WO2001074974A2

WO2001074974A2 - Datenübertragungsverfahren und -anordnung

Info

Publication number: WO2001074974A2
Application number: PCT/DE2001/001221
Authority: WO
Inventors: Michael Horn; Hans-Hermann Wolf
Original assignee: Siemens Aktiengesellschaft
Priority date: 2000-03-31
Filing date: 2001-03-30
Publication date: 2001-10-11
Also published as: US20030071115A1; BR0109641A; WO2001074974A3; JP2003529833A; EP1269739A2

Abstract

Datenübertragungsverfahren zur Auffüllung eines vorausbezahl-ten elektronischen Guthabens eines Dienstnutzers über ein Da-ten- bzw. Telekommunikationsnetz im wesentlichen in Echtzeit, wobei der Dienstnutzer Inhaber eines ersten elektronischen Abwicklungskontos und ein Dienstbetreiber Inhaber eines zwei-ten elektronischen Abwicklungskontos ist und im Ansprechen auf ein von einem Endgerät des Dienstnutzers ausgesandtes Ü-bertragungssignal das vorausbezahlte Guthaben um einen vorbe-stimmten elektronischen Geldbetrag erhöht und zugleich der Geldbetrag von dem ersten Abwicklungskonto auf das zweite Ab-wicklungskonto übertragen wird.

Description

Beschreibung

Datenubertragungsverfahren und -anordnung

Die Erfindung betrifft ein Datenubertragungsverfahren sowie eine entsprechende Anordnung zur Auffüllung eines vorausbezahlten elektronischen Guthabens über ein Daten- bzw. Tele- kommunikationsnetz .

Neben dem Internet stellt die Telekommunikation - insbesondere die mobile Telekommunikation - heute ein Gebiet mit rasanter technischer und wirtschaftlicher Entwicklung und eine wesentliche Quelle wirtschaftlichen Wachstums und neuer sozialer Entwicklungen dar. Für einen Großteil der Menschen in den Industrielandern wird das Mobiltelefon ("Handy") mehr und mehr zu einem universellen Kommunikat10ns- und Informationsinstrument und auch zunehmend für den Zugriff auf Waren und Dienstleistungen genutzt.

Zur dynamischen Entwicklung der mobilen Telekommunikation hat m den letzten zwei bis drei Jahren die Bereitstellung von Tarifen auf der Grundlage eines vorausbezahlten Guthabens (speziell m Form von sogenannten Prepaid-Karten) wesentlich beigetragen. Sie werden insbesondere deshalb als attraktiv empfunden, weil sie keine nutzungsunabhangige Grundgebuhr enthalten, dem Nutzer eine gute Kostenkontrolle ermöglichen und keine Vertragsbindung aufzwingen. Diese Vertragsbindung ist zudem angesichts der höchst dynamischen technischen und tariflichen Entwicklung auf diesem Gebiet für viele Nutzer, die neu erscheinende Endgerate sofort nützen wollen, ein entscheidender Nachteil. Mit Prepaid-Guthaben werden besonders solche jungen und dynamischen Nutzer, die andererseits noch relativ einkommensschwach sind, angesprochen.

Es gibt verschiedene Verfahren zum Aufladen der Prepaid- Guthaben, die sich auch in der Praxis etabliert haben. Hierzu zahlt neben dem Erwerb eines Vouchers die Bezahlung von Auf- füllbeträgen per Kreditkarte, Überweisungsauftrag, Last^¬ schrift oder Dauerauftrag. Diese Zahlungsverfahren sind etab^¬ liert und den weitaus meisten Nutzern geläufig. Sie beruhen a_ber zum größten Teil auf stabilen Bankverbindungen und set- zen wiederum eine gewisse Kreditwürdigkeit voraus, womit we^¬ sentliche Vorteile des Prepaid-Verfahrens für bestimmte Nut^¬ zergruppen an dieser Stelle wieder verlorengehen. Teilweise beinhalten sie auch eine lästige, längerwährende Festlegung des Kunden auf einen bestimmten, formalisierten Zahlungsweg und sind nur mit relativ hohem Aufwand zu ändern.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Datenubertragungsverfahren sowie eine verbesserte Anordnung der oben angegebenen Art bereitzustellen, mit denen ein Prepaid-Konto auf einfache und dennoch sichere Weise flexibel nach Bedarf aufgefüllt werden kann.

Diese Aufgabe wird in ihrem Verfahrensaspekt durch ein Datenübertragungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und in ihrem Vorrichtungsaspekt durch eine Datenübertragungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.

Die Erfindung schließt den grundlegenden Gedanken ein, zum Auffüllen eines Prepaid-Guthabens eine sogenannte "elektroni- sehe Geldbörse" (eWallet) zu nutzen, d. h. ein in einem Datennetz errichtetes elektronisches Abwicklungskonto welches mit dem Prepaid-Konto elektronisch direkt verbunden werden kann. Sie schließt weiter den Gedanken ein, dieses Abwick- lungskonto - was nachfolgend auch als eWallet-Konto bezeich- net wird - von einem Endgerät des Inhabers des Prepaid- Guthabens (oder eines Dritten) aus "steuerbar" zu gestalten, so daß ein Auffüllen des Prepaid-Guthabens vom Endgerät aus in Echtzeit gesteuert werden kann.

Das vorgeschlagene Verfahren lehnt sich also an existierende Zahlungsverfahren aus dem B2C (Business-to-Consumer) -Bereich zur Bezahlung von über das Internet bestellten Waren und Dienstleistungen an. Ein Kontenverwaltungsserver, auf dem das Abwicklungskonto verwaltet wird - nachfolgend auch bezeichnet als eWallet-Server - agiert hierbei im Sinne eines Kaufers bzw. Senders des entsprechenden Geldbetrages. Ein weiterer Server, auf dem das Prepaid-Guthaben verwaltet wird - nachfolgend auch bezeichnet als Prepaid-Server - übernimmt die Funktion des Verkaufers bzw. Geldempfängers. In gewissem Sin^¬ ne stellt die mit dem Prepaid-Guthaben geschaffene Zahlungs- moglichkeit (beispielsweise für Telekommunikationsleistungen)

Obgleich die Auffüllung eines Prepaid-Guthabens im Normalfall durch den Inhaber selbst, also von einem Abwicklungskonto des Inhabers des Prepaid-Guthabens aus, erfolgen wird, ist die vorgeschlagene Losung hierauf nicht beschrankt. Vielmehr umfaßt sie auch die Auffüllung des Prepaid-Kontos von einem fremden eWallet-Konto aus. Auf dieses wird dann naturlich im Normalfall nicht vom Inhaber des Prepaid-Kontos, sondern eben vom Inhaber des eWallet-Kontos zur Auslosung der Umbuchung zugegriffen.

Die vorgeschlagene Losung ermöglicht eine Auffüllung des Prepaid-Kontos m Echtzeit, d. h. mit sofortiger Wirksamkeit sowohl für den Inhaber und Nutzer als auch für den Betreiber des Prepaid-Kontos. Das elektronische Geld steht dem Betreiber sofort zur Verfugung, so daß dieser nicht in Vorleistung gehen muß. Andererseits geht auch der Inhaber nicht in Vorleistung, ohne dafür sofort die Prepaid-Leistung verfugbar zu haben (wie das etwa beim Lastschrifteinzug der Fall ist) .

Die vorgeschlagene Losung ist als eigenständiger Dienst implementierbar und kann den Nutzern des Prepaid-Guthabens als solcher angeboten werden und läuft auf einem speziellen Ap- plikationsserver . Dieser wird nachfolgend im Hinblick auf die spezielle Funktion auch als Recharge-Server bezeichnet. Beim Recharge-Server laufen auch die für die Ausführung des Auf- fullvorganges entscheidenden Verbmdungs- und Prufungsvorgan-

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5. Der Recharge-Server überprüft beim Prepaid-Server, ob das angegebene Prepaid-Konto vorhanden ist und ob der angegebene Betrag auf dem Konto aufgebucht werden darf.

6. Ist dies der Fall, wird der reservierte Betrag vom eWal- let-Konto des Dienstnutzers auf ein ebenfalls beim eWallet-

Server verwaltetes Konto des Dienstbetreibers umgebucht und zugleich der Guthabensstand des Prepaid-Kontos erhöht. Letzteres geschieht insbesondere durch Inkrementierung eines entsprechenden Zählers. Der Geldübertrag findet in Echtzeit statt.

7. Der Sender erhält über die erfolgreiche Geldübertragung eine Rückmeldung.

8. Der Empfänger wird optional über den Eingang des Geldbetrages auf seinem Prepaid-Konto informiert.

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Guthaben um den Geldbetrag erhöht sowie _über die Ab-/Abbuchung ein Log-Record erstellt wird.

4. Datenubertragungsverfahren nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß nach Ausführung der Transaktion vom Applikationsserver ein Bestatigungssignal an das Endgerat des Dienstnutzers übermit^¬ telt wird.

5. Datenubertragungsverfahren nach Anspruch 3 oder 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß zur Prüfung des Guthabemdentifikators eine Verbindung zwischen Applikationsserver und Guthabenverwaltungsserver und zur Prüfung des Kontoidentifikators des Abwicklungskontos ei- ne Verbindung zwischen Applikationsserver und Kontenverwaltungsserver selbsttätig aufgebaut wird.

6. Datenubertragungsverfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Eingabe des Authentisierungscodes bzw. Guthaben- und Kontoidentifikators sowie des vorbestimmten Geldbetrages am Endgerat des Dienstnutzers durch Tastatur- oder Spracheingabe im Rahmen einer Menusteuerung erfolgt.

7. Datenubertragungsverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß ein erster Dienstnutzer Inhaber des vorausbezahlten elektro- nischen Guthabens und ein zweiter Dienstnutzer Inhaber des ersten elektronischen Abwicklungskontos ist und die Erhöhung des Guthabens des ersten Dienstnutzers um den elektronischen Geldbetrag im Ansprechen auf ein Übertragungssignal von einem Endgerat des zweiten Dienstnutzers erfolgt.

8. Datenubertragungsverfahren nach Anspruch 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der _Applikationsserver an den ersten bzw. zweiten Dienstnutzer nach erfolgter Übertragung ein erstes bzw. zweites Besta- tigungssignal aussendet.

9. Datenubertragungsverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß mindestens ein Teil des Ubertragungsvorganges über ein Mobil^¬ funknetz ausgeführt wird.

10. Datenubertragungsanordnung zur Auffüllung eines vorausbezahlten elektronischen Guthabens eines Dienstnutzers über ein Daten- bzw. Telekommunikationsnetz im wesentlichen in Echtzeit, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h einen auf einem Guthabenverwaltungsserver verwalteten Guthabenzahler zur Speicherung des elektronischen Guthabens, einen ersten und zweiten Abwicklungskonto-Speicher auf mindestens einem Kontenverwaltungsserver, eine auf einem Applikationsserver implementierte Geldubertra- gungs-Software zur Realisierung einer elektronischen Geld- ubertragung von dem Abwicklungskonto-Speicher in den Guthaben-Speicher, ein an das Daten- bzw. Telekommunikationsnetz angeschlossenes Endgerat eines Dienstnutzers zur Eingabe und Übermittlung von zur Auffüllung des Guthabens benotigten Daten an den Applikationsserver und eine Datenverbindung zwischen dem Applikationsserver, dem Guthabenverwaltungsserver, dem Kontenverwaltungsserver und dem Endgerat zur Ausfuhrung der die Auffüllung des Guthabens realisierenden Datenübertragungen .

11. Datenubertragungsanordnung nach Anspruch 10, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Endgerat ein an ein Mobilfunknetz angeschlossenes Mobil- funk-Endgerat ist und/oder das vorausbezahlte Guthaben auf einer Prepaid-Karte eines Dienstbetreibers in einem Mobilfunknetz gespeichert ist.

12. Datenübertragungsanordnung nach Anspruch 10 oder 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß ein Auslösesignal zur Auslösung der Geldübertragung von dem Abwicklungskonto-Speicher in den zweiten Abwicklungskonto- Speicher und zur Erhöhung des Zählerstandes des Guthaben- Zählers von einem ersten Endgerät ausgesandt wird und das vorausbezahlte elektronische Guthaben einem zweiten Endgerät zugeordnet ist.

13. Datenübertragungsanordnung nach Anspruch 11 und 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Prepaid-Karte dem zweiten Endgerät als Mobilfunk-Endgerät zugeordnet ist.

14. Datenübertragungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Applikationsserver einen Authentisierungscode-Speicher und eine mit diesem eingangsseitig verbundene Vergleicheeinheit zum Vergleich eines vom ersten Endgerät empfangenen Au- thentisierungscode mit einem gespeicherten Authentisierungs- code und zur Ausgabe eines Freigabesignals für den Zahlungsvorgang bei Übereinstimmung beider aufweist.

15. Datenübertragungsanordnung nach Anspruch 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Applikationsserver eine Dekodiereinheit zur Gewinnung eines Guthaben- und/oder Kontenidentifikators des vorausbezahlten elektronischen Guthabens bzw. des Abwicklungskontos aus dem Authentisierungscode aufweist.