Einstellverfahren für eine Anzeigevorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einstellverfahren für eine Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 .
Bei solchen Anzeigevorrichtungen besteht die Schwierigkeit, dass die Position des Auskoppelabschnittes in horizontaler Richtung oder bezogen auf ein erstes seitliches Ende des Vorderabschnittes in der Regel nicht änderbar ist, da ansonsten die Bildführung im Brillenglas und die notwendige Auskopplung optisch deutlich verschlechtert wird.
Ferner besteht die weitere Schwierigkeit, dass die Größe der durch die Abbildungsoptik bereitgestellten Eyebox (der Bereich, in dem sich das Auge des Benutzers bewegen kann und er stets noch das erzeugte Bild als virtuelles Bild sehen kann) in der horizontalen Richtung (also in einer Richtung vom ersten zu einem zweiten seitlichen Ende des Vorderabschnitts) eine Ausdehnung von ca. 5 mm aufweist. Für eine gute Möglichkeit, das virtuelle Bild wahrzunehmen, ist es daher notwendig, dass die Eyebox (bzw. die Austrittspupille der Abbildungsoptik) im auf dem Kopf aufgesetzten Zustand der Haltevorrichtung möglichst vollständig in Überdeckung mit der Augenpupille des Benutzers gebracht ist.
Aufgrund der anatomischen Unterschiede unterschiedlicher Benutzer ist jedoch in der Regel der Abstand von Schläfe zu Augenpupille und die Pupillendistanz unterschiedlich, so dass es schwierig ist, diese Überdeckung sicher bei verschiedenen Benutzern zu erreichen.
Ausgehend hiervon ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein Einstellverfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die beschriebenen Schwierigkeiten möglichst vollständig überwunden werden können. Die Aufgabe wird beim Einstellverfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das erste Brillenglas mit dem Auskoppelabschnitt so positioniert wird, dass die Austrittspupille der Abbildungsoptik (bzw. die Eyebox) im auf dem Kopf des Benutzers aufgesetzten Zustand der Haltevorrichtung zumindest teilweise mit der Augenpupille des ersten Auges zusammenfällt. Damit wird sichergestellt, dass der Benutzer das virtuelle Bild wahrnehmen kann.
Insbesondere wird durch das Positionieren des ersten Brillenglases die Austrittspupille entlang einer ersten Richtung, die von einem ersten zu einem zweiten seitlichen Ende des Vorderabschnitts verläuft, angeordnet bzw. positioniert. Bei dem erfindungsgemäßen Einstellverfahren kann zum Positionieren ein erstes Brillenglas aus einem Satz von ersten Brillengläsern, die jeweils einen Einkoppelabschnitt, über den das erzeugte Bild in das jeweilige erste Brillenglas einkoppelbar ist, aufweisen und die sich durch verschiedene Abstände des Auskoppelabschnitts vom Einkoppelabschnitt unterscheiden, ausgewählt werden und das ausgewählte erste Brillenglas im Vorderabschnitt befestigt werden.
Somit muss lediglich ein Satz von verschiedenen ersten Brillengläsern bereitgestellt werden, die alle für sich in optischer Hinsicht optimiert sein können. Durch Wahl des geeigneten Brillenglases bzw. des Brillenglases mit der geeigneten Länge zwischen dem Einkoppel- und Auskoppelabschnitt kann dann die Anzeigevorrichtung optimal auf den jeweiligen Benutzer eingestellt werden.
Ferner kann zum Positionieren ein seitlicher Rand des ersten Brillenglases abgeschliffen werden. Es wird somit das Brillenglas in die Haltevorrichtung bzw. die entsprechende Fassung der Haltevorrichtung eingeschliffen.
Ferner kann zum Positionieren der Abstand zwischen den beiden Brillengläsern verstellt werden. So kann beispielsweise das Mittelteil so ausgebildet sein, dass seine Ausdehnung in Richtung vom ersten zum zweiten Brillenglas veränderbar ist. Dazu kann das Mittelteil z. B. in teleskopischer Art und Weise ausgebildet sein. Auch jede andere Art der Ausbildung, mit der die gewünschte Verstellbarkeit erzielt wird, ist möglich.
Bei dem erfindungsgemäßen Einstellverfahren kann zum Positionieren ein Vorderabschnitt aus einem Satz von Vorderabschnitten, die sich durch den vorgegebenen Abstand, den die Brillengläser aufweisen , wenn sie darin angeordnet sind, unterscheiden, ausgewählt werden und das erste Brillenglas im ausgewählten Vorderabschnitt angeordnet werden.
Ferner ist es möglich, dass zum Positionieren ein Mittelteil aus einem Satz von Mittelteilen , die sich durch den vorgegebenen Abstand, den die Brillengläser aufweisen, wenn sie mit dem Mittelteil verbunden sind, unterscheiden, ausgewählt wird und die beiden Brillengläser können mit dem ausgewählten Mittelteil verbunden werden.
Es ist des weiteren möglich, einen ersten Winkel zwischen einem ersten Bügel, der mit dem Vorderabschnitt verbunden ist, und einem Vorderabschnitt einzustellen, wobei der erste Winkel
vorliegt, wenn der Benutzer die Anzeigevorrichtung auf dem Kopf trägt. Auch durch diese Art und Weise ist eine Positionierung des Auskoppelabschnitts in der Richtung vom ersten zum zweiten seitlichen Ende des Vorderabschnitts möglich. Ferner ist es möglich, einen Winkel, den die beiden Brillengläser einschließen, einzustellen oder zu ändern, um das erste Brillenglas in der gewünschten Art zu positionieren.
Dazu kann das Mittelteil ein Drehgelenk aufweisen, das die beiden Brillengläser so miteinander verbindet, dass der Winkel zwischen beiden Brillengläsern einstellbar (oder verstellbar) ist, so dass durch ein Ändern des Winkels zwischen beiden Brillengläsern die Austrittspupille entlang einer ersten Richtung, die vom ersten zum zweiten seitlichen Ende verläuft, positionierbar ist.
Somit ist leicht eine Anpassung an den anatomisch bedingten Abstand zwischen Schläfe und Pupille und/oder an den anatomisch bedingten Pupillenabstand eines konkreten Benutzers möglich. Die Positionierung der Austrittspupille ist Folge der Änderung der Richtung des vom Auskoppelabschnitt kommenden Lichtes für die Abbildung aufgrund der Änderung des Winkels zwischen den beiden Brillengläsern. Diese Richtungsänderung kann zu einer Bewegung der Austrittspupille auf einer Kreisbahn führen. Eine solche Bewegung weist einen Bewegungsanteil in der ersten Richtung auf, so dass eine Positionierung der Austrittspupille entlang der ersten Richtung möglich ist.
Das Drehgelenk kann eine Fixiereinheit umfassen, die den eingestellten Winkel zwischen den beiden Brillengläsern und somit den eingestellten Drehwinkel des Gelenkes fixiert. Die Fixiereinheit kann die Fixierung mittels Reibschluss und/oder Formschluss bewirken. Insbesondere kann die Fixiereinheit verschiedene Raststellungen für das Drehgelenk aufweisen, so dass verschiedene Werte des Winkels zwischen den beiden Brillengläsern einstellbar und fixierbar sind. Das Drehgelenk ist insbesondere so ausgebildet, dass eine Änderung des Winkels zwischen den beiden Brillengläsern von maximal 26° (z.B. + 13°) oder 20° (z.B. + 10°) möglich ist. Mit einem Winkelbereich von z.B. + 6° kann eine Anpassung für Pupillendistanzen von 55 bis 75 mm durchgeführt werden. Das Drehgelenk kann so ausgebildet sein, dass eine größere Änderung des Winkels nicht möglich ist. In anderen Worten, der von dem Drehgelenk vorgegebene Drehwinkelbereich beträgt 26° oder 20°. Insbesondere kann der vorgegebene Drehwinkelbereich 15°, 12°, 10° oder 5° betragen.
Bei der Anzeigevorrichtung kann die Haltevorrichtung einen ersten Bügel, der mit dem ersten seitlichen Ende des Vorderabschnittes gelenkig verbunden ist, und einen zweiten Bügel, der mit dem zweiten seitlichen Ende des Vorderabschnittes gelenkig verbunden ist, aufweisen. Die beiden Bügel können sich vom Vorderabschnitt in einer gleichen Richtung weg erstrecken, so dass die Haltevorrichtung, in Draufsicht auf eine erste Bezugsebene gesehen, im wesentlichen U-förmig ist.
Die Drehachse des ersten Drehgelenks kann sich senkrecht zur ersten Bezugsebene erstrecken.
Die gelenkige Verbindung des ersten Bügels mit dem ersten seitlichen Ende des Vorderabschnittes kann über ein zweites Drehgelenk und die gelenkige Verbindung des zweiten Bügels mit dem zweiten seitlichen Ende des Vorderabschnittes kann über ein drittes Drehgelenk verwirklicht sein.
Die Drehachsen des zweiten und dritten Drehgelenks können sich bevorzugt senkrecht zur ersten Bezugsebene erstrecken. Ferner kann das Mittelteil verformbar ausgebildet sein. In diesem Fall kann die Positionierung des ersten Brillenglases durch ein Verformen des Mittelteils erfolgen. Insbesondere kann die Verformung so durchgeführt werden, dass dauerhaft der verformte Zustand des Mittelteils bestehen bleibt. Die Anzeigevorrichtung kann weitere, dem Fachmann bekannte Elemente aufweisen, die zu ihrem Betrieb notwendig sind.
Insbesondere kann nach der Änderung des Winkels das Drehgelenk gegen eine weitere Verstellung fixiert werden. Es ist insbesondere möglich, dass die Fixierung automatisch nach Ende des Änderungsvorgangs des Winkels vorliegt.
Das Positionieren des ersten Brillenglases kann in Abhängigkeit eines zugeführten Wertes eines Messparameters, der den Abstand zwischen dem ersten Auge des Benutzers und der näher liegenden Schläfe des Benutzers, den Abstand der beiden Augenpupillen des Benutzers und/oder den Abstand vom ersten Auge des Benutzers bis zu seinem näher liegenden Ohr charakterisiert, durchgeführt werden.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung;
Fig. 2 eine vergrößerte Detailschnittansicht des ersten Brillenglases;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung mit einem ersten Winkelwert zwischen den beiden Brillengläsern 4, 5;
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit einem zweiten Winkelwert des Winkels zwischen den beiden Brillengläsern 4, 5;
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit nicht parallel verlaufenden Bügeln 13, 15;
Fig. 6 eine schematische Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der
Anzeigevorrichtung 1 ;
Fig. 7 eine Draufsicht gemäß Fig. 6, bei der ein anderes erstes Brillenglas 4 eingesetzt ist;
Fig. 8 eine Draufsicht gemäß Fig. 6 gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Anzeigevorrichtung;
Fig. 9 eine Draufsicht gemäß Fig. 6 gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Anzeigevorrichtung;
Fig. 10-12 schematische Darstellungen zur Erläuterung des möglichen Einschleifens des ersten
Brillenglases, und eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Messung verschiedener Abstände am Kopf des Benutzers.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform einer Anzeigevorrichtung 1 gezeigt, die für das nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Einstellverfahren geeignet ist. Zunächst wird die Anzeigevorrichtung 1 detaillierter beschrieben. Die Anzeigevorrichtung 1 umfasst eine auf den Kopf eines Benutzers aufsetzbare Haltevorrichtung in Form eines brillenartigen Gestells 2. Das Gestell 2 umfasst einen Vorderabschnitt 3 in dem ein erstes Brillenglas 4 und ein zweites Brillenglas 5 befestigt bzw. gehalten sind. Der Vorderabschnitt 3 umfasst dazu ein Mittelteil 6, dessen unteres Ende 7 als Nasenauflage ausgebildet ist. Ferner ist das Mittelteil 6 zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teile 8, 9 des Mittelteils 6 über ein Drehgelenk 10 miteinander verbunden sind.
Der Vorderabschnitt 3 weist ferner ein erstes seitliches Ende 1 1 und ein zweites seitliches Ende 12 auf. Ein erster Bügel 13 ist über ein zweites Drehgelenk 14 am ersten seitlichen Ende 1 1 des Vorderabschnittes 3 befestigt. Ferner ist ein zweiter Bügel 15 über ein drittes Drehgelenk 16 am zweiten seitlichen Ende 12 des Vorderabschnitts 3 befestigt.
Die beiden Bügel 13, 15 können in herkömmlicher Weise als Brillenbügel ausgebildet sein, deren vom Vorderabschnitt 3 wegweisende Enden 17, 18 zur Auflage am Ohr eines Benutzers ausgebildet sind.
Die Anzeigevorrichtung 1 kann z.B. als Sportbrille, Sonnenbrille und/oder Brille zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit ausgebildet sein, wobei dem Benutzer über das erste Brillenglas 4 ein virtuelles Bild in sein Gesichtsfeld eingespiegelt werden kann, wie nachfolgend beschrieben wird.
Wie am besten aus der vergrößerten Teilschnittansicht in Fig. 2 ersichtlich ist, umfasst die Anzeigevorrichtung 1 dazu eine Bildeinheit 20 (die z. B. ein OLED-Modul umfasst), mit dem ein Bild erzeugt werden kann, das als das virtuelle Bild in das Gesichtsfeld des Benutzers eingespiegelt werden soll. Um dies zu bewirken, weist die Anzeigevorrichtung 1 ferner eine Abbildungsoptik 21 auf, die ein zwischen der Bildeinheit 20 und dem ersten Brillenglas 4 angeordnetes Optikelement 22 enthält. Des weiteren dient ein Teil des ersten Brillenglases 4 selbst auch als Teil der Abbildungsoptik 21 .
Die Bildeinheit 20 ist beispielsweise als flächiger Bildgeber mit einer Vielzahl von z. B. in Spalten und Zeilen angeordneten Pixeln ausgebildet, wobei von jedem Pixel ein Lichtbündel 23 ausgehen kann. Durch eine entsprechende Ansteuerung der Pixel mittels einer Steuereinheit 24
kann das gewünschte Bild erzeugt werden. In Fig. 2 ist stellvertretend für die Lichtbündel 23 der Strahlengang eines Lichtstrahls eingezeichnet, so dass nachfolgend von dem Lichtstrahl 23 die Rede ist. Der von der Bildeinheit 20 ausgehende Lichtstrahl 23 durchläuft das Optikelement 22 und tritt über eine Stirnseite 25 des ersten Brillenglases 4 in das erste Brillenglas 4 ein und wird dann im ersten Brillenglas 4 durch innere Totalreflexion an der Vorder- und Rückseite 26, 27 des ersten Brillenglases 4 bis zu einem Auskoppelabschnitt 28 geführt. Es ist alternativ möglich, die Einkopplung des Lichtstrahls 23 in das erste Brillenglas über die Rückseite 27 durchzuführen. Der Auskoppelabschnitt 28 weist mehrere nebeneinander angeordnete reflektive Umlenkflächen 29 bzw. reflektive Facetten 29 auf, die den Lichtstrahl 23 so in Richtung zur Rückseite 27 hin umlenken, dass er über die Rückseite 27 aus dem ersten Brillenglas 4 austritt.
Somit kann ein Benutzer, wenn er die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung 1 bestimmungsgemäß auf dem Kopf trägt, das mittels der Bildeinheit 20 erzeugte Bild als virtuelles Bild wahrnehmen, wenn er in Richtung auf den Auskoppelabschnitt 28 blickt. Bei der hier beschriebenen Ausführungsform muss der Benutzer bezogen auf die Blickrichtung G eines Geradeausblicks etwas nach rechts (hier 25°) schauen. In Fig. 2 ist zur Verdeutlichung der Drehpunkt 30 des Auges des Benutzers sowie die Eyebox 31 bzw. die Austrittspupille 31 (der Bereich, der durch die Anzeigevorrichtung 1 bereitgestellt wird und in dem sich das Auge des Benutzers bewegen kann und er stets noch das erzeugte Bild als virtuelles Bild sehen kann) eingezeichnet. Die Eyebox 31 kann auch als Austrittspupille 31 der Abbildungsoptik 21 bezeichnet werden. Der Abschnitt des ersten Brillenglases 4 über den der Lichtstrahl 23 in das erste Brillenglas 4 eingekoppelt wird, kann auch als Einkoppelabschnitt 32 bezeichnet werden. Die entsprechenden Abschnitte der Vorder- und Rückseite 26, 27 des ersten Brillenglases 4 zwischen dem Einkoppelabschnitt 32 und dem Auskoppelabschnitt 28, an denen die innere Totalreflexion stattfindet, dienen somit als Lichtführungskanal 33, der die über den Einkoppelabschnitt 32 eingekoppelten Lichtstrahlen 23 bzw. das eingekoppelte Bild bis zum Auskoppelabschnitt 28 führt.
In Figuren 3 bis 5 ist die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung 1 in Draufsicht stark vereinfacht (z. B. sind die Bildeinheit 20, die Steuereinheit 24 und das Optikelement 22 nicht eingezeichnet) dargestellt, um die Möglichkeit der Positionierung des Auskoppelabschnitts 28 in einer Richtung vom ersten seitlichen Ende 1 1 zum zweiten seitlichen Ende 12 (x-Richtung) zu beschreiben. Wie diesen Darstellungen zu entnehmen ist, ist die Haltevorrichtung 2 in Draufsicht U-förmig ausgebildet.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Drehstellung des Drehgelenkes 10 beträgt ein Winkel , den die beiden Brillengläser 4, 5 einschließen, 180°. Das bedeutet, dass der Abstand d1 vom ersten seitlichen Ende 1 1 bis zum zweiten seitlichen Ende 12 seinen Maximalwert aufweist. In gleicher Weise weist der Abstand d2 vom Auskoppelabschnitt 28 bis zur Drehachse des Drehgelenkes 10 in der Richtung vom ersten seitlichen Ende 1 1 zum zweiten seitlichen Ende 12 (also in der x- Richtung) seinen maximalen Wert auf.
Wenn nun der Winkel , den die beiden Brillengläser 4, 5 einschließen, verringert wird, wie in Fig. 4 gezeigt ist, führt dies dazu, dass die Abstände d1 und d2 ebenfalls kleiner werden. Anders gesagt, wird dadurch die Eyebox 31 in der x-Richtung (hier zum Drehgelenk hin) bewegt und kann somit in dieser Richtung durch Einstellung des Winkels α zwischen den beiden Brillengläsern 4, 5 verschoben bzw. bewegt werden. Genauer gesagt wird durch die Änderung des Winkels α die Eyebox 31 bzw. die Austrittspupille 31 der Abbildungsoptik 21 auf einer Kreisbahn bewegt. Diese Bewegung weist einen Anteil in der x-Richtung auf, der zur Positionierung genutzt wird. Damit kann eine Anpassung der Position der Eyebox 31 an unterschiedliche Abstände zwischen der Nase und dem rechten Auge und/oder der Pupillendistanz von unterschiedlichen Benutzern bei der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung 1 durchgeführt werden.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 4 sind die beiden Bügel 13, 15 in gleicher Weise parallel zueinander wie bei der Darstellung von Fig. 3. Das bedeutet, dass bei der Einstellung gemäß Fig. 4 die Kopfbreite des Benutzers geringer ist. Dies muss jedoch nicht sein. So können die Brillenbügel 13, 15 auch nicht parallel verlaufen, wie schematisch in Fig. 5 angedeutet ist. Bei der Einstellung gemäß Fig. 5 ist somit der Abstand der beiden Enden 17, 18 der beiden Bügel
13, 15 der gleiche wie bei der Einstellung gemäß Fig. 3, wobei jedoch der Winkel α der Einstellung gemäß Fig. 5 entspricht.
Die Einstellung des Winkels α zwischen den beiden Brillengläsern 4, 5 kann auch so verstanden werden, dass lediglich das Drehgelenk 10 in der y-Richtung (also in der Richtung senkrecht zur x-Richtung) bewegt wird und die Position des zweiten und dritten Drehgelenkes
14, 16 in dieser y-Richtung unverändert bleibt. Dies führt dann dazu, dass die Breite d1 abnimmt und gleichzeitig der Winkel α zwischen den beiden Brillengläsern 4, 5 abnimmt. Die beschriebene Änderung bzw. Einstellung des Winkels α entspricht für das erste Brillenglas 4 einer Drehung um eine Drehachse 35, die senkrecht zu den Draufsichten gemäß Fig. 3 bis 5 verläuft, wobei die Drehachse 35 eine gedachte Verbindungslinie 36 vom Drehpunkt 30 des
Auges zur Drehachse des Drehgelenkes 10 schneidet. Der Schnittpunkt liegt bevorzugt genau in der Mitte der Verbindungslinie 36.
Entsprechendes gilt für das zweite Brillenglas 5. Auch dieses macht eine Drehung um eine Drehachse 37, die eine gedachte Verbindungslinie 38 von einem Drehpunkt 39 des linken Auges bis zur Achse des Drehgelenkes 10 (bevorzugt in der Mitte) schneidet. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus von Brillengläsern 4,5 mit Drehgelenk 10 ist die Drehung des zweiten Brillenglases 5 genau entgegengesetzt zur Drehung des ersten Brillenglases 4. Der Abstand d3 der beiden Drehpunkte 30, 39 entspricht dem Pupillenabstand des Benutzers.
Bei der Drehung des ersten Brillenglases 4 variiert auch entsprechend die Richtung, aus der das virtuelle Bild erfassbar ist. Dies ist für den Benutzer jedoch nicht störend, da er dazu nur etwas weiter nach rechts oder links schauen muss, um das virtuelle Bild wahrzunehmen. Der Winkel relativ zur Blickrichtung G des Geradeausblicks beträgt dann nicht mehr 25°, sondern ist etwas größer oder etwas kleiner.
In Fig. 6 ist eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 1 in ähnlicher Weise wie in Fig. 3 dargestellt, wobei jedoch noch schematisch der Kopf 41 des Benutzers B dargestellt ist. Bei der in Fig. 6 gezeigten Darstellung wird von einem Abstand d3 zwischen den beiden Drehpunkten 30 und 39 und somit von einem Pupillenabstand d3 von 65 mm ausgegangen.
Im Unterschied zu der bisher beschriebenen Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 1 ist bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform das Mittelteil 6 ohne Drehgelenk ausgebildet. Eine Anpassung an den Pupillenabstand d3 kann z. B. durch eine Auswahl des ersten Brillenglases 4 aus einem Satz von ersten Brillengläsern 4 erfolgen, die sich durch den Abstand zwischen dem Auskoppelabschnitt 28 und dem Einkoppelabschnitt 32 unterscheiden . So ist z. B. bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ein erstes Brillenglas 4 gewählt, das für einen Pupillenabstand d3 von 65 mm geeignet ist.
In Fig. 7 ist in gleicher Weise wie in Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Anzeigevorrichtung 1 gezeigt, wobei sich die Ausführungsform gemäß Fig. 7 von der Ausführungsform gemäß Fig. 6 durch die Auswahl eines anderen ersten Brillenglases 4 unterscheidet. Das erste Brillenglas 4 gemäß Fig. 7 weist einen größeren Abstand zwischen Einkoppelabschnitt 32 und Auskoppelabschnitt 28 auf im Vergleich zu dem Abstand zwischen Einkoppelabschnitt 32 und Auskoppelabschnitt 28 des Brillenglases in Fig. 6. Dadurch ist der Abstand d2 bei Fig. 7 kleiner als bei Fig. 6, was zu einer anderen Lage der Austrittspupille 31
führt. Diese ist bei Fig. 7 weiter links (in x-Richtung) als bei Fig. 6, so dass die Augenpupille (durch den Augendrehpunkt 30 angedeutet) zumindest teilweise mit der Austrittspupille 31 (bzw. Eyebox 31 ) zusammenfällt. Daher ist die Anzeigevorrichtung 1 gemäß Fig. 7 für einen Pupillenabstand d3 von 55 mm geeignet.
Bei den Ausführungsformen gemäß Figuren 6 und 7 wird somit gemäß des erfindungsgemäßen Einstellverfahrens aus einem Satz von ersten Brillengläsern, die sich durch ihren Abstand von Einkoppelabschnitt 32 zu Auskoppelabschnitt 28 unterscheiden, ein erstes Brillenglas 4 ausgewählt und dann das ausgewählte erste Brillenglas 4 mit dem Mittelteil 6 verbunden bzw. im Vorderabschnitt 3 in geeigneter Weise angeordnet. Somit ist die Anzeigevorrichtung 1 für den konkreten Benutzer B angepasst bzw. eingestellt.
Bei dem hier beschriebenen Vorgehen erfolgt die Einstellung in Abhängigkeit des tatsächlich vorliegenden Pupillenabstandes d3 des Benutzers. Die Einstellung kann in Abhängigkeit des gemessenen Pupillenabstandes d3 durchgeführt werden. Insbesondere kann das Einstellverfahren auch den Schritt des Messens des Pupillenabstandes d3 enthalten.
Natürlich ist eine Einstellung der Anzeigevorrichtung 1 auch in Abhängigkeit von anderen Messparametern möglich. So kann beispielsweise der Abstand d4 zwischen dem ersten Auge (bzw. dem Drehpunkt 30) und der entsprechenden Schläfe 40 des Kopfes 41 des Benutzers B als Parameter genutzt werden, in dessen Abhängigkeit die Einstellung in der Anzeigevorrichtung 1 durchgeführt wird. Natürlich kann auch dieser Abstand d4 vorher gemessen werden. Der Abstand d4 wird bevorzugt in der x-Richtung (also in der Richtung vom ersten seitlichen Ende 1 1 zum zweiten seitlichen Ende 12 des Vorderabschnittes 3) gemessen bzw. bestimmt.
Alternativ oder zusätzlich kann auch der Abstand d5 vom ersten Auge (bzw. erster Drehpunkt 30) zum Auflagepunkt des ersten Bügels 13 am entsprechenden Ohr 42 des Benutzers B als Parameter genutzt werden, in dessen Abhängigkeit die Einstellung der Anzeigevorrichtung 1 durchgeführt wird. Der Abstand d5 wird in der x-Richtung bestimmt und kann vor der Einstellung gemessen oder auf sonstige Art und Weise ermittelt werden.
In Fig. 8 ist eine Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 6 dargestellt. Bei dieser Abwandlung ist das Mittelteil 6 so ausgebildet, dass seine Ausdehnung in x-Richtung veränderbar ist. In anderen Worten, der Abstand der beiden Brillengläser 4, 5 in x-Richtung kann verändert und eingestellt werden. Insbesondere wird diese Abstandsänderung symmetrisch zum Mittelteil 6 durchgeführt, so dass das erste Brillenglas 4 um die halbe Abstandsänderung in der x-Richtung verschoben und somit auch der Auskoppelabschnitt 28 in
der x-Richtung verschoben und positioniert wird. Damit kann wiederum eine Einstellung der Anzeigevorrichtung in der gewünschten Art und Weise zur Anpassung (Überlappung der Austrittspupille 31 mit der Augenpupille des Benutzers B) an den konkreten Benutzer B durchgeführt werden.
So liegt bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 ein Pupillenabstand d3 von 55 mm vor. Es ist jedoch das erste Brillenglas 4 gemäß Fig. 6 in der Anzeigevorrichtung 1 vorgesehen. Nachdem in dem hier beschriebenen Beispiel davon ausgegangen wird, dass die Breite des Kopfes 41 die gleiche wie in Fig. 6 ist, verlaufen die Bügel 13 und 15 nicht mehr parallel zueinander, sondern ihr Abstand nimmt mit zunehmendem Abstand vom Vorderabschnitt 3 zu .
Natürlich kann der Vorderabschnitt 3 auch so ausgebildet sein, dass eine Abstandsänderung mittels des Mittelteils 6 nicht zu einer unterschiedlichen Breite in x-Richtung der Anzeigevorrichtung 1 führen. In anderen Worten, es wird dafür Sorge getragen, dass die Bügel 13, 15 stetes parallel zueinander verlaufen, wie in Fig. 9 schematisch dargestellt ist. Dazu sind zwei Seitenteile 43, 44 am Vorderabschnitt 3 vorgesehen, die die entsprechende Breitenkompensation bewirken.
Das Mittelteil 6 kann in teleskopischer Art und Weise ausgebildet sein. Es ist auch möglich, das in x-Richtung verlaufende Langlöcher im Mittelteil 6 vorgesehen sind, so dass eine Anpassung des Abstandes durch eine entsprechende Positionierung des Fassungsteils für das entsprechende Brillenglas 4, 5 im Mittelteil bzw. im entsprechenden Langloch möglich ist.
Anstatt das Mittelteil 6 mit variabler Längeneinstellung auszubilden, ist es ferner möglich, verschiedene Mittelteile 6 vorzusehen, deren Ausdehnung in x-Richtung unterschiedlich ist. Es muss dann stets nur in das geeignete Mittelteil zum Aufbau der Anzeigevorrichtung 1 verwendet werden, um den gewünschten Abstand der beiden Brillengläser 4, 5 und somit die Positionierung des Auskoppelabschnitts 28 in der x-Richtung durchzuführen. Ferner ist es möglich, die Position des Auskoppelabschnitts 28 in x-Richtung durch Abschleifen der dem Mittelteil 6 zugewandten Seite 45 durchzuführen. Dies ist in Fig. 10 schematisch durch die gestrichelte Linie 46 angedeutet. Ferner ist es möglich, die dem Mittelteil abgewandte Seite 47 abzuschleifen, wie durch die gestrichelte Linie 48 angedeutet ist. Bevorzugt wird in diesem Fall die Einkopplung nicht über die Stirnseite des ersten Brillenglases 4 durchgeführt, sondern über die Rückseite 27.
Natürlich ist es auch möglich, beide Seiten 45, 47 entsprechend abzuschleifen, wie in Fig. 12 schematisch angedeutet ist. Durch ein derartiges Einschieifen des Brillenglases in die
entsprechende Fassung bzw. das Gestell 2 kann die gewünschte Einstellung der Anzeigevorrichtung 1 für den konkreten Benutzer erfolgen.
In Fig. 13 ist schematisch eine Messvorrichtung 50 dargestellt, mit der der Pupillenabstand d3, der Abstand d4 und/oder der Abstand d5 gemessen werden kann. Dies wird schematisch durch die Pfeile P1 , P2, P3 und P4 angedeutet.
Die Messvorrichtung 50 kann anhand geeigneter Messungen die Abstände d3, d4 und/oder d5 ermitteln.
Insbesondere kann die Messvorrichtung 50 anhand der Messungen z. B. gleich das geeignete erste Brillenglas 4 aus einem vorliegenden Satz von Brillengläsern 4, die sich durch den Abstand zwischen Einkoppelabschnitt 32 und Auskoppelabschnitt 28 unterscheiden , vorschlagen . Gleiches gilt für die Variante mit unterschiedlich breiten Mittelteilen 6. Insbesondere kann die Messvorrichtung 50 auch geeignete Bearbeitungshinweise geben, um z. B. ein Einschieifen des Brillenglases 4 gemäß Figuren 1 0 bis 12 oder eine Einstellung des Abstands mittels des Mitteilteils 6 durchführen zu können.
Diese beschriebene Auswahl bzw. diese beschriebene Art und Weise des Vorschlags kann alternativ durch eine separate Vorrichtung (nicht gezeigt) durchgeführt werden, der zumindest ein Wert für einen der Abstände d3-d5 zugeführt ist. Dabei kann es sich um einen Messwert oder sonstig gewonnen Wert handeln.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen der Anzeigevorrichtung 1 erfolgt die Einspiegelung des virtuellen Bildes in das Gesichtsfeld des Benutzers durch das erste Brillenglas 4. Natürlich ist auch eine Einspiegelung durch das zweite Brillenglas 5 möglich. Des weiteren kann die Anzeigevorrichtung 1 so ausgebildet sein, dass die Informationen bzw. virtuelle Bilder über beide Brillengläser 4, 5 eingespiegelt werden. Dabei kann die Einspiegelung so erfolgen , dass ein dreidimensionaler Bildeindruck entsteht. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Brillengläser 4, 5 können eine Brechkraft von Null oder eine von Null verschiedene Brechkraft, insbesondere zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten, aufweisen. Wie insbesondere in den Fig. 2 und 6 bis 8 gezeigt ist, können sowohl die Vorderseite 26 als auch die Rückseite 27 des ersten und/oder zweiten Brillenglases 4, 5 gekrümmt ausgebildet sein. Die Vorderseite 26 kann insbesondere sphärisch gekrümmt sein. Wenn das Brillenglas 4, 5 eine von Null verschiedene Brechkraft aufweist, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren, ist in der Regel die Krümmung der Rückseite 28 entsprechend gewählt, um die gewünschte Korrektur zu erreichen .
Das erfindungsgemäße Einstellverfahren wird dann in gleicher Weise für das zweite Brillenglas 5 oder für beide Brillengläser 4, 5 durchgeführt.
Bei der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung können die Bildeinheit 20, das Optikelement 22 sowie die Steuereinheit 24 im ersten Bügel 13 und/oder zweiten Bügel 15 angeordnet sein.