Verfahren zur Erfassung einer Schädigung von wenigstens einem in einem
Abgaskanal einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten
NOx-Speicherkatalystor
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung einer Schädigung von wenigstens einem in einem Abgaskanal in einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten NOx- Speicherkatalysator mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
Es ist bekannt, zur Reinigung eines Abgases der Verbrennungskraftmaschine Katalysatoren in dem Abgaskanal der Verbrennungskraftmaschine anzuordnen. Während eines Verbrennungsvorgangs eines Luft-Kraftstoff-Gemisches entstehen unter anderem gasförmige Schadstoffe, wie Stickoxide NOx, Kohlenmonoxid CO und unverbrannte Kohlenwasserstoffe HC, die an den Katalysatoren in weniger umweltrelevante Reaktionsprodukte konvertiert werden können. Allerdings lassen sich die Konvertierungsreaktionen jeweils nur auf bestimmte Gaskomponenten optimieren und zwar in Abhängigkeit von einem Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine.
Der Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine läßt sich anhand eines Lambdawertes charakterisieren, der die stöchiometrischen Verhältnisse von Sauerstoff zu einem Kraftstoff widerspiegelt. Liegt Sauerstoff in einem Überschuß vor, so ist λ > 1 , und die Verbrennungskraftmaschine befindet sich in einem sogenannten mageren Arbeitsmodus. Überwiegt der Kraftstoff, so liegt ein fetter Arbeitsmodus mit λ < 1 vor, während bei stöchiometrischen Bedingungen λ = 1 ist. Eine Bildung reduzierender Gaskomponenten wie CO, HC oder H2 ist im allgemeinen unter fetter Atmosphäre (λ < 1 ) begünstigt.
Reduzierende Gaskomponenten sind mit Sauerstoff oxidierbar (Konvertierungsreaktion). Eine Einstellung eines Gleichgewichts dieser Reaktion kann durch die bekannten Katalysatoren unterstützt werden. In einem Arbeitsmodus mit λ > 1 werden die reduzierenden Gaskomponenten größtenteils umgesetzt und eine Emission von CO, HC oder H2 ist relativ gering. Mit weiter sinkenden Lambdawerten - also in fetter Atmosphäre - steigen allerdings die Emissionen deutlich an.
NOx wird in der Konvertierungsreaktion mit den reduzierenden Gaskomponenten umgesetzt, wobei auch hier die Gleichgewichtseinstellung durch bekannte Katalysatoren optimiert werden kann. Naturgemäß kann eine weitestgehende Reduktion des NOx jedoch nur in einem Arbeitsmodus mit λ < 1 stattfinden. Demnach können lediglich bei stöchiometrischen Bedingungen (λ = 1 ) beide Schadstoffgruppen, reduzierende Gaskomponenten und NOx, in einem ausreichenden Maße umgesetzt werden.
Moderne Verbrennungskraftmaschinen werden zwecks einer Optimierung eines Kraftstoffverbrauchs bevorzugt in dem mageren Arbeitsmodus betrieben. Um trotzdem eine NOx-Emission möglichst niedrig zu halten, ist bekannt, das NOx in NOx-Speichern zu absorbieren. Die NOx-Speicher können auch direkt mit den die Konvertierungsreaktion von NOx unterstützenden Katalysatoren zusammengefaßt werden zu den bekannten NOx-Speicherkatalysatoren. Dabei wird NOx oberhalb einer Katalysator-Anspring-Temperatur von 150 °C bis 270 °C so lange in den NOx- Speicherkatalysatoren durch Chemiesorption eingelagert, bis eine Speicherkapazität oder eine NOx-Desorptionstemperatur überschritten wird.
Es ist daher bekannt, die Verbrennungskraftmaschine in Abhängigkeit vorgebbarer Grenzwerte, wie beispielsweise Gehalt des Abgases an NO , CO oder HC stromabwärts des NOx-Speicherkatalysators, wieder unter fetter Atmosphäre zu betreiben. Unter diesen Bedingungen wird dann das eingelagerte NOx wieder desorbiert und an dem NOx-Speicherkatalysator in der Konvertierungsreaktion mit Hilfe der reduzierenden Gaskomponenten umgesetzt (NOx-Regeneration).
Es ist ferner bekannt, zur Erfassung der Parameter, die einen Wechsel des Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine initiieren sollen, unter anderem Gassensoren in dem Abgaskanal anzuordnen. Die Gassensoren können dabei stromab oder stromauf des NOχ-Speicherkatalysators ein Signal entsprechend einem Gehalt der Gaskomponenten am Abgas zur Verfügung stellen. Derartige Gassensoren können beispielsweise Lambdasonden oder komponentenspezifische Sensoren, wie NOx- Sensoren, sein.
In einem dynamischen Betrieb der Verbrennungskraftmaschine kann es zu einer Schädigung des NOx-Speicherkatalysators kommen, die zu einer Verschlechterung einer NOχ-Speicherfähigkeit und/oder einer Deaktivierung des Katalysators führen kann. Die Schädigungen können dabei reversibel oder irreversibel sein. Irreversible Schäden
sind beispielsweise alterungsbedingte Schädigungen (thermische Schädigung), wie eine Sinterung einer Katalysatorkomponente, eine Entmischung von Katalysator und Speicherkomponente und eine zunehmend inhomogene oberflächennahe NOx- Beladung des NOx-Speicherkatalysators. Weiterhin kann es auch zu einem physischen Masseverlust des NOx-Speicherkatalysators infolge fortschreitender korrosiver Prozesse kommen.
Daneben treten reversible Schädigungen auf, wie sie beispielsweise durch eine Verschwefelung des NOx-Speicherkatalysators entstehen können. Kraftstoffe enthalten in wechselnden Anteilen Schwefel. Während eines Verbrennungsvorgangs, insbesondere in magerer Atmosphäre, entstehen dabei Schwefeloxide SOx. Diese werden ebenso wie das NOx von dem NOx-Speicherkatalysator als Sulfat absorbiert. Eine Sulfatkornbildung innerhalb des NOx-Speicherkatalysators kann dann einerseits zu einer Reduzierung der Speicherkapazität führen, und andererseits bilden die Sulfatkörner einen Angriffspunkt für korrosive Prozesse. Es ist daher bekannt, eine SOx- Regeneration des NO^Speicherkatalysators in regelmäßigen Zyklen durchzuführen. Da allerdings eine thermodynamische Stabilität des Sulfats wesentlich größer ist als die des während der NOχ-Absorption gebildeten Nitrats, müssen zur SOx-Regeneration deutlich höhere Temperaturen vorliegen. Dies führt allerdings zu einer Beschleunigung der thermischen Schädigungen. Nachteilig bei allen bekannten Verfahren ist es, daß sie nicht eine Unterscheidung zwischen reversiblen und irreversiblen Schädigungen erlauben. Dies wird um so gravierender, wenn die NOχ- beziehungsweise SO - Regeneration mittels der durch die Gassensoren zur Verfügung gestellten Signale gesteuert werden soll. Liegt in einem solchen Fall eine irreversible Schädigung des NOχ- Speicherkatalysators vor, so kann dies bei der Steuerung nicht berücksichtigt werden, und infolgedessen kommt es zu erhöhten Schadstoffemissionen und/oder zu einer unnötigen Initiierung der NOx- und SOx-Regeneration. Letztendlich muß dann eine arbeits- und kostenintensive Wartung, bei der gegebenenfalls lediglich eine Grenzwertanpassung an einen neuen Katalysatorzustand erfolgt, durchgeführt werden.
Aufgabe des vorliegenden Verfahrens ist es, eine Selbstregulierung der Grenzwerte für einen Betrieb des NOχ-Speicherkatalysators infolge einer irreversiblen Schädigung zu ermöglichen und die Steuerung des Betriebs des NOx-Speicherkatalysators mit Hinsicht auf eine möglichst kleine Schadstoffemission zu optimieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren zur Erfassung einer Schädigung eines NOx-Speicherkatalysators mit den im Anspruch 1 genannten Merk-
malen gelöst. Dadurch, daß ein Signalverlauf der wenigstens einen Gaskomponente während und nach dem Wechsel des Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine von dem Gassensor erfaßt wird und der Signalverlauf der wenigstens einen Gaskomponente in wenigstens einer vorgebbaren Zeitspanne mit einem vorgebbaren Sollverlauf für die wenigstens eine Gaskomponente verglichen wird, kann eine Art der Schädigung anhand eines Schädigungsmusters, das sich aus einer Abweichung des Signalverlaufs vom Sollverlauf ergibt, ermittelt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird ein vorgebbarer Schwellenwert entsprechend einer Größe und/oder eines Verlaufs und/oder einer Dauer der Abweichung gebildet. Beim Überschreiten des Schwellenwertes werden dann, je nachdem ob es sich um eine irreversible oder reversible Schädigung handelt, eine Regenerationsmaßnahme initiiert und/oder ein Wartungssignal erzeugt.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird entsprechend einer vorliegenden irreversiblen Schädigung anhand des Schwellenwertes ein Korrekturwert für die Grenzwerte des NOx-Speicherkatalysators gebildet. Auf diese Weise können beispielsweise die Regenerationsmaßnahmen dem neuen Katalysatorzustand angepaßt werden.
Des weiteren kann erst beim Überschreiten des Korrekturwertes über einen vorgebbaren Toleranzwert das Wartungssignal erzeugt werden. Die Wartung braucht dann nur noch beim Vorliegen einer entsprechend hohen irreversiblen Schädigung des NOx-Speicherkatalysators durchgeführt zu werden.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Anordnung eines Katalysatorsystems in einem Abgaskanal einer Verbrennungskraftmaschine;
Figur 2 einen Verlauf eines Meßsignals an einem NOχ-Sensor stromab eines NOx-Speicherkatalysators;
Figuren einen Verlauf eines Meßsignals eines
3 und 4 NOx-Sensors stromab eines NOx-Speicherkatalysators unter
Berücksichtigung einer NH3-Querempfindlichkeit;
Figur 5 einen Verlauf von Lambda stromab und stromauf eines NOx-
Speicherkatalysators während eines Wechsels eines Arbeitsmodus einer Verbrennungskraftmaschine und
Figuren einen Einfluß ausgewählter Schädigungsmuster
6 bis 11 während einer vorgebbaren Zeitspanne auf einen Verlauf von
Lambda stromab eines NOx-Speicherkatalysators.
In der Figur 1 ist in schematischer Weise eine Anordnung eines Katalysatorsystems 10 in einem Abgaskanal 12 einer Verbrennungskraftmaschine 14 dargestellt. Das Katalysatorsystem 10 umfaßt einen NOx-Speicherkatalysator 16 und einen Vorkatalysator 18 sowie diverse Temperatursensoren 22. Weiterhin befinden sich Gassensoren 19, 20, 21 in dem Abgaskanal 12, die zur Erfassung wenigstens einer Gaskomponente eines Abgases der Verbrennungskraftmaschine dienen und ein Signal entsprechend eines Gehalts der Gaskomponente am Abgas bereitstellen. Solche Gassensoren 19, 20, 21 sind bekannt und können beispielsweise NOx-Sensoren oder Lambdasonden sein.
Ein Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine 14 kann mittels eines Motorsteuergerätes 24 geregelt werden. Wird beispielsweise ein Arbeitsmodus mit λ < 1 (fette Atmosphäre) gewünscht, so muß eine Sauerstoffkonzentration in einem Saugrohr 26 vor einer Verbrennung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches gesenkt werden. Damit erhöhen sich der Gehalt reduzierender Gaskomponenten im Abgas im Vergleich zu einem Gehalt an Sauerstoff. Beispielsweise kann ein solcher Arbeitsmodus durch eine Reduzierung eines Volumenstroms angesaugter Luft mittels einer Drosselklappe 28 und durch gleichzeitige Zuführung sauerstoffarmen Abgases über ein Abgasrückflußventil 30 erfolgen.
In einem Arbeitsmodus mit λ > 1 (magere Atmosphäre) wird neben NOx auch SOx im NOx-Speicherkatalysator 16 absorbiert, während die geringen Anteile reduzierender Gaskomponenten fast vollständig im Vorkatalysator 18 umgesetzt werden. In Abhängigkeit von einer Kapazität und einer Desorptionstemperatur des NOχ- Speicherkatalysators 16 muß die Verbrennungskraftmaschine 14 zur Regeneration mit λ
< 1 betrieben werden (NOx-Regeneration). In einem solchen Arbeitsmodus wird das zuvor absorbierte NOx an einer katalytisch aktiven Oberfläche des NOx- Speicherkatalysators 16 durch die reduzierenden Gaskomponenten abgebaut (Konvertierungsreaktion).
Ebenfalls absorbiertes SOx wird in Form von Sulfat in dem NOx-Speicherkatalysator 16 eingelagert, wobei allerdings eine Reversibilität dieses Einlagerungsprozesses im Gegensatz zu der Einlagerung von NOx wesentlich höhere Temperaturen erfordert. Somit muß zur Entschwefelung eine Mindestentschwefelungstemperatur und ein Lambdawert < 1 vorliegen (SOx-Regeneration).
Eine Entschwefelungsnotwendigkeit ergibt sich aus einer Effizienz des NOx- Speicherkatalysators 16 für die Konvertierungsreaktion von NOx. Die Erfassung der Effizienz kann mit Hilfe des Gassensors 21 erfolgen, der beispielsweise eine NOχ- Konzentration hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 mißt. Aufgrund von Erfahrungswerten oder über eine Messung der NOx-Konzentration vor dem NOx- Speicherkatalysator 16 - beispielsweise mit zumindest einem der Gassensoren 19, 20 - kann ein Verschwefelungsgrad und damit die Effizienz bestimmt werden. Über die Temperatursensoren 22 läßt sich eine aktuelle Temperatur (Katalysatortemperatur) am NOx-Speicherkatalysator 16 erfassen, während der aktuelle Lambdawert vor dem NOx- Speicherkatalysator 16 wiederum über die Gassensoren 19, 20 bestimmbar ist, sofern diese Lambdasonden sind.
Neben der vorab dargestellten Verschwefelung stellt auch eine Belegung des NOχ- Speicherkatalysators 16 mit Kondensat oder Ruß eine reversible Schädigung des NOx- Speicherkatalysators 16 dar. Daneben können aber auch irreversible Schädigungen auftreten. Solche irreversiblen Schädigungen infolge von Alterungserscheinungen und/oder thermischer Schädigungen können sowohl eine Speicherkomponente als auch eine Katalysatorkomponente des NOx-Speicherkatalysators 16 betreffen. So führen beispielsweise eine Entmischung oder Phasenumwandlungen der Katalysator- und Speicherkomponenten, eine Sinterung der Katalysatorkomponente oder eine zunehmend inhomogene oberflächennahe NOx-Beladung des NOx- Speicherkatalysators 16 zu einer erhöhten NOx-Emission. Daneben kann durch fortschreitende korrosive Prozesse ein physischer Massenverlust auftreten. Insgesamt ist damit sowohl eine NOx-Speicherfähigkeit als auch eine katalytische Aktivität gemindert.
Ist der Gassensor 21 stromab des NOx-Speicherkatalysators 16 ein NOx-Sensor, so kann bei Vorliegen einer Schädigung ein Signalverlauf, wie in Figur 2 dargestellt, verfolgt werden. Dabei sind zwei beispielhafte Signalverläufe, bei denen ein unterschiedliches Schädigungsmuster vorliegt, nebeneinander dargestellt. Ein Sollverlauf für das von dem NOx-Sensor zu erfassende Meßsignal (gestrichelte Linie) kann dabei direkt mit dem Signalverlauf (durchgezogene Linie) verglichen werden. Der Sollverlauf kann in bekannter Weise aus einem Modell für den NOx-Speicherkatalysator 16 und gemessenen oder berechneten Rohemissionen der Verbrennungskraftmaschine 14 berechnet werden.
Zunächst wird in einer Phase tm der NOx-Speicherkatalysator 16 mit einer mageren Atmosphäre (λ > 1 ) beaufschlagt. Ab einem Zeitpunkt T3 wechselt der Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine 14, und der NOx-Speicherkatalysator 16 wird für eine Phase tf zur NOx-Regeneration mit einer fetten Atmosphäre beaufschlagt. Die Mittel zur zumindest temporären Beeinflussungen von wenigstens einem Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine 14 während des Wechsels des Arbeitsmodus sind bekannt und sollen hier nicht näher erläutert werden. Ebenso ist bekannt, die Regeneration des NOx-Speicherkatalysators über geeignete Betriebsparameter des NOx- Speicherkatalysators 16 zu steuern. So kann beispielsweise der Wechsel des Arbeitsmodus anhand eines applizierbaren Grenzwertes für die NOx-Konzentration nach dem NOx-Speicherkatalysator 16 initiiert werden.
Der Sollverlauf zeigt nach dem Wechsel des Arbeitsmodus einen deutlichen Anstieg der NOx-Emission, da unter den nun vorliegenden Bedingungen eine Desorption von NOx stattfindet, und es nicht möglich ist, eine gesamte NO -Masse an den Katalysatorkomponenten umzusetzen. Eine kurzfristige Verzögerung des Anstieges der NOx-Emission kurz nach dem Wechsel des Arbeitsmodus (bis zum Zeitpunkt T4) basiert dabei auf einem Totvolumen des NOχ-Speicherkatalysators 16.
Der Signalverlauf auf der linken und der rechten Seite zeigt jeweils eine signifikante Abweichung von dem Sollverlauf. So beginnt bei einem Schädigungsmuster 32 die Sättigung des NOx-Speicherkatalysators 16 wesentlich früher (Zeitpunkt T-|) als bei dem Sollverlauf (Zeitpunkt T2). Hieraus läßt sich auf Schädigungen infolge thermischer Alterung schließen. Das Schädigungsmuster 34 dagegen zeigt bereits kurz nach der NOx-Regeneration bis zu einem Zeitpunkt T5 einen sehr starken Anstieg der NO - Emission, was auf eine Schwefelvergiftung und damit eine reversible Schädigung des NOχ-Speicherkatalysators 16 hindeutet.
Ein sehr stark ansteigender Signalverlauf während der Phase tf basiert allerdings nicht nur auf einer Schädigung des NOx-Speicherkatalysators 16, sondern ist auch aufgrund einer hohen Querempfindlichkeit der NOx-Sensoren zu Ammoniak NH3 gegeben. Eine NH3-Emission kann in Abhängigkeit von den Betriebsparametern der Verbrennungskraftmaschine 14 und des NOx-Speicherkatalysators 16 berechnet werden und aus einem Meßsignal 36 herausgerechnet werden. Ein resultierendes Signal 38 ist in Figur 3 dargestellt und erlaubt eine Prognose einer tatsächlichen NOχ- Emission in der fetten Phase tf. Auf diese Weise lassen sich Schädigungen ermitteln, die zu einer Deaktivierung der Katalysatorkomponenten führen, ohne daß gleichzeitig eine Schädigung der Speicherkomponenten vorliegt. Ein für einen Vergleich herangezogener Schwellenwert S-j muß wegen der zu erwartenden Ungenauigkeiten bei der Berechnung der NH3-Emission nicht notwendigerweise an den tatsächlichen NOx- Emissionen orientiert sein, sondern resultiert aus den Änderungen des Sensorsignales bei der Regeneration eines definiert gealterten NOx-Speicherkatalysators 16 im Vergleich zu einem frischen NOx-Speicherkatalysator 16, wobei in beiden Fällen die NH3-Emission nach dem gleichen Verfahren herausgerechnet wird (Figur 4). Wird der Schwellenwert S-| überschritten, so kann ein Wartungssignal erzeugt werden.
Die Figur 5 zeigt einen Verlauf der Lambdawerte stromauf (fette Linie) und stromab (dünne Linie) des NOx-Speicherkatalysators 16. Dazu muß das selbstverständlich der Gassensor 21 sowie zumindest die Gassensoren 19 und/oder 20 einer Lambdasonde sein. Zunächst wird für die Phase tm bis zu einem Zeitpunkt T-| der NOχ- Speicherkatalysator 16 mit einem mageren Abgas beaufschlagt, und ab dem Zeitpunkt T-| wird für die Phase tf bis zu einem Zeitpunkt Tg ein fetter Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine 14 eingestellt. Die Lage des Lambdawertes während der Phasen tm und tf ist selbstverständlich frei applizierbar.
Stromab des NOχ-Speicherkatalysators 16 verharrt der Lambdawert in einer Phase t-| noch eine Zeit lang im Bereich des Lambdawertes des mageren Arbeitsmodus der Verbrennungskraftmaschine 14. Eine Dauer der Phase ti ist abhängig von einem Katalysatorvolumen, einer Sauerstoffspeicherfähigkeit, einer Größe des Lambdawertes vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 und einer Raumgeschwindigkeit. Anschließend fällt der Lambdawert in einer Phase 12 auf λ = 1 zurück und verharrt auf diesem Wert solange die NOx-Desorption stattfindet. Ab einem Zeitpunkt T4 fällt der Lambdawert in einer Phase t.4 auf den Lambdawert, der vor dem NOχ-Speicherkatalysator 16 herrscht und verharrt dort in einer Phase t.5, sofern nicht sinnvollerweise die Regeneration bereits
zu Beginn der Phase 14 abgebrochen wird. Wird schließlich der NOx- Speicherkatalysator 16 wieder mit einem mageren Abgas beaufschlagt, so ist nach einer gewissen Verzögerung (Phase tg) ein Anstieg des Lambdawertes ab einem Zeitpunkt Tγ über eine Phase 17 zu beobachten. Ab einem Zeitpunkt Tg ist dann wieder der Lambdawert des mageren Abgases vor dem NOx-Speicherkatalysator 16 gegeben.
Eine Abweichung von dem Verlauf des Signales hinter dem NOx-Speicherkatalysator 16 erlaubt eine Detektion verschiedener Schädigungsmuster. In den Figuren 6 bis 11 sind jeweils tendenzielle Verläufe in Form von Pfeilen für eine bestimmte Phase des Signalverlaufes eingetragen.
So zeigt ein vorzeitiger Abfall 40 oder eine verkürzte Dauer 42 der Phase t-| eine Abnahme der Sauerstoffspeicherfähigkeit an, was Rückschlüsse über eine Abnahme einer absoluten NOx-Speicherfähigkeit erlaubt (Figur 6). In gleicher Weise läßt sich die Abweichung 44 der Phase .2, bei der das Lambdasignal steiler abfällt, interpretieren (Figur 7). Ebenso sind die Abweichungen 46, 48 in der Phase tg (Figur 8) und die Abweichung 50 in der Phase tγ (Figur 9) auf die reduzierte Sauerstoffspeicherfähigkeit zurückzuführen. So kann es zu einem vorzeitigen Anstieg (Abweichung 46) oder zu einer verkürzten Dauer der Phase tg (Abweichung 48) oder zu einem wesentlich steileren Anstieg der Phase tγ (Abweichung 50) kommen.
In der Figur 10 sind die Abweichungen 52, 54, 56 für den Signalverlauf in der Phase 13 eingetragen. Die Abweichung 52, bei der es zu einem Abfall des Lambdawertes während der NOx-Regeneration kommt, kann dabei auf einer Abnahme der absoluten NOx-Speicherfähigkeit beruhen. Diese kann einerseits durch thermische Schädigungen und andererseits durch Verschwefelung gegeben sein. Weiterhin ist auch eine Abnahme der NOx-Speicherfähigkeit aufgrund einer Sinterung der Speicherkomponente, der Entmischung der Speicher- und Katalysatorkomponente oder einer Zunahme einer Diffu- sionshemmung aufgrund zunehmend inhomogener oberflächennaher NOχ-Beladung denkbar. In gleicher Weise ist die Abweichung 54 von dem Idealsignal bei λ = 1 interpretierbar. Ein vorzeitiger Übergang zur Phase t-4 (Abweichung 56) beruht auf einer Abnahme der absoluten NOχ-Speicherfähigkeit durch thermische Schädigung, Verschwefelung aber auch durch einen physischen Massenverlust. Letzterer ist auch an einer Steilheit des Abfalles des Lambdasignales ab dem Zeitpunkt T4 in der Phase t4 ablesbar (Figur 11 und Abweichung 58). Die Abweichung 58 kann daneben auf einer thermischen Schädigung und einer Schädigung durch Sinterung basieren.
Insgesamt kann somit ein Verlauf und/oder eine Dauer und/oder eine Größe der Abweichungen des Signalverlaufes von dem Sollverlauf in beliebig vorgebbaren Zeitspannen erfaßt werden. Die einzelnen Zeitspannen können sich über mehrere Phasen, aber auch lediglich über einzelne Bereiche einer Phasen erstrecken. Ihre Auswahl kann den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden. Die Abweichungen in wenigstens einer vorgebbaren Zeitspanne können zu einem Fehlerwert zusammengefaßt werden. Beim Überschreiten des Fehlerwertes über einen vorgebbaren Schwellenwert kann dann ein Wartungssignal erzeugt werden.
Denkbar ist aber auch, daß beim Überschreiten des Schwellenwertes zunächst wenigstens eine Regenerationsmaßnahme initiiert wird - entsprechend dem vorliegenden Schädigungsmuster. Als Regenerationsmaßnahme kann beispielsweise eine vorzeitige Entschwefelung oder eine vorzeitige NOx-Regeneration eingeleitet werden. Die Regenerationsmaßnahmen werden solange innerhalb eines applizierbaren Zeitraumes wiederholt, bis der Schwellenwert wieder unterschritten wird.
Ist der Schwellenwert nach Beendigung der Regenerationsmaßnahmen noch nicht unterschritten, so wird wiederum ein Wartungssignal erzeugt. Wird der Schwellenwert unterschritten, liegen aber weiterhin Abweichungen vor, so ist es sinnvoll, die Regenerationsmaßnahmen erneut zu wiederholen. Liegen anschließend weitestgehend gleichartige Abweichungen vor, so kann wiederum in Abhängigkeit von dem Verlauf und/oder der Größe und/oder der Dauer der Abweichung ein Korrekturwert gebildet werden.
Mit Hilfe des Korrekturwertes können dann ein geänderter Sollverlauf berechnet, als auch die Betriebsparameter des NOx-Speicherkatalysators 16 neu festgelegt werden. So kann beispielsweise eine Dauer der Regenerationsmaßnahmen, ein Verlauf und eine Lage des Lambdawertes während der Regenerationsmaßnahmen oder ein Grenzwert für die Verschwefelung beziehungsweise eine NOχ-Beladung geändert werden.
Selbstverständlich kann beim Überschreiten des Korrekturwertes über einen applizierbaren Toleranzwert wiederum ein Wartungssignal erzeugt werden.