Verfahren zur temperaturabhängigen Schubabschaltung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Schubabschaltung einer Ner- brermungskra hnaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Schubabschaltung wird insbesondere im Rahmen einer kraftstoffsparenden Betriebsweise von Motoren im Automobilbau eingesetzt.
Mit Schubabschaltung wird die Abschaltung der Krafstoffzufuhr bezeichnet, wenn sich der Motor im Schiebebetrieb befindet. Dieser Zustand tritt beispielsweise dann auf, wenn die Motorbremse zum Verringern der Geschwindigkeit einsetzt oder der Motor mit weniger als 500 Umdrehungen pro Minute (Drehzahl) betrieben wird. Die Abschaltung der Kraftstoffzufuhr führt demnach zu einer Re- duzierung des von dem Motor verbrauchten Kraftstoffs.
Aus der US 5,941,211 ist ein Verfahren betreffend die Kraftstoffeinspritzung bei Ottomotoren mit Direktemspritzung und Schubabschaltung bekannt. Das Verfahren schlägt vor, zuerst den Betriebszustand des Motors zu ermitteln und gegebe- nenfalls die kontinuierliche Kraftstoffzufuhr während eines bestimmten Betriebszustandes des Motors zu unterbrechen. Weiterhin soll anschließend der Betriebszustand eines in einer Abgasanlage fntegrierteh Katalysators ermittelt werden, wobei eine intermittierende Kraftstoffa^fuhr zu dem Motor zu gewährleistet sein soll, so daß der intermittierend zugeführte Kraftstoff in dem Katalysator umge- setzt wird. Derart soll in dem Katalysator gespeicherter überschüssiger Sauerstoff reduziert werden. Dieser Sauerstoff würde eine effektive Umsetzung von im Abgas befindlichen Stickoxiden bei erneuter Kxaftstoffzxifuhr kurzzeitig behindern.
Durch das vorgeschlagene Verfahren soll demnach die Stickoxid-Emission bei wiedereinsetzender Kraftstoffzufuhr nach der Schubabschaltung reduziert werden.
Ein weiteres Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzufuhr im Rahmen einer Schubabschaltung ist in der DE 199 52 037 beschrieben. Dort wird vorgeschlagen, während des Schiebebetriebes des Motors die Kraftstoffzufuhr abzuschalten und die Ventileinstellungen so zu steuern, daß die Ladung wahrend des Abschal- tens der Kraftstoffzufuhr in den Zylindern des Motors zurückgehalten wird. Dadurch kann ein Anstieg der Stickoxid-Emission nach der Schubabschaltung ge- mindert werden, da nachgeschaltete katalytische Nachbehandlungsvorrichtungen weder gekühlt noch mit Sauerstoff gesättigt werden.
Bekannte Strategien zur Schubabschaltung werden aufgrund unterschiedlicher Startmechanismen aktiviert. Solche Startmechanismen überwachen beispielsweise den momentanen Betriebszustand der Verbrermungskraflmaschine, die Stellung des Gas- oder Bremspedals oder das Aufleuchten des Bremslichtes. In Abhängigkeit von den erfaßten Werten und vorgegebenen Grenzwerten der bestimmten Kenngrößen wird die Schubabschaltung aktiviert und die Kraftstoffzufuhr unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich in den Verbrennungsräumen der Verbrermirngskraf maschine und/oder den Zu- bzw. Ableitungen der Abgasanlage Restmengen von zumindest teilweise unverbranntem Kraftstoff. Dieser verdampft aufgrund der hohen Temperatur in diesen Bereichen und gelangt somit auch zu einem nachgeschalteten katalytischen Konverter in der Abgasanlage.
Derartige, insbesondere motornah eingesetzte, katalytische Konverter haben im Normalbetrieb eine Temperatur von 600°C - 800°C. Wird die Verbrennungskraftmaschine mit erhöhter Last betrieben, wie beispielsweise bei einer andauernden Hochgeschwindigkeitsfahrt eines PKW, werden im katalytischen Konverter sogar Temperaturen bis 900°C oder 1000° C erreicht. Erfolgt nun aus einem der- artigen Zustand heraus eine Schubabschaltung gemäß den bekannten Verfahren, verursachen die anschließend verdampften beziehungsweise intermittierend zuge-
führten Kraftstofrmengen eine exotherme katalytische Reaktion an der Oberfläche des katalytischen Konverters. Aufgrund dieses exothermen Vorgangs erhöht sich die Temperatur des katalytischen Konverters direkt nach der Schubabschaltung um ca. 200°C, wobei dies zur Beschädigung der katalytisch aktiven Beschichtung und somit auch zu einer stark begrenzten Lebensdauer des katalytischen Konverters führen kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein- Verfahren anzugeben, wobei die oben aufgeführten Nachteile bei der Schubabschaltung vermieden wer- den. Insbesondere soll hierbei die Lebensdauer eines katalytisch aktiven Katalysators in einer der Verbrermvmgskrafrmaschine nachgeschalteten Abgasanlage erhöht werden, indem ein lebensdauerbegrenzender Temperaturanstieg direkt nach einer Schubabschaltung verhindert wird.
Diese Aufgaben werden mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Schubabschaltung bezieht sich auf eine Verbrer ungskraftmaschine mit einer Abgasanlage, welche wenigstens eine Komponente zur Reinigung eines an der Verbrennungslα fmiaschine erzeugten Abgases aufweist. Dabei wird vorgeschlagen, daß eine Schubabschaltung im Schiebebetrieb der Verbrermrmgskraflmaschine erst in Abhängigkeit der Temperatur des Abgases undoder der wenigstens einen Komponente aktiviert wird. Eine Schubabschaltung wurde entsprechend bekannten Verfahren zu den Zeitpunkt initiiert (Initiierungszeitpunkt), in dem die Verbrermungslαaftmaschine in den Schiebebetrieb übergeht. Zur Identifikation des Zeitpunktes werden insbesondere das Lastverhalten der Verbrennungskrafrmaschine, die Stellung des Gas- beziehungsweise Bremspedales eines PKW und/oder ein Signal von einem Bremslicht- Schalter herangezogen. Vorzugsweise werden zur genaueren Charakterisierung des Lastverhaltens weitere Kennwerte der Verbrennungskraftmaschine wie bei-
spielsweise die Drehzahl, das Drehmoment oder die Stellung der Drosselklappe ermittelt. Dazu sind eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren geeignet, wobei in Abhängigkeit der ermittelten Kennwerte eine Schubabschaltung initiiert werden kann. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß die Schubabschaltung erst in Abhängigkeit der Temperatur des Abgases und/oder der wenigstens einen Komponente aktiviert wird (Aktivierungszeitpunkt). Dies bedeutet, daß gegebenenfalls der Schiebebetrieb der Verbrennungskraftmaschine mit Kraftstoff-πifuhr solange aufrechterhalten wird, bis das Abgas und/oder die wenigstens eine Komponente eine vorgebbare Grenztemperatur beziehungsweise einen vorgebbaren Tempera- turbereich erreicht haben. Weisen das Abgas und/oder die Komponente zum Initi- ierungszeitpunkt bereits eine Temperatur auf, die unkritisch ist, kann eine sofortige Schubabschaltung aktiviert werden.
Beispielhaft sei im folgenden die Aktivierung einer Schubabschaltung aus einer hohen Last einer Verbrennungskrafrmaschine heraus dargestellt. Die Verbren- nungskrafmiaschine ist hierbei ein Motor eines Personenkraftfahrzeuges, die über eine gewisse Dauer im Hochleistungsbereich betrieben wurde. Der Bediener des PKW nimmt nun den Fuß vom Gaspedal, da er beispielsweise die Geschwindigkeit des PKW auf eine sich anbahnende Geschwindigkeitsbegrenzung anpassen möchte. Zu diesem Zeitpunkt geht der Motor in einen Schiebebetrieb über, wodurch aufgrund der Bremswirkung des Motors- die Geschwindigkeit des PKW reduziert wird. Die Drehzahl des Motors sinkt dabei stetig. Der Übergang des Motors in de Schiebebetrieb aufgrund der Freigabe des Gaspedals initiiert eine Schubabschaltung zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Nun wird die Tem- peratur des momentan erzeugten Abgases beziehungsweise eines im Abgassystem befindlichen Katalysators ermittelt. Liegt die ermittelte Temperatur nach einem Vergleich mit einer vorzugsweise gespeicherten Grenztemperatur, so ist es sinnvoll, die Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr noch nicht zu aktivieren. Aufgrund des nun länger andauernden Schiebebetriebes sinkt die Temperatur des Abgases und/oder des nachgeschalteten Katalysators. Hat das Abgas beziehungsweise der Katalysator die gespeicherte Grenztemperatur erreicht, wird die Schubabschaltung
aktiviert. Der infolge der Schubabschaltung auftretende Temperaturpeak, der durch die nachträgliche exotherme Umsetzung von verdampften Kraftstoffbestandteilen verursacht wird, erreicht somit keine Temperaturbereiche, welche eine frühzeitige Alterung der katalytisch aktiven Beschichtung bewirken würden. Der Temperturpeak zeigt dabei gegebenenfalls auch eine Differenz von 200°C auf, geht aber von einem niedrigeren Temperaturniveau aus, da sich das Abgas beziehungsweise der Katalysator im Schiebebetrieb noch weiter abgekühlt haben. Die Lebensdauer eines solchen, insbesondere motornah eingesetzten, Katalysators wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren deutlich verlängert.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Schubabschaltung aus erhöhter Last erst bei Temperaturen der wenigstens einen Komponente unterhalb 850°C, vorzugsweise unterhalb 750°C. Das hat beispielsweise zur Folge, daß der Schiebebetrieb mit Kraftstoffzufuhr aufrechterhalten wird, bis die wenigstens eine Komponente eine Temperatur aufweist, die unter der genannten Grenztemperatur liegt. Der nach der Aktivierung der Schubabschaltung auftretende Temperaturpeak erreicht somit maximal Werte von ca. 1000°C. Eine kurzzeitige Erhöhung der Temperatur bis in diesen Bereich hat keine negative Auswirkung betreffend die Alterung einer katalytischen Beschichtung der Komponente zur Reinigung des Abgases.
Ist die wenigstens eine Komponente ein Katalysator zur katalytischen Umsetzung von Schadstoffen im Abgas ist, der vorzugsweise mindestens einen Sensor aufweist, so ist es besonders vorteilhaft, die Temperatur in einem Teilbereich des Katalysators zu erfassen, in dem 75% bis 90% der Schadstoffe umgesetzt werden. Derartige Katalysatoren haben im wesentlichen einen wabenfδrmigen Trägerkörper, der eine große Oberfläche aufweist, die mit einer katalytisch aktiven Beschichtung versehen ist. Die Trägerkörper können hierbei aus keramischen oder metallischem Material sein. Der Teilbereich, in dem 75% bis 90% der Schadstoffe umgesetzt werden, ist nahe der Stirnseite des Katalysators angeordnet, durch welche das zu reinigende Abgas eintritt. In diesem Teilbereich wird aufgrund der ka-
talytischen Oberfläche des Katalysators in Verbindung mit den zumeist noch sehr hohen Temperaturen des Abgases eine größtmögliche Umsetzung der Schadstoffe. Damit ist dieser Teilbereich aber auch insbesondere von den Temperaturpeaks infolge nachträglicher exothermer Reaktionen gefährdet. Eine Messung in diesem Teilbereich stellt somit sicher, daß dieser soweit abgekühlt ist, daß eine kritische Temperaturerhöhung vermieden wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, die Schubabschaltung auch zeitlich zu verzögern. Dies ist insbesondere dann vorteil- haft, wenn die Temperatur nicht über die gesamte Länge einer solchen Komponente zur Reinigung des Abgases ermittelt wird. Die Abkühlung der Komponente erfolgt erfahrungsgemäß über die Stirnseite, durch die das zu reinigende Abgas eintritt. Somit ist während der Abkühlung ein ansteigendes Temperaturprofü über die Länge der Komponente gegeben. Erfolgt nun lediglich eine partielle Ermitt- lung der Temperatur der Komponente, ist es möglich, daß eine Temperatur an der Meßstelle unterhalb der angegebenen Grenztemperatur ermittelt wird, wobei benachbarte Bereiche der Komponente eine deutlich höhere, gegebenenfalls oberhalb der Grenztemperatur liegende Temperatur aufweisen. Eine Schubabschaltung und die damit verbundene exotherme Umsetzung des verdampften Kraftstoffes könnte zu einer sehr hohen thermischen Beanspruchung der Komponente zur Reinigung des Abgases führen. Dies kann durch die vorgeschlagene zeitliche Verzögerung verhindert werden, da diese vorzugsweise so bemessen ist, daß sie dem Abkühlverhalten der Komponente angepaßt ist und in Abhängigkeit der ermittelten Temperatur eine ausreichende und durchgängige Abkühlung über die gesamte Länge der Komponente gewährleistet.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, die zeitliche Verzögerung der Schubabschaltung in Abhängigkeit des Abgasmassenstromes und der Wärmekapazität der wenigstens einen Komponente zu bestimmen. Der Massenstrom des Abgases hat eine Kühlwirkung auf die Komponente, wenn es diese durchströmt, und kann beispielsweise mittels einem Sensor kontinuierlich erfaßt werden. Die Wärmekapazi-
tät der wenigstens einen Komponente kann zum Beispiel in einer übergeordneten Informationseinheit gespeichert sein und charakterisiert im wesentlichen das Abkühlverhalten der Komponente. Mit Hilfe der Informationen über den momentanen Abgasmassenstrom und die Wärmekapazität der wenigstens einen Kompo- nente können die Kühlung durch das Abgas und das entsprechende Abkühlverhalten der Komponente ausreichend beschrieben und eine entsprechende zeitliche Verzögerung der Schubabschaltung bestimmt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die zeitli- ehe Verzögerung der Schubabschaltung mit einer Motorsteuerung der Verbren- nungskraftmaschine bestimmt. Die Motorsteuerung überwacht, reguliert und/oder steuert unterschiedlichste Vorgänge und Prozesse der Verbrer ungskraftmaschi- ne. Hierzu werden der Motorsteuerung eine Vielzahl von Informationen bereitgestellt, welche beispielsweise mit Sensoren kontinuierlich oder intermittierend er- faßt und in einer Datenbank gespeichert werden können. Weiterhin umfaßt eine übliche Motorsteuerung eine Art Recheneinheit, welche in der Lage ist, eingehende Informationen zu verarbeiten, Werte zu berechnen oder zu vergleichen. Somit kann auf besonders einfache Weise die Bestimmung der zeitlichen Verzögerung der Schubabschaltung durch Elemente der Motorsteuerung bestimmt werden. Zu- dem geht üblicherweise eine Abschaltung des Kraftstoffes von der Motorsteuerung aus, so daß gegebenenfalls eine unverzügliche Aktivierung der Schubabschaltung möglich ist. Ein unnötiger Kraftstoffverbrauch aufgrund der Kommunikation von unterschiedlichen Systemen (Motorsteuerung mit externer Steuerung) wird somit vermieden.
Weitere Einzelheiten und besonders bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau einer für das erfindungsgemäße Verfahren geeig- neten Verbrennungslαafrmaschine und
Fig. 2 schematisch den Temperaturverlauf in einem nachgeschalteten' katalytischen Konverter bei Schubabschaltung.
Figur 1 zeigt schematisch eine Verbrennungskraftmaschine 1 mit einer Abgasan- läge 2 zur Reinigung eines in der Verbrennungskraftmaschine 1 erzeugten Abgases, welches in einer Strömungsrichtung 19 die Abgasanlage 2 durchströmt. Die Abgasanlage 2 weist einen Vorkatalysator 3 und einen Hauptkatalysator 4 auf. Der Vorkatalysator 3 ist beispielsweise elektrisch beheizbar ausgeführt, um das Anspringverhalten des Vorkatalysators 3 und des Hauptkatalysators 4 zu verbes- sern. Die Verbrennungskraftmaschine 1 wird mittels einer Motorsteuerung 9 gesteuert. Diese wiederum ist mit einer Schubabsch tungsvorrichrung 7 verbunden, welche gegebenenfalls die Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr im Schiebebetrieb der Verbrermungskrafm aschine 1 gewährleistet. Die Schubabschaltungsvorrichtung 7 ist entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Mitteln zur Be- Stimmung der Temperatur des Abgases und des Vorkatalysators 3 verbunden. Die Temperatur des Abgases wird hier mit einem Gassensor 5 erfaßt. Die Bestimmung der Temperatur des Vorkatalysators 3 erfolgt mit Hilfe eines Thermoelementes 6, wobei die Temperatur in einem Teilbereich 18 erfaßt wird, in dem 75% bis 90% der Schadstoffe umgesetzt werden. Eine zeitliche Verzögerung der Schubabschal- tung ist mit einem geeigneten Verzögerungsglied 8 möglich, das beispielsweise mit Daten über die Wärmekapazität des Vorkatalysators 3 und/oder des Hauptkatalysators 4 sowie dem momentanen Abgasmassenstrom die Dauer der zeitlichen Verzögerung so bemessen kann, daß ein "vorgebbarer abgekühlter Zustand der Katalysatoren 3 und 4 gewährleistet ist.
Wird nun beispielsweise von der Motorsteuerung 9 aufgrund eines besonderen Betriebszustandes der Verbrennungskrafbmaschine 1 eine Schubabschaltung initiiert, überprüft die Schubabschaltungsvorrichtung 7 zunächst die Temperatur des Abgases sowie des Vorkatalysators 3. In Abhängigkeit der erfaßten Temperatur wird gegebenenfalls eine Schubabschaltung aktiviert, falls die ermittelte Temperatur unter einer in der Motorsteuerung 9 oder Schubabschaltungsvorrichtung 7 ge-
speicherten Grenztemperatur liegt. Die tatsächliche Unterbrechung der Kraftstoff- zxifuhr kann zusätzlich durch das Verzögerungsglied 8 zeitlich verzögert werden.
Figur 2 zeigt schematisch den Drehzahlverlauf der Verbrennungskraftmaschine 1 sowie den Temperaturverlauf bei einer herkömmlichen Schubabschaltung und bei einer Schubabschaltung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren. Die Drehzahlkurve 12 zeigt, daß die Verbrermungskraftmaschine 1 zunächst mit einer hohen konstanten Last betrieben wurde. Zum Initiierungszeitpunkt 14 der Schubabschaltung geht beispielsweise der Bediener der Verbrennungskraftmaschine 1 vom Gaspedal, wodurch sich anschließend die Drehzahl der Verbrennungskraftmaschine 1 deutlich reduziert. Hat der Bediener beispielsweise die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, wird die Verbrermv gskraftmaschine 1 mit einer geringeren Last betrieben.
Bezogen auf einen solchen Betrieb der Verbrennungskraftmaschine 1 zeigt die erste Temperaturkurve 10 den Temperaturverlauf im Vorkatalysator 3 gemäß den bekannten Verfahren zur Schubabschaltung. Hierbei wird zum rnitiierungszeit- punkt 14 die Kraftstoffzufuhr unmittelbar unterbunden. Aufgrund der hohen Temperaturen in der Verbrennvmgskraftmaschine verdampfen Restbestandteile des Kraftstoffes und rufen beim Auftreffen auf den Vorkatalysator 3 eine exotherme katalytische Reaktion hervor. -Dies f hrt zu einem kurzzeitigen ersten Peak 16. Geht man hier davon aus, daß die Verbrer ungskraflmaschine 1 zuvor bereits mit hoher Last betrieben wurde und der Vorkatalysator 3 bereits sehr heiß gewesen ist, kann dieser erste Peak 16 zu einer frühzeitigen Alterung der katalytisch aktiven Beschichtung führen. Sind die Restbestandteile des Kraftstoffes katalytisch umgesetzt, beginnt der Abkühlvorgang des Vorkatalysators 3, wobei dieser letztendlich auf einem niedrigeren Temperaturniveau entsprechend der geringeren Last der Verbrermungslσaftmaschine 1 endet.
Die zweite Temperaturkurve 11 zeigt den Temperaturverlauf des Vorkatalysators 3 bei dem erfϊndungsgemäßen Verfahren zur Schubabschaltung. Zum Initiie-
rungszeitpunkt 14 der Schubabschaltung wird zunächst mit Hilfe des Thermoelementes 6 die Temperatur des Vorkatalysators 3 bestimmt. Dieser liegt zum Initiie- rungszeitpunkt 14 deutlich oberhalb der vorgegebenen Grenztemperatur 15. Demnach wird die Kraftstoffzufuhr solange aufrechterhalten, bis der Vorkatalysator 3 aufgrund des Schiebebetriebes der Verbrer ungskraftmaschine 1 soweit abgekühlt ist, daß dieser einer Temperatur unterhalb der Grenztemperatur 15 erreicht hat. Der Zeitpunkt des Unterschreitens der Grenztemperatur ist der Aktivierungszeitpunkt 13, zu dem die Schubabschaltung mit Hilfe der Schubabschaltungsvorrichtung 7 aktiviert wird. Auch in diesem Fall kommt es auch zu einer nachträgli- chen katalytischen Umsetzung von Restbestandteilen des Kraftstoffs, allerdings reicht der zweite Peak 17 aufgrund des niedrigeren Temperaturniveaus zum Aktivierungszeitpunkt 13 nahe der Grenztemperatur 15 auch nur tiefere Temperaturbereiche als der erste Peak 16. Somit kann der Vorkatalysator 3 sowie der Hauptkatalysator 4 vor einer lebensdauerbegrenzenden Überhitzung bewahrt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Schubabschaltung einer Verbrennungs- kraftaiaschine aktiviert eine Schubabschaltung erst in Abhängigkeit der Temperatur des Abgases und/oder der wenigstens einen Komponente der Abgasanlage. Eine Überhitzung der Katalysatoren aufgrund nach der Schubabschaltung auftre- tenden exothermen Reaktionen von Restbestandteilen des Kraftstoffes mit der katalytisch aktiven Oberfläche wird vermieden.-Das hier vorgeschlagene Verfahren eignet sich insbesondere zur Nachrüstung beziehungsweise Implementierung in bereits bekannte Strategien, da beispielsweise die Integration in bekannte Motorsteuerungen besonders einfach ist.
Bezugszeichenliste
Verbrennungskraftmaschine
Abgasanlage
Vorkatalysator
Hauptkatalysator
Gassensor
Thermoelement
Schubabschaltungsvorrichtung
Verzögerungsglied
Motorsteuerung erste Temperaturkurve zweite Temperaturkurve
Drehzahlkurve
Aktivierungszeitpunkt
Initiierungszeitpunkt
Grenztemperatur erster Peak zweiter Peak
Teilbereich
Strömungsrichtung