Vorrichtung zum Setzen eines osteosynthetischen Fixationselements
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Setzen eines Fixationselements gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .
Aus der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen P 44 44 51 0.5 ist ein Befestigungselement für die Osteo-synthese bekannt, welches als zweiteiliger Dübel ausgebildet ist. Das Befestigungselement ist bevorzugt auch zur Fixierung von Bändern geeignet.
Zum Setzen des Dübels ist ein in den Dübel einzusetzender Spreizkeil erforderlich, durch welchen der an der zu therapierenden Stelle per Hand positionierte Dübel aufgespreizt und durch die damit erzeugte Flächenpressung im Knochengewebe verankert werden kann.
Der zweiteilige Dübel und auch der zum Aufspreizen des Dübels benutzte Keil weisen relativ kleine Abmessungen auf. Dadurch ist ihre Handhabung, insbesondere unter Operationsbedingungen, unbequem und häufig mit Schwierigkeiten verbunden, da der Spreizkeil - wegen des Fehlens einer geeigneten Vorrichtung - zur Zeit noch per Hand achsparallel zur Dübellängsachse in den Dübel eingesetzt werden muß, um eine für den festen Sitz des Dübels erforderliche, gleichmäßige Auf spreizung zu erreichen.
Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung anzugeben, mit welcher die Handhabbarkeit eines osteosynthetischen Befestigungselements verbessert werden kann.
Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß beim Einsatz relativ kleiner osteosynthetischer Bauteile, welche insbesondere unter Operationsbedingungen durch separate Hilfsbauteile in eine anwendungsspezifische Form überführt werden müssen, auf einfache Weise besondere Vorteile bei der Handhabung dieser Bauteile durch eine Vorrichtung erreichbar sind, durch welche die betreffenden Bauteile gehalten, relativ zueinander bewegt und an einem bestimmten Ort positioniert werden können.
Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zum Setzen eines osteosynthetischen Befestigungselements eine Halterung auf, an deren proximalem Ende Haltemittel zum temporären Halten des Befestigungselements vorgesehen sind und welche einen als axiale Führung ausgebildeten Hohlraum zum achsgleichen Einbringen eines Spreizelements zum Aufweiten des Be-festigungselements aufweist.
Um das Spreizelement von distal durch den Führungshohlraum der Halterung bewegen zu können, ist erfindungsgemäß ein Stößel vorgesehen. Der Stößel weist einen Kopf und eine daran befestigte Schubstange zum Durchstoßen des Speizmittels durch den Führungshohlraum und zum Einschlagen in das proximal an der Halterung angeordnete osteo-synthetischen Befestigungselement.
Die Halterung weist entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Außenrohr und ein in diesem auf gleicher Achse angeordnetes Innenrohr vom im wesentlichen gleicher Länge auf. In dem Innenrohr ist eine Führungsschiene zur Aufnahme des Spreizelements eingesetzt.
Um die auf gleicher Achse liegende Führungsschiene innerhalb der Halterung verdrehsicher angeordnen zu können, weist das Außenrohr an seinem proximalen Ende eine einseitige Abflachung und zwei angeformte, sich axial erstreckende Zungen geringer Länge auf und das Innenrohr einen kürzeren Rohrabschnitt mit zwei längere Laschen an seinem proximalen Ende, welche sich an die Wandung des
Außenrohrs anschmiegen und sich axial bis zum Ende der Zungen erstrecken.
Die Führungsschiene weist nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zur Aufnahme eines quaderförmigen Spreizelements ein im wesentlichen U-förmiges Querschnittprofil auf. Sie überragt das Außen- und Innenrohr am proximalen und distalen Ende und ist von proximal her in die Halterung einschiebbar.
Die U-Prof ilschenkel am proximalen Ende der Führungsschiene laufen jeweils in sich parallel zueinander erstreckende, im wesentlichen quaderförmige Stege aus, an deren freien Ende jeweils ein Haltemittel zum temporären Befestigen des osteosynthetischen Befestigungselements vorgesehen ist. In den Freiraum zwischen diesen Stegen greifen die Zungen und die Laschen des Außenrohres und des Innenrohres ein und blockieren eine Drehbewegung der Führungsschiene innerhalb der Halterung.
Entsprechend einer günstigen Weiterbildung der Erfindung sind die Haltemittel in Anpassung an das distale Ende des osteosynthetischen Befestigungsmittels als sich quer zur Längsachse der Führungsschiene erstreckendes Prisma mit einem im wesentlichen dreieckförmigen Querschnittsprofil ausgebildet sind, wobei die Dicke des Haltemittels nach proximal zunimmt.
Die Verbindung zwischen dem osteosynthetischen Befestigungsmittel und den Haltemitteln am proximalen Ende der Halterung erfolgt durch Aufschieben des distalen Endes des Befestigugsmittels auf die Haltemittel nach Art einer Schwalbenschwanzführung. Dies kann auf einfache Weise durchgeführt werden, da die quaderförmigen Stege der Führungsschiene geringfügig radial nach innen federn können, wenn die Führungsschiene proximal aus der Halterung herausragt.
Entsprechend einer vorteilhaften Variante der Erfindung weist das Außenrohr der Halterung an seinem distalen Ende ein aufschraubbares Griffstück auf, welches als Gewindehülse ausgebildet ist. Das distale Ende der Gewindehülse ist durch ein stopfenförmiges Lötstück verschlossen, auf welchem sich die aus dem Innenrohr herausragende Ende der Führungsschiene abstützt.
Das Griffstück ermöglicht eine bequeme Handhabung der Halterung, wenn das osteosynthetische Befestigungsmittel in einer Knochenbohrung positioniert und das zum Aufweiten des Befestigungsmittels benutzte Spreizelement durch die Halterung in das Befestigungsmittel eingeschlagen werden soll.
Die Vorrichtung kann auf einfache Weise - bedingt durch die Einschieb- und Schraubverbindung des Außen- und Innenrohres bzw. der Führungsschiene - in ihre aus rostfreiem Stahl gefertigten Einzelteile zerlegt und diese danach bequem gereinigt und desinfiziert werden.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung als Teilschnittdarstellung in Draufsicht,
Fig. 2 die in Figur 1 dargestellte Halterung in Ansicht von der Seite, sowie
Fig. 3 bis 1 5 Einzelteile der in Figur 1 und 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung jeweils in Draufsicht und Ansicht von der Seite.
In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zusammen mit einem zu setzenden Knochendübel 20 und einem den Knochendübel aufspreizenden Keil 30 in Draufsicht dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist eine hohlzylindrische Halterung 2 auf, welche in Figur 2 in Seitenansicht dargestellt ist.
Die Halterung 2 ist fünfteilig ausgebildet und weist ein Außenrohr 3 auf, in welches ein Innenrohr 4 mit gleicher Gesamtlänge eingesetzt ist. Im Inneren des Innenrohres 4 ist eine Führungsschiene 5 mit einem U-förmigen Querschnittsprofil vorgesehen, welche von der proximalen Seite der Halterung her in das Innenrohr 4 eingeschoben ist. Diese Führungsschiene ragt distal und proximal aus der Halterung 2 heraus, wobei an dem proximal aus der Halterung 2 herausragende Ende der Führungsschiene 5 zwei gleichartig ausgebildete Haltemittel 5.1 angeordnet sind.
Der mit der Vorrichtung 1 zu setzende Knochendübel 20 weist distal eine Ausnehmung 20.1 auf, deren Abmessungen mit den Außenmaßen der Haltemittel 5.1 übereinstimmt und somit durch Aufschieben auf die Haltemittel 5.1 nach Art einer Schwalbenschwanzführung an der Halterung 2 auf einfache Weise befestigt werden kann. Die Einzelteile der Vorrichtung 1 sind in den Figuren 3 bis 1 5 in Draufsicht bzw. in einer Ansicht von der Seite dargestellt.
Auf das distale Ende 3.5 des Außenrohrs 3 (vergleiche die Figuren 3 und 4) ist eine Gewindehülse 6 (vergleiche die Figuren 9, 10 und 1 1 ) geschraubt, deren freies Ende durch ein stopfenförmiges, durch zwei Ringbunde 7.1 auf gleicher Achse gehaltendes Lötteil 7 (vergleiche die Figuren 1 2 und 1 3) verschlossen ist. Das Lötteil 7 weist eine Mittelbohrung 7.2 auf, welche das aus der Halterung 2 herausragende distale Ende der Führungsschiene 5 (vergleiche die Figuren 7 und 8) abstützend aufnimmt. Durch einen zwischen den Ringbunden 7.1 quer zur Achse geführten Kerbstift (vergleiche die Position 9 in Figur 1 ) wird das Lötteil 7 drehbar und gegen eine axiale Verschiebung in der Gewindehülse 6 fixiert. Die entsprechende Querbohrung in der Gewindehülse ist mit 6.2 bezeichnet.
Die Gewindehülse 6 weist eine Rändelung 6.3 auf und bildet ein Griffstück, durch welches eine bequeme Handhabung der Halterung 2 beim Setzen des aufspreiz- baren Knochendübels 20 möglich ist.
Der zum Aufspreizen des Knochendübels 30 benutzte quaderförmige Keil 30 kann über die Führungsschiene mittels der zylindrischen Schubstange 8.1 eines Stößels 8 (vergleiche die Figuren 1 4 und 1 5) von distal nach proximal durch die Halterung 2 bis an das distale Ende des Knochendübels geschoben werden. Durch Schläge auf den Kopf 8.2 des Stößels 8 wird der Keil 30 vollständig aus der Führungsschiene 5 heraus und in den Knochendübel 20 hineingetrieben.
Durch das damit verbundene Aufspreizen wird der Knochendübel in der entsprechenden Knochenbohrung fixiert und die Verbindung zwischen dem distalen Ende des Knochendübels 20 und den Haltemitteln 5.1 der Halterung 2 automatisch gelöst.
Um das Innenrohr 4 und die Führungsschiene 5 in dem Innenrohr (vergleiche die Figuren 5 und 6) verdrehsicher halten zu können, weist das Außenrohr 3 an seinem proximalen Ende eine einseitige Abflachung 3.1 seiner Rohrwandung 3.2 auf, wobei die abgeflachte Rohrwandung und der ihr gegenüberliegende Rohrbereich jeweils in eine kurze, sich axial erstreckende Zunge 3.3, 3.4 auslaufen.
Die Schenkel des U-Profils 5.2 der Führungsschiene 5 gehen proximal in zwei durch einen Freiraum 5.3 beabstandete Stege 5.4 über, in welchen die Zungen 3.3, 3.4 des Außen-rohres 3.2 - die Verdrehsicherheit des Führungsschiene 5 erhöhend - eingreifen. Die Haltemittel 5.1 bilden das freie Ende des jeweiligen Stegs 5.4, welche radial nach innen federn können und dadurch das Befestigen des zu
setzenden Knochendübels 20 an der Halterung 2 erleichtern.
Gleichermaßen sind am proximalen Ende der Wandung 4.1 des Innenrohres 4 zwei sich axial erstreckende Laschen 4.2 und 4.3 vorgesehen, welche - bei gleicher Breite und am gleichen Punkt endend - eine größere Länge aufweisen als die Zungen 3.3 und 3.4 des Außenrohres 3 und an die Abflachung 3.1 des Außenrohres 3 angepaßt in den Freiraum 5.3 zwischen den Stegen 5.4 am proximalen Ende der Führungsschiene 5 eingreifen, wenn diese von proximal her in die Rohre 3, 4 der Halterung 2 bis an die Anschlagbunde 5.5 eingeschoben wird.
Die Halterung 2 läßt sich ohne besondere Mühe in ihre aus rostfreiem Stahl bestehenden Einzelteile 3, 4, 5 und 6 zerlegen und kann deshalb bequem gereinigt und nach Gebrauch desinfiziert werden.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.