Verfahren und Meßgerät zur Erfassung der Einschubtiefe in einer Rohrverbindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der Einschub¬ tiefe in einer Rohrverbindung bestehend aus einem Rohr und einem Preßfitting, bei dem von einem Ultraschallgeber Ultra¬ schall in das Rohr eingegeben und das Ultraschallecho von einem Ultraschallempfänger erfaßt wird und dessen Empfangssignal in einer Meßschaltung als eine der Einsσhubtiefe des Rohres ent¬ sprechende Größe für die Auswertung herangezogen wird. Die Er¬ findung betrifft desweiteren ein Meßgerät zur Erfassung der Einschubtiefe in einer Rohrverbindung, bestehend aus einem Rohr und einem Preßfitting, mit einem Geräteträger mit wenigstens einem am Geräteträger angeordneten Ultraschallgeber und Ultra¬ schallempfänger sowie mit einer Meßschaltung zur Auswertung von Ultraschallsignalen derart, daß ein von der Einschubtiefe abhän¬ giges Signal entsteht.
Zur Verbindung von Rohrenden ist es bekannt, hülsenförmige Preßfittings zu verwenden, die plastisch verformbar sind und aus Metall, vorzugsweise aus Stahl, bestehen. Solche Rohrver¬ bindungen und die zugehörigen Preßfittings sind beispielsweise aus der DE-C-11 87 870 und der DE-C-40 12 504 bekannt. Für die Herstellung der Verbindung wird der Endbereich eines Rohres axial in den Preßfitting eingeschoben und anschließend mittels eines auf den Preßfitting aufgesetzten Preßwerkzeugε durch zu¬ einander bewegbare Preßbacken kraft- und formschlüssig miteinan¬ der verbunden.
Die Zuverlässigkeit der Verbindung zwischen dem Rohr und dem Preßfitting hängt u. a. davon ab, daß das Rohr um eine bestimm¬ te Mindesteinschubtiefe in den Preßfitting eingeschoben wird. Die Einschubtiefe wird durch eine Einschnürung im Preßfitting begrenzt. Dabei ist der axiale Abstand der Einschnürung zu dem Ende, in das das Rohr einzuschieben ist, umso größer, je größer der Durchmesser des Rohrendes bzw. des Preßfittings ist. Die Einschnürung bildet dabei einen Anschlag gegen das weitere axia¬ le Einschieben des Rohres.
Da die Einschubtiefe von außen nicht erkennbar ist, ist ein Me߬ gerät entwickelt worden, das der Messung der Einschubtiefe die¬ nen soll. Es hat einen auf die Außenseite der Rohrverbindung aufsetzbaren Geräteträger, der auch als Preßgerät ausgebildet sein kann und an dem ein Dickensensor zur Erfassung der Materi¬ alstärke der Rohrverbindung angebracht ist (PCT/WO 95/06232). Als Dickenεensoren werden Ultraschall-, Magnetfeld- und/oder Wirbelstromsensoren vorgeschlagen. Mit Hilfe einer Auswerteein¬ richtung wird die erfaßte Materialstärke zumindest qualitativ optisch oder akustisch dargestellt.
Diese Meßmethode hat sich als nicht zuverlässig erwiesen. Grund hierfür ist der in seiner Dimension schwankende Luftspalt zwi¬ schen dem Rohr und dem Preßfitting. Auch die im Preßfitting im Bereich der Rohrverbindung eingelassenen Dichtringe stören die empfangenen Signale. Soweit magnetische Verfahren vorgeschlagen werden, sind sie nur bei magnetisierbarem Material und demnach nicht bei Edelstahlrohrverbindungen einsetzbar.
Daneben sind Wirbelstrommeßverfahren bekannt, die die Beeinflus¬ sung der Wirbelstromausbildung durch das Rohr hinter dem Pre߬ fitting messen. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß das Empfangsεignal bei verschiedenen Rohr- bzw. Fittingdurchmessern unterschiedlich ist, weil sich mit dem Durchmesser auch die Wanddicken von Preßfitting und Rohr ändern. Zudem wird der Wir¬ belstrom durch die Wandung des Preßfittings soweit abge-
schwächt, daß eine genaue Messung der Einschubtiefe nicht ge¬ währleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Meßgerät der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß die Einεchubtiefe mit hoher Zuverlässigkeit erfaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ul¬ traschall schräg in Richtung auf das Rohrende in einem vorgege¬ benen Abstand zum Preßfitting in das Rohr eingeschallt wird und daß das vom Rohrende reflektierte Ultraschallsignal als ein der Einεchubtiefe des Rohres entsprechendes Signal herangezogen wird. Dabei kann sich das reflektierte Ultraεchallsignal aus einer Mehrzahl von Einzelsignalen zusammensetzen. Das Ultra¬ schallsignal kann dann beispielεweiεe qualitativ oder quantita¬ tiv angezeigt, oder eε kann zur Steuerung angeschlosεener Gerä¬ te, z. B. eineε Preßgeräts, verwendet werden. Dabei kann der vorerwähnte Abstand im wesentlichen beliebig εein, sollte je¬ doch wesentlich geringer sein als zum anderen Rohrende. Er kann auch gegen Null gehen.
Grundgedanke der Erfindung ist demnach, mit Hilfe von Schrägein- εchallung tranεversale Ultraschallwellen im Rohr zu erzeugen, die dann vom Rohrende reflektiert und vom Ultraschallempfänger detektiert werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, daß die Einschallung unter dem 1. Winkel der Totalreflektion nach dem Schellius'sehen Gesetz erfolgt, um ein überlappen der zurückge¬ sendeten Signale zu vermeiden und damit eine aussagefähige Aus¬ wertung möglich zu machen. Da der Ultraschall vorzugεweiεe ohne Koppelhilfεmedium direkt und vor der Rohrverbindung in daε Rohr eingeschallt wird, sind Meßwertverfälschungen aufgrund von Luft¬ spalten ausgeschaltet. Das Verfahren zeichnet sich demnach durch hohe Zuverläsεigkeit und Meßgenauigkeit auε.
Die für die Auεwertung herangezogenen Empfangssignale können auf verεchiedene Weise erzeugt werden. So kommt das im Stand
der Technik bekannte Interferenzverfahren in Frage, bei dem Fre¬ quenzen 'überlagert werden. Geeignet ist auch das ebenfalls be¬ kannte Reεonanzverfahren, bei dem Frequenzen solange geändert werden, bis Resonanz eintritt, sowie Verfahren, bei denen eine Frequenzanalyse vorgenommen wird. Daneben besteht die Möglich¬ keit, die Laufzeit des eingeschallten Ultraεchallsignals biε zum Ultraschallempfänger als eine der Einschubtiefe des Rohreε entsprechende Größe heranzuziehen.
Es versteht sich, daß die Fortpflanzungsgeεchwindigkeit des Ultraschalls im Rohr von dessen Material, d. h. desεen Schallge- εchwindigkeit, abhängt. Sofern die Schallgeεchwindigkeit be¬ kannt iεt, kann dem durch einen entsprechenden Aufbau der Me߬ schaltung oder durch Einspeichern des betreffenden Wertε Rech¬ nung getragen werden. Damit das erfindungsgemäße Verfahren uni¬ versell und damit auch bei unbekannten Materialien eingesetzt werden kann, empfiehlt sich die Feststellung der Schallgeschwin¬ digkeit im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierzu kann beispielweise vor dem Einschieben des Rohres in den Preßfit¬ ting Ultraschall in einem vorbestimmten, d. h. bekannten Ab- εtand zum Rohrende εchräg in daε Rohr in Richtung auf daε Rohr¬ ende eingeschallt und das vom Rohrende reflektierte Ultra- εchallεignal alε ein der Schallgeεchwindigkeit des Rohrmateri¬ als entsprechende Größe zugrundegelegt werden. Nach Einschieben des Rohres in den Preßfitting kann dann das eigentliche Meßver¬ fahren unter Verwendung der zuvor festgeεtellten Größe für die Schallgeεchwindigkeit durchgeführt werden.
Alternativ dazu ist vorgesehen, daß Ultraschall jeweils schräg in das Rohr nacheinander an zwei in einem vorgegebenen Abstand in Längεrichtung deε Rohreε befindlichen Stellen eingeschallt und empfangen wird und daß der Unterschied der vom Rohrende re¬ flektierten Ultraschallεignale alε ein der Schallgeεchwindig¬ keit entsprechendes Signal für die Auswertung zugrundegelegt wird. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß ein der Schallgeεchwindigkeit entsprechendes Signal auch nach Einschie-
ben des Rohres in den Preßfitting ermittelbar ist.
In Abweichung dazu ist vorgesehen, daß der Ultraschall nach Ein¬ schieben des Rohres in den Preßfitting in einem ersten vorgege¬ benen Abstand zum Preßfitting in das Rohr eingeschallt und dann in einem zweiten vorgegebenen Abstand empfangen wird, der klei¬ ner zum Preßfitting ist als der erεte Abεtand, wobei auch daε auf direktem Weg zwiεchen Ultraschallgeber und Ultraschallem¬ pfänger erfaßte Ultraschallεignal alε eine der Schallgeschwin¬ digkeit des Rohrmaterials entsprechende Größe für die Auswer¬ tung zugrundegelegt wird. Dieεes Verfahren setzt allerdings zwei unabhängige Ultraschallwandler vorauε. Im Anεchluß an die vorbeεchriebene Messung kann dann die eigentliche Erfassung des Ultraschallechos vom Rohrende durchgeführt werden.
In den häufigsten Fällen kommen in der Praxis normaler Werkzeug¬ stahl oder Edelstahl zur Anwendung. Deren unterschiedliche Schallgeschwindigkeiten können auf einfache Weise durch Erfas- εung der Magnetisierbarkeit des Rohreε beispielsweise mit Hil¬ fe eines Magneten ermittelt werden, wobei dann das dabei entste¬ hende Signal als ein der Schallgeεchwindigkeit deε Rohrmateri- alε entεprechendes Signal für die Auεwertung herangezogen wird.
Sofern die Laufzeit deε Ultraεchallε erfaßt wird, kann das zeit¬ lich kürzeste Ultraschallεignal alε Maß für die Einεchubtiefe herangezogen werden. Vorzuziehen iεt jedoch, daε maximale Ein- zelεignal deε reflektierten Ultraschallsignals heranzuziehen, daε dann von dem Auεwertegerät detektiert werden kann.
Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, den Reflexionsverlauf des Ultraschalls am Rohrende in Form mehrerer, zeitlich nachein¬ ander liegender Empfangssignale zu erfasεen und diese mit vorge¬ gebenen Werten zu vergleichen, welche für zumindest einen Rohr- durchmeεεer charakteristiεch εind. Dieses Verfahren kann vor¬ teilhafterweise dann zum Einsatz kommen, wenn die Erfassung der Einschubtiefe mit dem Verpressen der Rohrverbindung kombiniert
wird. Mit dem Verfahren läßt sich feεtεtellen, ob der tatεäch- liche Rohrdurchmesεer demjenigen entεpricht, zu dem das Pre߬ werkzeug paßt. Auf diese Weise kann vermieden werden, daß ein falsches Preßwerkzeug angesetzt wird.
Konkret kann die Durchmesserfeststellung dadurch geschehen, daß der Reflexionsverlauf vor dem Einschieben des Rohres in den Preßfitting in einem vorbestimmten Abstand zum Rohrende erfaßt wird. Man erhält dann die für den Rohrdurchmesser charakteristi¬ schen Werte unabhängig von der Einschubtiefe.
Sofern der Reflexionεverlauf nach dem Einschieben des Rohreε in den Preßfitting erfaßt wird, werden die Empfangssignale in der Meßschaltung in Anpaεεung an die jeweils festgeεtellte Einεchub¬ tiefe derart korrigiert, daß ein Vergleich mit den vorgegebenen Laufzeiten möglich iεt.
Was das für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeεehene Meßgerät angeht, wird die Aufgabe dadurch gelöεt, daß Ultraεchallgeber und Ultraεchallempfänger für die Schrägein- εchallung bzw. den Schrägempfang ausgebildet sind und der Gerä¬ teträger derart gestaltet ist, daß Ultraschallgeber und Ultra¬ schallempfänger am Rohr in einem vorgegebenen Abstand zum Pre߬ fitting anbringbar sind, wobei die Meßschaltung für die Auswer¬ tung von Ultraschallechos am Rohrende eingerichtet ist. Wie schon erwähnt, werden mit dem Ultraschallgeber Transverεalwel- len erzeugt, die am Rohrende reflektiert und dann von dem Ultra¬ εchallempfänger erfaßt werden können. Dabei können Ultraεchall¬ geber und Ultraschallempfänger als ein einziger Ultraschallwand¬ ler ausgebildet sein, der durch die Meßschaltung so gesteuert wird, daß er sowohl als Geber als auch als Empfänger arbeitet.
Damit sich immer derselbe Abstand zwischen Ultraschallgeber bzw. Ultraschallempfänger und Preßfitting ergibt, kann der Gerä¬ teträger so ausgebildet sein, daß er sich am Preßfitting axial unbeweglich abstützen kann, beispielsweiεe an dem für solche
Fittings charakteristischen Rundwulst oder am vorderen Ende des Preßfittings. Der Abεtand sollte nicht zu groß sein und kann durchaus gegen Null gehen.
Mit Hilfe dieses Meßgeräts lassen sich die schon oben näher be- εchriebenen Interferenz- oder Reεonanzverfahren verwirklichen. Es beεteht jedoch auch die Möglichkeit, die Meßschaltung für die Erfassung der Laufzeit des eingeschallten und am Rohrende reflektierten Ultraschallsignals einzurichten.
Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß das Meßgerät in einem bestimmten vorgegebenen Abstand zum Rohrende an das Rohr ansetzbar und die Meßεchaltung für die Berechnung einer der Schallgeεchwindigkeit deε Rohreε entεprechenden Größe auε dem Verhalten, inεbeεondere der Laufzeit eines Ultraschallεignals eingerichtet ist, wobei dieser Wert anschließend für die Bestim¬ mung der Einschubtiefe übernommen wird. Aufgrund des bekannten Abstandε zum Rohrende läßt εich mit dieεem zusätzlichen Schritt die Schallgeschwindigkeit im Rohrmaterial feststellen, die dann für die nachfolgende eigentliche Messung herangezogen wird. Ein solcheε Meßgerät kann auch bei unbekannten Rohrmaterialien ver¬ wendet werden.
Alternativ dazu kann daε Meßgerät eine Verschiebeeinrichtung für die axiale Verschiebung des Ultraschallwandlerε um einen vorbeεti mten Weg aufweisen. Diese Ausbildung läßt es zu, daß an zwei in einem vorbestimmten axialen Abstand zueinander lie¬ genden Stellen Ultraschallsignale in das Rohr eingeschallt und wieder empfangen werden. Aufgrund des Unterschieds zwischen den daraus gebildeten Empfangsεignalen kann die Schallgeεchwindig¬ keit im Rohr ermittelt werden, d. h. der Unterεchied εtellt ein Maß für dieεe Schallgeεchwindigkeit dar.
In Abweichung dazu kann das Meßgerät so ausgebildet sein, daß ein erεter Ultraεchallwandler alε Ultraεchallgeber und ein zwei¬ ter Ultraεchallwandler alε Ultraεchallempfänger im Längεabstand
zueinander angeordnet werden und die Meßschaltung auch für die Erfassung der Laufzeit eines Ultraschallsignals vom Ultraschall¬ geber direkt zum Ultraschallempfänger eingerichtet ist, wobei diese Laufzeit anschließend alε eine der Schallgeschwindigkeit entsprechende Größe für die Bestimmung der Einschubtiefe über¬ nommen wird. Dies setzt allerdings das Vorhandensein von zwei beabεtandeten Ultraεchallwandlern voraus.
Die Übergabe der der Schallgeschwindigkeit entεprechenden Größe kann auf einfache Weiεe dadurch geεchehen, daß dieεe Größe ange¬ zeigt und über eine Eingabeeinrichtung in die Meßεchaltung ein¬ gegeben wird. Empfehlenεwerter iεt jedoch, die Meßεchaltung εo auεzubilden, daß sie die der Schallgeschwindigkeit des Rohreε entεprechenden Größe automatiεch oder durch Quittierung von Hand für die Bestimmung der Einschubtiefe übernimmt.
Sofern das Meßgerät ausεchließlich für Rohre auε Werkzeugstahl oder Edelεtahl verwendet werden εoll, ist es ausreichend, daß das Meßgerät einen Magnetsensor für die Erfasεung der Magneti- εierbarkeit des Rohreε aufweiεt, wobei das jeweils erzeugte Sig¬ nal für die Meßschaltung als eine für die Schallgeschwindigkeit charakteristische Größe herangezogen wird. Auch dies kann von Hand mit Hilfe einer Anzeige- und Eingabeeinrichtung oder durch automatische Übergabe geschehen. Der Magnetsenεor spricht dar¬ auf an, daß Edelstahl im Unterschied zu Werkzeugstahl praktisch nicht magnetisierbar ist.
Sofern die Meßschaltung für die Ermittlung der Laufzeit des Ul- traschallεignals ausgerichtet ist, kann sie für die Erfassung und Verarbeitung des zeitlich kürzesten Ultraεchallsignals ein¬ gerichtet εein, da dieεe Laufzeit direkt proportional zum Ab¬ stand zwischen Rohrende und Ultraschallgeber bzw. -nehmer und damit zur Einεchubtiefe ist. Vorzuziehen ist jedoch eine Me߬ schaltung für die Erfasεung und Verarbeitung deε maximalen Ein- zelεignalε deε reflektierten Ultraschallsignals.
Darüberhinaus kann es sich empfehlen, daß die Meßschaltung für die Erfassung des Reflexionsverlaufs durch Verarbeitung mehre¬ rer zeitlich nacheinander liegender E pfangsεignale sowie für den Vergleich des Reflexionsverlaufs mit vorgegebenen Werten eingerichtet ist, welche für zumindest einen Rohrdurchmesεer charakteriεtisch sind. Diese Art der Meßschaltung sollte mit einer Signaleinrichtung für eine Signalgabe verbunden εein, die für die Erfaεεung des jeweiligen Rohrdurchmesεerε charakteri¬ stisch ist. Aufgrund dieser Signalgabe läßt sich feststellen, ob der gemesεene Rohrdurchmeεεer entweder mit den beispielswei- se in einer Matrix geεpeicherten theoretischen Werten überein¬ stimmt oder nicht. Ist letzteres der Fall, kann über die Signal¬ einrichtung entschieden werden, ob das zur Verfügung stehende Preßgerät für die Verbindung zwiεchen Rohr und Preßfitting größenmäßig geeignet iεt oder nicht. Dabei beεteht auch die Mög¬ lichkeit, daß mehrere Gruppen von vorgegebenen Werten vorhanden εind, die jeweilε für einen beεtimmten Rohrdurchmesser charak¬ teristisch sind. Dies läßt es sogar zu, dem jeweiligen Rohr¬ durchmesεer nicht nur qualitativ, εondern auch quantitativ anzu¬ zeigen, wobei die Bedienungεperson dann anhand der Anzeige ent¬ scheiden kann, welcheε Preßgerät passend ist.
In besonderε bevorzugter Auεbildung iεt der Geräteträger alε Preßwerkzeug zum radialen Verpreεεen der Rohrverbindung ausge¬ bildet. Infolge des bestimmungsgemäßen Ansetzens des Preßgeräts an die Rohrverbindung durch Einfassen des wulstförmigen Endes deε Preßfittingε iεt automatisch gesichert, daß der Ultraschall¬ geber entsprechend dem Grundgedanken der Erfindung immer in einem vorbestimmten Abstand zu dem Preßfitting angeordnet und auf das Rohr zwecks Einschallung aufgesetzt wird. Diese Kombina¬ tion aus Meßgerät und Preßwerkzeug ist besonderε εicher einεetz- bar, wenn die εchon oben erwähnte Meßschaltung vorhanden ist, die eine Erfasεung deε Reflexionεverlaufε eingerichtet ist. Durch eine entsprechende Anzeige erhält die Bedienungsperεon eine Information darüber, ob daε zugehörige Preßgerät zu dem Durchmesser des Rohres paßt oder nicht.
In beεonders bevorzugter Ausführung ist der gewöhnlich an dem Preßwerkzeug vorgesehene Antrieb mit der Meßschaltung derart verbunden, daß der Antrieb blockiert ist, wenn die Empfangssig¬ nale, die bei der Erfassung des Reflexionsverlaufs entstehen, nicht mit den vorgegebenen Werten übereinstimmt. Die hierdurch erreichte Sicherheit gegen Fehlbedienung läßt sich noch dadurch εteigern, daß der Antrieb auch dann blockiert wird, wenn die gemessene Einschubtiefe kleiner ist als ein vorgegebener Wert für eine Einschubtiefe. Dies verhindert einen Preßvorgang bei zu geringer Einschubtiefe.
Alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß das Meßgerät eine zu¬ mindest qualitative Anzeige für die Einschubtiefe hat. Diese An¬ zeige kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß eine opti¬ sche Anzeige erst dann erlischt, wenn ein zuvor eingespeicher¬ ter Wert für die Einschubtiefe erreicht oder überschritten wird. Da die Mindesttiefe für die Einεchubtiefe vom Rohrdurch- messer abhängig sind, kann die Meßschaltung auch so eingerich¬ tet sein, daß bei Eingabe eines bestimmten Rohrdurchraessers die jeweils vorzugebende Einεchubtiefe errechnet oder zugeordnet wird. Dieεe Auεbildung der Meßεchaltung läßt sich auch mit der schon vorerwähnten Erfasεung deε Rohrdurchmeεsers mit Hilfe der Ultraschallmesεung in der Weiεe kombinieren, daß nach Ermitt¬ lung deε Rohrdurchmeεεers ein zugehöriger Wert für die Einεchub¬ tiefe zugeordnet oder errechnet wird, der dann für die Anzeige herangezogen wird.
Unabhängig davon beεteht selbεtverεtändlich die Möglichkeit, die jeweilε gemessene Einschubtiefe nach entεprechender Aufbe¬ reitung der Meßεignale quantitativ anzuzeigen, εo daß die Bedie- nungεperson die Möglichkeit hat, den angezeigten Wert mit εich auε Tabellen ergebenden Werten zu vergleichen. Die vorerwähnten automatischen Abgleiche biε hin zur Blockierung deε Antriebs bei nicht ausreichender Einschubtiefe vermeiden jedoch Ablese¬ fehler, die beim Vergleich mit einer Tabelle paεεieren können.
Nach der Erfindung iεt schließlich vorgesehen, daß Ultraschall¬ geber und Ultraschallempfänger in Radialrichtung federnd ge¬ führt sind. Auf diese Weise ist gesichert, daß der oder die Ul¬ traschallwandler unabhängig vom jeweiligen Rohrdurchmeεser an dem Rohr zur Anlage kommen.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbei¬ spielen näher veranschaulicht. Es zeigen:
Figur 1 ein Preßwerkzeug mit Ultraεchallmeßgerät in der
Frontalansicht mit Schnitt durch eine Rohrver¬ bindung;
Figur 2 die Seitenansicht des Preßwerkzeugs mit der
Rohrverbindung gemäß Figur 1;
Figur 3 einen Axialschnitt durch die Rohrverbindung und einen Teil des Preßwerkzeugε gemäß den Figuren 1 und 2 in um 90° verdrehter Stellung;
Figur 4 eine schematische Darstellung eineε anderen
Meßgeräts an dem Rohr;
Figur 5 eine Grafik zur Erläuterung der Ultraεchallaus- breitung im Rohr;
Figur 6 eine Grafik zur Darstellung der Ultraschall- echoε in Abhängig vom Radiuε deε Rohreε und
Figur 7 eine Grafik zur Darεtellung der Ultraεchall- echoε in Abhängigkeit vom Einεchallwinkel.
In den Figuren 1 biε 3 iεt ein Preßwerkzeug 1 dargeεtellt. Eε weist zwei im Abstand zueinander angeordnete Grundplatte 2, 3 auf, die nach nach oben in herzförmige, mit den Grundplatten 2,
3 verbundene Endplatten 4, 5 fortsetzen. In dem Freiraum zwi¬ schen den Grundplatten 2, 3 und den Endplatten 5, 6 erstrecken sich Preßhebel 7, 8, die etwa mittig über Gelenkbolzen 9, 19 in den Endplatten 5, 6 gelagert sind.
Die jeweils oberen Hebelarme 11, 12 der Preßhebel 7, 8 haben einander gegenüberliegende Einbuchtungen 13, 14. Innenseitig haben die Einbuchtungen 13, 14 zueinander pasεende Preßnuten 15, 16. Außenseitig werden die Einbuchtungen 13, 14 durch unre¬ gelmäßig vorstehende Ringstege 17, 18, 19, 20 begrenzt.
Die Preßhebel 7, 8 weist untere Hebelarme 21, 22 auf, deren Ab¬ stand sich in Richtung auf die Gelenkbolzen 9, 10 konisch ver¬ ringert. Zwischen den Grundplatten 2, 3 sind zwei Spreizrollen 23, 24 auf einem hier nicht näher dargestellten Schlitten neben¬ einander gelagert. Der Schlitten kann durch eine anmontierbare Antriebseinrichtung in Richtung des Pfeils P bewegt werden. Da¬ bei fahren die Spreizrollen 23, 24 gegen Spreizflächen 25, 26 an den unteren Hebelarmen 21, 22 und drücken sie auseinander. Dies wiederum hat zur Folge, daß die oberen Hebelarme 11, 12 zu¬ einander, d. h. in Preßrichtung bewegt werden.
An der in Figur 2 linksseitigen Grundplatte 2 ist eine Halte- rung 27 eines Meßgeräts angebracht, die eine nach oben offene Bohrung 28 aufweist. In diese Bohrung 28 ist ein Ultraschall¬ wandler 29 teleskopisch bewegbar eingesetzt. Er stützt sich auf einer Schraubenfeder 30 ab, die bestrebt ist, den Ultraschall¬ wandler 29 in Auswärtsrichtung, d. h. nach oben zu drücken. Der Ultraschallwandler 29 ist - was in der Zeichnung nicht näher dargeεtellt iεt - εo auεgebildet, daß er Ultraschall schräg in Richtung auf das Preßwerkzeug 1 aussenden und auch reflektierte Ultraschallεignale empfangen kann. Von der Unterεeite des Ultra¬ schallwandlers 29 geht eine elektrische Leitung 31 aus, die über eine vom Boden der Bohrung 28 ausgehenden Leitungskanal 32 zu einem hier nicht näher dargestellten Auswertgerät des Meßge¬ räts mit einer Meßεchaltung zur Verarbeitung der vom Ultra-
schallwandler 29 ausgehenden Empfangssignale geht.
Wie sich insbesondere aus den Figuren 2 und 3 ersehen läßt, um¬ fassen die Einbuchtungen 13, 14 eine Rohrverbindung 33. Sie be¬ steht aus einem Rohr 34 und einem Preßfitting 35, beide übli¬ cher Bauart. Der Preßfitting 35 hat endseitig über den Umfang gehende Ringwülste 36, 37, in die innenseitig jeweils ein Dich¬ tungsring 38, 39 aus elastomerem Material eingelegt ist. In der Mitte hat der Preßfitting 35 eine Einschnürung 40, welche einen Anschlag für das Rohrende 41 des Rohres 34 bildet. Daε Rohr 34 iεt biε zu der Einεchnürung 40 in den Preßfitting 35 eingeεcho- ben.
Figur 4 zeigt εchematiεch eine Variante zu der Ausführungεform gemäß den Figuren 1 biε 3. Statt nur eines Ultraεchallwandlerε 29 εind hier zwei in Axialrichtung deε Rohres 34 hintereinander angeordnete Ultraschallwandler vorgesehen, und zwar ein Ultra- εchallgeber 42 mit dem Abstand L zum Rohrende 41 und ein um den Abstand a näher zum Rohrende 41 angeordneter Ultraschallempfän¬ ger 43, wobei der Abεtand zum Rohrende 41 durch b angezeigt ist. Beide Ultraschallwandler sind in einer hier nicht näher dargestellten Halterung geführt, welche in analoger Weise wie bei dem Ausführungεbeispiel gemäß den Figuren 1 bis 3 an dem hier ebenfalls nicht dargeεtellten Preßwerkzeug 1 feεt ange¬ bracht iεt. Auf dieεe Weiεe iεt geεichert, daß Ultraεchallgeber 42 und Ultraεchallempfänger 43 bei bestimmungsgemäßem Ansetzen deε Preßgerätε am Preßfitting 35 immer gleiche Abstände zum Preßfitting 35 haben.
Mit Hilfe des Ultraschallgeberε 42 können Ultraschallwellen schräg in Richtung auf das Rohrende 41 eingeschallt werden, die sich im Rohr 34 als Transversalwellen zum Rohrende 41 hin aus¬ breiten und dort reflektiert werden. Die Ultraschallechoε kön¬ nen dann von dem Ultraschallempfänger 43 empfangen und in elek¬ trische Empfangssignale umgewandelt werden. Darüberhinauε kann die vom Ultraεchallgeber 42 direkt zum Ultraschallempfänger 43
kommende Schallwelle erfaßt werden. Die Laufzeit dieser Schall¬ welle dient in der Meßschaltung als Basis für die Schallge¬ schwindigkeit des Rohrmaterials.
In Figur 5 ist das Rohr 34 mit dem Rohrende 41 erneut darge¬ stellt, jedoch ohne den Preßfitting 35. "A" versinnbildlicht die Stelle, an der der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Ul¬ traschallwandler 29 auf dem Rohr 34 aufgesetzt ist, und zwar in einem Abstand L zum Rohrende 41. Die Übertragung erfolgt ohne Koppelhilfsmedium wie Wasser oder Gelee. Mit Hilfe des Ultra¬ schallwandlers 29 werden schräge Ultraschallimpulse von εehr kurzer Zeitdauer eingeεchallt. Hierdurch entstehen über den Rohrquerschnitt transverεale Schallwellen, die sich in allen Richtungen ausbreiten. Dabei ist der Abstand L so gewählt, daß eventuelle Schallreflexionen von links ausgeblendet werden kön¬ nen, indem der Abstand L wesentlich kleiner als die Gesamtlänge des Rohres 34 gewählt wird.
Der eingeschallte Ultraεchallimpuls bzw. die Ultraschallwelle läuft bis zum Rohrende 41 und wird dort reflektiert. Die Lauf¬ zeit hängt davon ab, an welchem Punkt des Rohrquerschnitts zwi¬ schen S0 und Sl der jeweilige Anteil des Ultraschallimpulεes reflektiert wird, d. h. je größer der Winkel a ist, desto län¬ ger braucht der Anteil des Ultraschallimpulseε, um nach Refle¬ xion am Rohrende 41 wieder um Auεgangεpunkt A und damit zu dem Ultraεchallwandler 29 zu kommen. Die geringste Laufzeit hat der parallel zur Oberfläche des Rohreε 34 zwiεchen A und S0 verlau¬ fende Anteil. Seine Laufzeit entspricht dem Abstand L und ist damit ein Meß für die Einschubtiefe des Rohres 34 in den Pre߬ fitting 35, wenn das Preßwerkzeug 1 auf die Rohrverbindung 33 in der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Stellung aufgesetzt ist, die Preßnuten 15, 16 also den Ringwulεt 36 einfassen.
Die im Winkel zu der Rohroberfläche laufenden Anteile deε Ultra- εchallimpulεeε legen teilelliptische Strecken zurück, wie dies am Beispiel des Winkels α und damit der Strecke A-Q durch Pro-
jizierung der Schnittfläche durch daε Rohr 34 nach unten darge¬ stellt ist. Der Ultraschallimpuls geht von A aus und teilt sich in einen Anteil A-G und einen Anteil A-H. Dabei erfolgt bei G und H die Reflexion. Am längsten ist der Weg von A bis Sl. Ist der Winkel σ größer als bei der Strecke A-Sl, also bei einem Winkel A-Sl bis A-K, löschen sich die Anteile des Ultraschallim¬ pulses selbst aus, da sie sich entlang der Strecke K-Sl treffen und gleiche Amplitude und Phasen besitzen.
Nach Reflexion am Rohrende 41 kommen am Punkt A zeitlich nach¬ einander Reflexionen des Ultraschallimpulεeε an. Wenn sie von der Innenseite der Rohrwandung selbεt kommen, iεt die Zeit bei den üblicherweiεe verwendeten dünnwandigen Rohren εehr kurz, εo daß εie auεgeblendet werden können. Umgekehrt treffen die von dem hier nicht dargestellten anderen Rohrende kommenden Echos im Verhältnis zu den Echos vom Rohrende 41 εo εpät ein, daß sie ebenfalls ausgeblendet werden können.
Figur 6 zeigt eine Schar von Teilellipεen, die die Anteile der Schallimpulεe bei einem Geberabεtand L zum Rohrende 41 von 32 mm und bei einem Rohrdurchmeεεer von 27 mm durchlaufen.
In Figur 7 iεt die jeweilε halbe zurückgelegte Strecke S über den Winkel deε jeweiligen Anteilε deε Schallimpulεeε aufgezeich¬ net. Bei einem Winkel Null iεt die halbe zurückgelegte Strecke S identiεch mit L und damit mit dem Abεtand deε Ultraschallwand¬ lers 29 vom Rohrende 41. Je größer der Winkel a (Figur 5) wird, desto länger werden die Strecken und damit die Laufzeiten. Die Enden der senkrechten Striche ergeben - miteinander verbunden - eine für den jeweiligen Rohrdurchmesεer charakteriεtische Kur¬ ve, die den Reflexionsverlauf darstellt. Der Winkel, bei dem Auslöschung erfolgt, ist im vorliegenden Beispiel 57°. Er iεt umso kleiner, je größer der Abεtand des Ultraschallwandlers 29 vom Rohrende 41 ist.
Die charakteristische Kurvenform, die sich auε der Verbindung
der Enden der vertikalen Striche ergibt, ist umso steiler, je größer der Durchmesser des Rohres 34 ist. Nach Erfassung des Ab- stands L - hier 32 mm - läßt sich aufgrund der Kurvenform ermit¬ teln, welchen Durchmesser das Rohr 34 hat. Dies kann dazu ver¬ wendet werden, über die Auswerteeinrichtung eine Anzeige über den Rohrdurchmesser zu geben, damit die Bedienungsperson für das Preßgerät 1 entscheiden kann, ob der Durchmesser zu dem Preßgerät 1 paßt oder nicht. Sicherheitshalber kann die Ermitt¬ lung des Rohrdurchmessers auch mit dem Antrieb für das Preßge¬ rät 1 dergestalt verbunden werden, daß der Antrieb blockiert wird, wenn der festgestellte Rohrdurchmesser nicht zu den Ein¬ buchtungen 13, 14 des Preßgeräts 1 paßt.