"Vorrichtung zum Weiterleiten und Verteilen von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von sichtbarem Licht"
Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Weiterleiten und Verteilen von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von sichtbarem Licht, mit einer Strahlungsquelle und mit die Strahlung wenigstens teilweise reflektierenden Flächen.
Es gibt eine Reihe derartiger Vorrichtungen, wobei neben herkömmlichen Lampen, seien diese Hochvolt- oder Niedervoltlampen, auch sogenannte Lichtleitröhren bekannt sind, wobei eine der möglichen Technologien sogenannte Lichtleitfolien im Inneren von Rohren vorsieht. Ein Verfahren zur Herstellung derartiger Lichtleitröhren zeigt beispielsweise die DE-197 20 186-C des Anmelders. Eine etwas andere Technologie zeigt, als Beispiel aus einer Fülle derartiger Lösungen, die US-5 483 119.
Die zum Einsatz kommenden Reflektionsbedingungen sind zum Teil recht aufwendig und zum Teil schwer zu handhaben, so daß es Aufgabe der Erfindung ist, eine Lösung zu schaffen, die eine Alternative zu derartigen Folien bietet, mit denen insbesondere ein Einfluß auf das Leit- und Strahlverhalten derartiger Beleuchtungskörper genommen werden kann.
Mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird
diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Strahlungsquelle einen Primärreflektor aufweist zur Erzeugung einer möglichst parallelen gebündelten Strahlung und in einem spitzen Winkel zu einer größeren Oberfläche angeordnet ist und diese mit der Strahlung beaufschlagt, wobei die angestrahlte Oberfläche eine die Strahlen reflektierende Struktur au weist .
Mit der Erfindung ist es mit vergleichsweise einfachen Mitteln möglich, ein paralleles Bündel elektromagnetischer Strahlen, z.B. ein paralleles Lichtbündel, über eine Länge und ggf. große Fläche zu verteilen.
Die Reflektion des parallelen Strahlenbündels kann dabei je nach Oberflächenstruktur der angestrahlten Flächen gerichtet oder diffus sein.
In besonderer Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Oberflächenstruktur von einer Vielzahl paralleler, im Querschnitt im wesentlichen dreieckförmiger Rippen gebildet wird, wobei die Rippen in Längs- oder Querrichtung über die angestrahlte Oberfläche verteilt sein können. Durch die An- strahlung im spitzen Winkel reflektieren die dreieckförmi- gen Rippen das Licht in der gewünschten Weise, je nachdem welchen Winkel die angestrahlten Flächen relativ zum auftreffenden Strahl einnehmen.
Die angestrahlte Oberfläche kann gerade oder gekrümmt sein, wobei konvexe wie auch konkave Wölbungen durchaus möglich sind, je nachdem welche Art von Beleuchtung gewünscht wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die angestrahlte Oberfläche einen Teil eines Körpers bildet, der seinerseits wenigstens teilweise reflektierende Grenzflächen aufweist.
Mit dieser Gestaltung läßt sich erreichen, daß z.B. Licht aus dem eingesetzten System ausgeschleust werden kann, es kann aber auch umgeleitet werden, etwa in einem Winkel oder in Kurvenzügen, um geknickte oder gekurvte Bewegungsflächen für Güter oder Waren zu beleuchten. So kann ein System unter Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung Geh-, Lauf- oder Fahrwege beleuchten, unabhängig von der Gestaltung der Längsausdehnung, hier können Abzweigungen, Kurven, Kreuzungen u. dgl . mehr beleuchtet werden. Werden zwei Vorrichtungen eingesetzt, etwa mit zwei Beleuchtungskörpern an beiden Enden der Systeme, können mehrere 100 m an Länge z.B. mit Licht versorgt werden.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in
Fig. 1 die wesentlichen Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Strahlenquelle und angestrahlter Oberfläche,
Fig. 2 eine vereinfachte Schnittdarstellung durch die Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Oberflächenstrukturdarstellung des Ausschnittes III in Fig. 2,
Fig. 4 eine abgewandelte Oberflächenstrukturdarstellung,
Fig. 5 mit den Fig. 5a bis 5c unterschiedliche Möglichkeiten der Krümmung der angestrahlten Oberfläche,
Fig. 6 einen Körper mit zwei Reflektionskammern in vereinfachter Darstellung,
Fig. 7 ein Detail eines Körpers zur Wellenabstrahlung im Schnitt mit innerem Detailreflektionsspiegel,
Fig. 8 die Möglichkeit einer Kreuzung mit semi-permeablen Reflektionsspiegeln für elektromagnetische Wellen sowie in
Fig. 9 eine Prinzipdarstellung von unterschiedlich auf- treffenden Lichtstrahlen an reflektierenden / streuenden Flächen.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Weiterleiten und Verteilen von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Licht, wird im wesentlichen aus zwei Grundelementen gebildet, die in Fig. 1 vereinfacht dargestellt sind, nämlich einer Strahlungsquelle 2, die in der Lage ist, vergleichsweise paralleles Licht auszusenden, sowie aus einer angestrahlten Oberfläche 3 eines Körpers 4, der im Beispiel der Fig. 1 als Ausschnitt eines Zylinders dargestellt ist.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, erzeugt die Strahlungsquelle 2 einen weitestgehend parallelen Lichtstrahl, der allgemein mit 5 bezeichnet ist, wobei strichpunktiert einer der Strahlen 6 herausgegriffen ist.
Mit dem Ausschnitt gemäß Kreis III in Fig. 2 ist eine in Fig. 3 wiedergegebene Oberflächenstruktur dargestellt mit dem entsprechenden Strahlungsverlauf, wobei dort erkennbar ist, daß die Oberflächenstruktur 3 in einem sehr flachen Winkel mit parallelem Licht beaufschlagt wird, so daß sich ein Abstrahl-Strahl 6a ergibt, der flache Anstrahlwinkel
der Oberfläche 3 ist in Fig. 2 mit bezeichnet. Die Aufteilung eines rechten Winkels in die Berechungswinkel ß und y ist in Fig. 3 angedeutet, wobei dort beispielsweise der Winkel ß im Bereich von 60° und der Winkel γ im Bereich von 30° liegen kann.
Eine andere Geometrie zeigt die Fig. 4. Hier sind die Winkel ß' und γ' mit je 45° angedeutet, so daß sich eine entsprechende Abstrahlung etwa in der dargestellten Weise ergibt, wobei die Figuren lediglich Prinzipskizzen darstellen.
Die Oberflächenstruktur ist, wie dargestellt, aus einer Vielzahl paralleler, querschnittlich dreieckiger Rippen gestaltet, diese Rippen sind mit 7 bezeichnet, sie können quer zur Anstrahlrichtung, d.h. zum Strahlenbündel 5, ausgerichtet sein, aber auch in Längsrichtung, d.h. parallel dazu, so daß sich ggf. Strahlenverläufe nach Fig. 5 bzw. den Unterfiguren 5a bis 5c ergeben. Die angestrahlten Flächen sind dort mit den Bezugszeichen 3b, 3c und 3d angegeben, die Strahlen allgemein lediglich mit 6.
In Fig. 6 ist ein querschnittlich elektrisches Lichtleitelement 8 dargestellt, das mit längsverlaufenden Lichtleitkanälen 9 ausgerüstet ist, die über Wände 10 voneinander getrennt sind, wobei statt der hier dargestellten zwei
Lichtleitkanäle 9 auch mehrere derartige Kanäle vorgesehen sein können.
An ihrer Oberseite weisen die Lichtleitkanäle 9 Oberflächenstrukturen 3 nach der Erfindung auf, d.h. diese Oberflächenstrukturen streuen und/oder reflektieren das eingeleitete Licht. Die Trennwände 10 weisen hier keinerlei Lichtstreu- oder Entspiegelungseigenschaften auf . Die Gestaltung kann dabei so getroffen sein, daß beispielsweise in das Element 8 in den einen Kanal von links und über den anderen Kanal von rechts Licht eingebracht wird oder aber mittels zweier benachbarter Lampen parallel, z.B. von links und/oder rechts. Je nach Einfallwinkel kann es an den Wänden 10 zur Totalreflektion des Lichtes kommen.
In Fig. 7 sind Strahlenverläufe dargestellt, bei denen das einfallende Licht 5 beispielsweise über einen Endspiegel 11 zurückreflektiert wird, soweit es nicht auf die Oberflächenstruktur 3 auftrifft. Dies kann einmal dadurch geschehen, daß ein Teil der Lichtstrahlen nicht exakt parallel eingeleitet wird, wie dies in der Figur dargestellt wird, oder es aber an der Bodenfläche, die hier mit 12 bezeichnet ist, zu einer Totalreflektion kommt, ein entsprechender Lichtstrahl ist mit 13 bezeichnet, er wird am Spiegel 11 als Strahl 13a zurückreflektiert. Damit ist eine vollständige Ausnutzung auch von Streulicht möglich. Die Art der
Totalreflektion und des Lichtdurchtrittes ist in Fig. 9 nochmals gesondert dargestellt.
In Fig. 8 ist die Möglichkeit dargestellt, eine "Lichtkreuzung" zu gestalten, hier weist ein die Kreuzung bildender Körper, allgemein mit 14 bezeichnet, zwei halbdurchlässige Spiegel 15 auf, hier im Winkel von 90° zueinander und im Winkel von 45° zu dem einfallenden Licht 5, wobei ein Teil der Strahlung die Kreuzung unreflektiert und ungebrochen durchläuft, die entsprechenden Strahlen sind mit 5' bezeichnet, ein Teil wird im Beispiel der Fig. 8 nach oben abgelenkt, diese Strahlen sind mit 5'' bezeichnet, während ein weiterer Teil nach unten abgelenkt ist, diese Strahlen sind mit 5''' bezeichnet.
In Fig. 9 ist die Möglichkeit der Wand- oder Bodenflächengestaltung dargestellt, die hier aus zwei auf Abstand zueinander befindlichen Schichten besteht, und zwar aus einer Lichtstreuschicht 16, die aus MikroStrukturen aufgebaut ist und einer Entspiegelungsschicht, ebenfalls aufgebaut aus MikroStrukturen, die das Bezugszeichen 17 trägt. Hier wird ein einfallender Strahl, entsprechend Fig. 7, mit 13 bezeichnet, total reflektiert und ein anderer mit 5 bezeichneter einfallender Strahl, der im Winkel von der hier nicht dargestellten Oberflächenstruktur reflektiert worden ist. An der Schicht 17 kann es zu einer Reflektion auch bei
vergleichsweise großem auftreffenden Winkel kommen, falls eine Entspiegelungsschicht nicht vorgesehen ist, wie dies in Fig. 9 angedeutet ist. Im übrigen wird aber der Lichtstrahl 5 als austretendes Strahlenbündel weitergeleitet, dies ist in Fig. 9 mit 5a bezeichnet.
Natürlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So sind die Strahlen leitenden, reflektierenden oder streuenden Flächen nicht auf die hier dargestellten geometrischen Formen beschränkt, auch nicht auf die Art einer Kreuzungsbildung oder einer Ausleiteinrichtung für die eingesetzten elektromagnetischen Wellen. Hier kann auch nicht sichtbares Licht ebenso eingesetzt werden wie eine andere entsprechende Strahlung.