Vorrichtung zur Stauerfassung und Verfahren zur Stauerfassung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zu Stauerfassung sowie ein Verfahren zur Stauerfassung.
Aus dem Stand der Technik sind Systeme zur Stauerfassung bzw. automatischen Verkehrsbeeinflussung bekannt, die mehrere Meßvorrichtungen umfassen. Die Meß Vorrichtungen sind stationär im Bereich von Verkehrswegen angeordnet und messen die Verkehrsdichte oder auch die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge auf den Verkehrswegen. An Hand dieser ermittelten Werte ist ersichtlich, ob auf einem dieser Verkehrswege ein Stau vorliegt. Wird ein solcher Stau ermittelt, so kann ein entsprechendes Signal an elektronisch steuerbare Verkehrshinweisschilder gesandt werden, die daraufhin entweder auf den Stau hinweisen oder eine verringerte maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit anzeigen.
Weiterhin ist bekannt, Verkehrswege mit Kameras, Hubschraubern o. ä. zu überwachen, um einen möglichen Stau zu Erfassen. Die Information wird dann an Radiosender o. ä. weitergeleitet, die diese Information wiederum im Rahmen von Verkehrsnachrichten an die Fahrzeuge weitergeben.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Systeme besteht darin, daß die Informationen über einen Stau erst sehr spät zu den Fahrzeugfuhrern gelangt, so daß diese meist erst von dem Stau erfahren, nachdem das Fahrzeug in den Staubereich gelangt ist. Ferner wäre ein erheblicher apparativer Aufwand notwendig, um das gesamte Verkehrsnetz flächendeckend zu überwachen. Da dies mit immensen Kosten verbunden ist, können nur bestimmte
Verkehrsknotenpunkte oder Vekehrswege auf die oben beschriebenen Arten überwacht werden.
Aus dem Stand der Technik ist ferner das sogenannte Globale Positionierungssystem (GPS) bekannt, das als militärisches Projekt begann und heute auch in zivilen Bereichen eingesetzt wird. Das GPS umfaßt 24 Satelliten, welche die Erde in einer Höhe von 20200 km auf unterschiedlichen Bahnen umkreisen. Jeder dieser Satelliten sendet ständig ein Datenpaket, in dem eine Zeitmarke sowie die genaue Position des Satelliten enthalten sind. Diese Position wird in einem kartesischenKoordinatensystem angegeben, dessen Ursprung im Erdmittelpunkt liegt. Die GPS-Empfängeranlage, die in Flugzeugen, Schiffen, Kraftfahrzeugen, Uhren o. ä. angeordnet sein kann, benutzt die Laufzeit des Signales, um die genaue Entfernung zwischen Satellit und Empfänger zu bestimmen. Werden die Signale von mindestens drei Satelliten empfangen, so läßt sich die Position eines die Empfäneranlage aufweisenden Objektes auf der Erdoberfläche berechnen. Bei Empfang des Signales eines weiteren Satelliten ist ferner die Höhenlage des Objekts über N.N. bestimmbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Stauerfassung für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, zu schaffen, die mit einem geringen apparativen Aufwand flächendeckend einsetzbar ist und eine Echtzeit-Überwachung der Verkehrs ermöglicht. Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Stauerfassung anzugeben, das eine Echtzeit-Überwachung der Verkehrs ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt anhand der in dem Patentanspruch 1 bzw. 11 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Stauerfassung weist eine Auswerteinrichtung auf. An der Auswerteinrichtung sind eine erste, eine zweite und eine dritte Schnittstelle vorgesehen, wobei die Schnittstellen den Anschluß
eines weiteren Gerätes ermöglichen. An der ersten Schnittstelle ist ein Empfänger eines Positionierungssystemes, wie z. B. GPS (Global Positioning System), anschließbar. Über die erste Schnittstelle können somit regelmäßig Positionsdaten an die Auswerteinrichtung übertragen werden. An der zweiten Schnittstelle kann eine Geschwindigkeitsmeßeimichtung zur Messung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs angeschlossen werden. Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen können beispielsweise die üblichen in einem Kraftfahrzeug angebrachten Meßeinrichtungen zur Ermittlung der Geschwindigkeit für die Geschwindigkeitsanzeige oder die Meßeinrichtungen eines Antiblockiersystems (ABS) sein. Über die zweite Schnittstelle sind somit regelmäßig Geschwindigkeitswerte an die Auswerteinrichtung übertragbar. An die dritte Schnittstelle ist eine GSM-Sende-/Empfangseinheit anschließbar. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Handy handeln, das den Mobilfunkstandard GSM nutzt und eine entsprechende Anschlußmöglichkeit aufweist.
Die Auswerteinrichtung umfaßt eine Vergleichseinheit, eine Speichereinheit, eine Berechnungseinheit, eine Zeitmeßeinrichtung und eine Verbindungseinheit. Die Vergleichseinheit ist derart aufgebaut, daß sie die gemessenen Geschwindigkeitswerte über die zweite Schnittstelle aufnimmt und diese mit einem vorgegeben Geschwindigkeitsgrenzwert vergleicht. Der vorgegebene Grenzwert kann sowohl fest eingestellt sein als auch für unterschiedliche Positionsdaten unterschiedlich einstellbar sein. Die Speichereinheit ist derart ausgebildet, daß sie die über die erste Schnittstelle eingehenden Positionsdaten aufnimmt, wobei mindestens die letzten beiden Positionsdaten gespeichert werden. Die Berechnungseinheit ist mit der Speichereinheit derart verbunden, daß ihr die in der Speichereinheit gespeicherten Positionsdaten zur Verfügung stehen, wobei die Berechnungseinheit die aktuelle Position, die von den letzten Positionsdaten repräsentiert wird, ermittelt und die Fahrtrichtung aus mindestens den letzten beiden Positionsdaten berechnet. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Berechnungseinheit einen Vektor ermittelt, der sich ausgehend von der zweitletzten ermittelten Position zu der zuletzt ermittelten Position erstreckt. Die Verbindungseinheit der Auswerteinrichtung ist mit der dritten
Schnittstelle verbunden, so daß ein die ermittelte Fahrtrichtung und die aktuelle Position repräsentierendes Signal über die Verbindungseinheit und die dritte Schnittstelle an die GSM-Sende-/Empfangseinheit zur Versendung an eine Zentrale weitergeleitet wird. Die Verbindungseinheit leitet dieses Signal aber erst dann weiter, wenn die Vergleichseinheit feststellt, daß die gemessene Zeit größer als ein Zeitgrenzwert ist bzw. der Grenzwert überschritten wird.
Unter der Zentrale ist eine Sende- und Empfangsstation zu verstehen, die die eingehenden Signale an andere Fahrzeuge weiterleiten kann, so daß diese frühzeitig gewarnt werden. Dies kann beispielsweise auch ein Radiosender sein, der die empfangene Information als Verkehrsnachricht sendet. Allerdings ist es im Sinne der Erfindung, wenn es sich bei der Zentrale um eine speziell zum Zweck der Stauerfassung eingerichtete Sende- und Empfangsstation handelt, die die Stauinformation umgehend an diejenigen Fahrzeuge sendet, die die erfindungsgemäße Vorrichtung aufweisen.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung besteht u. a. darin, daß ein Stau zu jedem Zeitpunkt und an jedem beliebigen Ort sofort erfaßt werden kann, indem als bestimmendes Merkmal für einen Stau die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges ermittelt und sofort an eine Zentrale weitergeleitet wird. Es ist nicht erforderlich, daß an dem Ort des Staus eine entsprechende stationäre Meßvorrichtung oder Kamera vorgesehen ist. Die Erfassung erfolgt somit in Echtzeit und nicht zeitverschoben, wie dies bei mehreren weit voneinander beabstandeten stationären Meßvorrichtungen oder Kameras der Fall ist, wenn der Stau sich in einem Bereich zwischen den Meßvorrichtungen bzw. Kameras entwickelt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Empfänger ein GPS-Empfänger. Unter einem GPS-Empfänger muß aber nicht notwendigerweise ein Empfänger für das eingangs beschriebene US- amerikanischen GPS verstanden werden, vielmehr ist jedes GPS-
Positionierungssystem möglich. Als Beispiel sei hier auf das geplante europäische Positionierungssystem Differential-GPS (DGPS) verwiesen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführuiigsfonn der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Empfänger ein Empfangsteil für ein Mobilfunknetz. Das Empfangsteil kann anhand der von mindestens drei Basisstationen des Mobilfunknetzes empfangenen Signale die Positionsdaten des Fahrzeugs ermitteln.
In einer vorteilhaften Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung ist an der zweiten Schnittstelle ein Analo/Digital- andler (A/D- Wandler) vorgesehen. Da die Geschwindigkeitsmeßeinrichtung bei vielen Fahrzeugen analoge Werte liefert, kann der A/D- Wandler den Wert in einen digitalen Wert umformen, der von der Auswerteeinheit weiterverarbeitbar ist.
Um unnötige Einbauarbeiten und Verbindungsprobleme zu vermeiden, ist die GSM-Sende-/Empfangseinheit und/oder der Empfänger eines Positionierungssystems in einer bevorzugten Ausführungsform als Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgebildet. Somit ist es nicht erfoderlich, daß in dem Fahrzeug bereits ein Empfänger für ein Positionierungssystem oder eine GSM-Sende-/Empfangseinheit vorhanden ist. Vielmehr wird dadurch ein kompakter Aufbau bzw. ein geringer apparativer Aufwand erzielt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung weist der Empfänger des Positionierungssystems eine Ausgabeeinrichtung oder eine vierte Schnittstelle zum Anschluß einer separaten Ausgabeeinrichtung auf. Unter der Ausgabeeinrichtung ist beispielsweise ein Display zur visuellen Darstellung der Verkehrslage oder ein Lautsprecher zu verstehen, die die Information für den Fahrzeugführer wahrnehmbar machen. Die Ausgabeeinrichtung der zweiten Alternative dieser Ausführungsform kann beispielsweise ein Laptop sein, der über ein
entsprechendes Kabel und die vierte Schnittstelle mit der Vorrichtung verbunden werden kann.
i einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die GSM-Sende- /Empfangseinheit mit der Ausgabevorrichtung oder der vierten Schnittstelle verbunden, so daß ein durch die GSM-Sende-/Empfangseinheit empfangenes Signal an die Ausgabevorrichtung weiterleitbar ist. Dies hat den Vorteil, daß von der Zentrale ausgesandte und die Stauinformation enthaltene Signale an die Vorrichtung gesandt werden können, um diese Information für den Fahrzeugfuhrer mitttels der Ausgabevorrichtung wahrnehmbar zu machen. Somit werden die Informationen sofort an den Fatozeugführer übermittelt, ohne daß eine weitere Vorrichtung, wie beispielsweise ein Radio zum Rundfunkempfang notwendig wäre. Außerdem wird der Fahrzeugfuhrer dadurch wesentlich schneller informiert.
In einer weiteren Ausführungsfom der Erfindung weist die Verbindungseinheit mehrere Sensoren zur Ermittlung des Betriebsstatus anderer Einrichtungen des Fahrzeugs auf. Die Verbindungseinheit ist derart ausgebildet, daß die aktuelle Position, die Fahrtrichtung des Fahrzeugs und ein für die Einrichtung repräsentatives Signal über die dritte Schnittstelle an die GSM-Sende- /Empfangseinheit zur Versendung an die Zentrale weitergeleitet wird, wenn ein vorgegebener Betriebsstatus einer Einrichtung des Fahrzeugs gegeben ist. Unter Sensoren können sowohl Betätigungsorgane als auch Meßfühler verstanden werden. Eine derartig ausgebildete Verbindungseinheit hat den Vorteil, daß die Zentrale über den Betriebszustand einer anderen Einrichtung des Fahrzeugs informiert wird, der für ein bestimmtes Ereignis steht, so daß z. B. im Falle eines Unfalles umgehend Rettungsmaßnahmen durch die Zentrale eingeleitet werden können.
Zweckmäßigerweise sind die anderen Einrichtungen des Fahrzeugs ein Alarmknopf, eine Alarmanlage und/oder ein Airbag. Im ersten Falle registriert ist der Sensor ein Betätigungsorgan in Form des Alarmknopfes, der beispielsweise
bei einem Überfall gedrückt werden kann, hn zweiten Falle ermittelt der Sensor, ob die Alarmanlage Alarm schlägt, woraufhin die Verbindungseinheit die angesprochenen Daten weiterleitet. Hierbei kann es sich auch um einen stillen Alarm handeln. Im letzteren Fall ermittelt der Sensor, ob der Airbag aufgegangen ist, wobei es sich um ein wesentliches Merkmal eines Unfalls handelt.
Im Straßenverkehr kann es beispielsweise dazu kommen, daß lediglich ein Fahrzeug mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgrund eines Defekts unterhalb der Grenzgeschwindigkeit fahrt. Dies bedeutet allerdings noch nicht, daß an der Position des Fahrzeugs tatsächlich ein Stau vorliegt, da weitere Fahrzeuge durchaus auf der linken Spur überholen können. Gerade zu Beginn der Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn noch nicht so viele Fahrzeuge mit der Vorrichtung ausgestattet sind, so daß die Zentrale nur wenige Vergleichsmöglichkeiten mit Signalen anderer Fahrzeuge hat, die ebenfalls das Vorhandensein eines Staus in diesem Bereich belegen könnten, kann dies zu einer Fehlinterpretation des Signales fuhren. Aus diesem Grunde weist die Auswerteinrichtung in einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mindestens eine Abstandsmeßeinrichtung auf, die in Fahrtrichtung hinten und/oder vorne am Fahrzeug angeordnet ist. Die Abstandsmeßeinrichtung ist derart mit der Verbindungseinheit verbunden, daß die aktuelle Position und die Fahrtrichtung des Fahrzeugs über die dritte Schnittstelle an die GSM-Sende-/Empfangseinheit zur Versendung an die Zentrale erst dann weitergeleitet wird, wenn ein vorgegebender Abstandsgrenzwert unterschritten ist. Auf diese Weise wird ein weiteres wesentliches Merkmal eines Staus berücksichtigt, nämlich der Abstand zu dem vorfahrenden und/oder hinterherfahrenden Fahrzeug. Diese Abstände sind bei einem reibungslosen Verkehrsfluß in der Regel größer als bei einem Stau. Fehlinterpretationen werden dadurch selbst bei geringer Verbreitung der erfmdungsgemäßen Vorrichtung weitgehend ausgeschlossen.
In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung enthält die Berechnungseinheit Daten eines Straßenverkehrsnetzes
und ist derart ausgebildet, daß die Position des Fahrzeugs einer Straße des Straßenverkehrsnetzes zugeordnet wird. Auf diese Weise kann der Standort bzw. die Position des Fahrzeuges bereits einer Straße zugeordnet werden, bevor die entsprechenden Daten an die Zentrale gesandt werden. Die Zentrale erhält auf diese Weise sofort die Information, auf welcher Straße des Straßenverkehrsnetzes sich das Fahrzeug befindet, ohne dies selbst anhand der reinen Positionsdaten berechnen zu müssen. Eine Überlastung der Zentrale kann auf diese Wiese vermieden werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wirkt die Berechnungseinheit derart mit der Verbindungseinheit zusammen, daß die aktuelle Position und die Fahrtrichtung des Fahrzeugs über die dritte Schnittstelle an die GSM-Sende-/Empfangseinheit zur Versendung an eine Zentrale erst dann weitergeleitet wird, wenn die Position des Fahrzeugs einer vorherbestimmten Straße des Straßenverkehrsnetzes zugeordnet ist. Zu den vorherbestimmten Straßen können die ausgewählten Straßen des Straßenverkehrsnetzes gehören, die letztlich überwacht werden sollen. In der Praxis dürften hierfür beispielsweise Autobahnen und Bundesstraßen in Betracht kommen. An die Zentrale werden bei dieser Ausführungsform lediglich die Daten übermittelt, die für die Überwachung relevant sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Verfahrensschritte regehnäßiges Ermitteln der Position eines Fahrzeugs durch ein Positionierungssystem und Berechnen der Fahrtrichtung aus mindestens den beiden letzten Positionsdaten, regelmäßiges Ermitteln der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und Vergleichen der ermittelten Geschwindigkeit mit einem vorgegebenen
Geschwindigkeitsgrenzwert, Ermitteln der Zeit, in der die Geschwindigkeit des Fahrzeugs unterhalb des vorgegebenen Geschwindigkeitsgrenzwertes liegt, sobald der Geschwindigkeitsgrenzwert unterschritten wird und Senden eines für die Position und Fahrtrichtung des Fahrzeugs repräsentativen Signales an eine Zentrale, sofern die ermittelte Zeit einen vorgegebenen Zeitgrenzwert
überschreitet. Bezüglich der Vorteile wird auf die Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Ermitteln der Positionsdaten über ein GPS-Positionierungssystem, wobei hierzu auf die Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Ermitteln der Position des Fahrzeuges anhand mindestens drei, von Basisstationen eines Mobilfunknetzes empfangenen Signalen. Da die Standorte der Basisstationen bekannt sind und diese jeweils mit einer anderen Frequenz arbeiten und somit unterscheidbar sind, kann der Standort des Fahrzeugs beispielsweise anhand der Laufzeit der drei Signale berechnet werden.
Um eine größere Sicherheit bezüglich des Auftretens eines Staus zu erhalten weist das Verfahren in einer bevorzugten Ausführungsforin ferner folgende Verfahrensschritte auf:
Vergleichen aller von mehreren Fahrzeugen gesendeten Signale durch die Zentrale, Senden eines für einen Stau repräsentativen Signals von der Zentrale an die Fahrzeuge, sofern die Signaldichte der von allen Fahrzeugen gesandten Signale in einem Bereich einen Grenzwert überschreitet, und Ausgeben des Signals in einer für den Fahrer wahrnehmbaren Art.
Der Grenzwert kann sowohl festgelegt oder variabel als auch für verschiedene Bereiche des Verkehrnetzes unterschiedlich gewählt werden. Insbesondere für bestimmte Bereiche bietet es sich an, einen höheren Grenzwert zu wählen. Beispielsweise in den Bereichen, in denen eine Tankstelle oder ein Parkplatz unmittelbar an dem Verkehrsweg angeordnet ist, werden erwartungsgemäß sehr viele Signale von abbremsenden Fahrzeugen eingehen, wobei die Signale aufgrund der ungenauen Positionsbestimmung durch das Positionierungssystem
(Genauigkeit von GPS liegt bei ca. 10m) auf einen Stau auf dem Verkehrsweg selbst hinweisen könnten. Um derartige Fehlinterpretationen auszuschließen, sollte in derartigen Bereichen eine höhere Signaldichte als Indiz für einen Stau angesetzt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausfülirungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden beim Vergleichen der Signale durch die Zentrale lediglich die Signale berücksichtigt, deren Positionsdaten innerhalb einer vorgegebenen Bereiches liegen. Zweckmäßigerweise sind die Fahrzeuge Automobile und die vorgegebenen Bereiche die Straßen eines Straßennetzes.
Um eine größere Sicherheit zu gewährleisten, daß das gesendete Signal tatsächlich als Anzeichen für einen Stau zu werten ist, umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin den Verfahrensschritt Ermitteln des Abstandes zu einem vorfahrenden und/oder hinterherfalirenden Fahrzeug vor dem Senden eines für die Position und Fahrtrichtung des Fahrzeugs repräsentativen Signales an die Zentrale, wobei das Senden eines für die Position und Fahrtrichtung des Fahrzeugs repräsentativen Signales an eine Zentrale erst dann erfolgt, wenn der Abstand einen vorgegebenen Abstandsgrenzwert unterschreitet.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist dieses ferner die Verfahrensschritte Vergleichen der für einen Stau repräsentativen Signale mit den aktuellen Positionsdaten und Auswählen derjenigen Signale, die einen Stau innerhalb eines vorgegebenen Raumes um die aktuelle Position repräsentieren, vor dem Ausgeben des Signals in einer für den Fahrzeugfuhrer wahrnehmbaren Art auf. Der Raum kann beispielsweise ein Bereich innerhalb eines Umkreises um die aktuelle Position des Fahrzeugs sein. Ebenso ist es möglich, daß der Raum ein in Fahrtrichtung liegender Abschnitt des Verkehrsweges ist, auf dem sich das Fahrzeug zur Zeit befindet. Durch das Auswählen wird der Fahrzeugfuhrer lediglich mit den für ihn relevanten Informationen versorgt.
hi einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Position des Fahrzeuges einer Straße eines Straßenverkehrsnetzes zugeordnet, wobei diese Zuordnungsinformation im Verfahrenschritt Senden an die Zentrale gesandt wird. Bezüglich der Funktionsweise und der Vorteile wird auf die Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Senden nur dann, wenn die Position des Fahrzeuges einer vorherbestimmten Straße eines Straßenverkehrsnetzes zugeordnet ist. Auf diese Weise werden nur die Informationen über die zu überwachenden Straßen des Straßenverkehrsnetzes an die Zentrale weitergeleitet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Figuren eingehender erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Systems zur Stauerfassung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung in einer ersten
Ausfülirungsform und Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Systems zur Stauerfassung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung in einer zweiten
Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zur Stauerfassung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung in einer ersten Ausführungsform. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist innerhalb eines Kraftfahrzeuges 2, wie beispielsweise ein PKW, angeordnet, das mittels einer gestrichelten Linie angedeutet ist. Die erfmdungsgemäße Vorrichtung ist
innerhalb des Kraftfahrzeugs 2 angeordnet und weist eine Auswerteirrrichtung 4 auf. An der Auswerteinrichtung 4 sind eine erste Schnittstelle 6, eine zweite Schnittstelle 8 und eine dritte Schnittstelle 10 vorgesehen. Mit der ersten Schnittstelle 6 ist eine Leitung 12 verbunden, die zu einem GPS-Empfänger 14 führt. Der GPS-Empfänger 14 ist wiederum über eine vierte Schnittstelle 16 mit einer Ausgabevorrichtung 18 verbunden, die beispielsweise ein Latop, ein Display o. ä. sein kann. An die zweite Schnittstelle 8 ist eine Leitung 20 angeschlossen, die zu einer Geschwindigkeitsmeßeinrichtung 22 führt, die standardmäßig in dem Kraftfahrzeug 2 vorgesehen ist. Sollte die Geschwindigkeit in Form eines analogen Wertes gemessen werden, so ist an der zweiten Schnittstelle 8 zusätzlich ein A/D-Wandler (nicht dargestellt) vorgesehen. Weiterhin ist eine Leitung 24 vorgesehen, deren eines Ende mit der dritten Schnittstelle 10 und deren anderes Ende mit einer GSM-Sende-/Empfangseinheit 26 verbunden ist. Darüber hinaus erstreckt sich eine Leitung 28 von der GSM-Sende-/Empfangseinheit 26 zu der Schnittstelle 16 zwischen dem GPS-Empfänger 14 und der Ausgabeeinrichtung 18.
Die Auswerteinrichtung 4 umfaßt eine Speichereinheit 30, eine Berechnungseinheit 32, eine Vergleichseinheit 34, eine Zeitmeßeinrichtung 36 und eine Verbindungseinheit 38. Ausgehend von der ersten Schnittstelle 6 führt eine Leitung 40 zu der Speichereinheit 30, die wiederum über eine Leitung 42 mit der Berechnungseinheit 32 verbunden ist. Ausgehend von der zweiten Schnittstelle 8 führt eine Leitung 44 zu der Vergleichseinheit 34, die wiederum über eine Leitung 46 mit der Zeitmeßeinrichtung 36 verbunden ist. Die Berechnungseinheit 32 und die Zeitmeßeinrichtung 36 sind jeweils über eine Leitung 48, 50 mit der Verbindungseinheit 38 verbunden. Ausgehend von der Verbindungseinheit 38 führt ferner eine Leitung 52 zu der dritten Schnittstelle 10 so daß eine Verbindung zwischen der Verbindungseinheit 38 und der GSM- Sende-/Empfangseinheit 26 besteht.
Die Verbindungseinheit 38 weist mehrere Sensoren 54', 54", 54'" auf, die über Leitungen 56', 56", 56"' mit der Verbindungseinheit 38 verbunden sind. Die
Sensoren 54', 54", 54'" sind innerhalb des Kraftfahrzeuges 2 verteilt, wobei der Sensor 54' im Bereich eines Airbags 58, der Sensor 54" im Bereich eines Alarmknopfes 60 und der Sensor 54'" im Bereich einer Alarmanlage 62 angeordnet ist.
Die Auswerteinrichtung 4 weist weiterhin eine erste Abstandsmeßeinrichtung 64 und eine zweite Abstandsmeßeinrichtung 66 auf, wobei die erste Abstandsmeßeinrichtung 64 in Fahrtrichtung vorne am Kraftfahrzeug 2 und die zweite Abstandsmeßeinrichtung 66 in Fahrtrichtung hinten am Kraftfahrzeug 2 angeordnet ist, so daß die erste Abstandsmeßeinrichtung 64 den Abstand zu einem vorfahrenden Fahrzeug (nicht dargestellt) und die zweite Abstandsmeßeinrichtung 66 den Abstand zu einem hinterherfahrenden Fahrzeug (nicht dargestellt) ermitteln kann. Die Abstandsmeßeinrichtungen 64, 66 können beispielsweise mit Infrarot-Strahlung arbeiten und sind über Leitungen 68,70 mit der Verbindungseinheit 38 der Auswerteinrichtung 4 verbunden.
Zu den obigen Ausführungen ist anzumerken, daß es sich bei sämtlichen Leitungen nicht unbedingt um Kabel o. ä. handeln muß, vielmehr könnte die Übertragung zwischen allen oder einigen der oben beschriebenen Elemente auch „schnurlos" erfolgen, wie beispielsweise über Radiowellen.
Im folgenden wird das der Vorrichtung zugrundeliegende erfindungsgemäße Verfahren erläutert. Mindestens drei Satelliten 72, von denen einfachheitshalber lediglich einer dargestellt ist, senden jeweils ein Datenpaket, wobei die drei Datenpakete von dem GPS-Empfänger 14 des Kraftfahrzeugs 2 empfangen werden (Pfeil A). Der GPS-Empfänger 14 ermittelt daraufhin die Position des Kraftfahrzeuges 2. Die derart ermittelten Positionsdaten werden über die vierte Schnittstelle 16 direkt an die Ausgabeeinrichtung 18 übermittelt, so daß der Fahrzeugfuhrer (nicht dargestellt) seinen derzeitigen Standort feststellen kann. Darüber hinaus werden die Positionsdaten über die Leitung 12, die erste Schnittstelle 6 und die Leitung 40 an die Speichereinheit 30 weitergeleitet, die mindestens die beiden von dem GPS-Empfänger 14 zuletzt ermittelten
Positionsdaten speichert. Im Anschluß daran werden mindestens die beiden letzten Positionsdaten über die Leitung 42 an die Berechnungseinheit 32 übermittelt.
Die Berechnungseinheit 32 enthält die Daten eines Straßenverkehrsnetzes, wie z. B. das Autobahn- und Bundesstraßennetz in Deutschland, wobei unter den Daten u. a. die Anordnung und Länge der Straßen zu verstehen ist. Die Berechnungseinheit ermittelt nun anhand der aktuellen Positionsdaten des Fahrzeuges, auf welcher Straße des Straßenverkehrsnetzes sich das Fahrzeug 2 befindet und wo es sich dort befindet (z. B. Kilometerangabe), errechnet aus mindestens den letzten beiden Positionsdaten die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 2 und übermittelt danach die letzten Positionsdaten, die entsprechenden Informationen zu der Straße und die berechnete Fahrtrichtung über die Leitung 48 an die Verbindungseinheit 38. Allerdings können die Positionsdaten der zuletzt ermittelten Position auch direkt von der Speichereinheit an die Verbindungseinheit 38 weitergegeben werden, wobei zu diesem Zweck eine weitere Leitung (nicht dargestellt) zwischen der Speichereinheit 30 und der Verbindungseinheit 38 vorgesehen sein müßte.
Parallel zu den oben beschriebenen Verfahrensschritten erfolgt eine Geschwindigkeitsmessung durch die Geschwindigkeitsmeßeinrichtung 22, wobei die gemessenen Geschwindigkeitswerte permanent über die Leitung 20, die Schnittstelle 8 und die Leitung 44 an die Vergleichseinheit 34 übertragen werden. Die Vergleichseinheit 34 vergleicht daraufhin die gemessene Geschwindigkeit mit einem vorgegebenen Geschwindigkeitsgrenzwert. Wird der Geschwindigkeitsgrenzwert unterschritten, so ergeht über die Leitung 46 ein Signal an die Zeitmeßeinrichtung 36, so daß diese beginnt, die Zeit zu messen. Sollte der Geschwindigkeitsgrenzwert wieder überschritten werden, so wird über die Leitung 46 erneut ein Signal an die Zeitmeßeinrichtung 36 übermittelt, so daß die Zeitmessung abgebrochen und die Zeitmeßeinrichtung 36 wieder auf Null zurückgesetzt wird.
Im Falle eines Staus wird die Grenzgeschwindigkeit dauerhaft unterschritten, so daß die Zeitmeßeinrichtung 36 so lange betrieben wird bis ein vorgegebener Zeitgrenzwert überschritten wird. In diesem Falle überträgt die Zeitmeßeinrichtung 36 ein dauerhaftes Signal über die Leitung 50 an die Verbindungseinheit 38, wodurch die Verbindungseinheit 38 veranlaßt wird, die von der Berechnungseinheit 32 ermittelte Fahrtrichtung und Position in Form eines Signales über die Leitung 52, die dritte Schnittstelle 10 und die Leitung 24 an die GSM-Sende-/Empfangseinheit 26 weiterzuleiten. Die GSM-Sende- /Empfangseinheit 26 sendet daraufhin das Signal an eine Zentrale 74 (Pfeil B). Die Sendung wird erst dann wieder unterbrochen, wenn der Geschwindigkeitsgrenzwert wieder überschritten wird.
In der dargestellten Ausführungsform leitet die Verbindungseinheit 38 aber erst dann ein für die Position und die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 2 repräsentatives Signal an die GSM-Sende-/Empfangseinheit 26 weiter, sofern eine weitere Bedingung erfüllt ist. Die beiden Abstandsmeßeinrichtungen 64,66 werden nach dem über die Leitung 50 erfolgten Signal über die Leitungen 68, 70 aktiviert, um den Abstand zu dem vorfahrenden Fahrzeug (nicht dargestellt) und den Abstand zu dem hinterherfahrenden Fahrzeug (nicht dargestellt) zu ermitteln. Die ermittelten Abstände werden über die Leitung 68,70 an die Verbindungseinheit 38 weitergeleitet, die diese mit einem vorgegebenen Abstandsgrenzwert vergleicht. Erst wenn beide ermittelten Abstände geringer als der vorgegebene Abstandsgrenzwert sind, leitet die Verbindungseinheit 38 ein für die Position und die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 2 repräsentatives Signal an die GSM-Sende- /Empfangseinheit 26 weiter. Diese Ausführungsform bietet eine größere Sicherheit bei der Interpretation der Signale, allerdings kann bei Marktdurchsetzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf die Abstandsmessung verzichtet werden.
In der dargestellten Ausführungsform ist eine weitere Bedingung an das Senden der Signale an die Zentrale geknüpft. Die Berechnungseinheit 32 wirkt derart mit der Verbindungseinheit 38 zusammen, daß die aktuelle Position und die
Fahrtrichtung des Fahrzeugs 2 über die dritte Schnittstelle 10 an die GSM-Sende- /Empfangseinlieit 26 zur Versendung an die Zentrale 74 erst dann weitergeleitet wird, wenn die Position des Fahrzeugs 2 einer vorherbestimmten Straße des Straßenverkehrsnetzes zugeordnet ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß nur dann Signale an die Zentrale gesandt werden, wenn sich das Fahrzeug auf einer zu überwachenden, d. h. vorherbestimmten, Straße befindet, so daß die Zentrale nicht mit irrelevanten Signalen überlastet wird.
In der Zentrale 74 werden nun die Signale des Fahrzeugs 2 und anderer Fahrzeuge 76 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, von denen lediglich eines dargestellt ist, verglichen. Wenn innerhalb eines Bereiches, wie beispielsweise einem Autobahnabschnitt, die Signaldichte einen Grenzwert überschreitet, so sendet die Zenrale 74 ein für einen Stau repräsentatives Signal (Pfeil C), das von den GSM- Sende-/Empfangseinheiten 26 in den Fahrzeugen 2, 76 empfangen werden kann. Die GSM-Sende-/Empfangseinheit 26 leitet das für den Stau repräsentative Signal über die Leitung 28 und die Schnittstelle 16 an die Ausgabeeinrichtungen 18 weiter, die den Fahrzeugfuhrer visuell, akustisch oder auf ähnliche Weise informiert, daß und wo ein Stau vorliegt. Um den Fahrzeugfuhrer nicht mit für ihn irrelevanten Informationen zu versorgen, sollte vor der Ausgabeeinrichtung 18 eine weitere Einrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die lediglich diejenigen für einen Stau repräsentativen Signale an die Ausgabeeinrichtung 18 weiterleitet, die einen Stau innerhalb eines vorgegebenen Raumes um die aktuelle Position repräsentieren. Hierzu werden die aktuellen von dem GPS-Empfänger ermittelten Positionsdaten mit den Positionsdaten des für den Stau repräsentativen Signals verglichen und die in Frage kommenden Signale ausgewählt.
Bei der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung kann allerdings auch ein Signal an die Zentrale übermittelt werden, wenn der Geschwindigkeitsgrenzwert nicht unterschritten oder der Zeitgrenzwert noch nicht überschritten ist. Im Falle eines Auffahrunfalles würde der Airbag 58 ausgelöst. Dieses Auslösen wird von dem Sensor 54' erfaßt, der ein entsprechendes Signal über die Leitung 56' an die Verbindungseinheit 38 schickt, aufgrunddessen die Verbindungseinheit 38 ein für
die aktuelle Position, die Fahrtrichtung des Fahrzeugs 2 und den Airbag 58 repräsentatives Signal über die dritte Schnittstelle 10 an die GSM-Sende- /Empfangseinheit 26 zur Versendung an die Zentrale 74 (Pfeil B) weiterleitet. Die Zentrale hat daraufhin die Möglichkeit, umgehend Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Darüberhinaus wird ein Signal an die anderen Fahrzeuge 76 ausgesandt, das auf einen Unfall hinweist. Die Funktionsweise und der Zweck der Sensoren 54", 54'" an dem Alarmknopf 60 bzw. der Alarmanlage 62 entspricht im wesentlichen der bzw. dem des Sensors 54', so daß diesbezüglich auf die zuvor gemachten Ausführungen verwiesen wird.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zur Stauerfassung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Stauerfassung in einer zweiten Ausführungsform. Die zweite Ausführungsform entspricht im wesentlichen der ersten Ausfuhrungsform, so daß gleiche Bezugszeichen für gleiche Teile benutzt werden und die obige Beschreibung entsprechend gilt. Im folgenden soll daher lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform eingegangen werden. Anstelle des GPS-Empfängers 14 ist bei der zweiten Ausführungsform ein Empfangsteil 78 vorgesehen, das in der Lage ist, die Signale A, A', A" von mindestens drei terrestrischen Basisstationen 80, 80', 80" eines Mobilfunknetzes zu empfangen.
Die Vorrichtung in der zweiten Ausführungsforin funktioniert wie folgt, wobei hier wieder nur auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform eingegangen wird. Das Empfangsteil 78 empfängt die Signale A, A', A" der drei Basisstationen 80, 80', 80". Anhand der Signale, die GPS-analog ausgebildet sind, kann das Empfangsteil 78 die derzeitige Position des Fahrzeuges 2, dessen jeweilige Koordinaten definiert sind, ermitteln. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die jeweilige Stärke bzw. Modulation der Signale A, A', A" erfaßt wird, um auf den Abstand zu den stationären Basisstationen 80, 80', 80" zu schließen und somit die eigene Position zu ermitteln.
Darüber hinaus bietet die zweite Ausführungsform einen weiteren Vorteil. So kann beispielsweise über eine der Basisstationen 80, 80', 80" auf Aktivierung durch die Zentrale 74 ein Signal an das Empfangsteil 78 gesandt werden, wobei das Signal Informationen zu einem festgestellten Unfall enthält. Dies Informationen umfassen die Straßenbezeichnung (z. B. A66), den Straßenkilometer und die Richtung, in der der Unfall passiert ist. Diese Informationen werden an die Berechnungseinheit 32 weitergegeben. Die Berechnungseinheit 32 ermittelt daraufhin, ob sich der Unfall auf der gleichen Straße ereignet hat, auf der sich das Fahrzeug befindet. Hierzu gehört außerdem, ob sich das Fahrzeug in die Richtung bewegt, in der der Unfall stattgefunden hat, und ob sich das Fahrzeug vor dem Unfallort befindet. Sollten diese drei Bedingungen erfüllt sein, so ermittelt die Berechnungseinheit 32 den durch den Straßenverlauf gegebenen Abstand zwischen dem Unfall und dem Fahrzeug 2 und überträgt diesen Abstand mit einem Warnhinweis über eine Leitung 82 an die Ausgabevorrichtung 18. Hierbei ist es zweckmäßig, daß der Fahrer des Fahrzeugs mittels Warnsignalen darauf aufmerksam gemacht wird, daß sich vor ihm ein Unfall ereignet hat. Je näher das Fahrzeug dem Unfallort kommt, um so wahrnehmbarer sollte das Warnsignal ausgebildet sein.
Wie bereits festgestellt sind in der Berechnungseinheit 32 die auf Stau oder ein anderes Ereignis (Nebel) zu überwachenden Straßen (Autobahnen, Bundesstraßen) in digitaler Form abgelegt, so daß nicht zu überwachende Straßen, wie Ortsstraßen oder Stadtdurchfahrtsstraßen, auf denen sich durch Verkehrsregelung zwangsläufig der Verkehr staut, von der erfindungsgemäßen Stauüberwachung ausgeschlossen sind. Vorteilhafterweise sind diese Daten auf einem elektronischen Speichermedium, wie beispielsweise einem Datenchip, gespeichert.
Es sei darauf hingewiesen, daß die einzelnen unterschiedlichen Merkmale der zweiten Ausführungsform in der gleichen vorteilhaften Weise auch einzeln in der ersten Ausführungsform verwirklicht sein können.
Abschließend soll noch auf einige vorteilhafte Modifikationen der oben beschriebenen beiden Ausführungsfonnen eingegangen werden.
In einer ersten Modifikation erfolgt die Berechnung der Fahrtrichtung des Fahrzeuges 2 nicht innerhalb der Berechnungseinheit 32. Die Berechnungseinheit 32 berechnet vielmehr lediglich die aktuelle Position des Fahrzeuges 2, wobei diese Position wie oben beschrieben an die Zentrale 74 weitergeleitet wird. Die Zentrale 74 ist in diesem Fall derart ausgebildet, daß diese aus den beiden letzten Positionen des Fahrzeugs 2 dessen Fahrtrichtung berechnet. Auf diese Weise wird die Berechnungseinheit des Fahrzeuges 2 entlastet. Die Fahrtrichtung kann letztlich wieder von der Zentrale 74 in Richtung des Pfeiles C an das Fahrzeug 2 übermittelt werden.
In einer zweiten Modifikation wird auf die Berechnungseinheit 32 gänzlich verzichtet. Die Speichereinheit 30 ist vielmehr direkt mit der Verbindungseinheit 38 verbunden und gibt die mindestens letzten beiden Positionsdaten direkt an die Verbindungseinheit 38 weiter. Über die Verbindungseinheit 38 werden dann unter den oben beschriebenen Voraussetzungen die Positionsdaten weitergeleitet. Die Zentrale 74 ist in diesem Fall derart ausgebildet, daß diese aus den Positionsdaten die aktuelle Position des Fahrzeuges 2 berechnet, was in der oben beschriebenen Ausführungsform durch die Berechnungseinheit erfolgte, und außerdem aus den mindestens beiden letzten Positionen des Fahrzeugs 2 dessen Fahrtrichtung berechnet. Auf diese Weise kann auf eine Berechnungseinheit 32 im Fahrzeug 2 vollkommen verzichtet werden, wodurch der apparative Aufwand der und somit die Kosten für die erfindungsgemäße(n) Vorrichtung herabgesetzt würde(n). Die aktuelle Position und die Fahrtrichtung kann letztlich wieder von der Zentrale 74 in Richtung des Pfeiles C an das Fahrzeug 2 übermittelt werden.
In einer dritten Modifikation ist die Verbindungseinheit 38 derart ausgebildet, daß diese die entprechenden Daten unter den oben genannten Voraussetzungen zusammen mit einem Code an die GSM-Sende-/Empfangseinheit 26 zur Versendung an die Zentrale 74 weiterleitet. Dieser Code kann ein fest
zugeordneter Code für das Fahrzeug sein oder aber aus Datenschutzgründen ein per Zufallsgenerator erzeugter Code sein. Im letztgenannten Fall muß der Code allerdings für die Dauer der Fahrt beibehalten werden, weshalb ein Code- Generator mit Speicher vorgesehen sein sollte. Die Zentrale 74 ist nun derart ausgebildet, daß diese die eingehenden Codes verschiedener Fahrzeuge 2, 76 unterscheiden kann. Auf diese Weise kann innerhalb der Zentrale 74 die einzelne Bewegung eines im Stau befindlichen Fahrzeuges 2, 76 nachvollzogen werden. So ist bespielsweise denkbar, daß die einzelnen Positionen der Fahrzeuge 2, 76 farblich unterscheidbar auf einem Wiedergabegerät in der Zentrale 74 dargestellt werden. Ferner ist es durch die Unterscheidung mittels Codes möglich die Geschwindigkeiten der einzelnen Fahrzeuge 2, 76 zu ermitteln, so daß wichtige Informationen, wie beispielsweise die Durchschnittsgeschwindigkeit aller oder einzelner Fahrzeuge 2, 76 ermittelt werden kann.