Verfahren und Vorrichtung zum Auslesen von holographisch gespeicherten Informationen
Die Erfindung betrifft ein Ver ahren zum Auslesen von holographisch gespeicherten Informationen mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 3
In der kommerziellen aber auch in der technischen Datenverarbeitung werden Informationen, also analoge Bildinformationen oder digitale Daten in großen Mengen gespeichert Die Speicherung dieser Informationen erfolgt im wesentlichen in Magnetspeichern wie Bandern, Disketten und Festplatten aber auch mit CD-ROMs und Magneto Optical Discs Die Speicherung in holographische Speichermedien ist grundsätzlich auch möglich
Bei der Speicherung der Informationen bzw Daten in Magnetspeichern, wie Bändern, Disketten und Festplatten, tritt leicht ein Datenverlust ein Dieser Datenverlust tritt schon durch die Zeit der Lagerung ein, da sich die magnetischen Eigenschaften des Materials im Laufe der Zeit ändern Aus diesem Grunde müssen diese Datenspeicher nach etwa 6 Jahren ausgelesen und wieder neu beschrieben werden Die Einrichtung hat nur eine sehr geringe elektromagnetische Verträglichkeit Magnetfelder wie sie durch handelsübliche Magnete oder durch Strome erzeugt werden, reichen aus, die Daten zu loschen oder zu verandern und damit unbrauchbar zu machen Auch erhöhte Temperaturen, wie sie bei Lagerung unter Sonneneinwirkung entstehen, reichen bereits aus die Daten zu verandern Aus diesem Grunde ist ein hoher technischer und organisatorischer Aufwand zum Schutz der Datenträger notwendig
Auch neuere CD-Roms garantieren nur eine Datensicherheit bis zu 20 oder 30 Jahren
Bei höheren Temperaturen tritt ein Verlust von Daten auch bei diesen Datenträgern ein Die Größenordnung der gespeicherten Daten auf einem Datenträger der erwähnten Art liegt bei etwa unter 100 GigaByte
Bei größeren Datenmengen sind daher mehrere Träger erforderlich, was einen zusätzlichen Aufwand sowohl an Soft- und Hardware beim Auslesen der Daten erfordert
Auch ein Speichern und Auslesen von Daten, welche holographisch in Speichermedien beliebigen Materials, wie bspw in Kristallen oder in organischen oder anorganischen photorefraktiven Materialien gespeichert sind, ist grundsätzlich möglich Das Speichermedium ist sehr langzeitstabil und unempfindlich gegen elektromagnetische
Einflüsse und hohe Temperaturen, die etwa bis 120° C betragen können Die dazu geeigneten Einrichtungen sind technisch sehr aufwendig
Beim Einlesen der Informationen bzw Daten ist es unter anderem erforderlich, die auf die Einrichtung wirkenden Schwingungen zu minimieren, wie dies nur durch bauliche Maßnahmen wie Anordnung in einem Keller und aufwendigen Fundamenten möglich ist Das Auslesen der Informationen bzw Daten ist leicht fehlerhaft, da selbst geringste Veränderungen in der Lage der Speichermedien zu einer Veränderung der Intensitäten von transmittierten Anteilen und entsprechenden Anteil im abgebeugten Teil des Strahles fuhrt
Derartige Einrichtungen sind in US 5,812,288, EP 0 817 201 , GB 2,326,735, EP 0 632 348, US 5,007,690, US 5,519,651 , US 5,727,226 beschrieben Alle diese Einrichtungen sind entweder sehr empfindlich und erfordern bei großen Datenmengen eine hohe Stuckzahl verschiedener Datenträger oder sind bei holographischer Datenspeicherung sehr aufwendig zu realisieren und beim Auslesen der Daten fehlerhaft
Weiterhin ist aus der US 5,822,263 A ein Verfahren zum Auslesen holographisch gespeicherter Informationen bekannt, bei dem der Auslesestrahl mit Hilfe eines drehbar gelagerten Reflektors auf einen Kristall gelenkt wird Durch die Einstellung des Drehwinkels des Reflektors wird der Einfallswinkel des Auslesestrahls eingestellt
Aus der EP 0 817 201 A2 ist schließlich ein Verfahren zum Auslesen von holographisch gespeicherten Daten bekannt, bei dem ein zusätzlich zu den holographischen Daten abgespeicherter Seitenindikator ausgelesen und auf der Kamera abgebildet wird Die Abbildungsgenauigkeit des Seitenindikators ist ein Maß für die Qualltat des gesamten ausgelesenen Hologramms und das Auswerten des Hologramms wird erst dann durchgeführt, wenn die Abbildungsgenauigkeit des Seitenindikators einen vorgegebenen Grenzwert übersteigt
Es besteht mithin die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die nur sehr geringe Anforderungen an die Umgebungsbedingungen stellen, geringen Aufwand erfordern und gleichzeitig ein fehlerfreies Auslesen der gespeicherten Daten ermöglichen
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 sowie durch eine gattungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 3 gelöst
Ein aufbereiteter Strahl aus kohärenter elektromagnetischer Strahlung mit beliebiger Wellenlänge, vorzugsweise ein Laserstrahl, wird durch das die Information enthaltende Speichermedium, vorzugsweise Kristall, gesendet, die Intensität des transmittierten Anteils des Strahles wird gemessen und mittels einer Steuer- und Regeleinrichtung wird die Lage des auf einem Drehtisch gelagerten Speichermediums so verändert, daß die Intensität des transmittierten Anteils des Strahles minimiert wird und die Information aus dem abgebeugten Anteil des Strahles mittels einer Kamera ausgelesen wird
Die weitere Ausgestaltung der Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Veränderung der Lage des Speichermediums, die sehr schnell vorgenommen werden muß, die jedoch gleichzeitig geringe Wegstrecken erfordert, durch die Piezoelemente vorgenommen werden, die in ihrer Ausdehnung sehr schnell veränderbar sind, aber nur gering in ihrer Ausdehnung veränderbar sind
Die Änderung der Drehrichtung ist nicht so schnell, jedoch mit einer großen Formänderung erforderlich Sie wird mit einem Schrittmotor vorgenommen der nicht so schnell wie die Piezoelemente ihre Lange den Drehwinkel des Tisches vom Anfangs- bis Endwert ändert, durch dessen Verstellung jedoch eine große Formänderung möglich ist
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Verarbeitung der Information aus der Intensitatsmessung im Gegensatz zu einer analogen Einrichtung nach sehr komplexen Algorithmen vorgenommen werden kann
Bei der Suche eines Minimums des Meßwertes bei vier veränderbaren Stellgroßen, die durch die drei Piezoelemente und den Schrittmotor gegeben sind, sind komplexe Algorithmen erforderlich Der Mikrorechner wird so ausgelegt, daß die Programme ohne Aus- und Einbau von Speichern durch einen zusätzlichen Anschluß veränderbar sind Besonders effektiv ist diese Informationsverarbeitung wenn sie in Form von neuronalen Netzen erfolgt
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich durch Zusammenfugen von mehreren Speichermedien, bzw Kristallen, deren Anzahl die Größenordnung von 100 oder mehr erreichen kann, wodurch die gespeicherte Informations- bzw Datenmenge um ein Vielfaches erhöht wird Der Strahl bzw Laserstrahl wird bei den nicht abgefragten Speichermedien ausgeblendet Da das Ein- und Ausblenden des Strahls bzw Laserstrahls elektronisch erfolgt, wird die Zugπffszeit auf die einzelnen Informationen nicht oder nur sehr geringfügig erhöht
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsformen und Funktionsdarstellungen näher erläutert.
Fig. 1 Schematische Darstellung der Vorrichtung zum Auslesen der Informationen aus einem Kristall.
Fig. 2 Darstellung des Drehtisches mit Kristall.
Fig. 3 Darstellung des Drehtisches aus einer Blickrichtung senkrecht zur
Blickrichtung der Darstellung in Fig. 2.
Fig. 4 Anordnung von mehreren zusammengefügten Kristallen.
Fig. 5 Schaltplan für das Zusammenwirken der Komponenten der Steuer- und
Regeleinrichtung.
Fig. 6 Darstellung der Arbeitsweise der Steuer- und Regeleinrichtung.
Fig. 1 zeigt schematisch die einzelnen Komponenten und deren Zusammenwirken beim Auslesen von Daten aus einem Kristall.
Der Laser 1 erzeugt einen Laserstrahl, der eine λ/2 Platte 2, einen Polarisator 3, eine Strahlaufweitung und Raumfrequenzfilterung 4 durchläuft, bis er von dem Spiegel 5 reflektiert wird. Anschließend durchläuft er die Blende 6 und erreicht als aufbereiteter Laserstrahl 10 den Kristall 14, der auf dem Drehtisch 7 angebracht ist.
In dem Kristall wird er in einen transmittierten Anteil des Laserstrahles 11 und in einen abgebeugten Anteil des Laserstrahles 12, der die Information enthält, aufgeteilt. Der abgebeugte Anteil des Laserstrahles 12 wird von einer CCD-Kamera 8 aufgenommen. Die Kamera 8 wandelt die im abgebeugten Anteil des Laserstrahles 12 enthaltenen Signale in elektronisch dargestellte Signale um, die über den Anschluß für Rechner 21 ausgelesen werden. Der Anschluß für Rechner 21 ist eine bei Rechnern und CCD- Kameras übliche Standard-Schnittstelle. Die wesentlichen Teile dieser Anordnung sind bekannt.
Der transmittierte Anteil des Laserstrahles 11 trifft auf ein Intensitätsmeßgerät 9, das die Intensität des Strahles in ein elektrisches Signal, welches die Größe der Intensität 23 darstellt, umformt.
Erfindungsgemäß wird die Größe der Intensität 23 dazu verwendet die Stellglieder, die
durch die 3 Piezoelemente 16 und den Schrittmotor 15 gegeben sind, so zu verändern, daß die Größe der Intensität ein Minimum wird.
In Fig. 2 ist die Darstellung des Drehtisches 7 mit Kristall 14 angegeben. Durch den Schrittmotor 15 wird der Drehtisch 7 in Drehrichtung 13 so gedreht, daß eine Vorauswahl des Bereiches in dem die abzufragende Information steht in dem Kristall erfolgt. Bei Verwendung von mehreren zusammengefügten Kristallen 17 wie in Fig. 4 angegeben, wird zusätzlich eine Ein- und Ausblendung der Einzelkristalle vorgenommen.
Durch Veränderung der Piezoelemente 16 und geringe Veränderung des Schrittmotors 15 wird die Größe der Intensität 23 verändert.
In Fig. 3 ist die Darstellung des Drehtisches aus einer Blickrichtung angegeben, die senkrecht zur Blickrichtung der Darstellung in Fig. 2 ist.
In Fig. 5 ist der Schaltplan für das Zusammenwirken der Komponenten der Steuer- und Regeleinrichtung angegeben.
Der transmittierte Anteil des Laserstrahles 11 wird durch das Intensitätsmeßgerät 9 erfaßt. Über die Signalleitung für die Intensität des transmittierten Anteiles 18 wird diese Information an die Steuer- und Regeleinrichtung 19 weitergegeben. Die Programme in der Regeleinrichtung 19 können über den Anschluß 22 verändert werden. Die Steuer- und Regeleinrichtung ist ein Mikrorechner der zusätzlich mit den notwendigen Signalwandlern ausgerüstet ist.
Über die Anschlüsse der Piezolemente 21 werden die Piezolemente 16, über die Leitungen zur Schrittmotoransteuerung 20 wird der Schrittmotor 15 verstellt.
Die Arbeitsweise der Steuer- und Regeleinrichtung 19 ist in Fig. 6 dargestellt.
Die Größe der Intensität 23 ist abhängig von allen 4 Stellgrößen, die durch die drei Piezolemente 16 und den Schrittmotor 15 gegeben sind.
Dargestellt ist die Größe der Intensität 23 in Abhängigkeit von einer Stellgröße 24.
Der Rechner ermittelt Werte der Intensität bei Einstellung 1 - 26 und Einstellung 2 - 27 und weiteren Einstellungen. Er ermittelt solange Werte für die Größe der Intensität 23 und errechnet aus diesen Werten neue Einstellungen bis das Minimum der Intensität 25 für alle Stellgrößen 20 erreicht ist.
Dieses Minimum der Intensität 25 des transmittierten Anteils des Laserstrahles 11 sichert die fehlerfreie Darstellung der Information im abgebeugten Anteil des Laserstrahles 12.