Schweißverbindung, Profilmaterial für die Schweißverbindung sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstel lung des
Profilmaterials
Die Erf indung bezieht sich auf die Gegenstände nach dem Ober¬ begrif f des Anspruchs 1 , 10 , 12 , 13 oder 14 .
Es ist bekannt , daß Kehlschweißnähte , aufgrund der beim Abkühlen des Schmel zbades und der Schweißnaht eintretenden Kontraktionskräfte zu Kontraktionsspannungen zwischen dem ersten und dem zweiten Verbindungsteil führen, die den zwi¬ schen diesen Verbindungsteilen eingeschlossenen Winkel zu verringern suchen . Diese Kontraktionsspannungen führen in der Praxis dazu , daß das erste plattenföπnige Verbindungsteil im Bereich beider Schweißnähte etwas eingebogen wird , so daß an der Außenseite zwischen den Schweißnähten ein Wulst entsteht . Bei untergeordneten Bauteilen, bei denen ein solcher Wulst nicht stört, ist dieser Sachverhalt unerheblich . In vielen Fällen ist ein solcher Wulst jedoch unerwünscht, und es sind Maßnahmen zu ergreifen, den Wulst zu entfernen, was durch ein spezielles Richten durch besondere Erwärmung oder durch spanabhebende Bearbeitung erfolgen kann .
Das vorliegende Problem stellt sich auch beim Bau eines Schif f sru-mpf es . Eine bekannte Schif f srumpf-Bauweise besteht darin, die Außenwand des Schif fsrumpfes aus streifenförmigen Platten zu bilden, die in etwa horizontaler oder vertikaler Anordnung mit ihren Schmalseiten aneinandergefügt und an ihren Innenseiten durch aufgeschweißte Verstärkungsprof ile verstärkt werden, die mit einer Schmalseite rechtwinklig auf der Breitseite der Wandplatte aufgesetzt und beidseitig durch
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eine vorbeschriebene Schweißverbindung verschweißt werden Hierbei ergeben sich an der Außenseite der Wandplatten di vorbeschriebenen Wülste, die sich längs der Stege der Ver stärkungsprofile erstrecken. Bei einem Schiff ist das Vor handensein dieser Wülste nicht nur aus optischen Gründe unerwünscht, sondern die Wülste vergrößern auch insbesonder bei etwa vertikaler Anordnung den Wasserwiderstand, was z einer Beeinträchtigung der Fahrleistαng des Schiffes führt.
Ein anderes schweißtechnisches Problem besteht darin, da aufgrund einer beim Schweißen stattfindenden Entgasung die Schweißnaht zumindest stellenweise porös wird, wo durch die Festigkeit und auch die Dichtung der Schweißnaht beeinträch¬ tigt werden. Die Entgasung findet mit einem beträchtlichen Gasdruck statt, der durch die Erhitzung im Bereich des Schweißbades entsteht. Sofern der Gasdruck durch den vorhan¬ denen Spalt zwischen den miteinander zu verschweißenden Teil nach hinten entweichen kann, wie es bei Schweißverbindungen im allgemeinen der Fall ist, kann das vorliegende Entgasungs¬ problem vernachlässigt werden. Bei einer dichten Anlage aneinander der beiden zu verschweißenden Verbindungsteile ist jedoch mit dem vorbeschriebenen Entgasungsproblem zu rechnen, und zwar insbesondere dann, wenn das Verstärkungsprofil mit seiner Schmalseite gegen die Breitseite der Wandplatte gedrückt wird, was bei einer Schweißverbindung aus besonderen Gründen der Fall sein kann und auch bei der vorbeschriebenen Schiffsbauweise durchgeführt wird.
Im weiteren wird das vorbeschriebene Entgasungsproblem dann bestärkt, wenn die beiden Schweißnähte zu beiden Seiten gleichzeitig hergestellt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schweißverbin- duhg und ein Schweiß-Profilmaterial der eingangs angegebenen Arten so auszugestalten, daß Verformungs- und/oder Ent-
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gasungsprobleme beim Schweißen beseitigt oder zumindest ver¬ mindert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bei der erfindungsgemäßen Schweißverbindung nach Anspruch 1 ist der vorbeschriebene Verzug am ersten plattenförmigen Ver¬ bindungsteil aufgrund des Vorhandenseins der Ausnehmung wesentlich verringert oder verhindert bzw. vernachlässigbar gering. Dies ist darauf zurückzuführen, daß aufgrund des Aus¬ laufs der Ausnehmung in die sich beim Schweißen aufgrund der erforderlichen Energieabgabe ergebende nachgiebige Schmelz¬ oder Glühzone ein unnachgiebiges Widerlager zwischen den bei¬ den Schweißnähten entfällt und deshalb beim Schweißen und Erstarren der Schweißnähte dann, wenn nur eine Schweißnaht geschweißt wird, die Kontraktion nicht um ein solches nahege¬ legenes Widerlager sondern um den der Schweißnaht gegenüber¬ liegenden Eckbereich des zweiten stegför igen Verbindungs¬ teils stattfindet. Hierdurch ist die Verzugsbewegung bzw. Kippbewegung wesentlich verringert. Wenn beide Schweißnähte gleichzeitig geschweißt werden, findet unter dem Einfluß der Kontraktion im Bereich der Schweißnähte überhaupt keine Kipp¬ bewegung statt, weil hier ein Widerlager zwischen den Schweißnähten völlig fehlt und beide Schweißnähte sich gleichzeitig im Schmelzzustand befinden. Der Fortfall des oder der Widerlager ist dadurch vorgegeben, daß die zu beiden Seiten der Ausnehmung vorhandenen Anlagestege beim Schweißen erweichen und deshalb nachgeben, so daß das Kippmoment sich nicht schädlich auswirken kann.
Außerdem ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung durch die Ausnehmung ein in deren Längsrichtung gerichteter Kanal, durch den die beim Schweißen entstehenden Gase
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problemlos entweichen können, ohne durch die Schweißnaht hin¬ durch austreten zu müssen.
Ferner wird durch eine erfindungsgemäße Ausnehmung ein sich bei einer üblichen Schweißnaht aufgrund der Fuge zwischen den Verbindungsteilen ergebender Kapillare fekt vermindert, wodurch Korrosion minimiert wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird somit nicht nur der Verzug verringert oder beseitigt, sondern es werden auch die Schweißnähte verbessert und insbesondere deren Festigkeit und Dichtheit vergrößert.
Zu diesen Vorteilen führt auch das erfindungsgemäße Profilma¬ terial nach Anspruch 10.
Die erfindungsgemäßen Verfahren nach den Ansprüchen 12 oder 13 ermöglichen eine leistungsstarke und kostengünstige Her¬ stellung der Ausnehmung und im weiteren eine Anpassung der Herstellung der Schweißverbindung an eine relativ hohe, in einem Herstellungsbetrieb vorgegebene Fertigungsgeschwindig¬ keit.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 14 zur Durch¬ führung des Verfahrens zeichnet sich durch eine einfache, funktionsfähige und kostengünstig herstellbare Konstruktion aus, die sicher, störungsfrei und schnell arbeitet und außer¬ dem eine lange Lebensdauer aufweist.
Die Erfindung umfaßt gemäß Anspruch 25 und folgende auch ein leistungsstarkes und belastbares Bearbeitungswerkzeug.
Von den vorbeschriebenen Vorteilen ist nicht nur eine erfin¬ dungsgemäß verschweißte Wandplatte für einen Schiffsrumpf sondern auch die Schiffswand und somit der Schiffsrumpf ins-
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gesamt betroffen. Deshalb bezieht sich die Erfindung auch auf eine mit der vorliegenden Schweißverbindung verstärkte Wand¬ platte für einen Schiffsrumpf oder auf den Schiffsrumpf ins¬ gesamt.
Nachfolgend werden die Erfindung und weitere durch sie er¬ zielbare Vorteile anhand von bevorzugten Ausführungsbeispie¬ len und Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schweißverbindung im Quer¬ schnitt;
Fig. 2 einen Teil der Außenwand eines Schiffsrumpfes mit erfindungsgemäßen Schweißverbindungen im Quer¬ schnitt;
Fig. 3 eine Walzanordnung für ein Profilmaterial der erfin¬ dungsgemäßen Schweißvorrichtung;
Fig. 4 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens in der Vorderansicht;
Fig. 5 die Vorrichtung in der Draufsicht;
Fig. 6 ein Zerspanungswerkzeug der Vorrichtung in vergrö¬ ßerter Draufsicht;
Fig. 7 ein Zerspanungswerkzeug in abgewandelter Ausgestal¬ tung.
Die in Fig. 1 mit 1 bezeichnete Schweißverbindung dient dazu, ein plattenförmiges erstes Verbindungsteil 2 mit einem zwei¬ ten, stegförmigen Verbindungsteil 3 bei Anlage des zweiten Verbindungsteils 3 an der Breitseite 4 des ersten Verbin-
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dungsteils 2 durch beidseitiges Schweißen unlösbar zu verbin¬ den. Die Schweißnähte sind mit 5a, 5b bezeichnet. Es kann sich um versenkte Kehlnähte oder gerundet vorstehende Kehl¬ nähte handeln, wie es Fig. 1 zeigt. Bei dem zweiten Verbin¬ dungsteil 3 handelt es sich insbesondere um ein Profilmate¬ rial bzw. einer Profilstange P mit einem hohen Steg, d.h. einer Steghöhe a, die ein Vielfaches einer Stegbreite b beträgt. Außerdem kann es sich um ein Profilmaterial handeln, daß in seinem dem ersten Verbindungsteil 2 abgewandten Bereich oder an diesem Ende durch seitliche Wülste oder Stege t- oder winkelförmig ausgebildet ist, wie es aus Fig. 2 zu entnehmen ist.
An der dem ersten Verbindungsteil 2 zugewandten Anlageseite, hier die Schmalseite 6 des zweiten Verbindungsteils 3, ist eine sich an dessen Längsrichtung erstreckende Ausnehmung 7 vorgesehen, deren Flanken 7a, 7b im Bereich oder nahe der je¬ weils zugehörigen Schweißnaht 5a, 5b auslaufen. Der Winkel w, den die Flanken 7a, 7b jeweils mit der Breitseite 8 ein¬ schließen, beträgt etwa 45 bis 88°, insbesondere etwa 80 bis 85°.
Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist die Ausnehmung 7 im Querschnitt gerundet, insbesondere kreisbogenabschnittförmig gerundet. Dies ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Zum einen läßt sich eine solche Ausnehmung in einfacher Weise und mit hoher Leistung mit einem rotierenden Zerspanungswerkzeug fertigen. Zum anderen ist eine solche Ausnehmungsform aus Stabilitätsgründen von Vorteil, da die zu beiden Seiten der Ausnehmung 7 verbleibenden schmalseitigen Anlagestege 9a, 9b aufgrund der innen divergenten Querschnittsform stabil sind und beim Schweißen auch eine große Wärmemenge aufnehmen und in das zweite Verbindungsteil 3 weiterleiten können. Der Radius r der Fläche der Ausnehmung 7 beträgt vorzugsweise etwa SO bis 12S mm, insbesondere etwa *f00 mm.
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Fig. 2 zeigt die Schweißverbindung 1 bei Anwendung an einer nur teilweise dargestellten Außenwand 11 eines nur so weit dargestellten Schiffsrumpfes 12. Die Außenwand 11 besteht aus einer Vielzahl stirnseitig und schmalseitig nebeneinander angeordneten Außenwandplatten 13, vorzugsweise rechteckiger Form, die innenseitig durch ein oder mehrere, einen Abstand voneinander aufweisende stegförmige zweite Verbindungsteile 3 verschweißt und verstärkt sind, bei denen es sich um ein lei- stenför iges, winkelförmiges oder T-förmiges Profilmaterial handeln kann. Bei der vorliegenden Ausgestaltung kann die Steghöhe a etwa 80 bis 400 mm und die Stegdicke b etwa 8 bis 50 mm betragen. Die Länge der Außenwandplatten 13 beträgt ein Mehrfaches ihrer Breite d, beim vorliegenden Ausführungsbei- spiel beträgt die Länge etwa 16m und d etwa 5 m. Die Dicke e der Außenwandplatte 13 entspricht üblichen Außenwanddicken von Schiffen, z.B. etwa 20 mm. Die Länge der Profilstange entspricht der Länge der Außenwandplatte 13.
Die Schweißverbindung 1 wird wie folgt hergestellt. Ein steg- förmiges Schweißverbindungsteil 3, daß in Fig. 1 rechts als Einzelteil dargestellt ist, wird mit seiner Schmalseite auf oder an die innere Breitseite 4 der Außenwandplatte 13 ange¬ setzt und mittels einer durch einen Pfeil Pl angedeuteten Spannvorrichtung 14 gegen die Breitseite 4 gespannt, wobei die Anlagestege 9a, 9b mit ihren im wesentlichen ebenen Kopf¬ flächen 9c an der Breitseite 4 anliegen. Dann können die Schweißnähte 5a, 5b von Hand oder mittels einer Schweißvor¬ richtung geschweißt werden, vorzugsweise gleichzeitig und einander gegenüberliegend. Beim Schweißen wird das Material im Bereich der Schweißnähte 5a, 5b erhitzt, wobei sich die Schmelzzone S im Bereich der zu verschweißenden Fuge bildet. Die Schmelzzone S kann sich auf der Seite des zugehörigen An¬ lagestegs 9a, 9b über dessen gesamte Breite f von 0 bis 10 mm, insbesondere etwa 2 bis 10 mm erstrecken. Sie kann sich jedoch auch nur über einen Teil der Breite f erstrecken, so
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daß ein innerer Breitenbereich g von einigen Millimetern, z.B. bis 3 oder bis 5 mm, nicht schmilzt, jedoch zum Glühen gebracht wird, siehe Glühzone G. Bei dieser Schweißverbindung l findet aufgrund der Kontraktion der jeweiligen Schweißnaht bzw. Schweißnähte 5a, 5b bei der Abkühlung keine oder nur eine vernachässigbare Biegung der Außenwandplatte 13 statt, da der oder die Anlagestege 9a, 9b aufgrund des Schmelz- oder relativ weichen Glühzustandes nachgiebig bzw. komprimierbar sind und deshalb kein Widerlager bilden, um das die Kontraktion die Verbiegung herbeiführen könnte.
Der Andruck Pl des stegförmigen Verbindungsteils 3 gegen die Breitseite 4 ist beim Schweißen unschädlich, weil die Länge der Schmelz- und Glühzone der Anlagestange 9a, 9b nur in einem verhältnismäßig kurzen Längenbereich der Schweißnähte 5a, 5b nachgiebig sind und im übrigen Bereich die Anlagestege 9a, 9b voll tragfähig sind und somit die Belastung des Andrucks Pl aushalten können, wobei das Widerstandsmoment der Profilstange P eine Durchbiegung der Prfoilstange P im Bereich der Schmelz- oder Glühzone S, G verhindert.
Die Ausnehmung 7 ergibt auch in vorteilhafter Weise einen sich längs der Verbindungsteile 2 , 3 erstreckenden Kanal zum Abführen von beim Schweißen entstehenden Gasen. Letztere wer¬ den somit nach innen abgeführt, ohne daß sie aufgrund des entstehenden Gasdrucks durch das Schmelzbad beim Schweißen hindurch austreten und dabei die Schweißnaht porosieren bzw. perforieren könnten, was die Schweißnaht schwächen und un¬ dicht machen würde.
Die Ausnehmung 7 kann am zweiten Verbindungsteil 3 bereits bei dessen Herstellung in einem Zuge angeformt werden, z.B. durch Walzen, Ziehen oder Drücken. In Fig. 3 ist das zweite Verbindungsteil 3 als Profilstange P zwischen einander gegen¬ überliegenden auf ihren Umfang begrenzenden Walzen Wl bis 4 einer Walzvorrichtung dargestellt, wobei die Ausnehmung 7 mit
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einer entsprechend balligen und davon beidseitig zylindri¬ schen Walze W4 eingewalzt wird.
Beim Ziehen oder Drücken bedarf es im Bereich der Ausnehmung 7 einer entsprechend konvexen Form der vorhandenen Matrize (nicht dargestellt) .
Die Schweißvorrichtung 1 dient vorzugsweise zur Verbindung von zwei Verbindungsteilen 2, 3 aus Metall, insbesondere Stahl. Es ist jedoch auch möglich, die Verbindungsteile 2, 3 aus einem anderen schweißbaren Material, z.B. Kunststoff, mit einer erfindungsgemäßen Schweißverbindung 1 zu verbinden.
Bei den vorbschriebenen Schweißverfahren handelt es sich vor¬ zugsweise um ein Schutzgas/Schweißverfahren, insbesondere um ein Hochgeschwindigkeits-Schutzgas/Schweißverfahren, das in der Fachsprache unter der Bezeichnung rapid arc-Schweißver- fahren bekannt ist.
Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich und bei Verwen¬ dung eines handelsüblichen stegförmigen zweiten Verbindungs¬ teils 3 erforderlich, die Ausnehmung 7 spanabhebend in die Schmalseite 6 einzuarbeiten. Hierzu dient die Vorrichtung ge¬ mäß Fig. 4 bis 7.
Die Hauptteile der Vorrichtung 21 sind ein Maschinengestell 22, an dem ein spanabhebendes Bearbeitungswerkzeug 23 neben einem freien Durchgang 24 gelagert ist, durch den das steg- förmige zweite Verbindungsteil 3 als Profilstange in der er¬ forderlichen Länge mittels einer Vorschubeinrichtung 25 in der Durchgangsrichtung 26 in einer Führung F mit den Füh¬ rungsflächen Fl bis F4 schiebbar ist. Bei der Führung F kann sich um einen Rollendurchgang mit unterseitigen Rollen 27 und seitlichen Rollen 28a, 28b handeln. Zwecks Anpassung des Be¬ arbeitungswerkzeugs 23 an die vorhandene Steghöhe a des zwei-
ten Verbindungsteils 3 kann das Bearbeitungswerkzeug 23 und/oder ein ihm gegenüberliegendes Widerlager 31 quer zur Durchgangsrichtung 26 verstellbar und in der jeweiligen Ver¬ stellposition feststellbar sein. Bei der vorliegenden Ausge¬ staltung ist das Widerlager 31 entsprechend verstellbar und feststellbar, siehe Doppelpfeil P . Hierzu kann ein geeigne¬ ter, im einzelnen nicht dargestellter Antrieb 32 dienen. Bei dem Widerlager 31 kann es sich um einen flächigen Stützkörper handeln mit einer Widerlagerfläche 33 oder mit einer oder mehreren eine Stütze bildenden Widerlagerrollen 33a (Fig. 4), die um quer zur Durchgangsrichtung 26 verlaufende Achsen frei drehbar sind oder zwecks Förderung der Profilstange P durch einen nicht dargestellten Antrieb antreibbar sein können. Wie bereits das Widerlager 31 können auch die in der Zeichnung rechten seitlichen Rollen 28b quer, hier horizontal, zur Durchgangsrichtung 26 verstellbar und in der jeweiligen Ver¬ stellposition fest oder nachgiebig positionierbar sein. Zur nachgiebigen Halterung können Federn, insbesondere Druckfe¬ dern dienen, die die Rollen 28b zum Durchgang 24 hin vorspan¬ nen. Die linken seitlichen Rollen 28a können im vorbeschrie¬ benen Sinne fest oder verstellbar und in beiden dieser Fälle elastisch nachgiebig angeordnet sein. Die nachgiebige Halte¬ rung der Rollen 28a, 28b kann Unebenheiten oder gekrümmten Abschnitten der Profilstange P nachgeben. Außerdem ist hier¬ durch eine Spannvorrichtung SV geschaffen, die eine ruhige, saubere und schonende spanabhebende Bearbeitung ermöglicht.
Zwischen dem Widerlager 31 und dem mit einem Antriebsmotor A antreibbaren Bearbeitungswerkzeug 23 ist ein die untre Füh¬ rungsfläche F3 bildender Träger 34 für die Profilstange P an¬ geordnet, der eine ebene, horizontale Tragfläche 35 oder eine durch eine oder vorzugsweise mehrere miteinander angeordnete Rollen 36 (Fig. 4) gebildete Tragfläche aufweist. Dem Träger 34 gegenüberliegend ist ein Niederhalter 37 am Maschinenge¬ stell 22 gelagert. Der Träger 34 und/oder der Niederhalter
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sind vorzugsweise durch vertikale Stangen mit an ihren freien Enden angeordneten Trag- bzw. Niederhalterteilen gebildet, bei denen es sich um frei drehbare oder angetriebene Rollen 38 handeln kann. Zwecks Anpassung an Profilstangen P unter¬ schiedlicher Dicke b ist der Träger 34 und/oder der Nieder¬ halter 37 vertikal verstellbar und in der jeweiligen Ver¬ stellposition feststellbar angeordnet. Hierdurch ist es mög¬ lich, die Höhenlage der Profilstange P an die Höhenlage des Bearbeitungswerkzeugs 23 anzupassen, wobei das Bearbeitungs¬ werkzeug 23 in vertikaler Richtung unverstellbar angeordnet sein kann. Vorzugsweise ist das Bearbeitungswerkzeug 23 ver¬ tikal verstellbar und in der jeweiligen Verstellposition feststellbar, wie es in Fig. 1 durch den Doppelpfeil P3 dar¬ gestellt ist, der eine Führung und einen Bewegungsantrieb verdeutlichen soll.
Es ist für einen störungsfreien Betrieb vorteilhaft, den Trä¬ ger 34 oder den Niederhalter 37 in vertikaler Richtung ela¬ stisch nachgiebig auszubilden, um Unebenheiten an der Profil¬ stange P durch elastische Nachgiebigkeit ausgleichen zu kön¬ nen.
Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, den Niederhalter 37 vertikal einstellbar und in der eingestellten Position fest¬ stellbar anzuordnen, wobei der Träger 34 eine elastische Hochhaltefunktion ausüben könnte.
Bei der vorliegenden Ausgestaltung sind der Träger 34 und/oder der Niederhalter 37 durch mehrere, vorzugsweise in zwei in Durchgangsrichtung hintereinanderliegenden und/oder drei oder vier quer dazu verlaufenden Reihen angeordnete Trag- oder Niederhalterstangen gebildet, bei denen es sich um Kolbenstangen jeweils eines Hydraulikzylinders 41 handeln kann, die jeweils an eine den Durchgang untergreifenden und übergreifenden Traverse befestigt sein können.
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Die Vorschubvorrichtung für die Profilstange P kann durch eine besondere Schub- oder Zugvorrichtung oder dadurch gebil¬ det sein, daß wenigstens ein Teil oder alle Rollen des Rol¬ lenganges, des Widerlagers 31, des Trägers 34 und/oder des Niederhalters 37 durch einen Antrieb antreibbar sind. Die Ausnehmung 7 kann durch Räumen mit einem entsprechenden Räumwerkzeug oder durch Fräsen mit einem entsprechenden Fräs¬ werkzeug ausgearbeitet werden. Die vorgenannten Bearbeitungs¬ werkzeuge eignen sich insbesondere dafür, die Ausnehmung in einem Arbeitsgang auszuarbeiten, wobei das Bearbeitungswerk¬ zeug 23 in einer Führung (nicht dargestellt) längs der Pro¬ filstange P oder wie im vorliegenden Fall die Profilstange P entlang dem Bearbeitungswerkzeug 23 bewegbar sein kann. Ein Räumungswerkzeug ist deshalb dazu geeignet, die Ausnehmung 7 in einem Durchgang auszuarbeiten, weil mehrere, in der Durchgangsrichtung 26 hintereinanderliegend angeordnete Räumwerkzeugschneiden progressiv in unterschiedlichen Schnittiefen angeordnet werden können, die jeweils für sich eine Schicht abtragen. Vorzugsweise erfolgt die spanabhebende Bearbeitung bei zwei gleichzeitig stattfindenden Relativbewegungen zwischen der Profilstange P und dem Bearbeitungswerkzeug 23, nämlich eine Längsbewegung und eine Rotationsbewegung für das Bearbei¬ tungswerkzeug 23. Eine solche Bearbeitung kann ein Rotations¬ fräser 45 ausführen, dessen Drehachse längs der Durchgangs¬ richtung 26 gerichtet ist und der auf seinem Umfang mehrere verteilt angeordnete und befestigte, vorzugsweise radial ein¬ stellbare und insbesondere austauschbare Messer 46 aufweist, die an ihren der Durchgangsrichtung 26 entgegengesetzten Seite (Räumen) und vorzugsweise auch an ihrer radialen Außen¬ fläche (Räumen/Fräsen) spanabhebend wirksam sind. Bei einer solchen Ausgestaltung ergibt sich eine aus der Umfangsge¬ schwindigkeit und der Vorschubgeschwindigkeit in Durchgangs¬ richtung resultierende, in Fig. 6 mit dem Pfeil P4 verdeut¬ lichte Wirkrichtung, die umlaufend schräg zur Durchgangsrich¬ tung 26 gerichtet ist und nach der die an den Messern 46 er-
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forderlichen Keilwinkel, Freiwinkel und Spanwinkel zu bestim¬ men sind.
Ein solcher Fräser 45 ist insbesondere dann sehr leistungsfä¬ hig, wenn er wenigstens ein Messer 46 in mehreren, axial hin- tereinanderliegenden und in der Durchgangsrichtung 26 bezüg¬ lich der Drehachse 45a divergierenden oder bezüglich der Profilstange P konvergierenden, Stufen 48 aufweist. Bei einem solchen mehrstufigen Fräser 45 arbeitet das oder die jeder Stufe 48 zugehörigen Messer gleichzeitig in mehreren, der Anzahl der Stufen 48 entsprechenden Bearbeitungsschichten.
Bei Versuchen hat sich herausgestellt, daß ein Fräser mit einem Durchmesser D von etwa 200 mm sich gut eignet. Dabei reicht die kreisbogenabschnittförmige Krümmung aus, eine Aus¬ nehmung 7 ausreichender Tiefe t von vorzugsweise etwa 1 bis 3 mm oder auch mehr einzuarbeiten.
Mit einem vorbeschriebenen Fräser können Vorschubgeschwindig¬ keiten in Durchgangsrichtung 26 von 10 bis 15 m/min und mehr problemlos erreicht werden. Beim vorliegenden Ausführungsbei- spiel wird der Fräser 45 mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 220 m/min betrieben.
Im Rahmen der Erfindung ist es gemäß Fig. 7 auch möglich, anstelle eines kegelförmigen Fräsers gemäß Fig. 6 einen Trä- ser 45 mit bezüglich der Drehachse 45a gleichen Abständen seiner Schneidkanten oder Schneidwerkzeuge oder Messer 46, also einen zylindrischen Fräser, zu verwenden, der bezüglich der Vorschubrichtung 26 mit einem entgegen der Vorschubrich¬ tung 26 offenen, spitzen Anstellwinkel wl drehbar angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Anstellwinkel mittels einer Ein¬ steilvorrichtung 49 verstellbar und in der jeweiligen Ver¬ stellposition feststellbar. Es ist vorteilhaft, den Schaft des Fräsers 45 bei beiden vorbeschriebenen Ausgestaltungen
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zu beiden Seiten des Fräsers 45 in Lagern 50a, 50b der Lagervorrichtung 50 zu lagern. Gemäß Fig. 7 werden vorzugs¬ weise Pendellager verwendet. Das eine Lager, hier das der Durchgangsrichtung abgewandte Lager 50b, weist einen größeren Abstand von der Profilstange P auf, als das andere, hier das Lager 50a.
Im Betrieb der Vorrichtung 21 fallen die Bearbeitungsspäne auf eine Abführungsvorrichtung 51, die sich unter dem Bear¬ beitungswerkzeug 23 befindet. Die Abführungsvorrichtung 51 kann in vorteilhafter Weise durch ein umlaufendes Transport¬ band 52 gebildet sein, auf das die Bearbeitungsspäne fallen und nach außen transportiert werden, insbesondere quer zur Durchgangsrichtung 26 und vorzugsweise zur dem Bearbeitungs- werkzeug 23 abgewandten Seite.
Zur Stabilisierung des Maschinengestells 22 kann in Durch¬ gangsrichtung 26 vor und/oder hinter dem Bearbeitungswerkzeug 23 ein den Durchgang 24 überbrückender Verstärkungsbügel 53 vorgesehen sein, der in seinen Fußbereichen mit dem Maschi¬ nengestell 22 verbunden ist.
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