Vorrichtung und Verfahren zur Auskleidung eines statischen Trägers mit Kunststoffplatten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verkleidung von z.B. Apparaten bzw. Bauwerken aus z.B. Stahlblech oder Beton als statischem Träger mittels vorge¬ setzter großflächiger Kunststoffplatten. Die Befestigung der Kunststoffplatten am Untergrund erfolgt über Metallanker oder Dübel, die in festgelegter Teilung am Untergrund vor¬ montiert oder bei der Plattenmontage gesetzt werden. Die Kunststoffplatten werden über diese Anker oder Dübel mit dem Untergrund in materialgerechter Weise verbunden.
Kunststoffplatten, insbesondere aus Polyolefinen wie Poly- ethylen (PE) oder Polypropylen (PP) , eignen sich infolge ihrer besonderen Materialeigenschaften, wie chemische Be¬ ständigkeit, Abriebfestigkeit, antiadhäsive Oberfläche, Schweißbarkeit etc., für Auskleidungen zum Schutz des stati¬ schen Trägers in besonderem Maße, aber mit der Einschrän¬ kung, daß die sehr hohe Wärmeausdehnung schwierig zu beherr¬ schen ist. Vorgeschraubte Auskleidungen aus Kunststoffplat¬ ten, insbesondere aus Thermoplasten, haben in der Vergangen¬ heit regelmäßig dann versagt, wenn sie größeren und/oder re¬ gelmäßigen TemperaturSchwankungen ausgesetzt waren. Ver¬ schärfend auf die Schadenshäufigkeit wirkt sich ein Ver¬ schweißen oder Verkleben der Platten miteinander aus. Da¬ durch wird eine sonst zumindest an den Plattenrändern mögli¬ che Wärmedehnung des Materials bei Temperaturänderungen unterbunden. Verhinderte Wärmedehnungen, also ZwangsSpannun¬ gen in den Kunststoffplatten, führten in den Verankerungs- punkten, meistens Schraubbe estigungen, zu hohen mechani¬ schen Belastungen. Ein paßgenaues Vorbohren von Ankerlöchern in den Kunststoffplatten, eine Voraussetzung für eine gleichmäßige Lastverteilung auf alle Anker, ist in der Pra-
xis nicht möglich. Bereits kleine Temperaturschwankungen während der Montage bewirken infolge der hohen Materialdeh¬ nung Maßänderungen der Lochteilung im Verhältnis zur Anker¬ teilung. Um die Platten dennoch über die Anker schieben zu können, müssen die Löcher größer gebohrt werden als es dem Durchmesser der Anker entspricht. Dadurch entsteht ein Ringspalt zwischen Anker und Plattenbohrung. Bei einer Plat¬ tendehnung während der Montage bewirkt diese eine Mittel- Punktsverschiebung der Bohrungen im Verhältnis zu derl Ankern. Dies führt zu einer Exzentrizität des Ringspaltes. Da die Wärmedehnung der vorgesetzten Kunststoffplatten das bis zu 15-fache des statischen Trägers und damit der Anker¬ teilung beträgt, sind erhebliche Toleranzzuschläge und damit Ringspaltbreiten vorzusehen. Dies verhindert das Einpassen der Anker in die Bohrungen mit kraftschlüssiger Paßfuge zwi¬ schen Anker und Lochlaibung. Dieser Kraftschluß ist jedoch Voraussetzung für eine gleichmäßige Lastverteilung der in den Platten auftretenden, und auf die Vielzahl der Anker einwirkenden ZwangsSpannungen. Die bei anderen Materialien, wie z.B. Stahl, wirkende Kraftübertragung durch Haftreibung in der Verschraubung ist bei Kunststoffplatten, insbesondere aus Polyolefinen, aufgrund der besonderen Materialeigen¬ schaften nicht möglich, die Kunststoffplatten können also sich in der durch den Ringspalt vorgegebenen Toleranz weiter bewegen. Dadurch ergeben sich ungleiche Lochlaibungspressun- gen, die im ungünstiggen Fall zu einem Materialversagen, zu Einrissen in den Bohrungen, führen. Das Versagen einzelner Befestigungspunkte führt zu einer zusätzlichen Belastung anderer Punkte, die nun ihrerseits überlastet werden. Diese Schadensdynamik führt zu einem schnellen und irreparablen Versagen der gesamten Auskleidung.
Es wurden Auskleidungstechniken mit Kunststoffplatten ent¬ wickelt, welche die beschriebenen Nachteile vermeiden. Die Platten werden zu diesem Zweck mit einer Vielzahl platten¬ rückseitig verteilter Kunststoffanker versehen und als ver¬ lorene Schalung in Beton oder Mörtel eingegossen. Durch das
Eingießen der Anker in Beton oder Mörtel werden diese voll¬ ständig eingebettet. Sämtliche Anker tragen also zu gleichen Teilen. Dieserart hergestellte Auskleidungen, die in der EP- A-0 059929 beschrieben sind, sind in der Lage, erheblichem, ungleich verteiltem und schroffem Temperaturwechsel als Dau¬ erbeanspruchung zu widerstehen. Der Nachteil ist darin zu sehen, daß zur Befestigung der Platten immer mit einer voll- flächigen Mörtel- oder Betonträgerschicht gearbeitet werden muß, was der Montagetechnik wirtschaftliche und technische Grenzen setzt. Dies ist besonders bei der Auskleidung von Stahlblechapparaten der Fall.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Auskleidung eines stati¬ schen Trägers mit Kunststoffplatten auf einem statischen Träger zur Verfügung zu stellen, bei welchem auf eine Mör¬ tel- oder Betonträgerschicht für die Auskleidung verzichtet werden kann und anstelle dessen bekannte, kostengünstige und einfache Techniken der Befestigung durch vormontierte Anker oder Dübel angewendet werden können, ohne daß die bisher da¬ mit verbundenen Nachteile zu befürchten sind.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge¬ löst.
Bei der Lösung geht die Erfindung von folgendem Grundgedan¬ ken aus:
Auf den mit einer Auskleidung (Kunststoffplatten) zu verse¬ henden Flächen eines statischen Trägers wird eine entspre¬ chende Anzahl von Ankern gesetzt. Bei Betonkonstruktionen in der Regel Dübel und bei Stahlkonstruktionen Schweißbolzen. Die zur Auskleidung vorgesehenen Kunststoffplatten werden mit einer in Zahl und Teilung den gesetzten Ankern entspre¬ chenden Lochung versehen. Es ist aber auch möglich, die Kunststoffplatten mit Ankern und den statischen Träger mit einer entsprechenden Lochung zu versehen. Hierbei wird der
Durchmesser der Lochung so groß gehalten, daß die Platten bzw. der Träger trotz der während der Montage möglichen Tem¬ peraturschwankungen, und der damit verbundenen Änderung der Lochteilungsmaße, noch über bzw. auf die vormontierten Anker geschoben werden können. Zwischen Anker und Lochlaibung (Lochinnenwand) der Bohrung verbleibt ein Ringspalt, dessen Form abhängig ist von der Plattendehnung und der exzentrisch zu den Ankern umlaufen wird. Zur Fixierung der Plattenposi¬ tion und Sicherung einer gleichmäßigen Lastaufnahme durch die Vielzahl der Anker ist es erforderlich, eine kraft- schlüssige Verbindung zwischen den Lochlaibungen einerseits und den Ankern andererseits, über die variablen Ringspalte hinweg, zu sichern. Dem Erfindungsgedanken zufoflge wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen allen Ankern und Loch¬ laibungen, über den Ringspalt hinweg, im Moment der Montage eine tragende Materialbrücke so paßgenau eingebaut wird, daß die Kräfte über die Gesamtheit der Oberfläche des Ankers und der Lochlaibung als gleichmäßige Flächenpressung abgeleitet werden. Dadurch werden die auftretenden Flächenpressungen berechenbar und können im voraus durch konstruktive Maßnah¬ men, z.B. durch Vergrößerung der Lochlaibung, in der zuläs¬ sigen Höhe begrenzt werden. Ein statischer Nachweis der Ankerkonstruktion unter besonderer Berücksichtigung der ma¬ terialspezifischen Eigenschaften von Kunststoffen wird mög¬ lich. Ergänzend kann in den Platten durch besondere Maßnah¬ men eine Reduzierung der aus unterdrückter Wärmedehnung her¬ rührenden ZwangsSpannungen erreicht werden. Aus montagetech¬ nischen Gründen wird in der Regel eine Vielzahl von Ankern am statischen Träger vormontiert, worauf die vorgebohrten Auskleidungsplatten zur Befestigung über die Anker geschoben und mit den erfindungsgemäßen Techniken befestigt werden. Die gleichen Befestigungstechniken lassen sich jedoch auch anwenden bei gleichzeitigem Bohren von Auskleidungsplatte und Beton als statischem Träger.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt in ihrer leichten Demontage und damit Reparierbarkeit.
Die Erfindung ist besonders geeignet zur flüssigkeitsdichten Auskleidung von Behältern oder Kanälen.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 6 verschiedene erfindungsgemäße Ausführungsfor¬ men,
Fig. 7 und 8 Verfahrensschritte zur Herstellung einer wei¬ teren erfindungsgemäßen Ausführungsform, und
Fig. 9 und 10 weitere erfindungsgemäße Ausführungsformen.
Allen Darstellungen gemeinsam ist der grundsätzliche Erfin¬ dungsgedanke, nach dem an den Befestigungspunkten ein in seiner Form unterschiedlicher Ringspalt zwischen Ausklei¬ dungsplatte bzw. Träger und Anker durch eine auf Paßfuge sitzende Materialbrücke überbrückt werden muß.
Gemäß Fig. 1 wird eine der Beanspruchungsseite zugewandte Auskleidungsplatte 2, die mit einer Vielzahl von Bohrungen 28 versehen ist, mit Schraubverbindungen, bestehend aus Ankern 3, Muttern 13 und Klemmscheiben 4, auf den zu ver¬ kleidenden Träger 1 aufgeschraubt. Im Falle von Stahlblech als statischem Träger 1 handelt es sich bei den Ankern 3 in der Regel um Schweißbolzen, im Falle von Beton um Dübel, beide in bekannter Technik gesetzt. Die Auskleidungsplatte 2 aus Kunststoff kann nicht einfach durch Niederschrauben am Träger 1 fixiert werden, da die besonderen Eigenschaften von Kunststoffen, insbesondere den hauptsächlich verwendeten Thermoplasten, nämlich geringe Oberflächenfestigkeit und teilweise wachsige Oberfläche, eine für die Unterdrückung der Wärmedehnung ausreichende Haftreibung nicht ermöglichen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu Stahlteilen. Dort müssen bei einer korrekten Schraubverbindung die Kräfte durch Haftreibung übertragen werden. Eine Kraftübertragung
durch Flankenkontakt setzt auch bei Stahlverbindungen beson¬ dere Maßnahmen voraus, wie z.B. das früher übliche Nietver¬ fahren, bei dem der vollflächige Flankenkontakt durch "Nieten", also einem Aufstauchen des Ankers in der Lochlai¬ bung, erzielt wurde. Die Abtragung der auftretenden Zwangs- Spannungen muß also über eine tragende, formschlüssige Ver¬ bindung zwischen Kunststoffplatte 2 und Anker 3 erfolgen. Zu diesem Zweck wird der zwischen Anker 3 und Lochlaibung 8 vorhandene Ringraum 9 mit einem sich der Form des Ringraumes anpassenden Material 5 verfüllt. Durch schnelles Erstarren des Materials 5 wirkt dieses als Materialbrücke zwischen Lochlaibung 8 und Anker 3 , es wird also ein kraftübertragen¬ der Formschluß hergestellt. Als Material 5 kann ein pla¬ stisch verarbeitbarer Kitt oder fließfähiger Injektionsmör¬ tel verwendet werden, der durch eine in der Klemmscheibe 4 vorhandene Öffnung 23 injiziert wird. Der Ringraum kann auch vor der Verschraubung durch Einspachteln eines Kittes 5 ge¬ füllt werden, der Kitt erhärtet so schnell, daß sich Ände¬ rungen der Umgebungstemperatur nicht in einer dehnungsbe¬ dingten Positionsänderung des Ringspaltes auswirken können. In vielen Fällen wird die aus den Dehnungen in der Ausklei¬ dungsplatte zu erwartende Lochlaibungspressung die zulässi¬ gen Materialwerte übersteigen. Die Auskleidungsplatte 2 muß dann im Bereich der Lochlaibung 8 durch werkmäßiges Auf¬ schweißen oder Aufkleben von Verstärkungsringen 7 verstärkt werden oder die Platten werden in einem Arbeitsgang bereits bei der Herstellung mit Verstärkungsrosetten versehen. Durch richtige Auslegung der Anker- und Lochlaibungsdimensionen läßt sich die erforderliche Anzahl der Anker minimieren. Die Fügenaht 12, mit der der Verstärkungsring 7 auf die Ausklei¬ dungsplatte 2 aufgebracht wird, sollte vollflächig durch Heizelement- oder Rotations- bzw. Reibschweißung oder durch vollflächige Klebung hergestellt werden. Eine weitere Mög¬ lichkeit des erforderlichen Formschlusses zwischen Kunst¬ stoffplatte 2 und Anker 3 besteht darin, daß Klemmscheibe 4 mit einer tiefen Proflierung 14 ausgerüstet ist, welche durch den Anpreßdruck der Mutter 13 oder durch besondere
Maßnahmen, wie z.B. Hitze, Ultraschall oder Einfräsung in die Oberfläche der Auskleidungsplatte 2 im Augenblick der Montage jedes einzelnen Ankers eingesenkt wird. Durch den in der Einsenkung hergestellten Materialkontakt zwischen Anker 3 in Verbindung mit Klemmscheibe 4 einerseits und der Platte 2 andererseits, wird eine paßgenaue Kraftübertragung von der Platte 2 auf den Anker 3 erreicht. Je nach Höhe der in den Einsenkungen 14 auftretenden Flächenpressungen kann die Kraftübertragung durch die Einsenkung alleine oder als al¬ ternative Unterstützung der anderen beschriebenen Techniken verwendet werden. Durch diese mechanische Verkrallung wird eine Abtragung von ZwangsSpannungen direkt zwischen Ausklei¬ dungsplatte 2 und Anker 3 über die Klemmscheibe 4 erreicht. Um das Entweichen der Luft aus dem Ringraum während des Ein¬ füllen des Kittes 5 zu ermöglichen, sind an der Unterseite des Verstärkungsringes 7 Entlüftungsrillen 17 angeordnet. Zur dichten Abdeckung der Schraubmutter 13 wird eine Abdeck¬ kappe 15 über Schweißnaht oder Klebenaht 16 oder mittels einer Dichtung auf die Auskleidungsplatte 2 aufgesetzt. Der statische Träger 1 kann durch einen Anstrich 19 gegen evtl. Luftfeuchtigkeit geschützt werden. Bedingt durch den Ver¬ stärkungsring 7 oder durch einen zu diesem Zweck aufgesetz¬ ten Distanzhaltering entsteht zwischen statischem Träger 1 und Auskleidungsplatte 2 ein Spalt 18, der als thermische Isolierung oder als Überwachungsraum dienen und in seiner Lage durch Distanzhalter 20 stabilisiert werden kann. Als Maßnahme zur Verminderung von Zwangsspannungen durch unter¬ drückte Wärmedehnung und damit der in den Befestigungspunk¬ ten auftretenden Kräfte, besonders bei Verwendung dicker Kunststoffplatten und zu erwartenden hohen Temperaturdehnun¬ gen, kann zwischen den Ankern 3 die Auskleidungsplatte 2 mit leicht schüsseiförmigen Vertiefungen 29 vorgeformt werden. Spätere Temperaturdehnungen der Auskleidungsplatte 2 wirken dann materialgerecht in einer weiteren und reversiblen Aus¬ prägung oder Abflachung der Schüsselförmigkeit. Alternativ zu der dargestellten Ausführung lassen sich die Verstär¬ kungsringe 7 auch auf der anderen Seite der Auskleidungs-
platte, also der Beanspruchungsseite zugekehrt anordnen, bei sonst sinngemäß gleicher Ausführung.
Gemäß Fig. 2 werden Auskleidungsplatten 2 über die mit dem statischen Träger 1 verbundenen Anker 3 geschoben. Der Ring¬ raum zwischen den profilierten Ankeroberflächen und den Lochlaibungen 8 wird mit Material 5 gefüllt. Durch die be¬ sondere Profilierung bzw. Gestaltung der Ankeroberflächen 10 und Lochlaibungen 8 wird durch das erstarrte Material 5 eine in jeder Richtung wirkende Kraftübertragung erzielt, und zwar über einen paßgenau n Materialpreßsitz. Die Bohrungen 28 in der Platte 2 werden durch aufgeschweißte oder aufge¬ klebte Abdeckkappen 15 abgedeckt.
Gemäß Fig.3 werden Auskleidungsplatten 2 mit oder ohne Ver¬ stärkungsring(en) 7 über versenkt angeordnete Schrauben 22 in aufgeschweißten Muttern 21 festgeschraubt. Bei Beton als statischem Träger können anstelle von Muttern Dübel in den Beton gesetzt werden. Die Ringräume werden wiederum über die in den Schrauben 22 vorhandenen Füllöffnungen 23 mit Kitt 5 verpreßt. Die Auskleidung wird im Bereich der Schrauben 22 zur Beanspruchungsseite hin mit aufgeschweißten oder aufge¬ klebten Abdeckkappen 15 über die Fügenaht 16 geschlossen. Als Alternativmöglichkeit für die Gestaltung der Lochlaibung 8 ist eine zur Beanspruchungsseite hin sich konisch verjün¬ gende Bohrung dargestellt. Diese erleichtert die Auswechs¬ lung von Auskleidungsplatten im Reparaturfall, da sich Aus¬ kleidungsplatte 2 nach Lösen der Schrauben 22 leicht abzie¬ hen läßt. Bei genügender Stärke der Auskleidungsplatten und rechnerischer Überprüfung der Lochlaibungspressung kann auf die Verstärkungsringe 7 verzichtet werden.
Alternativ können Verstärkungsringe auf der anderen Platten¬ seite angeordnet sein, bei sonst sinngemäß gleicher Ausfüh¬ rung.
Gemäß Fig. 4 erfolgt die Befestigung der Auskleidungsplatten 2 über Anker 3 auf dem statischen Träger 1. Die Anker 3 rei¬ chen in eine Öffnung der mit der Auskleidungsplatte 2 ver¬ schweißten, verklebten oder in sonstiger Weise angeformten Verstärkungsringe 7. Sowohl die Oberfläche 10 der Anker 3 als auch der Lochlaibungen 8 ist so profiliert, daß der durch Öffnungen 26 injizierte Kitt 5 eine gegenseitige Ver¬ ankerung bewirkt. Diese Profilierung ist insbesondere bei Thermoplasten wie den Polyolefinen zur Kraftübertragung nö¬ tig, da an deren Oberfläche keinerlei Klebekontakte möglich sind. Die Einfüllöffnungen 26 werden anschließend durch Schweiß- oder Klebestopfen verschlossen. Dieserart ergibt sich beanspruchungsseitig eine glatte, dichte Auskleidungs- Oberfläche.
Gemäß Fig. 5 erfolgt die Befestigung der Auskleidungsplatten 2 über Anker 3 auf einem als statischen Träger dienenden Blechmantel 1 von innen. Die Anker 3 werden in festgelegter Teilung durch die Bohrungen 28 des Blechmantels 1 als Schraubeinsatz von außen her vormontiert. Die Auskleidungs¬ platte 2 wird mit ihren, in gleicher Teilung angebrachten Verstärkungsringen 7 auf die Anker 3 aufgeschoben. Der zwi¬ schen Anker 3 und Verstärkungsring 7 vorgegebene Ringspalt erlaubt wärmedehnungsbedingte Toleranzen in der Teilung zwi¬ schen Anker 3 und Verstärkungsring 7 während der Montage. Der Ringspalt wird zur Herstellung einer direkten Material- brücke zwischen Anker 3 und der Lochlaibung 8 des Verstär¬ kungsringes 7 mit einem Material 5 ausgefüllt, wie unter Fig. 4 beschrieben. Die Kraftübertragung in axialer Richtung des Ankers wird durch dessen Profilierung 10 und der Profi¬ lierung 10 der Lochlaibung über die Materialfüllung 5 be¬ wirkt. Bei einem Auswechseln der Auskleidungsplatte 2 kann der Anker 3 aus dem statischen Träger 1 und dem Material 5 von außen her in einfacher Weise herausgeschraubt werden.
Gemäß Fig. 6 werden die Anker 3 mit ihrem Teil 27 in die Öffnung 28 der Verstärkungsringe 7 der Auskleidungsplatte 2
so eingepaßt, daß ein Materialpaßsitz mit einer kraftschlüs¬ sigen Profilierung 10 in der Lochlaibung 8 des Verstärkungs- ringes 7 zur vollflächigen Kraftübertragung zustandekommt . Teil 27 des Ankers 3 könnte in alternativer Ausführung auch in Form eines Einfach- oder Doppelrohres ausgebildet und über den Verstärkungsring 7 geschoben werden. Die vorberei¬ tete Auskleidungsplatte wird mit den Ankern 3 in Bohrungen 24 des statischen Trägers 1 so eingeschoben, daß ein Ende der Anker 3 übersteht und in dieser Position durch Mutterrl 13 über die Klemmscheiben 4 festgeschraubt wird. Die auf Auskleidungsplatte 2 wirkenden Kräfte, insbesondere aus unterdrückter Wärmedehnung, werden also über direkten Mate¬ rialkontakt auf den Verstärkungsring 7 und von diesem auf den paßgenau eingesetzten Teil 27 des Ankers 3 übertragen. Dieser wiederum leitet die auftretenden Kräfte über eine konventionelle Verschraubung mit Haftreibung Metall - Metall in den statischen Träger ab. Zur Sicherung der Ankerposition in der Bohrung des statischen Trägers kann der dort zum To¬ leranzausgleich erforderliche Ringspalt mit Material 5 ge¬ füllt werden, welches durch die Einfüllöffnung 23 der Klemm¬ scheibe injiziert wird.
Gemäß Fig. 7 und Fig. 8 erfolgt die Befestigung der Ausklei¬ dungsplatten 2 auf dem statischen Träger 1 durch vorgefer¬ tigte Halteringe 6, welche auf die Anker 3 aufgepreßt oder über ein Gewinde 11 aufgeschraubt werden. Damit die Halte- ringe 6 trotz der während der Montage zu erwartenden Exzen¬ trizität und Maßgenauigkeit der Ringspalte 9 an jedem der Befestigungspunkte so paßgenau eingesetzt werden können, daß ein vollflächiger Kraftschluß an den Lochlaibungen 8 erzielt wird, wird der Ringspalt 9 direkt vor der Montage des ent¬ sprechenden Halteringes mit einem Schneidwerkzeug 25 nachge¬ bohrt. Sofort anschließend wird der Haltering 6 eingesetzt. Der Durchmesser des Fräsers bzw. Bohrers 25 muß der maximal vorkalkulierten Exzentrizität der Lochlaibungen 8 entspre¬ chen. Die Abdeckung der Auskleidung erfolgt durch Auf¬ schweißen oder Aufkleben von Abdeckkappen 15 mit Schweiß-
oder Klebenaht 16. Die Formgebung der Lochlaibungen 8 kann konisch oder in anderer Weise so erfolgen, daß mit dem Ein¬ setzen der Distanzringe 6 eine Verschraubung der Ausklei¬ dungsplatte 2 mit dem statischen Träger 1 erfolgt .
Gemäß Fig. 9 werden in den statischen Träger 1 Bohrungen 24 eingebracht. Die Anker 3 werden in die Bohrungen 28 der Aus¬ kleidungsplatten 2 so paßgenau eingefügt, daß in der Loch¬ laibung 8 ein Paßsitz und damit ein Kraftschluß erfolgt . Ein Teil der Anker reicht in die Bohrungen 24. Die Ringspalte 9 zwischen Bohrungen 24 und Anker 3 werden mit Material 5 über Einfüllöffnungen 23, die durch die Anker 3 führen, gefüllt. Nach dem sofortigen Erstarren der Materialfüllungen 5 ergibt sich ein Kraftschluß zwischen Anker 3 , Auskleidungsplatte 2 und statischem Träger 1. Die Ankeroberfläche 10 der in die Bohrung 24 hineinreichenden Anker kann mit einer gewindear¬ tigen Profilierung versehen sein. Wird sie zudem mit einem Trennmittel so vorbereitet, daß keine Haftung an dem Mate¬ rial 5 zustandekommt, kann Anker 3 später im Reparaturfall aus Material 5 herausgedreht werden, was eine Demontage er¬ leichtert. Bei einem Paßsitz der Abdeckkappe 15 auf dem An¬ ker 3 werden über die Lochlaibung in der Abdeckkappe zusätz¬ liche Kräfte abgetragen.
Gemäß Fig. 10 werden die Abdeckkappen 15 mit paßgenauem Sitz in den Lochlaibungen 8 über die Anker 3 geschoben und über¬ decken die in den Auskleidungsplatten 2 befindlichen Bohrun¬ gen 28. Die Abdeckkappen werden über die Fügenaht 16 mit der Auskleidungsplatte 2 verbunden und dienen somit als Materi¬ albrücke. Bei einem als Fügemethode möglichen Rotations- schweißvorgang dient der Paßsitz in der Lochlaibung 8 gleichzeitig der Führung der Abdeckkappe 15 während des Schweißvorganges. Die Paßfläche in der Lochlaibung 8 kann so profiliert werden, daß sich während des Fügevorganges eine Verbindung zwischen Anker 3 und Abdeckkappe 15 über die Pro¬ filierung durch Einschmelzen oder Einkleben ergibt.
Die in den verschiedenen Figuren dargestellten Ausführungs- formen der Befestigungspunkte lassen sich nach Bedarf sinn¬ gemäß kombinieren, und zwar sowohl bezogen auf den einzelnen Befestigungspunkt als auch bezogen auf unterschiedliche Aus¬ führungen innerhalb derselben Auskleidung.