Flugkörper
Die Erfindung betrifft einen Flugkörper, vorzugsweise Luftfahrzeug, z.B. Luftschiff wie Zeppelin oder dergl. mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bekannt sind Luftschiffe, die einen mit Helium oder Wasserstoff als Traggas gefüllten Tragkörper aufweisen. Der Tragkörper trägt das Luftschiff durch den aerodynamischen Auftrieb. Angetrieben werden die herkömmlichen Luftschiffe durch Propellertriebwerke, die meist außerhalb des Tragkörpers in Gondeln angeordnet sind. Die herkömmlichen Luftschiffe werden mit Hilfe von am Heck angeordneten aerodynamischen Ruderflächen gesteuert. Starre Luftschiffe, z.B. Zeppeline, weisen ein Innengerüst aus Leichtmetall auf. Unstarre Luftschiffe sogenannte Prall- Luftschiffe werden ausschließlich durch ihren Gasinnendruck (leichter Überdruck) formstabil gehalten. Zum Ausgleich von Außendruck- oder temperaturbedingten Innendruckschwankungen sind hier sogenannte Ballonetts vorhanden, die über Ventilatoren unter Druck gehalten werden und diesen Druck auf den Gasraum übertragen. Ferner sind Hybridformen, sogenannte halbstarre Luftschiffe bekannt.
Die mit Traggas gefüllten Tragkörper sind bei den bekannten Luftschiffen in der Regel im wesentlichen zigarrenförmig. Die Passagierräume und das Cockpit sind üblicherweise an der Unterseite der Tragkörper angeordnet, vorzugsweise in Gondeln. Das Platzangebot und die Möglichkeit der Raumgestaltung und
Raumnutzung in den Passagierräumen sind sehr begrenzt. Durch den oberhalb von den Passagierräumen und dem Cockpit angeordneten sehr voluminösen Tragkörper sind auch die Lichtverhältnisse und insbesondere die Aussicht nach oben wesentlich beeinträchtigt.
Diverse Ausführungen solcher Luftschiffe sind in der Druckschrift („An Introduction to the Airship. The Airship Association Limited, Airship Association Publication Nr. 3") beschrieben. Bei einer dort beschriebenen speziellen Ausführung, „Spacial MLA-32- B" der Spacial Co. ist der Tragkörper im wesentlichen linsenförmig ausgebildet. An der Oberseite des Tragkörpers ist ein nach oben auskragendes Tragwerk angeordnet. Die Passagierräume und das Cockpit sind wie bei den oben beschriebenen bekannten Ausführungen an der Unterseite in einer Gondel angeordnet. Es ergeben sich die oben genannten Nachteile des geringen Raumangebots und der begrenzten Sichtverhältnisse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Flugkörper der eingangs genannten Art zu entwickeln, der eine für die Belange des Benutzers des Luftschiffs, insbesondere für Passagiere, attraktive Gestaltung und Anordnung des Personenaufnahmebereichs ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Wenn der Personenaufnahmebereich gemäß Alternative a) des Anspruchs 1 zumindest einen Abschnitt aufweist, der an der Oberseite des Tragkörpers angeordnet ist, ergeben sich vorteilhafte Gestaltungsmöglichkeiten des Personenaufnahmeraums. Die bei den herkömmlichen Luftschiffen störende Sichtbeeinträchtigung durch den oberhalb des Personenaufnahmeraums angeordneten voluminösen Tragkörper ist eliminiert. Der Personenaufnahmebereich kann durch eine Außenhaut zumindest abschnittsweise umschlossen sein unter Bildung eines Personenaufnahmeraums. Es ist jedoch aber auch möglich, daß der Personenaufnahmebereich vollständig oder zumindest im wesentlichen lediglich auf der Oberseite des Tragkörpers ausgebildet ist, z.B. als freie Plattform und dergl..
Wenn der Personenaufnahmebereich gemäß Alternative b) des Anspruchs 1 einen Abschnitt aufweist, der von dem Tragkörper umgeben ist, ergeben sich ebenfalls besondere Gestaltungsmöglichkeiten des Personenaufnahmebereichs. Der von dem Tragkörper umgebene Personenaufnahmebereich kann in einer vorzugsweise zentralen vertikalen Ausnehmung des Tragkörpers angeordnet sein. Das obere Ende
des von dem Tragkörper umgebenen Personenaufnahmebereichs kann nach oben hin und nach außen offen ausgebildet sein oder eine Decke mit einem Sichtfenster aufweisen. Diese Decke kann mit der Oberseite des Tragkörpers fluchtend abschließen. Das obere Ende des von dem Tragkörper umgebenen Personenaufnahmebereichs kann aber auch mit einem vorzugsweise ein Sichtfenster aufweisenden über die Oberseite des Tragkörpers auskragenden weiteren Abschnitt des Personenaufnahmebereichs verbunden sein. Dieser über die Oberseite des Tragkörpers auskragende Abschnitt des Personenaufnahmebereichs kann eine vorzugsweise kuppeiförmige Außenhaut aufweisen.
Der von dem Tragkörper umgebene Personenaufnahmebereich kann an seinem unteren Ende einen Boden aufweisen, der vorzugsweise mit der Unterseite des Tragkörpers fluchtet. Er kann in diesem Bereich auch ein Sichtfenster aufweisen. Eine Erweiterung des Raumangebots und der Gestaltungsmöglichkeiten ergibt sich, wenn der von dem Tragkörper umgebene Abschnitt des Personenaufnahmebereichs an seinem unteren Ende mit einem unter die Unterseite des Tragkörpers nach unten auskragenden weiteren Abschnitt des Personenaufnahmebereichs verbunden ist. Dieser auskragende weitere Abschnitt des Personenaufnahmebereichs kann mit einer geschlossenen Außenhaut ausgebildet sein und vorzugsweise mindestens ein Sichtfenster aufweisen.
Der Personenaufnahmebereich kann vollständig oder zumindest teilweise nach außen offen ausgebildet sein oder zumindest abschnittsweise von einer Außenhaut oder von dem umgebenden Tragkörper umschlossen sein unter Ausbildung eines zumindest teilweise umschlossenen Personenaufnahmeraums. Die Anordnung kann in unterschiedliche Richtungen nach außen offen oder mit Sichtfenstern versehen sein, so daß vorteilhafte Sichtmöglichkeiten sich ergeben. Die Gestaltung des Personenaufnahmebereichs bzw. des Personenaufnahmeraums ist aufgrund der Anordnung auf der Oberseite des Tragkörpers oder aufgrund der in den Tragkörper eingreifenden oder dieser durchgreifenden Anordnung sehr vielfältig. Die Personen können sich in beliebigen Positionen in dem Aufnahmebereich bzw. in dem Aufnahmeraum positionieren. Es können entsprechende Sitz- oder Liegevorrichtungen dort angeordnet sein. Der Personenaufnahmebereich bzw. der
Personenaufnahmeraum kann als Erlebnis oder Abenteuerbereich gestaltet sein. Es ist eine Nutzung des Flugkörpers als Transportmittel, als Aussichts- und/oder Beobachtungsstation, als Übernachtungsstätte, als Ort zur Abhaltung von Konferenzen, Seminaren und Schulungen und/oder als Ort zur Abhaltung von Therapien oder als Lokalität für Feierlichkeiten möglich.
In dem Personenaufnahmebereich bzw. dem Personenaufnahmeraum kann ein spezieller Führerstand in Art eines Cockpits ausgebildet sein. Der Flugkörper kann in verschiedenen Betriebsweisen verwendet werden und zwar in der Luft schwebend, gefesselt oder nicht gefesselt, oder auf dem Boden oder dem Dach eines Gebäudes oder dergl. vorzugsweise verankert aufliegend oder auf dem Wasser schwimmend.
Der Personenaufnahmeraum ist bei bevorzugten Ausführungen zumindest abschnittsweise außerhalb des Tragkörpers angeordnet, vorzugsweise über oder unter dem Tragkörper auskragend mit in diesem Abschnitt angeordnetem Sichtfenster. Dies gewährleistet gute Aussichtmöglichkeit für den Passagier.
Besonders große Gestaltungsmöglichkeiten für den Benutzer ergeben sich bei Ausführung, bei denen der Personenaufnahmebereich eine außerhalb des Personenaufnahmeraums nach außen offene Aufenthaltsplattform aufweist. Die Aufenthaltsplattform kann im Bereich einer Ein-/Ausstiegseinrichtung bzw.
Türeinrichtung des Personenaufnahmeraums angeordnet sein. Es können eine oder mehrere solcher Aufenthaltsplattformen vorgesehen sein, z.B. eine Aufenthaltsplattform oberhalb vom Tragkörper oder eine Aufenthaltsplattform unterhalb vom Tragkörper. Insbesondere die Aufenthaltsplattform unterhalb vom Tragkörper kann in Art eines Balkons ausgebildet sein.
Der Personenaufnahmebereich kann mit einer Außenhaut oder durch den umgebenden Tragkörper zumindest zum Teil umschlossen und insoweit als geschlossener Personenaufnahmeraum ausgebildet sein. Dieser Raum kann als aus mehreren Teilräumen zusammengesetzter Raum ausgebildet sein. Dadurch ergeben sich vorteilhafte Gestaltungsmöglichkeiten für die Einrichtung und Nutzung des Personenaufnahmeraums.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung weist der Personenaufnahmeraum einen an der Oberseite des Tragkörpers über den Tragkörper auskragenden oberen Abschnitt und einen an der Unterseite des Tragkörpers unter den Tragkörper auskragenden unteren Abschnitt und einen von dem Tragkörper umgebenden mittleren Abschnitt auf. Der obere auskragende Abschnitt ist vorteilhafterweise von einer kuppeiförmigen Außenhaut umschlossen, die Sichtfenster, vorzugsweise verschließbare Öffnungen, aufweisen kann. Der nach unten auskragende Personenaufnahmeraum kann ebenfalls kuppeiförmig oder quaderförmig ausgebildet sein. Der mittlere Abschnitt, der den Tragkörper durchgreift kann mit schräg zur Vertikalen gerichtetem Boden, z.B. Stufen- oder Steigvorrichtungen versehen sein und als Durchgangsbereich zwischen dem oberen und dem unteren Personenaufenthaltsraum ausgebildet sein. In dem oberen oder unteren Personenaufenthaltsraum können Personensitz- oder Personenliegevorrichtungen angeordnet sein. Zusätzlich können an dem oberen und an dem unteren Personenaufnahmeraum jeweils anschließend nach außen offene Plattformen angeordnet sein, die in Art eines Balkons oder einer Terrasse ausgebildet sein können.
Bei bevorzugten Ausführungen ist der Tragkörper als im wesentlichen linsenförmiger Körper oder diskusförmiger Körper, vorzugsweise mit jeweils kreisrunder
Grundfläche, ausgebildet. Der Tragkörper kann aber auch als im wesentlichen kugelförmiger Körper oder als im wesentlichen zigarrenförmiger Körper ausgebildet sein. Der linsenförmige bzw. diskusförmige Körper sowie der kugelförmige und der zigarrenförmige Körper können jeweils gegenüber der betreffenden Grundform modifiziert sein, z.B. durch entsprechende Abflachungen oder Ausnehmungen abgewandelt, vorzugsweise um vorteilhafte Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Anordnung und Zuordnung des Personenaufnahmeraums zu erhalten.
Besondere optische Vorteile ergeben sich bei Ausführungen, bei denen die Hülle des Tragkörpers und/oder die Außenhaut des Personenaufnahmeraums zumindest abschnittsweise aus von zumindest einen nach außen und/oder von außen nach innen voll durchsichtigen oder teilweise durchsichtigen oder undurchsichtigen
Material ausgebildet ist. Es kann damit die Sicht vom Personenaufnahmeraum von innen nach außen oder die Sicht in den Personenaufnahmeraum von außen nach innen, insbesondere auch abschnittsweise, beliebig gestaltet werden. Wenn alternativ oder zusätzlich die Hülle des Tragkörpers durchsichtig ausgebildet ist, ergeben sich besonders interessante optische Aspekte, zum einen für die Personen, die sich im Inneren des Personenaufnahmeraums aufhalten und zum anderen für den Betrachter von außen.
Bei optisch besonders vorteilhaften Ausführungen ist vorgesehen, daß der Grad der Durchsichtigkeit des Materials steuerbar ist, vorzugsweise elektrisch steuerbar durch Anlegung einer Spannung oder selbsttätig steuerbar, z.B. indem das Material aus bio-lumineszentem Material ausgebildet ist.
Bei bevorzugten Ausführungsformen weist die Hülle des Tragkörpers und/oder die Außenhaut des Personenaufnahmeraums Solarzellen auf. Die Hülle des Tragkörpers bzw. die Außenhaut des Personenaufnahmeraums kann aus vorzugsweise aus textilem Material ausgebildet sein, das mit Solarzellen versehen ist, sogenannte textilträgerbasierte Solarzellen oder Folienzellen. Über die Solarzellen kann die elektrische Energieversorgung von bordseitigen elektrischen Einrichtungen des Flugkörpers erfolgen. Die Energieversorgung kann aber auch über andere Generatoren erfolgen, die ebenfalls an Bord mitgeführt werden können, z.B. im oder am Trägerkörper oder im oder am Personenaufnahmeraum.
Zum Antrieb und/oder zur Lenkung und/oder zum Anhalten und Stillstehen können Motoren eingesetzt werden, die am Trägerkörper oder am Personenaufnahmeraum abgestützt sein können. Es können hierbei Schwenkmotoren eingesetzt werden. Zur Steuerung können vorzugsweise am peripheren Außenrand des Tragkörpers aerodynamische Ruderflächen angeordnet sein.
Der Flugkörper kann gefesselt oder ungefesselt betrieben werden. Es können spezielle Ausführungen vorgesehen sein, die für die gefesselte Betriebsweise speziell ausgeführt sind und es können auch besondere Ausführungen vorgesehen sein, die für die ungefesselte Betriebweise ausgeführt sind. Außerdem sind
Ausführungen möglich, die universell sowohl für die gefesselte als auch für die ungefesselte Betriebweise jeweils wahlweise verwendet werden können.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Fesseleinrichtung weist mindestens ein Verankerungskabel auf, an dessen oberem Ende der Tragkörper und/oder der Personenaufnahmeraum angeschlossen oder ankuppelbar ist und an dessen unterem Ende eine ortsfest anordenbare Verankerungseinrichtung, vorzugsweise eine Wickeleinrichtung z.B. Winde oder dergl. angeordnet ist. Das Verankerungskabel kann eine Versorgungsleitung vorzugsweise ein Versorgungskabel für elektrische Energie, Wasser, Heizung oder dergl. und/oder eine Signalleitung oder dergl. aufweisen. Es ist damit möglich für den gefesselten Betrieb technisch relativ einfach bestückte Ausführungsvarianten des Flugkörpers einzusetzen, die zur Steuerung und Energieversorgung keine eigenständigen Aggregate mitführen.
Die Fesseleinrichtung kann in herkömmlicher Weise mehrere an beabstandeten Punkten an der Unterseite des Tragkörpers bzw. des Personenaufnahmeraums angreifende Fesselseile aufweisen. Bei einer alternativen Ausgestaltung der Fesseleinrichtung weist diese eine verzweigte obere Ankereinrichtung auf, die mehrere obere Enden und ein gemeinsames unteres Ende aufweist, wobei die oberen Enden an beabstandeten Punkten des Tragkörpers und/oder des
Personenaufnahmeraums verbunden oder ankuppelbar sind und das untere Ende mit einem gemeinsamen Verankerungskabel verbunden oder ankuppelbar ist, das mit seinem entfernten unteren Ende bodenseitig verankerbar ist. Die verzweigte obere Ankereinrichtung kann elektrisch oder mechanisch steuerbar sein, indem die einzelnen Seile der verzweigten Einrichtung entsprechend gesteuert werden, so daß eine Lenkung und vorzugsweise die horizontale Ausrichtung des Tragkörpers realisierbar ist.
Für den gefesselten Betrieb ist vorgesehen, daß der Flugkörper über eine Fesseleinrichtung gefesselt gehalten wird, wobei die Fesseleinrichtung ortsfest verankerbar ist, z.B. am Boden, am Gipfel eines Berges oder an einem Bauwerk, z.B. Dach eines Gebäudes, einer Brücke oder dergl.. Die Fesseleinrichtung kann
aber auch an einem Fahrzeug verankert wein, z.B. an einem Flugzeug, einem Auto, einem Schiff usw..
Bei einer besonderen Ausführung des gefesselten Betrieb ist vorgesehen, daß der Flugkörper unterhalb einer netzartigen und dachartigen und/oder in einer käfigartigen Fesseleinrichtung freifliegend betrieben wird, vorzugsweise ohne daß an dem Flugkörper eine bodenseitig verankerte Fesseleinrichtung angekoppelt ist. Diese spezielle Fesseleinrichtung bildet somit einen die Flughöhe des Flugkörpers begrenzende mechanische Begrenzungseinrichtung, mit der der Flugkörper in der durch die jeweilige Anordnung der Fesseleinrichtung bestimmte maximale Flughöhe in Anlage kommt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren. Dabei zeigt:
Figur 1 eine schematische Schnitt-Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des Flugkörpers; Figur 2 eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in Figur 1 mit Einblick in den Personenaufnahmeraum während der Benutzung,
Figur 3 eine Seitenansicht von zwei Ausführungsbeispielen, das eine im gefesselten Betrieb, das andere im freifliegenden, nicht-gefesselten Betrieb dargestellt.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich um ein Luftschiff mit einem im wesentlichen linsenförmigen Tragkörper 1 , der in seiner vertikalen Höhe relativ flach, und diskusförmig ausgebildet ist und kreisrunde Grundrißfläche aufweist. Der Tragkörper 1 ist mit einem Trägergas, vorzugsweise Helium gefüllt. Der Tragkörper weist eine gasdichte Hülle 2 auf, die aus textilem Material besteht und über Versteppungen stabilisiert ist. Die Versteppungen sind so angeordnet, daß die Hülle 2 des Tragkörpers eine Steifenstruktur aus nebeneinander angrenzend angeordneten sektionsförmigen Streifen erhält. Innerhalb des gasgefüllten
Tragkörpers 1 sind Luftsäcke, sogenannte Bajonettes 3 mit elektrisch angetriebenen Lüftern 4 angeordnet, die eine Steuerung und Regelung des Innendrucks des Tragkörpers 1 ermöglichen.
Im Bereich der vertikalen zentralen Mittelachse des linsenförmigen Tragkörpers 1 ist ein Personenaufnahmeraum 5 angeordnet. Dieser Raum durchgreift den Trägerkörper 1. Er weist einen oberen über die Oberseite des Tragkörpers 1 auskragenden Abschnitt 6 und einen unteren unter die Unterseite des Tragkörpers 1 auskragenden unteren Abschnitt 7 auf, sowie einen mittleren Abschnitt 8, der den oberen Abschnitt 6 mit dem unteren Abschnitt 7 verbindet und schräg zur vertikalen Mittelachse den Trägerkörper durchgreift. Der obere auskragende Abschnitt 6 weist eine Außenhaut 6a auf und ist im wesentlichen kuppeiförmig ausgebildet. Der untere nach unten auskragende Abschnitt 7 weist ebenfalls eine Außenhaut 7a auf und ist gleichfalls im wesentlichen kuppeiförmig ausgebildet, wobei im Bereich der Unterseite eine Abflachung 7b vorhanden ist. Die Außenhaut 6a und 7a ist aus flexiblem Material, vorzugsweise Kunststoffmaterial, ausgebildet. In der Außenhaut 6a des oberen Raums 6 ist ein Sichtfenster 6c und eine Türeinrichtung 6d angeordnet. In der Außenhaut 7a des unteren Raums sind zwei Sichtfenster 7c angeordnet und ebenfalls eine nicht näher dargestellte Türeinrichtung 7d. Die Fenster 6c und 7c sind dadurch ausgebildet, daß in den betreffenden Bereichen die Außenhaut 6a aus durchsichtigem Material besteht.
Der obere Aufnahmeraum 6 und der untere Aufnahmeraum 7 bildet in seinem Inneren jeweils einen Personenaufenthaltsraum mit Sitz- und Liegevorrichtungen für die Passagiere, wie am besten aus der Darstellung in Figur 2 zu erkennen ist. An dem oberen Fenster 6c und an einem der unteren Fenster 7c ist im Inneren des betreffenden Aufenthaltsraums in Figur 2 jeweils eine Person positioniert. An dem Fenster 7c im unteren Aufenthaltsraum ist die Person liegend auf der Innenseite des Fensters dargestellt. Wie ebenfalls in Figur 2 zu erkennen ist, ist der Verbindungsraum 8 zwischen dem oberen Aufenthaltsraum 6 und dem unteren Aufenthaltsraum 7 als Durchgangsraum mit einer Leiter oder mit Stufen ausgebildet. In der Darstellung in Figur 2 ist gezeigt, wie eine Person gerade vom oberen Raum in den unteren Raum wechselt. Vor dem Bereich der Tür 6d des oberen
Aufnahmeraums 6 ist eine nach außen freie Plattform 6e ausgebildet. Die
Darstellung in Figur 2 zeigt eine Person auf der Plattform 6e sitzend. Die Person befindet sich dabei außerhalb des Personenaufnahmeraums im Freien. Die Plattform 6e ist in Art einer Terrasse auf dem Trägerkörper aufliegend ausgebildet. Der Boden der Plattform 6e ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel Teil der Außenhaut 6a des oberen Personenaufnahmeraums 6.
Der somit aus dem oberen Personenaufenthaltsraum 6 mit Plattform 6e, dem unteren Personenaufenthaltsraum 7 und dem Durchgangsraum 8 zusammengesetzte Personenaufnahmeraum 5 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel von einer gemeinsamen Außenhaut umhüllt, wobei die nach außen freien Abschnitte der Außenhaut, nämlich die Außenhaut 6a und 7b die voll durchsichtigen Fensterbereiche 6c, 7c aufweisen, wobei die übrigen Bereiche der Außenhaut 6a, 7a mehr oder weniger durchsichtig oder steuerbar variabel durchsichtig ausgebildet sein können. Die zum Inneren des Tragkörpers 1 gewandten Abschnitte der Außenhaut des Personenaufnahmeraums 5 können ebenfalls durchsichtig oder mehr oder wenig durchsichtig bzw. mit einem voll durchsichtigen Fenster 8c ausgebildet sein.
Zur Stabilisierung der Außenhaut ist die Außenhaut doppelwandig mit pneumatischen Kammern 9 ausgebildet. In den Fensterbereichen 6c, 7c sind keine oder speziell ausgebildete, voll durchsichtig strukturierte pneumatische Kammern vorgesehen.
Zur elektrischen Energieversorgung sind in der textilen Hülle 2 des Tragkörpers 1 Solarzellen integriert, textilträgerbasiert angeordnet bzw. als Folien-Solarzellen in der Hülle 2 angeordnet. Mit der in den Solarzellen erzeugten elektrischen Energie werden bordseitige elektrische Aggregate angetrieben bzw. elektrisch versorgt.
Zum Antrieb in diverse Richtungen und zum Auf- und Absteigen und zum Anhalten bzw. Stillstand sind nicht dargestellte Schwenkmotoren an dem Tragkörper 1 angeordnet. Die Schwenkmotoren können als Elektromotoren oder als Verbrennungsmotoren ausgebildet sein. Es kann sich um Propellertriebwerke
handeln. Die Motoren sind vorzugsweise am peripheren äquatorialen Rand des Tragkörpers 1 angeordnet, vorzugsweise abgestützt an den dort verlaufenden Absteppungen. Zur Steuerung können nicht dargestellte aerodynamische Ruderflächen vorgesehen sein.
Die verschiedenen Antriebs- und Steuerungsaggregate können elektrisch mit einer elektronischen Steuerungseinrichtung mit Mikroprozessor gesteuert werden. Diese Steuerungseinrichtung kann in einem nicht dargestellten Führerstand im oberen oder im unteren Aufenthaltsraum angeordnet sein.
Der Flugkörper kann gefesselt oder freifliegend nicht-gefesselt betrieben werden. Für den gefesselten Betrieb kann eine hinsichtlich des Antriebs und der Steuerung vereinfachte Ausführung benutzt werden. Es kann jedoch auch eine universell einsetzbare Ausführung vorgesehen sein. Wie in Figur 3 zu erkennen ist, kann als Fesseleinrichtung ein Fesselseil 10 eingesetzt werden, das mit seinem oberen Ende mit der Unterseite des Flugkörpers und zwar an einer entsprechenden
Kupplungsstelle im Bereich der Außenhaut des unteren Personenaufnahmeraums 7 und/oder an der Unterseite des Tragkörpers 1 gekuppelt ist und das mit seinem unteren Ende mit einer bodenseitig angeordneten Winde 11 verbunden ist. Im Bereich der Ankupplung des oberen Endes des Fesselseils 10 kann eine nicht näher dargestellte verzweigte Ankereinrichtung vorgesehen sein, die in Art einer
Verzweigung mit mehreren Kupplungsenden ausgebildet ist, die an mit Abstand zueinander angeordneten Punkten an der Unterseite des Flugkörpers angekuppelt sind. Die verzweigten Seile des Ankers sind elektrisch oder mechanisch steuerbar. Die Steuerung kann vom Boden her handbetätigt oder automatisch erfolgen. Die Steuerung dient zur Lenkung des im gefesselten Betrieb fliegenden Flugkörpers. Es kann auf diese Weise eine Lenkung und stabile horizontale Ausrichtung des Flugkörpers gewährleistet werden. Das Fesselseil 10 kann eine zentrale Energieversorgungsleitung und/oder -Signalleitung aufweisen, um das gefesselt fliegende Flugobjekt entsprechend zu versorgen.
Alternativ zu dem in Figur 3 dargestellten Fesselseil 10 kann auch eine herkömmliche Fesseleinrichtung mit mehreren separaten jeweils bodenseitig beabstandet verankerten Fesselseilen eingesetzt werden.
Bei der in Figur 3 außerdem dargestellten freifliegenden Ausführung ist im Unterschied zu der gefesselten Ausführung kein Fesselseil 10 an dem Flugkörper angekoppelt. Der Flugkörper kann identisch ausgebildet sein, wie der gefesselte Flugkörper. Er kann aber auch spezielle Antriebsaggregate, wie Schwenkmotoren und eine dynamische Rudereinrichtung aufweisen, wie sie bei der gefesselt betriebenen Ausführung in dieser Form nicht vorhanden sein müssen. Auch eine bordseitige Energieversorgung, mit Solarzellen und eine elektronische
Steuerungseinrichtung mit Mikroprozessor ist insbesondere bei der freifliegend betriebenen Ausführung vorhanden und kann bei der gefesselten Ausführung in lediglich vereinfachter Ausgestaltung oder auch evtl. vollständig fehlen.
Die freifliegende Variante, kann über eine spezielle in Figur 3 nicht dargestellte Fesseleinrichtung begrenzt gefesselt betrieben werden. Es kann hierfür eine netzartige Fesseleinrichtung vorgesehen sein, die in Art eines Dachs in einer bestimmten Höhe gespannt ist. Diese netzartige Fesseleinrichtung kann an Gebäuden oder an Bergen ortsfest verankert werden. Der freifliegend betriebene Flugkörper kann unterhalb des netzartigen Daches frei fliegen. Er kann auf und ab steigen und zu den Seiten hin manövrieren. Das netzartige Dach begrenzt lediglich die maximale Flughöhe des Flugobjektes. Sobald das Flugobjekt diese Höhe erreicht kommt es in Anlage an die Netzunterseite und kann nicht höher steigen. Diese in Art eines Daches gespannte netzartige Fesseleinrichtung bildet somit gewissermaßen einen Käfig oder eine Voliere, in dessen Innenraum das Flugobjekt frei fliegen kann.
Bei sämtlichen in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich um Luftschiffe, die leichter als Luft sind und einen mit vorzugsweise Helium gefüllten Tragkörper 1 aufweisen. Der Tragkörper trägt das Luftschiff durch den aerodynamischen Auftrieb. Die Erfindung ist jedoch nicht beschränkt auf solche
Luftschiffe. Es sind auch abgewandelte Ausführungen denkbar, die schwerer als Luft sind und zusätzlich zu dem traggasgefüllten Tragkörper das Luftschiff tragende
Antriebsaggregate aufweisen, die das Gewicht des Luftschiffs kompensieren. Diese Antriebsaggregate können z.B. über die Solarzellen mit Energie versorgt werden.