B e s c h r e i b u n g
Firstabdeckung
Die Erfindung betrifft eine Firstabdeckung zur Verlegung auf dem First oder Grat eines Schrägdachs, wobei an beiden Längsrändern der Firstabdeckung von deren Innenraum ausgehende Anschlußstreifen vorgesehen sind, deren freie Randabschnitte der Kontur der Dacheindeckung anpaßbar sind.
Eine derartige Firstabdeckungen, die den Spalt zwischen den am First bzw. am Grat eines Schrägdachs aneinandergrenzenden Eindeckungen der Dachflächen überdeckt, ist als Firstkappe aus der DE 39 08 761 C bekannt. Bei dieser Firstkappe sind an den Längsrändern in Längsrichtung verlaufende gasdurchlässige bürstenartige Dichtelemnte angeordnet.
Außerdem ist es üblich, zur Belüftung des Dachraumes einerseits im Bereich an der Traufe und andererseits am First bzw. am Grat Lüftungsöffnungen vorzusehen. Im First- und Gratbereich werden zu diesem Zweck vor dem Eindecken der Firstabdeckungen Belüftungselemente und/oder Abdeckelemente eingebaut, wie sie beispielsweise aus der DE 33 06 837 oder EP 0 341 343 bekannt sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es den Zeitaufwand für die Abdichtung und Abdeckung eines belüfteten Firsts oder Grats zu reduzieren und in Querrichtung über den First strömende Luft so zu führen, daß eine Sogwirkung erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Firstabdeckung doppelwandig ausgeführt ist, indem die Anschlußstreifen im Innenraum der Firstabdeckung beabstandet von deren Innenfläche angebracht sind und einen Lüftungskanal bildend zu einer im Scheitelbereich der Firstabdeckung angeordneten Lüftungsöffnung führen, die den Luftaustausch zwischen Dachraum und Unterseite der Firstabdeckung ermöglicht.
Diese Firstabdeckung ist ohne gesondert zu verlegendes Belüftungselement verlegbar, ermöglicht die Belüftung und dichtet den First bzw. den Grat gegen eindringenden Regen ab. Infolge der doppelwandigen Ausführung der
Firstabdeckung ist bis zur Lüftungsöffnung im Scheitelbereich wird der Lüftungskanal zwischen der Unterseite der äußeren Abdeckung und der Oberseite der Anschlußstreifen gebildet.
Die Lüftungsöffnung ist von der Firstabdeckung überdeckt und kann als in Längsrichtung der Firstabdeckung im Scheitelbereich verlaufender Lüftungsschlitz ausgebildet sein. Bei einteiliger Ausführung beider Anschlußstreifen können im Scheitelbereich mehrere Lüftungsöffnungen mit beliebigen Querschnittsformen vorgesehen sein.
Der Eintritt von Flugschnee, Insekten oder Kleintieren wird verhindert, wenn die Lüftungsöffnung bzw. die Lüftungsöffnungen eine Abdeckung aus luftdurchlässigem feinporigem Material aufweisen. Die Abdeckung kann beispielsweise ein Vlies, ein feinmaschiges Gitter, Gewebe, Gewirke oder dergleichen sein. In diesem Fall wird eine einteilige Ausbildung von
Anschlußstreifen und Abdeckung bevorzugt.
Um einen Lüftungskanal mit definiertem Lüftungsquerschnitt zu bilden, können die Anschlußstreifen an zwischen ihnen und der Innenfläche der Firstabdeckung angeordneten Abstandhaltern befestigt sein.
Die Stabilität der Firstabdeckung wird erhöht, wenn die Abstandhalter als Querrippen bzw. als Abschnitte von Querrippen ausgebildet sind.
Die Anschlußstreifen können aus zumindest in Längsrichtung streckbarem wasserdichtem Material, beispielsweise aus dem aus der DE 195 23 834 C bekannten plastisch von Hand verformbaren Abdeckmaterial, bestehen. Beide Anschlußstreifen können miteinander verbunden sein oder einstückig als breiter Streifen ausgeführt sein. Das Anformen der Anschlußstreifen an die Dachoberfläche wird erleichtert, wenn auf der Unterseite der freien
Randabschnitte je ein Streifen aus selbstklebendem Material aufgebracht ist.
Bei einer anderen Ausführungsform der Firstabdeckung können die Anschlußstreifen bürstenartig ausgebildet sein, vorzugsweise in Form von streifenförmigen Bürsten.
Die Verlegung der Firstabdeckung wird erleichtert, wenn die Anschlußstreifen, insbesondere bürstenartige Anschlußstreifen, an der Firstabdeckung
schwenkbar gelagert sind. In diesem Fall können die Anschlußstreifen auch federnd gelagert sein, so daß sie im Anlieferungszustand etwa vertikal nach unten weisen und sich beim Auflegen der Firstabdeckung der Kontur der überdeckten Dacheindeckung anpassen. Da sich die freien Ränder von Bürsten beim Verlegen auf einem flach geneigten Dach gegen die Dachfläche verkeilen können, kann zur Montage eine etwa dachförmige Hilfsvorrichtung aus glattem biegsamem Material verwendet werden, welche die federnden Bürsten zur Außenseite drückt. Die Hilfsvorrichtung kann beispielsweise eine Folie sein. Nach dem Auflegen der Firstabdeckung kann die Hilfsvorrichtung in Firstrichtung abgezogen werden, bevor die Firstabdeckung befestigt wird.
Die Firstabdeckung kann beliebig lang ausgeführt sein und aus Metall, Kunststoff oder mineralischem Material wie Beton oder gebranntem Ton bestehen.
Schuppenartig überdeckend verlegbare Firstabdeckungen, insbesondere in Form von Firstpfannen, sind üblicherweise konisch ausgeführt, so daß die Innenkontur am überdeckenden Ende gleich der Außenkontur am überdeckten Ende ist. Dadurch verlaufen die Innenkanten der Längsränder schräg zueinander und divergieren zum überdeckenden Ende hin. Dadurch ist die Ebene der von den Innenkanten gebildeten Auflagelinien auf der seitlich benachbarten Dacheindeckung der Dachfläche zum überdeckenden Ende der Firstabdeckungen hin schräg nach unten geneigt, denn je weiter die Dachfläche in Fallrichtung vom First bzw. vom Grat entfernt ist, umso tiefer kommt diese zu liegen. Daher werden Firstabdeckungen in Form von Firstpfannen üblicherweise auf First- oder Gratlatten aufgelegt, welche die Firstabdeckungen abstützen.
Wenn die neue Firstabdeckung zur schuppenartig überdeckenden Verlegung auf dem First oder Grat eines eine profilierte Dacheindeckung aufweisenden
Schrägdachs vorgesehen ist, so können im Bereich der Längsränder der Firstabdeckung nach innen weisende keilförmige Verbreiterungen angeordnet sein, die zum überdeckenden Ende der Firstabdeckung hin breiter werden, so daß die unteren Innenkanten der Verbreiterungen parallel zueinander verlaufen. Dadurch liegen die Auflagelinien auf der seitlich benachbarten Dacheindeckung der Dachfläche in einer horizontalen Ebene.
Weil die von den Innenkanten der Verbreiterungen gebildeten Auflagelinien der erfindungsgemäßen Firstabdeckung parallel zum First bzw. zum Grat verlaufen, liegt die Firstabdeckung in einer horizontalen Ebene auf und bedarf nicht einer First- oder Gratlatte zur Abstützung. Auf einer profilierten Dacheindeckung liegen die Firstabdeckungen nur auf den erhöhten Punkten auf. Insbesondere auf Krempen aufweisenden Dachpfannen liegt eine kurze Firstabdeckung wie eine Firstpfanne - je nach Modell der Dachpfannen - auf zwei oder mehr Krempen auf. Da die Decklänge der Firstabdeckung und die Breite einer Dachpfanne unterschiedlich sind, wird auch im ungünstigsten Fall bei einem weit über die letzte stützende Krempe herausragenden Ende einer kurzen Firstabdeckung stets eine sichere horizontale Auflage erreicht.
Wird die Firstabdeckung auf dem First oder Grat eines Schrägdachs mit einer ebenen Dacheindeckung verlegt, so genügt es, im Bereich der Längsränder nach unten hervortretende Distanznoppen vorzusehen, welche die Firstabdeckung tragen. Zwischen den Distanznoppen verbleiben unter den Längsrändern der Firstabdeckung und der Oberfläche der ebenen Dacheindeckung freie Flächen für den Ein- bzw. Austritt von Luft. Sofern die Firstabdeckung Querrippen aufweist, können die Distanznoppen als Verlängerungen dieser Querrippen ausgebildet sein.
Soll die Firstabdeckung schuppenartig überdeckend auf dem First oder Grat eines Schrägdachs mit einer ebenen Dacheindeckung verlegt werden, so können die Distanznoppen zum überdeckenden Ende der Firstabdeckung hin höher sein als zum überdeckten Ende hin.
Sofern eine Firstabdeckung mit Querrippen zur schuppenartig überdeckenden Verlegung vorgesehen ist, so kann die Höhe der Querrippen zum überdeckenden Ende der Firstabdeckung hin zunehmen.
Wenn die Firstabdeckung auf einer First- oder Grat-Latte bzw. einem Balken abgestützt werden soll, so ist es vorteilhaft, wenn auf der Innenseite der Firstabdeckung - vorzugsweise im Scheitelbereich - nach unten weisende Vorsprünge zur Abstützung der Firstabdeckung vorgesehen sind. Die Vorsprünge gewährleisten einen ausreichenden Abstand zur Latte bzw. zum Balken, so daß stets ein Lüftungskanal mit ausreichendem Querschnitt frei bleibt.
In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Firstabdeckung im Querschnitt,
Fig. 2 eine zweite Firstabdeckung im Querschnitt,
Fig. 3 eine dritte Firstabdeckung in der Unteransicht und
Fig. 4 eine vierte Firstabdeckung in der Seitenansicht.
In Fig. 1 ist schematisch im Querschnitt eine Firstabdeckung 10 in Form einer Firstpfanne zur Verlegung auf dem First oder Grat eines Schrägdachs dargestellt. An beiden Längsrändern 12, 14 der Firstabdeckung 10 sind von deren Innenraum ausgehende Anschlußstreifen 16, 18 vorgesehen, deren freie Randabschnitte 20 bzw. 22 der Kontur der seitlichen Dacheindeckung anpaßbar sind. Die Anschlußstreifen sind im Innenraum der Firstabdeckung beabstandet von deren Innenfläche auf Abstandhaltern 24, 26 befestigt. Die Abstandhalter 24, 26 sind zugleich Abschnitte einer Querrippe 28. Zwischen den Anschlußstreifen 16, 18 ist im Scheitelbereich der Firstabdeckung 10 eine Lüftungsöffnung 30 vorhanden, die eine Abdeckung 32 aus luftdurchlässigem feinporigem Material, hier aus Vliesmaterial, aufweist. Die Anschlußstreifen 16, 18 bestehen aus in Längsrichtung streckbarem wasserdichtem Material gemäß DE 195 23 834 C und weisen an ihren freien Randabschnitten 20 bzw. 22 auf der Unterseite je einen Streifen 34 bzw. 36 aus selbstklebendem Material auf. Auf der Innenseite der Firstabdeckung ist ausgehend von der Querrippe 28 im
Scheitelbereich ein nach unten weisender Vorsprung 38 vorgesehen zur Abstützung der Firstabdeckung 10 auf einer Firstlatte 40. Die beiden Anschlußstreifen 16, 18 sind einstückig mit der Abdeckung 32 zu einer Einheit verbunden. Bei der Herstellung der Firstabdeckung ist die gesamte Einheit in einem einzigen Arbeitsgang in die Firstabdeckung 10 eingebracht und mit den
Abstandhaltern 24, 26 verklebt worden.
In Fig. 2 ist schematisch im Querschnitt eine zweite Firstabdeckung 1 10 mit bürstenartig ausgebildeten Anschlußstreifen 1 16, 1 18 gezeigt. In diesem Fall sind die bürstenartigen Anschlußstreifen 1 16, 1 18 im Bereich ihrer oberen Längsrändern nach innen federnd an der Querrippe 128 gelenkig gelagert, so daß die freien unteren Randabschnitte 120, 122 nach dem Auflegen der Firstabdeckung 1 10 auf der seitlichen Dacheindeckung aufliegen. Im Bereich von Erhöhungen bzw. von Krempen federn die bürstenartigen Anschlußstreifen 1 16, 1 18 zur Seite. Zwischen den oberen Längsrändern ist eine Abdeckung 132 aus Vlies angeordnet.
In Fig. 3 ist schematisch in der Unteransicht eine dritte Firstabdeckung 10 in Form einer Firstpfanne dargestellt, die zur schuppenartig überdeckenden Verlegung ohne First- oder Gratlatte auf dem First bzw. Grat eines eine profilierte Dacheindeckung aufweisenden Schrägdachs geeignet ist. Die Außenform der Firstabdeckung 210 entspricht etwa einem Abschnitt eines
Kegelmantels, wobei das breitere Ende am überdeckenden Endabschnitt 242 und das schmalere Ende am überdeckten Endabschnitt 244 liegen. Im Bereich der Längsränder 212, 214 der Firstabdeckung 210 sind nach innen weisende keilförmige Verbreiterungen 246, 248 angeordnet, die zum überdeckenden Endabschnitt 242 der Firstabdeckung 210 hin breiter werden, so daß die unteren Innenkanten 250, 252 der Verbreiterungen 246 bzw. 248 parallel zueinander verlaufen. Es versteht sich, daß die Verbreiterungen 246, 248 nicht ganz bis zum überdeckenden Endabschnitt 242 reichen, weil dieser frei bleiben muß, denn dessen Innenkontur muß zur schuppenartigen Überdeckung der Außenkontur des überdeckten Endabschnitts 244 entsprechen und einen gewissen Längsausgleich zulassen. Im Innenraum der Firstabdeckung 210 sind versteifende Querrippen 232 angeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in Fig. 3 keine Anschlußstreifen und Abdeckungen dargestellt, weil diese den vorstehend beschriebenen Ausführungen entsprechen.
In Fig. 4 ist schematisch in der Seitenansicht eine vierte Firstabdeckung 310 dargestellt, die zur schuppenartig überdeckenden Verlegung ohne First- oder Gratlatte auf dem First bzw. Grat eines eine ebene Dacheindeckung aufweisenden Schrägdachs geeignet ist. Im Bereich der Längsränder, hier dargestellt am Längsrand 314, sind nach unten hervortretende
Distanznoppen 354 vorgesehen, welche die Firstabdeckung 310 tragen. Unter dem Längsrand 314 ragt der freie Randabschnitt 322 des
Anschlußstreifens 318 hervor, der mit dem gegenüberliegenden hier verdeckten
zweiten Randstreifen mit der Abdeckung 332 aus feinporigem Material verbunden ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine hohe Streckbarkeit des Anschlußstreifens 318 nicht erforderlich, weil die vierte Firstabdeckung 310 zur Verlegung auf einem Schrägdach mit einer ebenen Dacheindeckung vorgesehen ist. Anschlußstreifen 318 und Abdeckung 332 sind in Längsrichtung der Dachpfanne 310 zum Überdeckten Endabschnitt 344 versetzt angeordnet und stehen dort über. Dies ist auch bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen der Fall.