Verfahren zum Schäumen von Metall im Flüssigkeitsbad
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Metall schäum es wenigstens eines ersten Metalls, das den Hauptbestandteil Mg, AI, Pb, Au, Zn, Ti oder Fe in ei- ner Menge von wenigstens etwa 80 Gew.-%, bezogen auf die Menge des wenigstens einen ersten Metalls, aufweist, umfassend die Schritte (I) Bereitstellen eines Halbzeuges umfassend eine aufschäumbare Mischung, die das wenigstens eine erste Metall und wenigstens ein Treibmittel umfasst, (II) Eintauchen des Halbzeuges in ein beheizbares Bad umfassend eine Flüssigkeit, und (III) Erhitzen des Halbzeuges in dem Bad zum Aufschäumen der aufschäum- baren Mischung durch Gasabspaltung aus dem wenigstens einen Treibmittel zur Bildung des Metallschaumes. Ferner betrifft die Erfindung einen Metallschaum und einen Verbundwerkstoff erhältlich durch das Verfahren sowie ein Bauelement umfassend den Metallschaum und/oder den Verbundwerkstoff. Metallschäume und Verbundwerkstoffe umfassend Metallschäume wie Metallschaumsandwiches sind seit Jahren bekannt. Letztere sind speziell dann von Interesse, wenn der Verbund ein Einstoffsystem ist, d.h. bei Einsatz eines bestimmten Metalls und dessen Legierungen, wie insbesondere von Aluminium und dessen Legierungen, und die Verbindung zwischen Kern und Decklage mittels einer metallurgischen Verbindung erzeugt wird.
Entsprechende Verfahren zur Herstellung derartiger Metallschäume und Verbundwerkstoffe und daraus gefertigter Bauteile sind aus verschiedenen Veröffentlichungen bekannt.
Die DE 44 26 627 C2 beschreibt ein Verfahren, bei dem ein oder mehrere Metallpulver mit einem oder mehreren Treibmittelpulvern gemischt werden, und die so erhaltene Pulvermischung mittels axialen Heißpressens, heiß hydrostatisches Pressens oder Walzens verdichtet und in einem anschließenden Arbeitsgang mit zuvor oberflächenbehandelten Metallblechen durch Walzplattieren zu einem Verbundwerkstoff zusammengefügt wird. Nach dem Umformen des so entstandenen Halbzeuges durch z.B. Pressen, Tiefziehen oder Biegen, wird dieses in einem letzten Schritt auf eine Temperatur erhitzt, die im Solidus-Liquidus-Bereich des Metallpulvers, jedoch unterhalb der Schmelztemperatur der Deckschichten liegt. Da das Treibmittelpulver derart gewählt ist, dass in diesem Temperaturbereich gleichzeitig dessen
Gasabspaltung stattfindet, bilden sich hierbei Blasen innerhalb der zähflüssigen Kernschicht, einhergehend mit einer entsprechenden Volumenvergrößerung. Durch das anschließende Abkühlen des Verbundes wird die aufgeschäumte Kernschicht stabilisiert. In Abwandlung des aus der DE 44 26 627 C2 bekannten Verfahrens, bei der der Pulverpress- ling bereits geschlossenporig ausgebildet ist, beschreibt die EP 1 000 690 A2 die Herstellung eines derartigen Verbundwerkstoffes auf Basis eines zuerst offenporig hergestellten Pulverpresslings, der erst beim späteren Walzplattieren mit den Deckschichten geschlossenporig wird. Die übrigen Verfahrensschritte sind identisch. Durch die ursprüngliche Offen porigkeit soll verhindert werden, dass bei der Lagerung des Pulverpresslings eventuelle Gasabspaltungen des Treibmittels zu Geometrieveränderungen des Presslings und damit zu Problemen bei der späteren Herstellung des Verbundes mit den Deckschichten führen. Des Weiteren soll durch die Offenporigkeit der Aufbruch der sich bei der Lagerung des Presslings bildenden Oxidschichten bei der Herstellung des Verbundes erleichtert werden.
Durch die DE 41 24 591 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung aufgeschäumter Verbundwerkstoffe bekannt, wobei die Pulvermischung in ein Metallhohlprofil eingefüllt und anschließend zusammen mit diesem gewalzt wird. Die Umformung des so entstandenen Halbzeuges und der anschließende Aufschäumvorgang erfolgen dabei in gleicher Weise wie in der DE 44 26 627 C2 beschrieben.
Der EP 0 997 215 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen Verbundwerkstoffes, bestehend aus massiven metallischen Deckschichten und einem geschlossenporigen, metallischen Kern zu entnehmen, das die Herstellung der Kernschicht und die Verbindung mit den Deckschichten dadurch in einem Schritt vereint, dass die Pulvermischung in den Walzspalt zwischen die beiden Deckschichten eingebracht und somit zwischen diesen verdichtet wird. Des Weiteren wird vorgeschlagen, das Pulver in Schutzgasatmosphäre zuzuführen, um so die Bildung von Oxidschichten zu unterbinden, die die erforderliche Verbindung zwischen Deckschichten und Pulvermischung negativ beeinflussen könnten.
In einem weiteren, durch die DE 197 53 658 AI bekannten Verfahren zur Herstellung eines derartigen Verbundwerkstoffes werden die Prozessschritte der Verbundherstellung zwischen Kern und Decklagen einerseits und des Aufschäumens andererseits dadurch vereint, dass der Kern in Form eines Pulverpresslings zwischen die in einer Form befindlichen Decklagen eingebracht wird und sich erst durch den Aufschäumvorgang mit diesen verbindet. Aufgrund der während des Aufschäumens vom Kern aufgebrachten Druckkraft werden die Decklagen dabei gleichzeitig einer der sie einschließenden Form entsprechenden Umformung unterworfen.
Aus der US 5 972 521 A ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffrohlings bekannt, bei dem Luft und Feuchtigkeit durch Evakuieren aus dem Pulver entfernt werden. Anschließend wird die evakuierte Luft durch ein gegenüber dem Kernmaterial inertes, unter erhöhtem Druck stehendes Gas ersetzt, und zwar bevor das Pulver verdichtet und mit den Deckschichten verbunden wird. Aus der EP 1 423 222 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus Decklagen und Metallpulver bekannt, bei dem der gesamte Herstellungspro- zess unter Vakuum erfolgt. Speziell das Verdichten der Pulverschüttung und das anschließende Walzen soll unter Vakuum erfolgen. All diesen aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren außer dem der EP 1 423 222 ist gemeinsam, dass durch die Herstellung der aufzuschäumenden Kernschicht Luft bzw.
Schutzgas bei der Kompaktierung zwischen den Metall pulverpartikeln eingeschlossen und abhängig vom Kompaktierungsgrad verdichtet wird. Die dabei entstehenden Gasdrücke, die bei der Temperaturerhöhung während des Aufschäumvorganges noch weiter ansteigen, führen während des Aufheizens noch vor Erreichen der dem Solidus-Liquidus-Bereich des
Metallpulvermaterials entsprechenden Temperatur zur Bildung von Poren. Im Gegensatz zu den mittels dieser Verfahren angestrebten, durch das Ausgasen des Treibmittelpulvers im Solidus-Liquidus-Bereich des Metallpulvers stattfindenden, geschlossenen, kugelförmigen Poren, handelt es sich hier um offene, rissförmig miteinander verbundene und unregelmä-
ßig geformte Poren. Während zum Beispiel aus der US 5 564 064 AI ein Verfahren bekannt ist, das gezielt eine derartige, offene Porosität durch Expansion eingeschlossener Gase unterhalb der Schmelztemperatur des Pulvermaterials anstrebt, ist bei den zuvor beschriebenen Verfahren eine derartige Porenbildung nicht wünschenswert, da nur die angestrebten ge- schlossenen, kugelförmigen Poren eine optimale Lastübertragung über die möglichst intakten, die Poren umgebenden Zellwände ermöglichen, und damit wesentlich zur Festigkeit der Kernschäume und damit des Verbundwerkstoffes beitragen.
Der DE 102 15 086 AI ist ein Verfahren zur Herstellung aufschäumbarer Metallkörper durch Kompaktieren und Vorverdichten eines Halbzeuges entnehmbar. Das gasabspaltende Treibmittel wird erst nach dem Kompaktieren und Vorverdichten des Halbzeuges durch Hydrierung der Mischung aus metallhaltigem Treibmittelvormaterial und dem mindestens einen Metall gebildet. Der poröse Metallkörper wird durch Erwärmen des so erhaltenen aufschäumbaren Metallkörpers auf eine Temperatur oberhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels gebildet, wobei es bevorzugt ist, dass dies unmittelbar nach der Herstellung des aufschäumbaren Metallkörpers ohne zwischenzeitliche Abkühlung desselben erfolgt.
Die BR 10 201 2 023361 A2 offenbart die Herstellung eines geschlossenporigen Metallschaumes, bei der ein Halbzeug, das ein Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus AI, Zn, Mg, Ti, Fe, Cu und Ni, und ein Treibmittel, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, CaC03, K2C03, MgH2, ZrH2, CaH2, SrH2 und HfH2 und anderen, enthält, in einem auf 780°C vorgeheizten Widerstandsofen geschäumt wird. Aus der WO 2007/014559 AI ist ein Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung von Metallschaumstoff bekannt, bei dem ein ge- presstes Halbzeug zum Einsatz kommt, das in einer druckdicht verschließbaren Kammer auf die Schmelz- oder Solidustemperatur des pulverförmigen metallischen Materials aufgeheizt wird, wobei nach dessen Erreichen der Druck in der Kammer von einem Anfangsdruck auf einen Enddruck reduziert wird, so dass das Halbzeug aufschäumt.
In der DE 199 33 870 C1 wird ein Verfahren zur Herstellung eines metallischen Verbundwerkstoffkörpers unter Verwendung eines aufschäumbaren Presslings vorgestellt, wobei der Pressling oder das Halbzeug durch Verdichten einer Mischung aus mindestens einem Metallpulver und mindestens einem gasabspaltenden Treibmittelpulver hergestellt wird. Der Pressling wird dann zusammen mit einer Armierung in einer Aufschäumform thermisch behandelt und dabei aufgeschäumt.
In der US 6 391 250 wird ein schäumbares Halbzeug, das durch pulvermetallurgische Produktionsverfahren erhalten wird und wenigstens ein funktionelles Strukturelement enthält, in einer hohlen Form unter Erwärmung geschäumt. Die US 2004/0081571 AI betrifft ein Verfahren zur Herstellung von schäumbaren Metallspänen, die ein Gemisch aus einem Metalllegierungspulver mit einem Schaummittel- bzw. Treibmittelpulver enthalten, und die durch Erhitzen auf eine Temperatur größer als die Zersetzungstemperatur des Schaummittels aufgeschäumt werden. Die EP 0 945 1 97 AI offenbart ein Verfahren, bei dem aus plat- tierten Walzbarrenformaten hergestellte Verbundbleche oder -bänder aus einer treibmittel- haltigen Aluminiumlegierung umgeformt und danach unter Druck und Temperaturerhöhung auf die Zündtemperatur des Treibmittels aufgeschäumt werden.
Aus der DE 199 08 867 AI ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundkörpers bekannt, bei dem ein Metallschaumwerkstoff pulverschmelzmetallurgisch unter solcher Wärmezufuhr zu einem ersten Körperteil aufgeschäumt wird, dass die äußeren Stoff schichten an den Verbindungsflächen eines Substratkörpers aufschmelzen und dabei mit den angrenzenden Stoffschichten des ersten Körperteiles stoffmetallurgisch verbunden werden. Die aus dem Stand der Technik bekannten Schäumverfahren schlagen zum Schäumen das Erwärmen des jeweiligen Vorläufermaterials (Halbzeug) vor. Hierzu werden zwar teilweise bestimmte Heizquellen wie etwa ein Widerstandsofen vorgeschlagen, jedoch wird entweder keine Aussage über die genaue Art der Wärmeübertragung von der Heizquelle auf das Halbzeug getroffen oder die Wärmeübertragung geschieht zu einem wesentlichen Teil oder aus-
schließlich indirekt über einen luftgefüllten Zwischenraum zwischen Heizquelle und Halbzeug, d.h. ohne direkten Kontakt von Wärmequelle und Halbzeug, sondern über Strahlung mit daraus folgenden Wärmeverlusten. Dies hat den Nachteil einer nicht über die gesamte Oberfläche gleichmäßig stattfindenden, homogenen Übertragung der zum Schäumen not- wendigen Wärme auf das zu schäumende Vorläufermaterial oder Halbzeug. Verschiedene Bereiche des Halbzeuges werden also unterschiedlich aufgeheizt, was zum Erreichen der Schäumtemperatur und daher zur Gasentwicklung aus dem Treibmittel an verschiedenen Stellen des Halbzeuges zu jeweils verschiedenen Zeitpunkten führt. Hierbei kommt es zur normalen Schaumbildung an den Stellen, an welchen die Schäumtemperatur erreicht ist, während an anderen Stellen noch gar keine Schaumbildung stattfindet. In den Bereichen zwischen den Stellen mit normaler und denen ohne Schaumbildung kommt es somit unweigerlich zur Bildung von Fehlstellen wie beispielsweise Verwerfungen, Beulen, Blasen, Ausbuchtungen und Hohlräumen, die nicht den (beabsichtigten) Poren in den normal geschäumten Bereichen entsprechen. Insbesondere haben diese Fehlstellen in den Zwischen- bereichen ein unbeabsichtigtes und unerwünschtes Verziehen und Verformen des Halbzeuges insgesamt zur Folge, was es schwer oder unmöglich macht, die geschäumten Produkte in präzise zu fertigenden Bauteilen etwa im Kraftfahrzeug- oder Flugzeugbau einzusetzen. Schließlich umfassen viele bekannte Schäumverfahren zusätzliche Schritte, wie beispielsweise das Anfertigen und Verwenden von (hohlen) Formen oder die Anwendung von Druck oder Unterdruck auf das Halbzeug, und sind damit zu aufwendig in der Durchführung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit ein verbessertes Verfahren zum Schäumen von Metall bereitzustellen, das dazu geeignet ist, die vorgenannten Nachteile zu überwinden und dabei mit möglichst wenigen Prozessschritten einen nahezu fehlerfreien Metall- schäum oder Verbundwerkstoff umfassend einen solchen Metallschaum zu erzeugen.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich schäumbare Mischungen von Metall und Treibmittel, insbesondere in Form von Halbzeugen, in einem entsprechend erwärmten Flüssigkeitsbad aufschäumen lassen, um dabei einen Metallschaum zu bilden. Hierbei kann
überraschenderweise eine vollständige Benetzung der äußeren Oberfläche des zu schäumenden Bereiches, in der Regel aber, auch um das Verfahren weiter zu vereinfachen, eine vollständige Benetzung der äußeren Oberfläche des gesamten Halbzeuges durch die erwärmte Flüssigkeit stattfinden, ohne dass die Benetzung durch Flüssigkeit negative Auswir- kungen auf die Struktur und Qualität des Halbzeuges und den sich bildenden Metallschaum hätte. Obwohl kein zusätzlicher Druck oder Unterdruck von außen auf die Oberfläche des Halbzeuges ausgeübt wird, wie dies etwa in anderen Verfahren und den darin verwendeten Formen und/oder Pressen der Fall ist, treten bei dem Schäumverfahren unter Verwendung eines Flüssigkeitsbades Fehlstellen, also beispielsweise Verwerfungen, Beulen, Blasen, Aus- buchtungen und Hohlräume, die nicht den (beabsichtigten) Poren in den normal geschäumten Bereichen entsprechen, überraschenderweise nicht auf. Insbesondere sind keine (Zwischen)Bereiche mit Verwerfungen und Blasen zu beobachten, so dass ein Verziehen und Verformen des Halbzeuges insgesamt unterbleibt. Da die Halbzeuge also nicht einzeln in einer Form und/oder Presse festgehalten und mit einem bestimmten Anpressdruck beauf- schlagt werden müssen, um einen einheitlichen Wärmeübergang sicherzustellen, lassen sich mehrere Halbzeuge gleichzeitig in einem Flüssigkeitsbad aufschäumen. Insbesondere ist beim Ausführen des erfindungsgemäßen Metallschäumverfahrens kein Schutzgas erforderlich; es kann erfindungsgemäß bei Umgebungsatmosphäre oder Luftatmosphäre und Umgebungsluftdruck gearbeitet werden.
Auf diese Weise lässt sich überraschenderweise eine viel größere Anzahl Halbzeuge pro Zeiteinheit aufschäumen als mit den beschriebenen herkömmlichen Verfahrensweisen, bei denen beispielsweise zusätzlicher Zeitaufwand für das Öffnen und Schließen einer Form oder Presse und den Druckaufbau darin erforderlich ist. Somit ist erfindungsgemäß ein höherer Durchsatz bei einer gleichzeitigen Verbesserung der Qualität der Metallschäume erzielbar.
Die vorliegende Erfindung stellt daher bereit:
(1 ) ein Verfahren zur Herstellung eines Metallschaumes wenigstens eines ersten Metalls, das den Hauptbestandteil Mg, AI, Pb, Au, Zn, Ti oder Fe in einer Menge von wenigs-
tens etwa 80 Gew.-%, bezogen auf die Menge des wenigstens einen ersten Metalls, aufweist, umfassend die Schritte
(I) Bereitstellen eines Halbzeuges umfassend eine aufschäumbare Mischung, die das wenigstens eine erste Metall und wenigstens ein Treibmittel umfasst, (II) Eintauchen des Halbzeuges in ein beheizbares Bad umfassend eine Flüssigkeit, und
(III) Erhitzen des Halbzeuges in dem Bad zum Aufschäumen der aufschäumbaren Mischung durch Gasabspaltung aus dem wenigstens einen Treibmittel zur Bildung des Metallschaumes;
(2) ein Verfahren wie vorstehend unter (1 ) definiert, wobei
das Halbzeug wenigstens einen ersten Bereich, der aus der aufschäumbaren Mischung gebildet ist, und wenigstens einen zweiten Bereich, der aus dem wenigstens einen zweiten Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials gebildet ist, umfasst, zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes, wobei der Verbundwerkstoff wenigstens einen ersten Bereich, der aus dem Metallschaum des wenigstens einen ersten Metalls gebildet ist, und wenigstens einen zweiten Bereich, der aus wenigstens einem zweiten Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials gebildet ist, umfasst;
(3) einen Verbundwerkstoff mit einem Metallschaum erhältlich durch ein Verfahren wie vorstehend unter (2) definiert; und
(4) ein Bauelement mit einem Verbundwerkstoff erhältlich d wie vorstehend unter (3) definiert.
Wird im Rahmen der Erfindung der Begriff "etwa" oder "im Wesentlichen" im Bezug auf Werte oder Wertebereiche verwendet oder ergeben sich bei der Verwendung dieser Begriffe aus dem Zusammenhang bestimmte Werte (z.B. kann die Formulierung "die Ausgastemperatur von A ist etwa gleich der Solidustemperatur von B" als eine bestimmte Temperatur verstanden werden, die sich aus dem verwendeten Material B für den Fachmann ergibt), ist hierunter dasjenige zu verstehen, was der Fachmann in dem gegebenen Zusammenhang als fachmännisch üblich ansehen wird. Insbesondere sind Abweichungen der angegebenen Werte
von +/- 10 %, bevorzugt von +/- 5 %, weiter bevorzugt von +/- 2 %, besonders bevorzugt von +/- 1 % von den Begriffen "etwa" und "im Wesentlichen" umfasst.
Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Herstellung eines Metallschaumes oder eines metallischen Verbundwerkstoffes enthaltend einen Metallschaum. Der Metallschaum sowie der Metallschaum im Verbundwerkstoff umfassen oder bestehen erfindungsgemäß aus wenigstens einem ersten Metall, welches Hohlräume in Form von Poren, bevorzugt in Form von geschlossenen Poren bildet, die ein Gas enthalten (Gaseinschlüsse), das aus Luft, dem aus dem wenigstens einen Treibmittel freigesetzten Gas oder Mischungen daraus bestehen kann. Bevorzugt ist genau ein erstes Metall. Das wenigstens eine erste Metall wird mit Hilfe eines Treibmittels geschäumt (aufgeschäumt). Hierbei nimmt das Volumen des ersten Metalls infolge der Porenbildung oder Gaseinschlüsse zu. Für den Vorgang des Schäumens bzw. Aufschäumens wird eine Mischung aus dem wenigstens einen ersten Metall und dem wenigstens einen Treibmittel in Form einer aufschäumbare Mischung erzeugt. Diese auf- schäumbare Mischung liegt bevorzugt in Form oder als Teil eines Halbzeuges vor. Die aufschäumbare Mischung oder das Halbzeug wird zum Schäumen (Aufschäumen) des wenigstens einen ersten Metalls bzw. der aufschäumbaren Mischung in ein beheizbares Bad (Heizbad) eingetaucht. Erhitzen des Heizbades führt zum Freisetzen eines Gases (Gasabspaltung) aus dem wenigstens einen Treibmittel. Das hierbei freigesetzte Gas schäumt das wenigstens eine erste Metall auf, indem es Poren im wenigstens einen ersten Metall und damit den Metallschaum erzeugt. Die Schritte (II) des Eintauchens und (III) des Erhitzens können gleichzeitig erfolgen in dem Sinne, dass das Eintauchen des Halbzeuges in ein erwärmtes bzw. erhitztes Bad erfolgt. Unter dem Begriff "Metall" werden hierin sowohl ein Metall in seiner handelsüblichen Reinform ("Reinmetall" wie beispielsweise Reinmagnesium, Reinaluminium, Reineisen, reines Gold etc.) als auch dessen Legierungen verstanden.
Als erstes Metall eignen sich erfindungsgemäß grundsätzlich alle schäumbaren (aufschäumbaren) Metalle in Reinform oder als Legierung. Metalle in Reinform (Reinmetalle) enthalten das jeweilige Metall in einer Menge oder mit einem Gehalt von wenigstens 99 Gew.-%, bezogen auf das jeweilige Metall. Geeignete schäumbare Metalle sind insbesondere Magnesi- um (Mg), Aluminium (AI), Blei (Pb), Gold (Au), Zink (Zn), Titan (Ti) oder Eisen (Fe). Das erste Metall kann somit Magnesium (Mg), Aluminium (AI), Blei (Pb), Gold (Au), Zink (Zn), Titan (Ti) oder Eisen (Fe) in Reinform sein, also Reinmagnesium, Reinaluminium, Reinblei, Reingold, Reinzink, Reintitan oder Reineisen, wobei ein Gehalt des jeweiligen Metalls von wenigstens 99 Gew.-%, bezogen auf das jeweilige Metall, bevorzugt ist. Als erstes Metall eignet sich erfindungsgemäß aber auch ein Metall, in dem Magnesium (Mg), Aluminium (AI), Blei (Pb), Gold (Au), Zink (Zn), Titan (Ti) oder Eisen (Fe) in einer Menge von wenigstens etwa 80 Gew.-% (Gewichtsprozent, Gewichts-%), bezogen auf die Menge des ersten Metalls, den Hauptbestandteil bildet. Es kommen daher auch Legierungen der vorgenannten Metalle zum Einsatz. Daher schließt der Begriff "Metall" erfindungsgemäß neben dem Reinmetall auch Metalllegierungen oder kurz Legierungen ein. Eine geeignete Legierung des Magnesiums ist beispielsweise AZ 31 (Mg96AI3Zn). Geeignete Legierungen des Aluminiums sind beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
höherfesten Aluminiumlegierungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminium-Magnesium-Siliziumlegierungen (Serie 6000) und Aluminium-Zinklegierun- gen (Serie 7000), wobei unter den Aluminium-Zinklegierungen (Serie 7000)
AIZn4,5Mg (Legierung 7020) bevorzugt ist, und
höherfesten Aluminiumlegierungen mit einem Schmelzpunkt von etwa 500°C bis etwa 580°C, bevorzugt höherfesten Aluminiumlegierungen mit einem Schmelzpunkt von etwa 500°C bis etwa 580°C, die Aluminium, Magnesium und Silizium umfas- sen, weiter bevorzugt AISi6Cu7,5, AIMg6Si6 und AIMg4(±1 )Si8(±1 ), noch weiter bevorzugt AIMg6Si6 und AIMg4(±1 )Si8(±1 ), besonders bevorzugt AIMg4(±1 )Si8(±1 ).
Das wenigstens eine erste Metall kann Aluminium oder Reinaluminium (mindestens
99 Gew.-% Aluminium) sein, wobei Aluminium bevorzugt ist, bei dem der Gehalt an Alumi-
nium von etwa 80 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 83 Gew.-%, bezogen auf das wenigstens eine erste Metall, beträgt. Außerdem kann das wenigstens eine erste Metall eine höherfeste Aluminiumlegierung sein. Die höherfeste Aluminiumlegierung kann ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Aluminium-Magnesium-Siliziumlegie- rungen (Serie 6000) und Aluminium-Zinklegierungen (Serie 7000), wobei unter den Aluminium-Zinklegierungen (Serie 7000) AIZn4,5Mg (Legierung 7020) bevorzugt ist. Das wenigstens eine erste Metall kann somit insbesondere AIZn4,5Mg (Legierung 7020) sein. Das wenigstens eine erste Metall kann eine höherfeste Aluminiumlegierung mit einem Schmelzpunkt von etwa 500°C bis etwa 580°C sein; bevorzugte höherfeste Aluminiumlegierungen sind AISi6Cu7,5, AIMg6Si6 und AIMg4(±1 )Si8(±1 ). Das wenigstens eine erste Metall kann auch eine höherfeste Aluminiumlegierung mit einem Schmelzpunkt von etwa 500°C bis etwa 580°C sein, die Aluminium, Magnesium und Silizium umfasst oder ausschließlich aus diesen chemischen Elementen zusammengesetzt ist. Bevorzugte höherfeste Aluminiumlegierungen mit einem Schmelzpunkt von etwa 500°C bis etwa 580°C, die Aluminium, Magne- sium und Silizium umfassen, sind AIMg6Si6 und AIMg4(±1 )Si8(±1 ), wovon
AIMg4(±1 )Si8(±1 ) besonders bevorzugt ist.
Die Bezeichnungen "Serie" und "Legierung" gefolgt von einer vierstelligen Zahl sind dem Fachmann geläufige Bezeichnungen für bestimmte Klassen oder Serien von Aluminiumlegie- rungen oder eine ganz bestimmte Aluminiumlegierung, wie hierin angegeben.
Die Angabe (±1 ) in den hierin verwendeten Legierungsformeln bedeutet, dass von dem betreffenden jeweiligen chemischen Element auch ein Massenprozent mehr oder weniger als angegeben vorhanden sein kann. In der Regel gilt jedoch eine Wechselbeziehung zwischen zwei mit solchen Angaben in einer Formel versehenen Elementen, d.h. wenn beispielsweise von dem ersten Element in der Formel, das mit (±1 ) versehen ist, ein Massenprozent mehr vorhanden ist, dann ist von dem zweiten Element in der Formel, das ebenfalls mit (±1 ) versehen ist, ein Massenprozent weniger vorhanden. Die Formel AIMg4(±1 )Si8(±1 ) umfasst somit unter anderem auch die Formeln AIMg5Si7 und AIMg3Si9.
Eine geeignete Legierung des Bleis ist beispielsweise die Blei-Kupfer-Legierung mit etwa 1 % Kupfer, d.h. PbCul oder PbCu. Geeignete Legierungen des Goldes sind beispielsweise Gold- Titan-Legierungen mit etwa 1 % Titan, d.h. AuTil oder AuTi. Geeignete Legierungen des Zinks sind beispielsweise Zink-Titan-Legierungen mit etwa 1 % bis 3 % Titan, d.h. beispielsweise ZnTil , ZnTi2 oder ZnTi3. Eine geeignete Legierung des Titans ist beispielsweise ΤΪ-6ΑΙ- 2Sn-4Zr-6Mo.
Geeignete Legierungen des Eisens sind vor allem Stahl. Als "Stahl" wird erfindungsgemäß und in Anlehnung nach DIN EN 10020:2000-07 ein Werkstoff bezeichnet, dessen Massenanteil an Eisen größer ist als der jedes anderen Elementes, dessen Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen kleiner als 2 % ist und der andere Elemente enthält. Eine begrenzte Anzahl von Chromstählen kann mehr als 2 % Kohlenstoff enthalten, aber 2 % ist die übliche Grenze zwischen Stahl und Gusseisen.
Halbzeug im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein schäumbares Vormaterial, das nach dem Aufschäumen einen Metallschaum oder einen Verbundwerkstoff, umfassend einen solchen Metallschaum, ergibt. Das Halbzeug als Vorläufer für den Metallschaum umfasst hierzu eine schäumbare (aufschäumbare) Mischung oder weist diese ausschließlich auf. Die auf- schäumbare Mischung umfasst das zu schäumende Metall, d.h. das wenigstens eine erste Metall, wenigstens ein Treibmittel und gegebenenfalls wenigstens einen Hilfsstoff. Die aufschäumbare Mischung oder das gesamte Halbzeug kann auf pulvermetallurgischem Wege hergestellt werden. Pulvermetallurgisch hergestellte Halbzeuge weisen die aufschäumbare Mischung als zusammengepresstes Pulver in Form eines Presslings (Pulverpressling) oder in derart verdichteter Form auf, dass die Mischung walzbar ist, etwa als walzbarer Barren
(Walzbarren). Die aufschäumbare Mischung kann auch als massives Metall, das ein gasförmiges Treibmittel wie etwa Wasserstoffgas absorbiert hat, vorliegen. Erfindungsgemäß lassen sich jedoch alle dem Fachmann bekannte, zu einem Metallschaum aufschäumbare Halbzeuge verwenden. Diese aufschäumbaren Halbzeuge müssen sich beim Aufschäumen für
die Bildung des Metallschaumes, die naturgemäß mit einer Volumenzunahme des Halbzeuges oder des Metallgefüges des wenigstens einen ersten Metalls darin verbunden ist, entsprechend ausdehnen können. Verbundwerkstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein metallischer Werkstoff, bei dem zwei strukturell verschiedenartige Werkstoffe, nämlich geschäumtes Metall (Metallschaum) und Metall in Form massiven, nicht-schäumbaren Vollmaterials miteinander kombiniert sowie form- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Die (endgültige) stoffmetallurgische Verbindung zwischen Metallschaum und Metallvollmaterial erfolgt an deren aneinandergrenzenden Verbindungsflächen durch Aufschmelzen derselben beim Aufschäumen der aufschäumbaren Mischung unter Wärmezufuhr. Allerdings ist bereits im Halbzeug der Großteil der metallurgischen Verbindung zwischen der aufschäumbaren Mischung und dem Vollmaterial vorhanden: Beispielsweise können durch Umformen der aufschäumbaren Mischung bzw. des Kernes und der Decklagen oxidfreie Oberflächen erzeugt werden, die dazu führen, dass die Pulverpartikel der aufschäumbaren Mischung und das massive Vollmaterial (der Decklage(n)) sich verbinden, d.h. es findet eine Art Verschweißung statt.
Der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff umfasst einen Metallschaum und Metall in Form nicht-schäumbaren, massiven Vollmaterials. Hierzu umfasst oder weist der Verbundwerkstoff wenigstens einen ersten Bereich auf, der aus dem Metallschaum des wenigstens einen ersten Metalls gebildet ist oder diesen Metallschaum umfasst, und wenigstens einen zweiten Bereich, der aus wenigstens einem zweiten Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials gebildet ist oder dieses umfasst. Bevorzugt umfasst oder weist der wenigstens eine zweite Bereich genau ein zweites Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials auf. Der wenigstens eine zweite Bereich kann insbesondere als massive, nicht-schäumbare metallische Schicht, besonders als Deckschicht oder Decklage, auf wenigstens einem Teil der Oberfläche des wenigstens einen ersten Bereiches ausgebildet sein. Bevorzugt sind auf der Oberfläche des ersten Bereiches zwei zweite Bereiche jeweils als eine Schicht, insbesondere Deckschicht
oder Decklage, in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials, also zwei massive Schichten aufgebracht. Die zwei massiven (Deck)Schichten sind bevorzugt durch eine Zone des ersten Bereiches derart voneinander getrennt sind, dass sich der erste Bereich beim Schäumen aufgrund der damit verbundenen Volumenzunahme durch die Bildung des Metallschaumes in dieser Zone ausdehnen konnte. Bevorzugt weist der Verbundwerkstoff genau einen ersten Bereich und genau einen zweiten Bereich auf. Für bestimmte Anwendungen weist der Verbundwerkstoff bevorzugt genau einen ersten Bereich und genau zwei zweite Bereiche auf. Besonders bevorzugt weist der Verbundwerkstoff genau einen ersten Bereich und genau zwei zweite Bereiche auf, wobei jeder der beiden zweiten Bereiche eine Schicht auf dem ers- ten Bereich bildet. Ganz besonders bevorzugt sind die beiden zweiten Bereiche bzw. Schichten durch eine Zone getrennt, in der sich der erste Bereich bzw. das Halbzeug beim Schäumen ausdehnen konnte.
Das Halbzeug als Vorläufer für den Verbundwerkstoff oder zur Herstellung des Verbund- Werkstoffes im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein schäumbares Vormaterial, das nach dem Aufschäumen den Verbundwerkstoff ergibt. Hierzu umfasst oder weist das Halbzeug wenigstens einen ersten Bereich auf, der aus der aufschäumbaren Mischung gebildet ist oder diese umfasst, und wenigstens einen zweiten Bereich, der aus dem wenigstens einen zweiten Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials gebildet ist oder dieses umfasst. Der wenigstens eine zweite Bereich kann insbesondere als massive, nicht-schäumbare metallische Schicht, besonders als Deckschicht oder Decklage, auf wenigstens einem Teil der Oberfläche des wenigstens einen ersten Bereiches ausgebildet sein. Bevorzugt sind auf der Oberfläche des ersten Bereiches zwei zweite Bereiche jeweils als eine Schicht, insbesondere Deckschicht oder Decklage, in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials, also zwei massive Schichten aufgebracht. Bevorzugt sind auf der Oberfläche des ersten Bereiches zwei zweite Bereiche jeweils als eine Schicht in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials, also zwei massive Schichten aufgebracht, die durch eine Zone des ersten Bereiches derart voneinander getrennt sind, dass sich der erste Bereich beim Schäumen aufgrund der damit verbundenen Volumenzunahme durch die Bildung des Metallschaumes in dieser Zone ausdehnen kann.
Bevorzugt weist das Halbzeug für den Verbundwerkstoff genau einen ersten Bereich und genau einen zweiten Bereich auf. Für bestimmte Anwendungen weist das Halbzeug für den Verbundwerkstoff bevorzugt genau einen ersten Bereich und genau zwei zweite Bereiche auf. Besonders bevorzugt weist das Halbzeug für den Verbundwerkstoff genau einen ersten Bereich und genau zwei zweite Bereiche auf, wobei jeder der beiden zweiten Bereiche eine Schicht auf dem ersten Bereich bildet. Ganz besonders bevorzugt sind die beiden zweiten Bereiche bzw. Schichten durch eine Zone getrennt, in der sich der erste Bereich bzw. das Halbzeug beim Schäumen ausdehnen kann. In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes umfasst
(a) der Verbundwerkstoff wenigstens einen ersten Bereich, der aus dem Metallschaum des wenigstens einen ersten Metalls gebildet ist, und wenigstens einen zweiten Bereich, der aus wenigstens einem zweiten Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials gebildet ist, umfasst; und
(b) das Halbzeug wenigstens einen ersten Bereich, der aus der aufschäumbaren Mischung gebildet ist, und wenigstens einen zweiten Bereich, der aus dem wenigstens einen zweiten Metall in Form nicht-schäumbaren Vollmaterials gebildet ist. In einer weiteren Ausführungsform ist im Verbundwerkstoff der wenigstens eine erste Bereich als geschäumter Kern und im Halbzeug zur Herstellung dieses Verbundwerkstoffes der wenigstens eine erste Bereich als aufschäumbarer Kern ausgebildet. Dieser Kern wird von dem zweiten Bereich schichtartig, also in Form wenigstens einer Deckschicht abgedeckt. Hierbei sind sandwichartige Strukturen, also geschichtete plattenförmige Strukturen, Lagen- strukturen oder geschichtete Strukturen mit Ebenen gerader (nicht-gekrümmter) Ausbreitungsrichtung möglich. Besonders bevorzugt sind sandwichartige Strukturen aus einem ersten Bereich als geschäumter Kern und zwei zweiten Bereichen aus nicht-schäumbarem Vollmaterial, die als Deckschichten ausgebildet sind und auf zwei sich gegenüberliegenden Außenflächen des Kerns angeordnet sind. Kern und Deckschicht(en) beschreiben dann Ebenen
gerader (nicht-gekrümmter) Ausbreitungsrichtung oder sind plattenförmig ausgebildet. Es sind aber auch sphärische Schichtstrukturen mit gekrümmten Schichten oder Ebenen möglich, wie etwa bei einer schichtenartig aufgebauten massiven Stange oder einem Stab, einem Schlauch, einer Röhre oder einer Wurst. Die sphärische Schichtstruktur kann durchge- hend massiv mit einem massiven, stangenförmigen Kern oder mit einem innersten hohlen Kern ausgestaltet sein, so dass der aufschäumbare oder aufgeschäumte Kern eine röhrenförmige Gestaltung aufweist.
Dementsprechend können die Metallschäume, Verbundwerkstoffe und Halbzeuge dafür er- findungsgemäß jede beliebige Form aufweisen, solange in den Halbzeugen eine Volumenvergrößerung oder Volumenausdehnung des wenigstens einen ersten Bereiches mit der aufschäumbaren Mischung gewährleistet ist. Somit können die Halbzeuge plattenförmig, als runde oder eckige Stangen sowie sonstige, regelmäßig oder unregelmäßig geformte Körper ausgebildet sein. Im Falle des Verbundwerkstoffes können die Halbzeuge einen schichtarti- gen Aufbau haben, jedoch können der wenigstens eine erste und wenigstens eine zweite
Bereich auch in anderer Weise nebeneinander und miteinander verbunden vorliegen. Da der wenigstens eine zweite Bereich aus wenigstens einem massiven, nicht-schäumbaren zweiten Metall besteht und sich daher beim Aufschäumen des wenigstens einen ersten Bereiches nicht ausdehnt, darf der wenigstens eine zweite Bereich den wenigstens einen ersten Be- reich nicht vollständig abdecken, d.h. es muss eine "offene" Zone im wenigstens einen ersten Bereich bestehen bleiben, die eine Ausdehnung des wenigstens einen ersten Bereiches bzw. der aufschäumbaren Mischung beim Aufschäumen ermöglicht. Im Falle einer schlauch-, wurst- oder röhrenartigen Struktur sind dementsprechend "offene" Enden und/oder wenigstens ein offener innerer Kanal vorzusehen, an oder in denen sich der erste Bereich beim Schäumen ausdehnen kann.
Im Fall einer pulvermetallurgischen Herstellung der aufschäumbaren Mischung oder des Halbzeuges liegt die aufschäumbare Mischung zumindest zu Beginn des Herstell prozesses in Form von Pulver umfassend Pulverteilchen vor. Das fertige Halbzeug kann die aufschäumba-
re Mischung ebenfalls in Pulverform enthalten, bevorzugt liegt die aufschäumbare Mischung im fertigen Halbzeug aber in verdichteter Form vor, beispielsweise als Pressling. Die Verdichtung des Pulvers führt zu dessen Verfestigung und kann dabei bis hin zu einer metallurgischen Verbindung der Pulverteilchen untereinander reichen, d.h. die einzelnen Kör- ner oder Teilchen des Pulvers (Pulverteilchen) werden mittels Diffusion und Bildung (erster) intermetallischer Phasen innerhalb der Mischung teilweise oder vollständig miteinander verbunden, statt ein loses Pulver zu bilden. Dieses (erste) metallurgische Verbinden hat den Vorteil eines stabileren und kompakteren aufschäumbaren ersten Bereiches oder Kernes, der beim Aufschäumen nahezu keine Fehlstellen im Schaum bildet. Durch das erste metallurgi- sehe Verbinden wird außerdem ein stabiler Walzbarren erzeugt, d.h. die Verformbarkeit des Halbzeuges, insbesondere durch Walzen, Biegen, Tiefziehen und/oder Hydroforming, wird verbessert. Weiterhin werden, im Falle der Herstellung eines Verbundwerkstoffes, durch das erste metallurgische Verbinden die Pulverpartikel teilweise mit dem wenigstens einen zweiten Bereich, insbesondere wenn dieser in Form wenigstens einer Schicht, beispielweise in Form wenigstens einer Deckschicht oder Decklage vorliegt, mit dieser verbunden.
Das Pulver des wenigstens einen ersten Metalls besteht aus Pulverteilchen, die eine Korngröße von etwa 2 μηι bis etwa 250 μηι, bevorzugt von etwa 10 μηι bis etwa 150 μηι besitzen können. Diese Korngrößen haben den Vorteil, dass sich damit ein besonders homogenes Gemisch, d.h. eine besonders homogene aufschäumbare Mischung bildet, so dass später beim Schäumen sonst auftretende Fehlstellen vermieden werden.
Die aufschäumbare (schäumbare) Mischung umfasst wenigstens ein erstes Metall und wenigstens ein Treibmittel. Bevorzugt umfasst die aufschäumbare Mischung genau ein erstes Metall und wenigstens ein Treibmittel. Für bestimmte Anwendungen umfasst die aufschäumbare Mischung bevorzugt genau ein erstes Metall und genau zwei Treibmittel. Besonders bevorzugt umfasst die aufschäumbare Mischung genau ein erstes Metall und genau ein Treibmittel. Die aufschäumbare Mischung kann darüber hinaus Hilfsstoffe umfassen. Bevorzugt umfasst die aufschäumbare Mischung jedoch vorteilhafterweise keinen Hilfsstoff, da
mit einem oder mehreren Hilfsstoffen in der Regel das Gefüge der aufschäumbaren Mischung und des aufschäumbaren Kernes derart gestört wird, dass der später daraus erhaltene aufgeschäumte (geschäumte) Kern Fehlstellen wie Inhomogenitäten in der Schaumstruktur, zu große Poren oder Blasen und/oder offene Poren statt geschlossener Poren aufweist. Besonders bevorzugt enthält die aufschäumbare Mischung lediglich genau ein erstes Metall, genau ein Treibmittel, ggf. ein oder mehrere Derivate des Treibmittels und keine weiteren Substanzen oder Hilfsstoffe. Die aufschäumbare Mischung kann die vorstehend genannten Stoffe oder Bestandteile ausschließlich enthalten bzw. aus diesen bestehen statt diese nur zu umfassen.
Ein oder mehrere Derivate des Treibmittels kommen insbesondere in Frage, wenn das Treibmittel ausgewählt ist aus der Gruppe der Metallhydride; in diesem Fall kann das Treibmittel als Derivat(e) zusätzlich wenigstens ein Oxid und/oder Oxihydrid des Metalls oder der Metalle des oder der jeweils eingesetzten Metallhydride umfassen. Derartige Oxide und/oder Oxihydride entstehen bei einer Vorbehandlung des Treibmittels und können dessen Haltbarkeit wie auch dessen Ansprechen beim Schäumen, also den Zeitpunkt der Freisetzung des Treibgases verbessern, so dass das oder die verwendeten Treibmittel das Treibgas nicht zu früh, aber auch nicht zu spät freisetzen; ein zu frühes oder zu spätes Freisetzen des Treibgases kann dabei übergroße Hohlräume und somit Fehlstellen im Metallschaum erzeugen.
Das erfindungsgemäße wenigstens eine Treibmittel setzt ab einer bestimmten Temperatur, der Ausgastemperatur des Treibmittels, im Wege der Ausgasung oder Gasabspaltung ein Treibgas frei, welches zum Aufschäumen des wenigstens einen ersten Metalls dient. Bei Verwendung eines Metallhydrids als Treibmittel wird als Treibgas Wasserstoff (H2) freigesetzt. Bei Verwendung eines Metallcarbonates als Treibmittel wird als Treibgas Kohlendioxid (C02) freigesetzt.
Das erfindungsgemäße wenigstens eine Treibmittel ist ausgewählt aus den dem Fachmann für das jeweilige erste Metall bekannten Treibmitteln. Bevorzugt kommt genau ein Treibmit-
tel zum Einsatz, es können aber auch Mischungen von Treibmitteln, insbesondere Mischungen zweier verschiedener Treibmittel zum Einsatz kommen. Insbesondere eignen sich für die hierin explizit genannten Metalle Treibmittel, die aus der Gruppe bestehend aus Metallhydriden und Metallcarbonaten ausgewählt sind.
Im Hinblick auf die Wahl des Treibmittels wurde überraschenderweise gefunden, dass die Ausgastemperatur des wenigstens einen Treibmittels vorteilhafterweise gleich der Solidu- stemperatur des wenigstens einen ersten Metalls sein sollte oder unter der Solidustempera- tur des wenigstens einen ersten Metalls liegen sollte, um später einen geschlossenporigen Schaum frei von Fehlstellen und ein gutes Ergebnis beim Schäumen des Kernes zu erzielen. Die Ausgastemperatur des Treibmittels sollte bevorzugt aber nicht mehr als etwa 90°C, besonders bevorzugt nicht mehr als etwa 50°C unter der Solidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls liegen. Bei der Herstellung eines Verbundwerkstoffes und Verwendung wenigstens eines zweiten Metalls sollte die Ausgastemperatur des wenigstens einen Treibmittels auch kleiner als die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls sein, da das wenigstens eine zweite Metall nicht in seinen Solidusbereich beim Schäumen des wenigstens einen ersten Metalls gelangen darf, also nicht beginnen darf, zu schmelzen, um ein Vermischen mit dem wenigs- tens einen ersten Metall zu verhindern, wie hierin an anderer Stelle erläutert. Die Ausgastemperatur des wenigstens einen Treibmittels liegt daher bevorzugt unter, besonders bevorzugt wenigstens etwa 5 °C unter der Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls. Das erfindungsgemäße Treibmittel ist bevorzugt wie folgt ausgewählt: Für Mg, AI, Pb, Au, Zn oder Ti als Hauptbestandteil des ersten Metalls ist das wenigstens eine Treibmittel bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metallhydriden und Metallcarbonaten, weiter bevorzugt ausgewählt aus
Metallhydriden der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2, HfH2, MgH2, CaH2, SrH2, LiBH4 und LiAIH4; und
Carbonaten der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Erdalkalimetalle), d.h. insbesondere der Gruppe bestehend aus BeC03, MgC03, CaC03, Sr- C03 und BaC03.
Zum Schäumen von Mg, AI, Pb, Au, Zn oder Ti als Hauptbestandteil des ersten Metalls ist das wenigstens eine Treibmittel weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2, MgC03 und CaC03. Das Treibmittel ist insbesondere ein Metallhydrid. Das Metallhydrid ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2, HfH2,
MgH2, CaH2, SrH2, LiBH4 und LiAIH4. Das wenigstens eine Metallhydrid ist weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2, HfH2, LiBH4 und LiAIH4, noch weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2, LiBH4 und LiAIH4, noch weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, LiBH4 und LiAIH4. Bevor- zugt ist das Metallhydrid auch ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2 und HfH2, weiter bevorzugt bestehend aus TiH2 und ZrH2. Besonders bevorzugt ist das Metallhydrid TiH2. Für bestimmte Anwendungen eignet sich eine Kombination zweier Metallhydride ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiH2, ZrH2 und HfH2, bevorzugt die Kombination aus TiH2 und ZrH2. Für bestimmte Anwendungen eignet sich insbesondere eine Kombinati- on zweier Metallhydride als Treibmittel, wobei aus jeder der beiden Gruppen
(a) TiH2, ZrH2 und HfH2; und
(b) MgH2, CaH2, SrH2, LiBH4 und LiAIH4
je ein Treibmittel ausgewählt ist; hiervon bevorzugt ist die Kombination aus TiH2 mit einem Treibmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgH2, CaH2, SrH2, LiBH4 und LiAIH4; besonders bevorzugt ist die Kombination aus TiH2 mit LiBH4 oder LiAIH4. Bevorzugt wird erfindungsgemäß genau ein Treibmittel eingesetzt. Wenn ein Metallhydrid zum Einsatz kommt, wird insbesondere bevorzugt genau ein Metallhydrid als Treibmittel, weiter bevorzugt TiH2, ZrH2, HfH2, LiBH4 oder LiAIH4, noch weiter bevorzugt TiH2, LiBH4 oder LiAIH4, besonders bevorzugt TiH2 eingesetzt. Das Treibmittel ist insbesondere ein Erdalkalimetallcarbo-
nat, d.h. insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgC03, CaC03, SrC03 und BaC03, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgC03, CaC03, SrC03 und BaC03, weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgC03, CaC03 und SrC03, besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgC03 und CaC03. Für bestimmte Anwendungen beim Schäumen von Mg, AI, Pb, Au, Zn oder Ti als Hauptbestandteil des ersten Metalls eignet sich insbesondere eine Kombination eines Metallhydrids mit einem Metallcarbonat als Treibmittel, wobei aus jeder der beiden Gruppen
- TiH2, ZrH2, MgH2, CaH2, SrH2, LiBH4 und LiAIH4; und
- MgC03, CaC03, SrC03 und BaC03.
je ein Treibmittel ausgewählt ist.
Für Eisen als Hauptbestandteil des wenigstens einen ersten Metalls sowie Stahl als wenigstens eines erstes Metall ist das wenigstens eine Treibmittel bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metallcarbonaten, weiter bevorzugt ausgewählt aus Carbonaten der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Erdalkalimetalle), d.h. insbesondere der Gruppe bestehend aus MgC03, CaC03, SrC03 und BaC03, noch weiter bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgC03, CaC03 und SrC03, besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus MgC03 und SrC03. Für die erfindungsgemäß insbesondere als Treibmittel vorgesehenen Metallhydride ist die Ausgastemperatur jeweils wie folgt (Angabe der Ausgastemperatur in runden Klammern): TiH2 (etwa 480°C), ZrH2 (etwa 640°C bis etwa 750°C), HfH2 (etwa 500°C bis etwa 750°C), MgH2 (etwa 41 5°C), CaH2 (etwa 475°C), SrH2 (etwa 510°C), LiBH4 (etwa 100°C) und LiAIH4 (etwa 250°C). Für die erfindungsgemäß insbesondere als Treibmittel vorgesehenen Metall- carbonate ist die Ausgastemperatur jeweils wie folgt (Angabe der Ausgastemperatur in runden Klammern): MgC03 (etwa 600° C bis etwa 1 300° C), CaC03 (etwa 650° C bis etwa 700°C), SrC03 (etwa 1290°C) und BaC03 (etwa 1 360°C bis etwa 1450°C).
Erfindungsgemäß kann das Metallhydrid als Treibmittel zusätzlich wenigstens ein Oxid und/oder Oxihydrid des Metalls oder der Metalle eines oder mehrerer der jeweils verwendeten Metallhydride umfassen. Die Oxide und/oder Oxihydride entstehen bei der Vorbehandlung des Metallhydrid-haltigen Treibmittels und verbessern dessen Haltbarkeit wie auch des- sen Ansprechen beim Schäumen, also den Zeitpunkt der Freisetzung des Treibgases. Die Verbesserung des Ansprechens beim Schäumen im Hinblick auf den Zeitpunkt der Freisetzung des Treibgases besteht vor allem in einer Verschiebung der Freisetzung des Treibgases bzw. des Ausgasens in Richtung spät, um ein zu frühes Ausgasen und damit die Bildung von Fehlstellen wie Blasen und Löcher statt (geschlossener) Poren zu vermeiden; dies wird zum einen durch die genannten Oxide und/oder Oxihydride erreicht, zum anderen dadurch erreicht, dass das wenigstens eine Treibmittel, vor allem im Falle der Verwendung eines oder mehrerer Metallhydride, in der Matrix des Halbzeuges, nach dem metallischen Verbinden innerhalb des ersten Bereiches und gegebenenfalls nach dem metallischen Verbinden des ersten Bereiches mit dem zweiten Bereich unter hohem Druck steht. Als Methode zur Vorbe- handlung des Treibmittels eignet sich die Wärmebehandlung in einem Ofen bei einer Temperatur von 500°C über einen Zeitraum von etwa 5 h.
Das Oxid ist insbesondere ein Oxid der Formel TivOw, wobei v von etwa 1 bis etwa 2 und w von etwa 1 bis etwa 2 ist. Das Oxihydrid ist insbesondere ein Oxihydrid der Formel TiHxOy, wobei x von etwa 1 ,82 bis etwa 1 ,99 und y von etwa 0,1 bis etwa 0,3 ist. Bei pulvermetallurgischer Herstellung des Halbzeuges kann das Oxid und/oder Oxihydrid des Treibmittels eine Schicht auf den Körnern des Pulvers des Treibmittels bilden; die Dicke dieser Schicht kann von etwa 10 nm bis etwa 100 nm betragen. Die Menge des Treibmittels bzw. die Gesamtmenge aller Treibmittel bei Verwendung wenigstens zweier verschiedener Treibmittel kann von etwa 0,1 Gewichts-% (Gew.-%) bis etwa 1 ,9 Gew.-%, bevorzugt von etwa 0,3 Gew.-% bis etwa 1 ,9 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der aufschäumbaren Mischung, betragen. Die Menge des Oxids und/oder
Oxihydrids kann von etwa 0,01 Gew.-% bis etwa 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des wenigstens einen Treibmittels, betragen.
Bei der Herstellung eines Verbundwerkstoffes und Verwendung wenigstens eines zweiten Metalls kann das wenigstens eine zweite Metall beliebig ausgewählt sein, solange es sich für die in einem Verbundwerkstoff typische, feste und dauerhafte Verbindung mit der anderen Werkstoffkomponente, hier dem Metallschaum eignet.
Vorteilhafterweise sind das wenigstens eine erste Metall und das wenigstens eine zweite Me- tall nicht identisch, d.h. beide Metalle unterscheiden sich wenigstens in einem Legierungsbestandteil, dem Massen- oder Gewichtsanteil wenigstens eines Legierungsbestandteiles und/oder in der Beschaffenheit (Pulver versus massives Vollmaterial), so dass die Solidustem- peratur des wenigstens einen zweiten Metalls höher ist als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls. Insbesondere jedoch ist die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls höher als die Liquidustemperatur der aufschäumbaren Mischung.
Durch die Beschaffenheit des wenigstens einen zweiten Metalls als (massives, nicht-schäumbares) Vollmaterial gegenüber dem wenigstens einen ersten Metall als (verdichtetes) Pulver weist dieses meist ein anderes Schmelzverhalten als jenes auf, d.h. dasselbe Metall oder die- selbe Metalllegierung als Vollmaterial beginnt bei derselben Temperatur aufgrund einer höheren Schmelzenthalpie als in Form von Pulver zeitlich später zu schmelzen. Vollmaterial kann aber auch erst bei einer etwas höheren Temperatur zu schmelzen beginnen als wenn es als (verdichtetes) Pulver vorliegt, zumal wenn letzteres dabei auch noch mit einem Treibmittel vermischt ist, denn dies erniedrigt den Schmelzpunkt der Mischung aus Metallpulver und Treibmittel, also der aufschäumbaren Mischung insgesamt.
Es ist im Falle des Verbundwerkstoffes vorteilhaft, dass die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls höher ist als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls, insbesondere höher ist als die Liquidustemperatur der aufschäumbaren Mischung.
Vorteilhaft ist auch, wenn das wenigstens eine zweite Metall zeitlich so viel später (d.h. ausreichend spät) als das wenigstens eine erste Metall zu schmelzen beginnt, damit der aus dem wenigstens einen zweiten Metall in massiver, nicht-schäumbarer Form gefertigte wenigstens eine zweite Bereich, der beispielsweise als massive metallische Deckschicht ausge- bildet sein kann, beim Schäumen der aufschäumbaren Mischung nicht schmilzt oder beginnt, zu schmelzen. Es wurde gefunden, dass sich sonst beim Schmelzen der wenigstens einen Schicht während des Schäumvorganges diese ungewollt verformt, insbesondere unter dem Druck des aus dem Treibmittel freigesetzten Gases. Beginnt das wenigstens eine zweite Metall beim Schäumen des wenigstens einen ersten Metalls zu schmelzen, so vermischt es sich dabei mit dem wenigstens einen ersten Metall über die Grenzschichten hinaus und zerstört den Schaum oder ermöglicht dessen Bildung erst gar nicht oder wird selber geschäumt, so dass der Schäumprozess völlig unkontrollierbar wird.
Der hierzu erforderliche Unterschied zwischen Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls und Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls ist einerseits abhängig von der (chemischen) Natur der Metalle bzw. Metalllegierungen, die für das wenigstens eine erste Metall und das wenigstens eine zweite Metall ausgewählt werden, andererseits durch deren Schmelzverhalten bedingt. Vorteilhafterweise weist das wenigstens eine zweite Metall eine Solidustemperatur auf, die um wenigstens etwa 5 °C höher als die Liqui- dustemperatur der aufschäumbaren Mischung liegt. Diese höhere Solidustemperatur und/oder der zeitlich ausreichend späte Schmelzbeginn des wenigstens einen zweiten Metalls kann erfindungsgemäß realisiert werden
mit der Art oder chemischen Natur der als Hauptbestandteil verwendeten Metalle;
mit der Form oder Beschaffenheit des wenigstens einen zweiten Metalls (als massives Vollmaterial gegenüber einer Pulverform des wenigstens einen ersten Metalls), also einer Form oder Beschaffenheit, die eine höhere Solidustemperatur und/oder höhere Schmelzenthalpie bedingt (da Metall in Pulverform früher schmilzt und eine niedrigere Solidustemperatur aufweist als massives Metall in Form von Vollmaterial); und/oder
dadurch, dass das wenigstens eine zweite Metall gegenüber dem wenigstens einen ersten Metall weniger Legierungsbestandteile aufweist und/oder gegenüber (im Vergleich mit) dem wenigstens einen ersten Metall wenigstens einen identischen Legierungsbestandteil mit niedrigerem Massenanteil in der Legierung aufweist (d.h. der Massenanteil des im wenigstens einen ersten und wenigstens einen zweiten Metall identischen Legierungsbestandteils ist im wenigstens einen zweiten Metall niedriger oder kleiner als im wenigstens einen ersten Metall).
Im Falle, dass sowohl für den wenigstens einen ersten Bereich als auch den wenigstens einen zweiten Bereich dasselbe Metall als Hauptbestandteil mit einem Gehalt oder in einer Menge von wenigstens etwa 80 Gew.-% verwendet wird, können die unterschiedlichen Schmelz-, Solidus- und/oder Liquidustemperaturen durch unterschiedliche Legierungszusätze in Pulver und Vollmaterial entsprechend eingestellt werden. Bevorzugt ist die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls um wenigstens etwa 5 °C höher als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls. Je nach Metall bzw. Metalllegierung ist die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls weiter bevorzugt um wenigstens etwa 6°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 7°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 8°C, noch weiter bevorzugt um wenigs- tens etwa 9°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 10°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 1 1 °C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 1 2°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 1 3 °C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 14°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 15°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 1 6°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 1 7°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 18°C, noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 1 9°C und noch weiter bevorzugt um wenigstens etwa 20°C höher als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls. In jedem Fall ist mit dem Unterschied zwischen Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls und Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls sicherzustellen, dass beim Schäumvorgang der wenigstens eine zweite Bereich, bei-
spielweise als auf dem Kern aufgebrachte Deckschicht, bestehend aus dem wenigstens einen zweiten Metall nicht so stark aufweicht oder zu schmelzen beginnt oder schmilzt, dass durch die Treibgasbildung und/oder -expansion unerwünschte Ausbuchtungen, Beulen, Risse, Löcher und ähnliche Fehlstellen im wenigstens einen zweiten Bereich entstehen und/oder der wenigstens eine zweite Bereich mit dem wenigstens einen ersten Bereich teilweise oder ganz verschmilzt bzw. sich vermischt. Typischerweise sollte die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls um wenigstens etwa 5 °C höher, bevorzugt etwa 10°C höher und besonders bevorzugt um etwa 1 5°C höher als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls sein; in besonderen Fällen ist die Solidustemperatur des we- nigstens einen zweiten Metalls um wenigstens etwa 20°C höher als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls. Insbesondere ist überraschenderweise gefunden worden, dass eine Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls, die etwa 15 °C höher ist als die Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls in der Regel einen guten Kompromiss zwischen der Festigkeit der Metallschaumstruktur und der des Vollmaterials einerseits und der Qualität der Verbundstruktur, also klare Phasengrenze zwischen Metallschaum und Vollmaterial und kein Verschmelzen von Metallschaum und Vollmaterial andererseits, liefert. Ganz besonders bevorzugt ist die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls um die vorstehend jeweils angegebene Temperatur höher als die Liquidustemperatur der aufschäumbaren Mischung.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind das wenigstens eine erste und zweite Metall nicht identisch. Dazu weist das wenigstens eine zweite Metall gegenüber dem wenigstens einen ersten Metall weniger Legierungsbestandteile auf; das wenigstens eine zweite Metall weist alternativ oder zusätzlich gegenüber dem wenigstens einen ersten Metall wenigstens einen identischen Legierungsbestandteil mit niedrigerem Massenanteil in der Legierung auf; hierdurch kann die gegenüber der Liquidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls hierin angegebene höhere Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls erreicht werden.
Bevorzugt enthält der Verbundwerkstoff und das Halbzeug zu seiner Herstellung erfindungsgemäß genau ein zweites Metall als (massives, nicht-schäumbares) Vollmaterial. Unter Vollmaterial wird hierbei massives Metall, das nicht geschäumt ist, also keine Poren aufweist, und auch nicht in Pulverform vorliegt, verstanden. Das Metall kann hierbei auch eine Metall- legierung sein. Das Vollmaterial im Sinne dieser Erfindung ist nicht schäumbar (aufschäumbar), im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen aufschäumbaren Mischung. Bevorzugt weist das wenigstens eine zweite Metall den Hauptbestandteil Mg (Magnesium), AI (Aluminium), Pb (Blei), Au (Gold), Zn (Zink), Ti (Titan), Fe (Eisen) oder Pt (Platin) in einer Menge von wenigstens etwa 80 Gew.-%, bezogen auf die Menge des wenigstens einen zweiten Metalls, auf. Hierzu kann im Übrigen das wenigstens eine zweite Metall ausgewählt sein aus denjenigen Reinmetallen und Legierungen, wie hierin für das wenigstens eine erste Metall definiert. Bevorzugt weisen das wenigstens eine erste Metall und das wenigstens eine zweite Metall denselben Hauptbestandteil Mg, AI, Pb, Au, Zn, Ti oder Fe auf. Hat das wenigstens eine zweite Metall Aluminium als Hauptbestandteil, so ist es insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Reinaluminium und
höherfesten Aluminiumlegierungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminium-Magnesiumlegierungen (Serie 5000), Aluminium-Magnesium-Siliziumlegierungen (Serie 6000) und Aluminium-Zinklegierungen (Serie 7000).
Das wenigstens eine zweite Metall kann Aluminium oder Reinaluminium (mindestens 99 Gew.-% Aluminium) sein, wobei Aluminium bevorzugt ist, bei dem der Gehalt an Aluminium von etwa 85 Gew.-% bis etwa 99 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 98 Gew.-%, bezogen auf das wenigstens eine zweite Metall, beträgt. Außerdem kann das wenigstens eine zweite Metall eine höherfeste Aluminiumlegierung sein. Die höherfeste Aluminiumlegierung kann ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Aluminium-Magnesium-Iegierungen (Serie 5000), Aluminium-Magnesium-Siliziumlegierungen (Serie 6000) und Aluminium- Zinklegierungen (Serie 7000). Das wenigstens eine zweite Metall kann insbesondere eine Aluminium-Magnesiumlegierung (Serie 5000) sein. Das wenigstens eine zweite Metall kann
insbesondere eine Aluminium-Magnesium-Siliziumlegierung (Serie 6000) sein, bevorzugt AI 6082 (AI Si 1 MgMn). Schließlich kann das wenigstens eine zweite Metall insbesondere eine Aluminium-Zinklegierung (Serie 7000) sein. Geeignete Kombinationen von erstem und zweitem Metall sind beispielsweise - ohne Beschränkung hierauf - Legierungen mit den folgenden Metallen als Hauptbestandteil, d.h. in einer Menge von wenigstens etwa 80 Gew.-%, bezogen auf das jeweilige erste bzw. zweite Metall, wobei zusätzlich beispielhaft - ohne Beschränkung hierauf - geeignete Treibmittel angegeben sind:
Mm Falle von Eisen (Fe) als Hauptbestandteil kann Stahl als Legierung verwendet werden.
Die zeitliche Reihenfolge oder Abfolge der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte entspricht bevorzugt der Nummerierung mit römischen Zahlen wie in Ausführungsform (1 ) angegeben, d.h. bevorzugt erfolgt zunächst Schritt (I), dann Schritt (II) und schließlich Schritt (III). Der Wärmeeintrag in das Halbzeug beim Erhitzen in Schritt (III) und gegebenenfalls Vorheizen in einem nachfolgend beschriebenen Schritt (IV) erfolgt erfindungsgemäß von außen in das Halbzeug, also über die äußere Oberfläche des Halbzeuges oder einen Teil der äußeren Oberfläche des Halbzeuges. In Schritt (III) erfolgt der Wärmeeintrag in das Halbzeug beim Erhitzen in einem beheizbaren Bad umfassend eine Flüssigkeit (beheizbares Flüssigkeitsbad) mit der Flüssigkeit von außen in das Halbzeug, also von der Flüssigkeit über die äußere
Oberfläche des Halbzeuges oder einen Teil der äußeren Oberfläche des Halbzeuges. Bevorzugt erfolgt in jedem Fall wenigstens eine vollständige Benetzung oder auch ein vollständiger Kontakt derjenigen Teile des äußeren Oberfläche des Halbzeuges, die auch Teil des zu schäumenden (wenigstens einen ersten) Bereiches des Halbzeuges sind oder hinter denen sich der zu schäumende (wenigstens eine erste) Bereich des Halbzeuges (unmittelbar) befindet, mit der Flüssigkeit des beheizbaren Bades. Entsprechend wird im Schritt (II) das Halbzeug bevorzugt so in das beheizbare, bevorzugt bereits beheizte Bad eingetaucht, dass wenigstens eine vollständige Benetzung der vorstehend genannten Teile der äußeren Oberfläche des Halbzeuges mit der Flüssigkeit des beheizbaren Bades erfolgt.
Das Erhitzen in Schritt (III) des Verfahrens erfolgt bevorzugt auf eine Schäumtemperatur, die innerhalb der aufschäumbaren Mischung (a) wenigstens so hoch wie die Ausgastemperatur des wenigstens einen Treibmittels, und/oder (b) wenigstens so hoch wie die Solidustemperatur der aufschäumbaren Mischung ist. Die Schäumtemperatur ist eine Temperatur, bei der das wenigstens eine erste Metall in einem aufschäumbaren Zustand ist und das Treibmittel sich zersetzt und dabei ein Treibgas abgibt, das das wenigstens eine erste Metall aufschäumt. Das wenigstens eine erste Metall ist in einem aufschäumbaren Zustand, wenn es (bei seiner Solidustemperatur) zu schmelzen beginnt oder teilweise oder ganz geschmolzen ist. Die Wärmezufuhr erfolgt so (schnell), das auch der Rest des wenigstens einen ersten Me- tall geschmolzen und aufschäumbar ist, bevor sich das Treibmittel vollständig zersetzt hat. Im Falle der Herstellung eines Verbundwerkstoffes erfolgt das Erhitzen in Schritt (III) bevorzugt auf eine Schäumtemperatur, die innerhalb der aufschäumbaren Mischung kleiner als die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls ist. Dies hat den Vorteil, dass keine Vermischung der Metalle des wenigstens einen ersten und zweiten Bereiches erfolgen kann und das Halbzeug beim Schäumen, mit Ausnahme der Volumenzunahme infolge des Schäumvorganges, seine ursprüngliche Struktur beibehält und sich nicht verzieht.
Die Schäumtemperatur in Schritt (III) des erfindungsgemäßen Verfahrens ist diejenige Temperatur, bei der die aufschäumbare Mischung schäumt (aufschäumt) und den Metallschaum
bildet. Die Schäumtemperatur sollte gleich oder höher als die Ausgastemperatur des wenigstens einen Treibmittels, wenigstens so hoch wie die Solidustemperatur des wenigstens einen ersten Metalls (genauer, unter Berücksichtigung einer, wenn auch meist kleinen, Schmelzpunktserniedrigung durch die Vermischung mit dem wenigstens einen Treibmittel und ggf. einem Hilfsmittel: wenigstens so hoch wie die Solidustemperatur der aufschäumbaren Mischung), und kleiner als die Solidustemperatur des wenigstens einen zweiten Metalls sein, um einen möglichst homogenen Metallschaum zu erzielen und den Charakter des Verbundwerkstoffes zu bewahren, d.h. um eine über das für eine oberflächliche Verbindung zwischen Metallschaum und metallischem Vollmaterial hinausgehende Verschmelzung der beiden Materialien zu verhindern.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zusätzlich den Schritt (IV) Vorheizen durch Erhitzen des Halbzeuges aus Schritt (I) auf eine Temperatur, die etwa 50°C bis etwa 180°C, bevorzugt bis etwa 100°C, unterhalb der Schäumtemperatur liegt, umfassen, wobei der Schritt (IV) zeitlich vor dem Schritt (II) und/oder Schritt (III) durchgeführt wird. Bevorzugt erfolgt der Schritt (IV) zeitlich vor dem Schritt (II), der wiederum zeitlich vor dem Schritt (III) erfolgt. Dieses Vorgehen birgt den Vorteil, dass das dem Aufschäumen dienende Flüssigkeitsbad für den eigentlichen Schäumvorgang effizienter, d.h. mit höherem Durchsatz pro Zeiteinheit genutzt werden kann, weil die in diesem Flüssigkeitsbad noch zu erfolgende, für den Schäum- Vorgang notwendige (restliche) Wärmezufuhr in das Halbzeug geringer ausfällt, als wenn das Halbzeug etwa von der Umgebungs- oder Raumtemperatur beginnend bis zur Schäumtemperatur in dem Flüssigkeitsbad aufgeheizt werden würde. Hierdurch lassen sich zum Vorheizen eine oder mehrere andere beheizbare Flüssigkeitsbäder oder einfachere und zum Schäumen von Metall weniger gut geeignete Heizquellen, die kein erfindungsgemäßes Flüs- sigkeitsbad umfassen, wie etwa elektrische Widerstandsöfen, verwenden. Bevorzugt erfolgt das Eintauchen in Schritt (II) in ein erwärmtes oder erhitztes Bad, so dass die Erhitzung in Schritt (III) unmittelbar erfolgt. Das Vorwärmen/Vorheizen kann für ein oder ohne weiteres auch mehrere Teile gleichzeitig und über längere Zeiträume von mehreren Stunden erfol-
gen, bevorzugt über Zeiträume von etwa 5 min bis etwa 8 h, weiter bervorzugt über Zeiträume von etwa 10 min bis etwas 6 h.
Das Erhitzen in Schritt (III) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit einer kontrollierten Heizrate erfolgen, um den Zeitpunkt einer zum Aufschäumen des wenigstens einen ersten Metalls ausreichenden Treibgasentwicklung auf den Zeitpunkt des Erreichens eines aufschäumbaren Zustandes des wenigstens einen ersten Metalls, wie etwa dessen Solidustem- peratur, abzustimmen. Die Wärmezufuhr sollte so erfolgen, dass eine zum Aufschäumen des wenigstens einen ersten Metalls ausreichend starke Treibgasentwicklung sowie ein etwaiges Maximum der Treibgasentwicklung dann vorliegt, wenn das wenigstens eine erste Metall seinen aufschäumbaren Zustand, wie etwa dessen Solidustemperatur, erreicht hat. Bevorzugt erfolgt das Erhitzen in Schritt (III) des Verfahrens für die erfindungsgemäß vorgesehenen Metalle und Treibmittel mit einer Heizrate von etwa 0,5 K/s bis etwa 50 K/s, besonders bevorzugt von etwa 5 K/s bis etwa 20 K/s.
Das Eintauchen des Halbzeuges in das beheizbare Flüssigkeitsbad erfolgt bevorzugt so, dass ein Wärmeeintrag in die zu schäumenden Bereiche bzw. den wenigstens eines ersten Bereich auf möglichst kurzem Wege erfolgt. Hierzu erfolgt in jedem Fall wenigstens eine vollständige Benetzung oder auch Inkontaktbringung derjenigen Teile der äußeren Oberfläche des Halbzeuges, die auch Teil des zu schäumenden (wenigstens einen ersten) Bereiches des Halbzeuges sind oder hinter denen sich der zu schäumende (wenigstens eine erste) Bereich des Halbzeuges (unmittelbar) befindet, mit der Flüssigkeit des beheizbaren Bades. Besonders bevorzugt wird das Halbzeug vollständig in das beheizbare Flüssigkeitsbad eingetaucht. Durch die vorstehend dargestellten Vorgehensweisen beim Eintauchen des Halbzeuges wird die Homogenität des Wärmeeintrages verbessert, da er damit direkt, d.h. durch unmittelbare Wärmeleitung und -Übertragung von der Flüssigkeit auf das Halbzeug erfolgt, was die bei anderen Verfahren möglichen Wärmeverluste bei der Übertragung im Wege von Strahlung ausschließt. Die direkte oder unmittelbare Wärmeleitung und -Übertragung wird durch den direkten Kontakt zwischen Flüssigkeit und Halbzeug ermöglicht. Dies verbessert auch die
Homogenität des gebildeten Metallschaumes weiter. Insbesondere wird so die Bildung von Fehlstellen im Schaum und, im Falle des Verbundwerkstoffes, auch an den Grenzflächen zwischen dem wenigstens einen ersten und wenigstens einen zweiten Bereich, also zwischen Schaum und nicht-schäumbarem, massivem Vollmaterial vermindert; dies gilt beson- ders dann, wenn der wenigstens eine zweite Bereich im Verbundwerkstoff als Schicht oder Decklage auf dem wenigstens einen ersten Bereich ausgebildet ist, gilt weiterhin besonders dann, wenn der Verbundwerkstoff genau einen ersten Bereich und genau zwei zweite Bereiche umfasst, und jeder der beiden zweiten Bereiche als Schicht oder Decklage auf dem genau einen ersten Bereich ausgebildet ist, und gilt ganz besonders dann, wenn in diesen Fäl- len der erste Bereich als Kern oder Kernschicht im Verbundwerkstoff ausgebildet ist.
Für die Flüssigkeit des beheizbaren Bades kommen solche Substanzen oder Substanzgemische in Betracht, die sich mindestens auf die jeweils benötigte Schäumtemperatur erhitzen lassen, ohne dabei zu sieden oder sich in nennenswertem Umfange zu verflüchtigen. Dar- über hinaus darf die Flüssigkeit das Halbzeug sowie den fertigen Metallschaum oder den fertigen Verbundwerkstoff weder (chemisch) angreifen noch sonst dessen gewünschte äußere und innere Beschaffenheit beeinträchtigen oder schädigen. Überraschenderweise wurde gefunden, dass ein geschmolzenes Salz, das aus Salzen, insbesondere anorganischen Salzen ausgewählt ist, oder Festkörperpartikel, insbesondere Sand oder Aluminiumoxidgranulat, diese Anforderungen erfüllen kann. Das Salz liegt hierbei nicht in Lösung in einer bei Raumtemperatur als Flüssigkeit vorliegenden chemischen Verbindung, insbesondere nicht in wässriger Lösung vor. Es ist möglich, ein Gemisch von zwei oder mehr Salzen einzusetzen. Bei einem Gemisch von wenigstens zwei Salzen kann wenigstens ein Salz in der Schmelze des oder der anderen Salze gelöst vorliegen. Somit umfasst die Flüssigkeit des beheizbaren Bades bevorzugt wenigstens ein geschmolzenes Salz, besonders bevorzugt genau ein geschmolzenes Salz. Die Flüssigkeit des beheizbaren Bades umfasst bevorzugt wenigstens ein geschmolzenes anorganisches Salz, besonders bevorzugt genau ein geschmolzenes anorganisches Salz, bevorzugt Natriumchlorid oder Kaliumchlorid. Die (gesamte) Flüssigkeit des beheizbaren Bades kann die vorstehend genannten Stoffe oder Bestandteile ausschließlich
enthalten bzw. aus diesen bestehen statt diese nur zu umfassen. Der Begriff "Flüssigkeit" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst damit insbesondere auch geschmolzene Salze und Festkörperpartikelbäder. Festkörperpartikelbäder umfassen Festkörperpartikel in Mischung mit mindestens einem Gas und/oder Luft , insbesondere als Gas Stickstoff oder Heli- um, auch in weiterer Mischung mit Luft, und werden im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt durch einen Wirbelschichtofen erzeugt. Festkörperpartikel werden von dem mindestens einem Gas und/oder Luft durchströmt, so dass sich diese in Bewegung setzen und sich wie eine Flüssigkeit verhalten beziehungsweise für die vorliegende Erfindung Eigenschaften aufweisen, die einer Flüssigkeit gleichen. Dies ist auch bei geschmolzenem Salz im Sinne der vorliegenden Erfindung der Fall. Die Korngröße der einsetzbaren Festkörperpartikel im beheizbaren Bad liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 10 μηι bis etwa 200 μιτιηι weiter bevorzugt in einem Bereich von etwa 80μηι bis etwa 1 50μηι. Bevorzugt werden im Sinne der vorliegenden Erfindung Sande oder Aluminiumoxid, insbesondere in Form eines Granulates, eingesetzt.
Besonders bevorzugt wird bei Verwendung von Festkörperpartikeln ein Vorheizen/Vorwärmen in Schritt (IV) vorgenommen. Dabei kann das Halbzeug in ein Festkörperpartikelbad, beispielsweise aus Sand, eingetaucht und vorgewärmt werden, insbesondere auf Temperaturen in einem Bereich von etwa 430°C bis etwa 520°C, bevorzugt auf Temperaturen in ei- nem Bereich von etwa 450°C bis etwa 500°C. Dabei können ein oder ohne weiteres auch mehrere Teile gleichzeitig und über längere Zeiträume von mehreren Stunden vorgewärmt werden, bevorzugt über Zeiträume von etwa 5 min bis etwa 8 h, weiter bervorzugt über Zeiträume von etwa 10 min bis etwas 6 h. Anschließend wird bevorzugt das Halbzeug in Schritt (II) in ein Festkörperpartikelbad, insbesondere in einem Wirbelschichtofen, insbeson- dere aus Aluminiumoxid in Form eines Granulates, eingetaucht, wobei das Bad bevorzugt eine Temperatur in einem Bereich von etwa 570°C bis etwa 630°C, weiter bevorzugt eine Temperatur in einem Bereich von etwa 580°C bis etwa 610°C, aufweist. Die Erhitzung gemäß Schritt (III) erfolgt damit unmittelbar. Die Verweildauer in diesem Festkörperpartikelbad beträgt bevorzugt etwa 1 min bis etwa 10 min, weiter bevorzugt etwa 1 ,5 min bis etwa 6
min. Anschließend wird bevorzugt das geschäumte Halbzeug entnommen und einer Abschreckung zugeführt, beispielsweise in Form eines Festkörperpartikelbades, insbesondere aus Sand, bei bevorzugt einer Temperatur in einem Bereich von etwa 10°C bis etwa 40°C. Die Verweildauer bei der Abschreckung liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 30 sec bis etwa 10 min, bevorzugt in einem Bereich von etwa 1 min bis etwa 3 min. Nachfolgend kann das geschäumte Halbzeug, beispielsweise in Form eines Verbundwerkstoffes wie weiter vorstehend beschrieben, warm ausgelagert werden. Die Schritte (I) bis (IV) können auch in einer kontinuierlich laufenden Anlage durchgeführt werden, um die Produktionsrate zu erhöhen. Auch kann im gleichen Bad ein Vorheizen/Vorwärmen und ein Aufschäumen erfolgen.
Für eine ausreichend hohe Wärmeübertragung auf das Halbzeug, insbesondere zur besseren Kontrolle bestimmter Heizraten, vor allem wenn die Heizraten hoch sind, ist eine entsprechend hohe (spezifische) Wärmekapazität und/oder Wärmeleitfähigkeit der Flüssigkeit des beheizbaren Bades wünschenswert. Eine hohe (spezifische) Wärmekapazität und/oder Wär- meleitfähigkeit der Flüssigkeit des beheizbaren Bades ermöglicht so überraschenderweise die Bildung eines besonders homogenen Metallschaumes, d.h. mit einer engen Größenverteilung der Porengrößen. Außerdem kann der Schäumprozess auf diese Weise schneller erfolgen. Hierzu weist die Flüssigkeit oder das geschmolzene Salz des beheizbaren Bades bevorzugt
(a) eine spezifische Wärmekapazität in Höhe von etwa 1000 J/(kg · K) bis etwa 2000 J/(kg · K), und/oder
(b) eine Wärmeleitfähigkeit in Höhe von etwa 0,1 W/(m · K) bis etwa 1 W/(m · K) auf.
Das Erreichen des Endpunktes des Schrittes (III) kann bei geeigneter Wahl der Dichte der Flüssigkeit, insbesondere des geschmolzenen Salzes oder des Festkörperpartikelbades, im Vergleich zur Dichte
- des ersten Metalls bzw. dessen Schaumes und gegebenenfalls des zweiten Metalls, oder
- des (fertigen) Metallschaumes oder Verbundwerkstoffes
durch das Aufschwimmen des Metallschaumes oder Verbundwerkstoffes angezeigt werden.
Zur Erzielung einen guten mechanischen Belastbarkeit, insbesondere guten Festigkeit und/oder Torsionssteifigkeit des Metallschaumes oder Verbundwerkstoffes umfassend einen Metallschaum ist der Metallschaum, auch als Teil oder Bereich des Verbundwerkstoffes, ge- schlossenporig ausgebildet. Die so angestrebten geschlossenen, kugelförmigen Poren ermöglichen eine optimale Lastübertragung über die möglichst intakten, die Poren umgebenden Zellwände, und tragen damit wesentlich zur Festigkeit des Metallschaumes und damit auch eines Verbundwerkstoffes umfassend einen Metallschaum bei. Ein Metallschaum ist geschlossenporig, wenn die einzelnen Gasvolumina darin, insbesondere zwei aneinander grenzende Gasvolumina, durch eine trennende Festphase (Wand) voneinander getrennt sind oder höchstens durch kleine fertigungsbedingte Öffnungen (Risse, Löcher), deren jeweiliger Querschnitt im Verhältnis zu dem Querschnitt der jeweils zwei Gasvolumina trennenden Festphase (Wand) klein ist, miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß erfolgt bevorzugt, insbesondere in Verfahrensschritt (III), die Bildung eines im Wesentlichen ge- schlossenporigen Metallschaumes. Der im Wesentlichen geschlossenporige Metallschaum zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Gasvolumina höchstens durch kleine fertigungsbedingte Öffnungen (Risse, Löcher) miteinander verbunden sind, deren Querschnitt aber im Verhältnis zum Querschnitt der die Volumina trennenden Festphase klein ist. Die Porosität des so gebildeten Metallschaumes beträgt von etwa 60 % bis etwa 92 %, bevorzugt von etwa 80 % bis etwa 92 %, besonders bevorzugt etwa 89,3 %. Die Dichte des nicht-geschäumten Vollmaterials kann von etwa 90 % bis etwa 100 % der Dichte des Rohmaterials betragen . Die Dichte des in Schritt (III) gebildeten Metallschaumes kann von etwa 0,2 g/cm3 bis etwa 0,5 g/cm3 für Aluminiumschaum betragen oder, entsprechend der Dich- te des nicht geschäumten Vollmaterials, eine Porosität von etwa 60 % bis etwa 92 % erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zusätzlich den Schritt
(V) Umformen des in Schritt (I) bereitgestellten Halbzeuges zu einem Formteil, wobei in Schritt (III) und/oder (IV) das Erhitzen des so erhaltenen Formteiles statt des Halbzeuges erfolgt, umfassen. Das Umformen des Halbzeuges kann durch dem Fachmann hierfür bekannte Verfahren erfolgen. Erfindungsgemäß erfolgt das Umformen jedoch bevorzugt durch ein Verfahren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biegen, Tiefziehen, Hydroforming und Heißpressen.
Die vorliegende Erfindung umfasst schließlich
- einen Verbundwerkstoff erhältlich durch das erfindungsgemäße Verfahren
- ein Bauelement umfassend einen Verbundwerkstoff.
Der Begriff "Bauelement" bezeichnet ein Bauteil oder Fertigungsteil, das für einen speziellen Einsatzweck oder eine spezielle Verwendung alleine oder zusammen mit anderen Bauteilen, beispielsweise für eine Vorrichtung, eine Maschine, ein (Wasser-, Luft-)Fahrzeug, ein Gebäu- de, Möbel oder ein sonstiges Endprodukt verwendet werden kann. Hierzu kann das Bauelement eine bestimmte, beispielsweise für das Zusammenwirken mit anderen Bauteilen notwendige, etwa passgenaue, Formgebung aufweisen. Eine solche Formgebung kann vorteilhafterweise bereits durch den hierin beschriebenen zusätzlichen Verfahrensschritt des Um- formens (Schritt (V)) am nicht-geschäumten (also aufschäumbaren) Halbzeug, das sich leichter als der Metallschaum oder Verbundwerkstoff verformen lässt, vorgenommen werden.
Die Erfindung wird anhand der Fig. 1 näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff als Metallschaumsandwich im Querschnitt, der nach Beispiel 1 im Salzbad hergestellt wurde.
Beispiel Ί
Ein Halbzeug, bestehend aus zwei soliden Decklagen und einem schäumbaren Kern, der eine aufschäumbare Mischung enthielt, deren Metall oder Metallkomponente jeweils aus ei- ner Aluminiumlegierung, wie in der Tabelle unten angegeben, bestand, wurde in ein Salz-
bad mit einer Temperatur von 550°C bis 650°C getaucht und darin geschäumt. Dank der hohen Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit des Salzes sowie dem exzellenten Wärmekontakt im Salzbad über die gesamte Oberfläche des Halbzeugs im Vergleich zu herkömmlichen Heizmethoden beim Aufschäumen von Aluminium, wurde das Halbzeug sehr homo- gen auf die Schäumtemperatur von 550°C bis 650°C gebracht, d.h. alle Bereiche des Halbzeuges erreichten gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig die angestrebte Schäumtemperatur. Der schäumbare Kern begann nach Überschreiten der Solidustemperatur gleichmäßig zu expandieren und bildete eine gute Porenverteilung (siehe Fig. 1 ). Die Heizraten des Schäumens lagen dabei, abhängig von der Materialstärke, zwischen 0,5 K/s und 50 K/s. Durch das Aufschäumen sank die Dichte des Halbzeuges unter die Dichte des Salzbades, wodurch das Metallschaumsandwich aufschwamm und das Ende des Schäumprozesses leicht erkennbar war.
Das Verfahren wurde entsprechend auch mit einem Halbzeug bestehend nur aus einer ge- pressten aufschäumbaren Mischung ohne Decklagen durchgeführt.
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen auf die Gesamtmenge der aufschäumbaren Mischung. Dasselbe Verfahren wurde statt mit TiH2 auch mit folgenden Treibmitteln in den oben angegebenen Mengen durchgeführt: ZrH2, HfH2,
MgH2, CaH2, SrH2, LiBH4 und LiAIH4 sowie den Kombinationen jeweils aus TiH2 mit LiBH4 und TiH2 mit LiAIH4.
Beispiel 2
Das Verfahren wurde entsprechend dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Salzbad eine Temperatur von 400°C bis 500°C hatte und die Schäumtemperatur von 380°C bis 420°C betrug.
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen auf die Gesamtmenge der aufschäumbaren Mischung. Dasselbe Verfahren wurde statt mit MgH2 auch mit TiH2 als Treibmittel in den oben angegebenen Mengen durchgeführt.
Beispiel 3
Das Verfahren wurde entsprechend dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Salzbad eine Temperatur von 300°C bis 400°C hatte und die Schäumtemperatur von 310°C bis 380°C betrug.
Beispiel Legierung in der aufschäumTreibmittel1 in der Legierung der Decklagen baren Mischung aufschäumbaren Mischung
3.1 PbCul ZrH2 (0,5 Gew.-%) AI 6082
3.2 PbCul ZrH2 (0,6 Gew.-%) AI 6082
3.3 PbCul ZrH2 (0,8 Gew.-%) AI 6082
3.4 PbCul ZrH2 (1 ,0 Gew.-%) AI 6082
3.5 PbCul ZrH2 (1 ,2 Gew.-%) AI 6082
3.6 PbCul ZrH2 (0,8 Gew.-%) ohne Decklagen
3.7 PbZn5 ZrH2 (0,8 Gew.-%) ohne Decklagen
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen auf die Gesamtmenge der aufschäumbaren Mischung. Dasselbe Verfahren wurde statt mit ZrH2 auch mit TiH2 als Treibmittel in den oben angegebenen Mengen durchgeführt. Beispiel 4
Das Verfahren wurde entsprechend dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Salzbad eine Temperatur von 550°C bis 650°C hatte und die Schäumtemperatur von 580°C bis 630°C betrug.
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen auf die Ge- samtmenge der aufschäumbaren Mischung.
Beispiel 5
Das Verfahren wurde entsprechend dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Salzbad eine Temperatur von 1200°C bis 1450°C hatte und die Schäumtemperatur von 1 380°C bis 1420 °C betrug.
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen auf die Ge- samtmenge der aufschäumbaren Mischung.
Beispiel 6
Das Verfahren wurde entsprechend dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Salzbad eine Temperatur von 1 300°C bis 1650°C hatte und die Schäumtemperatur von 1500°C bis 1 680 °C betrug.
Beispiel Legierung in der aufschäumTreibmittel1 in der Legierung der Decklagen baren Mischung aufschäumbaren Mischung
6.1 Ti-6AI-2Sn-4Zr-6Mo SrC03 (0,5 Gew.-%) Ti-5AI-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr oder Ti
6.2 Ti-6AI-2Sn-4Zr-6Mo SrC03 (0,6 Gew.-%) Ti-5AI-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr oder Ti
6.3 Ti-6AI-2Sn-4Zr-6Mo SrC03 (0,8 Gew.-%) Ti-5AI-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr oder Ti
6.4 Ti-6AI-2Sn-4Zr-6Mo SrCO3 (1 ,0 Gew.-%) Ti-5AI-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr oder Ti
6.5 Ti-6AI-2Sn-4Zr-6Mo SrC03 (1 ,2 Gew.-%) Ti-5AI-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr oder Ti
6.6 Ti-6AI-2Sn-4Zr-6Mo SrCO3 (1 ,0 Gew.-%) ohne Decklagen
6.7 Ti-5AI-2Sn-2Zr-4Mo-4Cr SrCO3 (1 ,0 Gew.-%) ohne Decklagen
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen
Gesmatmenge der aufschäumbaren Mischung.
Beispiel 7
Das Verfahren wurde entsprechend dem Beispiel 1 durchgeführt, wobei das Salzbad eine Temperatur von 900°C bis 1 150°C hatte und die Schäumtemperatur von 980°C bis 1 100 °C betrug.
1 Die Angabe der Menge des Treibmittels in Gewichts-% (Gew.-%) ist bezogen auf die Gesamtmenge der aufschäumbaren Mischung.
Beispiel 8
Das Verfahren wurde entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, wobei anstatt eines Salzbades ein Wirbelschichtofen mit Aluminiumoxidgranulat als Festkörperpartikelbad mit einer Korn-
große in einem Bereich von etwa 80μηι bis etwa Ι ΟΟμηι eingesetzt wurde. Die Temperatur zum Erhitzen nach Schritt (III) lag bei 600°C, die Verweildauer im Wirbelschichtofen bei 3 min. Es wurde AISi8Mg4 als Legierung und 0,8 Gew.% TiH2, bezogen auf die Gesamtmenge der aufschäumbaren Mischung, als Treibmittel eingesetzt. Vor dem Aufschäumen wurde über 15 min das Halbzeug in einem Sandbad bei 500°C vorgewärmt/erhitzt. Das Aufschäumen erfolgte durch Eintauchen in das erhitzte Festkörperpartikelbad. Das Bad zur Vorwärmung/Vorerhitzung und zur Aufschäumung kann auch identisch sein. Der erhaltene Verbundwerkstoff war geschlossenporig ausgebildet und wies einen hochhomogenen Metallschaum zwischen den beiden Deckschichten auf.