DICHTUNGSSYSTEM FÜR VORTRIEBSROHRE
Die Erfindung betrifft ein Rohrsystem mit Vortriebsrohren und einer Verbindung mit einem manschettenartigen Führungsring und Spitzende am Rohrstoß, insbesondere für Abwasserrohre. Der Führungsring ist am einen Rohrende befestigt, besteht zumeist aus Stahl, manchmal auch aus Kunststoff, und besitzt einen gleichen Außendurchmesser wie die Vortriebsrohre. Das Spitzende besitzt einen Außendurchmesser, welcher entsprechend gering gewählt ist, so daß das Spitzende mit ausreichendem Spiel in den Führungsring gesteckt werden kann. Solche Rohre sind auch für andere Wasserleitungen geeignet.
Der Rohrvortrieb ist in verschiedener Form bekannt. Zumeist werden ein Startschacht und ein
Zielschaft abgetäuft. Bei größeren Längen wird ein Zwischenschacht abgetäuft. Aus dem
Startschacht werden die Vortriebsrohre zum Zielschacht geschoben/gepresst.
Bei dem bevorzugten Verfahren werden die einzelnen Rohre vorwärts gepresst. Der
Preßdruck wird von einem Kraftübertragungsring von einem Rohrende auf das andere
Rohrende übertragen. Zumeist handelt es sich um Holzringe.
Die Kraftübertragungsringe verbleiben zwischen den Rohrenden.
Abwasserrohre, die keine Vortriebsrohre sind, besitzen zumeist eine Muffenverbindung.
Muffenverbindung zwischen zwei Rohrenden bestehen aus Muffe oder Rohrglocke und
Spitzende. Die Muffe oder Rohrglocke befindet sich am einen Rohrende, das Spitzende am anderen Rohrende der Verbindung.
Bei Herstellung der Verbindung wird das Spitzende in die Muffe oder Rohrglocke geschoben oder die Muffe oder Rohrglocke auf das Spitzende geschoben.
Dabei sollen die Dichtungen den Spalt zwischen Muffe bzw. Rohrglocke und Spitzende verschließen. Aus der EP 677690 AI ist bekannt, zwei Dichtungen einzusetzen, und den
Zwischenraum zwischen beiden Dichtungen im Spalt verpreßbar auszulegen. Damit sollen
Leckagen erschwert und im Falle ihres Auftretens wieder beseitigt werden.
BESTATIGUNGSKOPIE
Bei den Vortriebsrohren sind vergleichbare Muffenverbindungen, wie sie für sonstige
Abwasserrohre bekannt sind, nicht möglich. Gleichwohl stellt sich bei Vortriebsrohren das gleiche Leckageproblem.
Die DE 3815141 AI zeigt einen Vorschlag zur Beseitigung des Leckageproblems.
Dabei ist zwischen den Stirnflächen(Rohrspiegel) der Rohrenden eine Gummidichtung vorgesehen. Die Gummidichtung soll aktivierbar sein.
Die bekannte Lösung konnte sich jedoch nicht durchsetzen, weil die Gummidichtung zugleich die Vorpreßkraft übertragen muß und dazu nicht geeignet ist.
Nach der Erfindung wird eine mehrdichtige und reparierbare Abdichtung an Vortriebsrohren dadurch erreicht, daß in dem Spalt zwischen dem Führungsring und dem Spitzende zwei Ringdichtungen im Abstand voneinander angeordnet sind und der dazwischen liegende Ringspalt mit einem Prüfmedium beaufschlagbar und mit einem Dichtmittel verfüllbar ist. Zusätzlich oder anstelle einer oder beider Ringdichtungen im Spalt zwischen Führungsring und Spitzende kann auch ein Dichtring und oder können mehrere Dichtringe zwischen den Stirnflächen der beiden Rohrende in unten erläuterter besonderer Weise vorgesehen sein.
Zusätzlich oder anstelle der Zwischenraumverfüllung mit Dichtmittel können aktivierbare
Dichtringe vorgesehen sein. Zum Aktivieren können die Dichtringe als Hohlprofile ausgebildet und mit einem Aktivierungsmittel versehen sein. Aktiverbare Dichtringe sind an sich bekannt. Beispielhaft wird auf die EP 0479172 Bl oder die EP 0340659 AI sowie die DE
3815141 AI verwiesen
In Betracht kommen auch Sonderbauformen als Dichtringe.
Dazu gehört eine kombinierte Dichtung, z.B. in der Form eines Vollprofiles im Bereich der
Dichtflächen und eines sich anschließenden Hohlprofiles, insbesondere eines
Schlauchprofiles. Für die Dichtringe reicht es häufig aus, wenn die Dichtringe lediglich unter
Druck gesetzt werden bzw. mit ausreichendem Druck schließend an den zugehörigen
Dichtflächen zur Anlage gebracht werden.
Die Dichtringe bestehen üblicherweise aus dauerhaft elastischem Material. Vorzugsweise findet Styrol-Butadien-Kautschuk (Kurzform SBR)oder Ethylen-Propylen-Dien- Mischpolimerisat (Kurzforfm EPDM) Verwendung.
Temperaturänderungen und dergleichen Einflüsse werden von dem zusammengedrückten elastischen Material kompensiert. In dem Sinne ist es günstig, wenn zum Aktivieren auch ein
dauerhaft elastisches Material verwendet wird bzw. wenn das gleiche Material wie für die Zwischenraumverfüllung verwendet wird. Dauerelastische und verpressbare Dichtungsmaterialien sind z.B. Silicon- und Acryl -Dichtungsmaterial. Für die weniger schwierigen Dichtungsprobleme kann auch eine Bentonitsuspension in die Dichtringe gedrückt werden. Die Bentonitsuspension hat den Vorteil der Nachpressbarkeit.
Die Dichtringe können in Ausnehmungen des Spitzendes und/oder in Ausnehmungen des Führungsringes und/oder in Ausnehmungen des Kraftübertragungsringes liegen. Vorteilhaft ist auch eine mehrteilige Ausbildung des Kraftübertragungsringes. Dabei sind mindestens zwei konzentrisch angeordnete Ringe vorgesehen, zwischen denen Abstand für die Anordnung eines Dichtringes vorgesehen ist. Darüber hinaus ist eine Anordnung eines Dichtringes an der Innenseite und/oder der Außenseite des Kraftübertragungsringes möglich.
Als Prüfmittel eignet sich zum Beispiel Luft. Dabei kann ein bestimmter Druck aufgebaut werden und als Maßstab für die Dichtung eine bestimmte Zeitdauer gewählt werden, für welche das Dichtsystem den Luftdruck ohne nennenswerten Druckverlust hält.
Wahlweise wird das Prüfmittel und/oder Dichtmittel über eine oder beide Dichtringe zugeführt oder sind zur Zuführung des Prüfmittels und/oder Dichtmittels eine oder mehrere separate Zuführungsleitungen vorgesehen. Für das Prüfmittel und das Dichtmittel können gemeinsame und unterschiedliche Zuführungsleitungen vorgesehen sein. Wahlweise können Zuführungen/Leitungen für Prüfmittel und /oder Dichtmittel in Längsrichtung und/oder in Umfangsrichtung und/oder in radialer Richtung durch den Rohrmantel und/oder den Führungsring und/oder das Spitzende geführt werden. Mehrere Vortriebsrohre, ggfs. alle Vortriebsrohre können mit gemeinsamen Zuführungen/Leitungen versehen sein. Dann ist an den Rohrenden eine Koppelung der Leitungen vorgesehen. Als Koppelung kommen auch Steckverbinder in Betracht.
Günstig sind separate Zuführungsleitungen für Prüfmittel und Dichtmittel. Dann kann die Zuführungsleitung für das Prüfmittel gelüftet werden, um sicherzustellen, daß dem Eindringen von Dichtmittel kein Druck entgegensteht.
Wahlweise wird die Bauweise auch genutzt, um optisch eine vollständige Füllung des abzudichtenden Hohlraumes zu prüfen. Die Prüfung kann anhand von Dichtmittel erfolgen, das nach vollständiger Füllung des Hohlraumes aus der Zuführung für Prüfmittel austritt.
Die Dichtringe können nach der Fertigstellung der Vortriebsrohre auf das Spitzende gezogen/geschoben werden.
Bei Vortriebsrohren aus Beton findet die Herstellung in einer Form statt. Die Dichtringe können auch bei der Herstellung in die Form eingesetzt und so von dem Beton umschlossen werden. Dieser Verfahrensweg empfiehlt sich, wenn der Spalt zwischen Spitzende und Führungsring sehr eng ist und/oder wenn der Dichtringquerschnitt relativ groß ist und/oder wenn der Dichtring eine mit dem Aufziehen verbundene Dehnung nicht ohne bleibende Verformung übersteht und/oder wenn eine Verankerung des Dichtringes im Beton gewünscht ist und/oder wenn die nachträgliche Einarbeitung einer Nut für den Dichtring eine Mehrarbeit beinhaltet und/oder wenn der Dichtring mit einer oder mehreren Prüfleitungen und/oder anderen Leitungen verbunden ist.
Die Dichtringe können einen geschlossenen Profilquerschnitt besitzen. Dabei ist noch zwischen dem vollen Profilquerschnitt und dem hohlen Profilquerschnitt zu unterscheiden. Der hohle Profilquerschnitt besitzt innen einen Hohlraum, vorzugsweise finden Schlauchprofile als hohle Profilquerschnitte Verwendung. Die zum Dichtring führenden Leitungen für Prüfmittel und Dichtmittel bestehen vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Dichtring und sind mit dem Dichtring verschweißt oder verklebt.
Es können auch kombinierte Dichtringe verwendet werden, z..B. bestehend aus einem ringförmigen Vollprofil, welches die Dichtflächen bildet, und einem mit Druckmittel/Dichtmittel beaufschlagbaren Schlauchprofil. Das Schlauchprofil kann zwei Aufgaben erfüllen: erstens einen gleichmäßigen Umfangsdruck an dem Dichtring verursachen, zweitens Dichtmittel zu eventuellen Leckagestellen hin leiten.
Wahlweise wird das Schlauchprofil ständig mit Luftdruck beaufschlagt. Der Luftdruck kann kontinuierlich oder in Zeitabständen nachgeregelt werden.
Es ist auch die Verwendung spezieller offener Querschnitte für die Dichtringe möglich. Vorlage für diese Querschnittsausbildung sind die kfz-Reifen als offene Querschnitte. Die kfz-Reifen bilden mit erst mit der Felge einen geschlossenen Hohlraum. Entsprechend können die Dichtringe mit dem Spitzende oder dem Führungsring einen geschlossenen Hohlraum bilden, wenn sie dort anliegen. Dabei kann der Profilquerschnitt einem kfz-Reifen
nachgebildet sein oder davon abweichend rund und/oder eckig verlaufen. Es können sich U- förmige oder W-förmige oder M-förmige Profilquerschnitte ergeben. Solche Dichtringe bilden eine Dichtung nach Art einer Labyrithdichtung mit vermehreren nebeneinander umlaufenden Dichtlinien. Wahlweise kann sich der Profilquerschnitt auch aus mehreren nebeneinander liegenden M-Formen oder W-Formen zusammensetzen.
Solche Dichtringe können mit der offenen Querschnittsseite über die Austrittsöffnungen der Leitungen/Zuführungen für Prüfmittel und Dichtmittel geschoben/gezogen werden. Das ist für Leitungen/Zuführungen günstig, die in die Vortriebsrohre eingeformt worden sind. Wahlweise werden solche Dichtringe mit einem besonderen Sitz im Spitzende oder im Führungsring versehen, entsprechend dem Sitz eines kfz-Reifens in der Felge.
Von Vorteil ist, wenn die Leitungen/Zuführungen für Prüfmittel und/oder Dichtmittel am Vortriebsrohr zumindest eintrittsseitig mit einem lösbaren Verschluß versehen sind. Das ermöglicht einen sauberen Anschluß weiterer Leitungen/Zuführungen. Der Verschluß kann in beide Leitungsrichtungen wirken. In Betracht kommen auch einseitig wirkende Verschlüsse, z.B. Rückschlagventile.
Rückschlagventile können auch austrittsseitig an den Leitungen/Zufuhrungen vorgesehen sein. Das ist von Vorteil, wenn mehrere Leitungen /Zuführungen für eine Dichtmittelverpressung vorgesehen sind und wenn das Dichtmittel so weit verfestigt, daß zumindest nach einer Zeit kein Nachverpressen aus der gleichen Leitung/Zuführung mehr möglich ist. In dem Fall kann das Nachverpressen durch eine andere Zuführung erfolgen, die noch nicht mit Dichtmittel beaufschlagt worden ist und an der das austrittsseitig angeordnete Rückschlagventil ein unerwünschtes Eindringen von Dichtmittel verhindert hat.
Die Leitungen/Zuführungen, die an dem den Dichtringen abgewandten Enden an der Rohrinnenseite münden, sind von dort aus zugänglich. Bei begehbaren Vortriebsrohren kann die Wartungsmannschaft die Dichtheitsprüfung und das Nachverpressen der Dichtungen vom Rohrinneren her vornehmen. Günstig ist, wenn die Mündungsöffnungen der Zuleitungen Zuführungen oberhalb des Wasserspiegels liegen. Damit wird einem Verkalken und Verschmutzen der Öffnungen entgegengewirkt.
In nicht begehbaren Vortriebsrohren können die Dichtheitsprüfung und das Nachverpressen von einem Roboter übernommen werden. Handelsübliche Roboter besitzen eine
Optik/Kamera, mit der die Roboter auf Sicht gesteuert werden, und Werkzeuge zum Bohren und Dichten sowie zur Aufnahme und Abgabe von Dichtmittel. Zur erfindungsgemäßen
Nutzung der Roboter können bekannte Funktionen geändert werden.
So kann der Roboter mit einem Druckbehälter für Druckluft versehen werden. Der
Druckbehälter kann die Druckluft für die Dichtheitsprüfung aufnehmen und nach Verbindung mit den entsprechenden Leitungen für die Prüfvorgänge abgeben.
Die oben beschriebenen Dichtmittel können wie die Druckluft gehandhabt werden. Zum
Speichern des Dichtmittels im Roboter eignet sich ein Druckbehälter. Dabei ist es von Vorteil, wenn der Druckbehälter mit einer Membran geteilt ist, so daß der eine Teil des
Druckbehälters, der an die Membran grenzt, mit Druckluft gefüllt werden kann. Die Druckluft wird weiter komprimiert, wenn in den anderen Teil des Druckbehälters, der an die Membran grenzt, mit Dichtmittel gefüllt wird. Die komprimierte Druckluft bildet eine Druckquelle und liefert den erforderlichen Druck für das Nachverpressen von Dichtmittel nach Anschluß an die betreffende Leitung/Zuführung.
Der notwendige Druck läßt sich auch mit einer Pumpe erzeugen. Dabei kann der Druck unmittelbar oder wie bei der Membrantechnik mittelbar auf das Dichtmittel wirken. Bei der unmittelbaren Einwirkung wird das Dichtmittel' durch die Pumpe hindurch gefördert und so der Druck aufzubauen.
Für die Pumpe eignen sich verschiedene Bauarten, z.B. Kolbenpumpen, als
Schneckenförderer ausgebildete Pumpen.
Die bekannten Roboter sind selbstfahrend ausgebildet und fernsteuerbar. Die Fernsteuerung kann eine Funkfernsteuerung oder eine Kabelfernsteuerung sein.
Die Versorgungsstation für den Roboter kann in weiten Grenzen beliebig festgelegt werden.
Der Roboter kann immer wieder zu der Versorgungsstation zurückkehren. Um die Fahrwege zu reduzieren, ist eine mobile Versorgungsstation von Vorteil. Die mobile Versorgungsstation kann über jedem Kanal deckel halten und nach Öffnen des Kanaldeckels alle im Roboter verbrauchten Medien und Energie wieder einspeisen.
Auf dem Wege kann die mobile Versorgungsstation dem im Kanalsystem unterirdisch bewegten Roboter überirdisch folgen oder sogar voreilen.
Wahlweise findet auch ein besonderer Roboter Anwendung.
Der besondere Roboter unterscheidet sich von bekannten Robotern durch eine oder mehrere
Fahrschienen in den Vortriebsrohren. Die Fahrschienen erleichtern die Steuerung des
Roboters. Die Fahrschienen können aus Metall bestehen. Wegen der geringen Belastung durch den Roboter kann auch Kunststoff für die Fahrschienen Anwendung finden. Zwar gibt es auch rostfreie Edelstahle und auch sonstige Stähle, die den agressiven Bestandteilen der
Abwässer standhalten können. Diese Stähle sind jedoch sehr teuer. Kunststoffe, die in gleicher Weise oder noch besser den agressiven Abwässern standhalten, kosten nur einen
Bruchteil.
Vorzugsweise werden die Schienen im First/Rohrscheitel der Vortriebsrohre befestigt.
Wahlweise sind neben der Laufschiene noch Versorgungsleitungen in den Vortriebsrohren vorgesehen. Die Versorgungsleitungen können die Schienenkonstruktion ergänzen oder umgkehrt, die Leitungen können sogar die Laufschienen bilden. In Abständen sind an den Vorsorgungsleitungen Anschlüsse für den Roboter vorgesehen.
Von den Leitungsrohren können einzelne Rohre oder alle Rohre an beiden Enden oder nur an einem Ende mit einem Speicherchip und einem Transponder versehen sein. Die Verwendung von Speicherchip und Transponder ist an sich bekannt und dient vorzugsweise der Speicherung von Herstellungsdaten. Die Daten können mit geeigneten Sendern und Empfängern jederzeit abgerufen werden. Hier wird vorrangig ein anderer Zweck angestrebt. Mit dem Speicherchip und Transponder sollen die Prüfdaten und Wartungsdaten/Nachverpressungsdaten aufgezeichnet werden. Auf dem Wege kann in zeitlichen Abständen oder aus akutem Anlaß (z.B. im Falle einer Leckage) abgefragt werden, welche Leckagen an gleicher Stelle bereits aufgetreten sind. Die Speicherung der Herstellungsdaten beinhalten eine wertvolle Ergänzung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. 1 zeigt eine Verbindung zwischen zwei Vortriebsrohren 10 und 11 aus Beton. Es ist nur ein Ausschnitt dargestellt. Das Vortriebsrohr 10 ist mit einem Führungsring 12 aus Stahl versehen. Der Führungsring 12 ist einbetoniert und durch Anker 13 im Beton gesichert. Der Führungsring 12 besitzt einen geringfügig geringeren Durchmesser als die Vortriebsrohre 10 und 11.
Das Vortriebsrohr 11 ist an dem dargestellten Ende mit einer Einschnürung versehen. Das so ausgebildete Ende trägt die Bezeichnung Spitzende. Der Durchmesser am Spitzende ist so
gewählt, daß das Spitzende mit ausreichendem Spiel von dem Führungsring 12 aufgenommen werden kann.
Das Vortriebsrohr 11 ist an dem Ende, welches dem Spitzende abgewandt ist, genauso ausgebildet wie das in der Abb.l dargestellte Ende des Vortriebsrohres 10.
Bei der Montage der Vortriebsrohre 10 und 11 ist zwischen den beiden dargestellten Rohrenden eine Kraftübertragungseinheit vorgesehen. Die Kraftübertragungseinheit besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Holzringen 20 und 21. Der Außendurchmesser des Holzringes 21 ist so gewählt, daß zu der Innenseite des Holzringes 21 ein Abstand besteht.
Der Abstand ist so gewählt, daß dort ein Dichtungsring 5 positioniert sein kann.
Ferner sind zwischen dem Führungsring 12 und dem Spitzende des Vortriebsrohres 11 zwei
Dichtungsringe 5a und 7 vorgesehen. Für alle Dichtungsringe 5, 5a und 7 sind im Beton
Nuten eingearbeitet, welche die Dichtungsringe aufnehmen. Alle Dichtungsringe besitzen ein
Hohlprofil. Das Hohlprofil ist so ausgelegt, daß es aus sich heraus eine ausreichende
Dichtwirkung mit den zugehörigen Dichtflächen entwickelt.
Sobald eine Leckage festgestellt wird, kann über Zuführungsleitungen ein Dichtmittel in den
Hohlraum verpreßt werden. Als Dichtmittel dient im vorliegenden Fall ein dauerelastischer
Kunststoffharz.
Zu dem Dichtungsring 5 gehört die Leitung 25, zum Dichtungsring 5a die Leitung 26, zum
Dichtungsring 7 die Leitung 27. Die Leitungen sind in den Beton eingeformt. Die Öffnungen der Leitungen befinden sich in den Vortriebsrohren oberhalb des Abwasserspiegeis.
Zum Verpressen des Dichtmittels wird das Mundstück einer Dichtmittelpresse schließend in die jeweilige Öffnung gedrückt und anschließen das Dichtmittel eingedrückt.
Die Leckage ergibt sich im Ausführungsbeispiel aus einer Prüfung mit Druckluft. Die Druckluft wird aus einer teilweise axial und teilweise radial durch den Rohrmantel des Vortriebsrohres 10 verlaufende Druckluftleitung 8a in den Zuführungsring 12 geführt. Dort leiten innen liegende Kanäle 30 und 31 die Druckluft in den Zwischenraum 6 zwischen die beiden Dichtringe 5 a und 7 geleitet. Von dort führt eine weitere teilweise axial und radial verlaufende Druckleitung 8a im Vortriebsrohr 11 zu dem gegenüberliegenden Rohrende.
Durch die Leitungen 8a sind alle Vortriebsrohre im Betriebsfall der Rohre miteinander verbunden, so daß mit einer einzigen Druckluftbeaufschlagung alle Verbindungen der Rohre auf ihre Dichtung geprüft werden können.
Bei mangelnder Dichtwirkung der Dichtring 7 entweicht die Druckluft nach außen, bei mangelnder Abdichtung der Dichtringe 5a entweicht die Druckluft in den Zwischenraum 35. Dort ist ein Sensor 1 vorgesehen. Der Sensor 1 zeigt die Leckage an. Der Sensor 1 basiert darauf, daß durch die Leckage in dem Zwischenraum 35 ein Druckanstieg entsteht. Von dem Sensor 1 führt eine Leitung 4 zum Rohrinnern.
Die Abb.2 zeigt ein anderes Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung mit Abwasserrohren 37 und darin stehendem Abwasser. Im First der Abwasserrohre 37 ist eine Fahrschiene 39 für einen Roboter 38 vorgesehen. Der Roboter 38 hat die Aufgabe, festgestellte Leckagen durch Verpressen von Dichtmittel zu beseitigen.
In weiteren Ausführungsbeispielen haben die Dichtringe die in Abb.3 dargestellte Form. Es handelt sich um einen Zusammengesetzen Dichtring mit einem außen liegenden Vollprofilring 50 T-förmigen Querschnitts und einem darunter liegenden Profilschlauches 51. Der Vollprofilring 50 sitzt mit seinem in der Abbildung vertikalen Querschnittssteg in einer Nut 52 eines Spitzendes. Der horizontal verlaufende Querschnittssteg des Vollprofilringes 50 greift in den Spalt zwischen Spitzende und Führungsring. Im Ausführungsbeispiel besteht der Vollprofilring 50 zwar aus einem dauerelastischen EPDM, aber einer festeren Qualität. Dabei ist ein für das Zusammenfügen von Spitzende und Führungsring ausreichendes Spiel vorgesehen. Nach der Montage der Vortriebsrohre wird die Abdichtung durch Druckmittelbeaufschlagung des Profilsschlauches 51 bewirkt. Dadurch wird der Vollprofilring in seinem Sitz angehoben und gegen die Dichtfläche des Führungsringes gedrückt. Das Druckmittel kann Luft oder ein Dichtmittel, auch eine Bentonitsuspension sein.
In einem anderen Ausfuhrungsbeispiel ist für den Vollprofilring 50 ein so weiches, nachgiebiges Material gewählt, daß ein Spiel zwischen dem Dichtring und dem Führungsring entbehrlich ist.
Bezugszeichenliste
1 Sensor
4 Leitung
5 Dichtungsring
5a Dichtungsring
6 Zwischenraum
6 Dichtungsring
7 Dichtungsring
8a Druckluftleitung/Leitung
10 Vortriebsrohr
11 Vortriebsrohr
12 Führungsring
13 Anker
20 Holzring
21 Holzring
25 Leitung
26 Leitung
27 Leitung
30 Kanal
31 Kanal
35 Zwischenraum .
37 Abwasserrohr
38 Roboter
50 Vollprofilring
51 Profilschlauch
52 Nut