Verfahren zur Steuerung und/oder Überwachung von Systemeinheiten, Computernetzwerk zur Durchführung des Verfahrens und Computerprogrammprodukt
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung und/oder Überwachung von Systemeinheiten, ein Computernetzwerk, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens sowie ein Computerprogrammprodukt.
Immer mehr werden Geräte verwendet, welche mit zunehmend komplexer Steuersoftware ausgestattet sind. Dies betrifft unter anderem Geräte und Apparate für die Haustechnik, für die Automatisierung, insbesondere in der Produktion, für die Erfassung von Daten, für die Zutrittskontrolle, für das Ticketing, für die Verwaltung und Abrechnung von erfassten Verbrauchsdaten sowie für die Unterhaltungselektronik. Besonders aktuell ist zur Zeit die Automatisierung der persönlichen Haushalte, daher - und nur darum - dienen diese in der vorliegenden Schrift oft als Beispiele.
In jedem Haushalt sind eine Reihe von Haushaltsgeräten vorgesehen, wie zum Beispiel ein Kühlschrank, ein Kochherd, Waschmaschine, Wäschetrockner, Kaffeemaschine, etc. Diese Geräte werden von den jeweiligen Herstellern als
Einzelgeräte konzipiert und meist mit einer Steuersoftware, auch etwa als "Firmware" bezeichnet, zur Steuerung der internen Hardware-Komponenten versehen. Normalerweise ist eine Anpassung der Steuersoftware während der ganzen Lebensdauer eines Gerätes nicht vorgesehen, zumindest wird eine Erneuerung dieser Software aus Kostengründen wenn möglich vermieden. Muss die Steuersoftware dennoch angepasst und somit ersetzt werden, so ist dies mit einem erheblichen Aufwand verbunden, da das Nachladen der neuen Software vor Ort und durch einen entsprechend ausgebildeten Techniker vorgenommen werden muss .
Im Zusammenhang mit der Steuerung und Überwachung von Haushaltsgeräten bzw. von Haushalten wird auf eine Reihe von Produkten mit dem Namen "Personal James" der Firma Starseed Enterprises AG verwiesen. Es handelt sich dabei um speziell entwickelte Apparate und um ein Verfahren zur Steuerung der Apparate, wobei die Steuerung über das Internet erfolgt. Damit ist es möglich, elektrische Haushaltsgeräte sowie beispielweise die Heizung aus der Ferne zu steuern, wozu auch geeignet Schaltelemente und Sensoren bereitgestellt werden. Die erwähnten Produkte wurden alle eigens zu diesem Zweck entwickelt und müssen über ein eigenes Bussystem an einen Personalcomputer angeschlossen werden, in dem nicht nur sämtliche Daten über die zu steuernden Einheiten und die Benutzer abgelegt sind, sondern in dem auch alle Abläufe gesteuert werden. Somit sind sowohl die Intelligenz als auch alle erforderlichen Daten im erwähnten Personalcomputer konzentriert, der zu jeder Zeit betriebsbereit sein muss. Das bekannte System eignet sich daher lediglich zur Steuerung von wenigen, zentral angeordnete Apparaten. Die bekannten Lehre eignet sich insbesondere nicht zur Steuerung und Überwachung von mehreren dezentral angeordneten Systemen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist .
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Massnahmen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, ein Computernetzwerk, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens, sowie ein Computerprogrammprodukt sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung weist die folgenden Vorteile auf: Indem
sowohl die Intelligenz als auch alle erforderlichen Daten im globalen Netzwerk, d.h. zentral, verfügbar sind, können die peripheren Anschlusseinheiten, welche in den zu steuernden und/oder zu überwachenden Systemeinheiten angeordnet sind, sehr einfach und damit kostengünstig hergestellt werden. Wird darüber hinaus das Energieverteilnetz als lokales Netzwerk verwendet, entfallen darüber hinaus die Kosten für die Vernetzung, da auf ein bestehendes Übertragungssystem abgestützt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Netzwerk, in schematischer Darstellung, an das zu steuernde und/oder zu überwachende Systemeinheiten anschliessbar sind,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Netzwerkes gemäss Fig. 1,
Fig. 3 eine vereinfachte Ausführungsform des erfindungsgemässen Netzwerkes,
Fig. 4 eine Anschlusseinheit zur Verwendung im erfindungsgemässen Netzwerk und
Fig. 5 eine Schnittstelleneinheit zur Verwendung im erfindungsgemässen Netzwerk.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Netzwerk, bestehend aus einem globalen Netzwerk 1 und einem lokalen Netzwerk 2, die miteinander verbunden sind bzw. bei Bedarf verbunden werden können. Mit den in Fig. 1 zwischen den Netzwerkeinheiten eingezeichneten Pfeilen wird die Richtung eines Verbindungsaufbaus dargestellt. Nach dem Aufbau einer
Verbindung können Daten in beiden Richtungen übertragen
werden .
Beim globalen Netzwerk 1 handelt es sich vorzugsweise um das World Wide Web (Internet) , in das über sogenannte Zugangsdiensteinheiten 5, 13 und 14 ("Service Provider") mit Hilfe von Ein-/Ausgabeeinheiten bzw. Endgeräten 3, 4, 12 eingewählt werden kann. Die Einwahl erfolgt in bekannter Weise z. B. über Fernmeldeverbindungen, wobei jeder der Zugangsdiensteinheiten 5, 13 und 14 entsprechend der gewünschten Verbindungsart ausgelegt ist. So ist die
Zugangsdiensteinheit 13 ("Internet Service Provider" oder "ISP") für die Einwahl über analoge oder digitale Fernmeldeleitungen und die Zugangsdiensteinheit 14 ("Wireless Application Protocol Internet Service Provider" oder "WAP ISP") für die Einwahl von einem mobilen Endgerät 4, welches das Wireless Application Protocol unterstützt, ausgelegt . Neben den erwähnten Fernmeldeleitungen eignen sich selbstverständlich auch andere derzeit und in Zukunft verfügbare EinWahlmöglichkeiten wie beispielsweise die Einwahl über Fernsehkabel-Netzwerke ("Cable networks") .
Entsprechend sind Ausführungen betreffend Verbindungsaufbau bzw. Verbindungsaktivierung gültig für alle derzeit und in Zukunft verfügbaren Möglichkeiten zum Verbindungsaufbau bzw. zur Verbindungsaktivierung und die hierzu verwendeten Protokolle zu verstehen. Die grundsätzlichen Aspekte der Erfindung sind auch bei Verwendung von neuen Technologien sinngemäss anwendbar.
Mit 5 ist eine Zugangsdiensteinheit bezeichnet, welche erfindungsgemäss mehrere Dienste anbietet ("Multiple Service Provider" oder "MSP") . Der Aufbau der Zugangsdiensteinheit 5 entspricht der Standard-Hardware und im wesentlichen auch der Standard-Software der ISP- Zugangsdiensteinheit 13. Allerdings sind zusätzliche Komponenten in der erfindungsgemässen Zugangsdiensteinheit 5 vorgesehen, die es ermöglichen, Verbindungen zu einer
Schnittstelleneinheit 7, welche Zugang zum lokalen Netzwerk 2 ermöglicht, aufzubauen. Für weitere Erläuterungen zum Aufbau des World Wide Web ("WWW") wird stellvertretend auf die Druckschrift von Donald Christiansen mit dem Titel "Electronics Engineers Handbook" (4. Auflage, McGraw-Hill, 1996, Kapitel 26, insbesondere S. 7 ff.) verwiesen.
Mit 6 ist eine Portal-Einheit bezeichnet, die von der Funktion her gesehen eng mit der Zugangsdiensteinheit 5 verknüpft ist. In der dargestellten Ausführungsform ist die Portal-Einheit 6 physisch am gleichen Ort realisiert. Denkbar ist auch, dass sich die Portal-Einheit 6 an einem beliebigen Ort im globalen Netzwerk 1 befindet. Die Portal- Einheit 6 wird anhand Fig. 2 erläutert werden.
Durch das lokale Netzwerk 2 sind drei Systemeinheiten 9, 10, 11 und eine Schnittstelleneinheit 7 - im folgenden auch etwa als PL- (Powerline) -Gateway bezeichnet - miteinander verbunden. Das lokale Netzwerk 2 kann dabei nach einem beliebigen Standard realisiert sein. Insbesondere ist die Implemetierung in einem der folgenden Standards denkbar:
- LAN- (Local Area Network) : Ethernet (IEEE 802.3), Token Ring (IEEE 802.5), etc. ("Electronics Engineers Handbook" (4. Auflage, McGraw-Hill, 1996, Kapitel 26.7.2, S. 26.90 ff.) ;
- Bluetooth;
- Übertragung über das Energieversorgungsnetz, z. B. unter x-10, CEBus, etc.;
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das lokale, in einem Gebäude ohnehin vorhandene
Energieübertragungsnetz für die Datenübertragung verwendet.
Die zu verbindenden Systemeinheiten 9, 10, 11 sind hierzu mit einer Anschlusseinheit (in Fig. 1 nicht dargestellt) ausgerüstet, mit Hilfe derer die empfangenen Daten
ausgekoppelt bzw. mit Hilfe derer die zu übertragenden Daten ins Energieübertragungsnetz eingekoppelt werden. Die Anschlusseinheiten werden anhand Fig. 3 ausführlich erläutert.
Die Technologie zur Übertragung von Daten über das Energieverteilungsnetz ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift der europäischen Patentanmeldung mit der Nummer EP-A2-1 073 211 bekannt.
Die Schnittstelleneinheit 7 ist auf der Seite des lokalen Netzwerkes 2 wie eine Anschlusseinheit bei den Systemeinheiten 9, 10, 11 ausgebildet. Des weiteren besteht eine bevorzugte Ausführungsform der Schnittstelleneinheit 7 darin, dass eine Ein-/Ausgabeeinheit 8, beispielsweise ein Computer, angeschlossen ist, über den einerseits auf die Systemeinheiten 9, 10, 11 in steuernder Weise bzw. zur Überwachung zugegriffen werden kann, anderseits eine Verbindung zum globalen Netzwerk 1 erstellt werden kann. Weiterführende Erläuterungen zur SchnittStelleneinheit 7 können der Beschreibung zu Fig. 4 entnommen werden. Im übrigen ist vorgesehen, dass die verschiedenen, möglichen Verbindungen, seien dies Verbindungen zum globalen Netzwerk 1, seien dies Verbindungen zu einer oder mehreren Systemeinheiten 9 bis 11, gleichzeitig bestehen und bedient werden können.
In Fig. 2 ist wiederum das globale Netzwerk 1 mit einigen Elementen dargestellt, wobei mit den Pfeilen wiederum die Richtung eines möglichen Verbindungsaufbaus angedeutet ist.
Im Unterschied zur Darstellung gemäss Fig. 1 ist nun in Fig. 2 die Portal-Einheit 6 getrennt von den Zugangsdiensteinheiten 5 dargestellt. Zur Erläuterung eignet sich die Struktur gemäss Fig. 2 besser. Die
Funktionsweise ist jedoch bei den Ausführungsformen gemäss
Fig. 1 und 2 bis auf die zusätzlichen, durch die dezentrale Anordnung notwendigen Datenübertragungen über das globale Netzwerk 1 identisch.
Die Portal-Einheit 6 ist die Einstiegseite auf dem globalen Netzwerk 1 (Internet) , wobei für jeden der Zugangsdiensteinheiten 13, 14 (ISP, WAP ISP) eine Einstiegseite vorzusehen ist. Mit anderen Worten ist die Portal-Einheit 6 eine aktive Web-Seite (bzw. WAP-Seite) , welche vorzugsweise mit Hilfe eines Application-Servers realisiert wird, der beispielsweise eine Standard- Komponente - inbesondere MS IIS, Apache, Nokia WAP Server - ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass über die Portal-Einheit 6 auf sämtliche Daten der Systemeinheiten 9, 10, 11 (Fig. 1) zugegriffen werden kann. Hierzu wird ein Datenbank-Server mit einem SQL-Engine bereitgestellt, der beispielsweise von einer der folgenden Firmen stammt: Oracle, IBM, SAG, Sybase oder
Microsoft. Auf dem Datenbank-Server ist eine Datenbank DB vorgesehen, die vorzugsweise aus zwei Bereichen besteht, nämlich einem Datenbankbereich U mit Angaben zu den zu verwaltenden Benutzern und einem Datenbankbereich D mit Angaben zu den zu verwaltenden bzw. zu überwachenden
Systemeinheiten 9, 10, 11. Denkbar ist selbstverständlich auch, dass die beiden Datenbankbereiche D und U als Einheit oder als separate, voneinander unabhängige Datenbanken realisiert sind.
Es ist vorgesehen, im Datenbankbereich D die folgenden Informationen abzulegen und bereitzustellen:
Eigenschaften der zu überwachenden bzw. zu steuernden Systemeinheiten 9, 10, 11;
Steuerbarkeit: die möglichen Steuerfunktionen der
jeweiligen Systemeinheit 9, 10, 11 sind beschrieben als auch die zur Auslösung einer Funktion benötigten Schritte;
- Beobachtbarkeit: mögliche Abfragen (Status) der Systemeinheit 9, 10, 11 und die zur Abfrage benötigten Schritte;
- Verwaltung der Versionsnummer von allfälliger Firmware oder dgl. und die damit verbundenen Up-dates sowie die hierzu erforderlichen Schritte; - eindeutige Identifikation der Systemeinheiten 9, 10, 11 durch Abfragen bzw. Festlegen einer Systemeinheitsnumer;
Des weiteren ist vorgesehen, die folgenden Informationen im Datenbankbereich U abzulegen und bereitzustellen:
Erreichbarkeit eines Benutzers;
- was für Systemeinheiten besitzt der Benutzer gegebenenfalls; - Rechte eines Benutzers;
Damit wird ein System vorgeschlagen, bei dem sowohl die Intelligenz als auch alle Informationen zentral - nämlich integriert in das globale Netzwerk 1 - angeordnet sind, wobei mit Intelligenz beispielsweise die Zugangskontrolle für einen Benutzer und/oder die Umsetzung von gewünschten Einstellungen einer zu steuernden Systemeinheit 9, 10, 11 in von der jeweiligen Systemeinheit 9, 10, 11 verständliche Anweisungen gemeint ist. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass die zu steuernden bzw. zu verwaltenden Systemeinheiten 9 bis 11 in bezug auf die möglichen Steuerungs- bzw. Verwaltungsaufgaben eine stark eingeschränkte Struktur bzw. Funktionalität aufweisen können. Mithin sind die Systemeinheiten 9 bis 11, obwohl einzeln höchstwahrscheinlich für unterschiedliche Aufgaben bzw. Funktionen eingesetzt, mit identischen, noch zu
erläuternden Anschlusseinheiten ausgestattet, welche die Kommunikation gewährleisten, überdies jedoch keine weitere Funktionalität aufweisen müssen. Diese und weitere Vorteile werden durch die weiteren Erläuterungen, insbesondere durch die Beschreibung von möglichen Verfahrensschritten bei der Kommunikation mit einer Systemeinheit 9, 10, 11 deutlich.
Das gesamte Steuerungs- und/oder ÜberwachungsSystem zeichnet sich durch einen äusserst einfachen Aufbau auf, womit die Erfindung für die verschiedensten Anwendungen schnell und kostengünstig realisiert werden kann. So sind lediglich der Application-Server und die mit diesem verbundenen Dienste spezifisch für eine bestimmte Anwendung zu konzipieren. Alle anderen Komponenten und Module, insbesondere die das lokale Netzwerk 2 bildenden Teile, können universell eingesetzt werden.
Anwendungen bzw. Module, welche auf die in den Datenbankbereichen D und U gespeicherten Informationen zugreifen, sind beispielsweise die folgenden:
- Registrierung von neuen Benutzern bzw. neuen Systemeinheiten;
- Visualisierung: Graphische Darstellung der Funktionen der Systemeinheiten sowie einer Fernbedienung zur
Ausführung dieser Funktionen;
Sprachsteuerung: Erweiterung der erwähnten graphischen
Darstellung durch ein Sprachsteuermodul;
- Abrechnung von Systemeinheitbenutzung: Erfassen und Abrechnen von einzelnen oder zeitbasierten Benutzungen von Systemeinheiten;
- Programmmodul: Es werden Hilfsmittel zur einfachen und effizienten Programmierung von Systemeinheiten zur Verfügung gestellt; - Service-Modul: Für Unterhalt und Wartung von angeschlossenen Systemeinheiten werden Aktivitäten
geplant, wie beispielsweise das Bereitstellen von neuer Firmware (Geräteprogramme) oder das Durchführen von Routinekontrollen;
- Diagnose-Modul: Bei Feststellung einer Fehlfunktion in einer der angeschlossenen Systemeinheiten wird automatisch eine Diagnose durchgeführt, wobei zunächst mit Hilfe eines Expertensystems mögliche Fehlerquellen ermittelt werden. Nach Möglichkeit erfolgt die Fehlfunktionsbehebung direkt durch das Expertensystem unter Verwendung des erfindungsgemässen Computernetzwerkes;
- Inhalt-Modul: Darstellung von verwalteten Systemeinheiten zusammen mit zur Verfügung stehenden Servicestellen; - Datener assungsmodul: Erfassung der ermittelten Daten der verwalteten Systemeinheiten zur Weiterverarbeitung bzw. Weiterleitung an vorgesehene Stellen unter Verwendung eines Expertensystems;
- Einwahl-Modul : Speichern und Verwalten von Systemeinheiten, vorzugsweise während einer beschränkten Zeit .
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die angebotenen Dienste bzw. Anwendungen nicht unbedingt Teil der Portal-Einheit 6 sein müssen. Denkbar ist auch, dass die angebotenen Dienste bzw. Anwendungen physisch auf verschiedenen, zum globalen Netzwerk 1 gehörenden Rechnereinheiten implementiert sind.
Die Portal-Einheit 6 arbeitet wie folgt:
1. Ein Verbindungsaufbau wird über eine
Zugangsdiensteinheit 13, 14 von einer Ein- /Ausgabeeinheit 3, 4 angefordert.
2. Die Portal-Einheit 6 versucht den Benutzer zu
identifizieren (CLIP, IP Adresse, etc.) und sucht entsprechende Angaben im Datenbankbereich U.
3. Wenn er nicht gefunden wird oder die Authentizität fragwürdig ist, wird der Benutzer aufgefordert, sich neu anzumelden.
4. Falls es sich um einen neuen Benutzer handelt, muss er die benötigten Daten eingeben, insbesondere muss er sich identifizieren.
5. Danach wird eine Verbindung zur gewünschten Schnittstelleneinheit 7 über eine Zugangsdiensteinheit 5 aufgebaut, sofern eine Verbindung nicht schon besteht, wobei dies über verschiedene Verbindungsarten erfolgen kann (ISDN, ADSL, V.34, etc.).
6. Alle registrierten Systemeinheiten 9, 10, 11 (Fig. 1) können kontaktiert werden, wobei im Datenbankbereich D Angaben enthalten sind, wie die betreffenden
Systemeinheiten 9, 10, 11 (Fig. 1) gesteuert bzw. überwacht werden können, insbesondere wie eine eindeutige Identifikation erhalten werden kann. Die Angaben können entweder in tabellarischer Form oder als Script gespeichert sein.
7. Der Benutzer erhält so eine Liste der zur Zeit aktiven Systemeinheiten 9, 10, 11 (Fig. 1) und kann mit diesen Kommunizieren, wobei die Kommunikationsmöglichkeiten bzw. die Funktionen durch die Angaben im
Datenbankbereich D auf die tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten eingeschränkt ist.
8. Des weiteren hat der Benutzer auf seiner Systemeinheitenliste eine spezielle Auswahlmöglichkeit, über die neue Systemeinheiten dem Profil hinzugefügt
werden können.
In den Figuren 1 und 2 ist jeweils nur ein lokales Netzwerk 2 dargestellt. Gemäss der Erfindung ist vorgesehen, dass mit dem globalen Netzwerk 1 eine Vielzahl von lokalen Netzwerken 2 verbunden sind bzw. verbunden werden können, wobei Topologie als verwendete Übertragungsprotokolle nicht gleich sein müssen. Eine SchnittStellenanpassung kann, falls dies erforderlich ist, in der Schnittstelleneinheit 7 vorgenommen werden.
Obwohl in Fig. 2 nicht gezeigt, ist in einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass Benutzer mit Hilfe von Ein-/Ausgabeeinheiten 3, 4 direkt über die
Zugangsdiensteinheit 5 einwählen. Dies bedeutet, dass die MSP-Zugangsdiensteinheit 5 alle Funktionen einer ISP- Zugangsdiensteinheit 13, 14 wahrnehmen kann. Daraus ergeben sich eine Reihe von Minimaltopologien, wovon eine in Fig. 3 dargestellt ist.
Gemäss Fig. 3 wird zu einem Rechnersystem 100 eine Verbindung aufgebaut, in dem sowohl die Zugangsdiensteinheit 5 als auch die Portal-Einheit 6 integriert ist. Dies hat zur Folge, dass keinerlei Daten über das globale Netzwerk 1 (Fig. 1 und 2) übertragen werden, was wiederum zur Folge hat, dass das Rechnersystem nicht notwendiger Weise mit dem globalen Netzwerk 1 (Fig. 1 und 2) verbunden ist.
In Weiterführung der vorstehenden Vereinfachungen ist denkbar, dass alle in Fig. 1 und 2 gezeigten Systemkomponenten in einer Rechnereinheit integriert sind. Dies schliesst die Integration der Schnittstelleneinheit 7 in die Rechnereinheit mit ein, wobei die
Schnittstelleneinheit 7 beispielsweise auf einer PCI-Karte
realisiert wird.
In Fig. 4 ist eine in jeder der Systemeinheiten 9, 10, 11 (Fig. 1 und 2) integrierte Anschlusseinheit 40 dargestellt, wie sie zur Datenübertragung über ein vorhandenes Energieübertragungsnetz verwendet wird. Die Anschlusseinheit 40 besteht aus einer Netzkoppeleinheit 31, einer Kontrolleinheit 35 und einem Netzteil 34 und ist ein Fertigbauteil, das in elektrische Geräte - d.h. in Systemeinheiten 9, 10, 11 - anstelle einer normalen 230V- Apparatekupplung eingebaut wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass - wie bei jeder modernen Apparatekupplung - ein Netzfilter 30 in die Anschlusseinheit 40 integriert ist.
Die Systemeinheit 9, 10, 11 (Fig. 1 und 2) wird über einen Netzanschluss 32 an das lokale Netzwerk bzw. das Energieübertragungsnetz angeschlossen. Unmittelbar nach dem Netzanschluss 32 wird das HF-Signal, das dem eigentlichen Datensignal entspricht, ausgekoppelt, indem dieses noch vor einer Filterung durch das Netzfilter 30 der
Netzkoppeleinheit 31 zugeführt wird. Das Ausgangssignal der Netzkoppeleinheit 31 wird der durch das Netzteil 34 mit Energie versorgten Kontrolleinheit 35 beaufschlagt, in der eine eigentliche SchnittStellenanpassung an einen zur Steuerung der Systemeinheit 9, 10, 11 (Fig. 1 und 2) verwendeten internen Kontroller (nicht dargestellt) vorgenommen wird. Die SchnittStellenanpassung erfolgt über einen Systembus 36, der die Kontrolleinheit 35 mit dem Kontroller der Systemeinheit verbindet.
Bei der Datenübertragung über Energieverteilungsnetze hat es sich gezeigt, dass für Kurzdistanzverbindungen (d.h. maximal 500m) innerhalb von Gebäuden auf einfache Weise einerseits eine Datenrate von rund lOkbit/s und anderseits eine Datenrate von ca. lOOkbit/s bis 150kbit/s erreicht
werden kann. Die niedrigere Datenrate eignet sich vorzüglich zur Steuerung und Signalisation von einzelnen Systemeinheiten 9, 10, 11, währenddem zur Übertragung von Text, Ton oder Bildern mit Vorteil die höhere Datenrate verwendet wird. Die angegebenen Datenraten gelten jeweils für die aggregierte Datenmenge auf allen aktiven Verbindungen in einem Netz (z.B. in einem Haus) und nicht für jede einzelne Verbindung.
Die entstehenden Verbindungen haben Busstruktur mit Adressen pro Teilnehmer. Diese Adressen werden jedoch automatisch zugeteilt und müssen nicht manuell konfiguriert werden. Es sind mindestens 128 Teilnehmer pro Bus möglich. Sollte aufgrund der erwähnten Angaben Kapazitätsengpässe - sei dies aufgrund einer zu kleinen Übertragungsbandbreite, sei dies aufgrund einer zu hohen Anzahl an Teilnehmern - entstehen, so ist denkbar, dass mehrere solcher Bussysteme auf benachbarten Netzen, beispielsweise auf anderen Phasen des Energieverteilsystems, betrieben werden und dass die verschiedenen Netze durch unterschiedliche
Busidentifikationen getrennt werden. Die Verbindung von mehreren Netzen miteinander, welche auf unterschiedlichen Phasen betrieben werden, werden dann mittels sogenannten Phasenkopplern hergestellt, welche die Phasen hochfrequenz- massig verbinden.
Währenddem die Anschlusseinheit für niedrige Datenraten aus kostengünstigen Standardkomponenten, bestehend aus digitalem Modulator/Demodulator, einem analogen vierpoligen Filter und einem Interface-Prozessor, der beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Atmel AT90S2313 erhältlich ist, aufgebaut ist, erfordert die Anschlusseinheit für hohe Datenraten eine andere Technik. So kommen bei dieser digitale Signalprozessoren (DSP) zum Einsatz, welche auch höchst aufwendige Modulationsverfahren in Echtzeit rechnen können. Das Signal kann überdies mittels digitalen Filtern
weitgehend durch den Signalprozessor selbst aufbereitet werden, so dass externe Filter nur noch höherfrequente Oberwellen und Mischprodukte unterdrücken und das Signal an die Netzimpedanz anpassen müssen. Beide AusführungsVarianten werden bevorzugterweise mit identischen Anschlussmδglichkeiten ausgestattet, so dass deren Austauschbarkeit gewährleistet ist.
Fig. 5 zeigt die Schnittstelleneinheit 7, welche zur Erstellung bzw. Aufrechterhaltung einer Verbindung zwischen dem lokalen und dem globalen Netzwerk 2 bzw. 1 vorgesehen ist. Die Schnittstelleneinheit 7 besteht aus einer Anschlusseinheit 40 und einer Kommunikationseinheit 41, wobei die Anschlusseinheit 7 einerseits über einen Netzanschluss 32 mit dem lokalen Netzwerk 2, anderseits über den Systembus 36 mit der Kommunikationseinheit 41 verbunden ist .
Die Kommunikationseinheit 41 besteht im wesentlichen aus einem Modem, über das Daten mit dem globalen Netzwerk 1
(Fig. 1 und 2) via Ko munikationsanschluss 43 ausgetauscht werden, wobei sowohl abgehende als auch ankommende Verbindungen aufgebaut bzw. behandelt werden.
Die SchnittStelleneinheit 7 ist eine Standard-Komponente, welche die zu übertragenden Daten überträgt, ohne dass sie interpretiert oder verändert werden. Die Verarbeitung bzw. Steuerung der Daten ist beschränkt auf die Adressierung und auf das Aufrechterhalten einer vorgegebenen minimalen Systemsicherheit.
Zur Übertragung von Daten über den Kommunikationsanschluss 43 ist die Kommunikationseinheit 41 derart ausgebildet, dass die Datenübertragung nach einer der folgenden Normen möglich ist:
- Analoge Übertragung mit V. 32 , V. 34 , etc . ;
- ISDN;
- ADSL ;
- Fernsehkabel (Cable TV) ; - Satelitenverbindungen;
Powerline für grosse Distanzen (> 500m) ;
Es ist vorgesehen, dass die Schnittstelleneinheit 7 erforderlichenfalls eine permanente Verbindung zum globalen Netzwerk 1 (Fig. 1 und 2) unterhält. Diesfalls wird bei
Kommunikationsbeginn keine Verbindung aufgebaut, sondern es wird die bestehende Verbindung aktiviert. Aus Sicht des globalen Netzwerkes 1 ist weder die Schnittstelleneinheit 7 noch die angeschlossenen Systemeinheiten 9, 10, 11 als Host anzusehen. Dial-up Verbindungen sind daher zulässig.
Zum Anschliessen der Ein-/Ausgabeeinheit 8 (lokale Steuereinheit, Panel, PC) ist ein Kommunikationbus 43 vorgesehen. Die Software in der Schnittstelleneinheit 7 ist so ausgelegt, dass es möglich ist, die
Schnittstelleneinheit 7 als Modem für Verbindungen zum globalen Netzwerk 1 zu verwenden. Damit ist nur eine externe Linie notwendig.