KUPPLUNG, MIT EINEM GLEITRING, ZUR VERBINDUNG ZWEIER FEUERWEHRSCHLAUCHE
Die Erfindung betrifft eine Kupplung zur Verbindung zweier Feuerwehrschläuche, bestehend aus
- einem Innenteil mit einem Flanschabschnitt und einem Hülsenabschnitt, wobei der Flanschabschnitt unter Zwischenlage mindestens einer Dichtung gegen den Flanschabschnitt einer weiteren, gleichartigen Kupplung abstützbar ist, und der Hülsenabschnitt in das Schlauchende des Feuerwehrschlauchs hineinragt,
- einem außen mit über den Umfang verteilten Greifvorsprüngen versehenen und auf dem Innenteil drehbaren Außenteil mit in das Außenteil der weiteren Kupplung in Eingriff bringbaren Kupplungsorganen,
- einem das Schlauchende umgebenden und dieses durch radial von außen ausgeübten Druck auf dem Hülsenabschnitt fixierenden Gleitring mit einer äußeren Mantelfläche, welche sich von einem größten Durchmesser bis auf einen geringsten Durchmesser verringert, der nur geringfügig größer als der Schlauchdurchmesser ist.
Bei der Verbindung von Feuerwehrschläuchen kommt es auf größtmögliche Schnelligkeit, verbunden mit einer entsprechend robusten Gestaltung der Kupplungselemente an. Hierzu ist jedes Kupplungselement zweiteilig gestaltet mit einem Innenteil und einem darauf drehbar gelagerten Außenteil, an dem die
formschlüssig in das jeweils andere Kupplungselement eingreifenden, bajonettartigen Kupplungsorgane ausgebildet sind. Aus Gründen der Handhabung und insbesondere Griffigkeit ist der Außendurchmesser des Außenteils deutlich größer als das das Schlauchende aufnehmende Innenteil. Bei einem in der Bundesrepublik Deutschland von den Berufsfeuerwehren und freiwilligen Feuerwehren eingesetzten C-Schlauch von 15 m Länge besteht dieser Maßunterschied in den Durchmessern ca. 26 mm. In der Praxis des Brandeinsatzes führt dies häufig zu Schwierigkeiten, wenn die Kupplungselemente sich an Hindernissen wie z.B. Treppen, Stützen, Kanten, Türsperren usw. verhaken. Dies kann, etwa bei Einsätzen mit Atemschutzgerät in verrauchten Räumen zu schwierigen und für die beteiligten Feuerwehrleute lebensbedrohenden Situationen führen, wenn diese einen am Einsatzort bereits zurückgelegten Weg wieder zurückgehen müssen, um eine an einem Hindernis verklemmte Kupplung zu lösen und über das Hindernis zu bewegen.
Eine Kupplung zur Verbindung zweier Feuerwehrschläuche mit den eingangs genannten Merkmalen ist aus der DE 297 15 725 U1 bekannt. Zur Schonung des Feuerwehrschlauches, wenn dieser z. B. über den Boden gezogen wird, sowie ferner zum Zwecke der Verbindung des Feuerwehrschlauches mit der Kupplung ist bei dieser zum Stand der Technik gehörenden Konstruktion eine Überwurfmutter vorgesehen, welche mittels eines Gewindes auf das Innenteil der Kupplung aufschraubbar ist. Im Hinblick auf die genannte Funktion einer Fixierung des Schlauchendes an der Kupplung ist die Überwurfmutter Bestandteil einer zweiteiligen Spanneinrichtung, zu der außerdem eine innerhalb der Überwurfmutter angeordnete, flexible Klemmhülse gehört. Wird die Überwurfmutter mittels ihres Gewindes gegenüber dem Innenteil der Kupplung angezogen, so übt sie einen Druck auf schräg verlaufende Rampen der Klemmhülse aus, wodurch eine Klemmkraft auf das Ende des Feuerwehrschlauchs erzeugt wird. Diese Klemmtechnik erfordert eine relativ aufwendige Montage und Demontage. Außerdem neigt das zum Anziehen der Überwurfmutter erforderliche Gewinde zur Verschmutzung, wodurch sich die Montage bzw. Demontage des Feuerwehrschlauches zusätzlich erschweren kann.
Nachteilig bei der Kupplung gemäß der DE 297 15 725 U1 ist ferner, daß diese bei Zugausübung auf den Feuerwehrschlauch an Hindernissen und insbesondere an
Kanten hängenbleiben kann. Eine gewisse Abhilfe schafft hier zwar die einen größeren Durchmesser als der Schlauch aufweisende Überwurfmutter. Jedoch wird auch dadurch ein Verhaken an Hindernissen wie Kanten, Treppenabsätzen etc. nicht wirklich verhindert.
Der Erfindung liegt daher die A u f g a b e zugrunde, eine Kupplung zur Verbindung zweier Feuerwehrschläuche zu schaffen, die sich bei Zugausübung auf den Feuerwehrschlauch nicht an Hindernissen wie z. B. Kanten, Treppenabsätzen etc. verhaken kann, und die ferner eine besonders einfache Befestigung des Schlauchendes an dem Innenteil der Kupplung ermöglicht.
Zur L ö s u n g dieser Aufgabe wird bei einer Kupplung mit den eingangs genannten Merkmalen vorgeschlagen, daß der Gleitring jenen größten Durchmesser, von dem aus sich die Mantelfläche des Gleitrings bis auf den geringsten Durchmesser verringert, nahe dem Außenteil aufweist, und daß sich zwischen der Innenseite des Gleitrings und der Außenseite des Hülsenabschnitts ein Ringspalt befindet, welcher das Schlauchende aufnimmt.
Infolge der erfindungsgemäßen Gestalt der äußeren Mantelfläche des Gleitrings kann dieser sich bei Zugebelastungen auf den Feuerwehrschlauch nicht an Hindernissen verhaken. Der Gleitring übt außerdem eine weitere Funktion aus, indem dieser zugleich als radial von außen auf das Schlauchende druckausübendes Klemmelement dient. Hierbei übernimmt der Gleitring die Befestigung des Schlauchendes des Feuerwehrschlauchs auf dem Innenteil der Kupplung, indem sich der Gleitring vorzugsweise aus zwei gegeneinander verspannbaren Halbschalen zusammensetzt, zwischen deren Innenseiten und der Außenseite des Hülsenabschnitts sich ein Ringspalt befindet, welcher das Schlauchende aufnimmt. Die in der Praxis übliche Befestigung des Schlauches durch einen mehrfach um das Schlauchende gewickelten Draht kann auf diese Weise entfallen.
Gemäß einer Ausgestaltung der Kupplung ist die äußere Mantelfläche des Gleitrings im wesentlichen konisch gestaltet.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Gleitring an seiner Innenseite mit mindestens einer Eindrehung versehen, in die sich ein Axialabschnitt des Schlauchendes unter Klemmwirkung hineinlegt. Auf diese Weise wird eine sehr gute, teils reib- und teils formschlüssige Verbindung zwischen dem Innenteil und dem Schlauchende erreicht, die auch hohen Zugbelastungen in dem Feuerwehrschlauch standhalten kann.
Vorzugsweise sind die beiden Halbschalen, aus denen sich der Gleitring vorzugsweise zusammensetzt, durch eine Tangentialverschraubung gegeneinander verspannbar. Dies ermöglicht eine besonders einfache und schnelle reibschlüssige Befestigung des Schlauchendes auf dem Hülsenabschnitt des Innenteils.
Ferner wird vorgeschlagen, daß der Gleitring mit einem in das Außenteil hineinragenden zylindrischen Bund versehen ist, dessen Durchmesser geringer ist, als der größte Durchmesser der äußeren Mantelfläche des Gleitrings. Durch einen solchen am Gleitring angeformten Bund läßt sich die Preßfläche zwischen dem Hülsenabschnitt des Innenteils und dem Gleitring verlängern, wodurch ein längerer Schlauchabschnitt klemmbar ist, was wiederum die Eigenschaften der Verbindung verbessert, auch hohen Zugbelastungen in dem Feuerwehrschlauch standzuhalten.
Von Vorteil ist es schließlich, wenn der größte Durchmesser des Gleitrings größer ist, als der Basisdurchmesser der radial nach außen vorstehenden Greifvorsprünge, aber geringer als der Außendurchmesser dieser Greifvorsprünge. Auf diese Weise bleibt die gute Greifbarkeit der Vorsprünge noch erhalten, so daß sich die Vorsprünge selbst mit Handschuhen gut ergreifen und zum Verriegeln der Kupplung drehen lassen.
Weitere Einzelheiten werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Auf der Zeichnung sind zwei miteinander zu verbindende Schlauchenden mit daran befestigten Kupplungen in einer Schnittdarstellung dargestellt.
Jeder der beiden zu verbindenden Feuerwehrschläuche 1 ist an seinem Ende mit einer Kupplung 2 bzw. 3 versehen. Die Verbindung der beiden Kupplungen 2, 3 erfolgt über eine daran ausgebildete Bajonett-Verriegelung. Der Feuerwehrschlauch 1 ist ein verstärkter, druckbelastbarer Gewebeschlauch.
Jede der beiden Kupplungen 2, 3 der Kupplungsverbindung setzt sich im wesentlichen aus drei Teilen zusammen, nämlich einem Innenteil 4 aus Gußmetall, einem Außenteil 5 ebenfalls aus Gußmetall und einem auf dem Innenteil 4 angeordneten Gleitring 6. Das Außenteil 5 ist ringförmig gestaltet und ist bei gelöster Kupplung frei drehbar auf einem zylindrischen Sitz 7 des Innenteils 4 gelagert. An den Sitz 7 schließt sich eine axial ausgerichtete Anschlagschulter 8 an, über die das Außenteil 5 den Verklammerungsdruck auf das Innenteil 4 weitergibt. Die eigentliche Verriegelung zwischen den korrespondierenden Außenteilen 5 erfolgt mittels einer Drehverriegelung nach Art eines Bajonetts, wozu auf der Zeichnung Haken 9 dargestellt sind, welche in eine entsprechende hinterschnittene Nut des jeweils anderen Außenteils eingreifen. Das Außenteil 5 ist ferner mit über seinen Umfang verteilten Greifvorsprüngen 10 in Gestalt von radialen Stegen versehen, an denen sich das Außenteil ergreifen und zwecks Herstellung der Kupplung verdrehen läßt. Die Vorsprünge 10 bestehen aus einzelnen vorspringenden Stegen, die sich im wesentlichen parallel zur Mittelachse 11 der Kupplung erstrecken.
Das vorzugsweise einstückige Innenteil 4 besteht aus einem Flanschabschnitt 12, an dem der Sitz 7 sowie die Anschlagschulter 8 für das Außenteil 5 angeformt sind, sowie einem Hülsenabschnitt 13. In die Stirnfläche 14 des Flanschabschnitts
12 ist eine Nut eingelassen, in der sich eine Dichtung 15 befindet. Diese Dichtung bewirkt, gegebenenfalls zusammen mit einer entsprechenden Dichtung in dem anderen Kupplungselement 3, die Flüssigkeitsdichtheit der Kupplung.
Der Hülsenabschnitt 13 weist einen geringeren Durchmesser als der Flanschabschnitt 12 auf, und ist wesentlich länger als dieser. Der Hülsenabschnitt
13 ist auf seinem Umfang mit mehreren Nuten versehen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwei flache Nuten 16a, 16b vorgesehen. Auf derselben axialen Länge wie die Nuten 16a, 16b des Innenteils 4 ist der Gleitring mit flach vorspringenden Bünden 17a, 17b versehen. Die so strukturierte
Innenseite des Gleitrings 6 hat einen geringfügig größeren Umfang als die korrespondierend strukturierte Außenseite des Hülsenabschnittes 13, wodurch sich ein Ringspalt ergibt, welcher das Schlauchende 18 des Feuerwehrschlauchs 1 aufnimmt. In dieser Position wird das Schlauchende 18 dadurch fixiert, daß der als Klemmelement dienende Gleitring 6 über die gesamte Länge seiner Innenseite eine radial von außen auf das Schlauchende 18 wirkende Druckkraft erzeugt. Hierzu ist der Gleitring 6, was die Zeichnung nicht erkennen läßt, zweigeteilt mit zwei identischen Halbschalen 6a, 6b, die sich insgesamt zu einem Ring ergänzen. Mit Hilfe von Schrauben 19, welche beide Halbschalen 6a, 6b zugleich durchdringen, werden die Halbschalen 6a, 6b gegeneinander gepreßt, wodurch gleichzeitig das Schlauchende 18 in die Außenfläche des Hülsenabschnitts 13 eingepreßt wird. Das Schlauchende 18 wird auf diese Weise sowohl reib- wie auch formschlüssig an dem Hülsenabschnitt des Innenteils 4 fixiert. Mit seiner Stirnfläche 6a kann sich der Gleitring 6 auch an der Axialschulter 12a des Flanschabschnitts 12 abstützen.
Der Gleitring 6 ist konisch gestaltet mit einer äußeren Mantelfläche, welche sich von einem größten Durchmesser D nahe dem Außenteil 5 bis auf einen geringsten Durchmesser d verringert, der nur geringfügig größer ist als der Durchmesser des Feuerwehrschlauchs 1. Der Übergang von dem größten Durchmesser D auf den kleinsten Durchmesser d erfolgt kontinuierlich, d.h. ohne dazwischen angeordnete Stufen, Absätze etc.. Vorzugsweise ist der nahe des Außenteils 5 erreichte größte Durchmesser D des Gleitrings 6 größer als der Basisdurchmesser D1 f jedoch kleiner als der Außendurchmesser D2 der Greifvorsprünge 10. Auf diese Weise beeinträchtigt der große Durchmesser des Gleitrings 6 nicht die gute Ergreifbarkeit der zu ihrem Ende hin abgerundeten Greifvorsprünge 10 des Außenteils 5. Die äußere Mantelfläche des Gleitrings 6 ist vorzugsweise eine glatte, konische Fläche. Jedoch ist es auch möglich, die Mantelfläche des Gleitrings 6 aus einzelnen, sich radial erstreckenden Stegen zusammenzusetzen, die gemeinsam die Umfangskontur des Konus bilden. Solche Stege lassen sich in Aluminium oder Kunststoff spritztechnisch einfacher herstellen, als ein massiver, gedrehter Konus.
Die Schrauben 19 sind mit ihren Köpfen versenkt, ragen also nicht über die Konuskontur des Gleitrings hinaus. Die Schrauben 19 erstrecken sich dabei tangential zur Mittelachse 11 der beschriebenen Kupplungsverbindung.
Bezuαszeichenliste
1 Feuerwehrschlauch
2 Kupplung
3 Kupplung
4 Innenteil
5 Außenteil
6 Gleitring
6a Stirnfläche
6a Halbschale
6b Halbschale
7 Sitz
8 Anschlagschulter
9 Haken
10 Greifvorsprung
11 Mittelachse
12 Flanschabschnitt
12a Axialschulter
13 Hülsenabschnitt
14 Stirnfläche
15 Dichtung
16a Nut
16b Nut
17a Bund
17b Bund
18 Schlauchende
19 Schraube
20 zylindrischer Bund des Gleitrings
D Durchmesser d Durchmesser
Dn Basisdurchmesser
D2 Außendurchmesser