EP3260669A1

EP3260669A1 - Gehäuse für einen rotor eines triebwerks

Info

Publication number: EP3260669A1
Application number: EP17176992.0A
Authority: EP
Inventors: Robert Kwiatkowski
Original assignee: Rolls Royce Deutschland Ltd and Co KG
Current assignee: Rolls Royce Deutschland Ltd and Co KG
Priority date: 2016-06-23
Filing date: 2017-06-20
Publication date: 2017-12-27
Anticipated expiration: 2037-06-20
Also published as: DE102016211231A1; US20170370248A1; EP3260669B1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse für einen Rotor eines Triebwerks (T), wobei das Gehäuse (G) einen von einer Gehäusewandung (W) definierten Innenraum (I) für die Aufnahme des Rotors ausbildet und die Gehäusewandung (W) den in dem Gehäuse (G) aufgenommenen Rotor umfangsseitig umgibt, und wobei das Gehäuse (G) in der Gehäusewandung (W) mindestens eine für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten vorgesehene Serviceöffnung (O) aufweist, durch die hindurch der Innenraum (I) von außen zugänglich ist. Erfindungsgemäß ist die Serviceöffnung (O) im Bereich zweier einander gegenüberliegender Flanschabschnitte (FA1, FA2) des Gehäuses (G) vorgesehen, wobei die Serviceöffnung (O) durch wenigstens ein Verschlussteil (2; 2A - 2C) verschlossen ist, das zumindest teilweise in einem zwischen den sich gegenüberliegenden Flanschabschnitten (FA1, FA2) gebildeten Spalt (3) aufgenommen und lösbar fixiert ist

Description

Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein Triebwerk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein gattungsgemäßes Gehäuse definiert mit einer Gehäusewandung einen Innenraum für die Aufnahme eines Rotors, wobei die Gehäusewandlung den in dem Gehäuse aufgenommenen Rotor umfangsseitig umgibt. Das Gehäuse kann folglich beispielsweise als Verdichtergehäuse für einen Verdichter eines Gasturbinentriebwerks ausgebildet sein, das umfangsseitig insbesondere die rotierenden Schaufelräder des Verdichters umgibt und axial durchströmt werden kann. Insbesondere zu Wartungs- und Reparaturzwecken ist es bekannt, in der Gehäusewandung eines solchen Gehäuses wenigstens eine Serviceöffnung vorzusehen, durch die hindurch der den Rotor aufnehmende Innenraum von außen zugänglich ist. Eine solche Serviceöffnung dient beispielsweise der Einführung eines Werkzeugs, wie zum Beispiel eines Boroskops, um eventuelle Beschädigungen der (rotierenden oder feststehenden) Schaufelräder, also zum Beispiel der Laufschaufeln und Leitschaufeln festzustellen.
Eine solche Serviceöffnung ist in der Praxis vergleichsweise klein und weist zum Beispiel einen Durchmesser von weniger als 10 mm auf. Die Einführung von Werkzeugen für eine Reparatur von innerhalb der Innenraums liegenden Bauteilen des Triebwerks, insbesondere des Rotor ist hierüber kaum möglich. Eine simple Vergrößerung der Serviceöffnung ist regelmäßig aber ebenfalls nicht ohne Weiteres möglich, insbesondere da die Serviceöffnung im Betrieb verschlossen sein soll und an der Gehäusewandung hierfür zu fixierende Verschlussteile dann vergleichsweise aufwendig fixiert werden müssen, um die Serviceöffnung zuverlässig zu verschließen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gehäuse für einen Rotor eines Triebwerks in dieser Hinsicht zu verbessern und insbesondere einen erleichterten Zugang über eine Serviceöffnung in einer Gehäusewandung des Gehäuses zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird mit einem Gehäuse des Anspruchs 1 gelöst.
Ein erfindungsgemäßes Gehäuse, beispielsweise ein Verdichtergehäuse für einen Verdichter eines Triebwerks, weist dabei in der Gehäusewandung mindestens eine für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten vorgesehene Serviceöffnung im Bereich zweier einander gegenüberliegender Flanschabschnitte des Gehäuses auf, wobei die Serviceöffnung durch wenigstens ein Verschlussteil verschlossen ist, das zumindest teilweise in einem zwischen den sich gegenüberliegenden Flanschabschnitten gebildeten Spalt aufgenommen und lösbar fixiert ist.
Durch die Anordnung des wenigstens einen Verschlussteils in einem Spalt zwischen zwei einander gegenüberliegenden Flanschabschnitten kann ohne Weiteres eine ausreichend große Serviceöffnung bereitgestellt und diese durch ein sicher in dem Spalt fixierbares Verschlussteil verschlossen werden. Die Gehäusewanderung kann hierbei einteilig ausgebildet sein, sodass die beiden einander gegenüberliegenden und bezüglich der Rotationsachse des Rotor radial an einer Außenseite des Gehäuses vorstehenden Flanschabschnitte ausschließlich oder vornehmlich der Fixierung des Verschlussteils dienen. In einer alternativen Ausführungsvariante kann das Gehäuse aber auch mehrteilig ausgebildet sein, wobei dann über die zwei Flanschabschnitte zwei Gehäuseteile des Gehäuses miteinander verbunden sind. Hierbei können die zwei Gehäuseteile auch - vorzugsweise symmetrisch - über mehrere paarweise einander zugeordnete Flanschabschnitte miteinander verbunden sein. Ein Spalt zwischen zwei Flanschabschnitten, über den eine Serviceöffnung gebildet wird oder zugänglich ist, ist in einer Ausführungsvariante dann aber lediglich an einem von mehreren Paaren von Flanschabschnitten vorgesehen. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass über die mehreren Paare von Flanschabschnitten, über die die (mindestens) zwei Gehäuseteile miteinander verbunden sind, auch mehrere Serviceöffnungen über je wenigstens ein Verschlussteil verschlossen und bei Bedarf zugänglich sind.
In einer Ausführungsvariante weist wenigstens einer der Flanschabschnitte mindestens eine Befestigungsöffnung auf, die mit einer Öffnung des - bestimmungsgemäß in dem Spalt aufgenommenen - Verschlussteils fluchtet und durch die hindurch zur lösbaren Fixierung des Verschlussteils ein Befestigungselement greift. Die mindestens eine Befestigungsöffnung des Flanschabschnitts ist somit als Durchgangsöffnung für das Einstecken oder Eindrehen eines Befestigungselements, wie zum Beispiel eines Schraubbolzens, vorgesehen, um hierüber das Verschlussteil an dem Flanschabschnitt und in dem Spalt zu fixieren. Die Öffnung des Verschlussteils kann hierfür als Sackloch, insbesondere als Sacklochbohrung oder Durchgangsöffnung ausgebildet sein. Bei einer Ausbildung als Durchgangsöffnung wird ein Abschnitt des Befestigungselements folglich auch durch das Verschlussteil hindurch geführt, um dann an dem gegenüberliegenden Flanschabschnitt fixiert zu werden, beispielsweise indem das Befestigungselement hieran eingedreht wird oder mit einer Mutter gesichert wird.
Bei einem mehrteiligen Gehäuse kann über das mindestens eine Befestigungselement, über dass das wenigstens eine Verschlussteile in dem Spalt lösbar fixiert ist, auch eine Fixierung zweier Gehäuseteile aneinander realisiert sein. Das Befestigungselement, zum Beispiel ein Schraubbolzen, dient somit nicht nur der Fixierung des Verschlussteils, sondern auch der bestimmungsgemäßen Verbindung der zwei Gehäuseteile aneinander.
Das Verschlussteil kann beispielsweise längserstreckt und insbesondere leistenförmig ausgebildet sein. Eine leistenförmige Ausgestaltung des wenigstens einen Verschlussteils schließt dabei insbesondere ein, dass das Verschlussteil einen quaderförmigen Grundkörper aufweist, der in dem zwischen den beiden Flanschabschnitten gebildeten Spalt eingesteckt und hierin über wenigstens ein separates Befestigungselement fixiert ist.
In einer Ausführungsvariante kann sich das wenigstens eine Verschlussteil im Querschnitt zur Rotationsachse des Rotors hin verjüngen. Das Verschlussteil weist somit wenigstens eine schräg verlaufende und mithin beispielsweise rampenartig verlaufende Seitenfläche auf. Insbesondere kann das Verschlussteil im Querschnitt keilförmig ausgebildet sein.
Alternativ oder ergänzend kann sich das Verschlussteil in einer parallel zur Rotationsachse des Rotors verlaufenden Erstreckungsrichtung verjüngen. Das Verschlussteil kann somit mit einer in axialer Richtung verlaufenden Verjüngung ausgebildet sein, um gegebenenfalls ein Einstecken parallel zur Rotationsachse des Rotors zu erleichtern.
In einer Variante bildet das wenigstens eine Verschlussteil an einer Außenseite mindestens einen Überstand aus, der außerhalb des Spaltes liegt und von einem zwischen den Flanschabschnitten aufgenommenen Grundkörper des Verschlussteils quer zur Erstreckungsrichtung des Spaltes vorsteht. Insbesondere in dieser Variante kann folglich das Verschlussteil - zumindest im Bereich des Überstandes - im Querschnitt L- oder T-förmig ausgebildet sein.
In einer Ausführungsvariante sind in dem zwischen den sich gegenüberliegenden Flanschabschnitten gebildeten Spalt mehrere (mindestens zwei) Verschlussteile zumindest teilweise aufgenommen. In dem Spalt sind folglich mindestens zwei Verschlussteile zum Verschluss einer Serviceöffnung angeordnet. Dabei können die Verschlussteile gegebenenfalls auch unabhängig voneinander lösbar und aus dem Spalt entfernbar sein, um beispielsweise die Größe der freigegebenen Serviceöffnung zu variieren. Wird beispielsweise nur ein Zugang für ein Boroskop benötigt, kann es ausreichen, lediglich eines von mehreren Verschlussteilen aus dem Spalt zu entfernen. Für eventuelle Reparaturarbeiten können dann aber mehrere Verschlussteile entfernt und hierüber ein größerer Teil der Serviceöffnung freigegeben werden.
Um von unterschiedlichen Stellen das Innere des Gehäuses zugänglich zu machen, kann in einer Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass in der Gehäusewandung an mindestens einer weiteren Stelle zwei einander gegenüberliegende Flanschabschnitte mit einer durch wenigstens ein Verschlussteil verschlossenen Serviceöffnung vorgesehen sind. Wie bereits zuvor erläutert, können hierbei die Paare einander gegenüberliegender Flanschabschnitte, die jeweils zwischen sich einen Spalt für die lösbare Fixierung wenigstens eines Verschlussteils definieren, symmetrisch oder asymmetrisch bezüglich der Rotationsachse an der Gehäusewandung des einteiligen oder mehrteiligen Gehäuses vorgesehen sein.
Es ist grundsätzlich nicht zwingend, dass der Spalt, in dem das wenigstens eine Verschlussteil aufgenommen ist, an der Gehäusewandung parallel zu der Rotationsachse des Rotors und damit geradlinig entlang einer Längsrichtung verläuft. Beispielsweise kann auch vorgesehen sein, dass der Spalt unter einem Winkel zur Rotationsachse des Rotors verläuft. Im zuletzt genannten Fall kann dann bei einem rohrförmigen Gehäuse mit kreisförmigem Querschnitt das in den Spalt einzusetzende Verschlussteil gebogen ausgeführt sein.
Der Spalt, in dem das wenigstens eine Verschlussteil aufgenommen ist, weist in einer Ausführungsvariante eine Spaltlänge auf, die nur einen Bruchteil derjenigen Länge ausmacht, mit der sich das Gehäuse entlang einer parallel zur Rotationsachse verlaufenden Längsrichtung erstreckt. Der Spalt für die Serviceöffnung und das wenigstens eine Verschlussteil erstrecken sich somit nicht über die gesamte Länge des Gehäuses, sodass das Gehäuse durch den Spalt vollständig längs geschlitzt wäre. Vielmehr ist der Spalt an der Gehäusewand kürzer ausgebildet. Alternativ kann aber selbstverständlich auch ein längs geschlitztes Gehäuse vorgesehen sein, bei dem der Spalt über die gesamte Länge des Gehäuses verläuft.
Ein erfindungsgemäßes Gehäuse kann beispielsweise als Verdichtergehäuse für die Aufnahme wenigstens eines Rotors eines Verdichters des Triebwerks ausgebildet sein. Hierbei kann das Gehäuse wie bereits zuvor erläutert wenigstens zweiteilig ausgestaltet sein. Alternativ oder ergänzend sieht eine Ausführungsvariante vor, dass sich der zwischen zwei einander gegenüberliegenden Flanschabschnitten gebildete Spalt über lediglich einen Teil der Verdichterstufen erstreckt, die in dem Verdichtergehäuse untergebracht sind.
Grundsätzlich kann bei einem Triebwerk mit einem Rotor, der in einem erfindungsgemäßen Gehäuse aufgenommen ist, die Zugänglichkeit insbesondere des Rotors für Wartung- und/oder Reparaturarbeiten über die Serviceöffnung erheblich erleichtert werden. Die dabei erzielbaren Vorteile sind hierbei nicht auf einen Verdichter des Triebwerks und damit ein Verdichtergehäuse beschränkt. Ebenso ist ein erfindungsgemäßes Gehäuse zur Aufnahme eines Rotors der Turbine des Triebwerks, insbesondere eines Gasturbinentriebwerks, einsetzbar.
Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der Erfindung.
Es zeigen:

Figur 1: ausschnittsweise ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses mit einem längs zwischen 2 Flanschabschnitten verlaufenden Spalt und mit einer hierüber zugänglichen Serviceöffnung mit einem leistenartigen Verschlussteil in Explosionsdarstellung;
Figur 2: in mit der Figur 1 übereinstimmender Darstellung eine zweite Ausführungsvariante mit mehreren separaten Verschlussteilen zum Verschließen der Serviceöffnung;
Figuren 3A-3C: jeweils in perspektivischer Darstellung unterschiedlicher Varianten eines leistenförmigen Verschlussteiles.
Figur 4: in Schnittdarstellung schematisch ein Gasturbinentriebwerk, in dem ein erfindungsgemäßer Rotor Verwendung findet.

Die Figur 4 veranschaulicht schematisch und in Schnittdarstellung ein (Gasturbinen-) Triebwerk T, bei dem die einzelnen Triebwerkskomponenten entlang einer Mittelachse oder Rotationsachse M hintereinander angeordnet sind. An einem Einlass oder Intake E des Triebwerks T wird Luft entlang einer Eintrittsrichtung E mittels eines Fans F angesaugt. Angetrieben wird dieser Fan F über eine Welle, die von einer Turbine TT in Drehung versetzt wird. Die Turbine TT schließt sich hierbei an einen Verdichter V an, der beispielsweise einen Niederdruckverdichter 11 und einen Hochdruckverdichter 12 aufweist, sowie gegebenenfalls noch einen Mitteldruckverdichter. Der Fan F führt einerseits dem Verdichter V Luft zu sowie andererseits einem Bypasskanal B zur Erzeugung des Schubs. Die über den Verdichter V geförderte Luft gelangt schließlich in einen Brennkammerabschnitt BK, in dem die Antriebsenergie zum Antreiben der Turbine TT erzeugt wird. Die Turbine TT weist hierfür eine Hochdruckturbine 13, eine Mitteldruckturbine 14 und eine Niederdruckturbine 15 auf. Die Turbine TT betreibt über die bei der Verbrennung freiwerdende Energie den Fan F an, um dann über die in den Bypasskanal B geförderte Luft den erforderlichen Schub zu erzeugen. Die Luft verlässt hierbei den Bypasskanal B im Bereich eines Auslasses A am Ende des Triebwerks T, an dem die Abgase aus der Turbine TT nach außen strömen. Der Auslass A weist hierbei üblicherweise eine Schubdüse auf.
Der Verdichter V weist ein (Verdichter-) Gehäuse G auf, in dessen Innenraum I der Rotor des Verdichters V untergebracht ist. Um den Innenraum I von außen für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten zugänglich zu machen, weist das Gehäuse G in der Praxis regelmäßig kleinere Serviceöffnungen mit einem Durchmesser von weniger als 10 mm auf. Über eine derartige Serviceöffnung kann dann beispielsweise ein Boroskop in den Innenraum I eingeführt werden, um eventuelle Beschädigungen festzustellen. Die Größe der Serviceöffnungen ist jedoch üblicherweise nicht derart bemessen, dass hierüber Werkzeuge für eine Reparatur eingeführt werden könnten. Eine einfache Vergrößerung der Serviceöffnung ist ebenfalls nicht ohne Weiteres möglich, da für den Betrieb ein zuverlässiger Verschluss sichergestellt sein muss.
In diesem Zusammenhang schafft die erfindungsgemäße Lösung Abhilfe, zu der anhand der Figuren 1, 2 und 3A bis 3C mögliche Ausführungsvarianten exemplarisch veranschaulicht sind.
Die Figur 1 zeigt hierbei ausschnittsweise das Gehäuse G des Verdichters V, das sich mit einer Gehäusewandung W umfangsseitig um die Mittelachse/Rotationsachse M erstreckt. In der Gehäusewandung W ist vorliegend eine längs verlaufende Serviceöffnung O in Form eines durchgängigen Schlitzes vorgesehen. Die Serviceöffnung O erstreckt sich dabei parallel zu der Rotationsachse M.
Durch den Längsschlitz der Serviceöffnung O ist das Gehäuse G in zwei Gehäuseteile G1 und G2 unterteilt, die im Bereich der Serviceöffnung O über einander gegenüberliegende Flanschabschnitte FA1 und FA2 miteinander verbunden sind. Die beiden Flanschabschnitte FA1 und FA2 stehen bezogen auf die Rotationsachse M in radialer Richtung an einer äußeren Mantelfläche jeweils eines Gehäuseteils G1 oder G2 vor. Die beiden Flanschabschnitte FA1 und FA2 liegen dabei einander derart gegenüber, dass zwischen ihnen ein längserstreckter Spalt 3 gebildet wird. Dieser Spalt 3 mündet unmittelbar in die Serviceöffnung O, sodass ein Werkzeug über den Spalt 3 durch die Serviceöffnung O hindurch in den Innenraum I des Gehäuses G eingeführt werden kann.
Um die Serviceöffnung O für den Betrieb des Gasturbinentriebwerks T zu verschließen, ist ein hier leistenförmiges Verschlussteil 2 vorgesehen, das entlang einer Montagerichtung MR in den Spalt 3 eingesteckt werden kann und im bestimmungsgemäß montierten Zustand die Serviceöffnung O vollständig verschließt. Die Montagerichtung MR verläuft vorliegend im Wesentlichen radial nach innen.
Für die Fixierung des in dem Spalt 3 aufgenommenen Verschlussteils 2 weist das Verschlussteil 2 mehrere in einer Reihe hintereinander angeordnete Durchgriffsöffnungen 21 auf. Diese Durchgriffsöffnungen 21 sind an einem längserstreckten, quaderförmigen Grundkörper 20 des Verschlussteils 2 durch Bohrungen ausgebildet. In einem bestimmungsgemäß in den Spalte 3 zwischen die beiden Flanschabschnitte FA1 und FA2 eingesteckten Zustand des Verschlussteils 2 liegen die Durchgriffsöffnungen 21 des Verschlussteils 2 fluchtend Befestigungsöffnungen H1 und H2 der Flanschabschnitte FA1 und FA2 gegenüber. Derart kann ein Befestigungselement - hier in Form eines Schraubbolzen SB - an den Flanschabschnitten FA1 und FA2 angebracht werden, sodass dieses die Flanschabschnitte FA1 und FA2 miteinander verbindet und eine Durchgriffsöffnung 21 des Verschlussteils 2 durchgreift. Zur endgültigen Fixierung wird dann im vorliegenden Fall auf das Ende eines von einer ersten Seite durchgesteckten Schraubbolzens SB eine Befestigungsmutter BM aufgeschraubt. Auf diese Art und Weise ist das Verschlussteil 2 über mehrere Befestigungselemente in dem Spalt 3 fixiert und sind die beiden Gehäuseteile G1 und G2 miteinander verbunden. Für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten ist die Fixierung des Verschlussteils 2 jedoch lösbar, sodass das Verschlussteil 2 aus dem Spalt 3 entfernt werden kann und die Serviceöffnung O freigegeben wird.
Bei der Ausführungsvariante der Figur 2 ist die Serviceöffnung O über mehrere - vorliegend wenigstens drei - separate, jeweils leistenförmige Verschlussteile 2A, 2B und 2C verschließbar. Die einzelnen Verschlussteile 2A, 2B und 2C sind kürzer ausgebildet als das durchgängige Verschlussteil 2 der Ausführungsvariante der Figur 1. Die Verschlussteile 2A, 2B und 2C weisen somit jeweils eine Länge entlang der Rotationsachse M auf, die nur einen Bruchteil der Gesamtlänge des Gehäuses G ausmacht.
Indem die einzelnen Verschlussteile 2A, 2B und 2C voneinander unabhängig aus dem Spalt 3 entfernbar sind, kann der freizugebende Teil der Serviceöffnung O über die Anzahl der zu entfernenden Verschlussteile 2A, 2B und 2C variiert werden. Es sei an dieser Stelle auch noch darauf hingewiesen, dass die Serviceöffnung O und damit auch der Spalt 3 sich nicht über die gesamte Länge des Gehäuses G parallel zur Rotationsachse M erstrecken muss. So kann bereits die Länge der Serviceöffnung O und die Länge des Spaltes 3 jeweils nur einen Bruchteil der Gesamtlänge des Gehäuses G ausmachen.
Mit den Figuren 3A, 3B und 3C werden jeweils in perspektivischer Darstellung und vergrößerter Ansicht einzelne Varianten für unterschiedlich ausgestaltete Verschlussteile 2 gezeigt. Hierbei bestimmt die Gestaltung des Verschlussteils 2 der Figur 3C mit der Variante der Figur 1 überein. Hier ist ein leistenförmiges Verschlussteil 2 mit einem quaderförmigen längserstreckten Grundkörper 20 vorgesehen, bei dem eine radial äußere Stirnseite 201 und eine radial innere Stirnseite 202 in Höhe und Länge übereinstimmen.
Im Unterschied dazu ist das Verschlussteil 2 der Figur 3A im Querschnitt sich verjüngend und damit keilförmig ausgebildet. Eine radial innen liegende Stirnseite 202 des Verschlussteils 2 der Figur 3A weist somit eine geringere Höhe a2 auf als eine radial äußere Stirnseite 201 mit einer Höhe a1 (a2 > a1).
Bei der Variante der Figur 3B ist die radial äußere Stirnseite 201 des Verschlussteils 2 mit zwei sich gegenüberliegenden Überständen 201a und 201b ausgebildet. Diese Überstände 201 a und 201 b stehen jeweils im Wesentlichen senkrecht von dem quaderförmigen, längserstreckten Grundkörper 20 und damit im bestimmungsgemäß eingebauten Zustand im Wesentlichen quer zu einer Längserstreckungsrichtung des Spalte 3 außerhalb des Spalte 3 vor. Aufgrund der Überstände 201a und 201b erscheint das Verschlussteil 2 der Figur 3B im Querschnitt T-förmig. Jeder Überstand 201a, 201b grenzt damit im bestimmungsgemäß in den Spalt 3 eingesteckten Zustand des Verschlussteils 2 außerhalb des Spaltes 3 an eine radial äußere Seite eines zugeordneten Flanschabschnittes FA1 oder FA2 an. Über die Überstände 201a und 201b ist beispielsweise verhindert, dass das Verschlussteil 2 zu weit entlang der Montagerichtung MR in den Spalt 3 eingeschoben wird. Die Überstände 201 a und 201 b geben somit die bestimmungsgemäße radiale Position des Verschlussteils 2 zwischen den Flanschabschnitten FA1 und FA2 vor, sodass die Durchgriffsöffnungen 21 des Verschlussteils 2 den Befestigungsöffnungen H1 und H2 der beiden Flanschabschnitte FA1 und FA2 fluchtend gegenüberliegen und die mehreren Schraubbolzen SB zur Fixierung problemlos eingeführt werden können.

Bezugszeichenliste

11: Niederdruckverdichter
12: Hochdruckverdichter
13: Hochdruckturbine
14: Mitteldruckturbine
15: Niederdruckturbine
2, 2A, 2B, 2C: Verschlussteil
20: Grundkörper
201, 202: Stirnseite
201a, 201b: Überstand
21: Durchgriffsöffnung
3: Spalt
A: Auslass
a1, a2: Höhe
B: Bypasskanal
BK: Brennkammerabschnitt
BM: Befestigungsmutter
E: Einlass / Intake
F: Fan
FA1, FA2: Flanschabschnitt
G: Gehäuse
G1, G2: Gehäuseteil
H1, H2: Befestigungsöffnung
I: Innenraum
M: Mittelachse / Rotationsachse
MR: Montagerichtung
O: Serviceöffnung
R: Eintrittsrichtung
SB: Schraubbolzen (Befestigungselement)
T: Gasturbinentriebwerk
TT: Turbine
V: Verdichter
W: Gehäusewandung

Claims

Gehäuse für einen Rotor eines Triebwerks (T), wobei das Gehäuse (G) einen von einer Gehäusewandung (W) definierten Innenraum (I) für die Aufnahme des Rotors ausbildet und die Gehäusewandung (W) den in dem Gehäuse (G) aufgenommenen Rotor umfangsseitig umgibt, und wobei das Gehäuse (G) in der Gehäusewandung (W) mindestens eine für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten vorgesehene Serviceöffnung (O) aufweist, durch die hindurch der Innenraum (I) von außen zugänglich ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Serviceöffnung (O) im Bereich zweier einander gegenüberliegender Flanschabschnitte (FA1, FA2) des Gehäuses (G) vorgesehen ist und die Serviceöffnung (O) durch wenigstens ein Verschlussteil (2; 2A - 2C) verschlossen ist, das zumindest teilweise in einem zwischen den sich gegenüberliegenden Flanschabschnitten (FA1, FA2) gebildeten Spalt (3) aufgenommen und lösbar fixiert ist.
Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (G) mehrteilig ausgebildet ist und über die zwei Flanschabschnitte (FA1, FA2) zwei Gehäuseteile (G1, G2) des Gehäuses (G) miteinander verbunden sind.
Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Flanschabschnitte (FA1, FA2) mindestens eine Befestigungsöffnung (H1, H2) aufweist, die mit einer Öffnung (21) des Verschlussteils (2; 2A - 2C) fluchtet und durch die hindurch zur lösbaren Fixierung des Verschlussteils (2; 2A - 2C) ein Befestigungselement (SB) greift.
Gehäuse nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verschlussteil (2; 2A - 2C) über mindestens ein Befestigungselement (SB) in dem Spalt (3) lösbar fixiert ist, über das auch die zwei Gehäuseteile (G1, G2) aneinander fixiert sind.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verschlussteil (2; 2A - 2C) längserstreckt und/oder leistenförmig ausgebildet ist.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine Verschlussteil (2) im Querschnitt zur Rotationsachse (M) des Rotors hin verjüngt, insbesondere im Querschnitt keilförmig ausgebildet ist
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verschlussteil (2) an einer Außenseite (201) mindestens einen Überstand (201a, 201b) ausbildet, der außerhalb des Spaltes (3) liegt und von einem zwischen den Flanschabschnitten (FA1, FA2) aufgenommenen Grundkörper (20) des Verschlussteils (2) quer zu einer Erstreckungsrichtung des Spaltes (3) vorsteht.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verschlussteil (2) im Querschnitt L- oder T-förmig ausgebildet ist.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zwischen den sich gegenüberliegenden Flanschabschnitten (FA1, FA2) gebildeten Spalt (3) mehrere Verschlussteile (2A - 2C) zumindest teilweise aufgenommen sind.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gehäusewandung (W) an mindestens einer weiteren Stelle zwei einander gegenüberliegende Flanschabschnitte (FA1, FA2) mit einer durch wenigstens ein Verschlussteil (2; 2A - 2C) verschlossenen Serviceöffnung (O) vorgesehen sind.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (3), in dem das wenigstens eine Verschlussteil (2; 2A - 2C) aufgenommen ist, an der Gehäusewandung (W) parallel oder unter einem Winkel zu der Rotationsachse (M) des Rotors verläuft.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (3), in dem das wenigstens eine Verschlussteil (2; 2A - 2C) aufgenommen ist, eine Spaltlänge aufweist, die nur ein Bruchteil derjenigen Länge ist, mit der sich das Gehäuse (G) entlang einer parallel zur Rotationsachse (M) verlaufenden Längsrichtung erstreckt.
Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (3), in dem das wenigstens eine Verschlussteil (2; 2A - 2C) aufgenommen ist, über die gesamte Länge des Gehäuse (G) verläuft, mit der sich das Gehäuse (G) entlang einer parallel zur Rotationsachse (M) verlaufenden Längsrichtung erstreckt.
Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (G) als Verdichtergehäuse für die Aufnahme wenigstens eines Rotors eines Verdichters (V) des Triebwerks (T) ausgebildet ist.
Triebwerk mit einem Rotor, der in einem Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14 aufgenommen ist.