Laval-Düse in Abhängigkeit zur Kegelgeometrie und dem Ruhedruck Po.
Zu vermerken ist, dass es sich bei den Figuren 8 bis 1 1 um Untersuchungsergebnisse an echten Laval-Düsen handelt mit Öffnungswinkeln in dem Bereich von 8° - 10°. Gemäss der neuen Erfindung werden jedoch auch grössere Öffnungswinkel von bis zu 40° vorgeschlagen, wobei der Bereich von 1 5° bis 30° bevorzugt wird. Dementsprechend ergeben sich wesentlich grössere Machzahlen.
Ein hoch interessanter Parameter ist die Lufttemperatur, welche bekanntlich mit zunehmendem Überschall abgesenkt und dadurch die Kühlwirkung erhöht wird. Die Werte ändern sich je nach gewähltem Vordruck von 2 bar bis 10 bar oder mehr.
Eine weitere Steigerung der Kühlwirkung ergibt sich, wenn der Hochdruckluft Wasser oder Wasserdampf, z.B. direkt vor der Überschalldüse, beigegeben oder entsprechend die Luftfeuchtigkeit der Hochdruckluft erhöht wird.