System zum Zurverfügungstellen biologischer Materialien
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System, das es dem Benutzer ermöglicht, biologische Proben aufzuarbeiten, indem die Probe mit einer Matrix in Kontakt gebracht wird, an die sich die gewünschten biologischen Materialien binden und die biologischen Materialien nachfolgend aus der Matrix eluiert werden. Diese Art der Gewinnung biologischer Materialien wird insbesondere im Bereich der Analytik von Zellen oder Nukleinsäuren eingesetzt, wo relativ geringe Mengen biologischer Materialien benötigt werden.
Im Stand der Technik sind bereits Vorrichtungen bekannt, die mit Matrices zur Bindung und zur Reinigung von Nukleinsäuren arbeiten. In der EP-A-0 738 733 wird beispielsweise ein Gefäß beschrieben, in das eine flüssige Probe gegeben werden kann und das an seiner Unterseite eine poröse Matrix besitzt, an die Nukleinsäuren gebunden werden, indem die Probe durch die Matrix hindurchgezogen wird. Weiterhin ist in der DE-4143394 eine Vorrichtung beschrieben, die eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Gefäßen besitzt, die in ihrem Bodenbereich eine Schicht aus selektiv adsorbierenden Material aufweisen und bei denen sich an der Unterseite der Gefäße eine Auslaßöffnung befindet. Die beschriebene Anordnung von Gefäßen wird auf eine Einheit aus Probenaufnahmegefäßen aufgesetzt, so daß Flüssigkeiten aus den erstgenannten Gefäßen nach dem Durchtritt durch die Schicht aus adsorbierendem Material in die Auffanggefäße gelangt. Weiterhin ist von der Firma Quiagen der sogenannte QUIamp-Kit bekannt, dessen Funktionsweise in der Figur 1 dargestellt ist. Zunächst wird eine Probenflüssigkeit zusammen mit einem Lysepuffer in ein verschließbares Gefäß gegeben und ein Aufschluß der Mischung durchgeführt. Im nachfolgenden Schritt wird das Lysegemisch in ein Gefäß mit einer spezifisch-bindefähigen Matrix gegeben und durch Zentrifugation durch die Matrix hindurchgezogen, wobei die austretende Flüssigkeit in
einem Gefäß aufgefangen wird. Die Matrix wird nachfolgend gewaschen und schließlich das adsorbierte biologische Material eluiert.
Der Stand der Technik besitzt den Nachteil, daß der Benutzer, der in der Regel mit einer großen Zahl von verschiedenen Proben konfrontiert ist, wenig bei der Automatisierung seiner Verfahrensabläufe unterstützt wird. Bei Verwendung des in Figur 1 dargestellten Systems des Standes der Technik werden jeweils einzelne Gefäße zur Bearbeitung der Probe verwendet, so daß bei paralleler Bearbeitung mehrerer Proben stets einzelne Gefäße vorliegen, die leicht miteinander verwechselt werden können. Die Kennzeichnung eines jeden Gefäßes hingegen ist für den Bearbeiter mit einigem Aufwand verbunden, so daß sie häufig unterbleibt. Insbesondere bei der Bearbeitung von Nukleinsäuren, bei der es häufig um die Erkennung von Krankheiten oder um kriminalistische Sachverhalte geht, ist eine Verwechselung von Proben mit fatalen Konsequenzen verbunden.
Im Stand der Technik ist weiterhin kein Konzept bekannt, das den Benutzer bei einer großen Anzahl von Proben geeignet unterstützt, so daß entweder eine manuelle Bearbeitung beschleunigt erfolgen kann oder eine Automatisierbarkeit der Bearbeitung gegeben wäre.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein System zum Zurverfügungstellen biologischer Materialien vorzuschlagen, mit dem eine koordinierte, einfache, verwechselungssichere und kontaminationssichere Bearbeitung einer Mehrzahl von Probenmaterialien möglich ist. Weiterhin war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein System und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem eine Verwechselung von Proben hinreichend ausgeschlossen werden kann. In einem weiteren Aspekt widmet sich die vorliegende Erfindung dem Problem, ein Verschlußkonzept zur Verfügung zu stellen, das den spezifischen Anforderungen bei einer Zurverfügungstellung von biologischen Materialien Rechnung trägt.
Die vorstehend genannten Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren zur Gewinnung eines gereinigten biologischen Materials mit den folgenden Schritten:
a) Einbringen von biologischen Materialien in voneinander getrennte Aufschlußgefäße einer Aufschlußeinheit, die zwei oder mehr Aufschlußgefäße in einer vorgegebenen geometrischen Anordnung beinhaltet,
b) Zugabe von Aufschlußflüssigkeiten zu den biologischen Materialien in die Aufschlußgefäße,
c) Transfer der in den Aufschlußgefäßen befindlichen Flüssigkeiten in eine Matrixeinheit mit einer der Zahl der Aufschlußgefäße entsprechenden Zahl von Matrixge- faßen mit Auslaßöffnungen, die in einer vorgegebenen geometrischen Anordnung angeordnet sind, wobei sich in jedem der Matrixgefäße eine Matrix befindet, an die das zu reinigende biologische Material bindet,
d) Entziehen der in den Matrixgefäßen befindlichen Flüssigkeiten durch die Auslaßöffnungen, wobei die Matrices von den Flüssigkeiten durchströmt werden,
e) Aufsetzen der Matrixeinheit auf eine Auffangeinheit mit Auffanggefäßen, die so angeordnet sind, daß zumindest die Auslaßöffnungen der Matrixgefäße in die Auffanggefäße hineinragen,
f) Füllen der Matrixgefäße mit Elutionsfluid,
g) Entziehen der Elutionsfluide aus den Matrixgefäßen durch deren Auslaßöffnungen, wobei die Matrices von den Elutionsfluiden durchströmt werden und die mit biologischem Material angereicherten Elutionsfluide in den Auffanggefäßen aufgefangen werden.
Das vorstehend genannte Verfahren zur Gewinnung gereinigter biologischer Materialien besitzt gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß sowohl durch die Aufschlußeinheit, die Matrixeinheit und die Auffangeinheit mit ihren vorgegebenen geometrischen Anordnungen eine Systematisierung der Abarbeitungsvorgänge ermöglicht wird. Durch die vorgegebene geometrische Anordnung der Aufschlußgefäße, die vorzugsweise der geometrischen Anordnung der Matrixge aße in der Matrixeinheit entspricht, wird es
dem Benutzer erleichtert, ein aufgeschlossenes biologisches Material aus einem Aufschlußgefäß in das hierzu korrespondierende Matrixgefäß zu geben. Weiterhin korrespondiert die Anordnung von Matrixgefäßen und von Auffanggefäßen derart, daß zumindest die Auslaßöffnungen der Matrixgefäße in die Auffanggefäße hineinragen, wenn die Matrixeinheit auf die Auffangeinheit aufgesetzt ist.
Die Zusammenordnung von Aufschlußgefäßen, Matrixgefäßen und Auffanggefäßen zu den entsprechenden Einheiten bietet weiterhin den Vorteil, daß keine einzelnen Gefäße gehandhabt werden müssen, sondern das ganze Einheiten bewegt werden können, die von ihrer Größe und Formgebung wesentlich einfacher handhabbar sind.
Bei dem genannten Verfahren können weiterhin vorteilhaft Codierungen auf den einzelnen Einheiten eingesetzt werden, die eine eindeutige Zuordnung einer in ein Aufschlußgefäß gegebenen Probe zu einem letztendlich aufgefangenen Eluat ermöglichen.
Das vorstehend genannte Verfahren wird anhand der Figur 2 näher erläutert.
In Figur 2 ist eine Probe (1) dargestellt, die mit einer Pipette (2) oder dergleichen in ein Aufschlußgefäß (1 1) der Aufschlußeinheit (10) gegeben wird. In das selbe Aufschlußgefäß (1 1) wird weiterhin eine Aufschlußflüssigkeit gegeben. Die weiteren Aufschlußgefäße der Aufschlußeinheit (10) können mit anderen Probeflüssigkeiten und mit der gleichen oder anderen Aufschlußflüssigkeiten gefüllt werden. Die Aufschlußeinheit (10) besitzt eine der Zahl von Aufschlußgefäßen entsprechende Zahl von Verschlüssen (12), mit denen die Aufschlußgefäße verschlossen werden. Vorzugsweise ist bei den Pipettierschritten nur jeweils das Aufschlußgefäß geöffnet, in das Flüssigkeit gegeben wird, so daß eine Kontamination der übrigen Aufschlußgefäße, beispielsweise durch herabfallende Tropfen, ausgeschlossen werden kann. Der Aufbau der Aufschlußeinheit wird später anhand der Figuren 3A und 3B näher erläutert. An dieser Stelle sei lediglich auf die Probe und die Reagenzien sowie die Verfahrensschritte näher eingegangen.
Probematerialien, die mit der vorliegenden Erfindung bearbeitet werden können, sind beispielsweise Flüssigkeiten wie Blut, Speichel und dergleichen, es können jedoch auch Proben im festen Zustand, wie z. B. Gewebestücke oder dergleichen, verwendet werden.
Aufschlußflüssigkeiten, die auch als Lyseflüssigkeiten bezeichnet werden, sind im Stand der Technik bekannt, in der Regel sind dies alkalische Lösungen von Alkyl- sulphaten oder anderen zellwandschädigenden Verbindungen. Bei der Lyse werden Zellwände von in der Probe enthaltenen Zellen zerstört, so daß die Zeilinhaltsstoffe, insbesondere Nukleinsäuren, freigesetzt werden. Hierzu wird das Gemisch aus Probe und Aufschlußflüssigkeit in der Regel bei erhöhter Temperatur, beispielsweise 70 °C, für eine Zeit von einigen Minuten inkubiert. Das erhaltene Gemisch wird im Folgenden als Aufschlußmischung bezeichnet.
In der Figur 2 ist weiterhin eine Kombination aus einer Matrixeinheit (20) mit einer Abfalleinheit (30) dargestellt. Nach dem Aufschluß der Probe in der Aufschlußeinheit (10) wird Aufschlußmischung aus einem Aufschlußgefäß in ein Matrixgefäß (21) der Matrixeinheit (20) pipettiert. Das Umpipettieren aus der Aufschlußeinheit in die Matrixeinheit erfolgt vorzugsweise so, daß die Pipettierung zwischen korrespondierenden Gefäßen stattfindet, d. h. aus dem Gefäß 1 der Aufschlußeinheit wird eine Pipettierung in Gefäß 1 der Matrixeinheit vorgenommen. Hierzu sind Aufschluß- und Matrixeinheit vorzugsweise mit Zahlen, Buchstaben oder dergleichen versehen, die eine Zuordnung korrespondierender Gefäße ermöglichen. Auch der vorstehend genannte Pipettierschritt erfolgt vorzugsweise so, daß nur der Deckel (22) geöffnet ist, der dem Gefäß zugeordnet ist, in das hineinpipettiert wird. Auf diese Weise wird auch hier eine Kontamination der übrigen Matrixeinheiten vermieden. Unterhalb der Matrixeinheit befindet sich die Abfalleinheit (30) mit Kavitäten, in denen aus den Matrixgefäßen austretende Flüssigkeiten aufgefangen werden. Die Matrixeinheit (20) ist auf die Abfalleinheit (30) so aufgesetzt, daß jedes der Matrixgefäße in eine korrespondierende Kavität der Abfalleinheit hineinragt. Auf diese Weise kann vermieden werden, daß sich aus verschiedenen Matrixgefäßen austretende Flüssigkeiten miteinander vermischen. Dies wäre tolerierbar, wenn durch eine ausreichende Bautiefe und entsprechende Verfahrens-
fiihrung sichergestellt werden kann, daß die Matrixgefäße nicht mit dem Flüssigkeitsgemisch in Berührung kommen und die Matrix mit fremden Probematerialien kontaminiert wird. Um jedoch die Bautiefe klein zu halten und eine Kontamination der Matrixgefäße zu vermeiden, wird jedem der Matrixgefäße vorzugsweise eine eigene Kavität zur Verfügung gestellt. Weiterhin ist es vorteilhaft, die Kavitäten mit einem saugfähigen Material, beispielsweise einem Vlies auszulegen, das Abfallflüssigkeiten aufsaugt, so daß beim Transport keine Flüssigkeitsbewegung eintritt, die zu einer Kontamination der Matrix führt.
Aus den Matrixgefäßen kann das hinzugegebene Aufschlußgemisch beispielsweise durch Anlegen eines Unterdruckes an die Kavitäten der Abfalleinheit oder durch Anlegen eines Überdruckes an die Zugabeöffnungen der Matrixgefäße erfolgen. Das in der Figur 2 dargestellte System ist jedoch so gestaltet, daß das Aufschlußgemisch auf einfache Weise durch Zentrifugation aus den Matrixgefäßen entfernt werden kann. Hierzu wird die mit Aufschlußflüssigkeiten befüllte Anordnung aus Matrixeinheit und Abfalleinheit in eine Zentrifuge gestellt und die Fluide durch die Zentrifugalkraft durch die Matrices hindurchbewegt. Vorzugsweise ist die Anordnung von ihrer Größe her so beschaffen, daß sie in für Mikrotiterplatten geeigneten Zentrifugen verwendet werden kann. Beim Hindurchtreten der Flüssigkeiten durch die Matrices der Matrixgefäße adsorbieren sich die zu reinigenden biologischen Materialien an den Matrices. Im Stand der Technik ist es hinlänglich bekannt, welche Typen von Matrices für die verschiedenen zu adsorbierenden Materialien verwendet werden können. Für Nukleinsäuren können beispielsweise Glasfaservliese verwendet werden. Bezüglich weiterer Details betreffend Matrixgefäße und die darin verwendeten Matrices wird auf die EP-A-0 738 733 verwiesen. Die Bindung der zu isolierenden biologischen Materialien an die Matrix ist in erster Linie adsorbtiv, d. h. sie beruht auf einer physikalischen Bindung. Erfindungsgemäß sollen jedoch auch solche Bindungsvorgänge mit umfaßt werden, bei denen eine ionische oder kovalente Bindung zwischen den zu isolierenden biologischen Materialien und dem Matrixmaterial erfolgt.
Nach dem Hindurchzentrifugieren der Aufschlußflüssigkeit durch die Matrices können die Matrices durch Hinzugabe von Waschflüssigkeit (beispielsweise destilliertes Wasser) und erneute Zentrifugation gewaschen werden. Derartige Waschvorgänge können nach Bedarf mehrmals wiederholt werden. Hierzu braucht das System aus Matrixeinheit und Abfalleinheit nicht aus der Zentrifuge entnommen zu werden, es kann vielmehr eine Zugabe von Waschflüssigkeit direkt in die Matrixgefäße erfolgen, während die Zentrifuge steht.
Nachdem die Aufschlußflüssigkeiten und gegebenenfalls anschließend Waschflüssigkeiten aus den Matrixgefäßen entfernt wurden, wird die Matrixeinheit (20) von der Abfalleinheit (30) heruntergenommen und auf eine Auffangeinheit (40) aufgesetzt. Die Auffangeinheit (40) besitzt eine der Zahl der Matrixgefäße entsprechende Zahl von Auffanggefäßen (41). Matrixeinheit und Auffangeinheit sind derart gestaltet, daß die Matrixgefäße zumindest mit ihrer Austrittsöffnung in die Auffanggefäße hineinragen, wenn die Matrixeinheit auf die Auffangeinheit aufgesetzt ist. Zur Ablösung der zu isolierenden biologischen Substanzen werden Elutionsfluide in die Matrixgefäße gegeben und durch die Matrices hindurch in die Auffanggefäße gedrückt, was vorzugsweise durch Zentrifugation der Anordnung aus Matrixeinheit und Auffangeinheit erfolgt. Für die Elution geeignete Elutionsfluide werden entsprechend den zu eluierenden Materialien und dem Matrixmaterial angepaßt. Elutionsfluide sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt, beispielsweise wird auf die EP-A-738 733 verwiesen.
Nach der Elution liegen in den Auffanggefäßen der Auffangeinheit (40) gereinigte biologische Materialien vor, die für weitere Schritte, wie z. B. die Polymerase Kettenreaktion, verwendet werden können. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Matrixeinheit (20) nach der Elution von der Auffangeinheit (40) abgenommen und die Verschlußeinheit (50) auf die Auffangeinheit (40) aufgesetzt. Die Verschlußeineheit (50) hat eine der Zahl der Auffangbehalter entsprechende Zahl von Anschlußröhren, die sich beim Aufsetzen der Verschlußeinheit flüssigkeitsdicht an die Auffangbehalter anschließen. Die Anschlußröhren sind an ihrer Oberseite durch Deckel verschlossen. Auf diese Weise ist es möglich, die mit offenen
Gefäßen versehene Auffangeinheit in einem Handhabungsschritt vollständig zu verschließen. Ein besonderer Vorteil dieser Art des Verschlusses ist es, daß die einzelnen Auffanggefäße einzeln geöffnet werden können, so daß Kontaminationen bei sorgfältiger Arbeitsweise vollständig vermeidbar sind.
In der Figur 2 ist weiterhin eine Koordinationseinheit (60) mit einem Strichcodeleser (BR) und einer Rechen- und Speichereinheit (CPU) dargestellt. Ein Verfahren zur Gewinnung gereinigter biologischer Materialien kann gemäß der vorliegenden Erfindung vorteilhaft erfolgen, indem zunächst die Daten einer Probe gespeichert werden. Dies kann beispielsweise durch Ablesung eines auf der Probe befindlichen Strichcodes oder auch durch manuelle Eingabe von Daten in die Speicher- und Recheneinheit erfolgen. An der Aufschlußeinheit ist bei einem derartigen Verfahren eine Codierung angebracht, durch die die gesamte Einheit gekennzeichnet ist. Beim Hineingeben von Probe in ein Aufschlußgefaß der Aufschlußeinheit wird in die Rechen- und Speichereinheit der Platz der Probe innerhalb der Aufschlußeinheit sowie die Codierung der Aufschlußeinheit eingegeben. Letzteres kann beispielsweise durch Ablesung der Codierung mittels des Strichcodelesers (BR) erfolgen. Beim Transfer von Aufschlußflüssigkeit aus der Aufschlußeinheit (10) in die Matrixeinheit (20) wird mittels der Koordinierungseinheit registriert, von welcher Aufschlußeinheit in welche Matrixeinheit der Transfer erfolgt. Hierzu wird innerhalb der Codierungseinheit der Codierung der Aufschlußeinheit die Codierung der Matrixeinheit zugeordnet. Weiterhin wird der Transfer von Fluid koordiniert vorgenommen, d. h. aus einem Gefäß der Aufschlußeinheit (10) wird Flüssigkeit in das entsprechende Gefäß der Matrixeinheit überführt. Die korrespondierenden Gefäße in Aufschluß- und Matrixeinheit sind für den Benutzer aufgrund der Position des Gefäßes innerhalb der Einheit erkennbar. Vorzugsweise werden die Einheiten außerdem mit Zahlen, Buchstaben, Farben oder dergleichen versehen, die für den Benutzer korrespondierende Gefäße erkennen lassen.
Auf der Auffangeinheit (40) kann sich ebenfalls eine Codierung befinden, die der Codierung der Matrixeinheit zugeordnet wird. Vorzugsweise wird jedoch eine Codierung auf der Verschlußeinheit verwendet, um den Verbleib der Proben mitzuverfolgen.
Durch die einzelnen Zuordnungsschritte ist über die Codierung der Auffangeinheit bzw. die Codierung der Verschlußeinheit (50) und die Position innerhalb der Auffangeinheit eine eindeutige Zuordnung eines Elutionsfluids zu der Probe, aus der es eluiert wurde, möglich. Das beschriebene Codierungskonzept, das auf einer gleichbleibenden geometrischen Anordnung der Gefäße in den einzelnen Einheiten, den Codierungen der einzelnen Einheiten sowie einem koordinierten Transfer der Flüssigkeiten beruht, ermöglicht somit eine einfache und sichere Zuordnung der Elutionsfluide zu den ursprünglichen Proben. Mit dem beschriebenen Konzept wird mit einem geringen Aufwand für den Benutzer ein hoher Grad an Verwechselungssicherheit erzielt. Unter einer geometrischen Anordnung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Anordnung verstanden, bei der mehrere Gefäß einer Einheit in einem regelmäßigen Abstand zueinander angeordnet sind. Insbesondere sollen hierunter lineare Anordnungen oder Anordnungen der Gefäße in Rechteckform verstanden werden. Derartige Anordnungen ermöglichen dem Benutzer ein systematisches Abarbeiten und stellen somit eine schnelle und sichere Bedienbarkeit sicher.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann weiterhin vorteilhaft mit Klappdeckeln an der Aufschlußeinheit, Matrixeinheit und/oder Verschlußeinheit durchgeführt werden, die die folgenden drei Positionen einnehmen können:
Eine geöffnete Position, in der eine Zugabe und Entnahme von Flüssigkeit erfolgt,
eine Position, bei der der Deckel herabgeklappt ist und an der Öffnung des darunterliegenden Gefäßes anliegt,
einer geschlossenen Position, bei der das dem Deckel zugehörige Gefäß verschlossen ist, und aus der der Deckel nur unter Kraftaufwand oder nach Lösen eines Verschlusses in die geöffnete Stellung bewegt werden.
Mit derartigen Deckeln kann ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden, bei dem sich die Deckel vor Zugabe von Flüssigkeit in der angeklappten Position befinden, dann der jeweilige Deckel, in dessen zugehöriges Gefäß eine Zugabe erfolgen soll,
geöffnet wird und der Deckel nach der Zugabe vollständig verschlossen wird. Bei dieser Vorgehensweise ist für den Benutzer durch den Unterschied zwischen angeklappten und vollständig geschlossenen Deckeln erkennbar, in welche Gefäße bereits eine Zugabe erfolgt ist und welche noch zur Bearbeitung anstehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein System zum Zurverfügungstellen biologischer Materialien mit
a) einer Auffangeinheit zum Auffangen des biologischen Materials mit zwei oder mehr Auffangbehältern, von denen jeder eine von oben zugängliche Öffnung besitzt,
b) einer Matrixeinheit mit einem Halter, in dem Matrixbehälter angeordnet sind, die eine Zugabeöffnung zur Zugabe eines Fluids sowie eine Auslaßöffnung zur Abgabe von Fluid haben und die Matrixbehälter so angeordnet sind, daß sie zumindest mit ihren Auslaßöffnungen in die Auffangbehalter hineinragen, wenn die Matrixeinheit auf die Auffangeinheit aufgesetzt ist,
c) einer Verschlußeinheit, die auf die Auffangeinheit aufgesetzt wird und die eine der Zahl der Auffangbehalter entsprechende Zahl von Anschlußröhren besitzt, die eine Anschlußöffnung sowie eine mit einem Deckel verschlossene Entnahmeöffnung aufweisen und die Anschlußröhren mit ihren Anschlußöffnungen flüssigkeitsdicht an die Auffangbehalter angeschlossen werden, wenn die Verschlußeinheit auf die Auffangeinheit aufgesetzt ist.
Das genannte System erleichtert dem Benutzer durch die Verwendung von Auffangeinheit, Matrixeinheit und Verschlußeinheit die durchzuführenden Operationen beim Zurverfügungstellen biologischer Materialien. Insbesondere unterscheidet sich das System vom Stand der Technik darin, daß eine separate Verschlußeinheit verwendet wird, die zum Verschluß der Auffanggefäße auf die Auffangeinheit aufgesetzt wird. Während der Stand der Technik (siehe z. B. Figur 1) Einzelgefaße verwendet, die vom Benutzer einzeln manipuliert werden müssen, erleichtert das vorstehend genannte System dem
Benutzer die Arbeitsschritte durch Anordnungen, die mehrere gleichartige Bearbeitungsgefäße in einer vorgegebenen geometrischen Anordnung besitzen. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems ist es, daß die Auffangeinheit mit ihren geöffneten Auffanggefäßen in einem Handhabungsschritt verschlossen werden kann. Aus der Figur 6 wird deutlich, daß die erfindungsgemäße Auffangeinheit keine Deckel besitzt und somit ohne Probleme unter der Matrixeinheit (20) positioniert werden kann. Ein Zusammenfügen der in Figur 1 dargestellten Auffanggefäße zu einer Einheit aus mehreren Auffanggefäßen führt jedoch nicht zu der Auffangeinheit der vorliegenden Erfindung. Die Verwendung einer separaten Verschlußeinheit mit Anschlußröhren, die an Auffanggefäße angeschlossen werden, ist im Stand der Technik nicht beschrieben.
Zu dem erfindungsgemäßen System können weiterhin eine Aufschlußeinheit, eine Abfalleinheit und/oder eine Koordinierungseinheit gehören.
Die vorstehend genannten Einheiten des erfindungsgemäßen Systems werden anhand der Figuren 3 bis 9 näher beschrieben.
Die Figur 3a zeigt eine Aufschlußeinheit in perspektivischer Ansicht. Die dargestellte Aufschlußeinheit (10) besitzt zwei Reihen von je acht Aufschlußgefäßen (11), die durch Deckel (12) verschlossen sind. Die gesamte Aufschlußeinheit kann als ein zusammenhängendes Formteil im Spritzgußverfahren hergestellt werden. Geeignete Materialien für die Aufschlußeinheit sind daher z. B. Kunststoffe, die im Spritzgußprozeß verarbeitet werden können, wie beispielsweise Polyethylen und Polypropylen. Die Wandstärke der Aufschlußeinheit kann den erforderlichen Randbedingungen, wie ausreichende Steifigkeit und hinreichende Wärmeleitung, angepaßt werden. In der Praxis haben sich Wandstärken zwischen 0,5 und 1,5 mm bewährt.
Figur 3a zeigt weiterhin eine abnehmbare Schiene (13), die über die Enden der Deckel geschoben ist und die Deckel einer Reihe miteinander verbindet. Mit dieser Schiene können die verbundenen Deckel gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden. Ohne die Schiene (13) können die Deckel (12) jedoch vollständig unabhängig voneinander be-
tätigt werden, so daß eine voneinander unabhängige Bearbeitung der Aufschlußgefäße möglich ist. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn bei der Zugabe von Flüssigkeiten oder der Entnahme von Flüssigkeit die übrigen Aufschlußgefäße durch die Deckel verschlossen sind. Vorteilhaft können Deckel (12) verwendet werden, die drei Positionen einnehmen. In einer ersten Position ist ein Deckel geöffnet, so daß eine Zugabe und Entnahme von Flüssigkeit aus dem Aufschlußgefaß erfolgen kann. In einer zweiten Position ist der Deckel auf das Aufschlußgefaß niedergeklappt, so daß keine Kontamination des Gefäßinhaltes durch Hereintropfen von Flüssigkeit oder dergleichen erfolgt. In einer dritten Position ist der Deckel vollständig geschlossen, wozu der Deckel entweder über eine Barriere hinwegbewegt oder durch einen Verschluß verschlossen wird.
Figur 3a zeigt weiterhin einen Dorn (14), der sich ausgehend von der Platte (15) nach unten erstreckt. Der Dorn ist auf einer Seite der Aufschlußeinheit angeordnet, so daß durch ihn eine Asymmetrie entsteht. Durch Zusammenwirken des Domes (14) mit einer entsprechenden Ausnehmung in einer Halteeinheit oder dergleichen kann eine eindeutige Positionierung der Aufschlußeinheit relativ zu einer Halteeinheit oder dergleichen erreicht werden.
An den Seiten der Platte (15) befinden sich die Ausnehmungen (16, 16A), die ebenfalls zur Positionierung der Aufschlußeinheit verwendet werden können.
Figur 3b zeigt einen Querschnitt durch die Figur 3a entlang der Linie A-A'. In dieser Darstellung ist erkennbar, daß die Aufschlußgefäße (11) in die Platte (15) eingelassen sind, so daß sich ein Teil des Gefäßes unterhalb und ein anderer Teil oberhalb der Platte befindet. Die Aufschlußgefäße besitzen typischerweise ein Volumen von mehreren Millilitern. Das Volumen kann jedoch den Bedürfnissen angepaßt werden. Die Gefäße sind wie in der Figur 3b dargestellt, durch die Deckel (12) verschlossen. Eine genauere Beschreibung eines für die Zurverfügungstellung biologischer Materialien besonders geeigneten Deckelkonzeptes, wird im Zusammenhang mit der Figur 9 gegeben.
In der Figur 3b ist weiterhin dargestellt, daß sich an die Platte (15) Standelemente (16) anschließen, die vorzugsweise so bemessen sind, daß sie bis unterhalb der Gefaßböden herabreichen. Mit den Standelementen ist ein Aufstellen der Aufschlußeinheit auf eine ebene Fläche möglich.
In der Figur 4a ist eine Matrixeinheit abgebildet, die zwei Reihen zu je acht Matrixgefäßen (21) besitzt. Vorzugsweise sind die Matrixgefäße (21) aus der Matrixeinheit (20) entnehmbar, so daß sie getrennt gefertigt werden können. Jedem der Matrixgefäße ist ein Deckel (22) zugeordnet, mit dem die obere Öffnung des Matrixgefäßes (Zugabeöffnung) verschlossen werden kann. Die Matrixeinheit besitzt vorzugsweise weiterhin den Dom (23), der sich ausgehend von der Platte (24) nach unten erstreckt. Außerdem sind in der Platte (24) Ausnehmungen (25, 25a) angebracht. Dorn und Ausnehmungen dienen zur Positionierung der Matrixeinheit relativ zu der Auffangeinheit, wenn die Matrixeinheit auf diese Einheit aufgesetzt wird.
Figur 4b stellt einen Querschnitt durch die Figur 4a entlang der Linie B-B' dar. Außerdem zeigt Figur 4b eine Anordnung, bei der die Matrixeinheit über der Abfalleinheit (30) angeordnet ist. Die Abfalleinheit (30), die in der Figur 5 näher dargestellt ist, besitzt für jedes Matrixgefäß eine eigene Kammer, in die das Matrixgefäß hineinragt. Flüssigkeit, die aus dem Matrixgefäß durch die untere Öffnung (Auslaßöffnung) austritt, gelangt somit direkt in die entsprechende Kammer der Abfalleinheit. Die relative Positionierung von Matrixeinheit und Abfalleinheit erfolgt über Positionierungselemente. Vorteilhaft kann diese Positionierung durchgeführt werden, indem die Matrixeinheit die Abfalleinheit mit ihren Standelementen umfaßt, wie dies z. B. bei einem Schachteldeckel der Fall ist.
Die Matrixgefäße sind bei der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform in Ausnehmungen eingehängt. Diese Ausnehmungen befinden sich in von der Platte (24) ausgehend hochgezogenen Haltern (26). Die Matrixgefäße (21) besitzen im Bereich ihrer Zugabeöffnung eine Verbreiterung, die auf dem Rand der Halterung (26) aufliegt.
Matrixgefäße, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, besitzen im Bereich ihrer Auslaßöffnung ein spezifisch bindefähiges Material für die zu isolierenden biologischen Materialien. Die Materialien sind vorzugsweise porös, so daß sie von Flüssigkeit, die aus dem Matrixgefäß (21 ) austritt, durchströmt werden können. Geeignete Materialien sind in der EP-A-0 738 733 beschrieben. In der genannten europäischen Patentanmeldung sind außerdem geeignete Konstruktionen von Matrixgefäßen genannt.
In Figur 5 ist eine perspektivische Ansicht einer Abfalleinheit dargestellt. Die Abfalleinheit (30) besitzt zwei Reihen von je acht Kavitäten (31) zur Aufnahme von Abfall- fluiden. Die Kavitäten (31) sind durch Trennwände (32) voneinander getrennt, so daß sich die Abfallfluide nicht vermischen können. Die Abfalleinheit besitzt weiterhin die Röhren (33), die zur Aufnahme des Doms (23) der Matrixeinheit (20) dienen. Da die Abfallfluide verworfen werden, ist die gegenseitige Orientierung von Matrixeinheit und Abfalleinheit unerheblich, so daß zwei Röhren (33) vorgesehen sind, um dem Benutzer die Handhabung zu erleichtem. Die Abfalleinheit kann weiterhin die Laschen (34) besitzen, die in die Ausnehmung (25, 25a) der Matrixeinheit eingreifen, wenn diese auf der Abfalleinheit angeordnet ist.
In der Figur 6 ist eine Auffangeinheit perspektivisch dargestellt. Die Auffangeinheit (40) besitzt zwei Reihen zu je acht Auffanggefäßen (41). Vorzugsweise ist die Auffangeinheit einteilig ausgeführt, d. h. die Auffanggefäße (41) und der Halter (42) bilden eine einteilige Einheit. Zur eindeutigen Positionierung der Matrixeinheit auf der Auffangeinheit, besitzt die Auffangeinheit eine Ausnehmung (43), in die der Dom (23) der Matrixeinheit eingreift, wenn die Matrixeinheit auf der Auffangeinheit angeordnet ist. Durch das Zusammenwirken von Dom (23) und Ausnehmung (43) wird eine eindeutige Zuordnung der Matrixgefäße zu Auffanggefäßen erreicht. Die Auffangeinheit besitzt weiterhin Standelemente (44) zum Aufstellen auf eine Oberfläche sowie die Laschen (45), die in die Ausnehmungen (25, 25a) der Matrixeinheit eingreifen.
In der Figur 7 ist das Zusammenwirken von Matrixeinheit und Auffangeinheit näher dargestellt. Figur 7 stellt einen Querschnitt durch eine Anordnung aus Matrixeinheit und Auffangeinheit dar. Die Matrixeinheit (20) mit den darin hängenden Matrixgefäßen (21) ist derart auf der Auffangeinheit angeordnet, daß die Matrixgefäße (21 ) in die Auffanggefäße (41) hineinragen. Bei Elution von biologischen Materialien von den Matrices gelangt das Elutionsfluid daher direkt in die Auffanggefäße (41) hinein.
Nachdem die Elution erfolgt ist, wird die Matrixeinheit von der Auffangeinheit abgenommen und die Auffangeinheit kann mit der in Figur 8a dargestellten Verschlußeinheit verschlossen werden. Die Verschlußeinheit besitzt einen Halter (51), in dem in zwei Reihen jeweils acht Röhren angeordnet sind. Die Röhren besitzen sowohl einen Teil, der über den Halter nach oben herausragt, als auch einen Teil, der sich vom Halter ausgehend nach unten erstreckt. Die oberen Teile der Röhren (52) sind durch Deckel (53) verschlossen. Die Verschlußeinheit besitzt weiterhin einen Dom (54), der eine eindeutige Orientierung der Verschlußeinheit relativ zur Auffangeinheit sicherstellt.
In der Figur 8b ist eine Anordnung aus Verschlußeinheit (50) und Auffangeinheit (40) dargestellt. In dieser Figur ist zu erkennen, daß sich die nach unten erstreckenden Teile der Anschlußröhren in die Auffanggefäße einpassen. Hierzu sind die unteren Enden der Anschlußröhren vorzugsweise angeschrägt, so daß ein Einpassen in die Öffnungen der Auffanggefäße erleichtert wird. Wenn die Verschlußeinheit auf der Auffangeinheit angeordnet ist, sind die Anschlußröhren flüssigkeitsdicht in die Auffanggefäße eingepaßt. Dies kann entweder durch einen Formsitz oder einen Preßsitz zwischen Auffanggefäß und Anschlußröhre erreicht werden. Neben der in Figur 8 dargestellten Ausführungsform, bei der die Anschlußröhre in das Auffanggefäß eingreift, ist auch eine Ausführungform möglich, bei der die Anschlußröhre die äußere Kontur des Auffanggefäßes umfaßt.
Die Figur 8 zeigt Anschlußröhren mit einem runden Querschnitt. Es sind jedoch außerdem davon abweichende Querschnitte, wie Ovale, Rechtecke und dergleichen möglich. Auffanggefäße und Anschlußröhren sind jedoch stets in ihrem Querschnitt aneinander
angepaßt. so daß ein flüssigkeitsdichter Anschluß erreicht wird, wenn die Anschlußeinheit auf die Auffangeinheit aufgesetzt ist.
In der Figur 9 ist ein Verschlußtyp dargestellt, wie er vorteilhaft für die Aufschlußeinheit, Matrixeinheit und Verschlußeinheit verwendet werden kann. Der dargestellte Deckel ist für die bei einer Zurverfügungstellung von biologischen Materialien auftretenden Bedingungen besonders geeignet. Die Verschlußanordnung besitzt einen Deckel (71), der über ein Scharnier (72) (vorzugsweise Filmschamier) an einem Gefäß oder einem Halter befestigt ist. Auf der Deckelplatte (73) befindet sich eine Vorwölbung (74), die zum Verschluß einer Öffnung dient. Die Vorwölbung besitzt vorzugsweise die Form eines Kegelstumpfes oder eines Kugelsegmentes. An der Deckelplatte (73) ist über ein oder mehrere Scharniere (78) (vorzugsweise Filmschamiere) eine Hakenplatte (75) befestigt. An dieser Hakenplatte befindet sich ein Haken (76), der in einer Öse verhakt werden kann. Zur besseren Handhabung weist die Hakenplatte (75) eine Handhabungslasche (77) auf. Durch die beschriebenen Scharniere (72 und 78) besitzt die Verschlußanordnung zwei Teile, die gegenüber einem Gefäß oder einer Halterung bewegt werden können. Die Verschlußanordnung besitzt weiterhin einen flexiblen Teil (79), der an der Deckelplatte (73) und einem Halterbereich (80) befestigt ist. Beim Verschwenken des Deckels aus der in Figur 9a dargestellten, geöffneten Position in eine geschlossen Position durchläuft der Deckel eine Position, in der der flexible Teil gedehnt wird und sich beim weiteren Verschwnken zumindest teilweise wieder entspannt. Aufgrund der Dehnung des flexiblen Teils, die an einem Totpunkt maximal ist, verschwenkt der Deckel entweder in eine geöffnete Position oder in eine Position, in der er mit der Vorwölbung (74) auf dem Rand (81 ) aufliegt. In dieser Position ist die Öffnung noch nicht fllüssigkeitsdicht verschlossen, aber ein Kontaminationsrisiko ist stark abgesenkt. Aus der Position, bei der der Deckel an der Öffnung anliegt, kann ohne größeren Kraftaufwand eine erneute Öffnung stattfinden oder aber die Verschlußanordnung kann vollständig verschlossen werden. Zum vollständigen Verschließen des Deckels kann der Haken (76) durch Verschwenken der Hakenplatte (75)
in die Öse (82) eingehakt werden. Statt der Öse kann auch ein Vorsprung am Gefäß vorgesehen werden, unter den der Haken eingehakt wird.
In der eingehakten Position besteht ein Zug auf die Deckelplatte (73), der die Vorwölbung (74) in die Öffnung des Gefäßes hineindrückt und somit gas- und flüssigkeitsdicht verschließt. Wird bei eingehaktem Deckel in dem Gefäß eine Flüssigkeit erwärmt, so erhöht sich der Gefäßinnendruck. Ein Aufspringen des Deckels durch den Innendruck wird durch den Hakenverschluß jedoch effizient vermieden. Diese Eigenschaft der beschriebenen Verschlußanordnung ist von besonderer Bedeutung für den Aufschluß bzw. die Lyse von Probeflüssigkeiten, bei denen eine Erwärmung vorgenommen wird. Weiterhin kann die Verschlußanordnung für Gefäße zum Thermocycling verwendet werden, bei denen ebenfalls mit erhöhter Temperatur gearbeitet wird.
Das Volumen der Kavitäten der Abfalleinheit wird vorzugsweise so bemessen, daß neben der Aufschlußmischung noch die Waschflüssigkeiten aufgenommen werden können, ohne daß der Flüssigkeitspegel die Auslaßöffnung der Matrixgefäße berührt.
Wird für die Vorwölbung (74) die Form eines Kegelstumpfes oder eines Kugelausschnittes gewählt und die Vorwölbung aus flexiblem Material gefertigt, so bewirkt eine Erhöhung des Gefäßinnendruckes eine Deformation der Vorwölbung in der Weise, daß die Dichtung zwischen Vorwölbung und Gefäßrand erhöht wird.
Ein Öffnen des verhakten Verschlusses erfolgt durch Verkippen der Hakenplatte (75) gegen die Deckelplatte (73). Durch die Ausgestaltung des Deckels mit zwei gegeneinander verschwenkbaren Platten wird eine Verschlußanordnung zur Verfügung gestellt, die auf einfache Weise und mit geringem Aufwand verschlossen und geöffnet werden kann und die die Dichtigkeit eines Gefäßes auch bei erhöhtem Innendruck sicherstellt.
Bezugszeichenliste
(1) Probe
(2) Pipette
(10) Aufschlußeinheit
(1 1) Aufschlußgefaß
(12) Deckel der Aufschlußeinheit
(13) Schiene
(14) Dom
(15) Platte
(20) Matrixeinheit
(21) Matrixgefäß
(22) Deckel der Matrixeinheit
(23) Dom
(24) Platte
(25, 25a) Ausnehmung
(26) Halter
(30) Abfalleinheit
(31) Kavität
(32) Trennwand
(33) Röhre
(34) Lasche
(40) Auffangeinheit
(41) Auffanggefäß
(42) Halter
(43) Ausnehmung
(44) Standelement
(45) Lasche
(50) Verschlußeinheit
(51) Halter
(52) Anschlußröhre
(53) Deckel der Verschlußeinheit
(54) Dom
(60) Koordinierungseinheit
(70) Verschlußanordnung
(71) Deckel
(72) Scharnier
(73) Deckelplatte
(74) Vorwölbung
(75) Hakenplatte
(76) Haken
(77) Handhabungslasche
(78) Scharnier
(79) flexibler Teil
(80) Haltebereich
(81) Rand
(82) Öse