Beschreibung
Kreuzbalkenmischdüse
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dosierung und zur Vermischung fließfähiger Medien, aufweisend eine Leitung, durchströmbar für ein erstes Medium, sowie mindestens zwei Mittel zum Zumischen eines zweiten Mediums in das erste Medium, die in der Leitung angeordnet und rohrförmig gestaltet sind.
Vorrichtungen dieser Art sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise als eine Düse mit Drallkammer, als statische Mischer oder als Mischsysteme mit bewegbaren Einbauten. In der Strömungsmeßtechnik werden manche der eingangs genannten Vorrichtungen benutzt, um Stromlinien durch Einfärbung sichtbar zu machen.
Diese erstgenannten Vorrichtungen haben teils den Nachteil eines hohen Druckverlustes, teils neigen sie infolge großer Oberflächen zur Verschmutzung, teils verursachen sie hohen Konstruktions- und Montageaufwand und teils erfordern sie einen zusätzlichen Antrieb und zusätzliche Dichtungen. Dagegen dient die zweitgenannte Gruppe zum Dosieren, nicht aber zum schnellen Mischen, wie es für Anwendungen in der chemischen Verfahrenstechnik beispielsweise erforderlich ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Vorrichtung mit verbesserten Eigenschaften bezüglich des schnellen und effektiven Dosierens und Mischens bereitzustellen, die zudem noch einfach herzustellen und zu warten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Dosierung und zur Vermischung fließfähiger Medien, aufweisend eine Leitung, durchströmbar für ein erstes Medium, sowie mindestens zwei Mittel zum Zumischen eines zweiten Mediums in das erste Medium, die in der Leitung angeordnet und rohrförmig gestaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens zwei Mittel jeweils eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, durch die das zweite Medium in das erste Medium einmischbar ist, und kreuzförmig zueinander und in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind.
Der inneren Durchmesser der Leitung wird im folgenden mit Dj, der äußere Durchmesser der Mittel mit Da, bezeichnet.
Besondere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine erste Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Mittel mindestens 4 Öffnungen mit gleichem oder unterschiedlichen Durchmessern aufweisen. Die äußeren Durchmesser Da können ebenfalls gleich oder unterschiedlich sein Außerdem wird die kreuzförmige Anordnung vorteilhafterweise so gewählt, daß die freie Querschnittsfläche der Leitung ein Minimum ist. Eine eckige, vorzugsweise quadratische Querschnittsfläche ist besonders günstig, ebenso wie Abstände der Mittel zueinander von höchstens 10*Da, bevorzugt höchstens 5*Da., besonders bevorzugt höchstens 2*Da und ganz besonders bevorzugt von höchstens 1*Da. des jeweils vorne angeordneten Mittels. Günstige Verhältnisse von Da zu Dj liegen im Bereich von 0,1 bis 0,33. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im folgenden auch Kreuzbalkenmischdüse (KMD) genannt.
Die Vorteile der KMD liegen in ihrer einfachen und kompakten Bauweise begründet: geringer Fertigungs- und Montageaufwand, starke Verwirbelung der Strömung direkt an dem Ort der Zugabe des zweiten Mediums und dadurch kurze Mischlängen bei kleiner äußerer Oberfläche, keine bewegten Teile.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer möglichen Ausgestaltung der KMD, dargestellt in den Fig. 1 und 3 sowie dem Ergebnis einer Strömungsberechnung in Fig. 4, näher erläutert.
Eine Beschränkung der Erfindung in irgendeiner Weise ist dadurch nicht beabsichtigt.
Es zeigt:
Fig.1 eine KMD in aufgebrochener, perspektivischer Seitenansicht; Fig.2 einen Querschnitt durch die KMD senkrecht zur Strömungsrichtung; Fig.3 einen Querschnitt durch die KMD parallel zur Strömungsrichtung; Fig. 4 berechnete Strömungsverhältnisse an einer KMD.
Eine KMD 1 besteht im wesentlichen aus einer Leitung 2 für ein erstes Medium, üblicherweise ein Rohr mit einem inneren Durchmesser 9 (Dj), in das mehrere - in Fig. 2 vier - rohrförmige Mittel 3 - nachfolgend Kreuzbalken 3 genannt - zum Zumischen eines zweiten Mediums eingebaut sind. Die Mittel haben einen quadratischen Querschnitt und sind in Strömungsrichtung 4 hintereinander und kreuzförmig angeordnet. Der Abstand 5 zwischen zwei Kreuzbalken 3 ist kleiner als
deren äußerer Durchmesser 6 (Da)., die Diagonale des Querschnitts. In Fig. 2 sind die Kreuzbalken so gegeneinander versetzt angeordnet, daß die freie Querschnittsfläche der Leitung 2 minimal ist. Die Reihenfolge der Anordnung kann dabei beliebig gewählt werden. Die Zumischung des zweiten Mediums erfolgt über Zuleitungen 7 und Öffnungen (Bohrungen oder Löcher) 8. Bevorzugt liegen die Öffunngen 8 radial in der Mitte zwischen der Außenwand des Rohres 2 und der Außenkante eines der anderen Kreuzbalken 3 (Fig 2.). Sie sind bevorzugt auf der stromabwärtigen Seite der Kreuzbalken 3 angebracht.
Fig. 4 zeigt berechnete Strömungsverhältnisse an einer KMD 1 mit zwei quadratischen Kreuzbaiken 3. Wie zu sehen ist, stören die Kreuzbalken 3 die Strömung in zwei Achsen und sorgen für eine intensive Verwirbelung direkt hinter ihnen. Die Dosierung des zweiten Mediums erfolgt so an dem Ort starker Verwirbelung. Dadurch entsteht eine schnelle und druckverlustarme Vermischung. In einer bevorzugten Betriebsweise sind die Maße so auf die Strömung abgestimmt, daß die hinter den Kreuzbalken entstehende Wirbelstraße instationär pendelt. Solche bevorzugten Abmessungen kann man über solche berechneten Strömungsverhältnisse ermitteln. Die numerischen Methoden hierzu sind dem Fachmann geläufig.