Kompaktes mikrowellentechnisches System zum Enteisen und/oder Vorbeugen einer Vereisung der äußeren Oberflache von meteorologischen Einflüssen ausgesetzten Hohlraum- oder Schalenstrukturen
Die Erfindung betrifft ein Mikrowellensystem zum Enteisen von vereisungsgefahrdeten Fronten an hohlraumbildenden Strukturen, die durch Luftanstromung meteorologischen Einflüssen ausgesetzt sind.
Der Ansatz von Eis an solchen Strukturen beeinträchtigt das Um- stromungsverhalten der Luft empfindlich, was insbesondere m der Luftfanrt zu aeroαynamiscn proDiematiscnem Fehlvernalten fuhren kann .
Die Anstrengungen, die vereisungsgefahrdete Fronten an solchen Strukturen eisfrei zu halten, sind mannigfaltig. Sie reichen vom Besprühen oder Bespülen der exponierten Oberflachen solcher Fronten mit einer die Eisbildung hemmenden Flüssigkeit, über das Anströmen der Innenflachen mit Warmluft bis zum ohmschen Beheizen solcher Zonen, elektrische Enteisungssysteme . Flussigkeits- enteisung ist durch sein Reservoir an Flüssigkeit begrenzt und gilt zudem a_s unzuverlässig.
Die Bedingungen zur Eisbildung müssen unterdruckt werden. Das gelingt beim Enteisen mittels Flüssigkeit nur vorübergehend, insbesondere beim Verwenden von Enteisungsflussigkeit am Boden vor dem Start. Der anhaftende Film reißt schon wahrend der Startohase ao und lasst beim Durchgang des Flugzeugs durch vereisungsgefahrdete Wolkenformationen ein nur zeitlich kurzes Sicherheitsfenster zu. Regen z.B. spult ein solches Mittel je nach Starke am Boden früher oder spater schon ab.
In der Luftfahrt ist gangige Technik im Flug, Tragflachen bzw. die aerodynairisch wichtigen Vorfluσε- 'enql. : slat), bzw. die
exponierten Fronten, Flugelnasen, dieser Bereicne mit von den Triebwerken entnommener Warmluft, in der Fachsprache Zapfluft, aus dem Inneren der Struktur her anzublasen. Der Temperaturuber- gang auf die Vorfluge-- ist von den thermodynamischen Stromungs- verhaltnissen und meterologischen Bedingungen in Abhängigkeit der Flughohe, Außentemperatur, Fluggeschwindigkeit, Tropfchen- große, lateralen Wolkenausdehnung, Wassergehalt etc. gegeben. Unter Berücksichtigung dieser Parameter wird die Effizienz eines Warmluftenteisungssystems auf ca. 30%-40% abgeschätzt. Diese Technik zeichnet sich durch eine hohe Leistungsentnahme und hohe Verluste m der Verrohrung auf dem Weg zum gefährdeten Bereich aus. In der Luftf nrttecnni , msoesondere in αer modernen Triebwerkstechnologie ergeben sich Einschränkungen in der Entnahme von ausreichend heißer Warmluft aus den Mantelstromtriebwerken, so dass Warmluft nicht mehr beliebig entnommen werden kann.
Eine andere Technik ist das Verlegen von metallischen Net- zen/Heizmatten in der Wand oder auf der Innenwand solcher Strukturen, in denen mit elektrischem Strom, also ohmsches Beheizen, solche Flachen nach Bedarf erwärmt oder warmgehalten werden. Das verlangt aufgrund des rohen Leitungsbedarfs das Verlegen von elektrischen Zuleitungen großen Querschnitts vom Bordgenerator bis zu den Anschlussleisten der Netze. Eine homogene Erwärmung, d.h. das Vermeiden lokaler Uberhitzungen insbesondere in der Nahe der Kontaktleisten ist bei einer flachigen Bestromung stets ein Problem, dem sehr sorgfaltige Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, abgesehen vom erfahrungsgemäß schlechten Warmetrans- port zur Problemflache.
In der DE 197 45 621 Cl wird ein Enteisungsverfahren beschrieben, bei dem zu enteisende Flachen eine Dunnschicht mit hydrophoben Eigenschaften a-s diamantartigem Kohlenstoff/ amorphem Kohlenwasserstoff habe'", die bei Auftritt einer Eisbildung mit
einer äußeren Infrarotstrahlungsquelle bestrahlt oαer durch eine in der Flache liegenden Heizmatte aufgeheizt und dadurch angeregt und erwärmt werden.
In der DE 197 50 198 C2 wird eine Technik zur Enteisung von Flugzeugen mit Mikrowellen beschrieben, die von einer zentralen, vom Enteisungsbereich weit entfernten Quelle im Flugzeugrumpf gespeist wird. Vereisungsgefahrdete, stromungstechnisch bedeutsame Zonen am Flugzeug bestehen aus Verbundwerkstoffen deren dielektrische Bereiche für Mikrowellen oberhalb 20 GHz gut durchlassig sind. Zur Fuhrung der Mikrowellen taugliche Hohlleiter, vergleichbar der heutigen Warmluftverrohrung, werden von einer Mikrowellenquelle im Flugzeugrumpf bis an diese Zonen im Innern herangeführt, wo dann die Mikrowelle auskoppelt und diese Zone durch Aufwarmung des Dielektrikums eisfrei hält oder durch Erwärmung der Grenzschicht der eventuell schon anliegenden Eisschicht diese rasch davon wieder befreit.
Im Leichtkorperbau setzt sich mehr und mehr der Aufbau von Hohlkörper- oder Schalenstrukturen durch Prepreg, CFK- und GFK-Kom- positteile durch. Allerdings besitzen solche Verbundwerkstoffe, wenn auch sehr formstabil/-steif und damit mit hoher mechanischer Festigkeit/ und Zähigkeit versehen, bei eine im Vergleich zu Metall sehr schiechte, anisotrope thermische Leitfähigkeit mit der Gefahr der Bildung von Wärmestaus und Uberhitzung und damit der Gefahr der lokalen Delamination beim Anblasen mit heißer Luft, bzw. die Flugsicherheit betreffende starke Beschrankung der Möglichkeit, ausreichende Flachenleistungsdichten an der stromungszugewandten, potentiell eisbehafteten Flache einbringen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kompaktes, dezentrales Enteisungssystem für Hohl- oder Schalenkorperstrukturen,
die der äußeren Luftanstromung m der Atmosphäre ausgesetzt und damit vereisungsgefahrdet sind, zu entwickeln.
Die Aufgabe wird durch ein mikrowellentechnisches System gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs i und dessen kennzeichnenden Merkmalen gelost. Hierzu wird eine über Puls-Breiten-Regelung in ihrer Leistungsabgabe steuerbare Mikrowellenquelle im Innern der Hohl-/Schalenkorperstruktur unter Berücksichtigung der am Mikrowellenausgang angeflanschten Auskoppeleinrichtung unmittelbar oder in nächster möglicher Nahe hinter der vereisungsgefahrdeten oder eisfrei zu haltenden Außenfront aufgestellt. Die mechanisch stabilen Hohi-/Schaienkorperstruκturen bestehen einerseits aus CFK-Material oder andrerseits aus GFK-Material oder Prepreg-Ver- bundmaterial sind eine Zusammensetzung aus beiden. Die äußere Oberfläche der Struktur besteht aus einem Metallfilm bzw. einer Metallhaut, zumindest ist die stromungstechnisch exponierte Außenfläche mit einer solchen überzogen, die dann mit angrenzenden metallischen Strukturen/Flachen an ihrem Rand durchgehend verbunden ist, so dass diese Hohl- oder Schalenkorper Mikrowellenbzw, hochfrequenzdicht ist und keine elektromagnetische Abstrah- lung in den Außenraum ermöglich .
Über die Auskoppelstruktur strahlt die Mikrowelle entlang der zu erwärmenden Front ein und erwärmt das angestrahlte Verbundmaterialvolumen. In diesem richtet sich nach Inbetriebnahme ein abfallender Temperaturgradient zur Außenhaut ein. Die Mikrowelle strahlt regelbar bis zu einer selchen Leistung ein, dass einerseits an jedem Ort des bestrahlten Verbundwerkstoffvolumens ein temperaturmaßiger Sicherheitsabs and zwischen 35 und 75°C zur Delaminationstemperatur von TDL ~ 130°C des Verbundwerkstoffs aufrechterhalten werden kann und andrerseits an der Schnittflache zur Metallhaut eine thermische Flacnenleistungsdichte bis zu 46 kW/m"" Desteht, mit der anhaftendes Eis an seiner Grenzschicht
zur Struktur hm aufgetaut werden kann und sich damit ablost oder von der Luftströmung vollends abgerissen wird.
Die Auskoppelstruktur der Auskoppeleinrichtung ist ein an die Mikrowellenquelle/n angeflanschter Hohlleiter, der zur Bildung der erforderlichen Mikrowellenfront entsprechende Auskoppeloff- nungen in unterschiedlich der Große und Abstand hat, um entlang des Hohlleiters eine gleichbleibende Leistungsauskoppelung zu ermöglichen. Die Abstrahlungscharakteristik ist derart beschaffen, dass entlang der Flugelkontur möglichst weitgehend gleiche Phasenfronten anliegen, deren Amplitudenbelag die lokale erforderliche Enreisungsfiachenieistung bereitstellt. So können in der Flugelnase weitaus höhere (bis 60kW/m2) Flächenleistungsdich- ten wünschenswert sein, in den rückwärtigen Bereichen liegen die Anforderungen bis zum Faktor 10 niedriger (Anspruch 2).
Zum Schutz der Mikrowellenquelle ist dieselbe in Ihrer Durchgangs- und Sperrdampfung über Zirkulatoren abgeschlossen (Anspruch 3) .
Je nach maximal geforderter Mikrowellenleistung ist die Mikrowellenquelle ein Klystron oder Magnetron oder ein "Extended In- teraction Oscillator", EIO, (Anspruch 4).
Die Mikrowellenleistung tritt dämpfungsarm an der Auskoppeleinrichtung aus und erwärmt die umgebende Schalenstruktur, die als dissipativer Resonator sehr niedriger Gute wirkt, selektiv. Daher ist der Hohl- oder Wellenleiter mit Auskoppeleinrichtung aus einem elektrisch gut leitenden Metall oder aber, falls Gewichtseinsparungen das erfordern aus Verbundwerkstoff, der von einem mikrowellendichten Metallnetz ummantelt oder damit ausgelegt st (Ansprüche 5 und 6) .
Ein solches mikrowellen echnisches Enteisungssystem kann sich in eisfrei zu haltenden Einrichtungen/Aufbauten eines Schiffes oder eines Zuges oder eines Straßenverkehrsmittel oder sonstigen, mit allen meteorologischen Bedingungen fertig zu werdenden Hohlkor- perstruktur befinden (Anspruch 7).
Sicherheitstechnisch springt die Bedeutung eines solchen Entei- sungssystems in der Luftf hrttechnik ins Auge. Flugzeuge und Helikopter benotigen unbedingt aerodynamisch geeignete Gestalt, insbesondere für den Auftrieb und die Steuerung verantwortliche Strukturen wie Tragflachen, Seiten- und Höhenruder und der Rand des Triebwerkseinlasses (Ansprüche S bis 11).
Bei größeren Flugzeugen, die im auftriebsrelevanten Bereich der angeströmten Tragfugelfronten sogenannte Vorflugel aufweisen, ist ein zuverlässig wirkendes Enteisungssystem für die stete Flugsicherheit unerlasslich (Anspruch 12).
Ein weiter wichtiges Einsatzfeld ist die Energieerzeugung mit Windkraftanlagen, die riesige Rotorblätter haben und sich standig Bodenwetterlagen ausgesetzt sind. Um an den Rotorblattern Vereisung zu verhindern, sitzt die Mikrowellenquelle im Zentrum des Flügelrades, von der aus dann e ein Hohlleiter mit Auskoppelstruktur in den Flügel zu den vereisungsgefahrdeten Fronten hineinreicht (Anspruch 13) .
Die mikrowellentechnischen Baukomponenten sind unmittelbar am Wirkungsort. Es ist lediglich eine Netzzuleitung mit Steuerleitungen für ein solches Enteisungssystem notwendig. Lange Hohlbzw. Wellenleiterfuhrungen entfallen.
Mit dem mikrowellentechnischen Enteisungssystem wird eine Steigerung der Flugsicherheit durch hohe Geschwindigkeit αes De- /Anti-Icing Systems erreicht. Im sog. Routine Ant -Icmg Betrieb
ist ein niedriger Leistungsbedarf erforderlich. Zudem sind auftretende Vereisungsbedingungen beherrschbar, die konventionell nicht angegangen werden können.
Durch die Verwendung von Verbundwerkstoffen für den Vorflugel werden substantielle Gewichtseinsparungen von über 30 % gegenüber der heutigen Metallbauweise erreicht. Neben der prioritaren Sicherheit wird dadurch die Wirtschaftlichkeit durch Gewichtseinsparung, bzw. Treibstoffeinsparung erheblich gesteigert. Zudem kann am Boden der Einsatz der mit Unsicherheiten behafteten und die Umwelt stark belastenden Enteisungsflussigkeit reduziert, eigentlich vermieden werden.
Die Mikrowellentechnologie senkt signifikant die auftretenden Temperaturen in der laminierten Struktur im Vergleich zur konventionellen Enteisung mit Warmluftanblasen, daher sind weitaus höhere Flachenleistungen für bestimmte Enteisungssituationen an der Außenhaut ermöglicht, bzw. in jedem Fall ein das Verbundmaterial und die Struktur thermisch nicht belastender Betrieb die Regel. Selbst heute von den bestehenden Systemen nicht bewaltig- bare anhaftende Klareissituationen werden ohne Gefahr der Uber- hitzung/Delamination des Verbundwerkstoffes beherrscht.
Im Falle der Vorflugelenteisung beispielsweise entfallen geführte Metallrohrleitungen in der Tragflache sowie Piccolorohrsyste- me, wie sie heute für das Warmluftanblasen installiert sind. Das bringt weitere erhebliche Gewichtseinsparungen. Darüber hinaus ist der Vorflugel als Modul für technische Wartung am Flughafen leicht austauschbar - ein Vorteil im zeitlichen Reparaturablauf.
Der Ausfall eines Enteisungsvor lugels fuhrt alles in allem nur zu einer geringen Einbuße m der Leistungsfähigkeit, da die autarken, übrigen Vorflugelsysteme von dem Ausfall eines Systems nicht betroffen sind und unabhängig weiterarbeiten - Redundanz.
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Beim konventionellen System muss über eine Notversorgungsleitung Warmluft τ"tn der anderen Tragflache abgezogen werden, was zu einer erheblichen Leistungsbeemtrachtigung des Gesamtenteisungs- systemes f_nrt.
Es ist hier hervorzuheben, dass die gesamte elektrische Leistung zu 100% m wirkende Enteisungsleistung umgesetzt und an die metallische orflugelaußenhaut abgeführt wird.
Entlang der Vorflugelkontur sind stark unterschiedliche Flachen- leistungsdichten erforderlich; der höchste Bedarf liegt an der Flugelnase seiner. Um, wie in der Fliegersprache ausgedruckt wird, Runoack Vereisung: von der Vordernase nach hinten rutschende und wieder anfrierende Eismassen, zu verhindern, muss auch der rückwärtige Teil des Vorflugels erwärmt werden. Der erforderlichen Verteilung entsprechend wird ein Feldbelag entlang der Vorflugelkontur durch eine mikrowellentechnisch optimierte Hohlleiterauskopplung mit entsprechender Abstrahlcharakteristik erzeugt (optimale Leistungsanpassung an die Vorflugelgeometπe, siehe Figur 4 ) .
Das gesamte System ist, mikrowellentechnisch gesehen, geschlossen und e_ektromagnetιsch versiegelt. Das CFK/Kompositmaterial ist von einer schirmenden metallischen Haut, die primär ihre Bedeutung als Blitzschutz aufweist, umgeben. Es dringt keine Feldwirkung aus dem Vorflugelsystem nach außen. Die Geschlossenheit des Vorflugels - Warmluft benotigt Austrittskanale - hat aerodynamisch insbesondere noch den Vorteil, weitgehende laminare Stromungsverhaltnisse an der Grenzschicht einstellen zu können und storenαe Wirbelbildung zu vermeiden.
Das
ist Puls-Breiten-geregelt betreibbar, so dass Vereisung profllaktisch von kleiner Warme- leistungsan orderung bis hin zur Klareisentfernung mit höchster
Warmeleistungsanforderung beherrscht wirα.
Das mikrowellentechnische Enteisungssystem arbeitet verlustfrei, die dem Netz entnommene Leistung und in der Auskoppeleinrichtung geführten Mikrowelle wird vollständig zur Enteisung bzw. Eis- freihaltung umsetzt. Die Leistungsfähigkeit eines solchen Systems tritt noch deutlicner hervor, weil bei eingetretener Vereisung in kurzer Zeit das Eis von der exponierten Oberflache durch Antauen der Grenzschicht abgelost werden kann.
Das mikrowellentechnische Enteisungssystem, das aus mindestens einer αer im folgenden dargestellten Emneit bestent, wirα anhand der Zeicnnung naher erläutert. Die Zeichnung besteht aus fünf Figuren. Es zeigt:
Figur 1 den schematischen Aufbau der Enteisungsemπchtung, Figur 2 den Schnitt einer Momentaufnahme der Feldverteilung im Vorflugel,
Figur 3 den Situationsausschnitt, Figur 4 die Einrichtung an der Tragflache, Figur 5 Temperaturverteilung
Das mikrowellentechnische Enteisungssystem ist vielfaltig und weitläufig verwendbar. Neben dem Einsatz zu Lande und auf dem Wasser wird seine Bedeutung in der Luftfahrt am emdrucklichs- ten. Es wird daher jetzt am Beispiel des Einbaus in den Vorflugel einer Flugzeugtragflache weiter erläutert.
Figur 1 zeigt den Längsschnitt durch einen der Vorflugelab- schmtte, wie sie in Figur 4 durch die graue Unterteilung der Anstromkante einer Flugzeugtragflache angedeutet sind. Im Vor- flugelinnern ist parallel zur Anstromkante des Vorflugels aus CFK-Material (Prepreg Slat) die rohrformiσe Auskoppelemrich- tung/Hohlleiter für die Mikrowelle montiert. Die resultierende Wellenfront wird durch die aus den ∑-uskopceioffnungen entlang
WO 01/74661 -- i n - PCT/EP01/01299
des Hohlleiters ausoe doppelten Einzelwellen durch Überlagerung erzeugt. Hier sind Hohxieiter uno Auskoppeleinrichtung eins und direkt an die
die ein Klystron ist, angebaut. Die Querschnittssituation zeigt Figur 2. Darin ist nur der Vorflugel samt Auskoppelexnrichtung teilweise gezeigt. Die in Figur 1 noch angedeutete Tragflache ist nicht mehr mit eingezeichnet, wie auch das Klystron samt Netzteil.
Figur 2 zeigt deutlich die dunkelgraueren Bereiche der Feldver- teilung im Innern des Vorflugels im Bereich der aerodynamisch wichtigen Anstromkante, die zurückweichend heller werden. Damit wird angedeutet, wo die Bereicne starker und weniger starker Warmeerzeugung im laminierten Material sind. Da der Vorflugel insgesamt einen geschlossenen Innenraumraum und auch abgeschottete Innenraume hat, in denen jeweils mindestens ein Enteisungssystem sitzt, herrscht im Bereich der Anstromfront große Wärmeeinwirkung, die in Stromungsrichtung abnimmt und in der erforderlichen Form vorhanden ist. Zusammen mit der Wärmeentwicklung durch die Warmeerzeugung im CFK-Material selber und durch den Betrieb der Mikrowellenquelle wird der gesamte Vorflugel derartig auf Temperatur gehalten, dass sich ein Eisansatz auf der Außenflache auch nicht bei Anwesenheit extrem unterkuhlter Wassertropfen, sog. super cooled droplets, ausbilden kann.
In Figur 5 sind zwei Betriebsarten mit Ihrer thermischen Auswirkung m der Wand des Vorflugels in der Anstromfront dargestellt, und zwar oben vorlieσender Klareisenteisung mit hoher Abtauge- schwmdigkeit und unten oei vergleichbarer Abtaubedingung, aber bei niedrigerer Abtaugescnwmdiαkeit , nur 35°C Außenhauttermoera- tur. Verglichen wird jeweils bei gleicher Vorflugelgeometrie die konventionelle Heizung, armeeinnringung mit Warmluftanblasen der Innenwand, - gerade L nιe im jeweiligen Schaubild "CFK konventionell geheizt" - uno die CFK-Aufwarmung mit Mikrowelle "CFK mikrowellenbeheizt" j±e t.and der Vorflugel-Hohlkorperstruktur
ist m Bereich der Anstromung 3 mm dick. Die Wand besteht -m wesentlichen aus dem CFK-Material und der dünnen, aufliegenden me- tal_ιsιerten Außenhaut (siehe Schnitt Figur 1). In beider Diagrammen ist die Delammationstemperatur von 130°C des CFK-Mate- rιa_s als strichpunktierte Linie eingetragen, die die Erwar- munosprobiematik mit konventioneller Erwärmung vergleichend hervornebt. Bei einer beispielhaften Aufwarmung der Außenhaut auf 60 ois 70°C, schnelles Abtauen - oberes Diagramm - und einer Flachenleistungsdichte von 46 kW/m2 muss mit einer Warmlufttemperatur von mindestens 150° bis 160°C die CFK-Innenwand des Vor- fluαels angeblasen werden, um bei gleicher erforderlicher Fla- cnenenteisungsieistung an oer Außennaut eine vergleichoare UDer- gancstemperatur Eis/Luft, Abtaugeschwindigkeit zu erzeuge". Im Vergleich wird bei der Mikrowellenerwarmung an der Innenwand lediglich eine maximale Temperatur von 95°C erreicht. Im Konventionellen Fall wird die Delammationstemperatur TDL ganz deutlich und nahezu bis in 1 mm Tiefe überschritten, d. h. der Vorflugel beginnt sich strukturell an der Innenoberflache aufzuweichen und bei fortschreitendem Betrieb zu zerstören. Die Mikrowellenerwarmung bleibt bei diesem Fall immer noch 35°C unterhalb der Kritischen Delammationstemperatur, d. h. hier treten keine strukturellen Beeinträchtigungen auf.
Das untere Diagramm stellt den Betrieb bei geringerer Abtauge- sch digkeit, Außenhaut auf 35°C, dar. Die Vorflugelauße^haut wirα auf einer Temperatur von 35°C gehalten. Zwar wird jetzt bei" konventionellen Heizen die Delammationstemperatur nicht mehr überschritten, die Temperatur an der inneren Oberflacne be- tract jetzt 110°C, kommt aber damit der Zerstorungstemperatur senr nahe. Mit der Mikrowellenerwarmung wird gerade eine "axi- maltemperatur an der Innenwand von nur 60°C erreicht. Es .legt dam_t keinerlei thermische Belastung des laminierten Vorf_-.gels durch die Erwärmung mit Mikrowelle vor.
Die signifikanten Temperaturerniedrigungen bei Verwendung von Mikrowellen im Vergleich zur konventionellen Erwärmung bei sonst gleichen Betriebs- und Leistungsanforderungen sind darauf zurückzuführen, dass ein mstantaner voiumetrischer Leistungseintrag durch die Beaufschlagung im ersten Drittel des Laminates durch Penetration der Welle erfolgt, und die Leistung dort ohne die Notwendigkeit eines warmeleitungsabhangigen Gradientriebes eingebracht wird. Von dort fließt die eingebrachte Leistung über Warmeleitung zur Außenhaut. Durch die Volumenheizung sind zudem sehr hohe Heizraten möglich, um die Vorflugelaußenhaut auf die entsprechende Abtautemperatur und erforderliche Flachenleistungsdichte zu bringen. Das zeigt eine hone Dynamik für alle eventuellen Situationen.