Verfahren zur bargeldlosen Zahlung mittels Mobiltelefon
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von der Gattung, wie sie im unabhängigen Patentanspruch 1 wiedergegeben ist.
Für den bargeldlosen Zahlungsverkehr sind derzeit verschiedene Möglichkeiten bekannt.
Beispielsweise berechtigen Kreditkarten ihre Inhaber bei Vertragsunternehmen, die einem Kreditkarten-System angeschlossen sind, Waren- und Dienstleistungen bargeldlos einzukaufen. Rechnungen müssen vom Inhaber der Kreditkarte unterschrieben werden. Wenn eine Kreditkarte benutzt wird, registriert das Vertragsunternehmen den Namen und die Kartennummer des Käufers sowie den Verkaufsbetrag und unterbreitet diesen Beleg der Verrechnungsstelle der Kreditkarten-Organisation. Die Rechnung wird dann zunächst durch die Kreditkarten-Organisation, die der Bankaufsicht unterliegt, bezahlt, die ihrerseits das Konto des Kreditkarten-Inhabers mit den aufgelaufenen Rechnungsbeiträgen belastet. Die Kreditkarten werden von bestimmten Kreditkarten-Gesellschaften, hinter denen einzelne Banken oder Kooperationen von Banken stehen, sowie von Handels- und Dienstleistungsunternehmen als Kunden-Kreditkarten ausgegeben, die ihren Kunden das bargeld- und schecklose Bezahlen innerhalb ihres Filialnetzes oder Verbundes mit anderen Unternehmen ermöglichen. Viele Kreditkarten sind durch Ausstattung mit Magnetstreifen und Chipkarte zu Mehrfunktionskarten erweitert, um beispielsweise die Benutzung von Geldausgabeautomaten oder Kartentelefonen zu ermöglichen.
Eine andere Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens stellt die Geldkarte dar, die über einen Chip verfügt, der an einem Geldautomaten oder Ladeterminal eines Kre-
ditinstitutes mit einem gewünschten Geldbetrag aufgeladen wird. Nach Eingabe einer PIN (Persönliche Identifikationsnummer) wird der gewünschte Geldbetrag vom Konto des Geldkarteninhabers abgebucht und auf dem Chip der Geldkarte gespeichert. Beim Bezahlen an der automatisierten Kasse wird die Geldkarte in ein Kassenterminal gesteckt und der zu zahlende Geldbetrag dann direkt von dem Guthaben, das auf dem Chip gespeichert ist, abgebucht. Zum Bezahlen ist weder Geheimzahl noch Unterschrift nötig.
Mittels einer EC-Karte ist an automatisierten Kassen bei bestimmten Vertragspartnern eine bargeldlose Zahlung durch Lastschrift möglich. Dazu wird durch den Zahlungsabsender entweder eine PIN am Kassenterminal eingeben oder ein Lastschriftbeleg unterschrieben.
Die Übertragung der auf den oben genannten Karten über den Zahlungsabsender gespeicherten Daten zu den Kreditinstituten erfolgt über Datenleitungen des Festnetzes.
In den gegenwärtigen GSM-Netzen werden bisher neben den üblichen Telefon-, Fax- und Internetmöglichkeiten bestimmte Service-Rufnummern für verschiedene Dienstleistungen wie Hotelreservierungen oder Flug- und Zugbuchungen angeboten. Bei diesen Angeboten werden aber Mobilfunkverbindungen zu Gesprächspartnern hergestellt.
Vorteile der Erfindung
Die Erfindung ermöglicht es einem Zahlungsabsender über sein Mobiltelefon eine bargeldlose Zahlung rechnergestützt und damit automatisch an einen Zahlungsempfänger zu bewirken. Dazu brauchen Zahlungsabsender und Zahlungsempfänger nur durch ein Identifikationscode in einem Autorisierungsrechner registriert sein.
Über eine sehr schnell durchzuführende Eingabe der Identifikationsnummer des Zahlungsempfängers und des zu zahlenden Betrags in das Mobiltelefon und die Übertragung der Daten zum Autorisierungsrechner ist eine personal- und zeiteffizi-
ente Zahlung gegeben. Die Identifikation des Zahlungsabsenders erfolgt vorzugsweise automatisch und damit zeitsparend bei Anwahl des Autorisierungsrechners.
Da die heutigen Mobiltelefone nur mit einer Subscriber Identity Module (SIM)-Karte in Betrieb genommen werden können, zu der üblicherweise ein PIN-Code gehört, läßt sich ein Mißbrauch des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne zusätzliche Vorkehrungen verhindern.
Wenn ein Händler in seinem Geschäftsbetrieb bargeldlose Zahlung anbieten will, ist er nicht mehr gezwungen, ein teures und sehr komplexes Kassensystem mit einem Kartenlesegerät und einem darauf abgestimmten telefonischen Zugangsystem zu entsprechenden Kreditinstituten einzurichten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren genügt es, wenn sich der Händler in einem Autorisierungsrechner, der Teil eines Zahlungssystems ist, registrieren läßt. Der Händler erhält eine Identifikationsnummer, die bei Zahlungen vom Zahlungsabsender in das Mobiltelefon einzugeben ist. Wünscht der Händler vom Autorisierungsrechner eine an ihn gerichtete Bestätigung der erfolgten Zahlung, braucht er nur über ein Telekommunikationsgerät wie ein Mobiltelefon oder einen Pager zu verfügen, auf das die Bestätigung übertragen wird.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das bei bargeldlosen Zahlungen bisher übliche zeitraubende Ausdrucken und Unterschreiben von Belegen, das Ausfüllen von Schecks oder die Eingabe eines PIN-Codes an der Kasse eines Geschäftsbetriebes entfällt, wodurch lange Warteschlangen verhindert werden. Der Verbindungsaufbau zum Autorisierungsrechner und die Eingabe der Identifikationsnummer des Zahlungsempfängers können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren schon kurz vor der Zahlung durch den Zahlungsabsender durchgeführt werden, so daß der Zahlungsabsender nur noch den zu zahlenden Geldbetrag in das Mobiltelefon einzugeben und zu bestätigen hat. Schon ist die Zahlung abgeschlossen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Zeichnungen
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die beigefügte Zeichnung zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Die Zeichnung zeigt ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur bargeldlosen Zahlung mittels eines Mobiltelefons.
Für die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens müssen sowohl der Zahlungsabsender als auch der Zahlungsempfänger in einem Autorisierungsrechner, der Teil eines Zahlungssystems ist, registriert sein. Auf dem Autorisierungsrechner sind Informationen des Zahlungsabsenders und Zahlungsempfängers gespeichert, die bei Übertragung entsprechender Identifikationscodes abrufbar sind. Zu den abrufbaren Informationen zählen wenigstens die BLZ der Bank, die Kontonummer, der Name und die Rufnummer der Telekommunikationsgeräte der Beteiligten.
Für die Ausführung einer bargeldlosen Zahlung wählt der Zahlungsabsender in 1 über sein Mobiltelefon zunächst den Autorisierungsrechner an. Dies sollte möglichst über eine kostenlose oder jedenfalls sehr billige Service-Rufnummer, die vom Betreiber des Autorisierungsrechners, beispielsweise einem Kreditinstitut, zur Verfügung gestellt werden kann, geschehen.
Nach Anwählen des Autorisierungsrechners erfolgt in 2 eine Identifizierung des Zahlungsabsenders, wobei die Identifizierung vorzugsweise automatisch über das Subscriber Identity Module oder die Rufnummer des Mobiltelefons ermöglicht wird, ohne daß der Zahlungsabsender tätig werden muß. Es ist allerdings auch möglich, daß die Identifizierung des Zahlungsabsenders durch Eingabe einer Benutzernummer oder eines Paßwortes in das Mobiltelefon und anschließende Übertragung an den Autori-
sierungsrechner durchgeführt wird. Das hat den Vorteil, das ein Mobiltelefon von mehreren Zahiungsabsendem benutzt werden kann.
Als nächstes gibt der Zahlungsabsender in 3 und 4 über die Tastatur seines Mobiltelefons die Identifikationsnummer des Zahlungsempfängers, die beispielsweise an der Kasse einer Verkaufsstelle aushängt, und den zu zahlenden Geldbetrag in das Mobiltelefon ein und überträgt in 5 die Eingaben an den Autorisierungsrechner. Die am Mobiltelefon zu tätigenden Eingaben können dabei menügeführt abgefragt und einzeln oder zusammen nach Bestätigung an den Autorisierungsrechner übertragen werden.
Der Autorisierungsrechner verfügt über ein sicheres Zugangssystem zu den Kreditinstituten oder gehört direkt zu einem Kreditinstitut des Zahlungsabsenders und Zahlungsempfängers. Es besteht daher in 6 die Möglichkeit, daß der Autorisierungsrechner zunächst die Deckung des durch die Identifizierung des Zahlungsabsenders bezeichnenden Kontos oder den Kreditrahmen in Höhe des zu zahlenden Geldbetrages überprüft und nur nach positiver Prüfung die Zahlung des Geldbetrages auf das durch die Identifikationsnummer des Zahlungsempfängers bezeichnenden Kontos genehmigt.
Vom Autorisierungsrechner wird jedenfalls anschließend in 7 eine Bestätigung über den Zahlungsempfänger auf das Display des Mobiltelefons übertragen.
Schließlich muß der Zahlungsabsender in 8 den zu zahlenden Geldbetrag beispielsweise durch bestätigenden Tastendruck freigeben. Die Überweisung wird in 9 ausgeführt.
Damit der Zahlungsempfänger eine Bestätigung über die erfolgte Zahlung erhält, überträgt in 10 der Autorisierungsrechner nach Freigabe des zu zahlenden Geldbetrages durch den Zahlungsabsender automatisch eine Nachricht auf ein Telekommunikationsgerät des Zahlungsempfängers. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Kurznachricht handeln, die mit dem Short Message Service an den Zahlungsempfänger übertragen wird. Es kommen aber auch andere Telekommunikationswege in
Betracht. Der Zahlungsempfänger muß nur über einen Funkempfänger mit einem Display, beispielsweise über ein Mobiltelefon oder Pager, oder über eine Mailbox oder ein Faxgerät verfügen, die über ein Mobilfunk- oder Festnetz erreicht werden kann.