Flüssigkeitsdosiervorrichtung zur ballistischen Abgabe von Dosiermengen im Nanoliterbereich, Flüssigkeitsdosierverfahren und Pipettierspitze hierfür
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsdosiervorrichtung zur ballistischen Abgabe einer diskreten Dosiermenge an Dosierflüssigkeit in einem Dosiervolumen bereich von 0,3 nl bis 900 nl aus einem Dosierflüssigkeitsvorrat, umfassend:
eine Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung, welche wenigstens in einer dosier bereiten Betriebsstellung der Flüssigkeitsdosiervorrichtung einen sich längs einer virtuellen Aufnahmeachse erstreckenden Aufnahmeraum definiert, der zur Aufnahme eines Abschnitts einer Pipettierspitze ausgebildet ist,
einen relativ zur Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung beweglichen Auslöse- stößel, welcher verlagerbar ist zwischen einer stärker aus dem Aufnahmeraum zurückgezogenen Bereitschaftsstellung und einer stärker in den Aufnahme raum einragenden Auslösestellung,
einen mit dem Auslösestößel bewegungsübertragend gekoppelten Verlage rungsantrieb, welcher dazu ausgebildet ist, den Auslösestößel stoßartig we nigstens von der Bereitschaftsstellung in die Auslösestellung zu verlagern, und eine Steuervorrichtung, welche zur Steuerung des Betriebs des Verlagerungs antriebs signalübertragungsmäßig mit dem Verlagerungsantrieb verbunden ist.
Eine derartige Flüssigkeitsdosiervorrichtung ist aus der WO 2006/076957 A1 be kannt. Diese Druckschrift offenbart, eigens für diese Flüssigkeitsdosiervorrichtung ausgestaltete Pipettierspitzen mit einem Schlauch- oder Rohrabschnitt an ihrem Dosierlängsende in einer Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung aufzunehmen. Das Dosierlängsende weist eine Dosieröffnung auf, durch welche Dosierflüssigkeit dosiert abgegeben wird.
Mittels kurzer mechanischer Impulse, die durch den Auslösestößel auf den eigens hierfür ausgebildeten Schlauch- bzw. Rohrabschnitt der Pipettierspitze ausgeübt wer den, können diskrete Dosierflüssigkeitsmengen im nl-Bereich aus dem Schlauch oder Rohrabschnitt abgeschleudert werden. Der Schlauch- bzw. Rohrabschnitt weist
bevorzugt längs einer Schlauch- oder Rohrachse einen in Größe und Gestalt im Wesentlichen konstanten Querschnitt auf. Die durch den mechanischen Impuls übertrag jeweils abgeschleuderte Dosiermenge legt als Dosiertropfen eine Strecke im freien Flug zurück, weshalb diese Abgabe der Dosiermenge vorliegend als "ballis tisch" bezeichnet ist.
An dem anderen Längsende der Pipettierspitze weist die Pipettierspitze eine Kopp lungsformation auf, welche zur Kopplung mit einem Pipettierkanal einer Pipettiervor richtung ausgebildet ist. Das letztgenannte Längsende ist daher nachfolgend als "Kopplungslängsende" bezeichnet.
Die bekannte Pipettierspitze, welche sich längs einer virtuellen Spitzenachse er streckt, weist axial bezogen auf die Spitzenachse zwischen dem Kopplungslängs ende und dem dem Dosierlängsende nahen Schlauch- bzw. Rohrabschnitt einen Reservoirraum auf, in welchem ein Dosierflüssigkeitsvorrat aufgenommen sein kann.
Die bekannte Flüssigkeitsdosiervorrichtung nutzt die Inkompressibilität von Dosier flüssigkeiten aus. Durch zeitlich sehr kurze mechanische Schläge mittels des Aus- lösestößels auf den dem Dosierlängsende nahen Schlauch- bzw. Rohrabschnitt wer den auf den mit Dosierflüssigkeit gefüllten Schlauch- bzw. Rohrabschnitt mecha nische Impulse übertragen. Aufgrund der Inkompressibilität der im Schlauch- bzw. Rohrabschnitt vorhandenen Dosierflüssigkeit wird durch den mechanischen Impuls auf den Abschnitt ein Druckimpuls in die Dosierflüssigkeit induziert, der im Bereich der Dosieröffnung zum Abschleudern eines Tropfens führt.
Zwar breitet sich eine durch den mechanischen Impuls in die Dosierflüssigkeit indu zierte Druckwelle in der Dosierflüssigkeit in zwei entgegengesetzte Richtungen längs der Spitzenachse aus. In einer zum Kopplungslängsende hinweisenden axialen Rich tung ruht über dem Schlauch- bzw. Rohrabschnitt der im Reservoirraum aufgenom mene Dosierflüssigkeitsvorrat, welcher verglichen mit der kleineren im Schlauch- bzw. Rohrabschnitt aufgenommenen Dosierflüssigkeitsmenge eine große träge Mas se darstellt. Daher führt der mechanische Impuls an der Dosieröffnung als dem Ort
des geringsten mechanischen und strömungsmechanischen Widerstands zu einer Ablösung einer diskreten Dosiermenge, die die Pipettierspitze in axialer Richtung verlässt.
Durch Veränderung der zeitlichen Länge des mechanischen Impulses und durch Ver lagerung der Auslösestellung des Auslösestößels lassen sich die bei einem mecha nischen Impulsübertrag auf die Dosierflüssigkeit im Schlauch- bzw. Rohrabschnitt durch die Dosieröffnung abgegebenen Dosiermengen gezielt verändern.
Nachteilig an der bekannten Flüssigkeitsdosiervorrichtung ist die Notwendigkeit, be sonders gestaltete Pipettierspitzen zu verwenden, nämlich solche, die zwischen ihrer freien Dosieröffnung und dem Reservoirraum den beschriebenen Schlauch- bzw. Rohrabschnitt mit im Wesentlichen konstanten geringen Querschnitt aufweisen.
Zum weiteren technischen Hintergrund der Dosierung von Flüssigkeiten im nl- Bereich mittels mechanischer Impulsübertragung auf einen Schlauch- bzw. Rohr abschnitt wird außerdem auf die WO 2005/016534 A1 verwiesen.
Den obigen Darlegungen des Standes der Technik folgend, ist es Aufgabe der vorlie genden Erfindung, eine technische Lehre anzugeben, welche die eingangs genannte Fluiddosiervorrichtung derart verbessert, dass sie mit handelsüblichen Pipettier spitzen betrieben werden kann, die nicht eigens für die Verwendung in der Flüssig keitsdosiervorrichtung ausgestaltet sein müssen. Insbesondere soll die von der vor liegenden Erfindung bereitgestellte technische Lehre die Verwendung von handels üblichen Pipettierspitzen ermöglichen, deren Dosieröffnung nicht an einem freien Ende eines Schlauch- bzw. Rohrabschnitts mit konstantem und, verglichen mit den übrigen Querschnitten der Pipettierspitze außerhalb des Schlauch- bzw. Rohrab schnitts, geringen Querschnitten mit einer Querschnittsfläche im Bereich von 0,075 bis 0,75 mm2 und mit einer Länge von mehr als 2 mm gelegen ist.
Handelsübliche herkömmliche Pipettierspitzen verjüngen sich üblicherweise kontinu ierlich von ihrem Kopplungslängsende oder einem dem Kopplungslängsende näher
als dem Dosierlängsende gelegenen Ort längs ihrer Spitzenachse bis zur Dosier öffnung. Der sich verjüngende Abschnitt ist in vielen Fällen konisch ausgebildet. Eine solche herkömmliche Pipettierspitze kann längs ihrer axialen Erstreckung Bereiche mit unterschiedlichen Konuswinkeln aufweisen.
Die handelsübliche herkömmliche Pipettierspitze kann am Dosierlängsende einen kurzen zylindrischen Bund aufweisen, welcher zwischen dem sich verjüngenden Be reich zwischen Dosierlängsende und Kopplungslängsende und der Dosieröffnung ausgebildet ist. Jedoch weist dieser Bund keine Länge von mehr als 2 mm auf und ist daher für einen mechanischen Impulsübertrag ungeeignet. Bevorzugt verjüngen sich herkömmliche Pipettierspitzen jedoch unmittelbar bis zur Dosieröffnung.
Die oben genannte Aufgabe löst die vorliegende Erfindung gemäß einem Vorrich tungsaspekt durch eine Flüssigkeitsdosiervorrichtung der eingangs genannten Art, welche eine erste und eine zweite Verformungsformation aufweist, wobei die erste und die zweite Verformungsformation zwischen sich einen längs der virtuellen Auf nahmeachse erstreckenden axialen Längsbereich des Aufnahmeraums als Verfor mungsbereich definieren, in welchem die erste und die zweite Verformungsformation zur Verformung einer im Aufnahmeraum aufgenommenen Pipettierspitze aneinander annäherbar und voneinander entfernbar sind. Der Auslösestößel befindet sich in sei ner Auslösestellung im Verformungsbereich des Aufnahmeraums.
Grundidee der vorliegenden Erfindung ist, einen axialen Abschnitt herkömmlicher Pipettierspitzen, die über keinen Abschnitt verfügen, welcher konstruktiv für eine mechanische Impulsübertragung zum Zwecke einer Abgabe einer diskreten Dosier menge ausgebildet ist, durch die beiden Verformungsformationen der Flüssigkeits dosiervorrichtung als Verformungsabschnitt derart zu verformen, dass der so ver formte Abschnitt der Pipettierspitze für eine Dosierung von Dosiervolumina im Nano- literbereich durch eine mechanische Impulsübertragung mittels des Auslösestößels verwendet werden kann.
So kann eine ursprünglich beliebig geformte und ausgestaltete Pipettierspitze durch Verformung mittels relativer Annäherung der ersten und der zweiten Verformungs formation aneinander für eine vorbestimmte Zeitdauer zumindest abschnittsweise in eine Gestalt verformt werden, in welcher der Auslösestößel stoßartig einen mechani schen Impuls auf den Verformungsabschnitt der Pipettierspitze übertragen und da durch in an sich bekannter Weise eine diskrete Dosiermenge aus dem Dosierflüssig keitsvorrat der Pipettierspitze durch deren Dosieröffnung abschleudern kann.
Die Flüssigkeitsdosiervorrichtung der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von jener des oben genannten Stands der Technik maßgeblich durch die erste und die zweite Verformungsformation, so dass es zur Definition der Flüssigkeitsdosiervor richtung zunächst nicht darauf ankommt, ob in der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrich- tung eine Pipettierspitze tatsächlich aufgenommen ist oder ob die Pipettierspitzen- Aufnahmevorrichtung lediglich zur Aufnahme einer Pipettierspitze ausgebildet ist.
Der Auslösestößel befindet sich in seiner Auslösestellung in dem eine Verformung einer aufgenommenen Pipettierspitze bewirkenden Verformungsbereich des Aufnah meraums, um sicherzustellen, dass der Auslösestößel den Dosiermengen auslösen den mechanischen Impuls dort auf die in der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung aufgenommene Pipettierspitze übertragen kann, wo die Pipettierspitze derart ver formt bzw. verformbar ist, dass durch die Übertragung des mechanischen Impulses von dem Auslösestößel auf den Verformungsabschnitt der Pipettierspitze eine Dosiermenge im Nanoliterbereich dosierbar ist.
Zur einfachen Handhabbarkeit der Flüssigkeitsdosiervorrichtung und insbesondere zur leichten Beladbarkeit der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung mit einer unver brauchten und daher unverformten Pipettierspitze ist gemäß einer bevorzugten Wei terbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die erste und die zweite Verformungsformation relativ zueinander bewegbar sind zwischen einer weiter von einander entfernten Ladestellung, in welcher die Pipettierspitzen-Aufnahmevorrich- tung zur Aufnahme einer Pipettierspitze in die Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung oder/und zur Entnahme einer Pipettierspitze aus der Pipettierspitzen-Aufnahmevor-
richtung konfiguriert ist, und einer einander stärker angenäherten Verformungs stellung, in welcher ein im Verformungsbereich gelegener Abschnitt einer im Auf nahmeraum aufgenommenen Pipettierspitze durch die erste und die zweite Ver formungsformation verformt ist.
Eine unverformte herkömmliche Pipettierspitze, die sich üblicherweise längs einer virtuellen Spitzenachse zwischen ihrem Kopplungslängsende und ihrem Dosierlängs ende erstreckt, gestattet aufgrund unerwünscht hoher innerer Reibung in im Verhält nis zur dosierten Menge großen Dosierflüssigkeitsmengen in ihrem Reservoirraum keine Dosierung von Dosiermengen im Nanoliterbereich durch von außen über tragene mechanische Impulse. Eine solche Flüssigkeitsdosierung wird vielmehr durch Flüssigkeitsräume ermöglicht, welche in wenigstens einer zur Spitzenachse orthogonalen Raumrichtung eine geringe lichte Weite von etwa 1 mm oder weniger aufweisen, so dass sich eine mechanisch von außen induzierte Druckwelle in einem solchen schmalen Dosierflüssigkeitsbereich längs der Spitzenachse der Pipettier spitze ausbreiten kann und bei Erreichen des dosieröffnungsnahen Meniskus einen Tropfen aus dem bereitgestellten Dosierflüssigkeitsvorrat abschleudert.
Die lichte Weite zwischen der ersten und der zweiten Verformungsformation ist in der Verformungsstellung in wenigstens einer zur Aufnahmeachse orthogonalen Raum richtung bevorzugt im Verformungsbereich kleiner als in axial bezogen auf die virtu elle Aufnahmeachse beiderseits des Verformungsbereichs gelegenen Aufnahmebe reichen des Aufnahmeraums. Dadurch ist der Verformungsbereich von den übrigen Aufnahmebereichen unterscheidbar und als Verformungsbereich erkennbar. Der Ver formungsbereich bildet somit in der wenigstens einen zur Aufnahmeachse orthogo nalen Raumrichtung eine Engstelle des Aufnahmeraums.
Dann, wenn die Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung mit einer Pipettierspitze bela den ist, sind die virtuelle Spitzenachse und die virtuelle Aufnahmeachse parallel oder bevorzugt kollinear.
Da aus den oben genannten Gründen eine durch einen mechanischen Impuls be wirkte ballistische Abgabe nur dann besonders gut funktioniert, wenn eine im Aufnah meraum aufgenommene Pipettierspitze durch die Verformungsformationen im Ver formungsbereich zu einem oben genannten schmalen Flüssigkeitsraum verformt ist, wenn sich also mithin die erste und die zweite Verformungsformation in ihrer einan der angenäherten Verformungsstellung befinden, ist bevorzugt die Steuervorrichtung dazu ausgebildet, den Auslösestößel nur dann zur Verlagerung von der Bereit schaftsstellung in die Auslösestellung anzutreiben, wenn sich die erste und die zwei te Verformungsformation in der Verformungsstellung befinden.
Wie oben bereits beschrieben wurde, wird zunächst im Verlauf einer Annäherungs- Relativbewegung der ersten und der zweiten Verformungsformation der Verfor mungsbereich im Aufnahmeraum derart verändert, dass ein darin aufgenommener Abschnitt einer Pipettierspitze eine Gestalt aufweist, welche eine Dosierung einer Dosierflüssigkeit im Nanoliterbereich durch äußere Übertragung eines mechanischen Impulses mittels des Auslösestößels ermöglicht. Die durch die beiden Verformungs formationen im Aufnahmeraum bewirkte Gestaltänderung ist daher eine eine Dosie rung vorbereitende Verformung einer Pipettierspitze. Daher ist bevorzugt die Flüssig keitsdosiervorrichtung dazu ausgebildet, im Verformungsbereich einen im Aufnahme raum aufgenommenen Abschnitt einer Pipettierspitze über eine Verformungsdauer hinweg zu verformen, welche verglichen mit der Verlagerungsdauer, die die Verla gerungsbewegung des Auslösestößels von der Bereitschaftsstellung in die Auslöse stellung dauert, lang ist. Da die hier diskutierte Flüssigkeitsdosiervorrichtung auch zu einem Aliquotierbetrieb in der Lage ist, in welchem der Auslösestößel mehrfach hin tereinander stoßartig am Verformungsbereich in die Auslösestellung verlagert wird, hält die durch Anordnung der ersten und der zweiten Verformungsformation in der Verformungsstellung definierte Verformungsdauer wenigstens über mehrere Sekun den, bevorzugt über wenigstens eine Minute an, während die Verlagerung des Aus lösestößels von der Bereitschaftsstellung in die Auslösestellung weniger als 1 Sekunde, bevorzugt weniger als 0,25 Sekunden und besonders bevorzugt weniger als 0,05 Sekunden dauert. Bevorzugt ist daher die Verformungsdauer wenigstens
dreimal, besonders bevorzugt wenigstens dreißigmal so lange wie die Verlagerungs dauer.
Bevorzugt wird der Auslösestößel nicht nur von der Bereitschaftsstellung in die Aus- lösestellung verlagert, sondern umgehend von der Auslösestellung wieder zurück in die Bereitschaftsstellung verlagert, so dass der Auslösestößel nicht in der Auslöse stellung verharrt, sondern die Auslösestellung lediglich ein Umkehr-Totpunkt der Auslöseverlagerung des Auslösestößels ist.
Die Steuervorrichtung oder/und der Verlagerungsantrieb können dazu ausgebildet sein, den Auslösestößel eine vorbestimmte oder eine vorbestimmbare Zeitdauer in der Auslösestellung zu halten, bevor dessen Rückstellung in die Bereitschafts stellung beginnt.
Die Flüssigkeitsdosiervorrichtung kann eine Eingabe-/Ausgabevorrichtung aufwei sen, um Daten an sie zu übertragen bzw. manuell einzugeben oder von ihr abzurufen von ihr ausgeben zu lassen, beispielsweise die oben genannte Haltedauer das Aus lösestößels in der Auslösestellung oder einen oder mehrere Betriebsparameter der Dosierung.
Grundsätzlich kann der Auslösestößel gesondert von der ersten und der zweiten Ver formungsformation vorgesehen sein, was insbesondere die Ausbildung des Auslö sestößels mit geringer Masse und in der Folge seine Beschleunigung auf hohe Ver lagerungsgeschwindigkeiten in kurzer Zeit erleichtert.
Da der Auslösestößel in dem von der ersten und der zweiten Verformungsformation definierten Verformungsbereich des Aufnahmeraums kraftübertragend wirken soll, ist es bevorzugt, wenn der Auslösestößel wenigstens ein Teil der ersten Verformungs formation ist, da diese ohnehin bereits am Verformungsbereich angeordnet ist. Be vorzugt ist der Auslösestößel zur Verringerung der zur Bildung der Flüssigkeits dosiervorrichtung benötigten Bauteileanzahl die erste Verformungsformation. So kann der Auslösestößel zunächst zur Verformung der im Aufnahmeraum aufgenom-
menen Pipettierspitze beitragen und dann, wenn die erste und die zweite Verfor mungsformation sich in der Verformungsstellung befinden, relativ zur zweiten Verfor mungsformation stoßartig in die Auslösestellung verlagert werden. Die Stellung des Auslösestößels, die er in der Verformungsstellung relativ zur zweiten Verformungs formation einnimmt, ist dann bevorzugt die Bereitschaftsstellung.
Grundsätzlich kann der Auslösestößel in einer ersten Verformungsbewegung zur Verformung einer im Aufnahmeraum aufgenommenen Pipettierspitze beweglich sein, so dass die Pipettierspitze durch eine Bewegung des Auslösestößels von einer noch weiter aus dem Aufnahmeraum zurückgezogenen Ausgangsstellung in seine Bereit schaftsstellung verformt wird. Nach Erreichen der Bereitschaftsstellung kann der Auslösestößel dann zur ballistischen Abgabe einer Dosiermenge stoßartig in die Auslösestellung verlagert werden. Bevorzugt ist der Auslösestößel jedoch nur zwi schen der Bereitschaftsstellung und der Auslösestellung verlagerbar.
Um eine Pipettierspitze möglichst sicher und mit eindeutiger Orientierung im Auf nahmeraum aufnehmen zu können, kann vorgesehen sein, dass die zweite Verfor mungsformation, welche bevorzugt dem Auslösestößel in einer Richtung orthogonal zur Aufnahmeachse gegenüberliegt, einen den Aufnahmeraum begrenzenden Wand abschnitt umfasst. An diesen Wandabschnitt kann sich dann ein Außenwand abschnitt einer Pipettierspitze anlegen, etwa schmiegend anlegen, wenn die erste und die zweite Verformungsformation relativ zueinander von der Ladestellung in die Verformungsstellung bewegt werden.
Zur möglichst sicheren und eindeutigen Festlegung einer Pipettierspitze im Auf nahmeraum der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung kann die Pipettierspitzen-Auf- nahmevorrichtung ein dem Auslösestößel näher gelegenes erstes Vorrichtungsteil und ein vom Auslösestößel weiter entfernt gelegenes zweites Vorrichtungsteil auf weisen. Das erste oder auch das zweite Vorrichtungsteil kann zusätzlich zum Aus lösestößel eine Verformung einer im Aufnahmeraum aufgenommenen Pipettierspitze bewirken, etwa um lokal einen Strömungswiderstand der Pipettierspitze längs der Spitzenachse zu erhöhen. Hierzu kann das erste oder/und das zweite Vorrich-
tungsteil mit bezogen auf die Aufnahmeachse axialem Abstand vom Auslösestößel einen Einschnürungsabschnitt aufweisen, in welchem der Aufnahmeraum zumindest in der Verformungsstellung eine geringere Querschnittsfläche aufweist als axial un mittelbar beiderseits des Einschnürungsabschnitts. Die oben genannte erste Verfor mungsformation kann also sowohl den Auslösestößel als auch das, bevorzugt erste, Vorrichtungsteil mit dem Einschnürungsabschnitt umfassen.
Zur Bereitstellung einer einfach realisierbaren und wartbaren Kinematik kann das erste Vorrichtungsteil relativ zu einem Vorrichtungsgestell der Flüssigkeitsdosiervor richtung ortsfest, also gestellfest angeordnet sein. Zur Bewegung der ersten und der zweiten Vorrichtungsformation relativ zueinander zwischen der Ladestellung und der Verformungsstellung reicht es dann vorteilhaft aus, wenn das zweite Vorrichtungsteil vom gestellfesten ersten Vorrichtungsteil entfernbar und an dieses annäherbar ist. Der Auslösestößel ist in seiner Bereitschaftsstellung bevorzugt ebenfalls gestellfest. Die Verformungsbewegung wird dann nur vom zweiten Vorrichtungsteil ausgeführt und die Auslöseverlagerung nur vom Auslösestößel.
Eine räumlich kompakte Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung mit möglichst gerin gem Bauraumbedarf kann dabei dadurch erhalten werden, dass das erste Vorrich tungsteil vom Auslösestößel durchsetzt oder durchsetzbar ist. Die zweite Verfor mungsformation kann vorteilhaft am zweiten Vorrichtungsteil ausgebildet sein.
Grundsätzlich können die beiden Verformungsformationen manuell zwischen ihrer Ladestellung und ihrer Verformungsstellung bewegbar sein, wobei die Flüssigkeits dosiervorrichtung bevorzugt eine Führungsformation aufweist, welche die beiden Vorrichtungsformationen relativ zueinander zu ihrer Bewegung zwischen Ladestel lung und Verformungsstellung führt.
Zur Erhöhung ihrer Produktivität kann die Flüssigkeitsdosiervorrichtung einen Bewe gungsantrieb aufweisen, welcher die beiden Verformungsformationen relativ zuein ander zu ihrer Bewegung in wenigstens einer Richtung zwischen Ladestellung und Verformungsstellung antreibt, vorzugsweise in beide Richtungen antreibt. Wie oben
beschrieben ist, ist bevorzugt alleine die zweite Verform ungsformation mit dem Be wegungsantrieb gekoppelt. Dann, wenn die Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung das oben beschriebene zweite Vorrichtungsteil aufweist, weist die Flüssigkeitsdosier vorrichtung bevorzugt einen mit dem zweiten Vorrichtungsteil gekoppelten Bewe gungsantrieb auf, durch welchen das zweite Vorrichtungsteil zwischen einer vom ers ten Vorrichtungsteil weiter entfernt gelegenen Öffnungsstellung und einer an das erste Vorrichtungsteil stärker angenäherten Schließstellung bewegbar ist. Dann, wenn die zweite Verformungsformation am zweiten Vorrichtungsteil ausgebildet ist, befinden sich bevorzugt die erste und die zweite Verformungsformation dann, wenn das zweite Vorrichtungsteil in der Öffnungsstellung ist, relativ zueinander in der Ladestellung, und dann, wenn sich das zweite Vorrichtungsteil in der Schließstellung befindet, in der Verformungsstellung.
Um zu verhindern, dass der Bewegungsantrieb für die gesamte Dauer der Verfor mung einer Pipettierspitze im Verformungsbereich des Aufnahmeraums bestromt oder allgemein mit Energie versorgt werden muss, kann vorgesehen sein, dass das zweite Vorrichtungsteil in eine seiner Stellungen vorgespannt ist. Bevorzugt ist das zweite Vorrichtungsteil in die Schließstellung vorgespannt, so dass eine die Vorspan nung bereitstellende Vorspanneinrichtung, etwa eine mechanische oder/und pneu matische oder/und hydraulische Federanordnung, auch die Verformungskraft liefert, durch welche eine im Aufnahmeraum aufgenommene Pipettierspitze abschnittsweise verformt wird. Dann braucht der Bewegungsantrieb nur kurzzeitig mit Energie ver sorgt zu werden, um das zweite Vorrichtungsteil in die Öffnungsstellung bzw. die erste und die zweite Verformungsformation relativ zueinander in die Ladestellung zu bewegen.
Ebenso kann der Auslösestößel durch eine Vorbelastungseinrichtung in eine seiner Stellungen vorbelastet sein, etwa wiederum durch eine mechanische oder/und pneu matische oder/und hydraulische Federanordnung. Vorzugsweise ist der Auslöse stößel in die Bereitschaftsstellung vorbelastet, so dass er durch den Verlagerungs antrieb nur stoßartig gegen die Vorbelastungskraft der Vorbelastungseinrichtung in die Auslösestellung verlagert zu werden braucht und nach Erreichen der Auslösestel-
lung durch Abschalten des Verlagerungsantriebs sofort wieder in die Bereitschafts stellung zurückverlagert wird. So kann eine besonders kurze Verlagerungsdauer und insbesondere eine besonders kurze Verweildauer des Auslösestößels in der Auslö- sestellung erzielt werden.
Zum möglichst präzisen Impulsübertrag vom Auslösestößel auf einen Verformungs abschnitt einer im Aufnahmeraum aufgenommenen Pipettierspitze kann die Auslöse- stellung des Auslösestößels durch einen mechanischen Anschlag definiert sein. Vor zugsweise ist der Anschlag zur Anpassung der Flüssigkeitsdosiervorrichtung an unterschiedliche Dosierflüssigkeiten oder/und an unterschiedliche Dosiermengen längs der Verlagerungsbahn des Auslösestößels verstellbar. Somit kann auch der Verlagerungsweg des Auslösestößels veränderbar sein.
Ein besonders effektiver Impulsübertrag vom Auslösestößel auf einen Verformungs abschnitt einer Pipettierspitze kann dann erreicht werden, wenn eine Verlagerungs bahn, längs welcher der Auslösestößel zwischen seiner Bereitschaftsstellung und seiner Auslösestellung verlagerbar ist, mit der virtuellen Aufnahmeachse einen Win kel im Bereich von 70° bis 110° einschließt. Bevorzugt ist der eingeschlossene Win kel ein rechter Winkel, so dass der Auslösestößel möglichst orthogonal zu der dann mit zur Aufnahmeachse wenigstens parallelen oder sogar kollinearen Spitzenachse auf den Verformungsabschnitt einer Pipettierspitze auftreffen kann.
Zur möglichst effektiven Nutzung einer verfügbaren Verformungskraft zur Verfor mung einer im Aufnahmeraum aufgenommenen Pipettierspitze schließt gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung eine Bewegungsbahn, längs welcher das erste und das zweite Vorrichtungsteil aneinander annäherbar sind, mit der virtuellen Aufnahmeachse einen Winkel im Bereich von 70° bis 110° ein. Wie derum ist der Winkel zur vorteilhaften Vermeidung von längs der Aufnahme- bzw. Spitzenachse wirkenden Verformungsanteilen vorzugsweise ein rechter Winkel.
Folglich liegen die Verlagerungsbahn und die Bewegungsbahn wenigstens ab schnittsweise, vorzugsweise vollständig, in zwei zueinander parallelen Ebenen bzw.
in einer gemeinsamen Ebene. Eine vorteilhaft schlanke Flüssigkeitsdosiervorrichtung mit einem schlanken Betriebsraum, in welchem sich ihre beweglichen Bauteile bewe gen, kann dabei dann erhalten werden, wenn die Verlagerungsbahn und die Bewe gungsbahn zueinander parallel sind.
Wenngleich die Flüssigkeitsdosiervorrichtung oben ohne auswechselbare Pipettier spitze definiert wurde und eine Pipettierspitze nur erwähnt wurde, um die Beschrei bung der mit der Pipettierspitze verformend wechselwirkenden Flüssigkeitsdosiervor richtung zu erleichtern, soll nicht ausgeschlossen sein, dass die Flüssigkeitsdosier vorrichtung eine Pipettierspitze umfasst. Eine solche Pipettierspitze hat ein Kopp lungslängsende, welches eine Kopplungsformation aufweist, die zur Kopplung mit einem Pipettierkanal einer Pipettiervorrichtung ausgebildet ist, und hat ein dem Kopplungslängsende entgegengesetztes Dosierlängsende, welches eine Dosieröff nung aufweist, durch welche die diskrete Dosiermenge abgebbar ist. Die Pipettier spitze weist weiter zwischen dem Kopplungslängsende und dem Dosierlängsende einen Reservoirraum auf, in welchem der Dosierflüssigkeitsvorrat aufnehmbar ist. Für vorteilhafte Weiterbildungen der Ausgestaltung der Pipettierspitze der Flüssig keitsdosiervorrichtung gilt außerdem das oben zu herkömmlichen Pipettierspitzen Gesagte.
Wie oben bereits erwähnt, erstreckt sich die Pipettierspitze zwischen ihrem Kopp lungslängsende und ihrem Dosierlängsende längs einer virtuellen Spitzenachse. In einem im Aufnahmeraum aufgenommenen Zustand der Pipettierspitze überragt die Pipettierspitze den Verformungsbereich axial bezogen auf die Spitzenachse bevor zugt beiderseits. Dies bedeutet, dass längs der Spitzenachse an einen tatsächlich durch die erste und die zweite Verformungsformation verformten Verformungsab schnitt der Pipettierspitze beiderseits unverformte Pipettierspitzenabschnitte an schließen. Diese sind bevorzugt wenigstens abschnittsweise rotationssymmetrisch mit der Spitzenachse als Rotationssymmetrieachse. Um zu vermeiden, dass die zur Ankopplung an einen Pipettierkanal einer Pipettiervorrichtung erforderliche Kopp lungsformation durch die Verformungsformationen verformt wird, überragt bevorzugt der Reservoirraum den Verformungsbereich axial zu beiden Seiten.
Die vom Auslösestößel in der Dosierflüssigkeit der verformten Pipettierspitze indu zierte Druckwelle breitet sich vom Auftreffort des Auslösestößels auf einen im Ver formungsbereich des Aufnahmeraums angeordneten Verformungsabschnitt der Pipettierspitze allseitig aus. Längs des Ausbreitungswegs wird die Druckwelle durch innere Reibung in der Dosierflüssigkeit gedämpft. Um mit dem Auslösestößel mög lichst sicher und reproduzierbar eine ballistische Abgabe der gewünschten Dosier menge im Nanoliterbereich bewirken zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Verfor mungsbereich näher am Dosierlängsende als am Kopplungslängsende gelegen ist. Dann erreicht die Druckwelle den dosieröffnungsnäheren Meniskus der Dosierflüs sigkeit möglichst ungedämpft. Bevorzugt ist der Verformungsbereich vollständig in der vom Dosierlängsende ausgehenden Hälfte des axialen Erstreckungsbereichs der Pipettierspitze gelegen.
Die Pipettierspitze weist in ihrem im Aufnahmeraum aufgenommenen Zustand, wobei sich dabei die erste und die zweite Verformungsformation in der Verformungsstellung befinden, einen im Verformungsbereich des Aufnahmeraums gelegenen Verfor mungsabschnitt mit zwei einander über einen Spalt im inneren der Pipettierspitze hinweg gegenüberliegenden Innenwandflächenabschnitten auf. Der durch die Ver formungsformationen an der Pipettierspitze erzeugte Spalt weist in Richtung ortho gonal zur Spitzenachse eine Spaltweite von wenigstens 20 miti, bevorzugt von wenigstens 50 pm und besonders bevorzugt von wenigstens 70 pm auf. Ebenso ist die Spaltweite nicht größer als 900 pm, vorzugsweise nicht größer als 500 pm und besonders bevorzugt nicht größer als 200 pm. In Versuchen hat sich eine Spaltweite von 100 pm als besonders vorteilhaft erwiesen. Ein solcher Spalt in den obigen Ab messungsgrenzen bildet für nahezu alle Dosierflüssigkeiten den weiter oben be schriebenen notwendigen schmalen Dosierflüssigkeitsbereich, in dem durch mecha nischen Impulsübertrag mittels des Auslösestößels Druckwellen induziert werden können, die am Dosierlängsende zum Abschleudern der gewünschten kleinen Dosiermenge führen.
Wenngleich die konkrete Gestalt des Spalts und der ihn bildenden Innenwandflächen der Pipettierspitze grundsätzlich innerhalb der oben genannten Dimensionen beliebig gewählt sein kann, sind die längs der Spaltweite einander gegenüberliegenden Innenwandflächen zur Erzielung von Dosierergebnissen mit hoher Genauigkeit und Wiederholgenauigkeit, insbesondere beim Aliquotieren, vorzugsweise eben oder/und zueinander parallel.
Zur sicheren Übertragung des mechanischen Impulses vom Auslösestößel auf den Verformungsabschnitt und von dort auf die Dosierflüssigkeit in der Pipettierspitze kontaktiert der Auslösestößel in der Auslösestellung den Verformungsabschnitt der Pipettierspitze. Der Auslösestößel kann den Verformungsabschnitt schon vor Errei chen der Auslösestellung kontaktieren, so dass der Auslösestößel ab Kontaktierung des Verformungsabschnitts bis zum Erreichen der Auslösestellung kurzzeitig ver formt. Diese Auslöseverformung, die sich zeitlich über eine erheblich kürzere Dauer erstreckt als die Verformung des Verformungsabschnitts durch die Verformungsfor mationen, tritt zu der letztgenannten, eine Dosierung vorbereitenden Verformung noch kurzzeitig, etwa für eine Zeitdauer im zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millisekundenbereich, hinzu.
Die Auslöseverformung ist bevorzugt eine ausschließlich elastische Verformung. Die die Dosierung vorbereitende Verformung weist wegen ihres verglichen mit der Aus löseverformung höheren Umformgrads und der längeren Verformungsdauer bevor zugt einen plastischen Verformungsanteil auf.
Die eingangs genannte Aufgabe wird gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen den Erfindung auch gelöst durch eine Pipettiervorrichtung mit einem sich längs einer virtuellen Kanalbahn erstreckenden Pipettierkanal, welcher wenigstens teilweise mit einem von der Dosierflüssigkeit verschiedenen Arbeitsfluid gefüllt ist und welcher an seinem freien Längsende eine Kopplungsausbildung zur temporären, lösbaren Kopp lung einer Pipettierspitze daran aufweist, wobei die Pipettiervorrichtung weiter auf weist:
eine Druckveränderungsvorrichtung, welche dazu ausgebildet ist, den Druck des Arbeitsfluids im Pipettierkanal zu verändern,
einen Drucksensor, welcher zur Erfassung des Drucks des Arbeitsfluids im Pipettierkanal ausgebildet und angeordnet ist,
eine Pipettier-Steuervorrichtung, welche zur Steuerung des Betriebs der Druckveränderungsvorrichtung signalübertragungsmäßig sowohl mit dem Drucksensor als auch mit der Druckveränderungsvorrichtung verbunden ist, und welche dazu ausgebildet ist, den Betrieb der Druckveränderungsvor richtung wenigstens nach Maßgabe eines vom Drucksensor erfassten Ist- Arbeitsfluiddrucks zu steuern, und
eine Flüssigkeitsdosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden An sprüche, wobei die vom Pipettierkanal weg verlängert gedachte Kanalbahn mit der Aufnahmeachse parallel oder kollinear ist.
Die Pipettiervorrichtung umfasst eine gemäß obiger Beschreibung ausgestaltete Flüssigkeitsdosiervorrichtung, wobei die Pipettierspitze mit ihrer Kopplungsformation an die Kopplungsausbildung des Pipettierkanals angekoppelt oder ankoppelbar ist, und wobei weiter die Pipettier-Steuervorrichtung dazu ausgebildet ist, den Betrieb der Druckveränderungsvorrichtung wenigstens nach Maßgabe des vom Drucksensor erfassten Ist-Arbeitsfluiddrucks, vorzugsweise unter Berücksichtigung wenigstens eines vorgegebenen Soll-Arbeitsfluiddruckwerts, zu regeln. So kann insbesondere ein zuverlässiger, auch lange dauernder und zahlreiche Aliquotierzyklen umfassen der Aliquotierbetrieb aufrechterhalten werden, da die Pipettier-Steuervorrichtung durch eine entsprechende Ansteuerung der Druckveränderungsvorrichtung durch mechanischen Impulsübertrag aus dem Verformungsabschnitt entfernte Dosier flüssigkeit aus einem axial zwischen der Kopplungsformation und dem Verformungs abschnitt gelegenen Dosierflüssigkeitsvorrat in den Verformungsabschnitt nach führen kann.
Die obige Aufgabe wird gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung außerdem gelöst durch eine Pipettierspitze zur Verwendung in einer wie oben be-
schrieben ausgestalteten Flüssigkeitsdosiervorrichtung, welche sich längs einer vir tuellen Spitzenachse erstreckt, wobei die Pipettierspitze aufweist:
ein Kopplungslängsende mit einer Kopplungsformation, welche zur Kopplung mit einem Pipettierkanal einer Pipettiervorrichtung ausgebildet ist,
ein vom Kopplungslängsende, bezogen auf die Spitzenachse, axial entfernt gelegenes Dosierlängsende mit einer Dosieröffnung, durch welche eine dis krete Dosiermenge aus einem in der Pipettierspitze aufgenommenen Dosier flüssigkeitsvorrat abgebbar ist,
einen Reservoirraum zwischen dem Kopplungslängsende und dem Dosier längsende, in welchem der Dosierflüssigkeitsvorrat aufnehmbar ist.
Ein zwischen der Dosieröffnung und der Kopplungsformation gelegener Abschnitt der Pipettierspitze weist als Verformungsabschnitt zwei einander über einen Spalt im Inneren der Pipettierspitze hinweg gegenüberliegende Innenwandflächenabschnitte auf, wobei der Spalt in einer zur Spitzenachse orthogonalen ersten größeren Er streckungsrichtung parallel zu den gegenüberliegenden Innenwandflächenabschnit ten eine wenigstens fünfmal, vorzugsweise wenigstens zehnmal, besonders bevor zugt wenigstens 50-mal so große lichte Weite aufweist wie in einer sowohl zur Spit zenachse als auch zur ersten Erstreckungsrichtung orthogonalen zweiten kleineren Erstreckungsrichtung. Eine derartige Pipettierspitze ist zur Verwendung in der be schriebenen Flüssigkeitsdosiervorrichtung ausgebildet, und zwar unabhängig davon, ob der Verformungsabschnitt bereits vor der Aufnahme in den Aufnahmeraum der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung an der Pipettierspitze ausgebildet ist oder ob dieser erst durch Verformung mittels der ersten und der zweiten Verformungsforma tion erzeugt wird.
Damit der im Verformungsabschnitt der Pipettierspitze gebildete Spalt eine durch den Auslösestößel induzierte Druckwelle bis zur ballistischen Abgabe einer Dosiermenge im Nanoliterbereich am dosieröffnungsnäheren Dosierflüssigkeitsmeniskus über tragen kann, ist es vorteilhaft, wenn die Abmessung des Spalts längs der Spitzen achse wenigstens das 0,5-Fache seiner maximalen lichten Weite längs der ersten Erstreckungsrichtung beträgt.
Ebenso sollte zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit und vor allem der Ankoppel- barkeit der Pipettierspitze an einen Pipettierkanal einer Pipettiervorrichtung die Ab messung des Spalts längs der Spitzenachse nicht mehr als das 0,8-Fache, vorzugs weise nicht mehr als das 0,5-Fache, besonders bevorzugt nicht mehr als ein Drittel, der axialen Länge der Pipettierspitze betragen. So kann die Kopplungsformation aus reichend weit vom Verformungsabschnitt entfernt gelegen sein, um nicht uner wünscht mitverformt zu werden.
Die Pipettierspitze weist, wie oben bereits beschrieben, vorzugsweise auf wenigstens einer axialen (bezogen auf die Spitzenachse) Seite des Verformungsabschnitts einen rotationssymmetrischen, vorzugsweise axial beiderseits des Verformungsabschnitts je einen rotationssymmetrischen Körperabschnitt auf. Dabei kann der Verformungs abschnitt, um eine ausreichende Größe für den mechanischen Impulsübertrag und die daraus resultierende Einleitung einer Druckwelle in die Dosierflüssigkeit im Ver formungsabschnitt zu besitzen, längs der ersten Erstreckungsrichtung wenigstens einen, bezogen auf die Spitzenachse, axial an ihn anschließenden Körperabschnitt der Pipettierspitze radial überragen. Aus Symmetriegründen überragt der Verfor mungsabschnitt vorzugsweise in jeder von zwei entgegengesetzten radialen Rich tungen einen axial an den Verformungsabschnitt anschließenden Körperabschnitt radial.
Wie oben dargelegt wurde, ist der im Verformungsabschnitt gebildete Spalt vorzugs weise dünn, mit einer Spaltweite von weniger als einem Millimeter. Daher kann ein, bezogen auf die Spitzenachse, axial an den Verformungsabschnitt anschließender Körperabschnitt der Pipettierspitze den Verformungsabschnitt längs der zweiten Er streckungsrichtung radial überragen. Vorzugsweise überragt jeder von zwei axial beiderseits des Verformungsabschnitts an diesen anschließenden Körperabschnitten den Verformungsabschnitt längs der zweiten Erstreckungsrichtung radial.
Die oben genannte Aufgabe wird gemäß einem Verfahrensaspekt der vorliegenden Erfindung auch gelöst durch ein Verfahren zur ballistischen Abgabe einer diskreten
Dosiermenge an Dosierflüssigkeit in einem Dosiervolumenbereich von 0,3 nl bis 900 nl aus einem Dosierflüssigkeitsvorrat, umfassend die folgenden Schritte:
Bereitstellen einer sich längs einer virtuellen Spitzenachse erstreckenden Pipettierspitze mit einer an einem, bezogen auf die Spitzenachse, axialen Längsende ausgebildeten Kopplungsformation zur Ankopplung an eine Pipet tiervorrichtung, mit einer in axialem Abstand von der Kopplungsformation aus gebildeten Dosieröffnung zur Abgabe der Dosiermenge, und mit einem zwi schen Kopplungsformation und Dosieröffnung gelegenen Reservoirraum zur Aufnahme des Dosierflüssigkeitsvorrats,
Aufnehmen eines Dosierflüssigkeitsvorrats in den Reservoirraum,
Verformen eines Abschnitts des Reservoirraums unter Annäherung von von einander mit Abstand angeordneten Innenwandflächenabschnitten des Reser voirraums mit einer Annäherungskomponente orthogonal zur Spitzenachse und dadurch Bilden eines Verformungsabschnitts der Pipettierspitze, während der Verformungsabschnitt gebildet ist und während zwischen den einander gegenüberliegenden Innenwandflächenabschnitten Dosierflüssigkeit aufgenommen ist: Ausüben eines stoßartigen Impulsübertrags auf den Verfor mungsabschnitt und dadurch Abschleudern der Dosiermenge an Dosier flüssigkeit durch die Dosieröffnung, wobei die Dauer des Impulsübertrags ver glichen mit der Dauer der Verformung des Verformungsabschnitts kurz ist.
Dabei weist der Schritt des Ausübens des stoßartigen Impulsübertrags ein über das dosierungsvorbereitende Verformen des Reservoirraumabschnitts zur Bildung des Verformungsabschnitts durch die erste und die zweite Verformungsformation hinaus reichendes weiteres Verformen des Verformungsabschnitts auf, wobei die Dauer des weiteren Verformens des Verformungsabschnitts nicht mehr als ein Drittel, vorzugs weise nicht mehr als ein Zehntel der Dauer des dosierungsvorbereitenden Verfor mens zur Bildung des Verformungsabschnitts beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde oben in der Beschreibung der erfindungs- gemäßen Flüssigkeitsdosiervorrichtung, an welcher das Verfahren bevorzugt aus geführt wird, beschrieben.
In seiner Ausführungsform mit dem geringsten Dosiervolumen können Dosiermen gen von 0,3 nl bis zu 5 nl wiederholbar dosiert werden. Mit etwas größeren Abmes sungen etwa des Spaltmaßes im Verformungsabschnitt der Pipettierspitze können Dosiermengen im Bereich von 5 nl bis 20 nl wiederholgenau dosiert werden. Eine nächst-robustere Ausführungsform der Flüssigkeitsdosiervorrichtung kann Dosier mengen im Bereich von 20 nl bis 70 nl exakt dispensieren. Ebenso ist es möglich mit einer Flüssigkeitsdosiervorrichtung Dosiermengen im Bereich von 70 nl bis 500 nl exakt als Einzeltropfen zu dispensieren. Die Abgabe von Mengen im Bereich von 500 nl bis zu 900 nl ist zwar ebenfalls exakt möglich, jedoch steigt hier das Risiko, dass sich in der dosierten Flüssigkeitsmenge ein Flaupttropfen und von diesem sepa rate Satellitentropfen bilden, was nicht immer akzeptabel ist.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben werden. Es stellt dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Flüs sigkeitsdosiervorrichtung mit Pipettierspitze, wobei ein erster und ein zwei ter Vorrichtungsteil der Flüssigkeitsdosiervorrichtung in explosionsartiger Darstellung von einem Flauptkörper der Vorrichtung getrennt dargestellt ist und wobei die Pipettierspitze an einen Pipettierkanal einer Pipettier vorrichtung angekoppelt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform von Fig. 1 ohne
Pipettiervorrichtung,
Fig. 3 die Ausführungsform in der Ansicht von Fig. 1 , mit der ersten und der zwei ten Vorrichtungsformation in der Verformungsstellung, wiederum ohne Pipettiervorrichtung,
Fig. 4 das in den Fig. 1 bis 3 verwendete erste und zweite Vorrichtungsteil in per spektivischer Ansicht ihrer im Betrieb aufeinander zu weisenden Flächen,
Fig. 5A eine Ansicht einer herkömmlichen unverformten Pipettierspitze,
Fig. 5B eine Seitenansicht der Pipettierspitze von Fig. 5A in einem durch die erste und die zweite Verformungsformation verformten Zustand,
Fig. 5C die Pipettierspitze von Fig. 5A in verformter Gestalt in Vorderansicht auf den Verformungsabschnitt.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Flüssigkeits dosiervorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet. Die Flüssigkeitsdosiervorrichtung 10 umfasst ein im Betrieb in der Regel ortsfestes, beispielsweise gestellfestes, Gehäuse 12, an welchem eine Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung 14 vorgesehen ist.
Die Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung 14 umfasst im dargestellten Ausführungs beispiel ein in der Regel gehäuse- bzw. gestellfestes erstes Vorrichtungsteil 16 und ein relativ zu diesem bewegliches zweites Vorrichtungsteil 18.
Die Bewegung des zweiten Vorrichtungsteils 18 ist durch Führungsmittel, beispiels weise zwei parallele Führungsstangen 20 und 22, geführt, welche das erste Vorrich tungsteil 16 durchsetzen. Das zweite Vorrichtungsteil 18 ist längs einer zur Zeichen ebene der Fig. 1 parallelen Bewegungsbahn B zwischen einer weiter vom ersten Vorrichtungsteil 16 entfernt gelegenen Öffnungsstellung (siehe beispielsweise Fig. 1 und 2) und einer stärker an das erste Vorrichtungsteil 16 angenäherten Schließ stellung (siehe Fig. 3) bewegbar.
Als Bewegungsantrieb 24 des zweiten Vorrichtungsteils 18 wenigstens von der Öff nungsstellung in die Schließstellung weist die Flüssigkeitsdosiervorrichtung 20 zwei manuell betätigbare Schrauben 24a und 24b auf. Mit den Schrauben 24a und 24b kann das zweite Vorrichtungsteil 18 mit definierter Kraft an das erste Vorrichtungsteil 16 bis in die Schließstellung angenähert werden. Im entgegengesetzten Drehsinn wird zumindest eine Beweglichkeit des zweiten Vorrichtungsteils 18 längs der Bewe-
gungsbahn B in Richtung vom ersten Vorrichtungsteil 16 weg hergestellt. Somit kann eine Bewegung des zweiten Vorrichtungsteils 18 von der Schließ- in die Öffnungs stellung mittels manuellen Bedienangriffs am zweiten Vorrichtungsteil 18 durch eine Bedienperson ausgeführt werden.
Es ist dem Durchschnittsfachmann jedoch ohne weiteres klar, dass anstelle der lediglich beispielhaft gezeigten Schrauben 24a und 24b des Bewegungsantriebs 24 der Bewegungsantrieb 24 einen Stellaktuator aufweisen kann, welcher zur gemein samen Bewegung mit dem zweiten Vorrichtungsteil 18 längs der Bewegungsbahn B gekoppelt sein kann. Beispielsweise kann der Bewegungsantrieb 24 ein pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Bewegungsantrieb sein, dessen Kolbenstange bzw. Kolbenstangen mit dem zweiten Vorrichtungsteil 18 zur gemeinsamen Bewegung gekoppelt sein können. Alternativ kann der Bewegungsantrieb 24 ein elektromotori scher Bewegungsantrieb sein, beispielsweise ein Spindeltrieb, um das Funktions prinzip der beispielhaft dargestellten Schrauben 24a und 24b aufzugreifen. Hierzu kann eine Gewindestange des Spindeltriebs mit einem Innengewinde einer das zwei te Vorrichtungsteil 18 parallel zur Bewegungsbahn B durchsetzenden Öffnung in Schraubeingriff sein, so dass das zweite Vorrichtungsteil 18 gleichsam als Mutter wirkt, die bei Rotation der wenigstens einen Gewindestange längs der Gewinde stangenlängsachse entsprechend der Drehzahl und der Steigung des an der Gewin destange verwendeten Gewindes entlang der Bewegungsbahn B bewegt wird.
Abweichend von der oben beschriebenen Kinematik kann zusätzlich zum zweiten Vorrichtungsteil 18 auch das erste Vorrichtungsteil 16 durch einen Bewegungsantrieb zur Bewegung längs der Bewegungsbahn B antreibbar sein, jedoch würde dies nur die Anzahl an vorzusehenden Bewegungsantrieben erhöhen, ohne dass der damit verbundene Nutzen nennenswert steigen würde.
Alternativ könnte das zweite Vorrichtungsteil 18 gehäuse- bzw. gestelltest sein und könnte nur das erste Vorrichtungsteil 16 durch einen Bewegungsantrieb längs der Bewegungsbahn B verlagerbar sein.
Auf die weiteren Funktionen und Wirkungen des ersten und des zweiten Vorrich tungsteils 16 bzw. 18 wird weiter unten im Zusammenhang mit Fig. 4 näher einge gangen werden. Zunächst soll jedoch die Flüssigkeitsdosiervorrichtung 10 in ihrer Funktionalität weiter erläutert werden.
Die Flüssigkeitsdosiervorrichtung 10 weist einen Auslösestößel 26 auf, welcher längs einer Verlagerungsbahn V zwischen einer weiter in das Gehäuse 12 zurückgezo genen Bereitschaftsstellung und einer weiter aus dem Gehäuse 12 ausgeschobenen Auslösestellung verlagerbar ist. Die Verlagerungsbahn V und die Bewegungsbahn B sind vorzugsweise kollinear oder wenigstens parallel.
Der Flub des Auslösestößels 26 zwischen seinen beiden genannten Betriebsstel lungen ist erheblich kleiner als der relative Bewegungsweg des ersten Vorrichtungs teils 16 und des zweiten Vorrichtungsteils 18 längs der Bewegungsbahn B zwischen ihren Betriebsstellungen: Öffnungsstellung und Schließstellung. Während der Rela tivbewegungsweg des ersten und des zweiten Vorrichtungsteils 16 und 18 wenigs tens im einstelligen Millimeterbereich gelegen ist, beträgt der Hub des Auslöse stößels 26 zwischen seinen genannten Betriebsstellungen: Bereitschaftsstellung und Auslösestellung, in der Regel weniger als 50 miti, vorzugsweise weniger als 40 miti, besonders bevorzugt weniger als 36 miti. Die Angaben über den Hub des Auslöse stößels sowie über den Relativbewegungsweg des ersten und des zweiten Vorrich tungsteils 16 bzw. 18 gelten nicht nur für die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte beispiel hafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, sondern ganz allgemein für die Flüssigkeitsdosiervorrichtung der vorliegenden Erfindung. Der Hub des Auslöse stößels ist bevorzugt stets kleiner, etwa wenigstens um den Faktor 5 kleiner, als der Bewegungsweg der Vorrichtungsteile 16 und 18 zwischen ihren Betriebsstellungen.
Zur Steuerung der Bewegung des Auslösestößels 26 weist die Flüssigkeitsdosier vorrichtung 10 eine der besseren Übersichtlichkeit wegen nur in den Fig. 1 und 3 strichliniert im Gehäuse 12 dargestellte Steuervorrichtung 28 auf. Die Steuervor richtung 28 steht mit einem Verlagerungsantrieb 30 in beispielhafter Gestalt eines Piezoaktuators durch die Leitung 32 in Signalübertragungsverbindung.
Durch Anschlussbuchsen 34a und 34b können Energie, im dargestellten Beispiel elektrische Energie durch die Anschlussbuchse 34a, und Daten, im dargestellten Beispiel durch die Anschlussbuchse 34b in Gestalt einer RJ45-Buchse, in das Innere des Gehäuses 12 übertragen werden. Die Energie kann als Antriebsenergie durch die Steuereinrichtung 28 über die Leitung 32 dem Piezoaktuator des Verlagerungs antriebs 30 zugeführt werden. So kann durch Bestromung des Verlagerungsantriebs 30 der Auslösestößel 26 gegen die vorspannende Vorbelastung einer ihn zurück stellenden Feder 36 (siehe Fig. 3) aus dem Gehäuse 12 in die Auslösestellung ver lagert werden. Bei Unterbrechung der Stromzufuhr zum Piezoaktuator des Verlage rungsantriebs 30 wird der Auslösestößel 26 mittels der Vorbelastung durch die Schraubenfeder 36 unverzüglich in die stärker in das Gehäuse 12 eingefahrene Bereitschaftsstellung verlagert.
Über Positionierpins 36a und 36b kann das Gehäuse 12 bezüglich eines Gestells oder/und bezüglich der in Fig. 1 gezeigten Pipettiervorrichtung 60 räumlich ausge richtet werden.
Anstelle eines Piezoaktuators kann der Verlagerungsantrieb 30 einen Elektromag neten umfassen, welcher durch Bestromung oder Nichtbestromung ein Magnetfeld erzeugt oder nicht erzeugt, das den Auslösestößel 26 verlagert. In dem Falle einer elektromagnetischen Verlagerungskraft kann der Auslösestößel 26 einen Permanent magneten oder einen weichmagnetischen Anker umfassen, welcher durch das vom elektromagnetischen Verlagerungsantrieb abhängig von dessen Bestromungszu- stand erzeugte Magnetfeld längs der Verlagerungsbahn V gemeinsam mit dem ihn tragenden Auslösestößel 26 verlagerbar ist.
Der Auslösestößel 26 ragt im dargestellten Ausführungsbeispiel in eine das erste Vorrichtungsteil 16 durchsetzende Ausnehmung 38 ein und durchsetzt diese sowohl in seiner Bereitschaftsstellung als auch in seiner Auslösestellung.
Es werden nun zum besseren Verständnis der Funktionsweise der Flüssigkeits dosiervorrichtung 10 die in Fig. 4 dargestellten Vorrichtungsteile: erstes Vorrichtungs teil 16 und zweites Vorrichtungsteil 18, näher erläutert:
Die aufeinander zu weisenden Flächen 16a und 18a der beiden Vorrichtungsteile 16 und 18 weisen eine Kontur auf, derart, dass dann, wenn sich die beiden Vorrich tungsteile 16 und 18 längs der Bewegungsbahn B in ihrer einander angenäherten Schließstellung befinden, zwischen den beiden Vorrichtungsteilen 16 und 18 ein Auf nahmeraum 40 definiert ist, in welchem zumindest ein axialer Abschnitt einer Pipet tierspitze 42 aufgenommen sein kann. Der Aufnahmeraum 40 erstreckt sich längs einer virtuellen Aufnahmeachse A, die mit einer virtuellen Spitzenachse S einer im Aufnahmeraum 40 aufgenommenen Pipettierspitze 42 zusammenfällt. Die Vorrich tungsteile 16 und 18 befinden sich dabei in ihrer Schließstellung.
Der Auslösestößel 26, das von ihm durchsetzte erste Vorrichtungsteil 16 und das zweite Vorrichtungsteil 18 weisen Verformungsformationen auf, welche an der Pipet- tierspitzen-Aufnahmevorrichtung 14 einen Verformungsbereich 44 definieren, in wel chem eine im Aufnahmeraum 40 aufgenommene herkömmliche Pipettierspitze 42 abschnittsweise mechanisch verformt wird, wenn sich das erste und das zweite Vor richtungsteil 16 bzw. 18 in der Schließstellung befinden.
Die genannten Verformungsformationen umfassen eine erste näher beim Gehäuse 12 gelegene Verformungsformation 46 und eine zweite am zweiten Vorrichtungsteil 18 realisierte zweite Verformungsformation 48.
Die erste Verformungsformation 46 umfasst die zum zweiten Vorrichtungsteil 18 hin weisende Stirnfläche 46a des Auslösestößels 26 (siehe Fig. 1 ) und umfasst einen längs der Aufnahmeachse A mit Abstand von der Durchsetzungsöffnung 38 am ers ten Vorrichtungsteil 16 vorgesehenen Einschnürungsabschnitt 46b.
Die zweite Verformungsformation 48 umfasst eine im Wesentlichen ebene und zur Bewegungsbahn B orthogonale Fläche 48a am zweiten Vorrichtungsteil 18 sowie
einen Stufenabschnitt 48b, mit welchem eine lichte Weite zwischen den aufeinander zu weisenden Flächen 16a und 18a der Vorrichtungsteile 16 und 18 im Verformungs bereich 44 stufenweise verjüngt wird. Der Stufenbereich 48b kann alternativ ganz oder teilweise auch durch eine Schrägfläche gebildet sein.
Da die Verformungsformation 46 am Auslösestößel 26 und am ersten Vorrichtungs teil 16 ausgebildet sind, da die Verformungsformation 48 am zweiten Vorrichtungsteil 18 ausgebildet ist und da schließlich der Auslösestößel 26 wenigstens solange in seiner Bereitschaftsstellung verbleibt, bis sich das erste und das zweite Vor richtungsteil 16 bzw. 18 in ihrer Schließstellung befinden, befinden sich die Verfor mungsformationen 46 und 48 dann in einer eine aufgenommene Pipettierspitze 42 verformenden Verformungsstellung, wenn sich das erste und das zweite Vorrich tungsteil 16 und 18 in der Schließstellung befinden und sich der Auslösestößel 26 in der Bereitschaftsstellung befindet. Weiter befinden sich die Verformungsformationen 46 und 48 dann in einer eine Aufnahme oder Entnahme einer Pipettierspitze 42 aus der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung 14 erleichternden Ladestellung, wenn sich das erste und das zweite Vorrichtungsteil 16 und 18 in der Öffnungsstellung befin den. Wegen des betragsmäßig erheblich kleineren Hubs des Auslösestößels 26 im Vergleich zu den Vorrichtungsteilen 16 und 18 kommt es auf die Stellung des Auslö sestößels 26 nicht an. Dieser wird sich jedoch in der Bereitschaftsstellung befinden, da die Steuervorrichtung 28 dazu ausgebildet ist, den Auslösestößel 26 nur dann in die Auslösestellung zu verlagern, wenn sich die Vorrichtungsteile 16 und 18 in der Schließstellung befinden.
In seiner Auslösestellung ragt der Auslösestößel 26 stärker in den Aufnahmeraum 40, insbesondere in dessen Verformungsbereich 44, ein als in seiner Bereitschafts stellung.
Im Betrieb liegen die Stirnfläche 46a des Auslösestößels 26 und die Fläche 48a des zweiten Vorrichtungsteils 18 einander gegenüber und definieren einen im Wesent lichen ebenen Spalt mit im dargestellten Beispiel konstantem, längs der Bewegungs bahn B zu messendem Spaltmaß über die gesamte durch die Stirnfläche 46a des
Auslösestößels 26 definierte Spaltfläche. Tatsächlich kann die Stirnfläche 46a des Auslösestößels 26 oder/und kann die Fläche 48a der zweiten Verformungsformation 48 eine von einer ebenen Gestalt abweichende Kontur aufweisen. Fertigungstech nisch einfacher ist jedoch die Erzeugung ebener Flächen an den genannten Bau teilen.
Der Einschnürungsabschnitt 46b soll eine Einschnürung einer im Aufnahmeraum 40 aufgenommenen Pipettierspitze 42 auf der von einer Dosieröffnung 50 der Pipettier spitze 42 weiter entfernt gelegenen Seite der Durchsetzungsöffnung 38 bewirken. Mit dieser Einschnürung soll die lichte Weite im Inneren der Pipettierspitze 42 verringert und dadurch der Strömungswiderstand von Dosierflüssigkeit in der Pipettierspitze 42 ausgehend vom Verformungsbereich 44 in Richtung von der Dosieröffnung 50 weg erhöht werden. Flierdurch soll sichergestellt werden, dass dann, wenn der Auslöse- stößel 26 einen kurzen mechanischen Impuls mit einer Dauer im zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millisekundenbereich mechanisch auf einen verformten Ab schnitt der Pipettierspitze 42 im Verformungsbereich 44 der Pipettierspitzen-Auf- nahmevorrichtung 14 ausübt, eine dadurch in der Dosierflüssigkeit der Pipettierspitze 42 induzierte Druckwelle zu einem Abschleudern eines Dosiertropfens durch die Dosieröffnung 50 führt und nicht etwa zu einer Flüssigkeitsbewegung von der Dosier öffnung 50 weg hin zu größer werdenden Querschnitten der sich konisch zur Dosier öffnung 50 hin verjüngenden Pipettierspitze 42.
Mit der Flüssigkeitsdosiervorrichtung 10 können in vorteilhafter weise herkömmliche Pipettierspitzen 42 zur Dosierung von Dosierflüssigkeit in Dosiermengen im Nano- literbereich verwendet werden, obwohl die herkömmlichen Pipettierspitzen 42 im un verformten Ausgangszustand nur zum Dosieren von Dosierflüssigkeiten im so ge nannten "Air-Displacement" -Verfahren ausgebildet sind, wobei in dem genannten Dosierverfahren gerade keine Dosiermengen im Nanoliterbereich dosierbar sind. Eine herkömmliche Pipettierspitze 42 in ihrem unverformten Zustand vor Aufnahme eines Abschnitts derselben im Aufnahmeraum 40 der Pipettierspitzen -Aufnahmevor richtung 14 und vor Verlagerung der Vorrichtungsteile 16 und 18 in die Schließstel lung ist in den Fig. 1 , 2 und 5A gezeigt. Eine solche herkömmliche Pipettierspitze 42
weist an ihrem Dosierlängsende 52 die Dosieröffnung 50 auf und weist an ihrem ent gegengesetzten Kopplungslängsende 54 eine Kopplungsformation 56 zur Ankopp lung an einen in Fig. 1 gezeigten Pipettierkanal 58 einer Pipettiervorrichtung 60 auf.
Die Pipettierspitze 42, die sich längs der sie zentral durchsetzend gedachten virtu ellen Spitzenachse S erstreckt, weist zwischen dem Kopplungslängsende 54 und dem Dosierlängsende 52 einen Reservoirraum 62 auf, in welchem, beispielsweise durch Aspiration durch die Dosieröffnung 50 hindurch, ein Dosierflüssigkeitsvorrat aufnehmbar ist.
Der zuvor erwähnte Einschnürungsabschnitt 46b im ersten Vorrichtungsteil 16 bildet in der Schließstellung der Vorrichtungsteile 16 und 18 eine Einschnürung im Reser voirraum 62 auf der dem in Richtung zum Kopplungslängsende 54 hin aus dem zwi schen dem Auslösestößel 26 und der Fläche 48a gebildeten Spalt ausragenden Ab schnitt der Pipettierspitze 42.
Dann, wenn die Pipettierspitze 42 im Aufnahmeraum 40 aufgenommen ist und die Vorrichtungsteile 16 und 18 sich in der Schließstellung befinden, bildet sich der Ver formungsbereich 44 der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung 14 und des Auslöse- stößels 26 als Verformungsabschnitt 64 an der Pipettierspitze 42 ab.
Die Pipettierspitze 42 ist vorzugsweise bezüglich ihrer Spitzenachse S als Rotations symmetrieachse im unverformten Zustand rotationssymmetrisch ausgebildet.
Da nur der Verformungsabschnitt 64 der Pipettierspitze 42 durch die Verformungsfor mationen 46 und 48 verformt wird, befindet sich axial beiderseits des Verformungs abschnitts 64 weiterhin ein rotationssymmetrischer Körperabschnitt 66 bzw. 68 der Pipettierspitze 42. Es handelt sich bei diesen rotationssymmetrischen Körperab schnitten 66 und 68 um dem Verformungsabschnitt 64 axial unmittelbar benachbarte unverformte Abschnitte der Pipettierspitze 42.
Die Fig. 5B und 5C zeigen geringfügig unterschiedlich verformte Pipettierspitzen 42 und 42' einmal bei Betrachtung längs der Verlagerungsbahn V (Fig. 5C) und einmal orthogonal sowohl zur Verlagerungsbahn V als auch zur Aufnahmeachse A (Fig. 5B).
Wie an der geringfügig unterschiedlichen Verformung der Pipettierspitze 42' in Fig. 5C im Vergleich zur Pipettierspitze 42 von Fig. 5B zu erkennen ist, zeigen diese Figuren unterschiedliche Pipettierspitzen 42 und 42'. Gleiche und funktionsgleiche Abschnitte der Pipettierspitze 42' von Fig. 5C sind daher mit den gleichen Bezugs zeichen wie an der Pipettierspitze 42 der übrigen Figuren bezeichnet, jedoch verse hen mit einem zusätzlichen Apostroph. Die Ausführungsform der Fig. 5C wird nach folgend nur insofern beschrieben, wie sie sich von jener der Fig. 5B unterscheidet, auf deren Beschreibung ansonsten auch zur Erläuterung der Ausführungsform 42' der Fig. 5C verwiesen wird.
Zu erkennen ist in der 5C, dass der Verformungsabschnitt 64' in einer ersten Erstrec kungsrichtung E1 orthogonal zur Spitzenachse S eine wesentlich größere Abmes sung aufweist als in einer sowohl zur Spitzenachse S als auch zur ersten Erstrec kungsrichtung E1 orthogonalen zweiten Erstreckungsrichtung E2. Dies gilt auch für den Verformungsabschnitt 64 der Pipettierspitze 42. Die Abmessung des Verfor mungsabschnitts 64 bzw. 64' in der ersten Erstreckungsrichtung E1 ist vorzugsweise wenigstens fünfmal so groß wie die Abmessung in der zweiten Erstreckungsrichtung E2.
In der ersten Erstreckungsrichtung E1 überragt der Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' radial bezogen auf die Spitzenachse S die beiden unmittelbar sich beiderseits des Verformungsabschnitts 64 bzw. 64' axial anschließenden unverformten Körper abschnitte 66 und 68 bzw. 66' und 68'.
Ebenso ist die Pipettierspitze 42 bzw. 42' im Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' so stark radial verformt, dass die axial dem Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' benach barten unverformten Körperabschnitte 66 und 68 längs der zweiten Erstreckungs richtung E2 den Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' radial überragen.
Bei Betrachtung der in der Pipettierspitzen-Aufnahmevorrichtung 14 aufgenommenen Pipettierspitze 42 verläuft die zweite Erstreckungsrichtung E2 parallel zur Bewe gungsbahn B und somit auch parallel zur Verlagerungsbahn V. Die erste Erstrec kungsrichtung E1 verläuft sowohl orthogonal zur zweiten Erstreckungsrichtung E2 als auch orthogonal zur Spitzenachse S bzw. zur Aufnahmeachse A.
Im Inneren der Pipettierspitze 42 bzw. 42' ist durch den Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' ein Spaltraum gebildet, welcher um die Wandstärke der Pipettierspitze 42 bzw. 42' im Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' kleinere Abmessungen längs der Er streckungsrichtungen E1 und E2 aufweist als die Verformungsabschnitte 64 bzw. 64' selbst.
Der Verformungsabschnitt 64 weist aufgrund der ihn bildenden ebenen und paral lelen Flächen 46a und 48a zumindest an seiner Außenseite zwei zueinander paral lele ebene Flächenabschnitte 64a und 64b auf.
Der im Inneren durch den Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' gebildete Spaltraum kann ebenfalls durch ebene oder/und zueinander parallele Innenflächenabschnitte gebildet sein. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die Wandstärke der Pipet tierspitze 42 bzw. 42' längs ihrer axialen Erstreckung oder wenigstens längs des Reservoirraums 62 bzw. 62' konstant ist.
Bevorzugt weist der im Inneren der Pipettierspitze 42 bzw. 42' im Verformungs abschnitt 64 bzw. 64' gebildete Spaltraum eine lichte Weite in der zweiten Erstrec kungsrichtung von etwa 100 pm auf. Dieser Wert ist nur beispielhaft genannt. In der ersten Erstreckungsrichtung E1 kann der Spalt dagegen eine lichte Weite von 5 mm oder mehr aufweisen.
In der dargestellten Ausführungsform der Pipettierspitze 42 bzw. 42' ist der Verfor- mungsraum 64 bzw. 64' längs der Spitzenachse S mit der größten Abmessung aus gebildet. Dies gilt auch für den durch den Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' gebilde-
ten Spaltraum. Er kann längs der Spitzenachse S etwa wenigstens doppelt so lang ausgebildet sein wie längs der ersten Erstreckungsrichtung E1 .
Da der Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' der Pipettierspitze 42 bzw. 42' der Auslöse- abschnitt ist, in welchem der Auslösestößel 26 einen kurzen mechanischen stoßarti gen Impuls auf die in der Pipettierspitze 42 bzw. 42' aufgenommene Dosierflüssigkeit überträgt, um eine Dosiermenge im Nanoliterbereich durch die Dosieröffnung 50 bzw. 50' ballistisch abzuschleudern, ist der Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' bevor zugt näher an der Dosieröffnung 50 bzw. 50' angeordnet als an der Kopplungsfor mation 56 bzw. 56'.
Bevorzugt ist der Verformungsabschnitt 64 bzw. 64' vollständig in der von der Dosier öffnung 50 ausgehenden axialen Erstreckungshälfte der Pipettierspitze 42 ausge bildet.
Da die Pipettierspitzen 42 bzw. 42' ohnehin Einweg-Pipettierspitzen sind, die zur Ver meidung von Kontaminationen nach einmaliger Verwendung entsorgt werden, ist die dauerhafte abschnittsweise Verformung der Pipettierspitze 42 bzw. 42' durch die Ver formungsformationen 46 und 48 im Betrieb unerheblich.
Die Flüssigkeitsdosiervorrichtung 10 ist hervorragend zum Aliquotieren geeignet, in dem beispielsweise der Verlagerungsantrieb 30 durch die Steuervorrichtung 28 pul sierend betrieben wird.
Die Dosierung von Dosierflüssigkeitsmengen im Nanoliterbereich kann noch durch die beispielhaft und grobschematisch in Fig. 1 dargestellte Pipettiervorrichtung 60 unterstützt werden. Flierzu kann die Pipettiervorrichtung 60 mit ihrem Pipettierkanal 58 über eine in Fig. 1 lediglich angedeutete Kopplungsausbildung 70 mit der Kopp lungsformation 56 der Pipettierspitze 42 gekoppelt werden. Im Pipettierkanal 58 ist Gas als Arbeitsfluid vorhanden, dessen Druck durch einen Drucksensor 72 erfassbar ist.
Der Druck des Arbeitsfluids im Pipettierkanal 58 ist in an sich bekannter Weise durch eine Druckveränderungsvorrichtung 74 veränderbar, welche beispielsweise einen längs einer Kanalachse K verlagerbar im Pipettierkanal 58 aufgenommenen Pipet tierkolben 76 umfassen kann.
Die Druckveränderungsvorrichtung 74 kann über den Pipettierkolben 76 hinaus einen Verstellantrieb 78 aufweisen, durch welchen der Pipettierkolben 76 längs der Kanal bahn K im Pipettierkanal 58 verstellbar und folglich der Druck des Arbeitsfluids im Pipettierkanal 58 veränderbar ist. Eine Pipettier-Steuervorrichtung 80, welche sowohl mit dem Drucksensor 72 wie auch mit dem Verstellantrieb 78 des Pipettierkolbens 76 signalübertragungsmäßig verbunden ist, kann die Verstellung des Pipettierkolbens 76 abhängig von einem vom Drucksensor 72 gemessenen Ist-Arbeitsfluiddruck und ggf. weiter abhängig von einem in einer Speichervorrichtung der Pipettier-Steuervor richtung 80 hinterlegten Soll-Arbeitsfluiddruck durch entsprechende Ansteuerung des Verstellantriebs 78 bewirken.
Die Pipettier-Steuervorrichtung 80 kann signalübertragungsmäßig mit der Steuerein richtung 28 der Flüssigkeitsdosiervorrichtung 10 verbunden sein.