Herstellung von oberflachenstrukturierten Formteilen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft e n Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen mit einer Oberflachenstruktur, insbesondere von Armaturenverkleidungen für Kraftfahrzeuge, wo- bei ein Rohmaterial in eine Form eingebracht wird, wobei eine Oberflache der(Form eine Negativstruktur der zu erzeugenden Oberflachenstruktur aufweist und wobei das Rohmaterial erwärmt wird, so daß es in Anlage an der Negativstruktur die Oberflachenstruktur bildet. Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines Mittels zur Erwärmung des Rohmaterials.
Insbesondere bei Armaturenverkleidungen im Cockpit von Kraftfahrzeugen werden Formteile verwendet, die eine strukturierte, insbesondere genarbte, Oberflache haben. Die einzelnen Elemente der Oberflachenstruktur sind beispielsweise linienartige oder flachige Vertiefungen.
Zur Herstellung der Formteile ist es bekannt, die Form auf etwa 300° C aufzuheizen, das Rohmaterial, insbesondere ein Kunstharzpulver, in die aufgeheizte Form einzustreuen und die Form zu rütteln, so daß sich das Rohmaterial über die negativ strukturierte Oberflache der Form und ggf. über nicht strukturierte Bereiche der Formoberflache verteilt. Beim Auftreffen des Rohmaterials auf die Formoberflache schmilzt es und verbindet sich zu dem Formteil. Dabei paßt es sich an die Negativstruktur der Formoberflache an, so daß die positiv strukturierte Oberfläche des Formteils entsteht.
Bei dem bekannten Verfahren wird das Rohmaterial durch Warme- leitung von der Form in das Rohmaterial hinein erwärmt . Da die treibende Kraft für die Warmeleitung der Temperaturunterschied zwischen der Form und dem Rohmaterial ist, muß die Temperatur der Form erhöht werden, wenn das Rohmaterial schneller erwärmt werden soll. Je nach Material gibt es andererseits eine mehr oder weniger hohe Höchsttemperatur, über die hinaus das Rohmaterial oder das bereits teilweise miteinander verschmolzene Material nicht erwärmt werden αarf.
Da das Rohmaterial sehr teuer ist, betragt die Dicke der nach dem bekannten Verfahren hergestellten Formteile in αer Regel nicht mehr als 0,3 mm.
Andererseits muß bei dem bekannten Verfahren eine ausreichende Menge Rohmaterial auf die Oberflache der Form aufgebracht werden, damit sich das Rohmaterial so gleichmaßig verteilen kann, daß das fertiggestellte Formteil berall eine ausreichende Dicke hat. Dabei bleibt überschüssiges, nicht vollständig verschmolzenes Rohmaterial übrig, das wieder entfernt werden muß. Typischerweise muß etwa 2/3 des aufgebrachten Rohmaterials wieder entfernt werden. Dieses Rohmaterial ist nur eingeschränkt wiederverwendbar, da zumindest teilweise bereits eine Erwärmung und Verformung stattgefunden hat .
Schließlich wird bei dem bekannten Verfahren die Form abgekühlt, um das hergestellte Formteil ablosen und entnehmen zu können. Die in der Form gespeicherte Warme geht dabei verlo- ren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die eine möglichst schnelle und Rohmaterial sparende Serienferti- gung der Formteile erlauben. Eine weitere Aufgabe der Erfm-
düng besteht darin, ein geeignetes Mittel zur Erwärmung des Rohmaterials anzugeben.
Die Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und durch eine Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelost. Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweils abhangigen Ansprüche.
Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Rohmaterial zumindest teilweise durch Infrarotstrahlung zu erwarmen. Die Erwärmung des Rohmaterials wird zumindest teilweise durch Absorption der Infrarotstrahlung bewirkt. Für die Vorrichtung zum Herstellen der Formteile wird vorgeschlagen, eine Strahlungsquelle zur Erzeugung von Infrarotstrahlung vorzusehen, die derart angeordnet ist, daß die Infrarotstrahlung in das zu erwärmende Rohmaterial einstrahlbar ist.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine Durchwarmung des Roh- ateπals zumindest teilweise ohne den langsamen Prozeß der Warmeleitung stattfindet. Weiterhin kann das Rohmaterial zuerst in die Form eingebracht werden bzw. im Bereich der negativ strukturierten Oberflache der Form angeordnet werden und erst danach mit der Erwärmung des Rohmaterials begonnen wer- den. Somit kann ohne die Gefahr einer zu früh beginnenden Verschmelzung des Rohmaterials dieses in der gewünschten Weise verteilt werden. Es wird daher nur so viel Rohmaterial benotigt, wie zur Bildung des gewünschten Formteils erforderlich ist. Jedoch ist die Erfindung nicht darauf be- schrankt, mit der Erwärmung des Rohmaterials erst nach dem Aufbringen auf die Oberflache der Form zu beginnen. Vielmehr kann mit einer Infrarotbestrahlung des Rohmaterials schon begonnen werden, bevor das gesamte benotigte Rohmaterial an der Oberflache der Form angeordnet ist. Insbesondere ist auch das schichtweise Aufbringen und Erwarmen des Rohmaterials in
mehreren Schritten möglich. Vor allem, wenn die Bestrahlung des Rohmaterials von derselben Seite der Form her wie das Aufbringen des Rohmaterials vorgenommen wird, ist das schichtenweise Aufbringen und Verschmelzen des Rohmaterials von Vorteil, da die Erwarmungswirkung der Infrarotstrahlung mit zunehmender Eindringtiefe abnimmt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Infrarotstrahlung durch das Material der Form hindurch m aas Rohmaterial eingestrahlt. Damit kann eine räumliche Trennung der Bestrahlungseinrichtung und der Einrichtung zum Aufbringen des Rohmaterials erreicht werden. Dies erleichtert einerseits die Konstruktion der Vorrichtung zum Herstellen der Formteile und verringert andererseits die Gefahr, daß Rohma- terial mit Teilen der Einrichtung zum Bestrahlen des Rohmaterials in Kontakt tritt. Jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschrankt, das Rohmaterial nur von einer Seite her zu bestrahlen. Vielmehr kann das Rohmaterial aus mehreren Richtungen bestrahlt werden. Dabei kann insbesondere eine Mehrzahl von Infrarot-Strahlungsquellen und/oder eine Einrichtung zum Umlenken der Infrarotstrahlung eingesetzt werden. Die Bestrahlung des Rohmaterials aus mehreren Richtungen hat den Vorteil, daß auch Rohmaterial mit größeren Schichtdicken schnell durchwärmt werden kann, z. B. Schichtdicken von mehr als 1 mm.
Unter dem Ausdruck „anordnen des Rohmaterials an einer Oberflache der Form" wird verstanden, daß eine Relativbewegung des Rohmaterials und der Form stattfindet, wobei das Rohmate- rial und/oder die Form bewegt werden kann.
Bei einer Weiterbildung des Verfahrens wird das Rohmaterial mittels elektrischer Feldkrafte m Anlage an die Negativstruktur gebracht. Insbesondere bei Verwendung eines Pulvers und/oder Granulates als Rohmaterial können somit an sich
bekannte Verfahren zum Auftragen von Rohmaterial an einer Oberflache angewendet werden. Dabei kann auf schnelle und gleicnmaßige Weise exakt die gewünschte Verteilung des Rohmaterials erreicht werden. Ein Vorteil dieser Weiter- bildung besteht darin, daß auch dann überschüssiges Rohmaterial vermieden wird, wenn die Erwärmung des Rohmaterials schon vor dem Aufbringen des vollständigen Rohmaterials begonnen wird.
Vorzugsweise wird das aus dem Rohmaterial hergestellte Formteil von der Negativstruktur abgelost, indem ein Fluid, insbesondere ein Gas, durch Offnungen in der Form hindurch gegen die Oberflachenstruktur geleitet wird. Diese Vorgehensweise ist besonders schonend für das hergestellte Formteil und sie vereinfacht das Ablosen des Formteils von der Form. Sofern auch ein Warmeubertrag von der Form auf das zu erwärmende Rohmaterial ausgenutzt werden soll und die Form daher eine bestimmte Temperatur haben soll, ist weiterhin von Vorteil, daß die Form nicht abgekühlt werden muß, um das Formteil abzulösen. Das Rohmaterial für das nächste herzustellende Formteil kann daher früher an der Oberflache der Form angeordnet werden und eine vorherige Erwärmung der Form ist nicht oder nur geringfügig erforderlich.
Vorzugsweise liegen zumindest wesentliche, die Erwärmung des Rohmaterials bewirkende, Strahlungsanteile der Infrarotstrahlung im Wellenlangenbereich des nahen Infrarot. Unter nahem Infrarot wird der Wellenlangenbereich verstanden, der zwischen dem sichtbaren Wellenlangenbereich und 1,2 μm Wellen- lange liegt. Insbesondere wird die Infrarotstrahlung von einer Temperatur-Strahlungsquelle emittiert, die eine Emissionstemperatur von 2500 K oder hoher hat, insbesondere von 2900 K oder hoher. Strahlungsquellen dieser Art sind besonders gut steuerbar und emittieren elektromagnetische Strahlung hoher Strahlungsflußdichte. Daher ist eine schnelle
und zeitlich exakt steuerbare Erwärmung des Rohmaterials möglich. Weiterhin können bestimmte Bereiche, etwa Bereiche mit größerer Schichtdichte des Rohmaterials mit höherer oder niedrigerer Strahlungsflußdichte bestrahlt werden. Vor allem aber lassen sich innerhalb weniger Sekunden Formteile mit fast beliebigen Schichtdicken herstellen.
Strahlungsanteile, die von dem zu erwärmenden Rohmaterial nicht absorbiert wurden, werden vorzugsweise in Richtung des Rohmaterials zurück reflektiert. Zur Reflexion kann die Form selbst beitragen, etwa Rander oder andere, nicht durch Rohmaterial abgedeckte, Teile der Form und es können zusätzliche, separate Reflektoren verwendet werden.
Vorzugsweise wird das Material der Form derart ausgewählt oder vorbereitet, daß sein Absorptionsgrad im nahen Infrarot Werte kleiner als 0,4, insbesondere kleiner als 0,2 hat. Wenn die Infrarotstrahlung durch das Material der Form hindurch in das Rohmaterial eingestrahlt wird, findet nur eine geringe Schwächung der Infrarotstrahlung statt. Andererseits nimmt die Form abhangig von der Dauer und Leistung der Bestrahlung eine bestimmte Temperatur an, die vorteilhaft für die Serienfertigung der Formteile ist. Zu Beginn der Erwärmung des Rohmaterials übertragt die Form Warme auf das Rohmaterial durch Warmeleitung. Je nach Hohe der Formtemperatur und je nach Hohe der für die Herstellung der Form erforderliche Temperatur des Rohmaterials, findet mit fortschreitender Erwärmung des Rohmaterials entweder ein weiterer Warmeuber- trag von der Form auf das Rohmaterial statt, oder verliert das Rohmaterial zumindest weniger Warme an die Form als bei kalter Form.
Bei einer Weiterbildung der Vorrichtung weist diese eine Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Feldkräfte auf, um das Rohmaterial an der Formoberflache anzuordnen. Insbesondere
ist die Form an der Oberflache elektrisch leitfahig. Als geeignetes Material für die Form, um die Infrarotstrahlung durch die Form hindurch in das Rohmaterial einzustrahlen, wird Quarzglas vorgeschlagen.
Bei einer Weiterbildung weist die Form Offnungen auf, um ein Fluid, insbesondere ein Gas, an die Oberflache mit der Negativstruktur zu leiten und ein anliegendes Formteil abzulösen. Insbesondere sind die Offnungen ventilartig ausgebildet, um einen Fluidstrom m umgekehrte Richtung zu blockieren und/oder um die Oberflache der Form zumindest annähernd voll- standig zu schließen.
Weiterhin wird die Verwendung einer Infrarot-Strahlungsquelle zur Strahlungserwarmung eines Rohmaterials vorgeschlagen, um aus dem an einer Negativform anliegenden Rohmaterial ein oberflachenstrukturiertes Formteil zu bilden, wobei zumindest ein Teil der zum Erwarmen des Rohmaterials erforderlichen Energie durch elektromagnetische Strahlung von der Infrarot- Strahlungsquelle in das Rohmaterial übertragen wird.
Vorzugsweise wird zumindest ein Teil der Infrarotstrahlung durch das Material der Negativform hindurch in das Rohmate- rial eingestrahlt.
Bevorzugtermaßen weist die Infrarot-Strahlungsquelle einen Temperaturstrahler auf, der bei Emissionstemperaturen von 2500 K oder hoher, insbesondere von 2900 K oder hoher, be- treibbar ist.
Vorzugsweise ist die Infrarot-Strahlungsquelle eine Halogenlampe .
In weiterer Ausgestaltung weist die Infrarot-Strahlungsquelle einen Rohrenstrahler mit einem sich m einer strahlungsdurch- lassigen Rohre, insbesondere in einer Quarzglasrohre, erstreckenden Glühfaden auf.
Die Infrarot-Strahlungsquelle kann mit einem Reflektor zur Reflexion von emittierter Strahlung in Richtung des zu erwärmenden Rohmaterials kombiniert sein.
Ausfuhrungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nun anhand der Zeichnung naher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausfuhrungsbeispiele beschrankt. Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Eine Vorrichtung zum Herstellen von Formteilen mit einer Oberflachenstruktur m schematischer Schnittdarstellung,
Fig. 2 eine Ansicht der Oberflachenstruktur eines in der Vorrichtung nach Fig. 1 hergestellen Formteils und
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Infrarot-Strahlungsquelle zur Bestrahlung von Rohmaterial.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Form 2 mit einer Strukturoberflache 4 auf zur Herstellung von Formteilen 1 mit der in Fig. 2 dargestellten Oberflachenstruktur. Die Strukturoberflache 4 ist dabei ein Negativ der n Fig. 2 gezeigten strukturierten Oberflache 11 des Formteils 1. Die strukturierte Oberflache 11 weist linienartige Vertiefungen 12 auf, die sich teilweise kreuzen und eine sogenannte genarbte Oberflache bilden. Dementsprechend weist die Strukturoberflache 4 der Form 2 in Fig. 1 nicht dargestellte linienartige Erhebungen auf.
Eine Pulvereinrichtung 6 mit Pulvervorrat 7 enthalt einen Vorrat von Kunstharzpulver 3. Um ein Formteil 1 herzustellen, wird mittels der Pulvereinrichtung 6 das Kunstharzpulver 3 in der gewünschten Dicke und Verteilung auf die Strukturober- flache 4 aufgebracht. Um darzustellen, daß es sich bei der auf der Strukturoberflache 4 der Form 2 angeordneten Schicht sowohl um Kunstharzpulver 3 als auch um ein bereits fertiggestelltes Formteil 1, oder um beliebige Zwischenstufen handeln kann, ist diese Schicht in Fig. 1 sowohl mit dem Bezugszei- chen 1 als auch mit dem Bezugszeichen 3 bezeichnet.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist weiterhin eine Einrichtung zum Erzeugen elektrischer Feldkrafte auf, um das Kunstharzpulver 3 von der Pulvereinrichtung 6 auf der Struk- turoberflache 4 zu deponieren. Die Einrichtung zum Erzeugen von elektrischen Feldkraften weist eine Hochspannungsquelle 8 auf. Der positive Pol der Hochspannungsquelle 8 ist über eine elektrische Leitung mit der Pulvereinrichtung 6 verbunden. Der andere Pol der Hochspannungsquelle 8 ist über eine elek- frische Leitung 10 mit Erde 9 und mit der Form 2 verbunden. Die Polung der Hochspannungsquelle kann auch umgekehrt sein.
Weiterhin ist unterhalb, d. h. auf der gegenüberliegenden Seite der Form 2, eine Infrarot-Strahlungsquelle 5 vorge- sehen.
Zur Herstellung eines Formteils 1 wird zunächst das Kunstharzpulver 3 aufgrund der elektrischen Feldkrafte des Hochspannungsfeldes von der Pulvereinrichtung 6 auf der Struk- turoberflache 4 angeordnet. Insbesondere mit Ausstoßen einer vorgegebenen Menge des Kunstharzpulvers 3 oder durch Steuerung der Ausstoßmenge abhangig von einem Meßwert der auf die Strukturoberflache 4 aufgebrachten Pulverdicke oder -menge wird das Kunstharzpulver 3 m der gewünschten Verteilung an der Strukturoberflache 4 angeordnet.
Bereits wahrend des Aufbπngens des Kunstharzpulvers 3 oder danach wird das Kunstharzpulver 3 mit Infrarotstrahlung aus der Infrarot-Strahlungsquelle 5 bestrahlt. Dabei tritt Infra- rotstrahlung durch das Material der Form 2 hindurcr m das Kunstharzpulver 3 ein und wird dort absorbiert. Durch das Kunstharzpulver 3 hindurch tretende Infrarotstrahlung kann mittels in Fig. 1 nicht dargestellter Reflektoren m Richtung des Kunstharzpulvers 3 zurück reflektiert werden. Aufgrund der Bestrahlung erwärmt sich das Kunstharzpulver 3, schmilzt und bildet einen Materialverbund, so daß das Formteil 1 entsteht. Abhangig von der Art des Kunstharzes findet unter Umstanden eine Vernetzung des Kunstharzmateπals statt. Wahrend der beschriebenen thermoplastischen Verformung paßt sich das Kunstharz der Negativstruktur der Strukturoberflache 4 an, so daß die strukturierte Oberflache 11 gebildet wird.
Anstelle der m Fig. 1 dargestellten Einrichtung zur Erzeugung des elektrischer Hochspannungsfeldes können auch andere an sich bekannte, gleich wirkende Einrichtungen eingesetzt werden. Beispielsweise kann das sogenannte „Tribo" -Verfahren angewendet werden, wobei die Pulverteilchen ausschließlich durch reibungselektrische Vorgange beim turbulenten Durchströmen eines Kunststoffkanals m einem Spruhorgan der Pul- veremrichtung 6 aufgeladen werden.
Nach der thermoplastischen Verformung des Kunstharzes zu dem Formteil 1 wird das Formteil 1 von der Strukturoberflache 4 abgelost. Hierzu wird durch nicht dargestellte Leitungen Druckluft zugeführt. Diese Leitungen enden an der Unterseite der Form 2 an den dort beginnenden ventilartigen Offnungen 15. Durch die Offnungen 15 hindurch trifft die Druckluft auf die strukturierte Oberflache 11 des Formteils 1 und hebt dieses von der Strukturoberflache 4 ab. Die Anzahl und der Durchmesser der ventilartigen Offnungen 15 ist abhangig von
der Stabilität der Formteile 1, die mittels der Form 2 hergestellt werden. Die Ausgestaltung der einzelnen ventilartigen Offnungen ist an sich bekannt und wird hier nicht naher beschrieben. Bevorzugt wird die Verwendung solcher ventilartigen Offnungen, deren Ventil zusammen mit der
Strukturoberflache 4 der Form 2 eine nahezu ununterbrochene durchgehende Oberflache bilden. Dadurch wird eine Nachbearbeitung des Formteils 1 vermieden, beispielsweise das Entfernen von Vorsprungen der strukturierten Oberflache 11, die sich durch Eindringen des Kunstharzes in die ventilartigen Offnungen 15 bilden konnten.
Ein spezielles Ausfuhrungsbeispiel der Infrarot-Strahlungsquelle 5 ist in Fig. 3 dargestellt. Sie weist zwei Rohren- strahier 20 auf, die jeweils einen Wolfram-Faden 22 aufweisen. Die Wolfram-Faden 22 sind Glühfaden, die sich etwa in der Zentrumslinie einer langgestreckten Quarzglasrohre 21 erstrecken ( n Fig. 3 senkrecht zur Bildebene) . Die Rohrenstrahler 20 sind in Ausnehmungen eines Reflektorkorpers 23 angeordnet, wobei die Ausnehmungen ebenfalls, entsprechend den Rohrenstrahlern 20, langgestreckt sind und jeweils ein parabolisches Querschnittsprof l aufweisen. Anstelle eines parabolischen Querschnittsproflls können auch andere Querschnittsprofile verwendet werden, beispielsweise trapez- formige und/oder andere Querschnittsprofile, insbesondere zur Einstellung einer definierten Strahlungsverteilung m dem Kunstharz .
Die Oberflachen der m Fig. 3 gezeigten Ausnehmungen und die sich m horizontaler Richtung erstreckenden Oberflachen-be- reiche an der Unterseite des Reflektorkorpers 23 sind als Reflektorflachen 24 zur Reflexion der Infrarotstrahlung ausgebildet. In der Anordnung von Fig. 1 läge die Unterseite des Reflektorkorpers 23 oben.
Durch Variation des elektrischen Stromes, der durch die Wolfram-Faden 22 fließt, wird die Temperatur der Wolfram-Faden 22 und damit die spektrale Lage des Strahlungsfluß-dich- te-Maximums und die Gesamt-Strahlungsleistung der emittierten Stranlung eingestellt. Die Wolfram-Faden 22 weisen eine geringe thermische Trägheit auf, da ihre Masse und damit auch ihre Wärmekapazität gering ist. Innerhalb von Sekundenbruchteilen kann die volle Strahlungsleistung durch Einschalten des elektrischen Stromes erreicht werden und kann umgekehrt durch Abschalten des elektrischen Stromes die Emission von Strahlung gestoppt werden. Durch geeignete, an sich bekannte elektronische Steuerungseinrichtungen wird beim Einschalten des Stromes schnell ein zeitlich konstanter Temperaturwert der Wolfram-Faden 22 erreicht.
Um eine Erwärmung des Reflektorkorpers 23 zu vermeiden, ist dieser vorzugsweise aktiv kuhlbar, d. n. beispielsweise flus- sigkeitsgekuhlt . Somit erwärmt sich die Reflektor-oberflache 24 höchstens geringfügig und tragt nicht nennenswert zu einer Totzeit der Regelung der Strahlungsflußdichte bei. Auf diese Weise kann die auf das Kunstnarzmaterial eingestrahlte Infrarotstrahlung als Funktion der Zeit bei der Herstellung jedes einzelnen Formteils 1 exakt reproduziert werden.
Bezugszeichenliste
1 Formteil
2 Form 3 Kunstharzpulver
4 Strukturoberflache
5 Infrarot-Strahlungsquelle
6 Pulvereinrichtung
7 Pulvervorrat 8 Hochspannungsquelle
Erde elektrische Leitung strukturierte Oberflache linienartige Vertiefungen ventilartige Öffnung Rohrenstrahler Quarzglasrohre Wolfram-Faden Reflektorkorper Reflektoroberflache