Beschreibung
WegeleitSystem und Verfahren zur Wegfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein WegeleitSystem sowie ein Verfahren zur Wegfindung von Fußgängern, insbesondere zur Wegfindung und Verortung von Fußgängern in einem abgeschlos¬ senen Bereich.
WegeleitSysteme dienen dazu, innerhalb von zumindest teilwei¬ se abgeschlossenen Bereichen wie etwa Gebäuden oder Arealen (z. B. Firmengelände, Flughäfen, Einkaufszentren, Messegelän¬ de^ eine Wegfindung zu ermöglichen. Die Nutzer sind typi¬ scherweise Menschen, die sich zu Fuß - auch unter Nutzung von Rolltreppen und Fahrstühlen - durch einen zumindest teilweise abgeschlossenen Bereich bewegen. Derartige WegeleitSysteme werden daher auch als Indoor-Navigationssysteme bezeichnet.
Bekannte WegeleitSysteme basieren auf einem mobilen Endgerät, durch welches eine Position des Endgeräts und dessen Benut¬ zers bestimmt wird. Aus einer gegenwärtigen Position des mo¬ bilen Endgeräts und einem festzulegenden Ziel wird der zu be¬ stimmende Weg unter Berücksichtigung eines Gebäudeplans er¬ mittelt. Im Gebäudeplan sind alle möglichen Routen innerhalb des zumindest teilweise abgeschlossenen Bereichs festgelegt. Unter Anwendung üblicher Routenalgorithmen erfolgt eine Be¬ stimmung einer vorteilhaften - d.h. kürzesten oder schnells¬ ten - Route von der gegenwärtigen Position zum festgelegten Ziel .
Die bekannten WegeleitSysteme weisen eine Reihe von Nachtei¬ len auf. Zum Einen können weit verbreitete Verfahren zur Po¬ sitionierungsbestimmungen unter Anwendung von Global
Positioning System-Signalen (GPS) in Gebäuden nicht verwendet werden, da ein Empfang von GPS-Signalen in Gebäuden technisch nahezu unmöglich ist. Derzeit werden Verfahren entwickelt oder verfeinert, welche darauf bauen, an vorhandenen oder noch zu installierenden Signalquellen innerhalb von Gebäuden
eine Positionsbestimmung vorzunehmen. Hier sind beispielswei¬ se Verfahren zur Positionsbestimmung auf Basis von
Trilateration oder »Finger Printing« unter Auswertung von WLAN- oder Bluetooth-Signalen zu nennen. Eine derartige Funk¬ positionierung ist aufgrund eines hohen Installationsaufwands bei nach wie vor bestehenden Ungenauigkeiten in der Positi¬ onsbestimmung mit großen Nachteilen verbunden.
Auch die Berücksichtigung eines Gebäudeplans, welcher in her¬ kömmlichen WegeleitSystemen erforderlich ist, weist eine Rei¬ he von Nachteilen auf. Dieser Gebäudeplan liegt in Form eines digitalen Kartenmaterials für einen abgegrenzten Bereichs, beispielsweise des Gebäudes, vor. Mit einer Verwendung eines Gebäudeplans besteht die Möglichkeit einer Routenplanung und -darstellung, welche sich nicht auf eine bloße Bestimmung ei¬ ner Luftlinie zwischen gegenwärtiger Position und Ziel be¬ schränkt. Vielmehr wird ein Weg über eine zu bestimmende Rou¬ te geplant und dargestellt, welcher im Kartenmaterial hinter¬ legt ist und mittels eines Routenalgorithmus ausgewählt wird. Ein erster Nachteil einer Verwendung eines Gebäudeplans ent¬ steht bereits durch einen notwendigen rechentechnischen Auf¬ wand zur Speicherung und Auswertung dieses Gebäudeplans. Die¬ ser wird nämlich entweder auf das mobile Endgerät übertragen, woraufhin ein hoher Speicher- und Prozessorleistungsbedarf zur Wegefindung auf diesem mobilen Endgerät entsteht.
Alternativ wird die Wegefindung auf einem zentralen System durchgeführt. Hierzu sind eine einmalige Übermittlung des ge¬ wünschten Ziels sowie eine laufende Übermittlung der gegen¬ wärtigen Position durch das mobile Endgerät erforderlich. Der Routenalgorithmus wird am zentralen System durchgeführt, wel¬ ches aktuelle Routenanweisungen und eventuell auch aktuelle Kartendarstellungen des Gebäudeplans an das mobile Endgerät sendet. Neben einem Nachteile eines erhöhten Datenübertra¬ gungsaufkommens birgt diese Variante vor allem die Gefahr, dass die für die Routenberechnung ausgetauschten Daten nicht vor unberechtigtem Zugriff geschützt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zur Wegfindung in zumindest teilweise abgeschlossenen Bereichen anzugeben, wel¬ che ohne eine genaue Positionsbestimmung und ohne Verwendung eines ressourcenintensiven Gebäudeplans zu realisieren ist.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Wegfindung eines Benutzers in einem in eine Mehrzahl von vordefinierten Zonen aufgeteilten Areal vorgeschlagen, wobei eine Mehrzahl von Zonen des Areals eine auf einem hierarchischen Nummernplan basierende Zonennumme- rierung aufweisen. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht fol¬ gende ohne Beachtung der dargestellten Reihenfolge durchführ¬ bare Verfahrensschritte vor:
In einem ersten Schritt a) erfolgt eine Erfassung einer Annä¬ herung eines dem Benutzer zugeordneten mobilen Endgeräts an einen Navigationspunkt. Die Erfassung einer Annäherung bedeu¬ tet insbesondere, dass keine Positionsbestimmung zur Durch¬ führung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich ist. Eine Erfassung einer Annäherung bedeutet stattdessen ledig¬ lich, die Anwesenheit des mobilen Endgeräts im Funkbereich des Navigationspunkts zu registrieren. Die Erfassung der An¬ näherung erfolgt durch das mobile Endgerät und/oder durch den de Navigationspunkt. Die Anwesenheit im Funkbereich ist unter Anwendung geläufiger drahtloser Kommunikationstechniken gleichbedeutend mit einem Sichtkontakt des Benutzers mit dem Navigationspunkt .
In einem weiteren Schritt b) erfolgt ein Auslesen einer im mobilen Endgerät vorgehaltenen Zielzonennummer. Die Zielzo¬ nennummer ist wie die allgemeine Zonennummerierung nach einem hierarchischen Nummernplan organisiert, gemäß dem benachbarte Zonen z.B. in aufsteigender Reihenfolge nummeriert sind.
In einem weiteren Schritt c) erfolgt eine Übertragung mindes¬ tens einer Wegedatenkennung vom Navigationspunkt an das mobi-
le Endgerät, wobei Wegedatenkennungen einer spezifischen Zo¬ nennummer oder einem Zonennummernbereich zugeordnet sind.
In einem weiteren Schritt d) erfolgt eine Auswahl einer Wege- datenkennung, deren Zonennummer mit der Zielzonennummer über¬ einstimmt oder deren Zonennummernbereich die Zielzonennummer umfasst. Die Auswahl einer Wegedatenkennung nach dieser Vor¬ gabe folgt einer Teilstreckenvermittlung nach dem Prinzip ei¬ nes Next-Hop-Forwarding in Routing-Protokollen. Bei einer derartigen Paketvermittlung kennt ein Paketvermittler nicht den kompletten Weg bis zum Ziel des Datenpaketes, sondern nur die Strecke bis zur nächsten Zwischenstation bzw. »Next Hop«. In analoger Anwendung dieses Prinzips wird mit dem erfin¬ dungsgemäßen Verfahren eine Zielzonennummer dahingehend über¬ prüft, ob bereits eine spezifische Zonennummer vorliegt, wel¬ che mit der Zielzonennummer übereinstimmt. Dieser Fall tritt üblicherweise erst dann ein, wenn der zu führende Benutzer bereits kurz vor dem gewünschten Ziel steht. Ein dortiger Na¬ vigationspunkt hält dann beispielsweise neben weiteren Zonen¬ nummern und Zonennummernbereichen auch eine spezifische Zo¬ nennummer für die unmittelbar benachbarten Ziele vor. Wenn der zu führende Benutzer hingegen noch nicht in der Nähe sei¬ nes Ziels ist, liegt im Allgemeinen noch keine spezifische Zonennummer vor, welche mit der Zielzonennummer überein¬ stimmt. Aufgrund dessen wird anhand verfügbarer unspezifi¬ scher Zonennummernbereichs überprüft, in welchem der vorge¬ haltenen Zonennummernbereichen die Zielzonennummer liegt. Für einen solchen Zonennummernbereich wird die zugehörige Wegeda¬ tenkennung ausgewählt, welcher einer Wegbeschreibung zum nächsten Navigationspunkt zugeordnet ist. In Analogie zur Teilstreckenvermittlung erfolgt also am aktuellen Navigati¬ onspunkt ein Next-Hop-Forwarding des Benutzers zu einem auf einem Weg des Benutzers folgenden Navigationspunkt.
In einem weiteren Schritt e) erfolgt ein Aufruf einer der We¬ gedatenkennung zugeordneten Wegbeschreibung. Die Wegbeschrei¬ bung enthält spezifische Anweisungen an den Benutzer mit dem Ziel einer Wegefindung. Derlei spezifische Anweisungen liegen
vorzugsweise in sprachlicher Form vor und berücksichtigen konkrete räumliche Merkmale in der Umgebung des aktuellen Na¬ vigationspunkts. Ein Beispiel für eine sprachliche Wegbe¬ schreibung wäre: »Betreten Sie durch die blaue Tür zu Ihrer Rechten den Gang in Richtung des benachbarten Gebäudes«.
In einem weiteren Schritt f) erfolgt eine Ausgabe der Wegbe¬ schreibung, beispielsweise und/oder in bildlicher in sprach¬ licher Form, am mobilen Endgerät. Eine alternative oder zu- sätzliche bildliche Darstellung umfasst beispielsweise belie¬ bige Piktogramme zur Navigationsdarstellung, z.B. Richtungs¬ pfeile, Richtungsdarstellungen nach Art eines Kompasses, Fortschrittsindikatoren, welche eine Distanz zum Ziel bild¬ lich darstellen usw.
Zur Reihenfolge der Verfahrensschritte ist anzumerken, dass lediglich Schritt a) als Beginn des Verfahrens konstituierend ist, während insbesondere die Verfahrensschritte c) und d) auch in umgekehrter Reihenfolge durchführbar sind. So kann z.B. gemäß einer ersten Ausführungsform zunächst eine Über¬ tragung der Wegedatenkennung vom Navigationspunkt an das mo¬ bile Endgerät gemäß Schritt c) erfolgen, woraufhin am Endge¬ rät eine Auswahl einer Wegedatenkennung gemäß Schritt d) er¬ folgt. Gemäß einer zweiten Ausführungsform kann jedoch auch zunächst eine Auswahl einer Wegedatenkennung gemäß Schritt d) erfolgen, wobei die Auswahl in dieser zweiten Ausführungsform in abweichender Weise zur ersten Ausführungsform durch den Navigationspunkt erfolgt. Erst nach Auswahl einer oder auch mehrere Wegedatenkennungen werden diese gemäß Schritt c) vom Navigationspunkt an das mobile Endgerät übertragen.
Die vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren zur Wegfin- dung in einem Gebäude, wobei ein Benutzer eines mobilen End¬ geräts mittels mehrerer im Gebäude angebrachter Navigations- punkte einen Weg zu einem gewünschten Ziel im Gebäude be¬ stimmt .
Die Erfindung zeichnet sich im Gegensatz zu derzeitigen
Indoor-Navigationssystemen insbesondere dadurch aus, dass die erfindungsgemäße Wegfindung keine Positionsbestimmung des mo¬ bilen Endgeräts erfordert. Die Erfindung benötigt in vorteil¬ hafter Weise auch keinen Gebäudeplan, mit dessen Berücksich¬ tigung eine Route aus einer gegenwärtigen Position des mobi¬ len Endgeräts und einem festzulegenden Ziel in herkömmlich bekannten Indoor-Navigationssystemen unter Anwendung üblicher Routenalgorithmen errechnet werden muss.
Im Gegensatz zu diesen herkömmlichen Verfahren geht die Er¬ findung bei einer Lösung zur Wegfindung unter Verzicht auf die beiden oben genannten ressourcenintensiven Maßnahmen von einem anderen Denkansatz aus, nämlich dem Paradigma ortskun¬ diger Personen, die ein Fußgänger auf dem Weg zu seinem Ziel befragt. Beispielsweise geben Museumswärter einem Museumsbe¬ sucher Auskunft über eine einzuschlagende Richtung auf seinem Weg zu einem gewünschten Ausstellungsraum. Auf dem Weg zum gewünschten Ausstellungsraum erhält der Museumsbesucher wei¬ terführende Wegbeschreibungen von weiteren Museumswärtern, die der Museumsbesucher auf seinem Weg antrifft.
Die erfinderische Motivation, einen Museumswärter in einem Navigationspunkt nachzubilden, wird begleitet von einer auf einem hierarchischen Nummernplan basierenden Zonennummerie- rung. Ein hierarchisch aufgebauter Nummernplan umfasst eine Klasseneinteilung, die mit zunehmender Stellenzahl
feiner wird. Die jeweils gröbere Klasse muss bekannt sein, um die Bedeutung der nächst feineren Klasse zuordnen zu können. Übertragen auf die erfindungsgemäß verwendete Zonennummerie- rung sieht diese z.B. eine Anzahl von Ziffernstellen zur Kennzeichnung einer Gebäudenummer, gefolgt von Ziffernstellen zur Kennzeichnung einer Geschossnummer und weiterhin gefolgt von Ziffernstellen zur Kennzeichnung einer Raumnummer vor. Ein solcher hierarchisch aufgebauter Nummernplan zur Zonen- nummerierung oder Raumnummerierung ist im Übrigen bei Gebäu¬ dekomplexen ohnehin gängige Praxis, so dass die erfindungsge¬ mäße Verwendung keinen Mehraufwand bedeutet. Beispielsweise
besteht die Raumnummerierung bei Hotels mit lediglich einem Gebäudekomplex üblicherweise aus einer mehrstelligen Zahl, bei der die erste Ziffer das Stockwerk angibt, gefolgt von einer Anzahl an Ziffern mit einer aufsteigenden Raumnummerie¬ rung. Die vorgesehene Anzahl an Ziffern zur fortlaufenden Raumnummerierung ist je nach Umfang des Hotels zwei-, drei¬ stellig oder höher. Eine Zimmernummer von 412 entspricht da¬ bei der Zimmernummer 12 im 4. Stock. Bei größeren Arealen wie z.B. einem Firmengelände ist ein Nummernplan vorgesehen sein, welcher eine Gebäudenummer, oder, allgemeiner: Gebäudekenn¬ zeichnung umfasst. Statt Nummern können alternativ auch Buch¬ staben zum Einsatz kommen. Eine Raumnummer 31.211 bedeutet dann beispielsweise Gebäude 31, zweites Geschoss, Raum 11. In verallgemeinernder Weise wird im Folgenden auch von einem in mehrere Zonen unterteilten Areal gesprochen, wobei das Areal im obigen Beispiel dem Hotel und eine Zone einem Hotelzimmer in diesem Hotel entspricht.
Mit dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Prinzip einer Teilstreckenvermittlung erfolgt eine Wegbeschreibung bei ei¬ ner gegebenen Zielzonennummer dahingehend, dass in den Navi¬ gationspunkten auch Wegbeschreibungen vorgehalten werden, welche einem Zonennummernbereich zugeordnet sind.
Ein solcher Zonennummernbereich für die oben genannten Raum¬ nummer 31.211 als Zielzonennummer wäre beispielsweise 31.2* für den Fall, in dem sich der Benutzer vor einem Navigations¬ punkt im zweiten Geschoss des Gebäudes 31 befindet. Der
Asterisk (*) entspricht dabei einem Platzhalter oder Wildcard für alle im Zonennummernbereich 31.2* enthaltenen Zonennum¬ mern. Für das soweit im aktuellen zweiten Geschoss befindli¬ che Ziel können aber noch spezifischere Zonennummernbereiche vorliegen, beispielsweise ein Zonennummernbereich 31.2* (1- 99) oder ein Zonennummernbereich 31.2* (9-15, ungerade Zahl). Mit der vorgenannten Notation 31.2* (1-100) ist ein Zonennum¬ mernbereich zu verstehen, welcher bei der Zonennummer 31.201 beginnt und mit der Zonennummer 31.299 endet. Mit der vorge¬ nannten Notation 31.2* (9-15, ungerade Zahl) ist ein Zonen-
nummernbereich zu verstehen, welcher bei der Zonennummer 31.209 beginnt und mit der Zonennummer 31.215 endet und in diesem Bereich nur ungerade Zahlen für die beiden letzten Ziffern enthalten sind. Mit anderen Worten umfasst der letzt¬ genannte Zonennummernbereich 31.2* (9-15, ungerade Zahl) die Zonennummern 31.009, 31.011, 31.013. Der letztgenannte Zonen¬ nummernbereich 31.2* (9-15, ungerade Zahl) ist hier am spezi¬ fischsten für die gegebene Zielzonennummer 31.211, so dass in einer Ausgestaltung der Erfindung eine diesem Zonennummernbe¬ reich zugeordnete Wegedatenkennung und eine dieser Wegedaten- kennung zugordnete Wegbeschreibung ausgewählt wird.
Ein Zonennummernbereich wird also beispielsweise derart ge¬ bildet, indem eine an einer Ziffernstelle in allen Zonennum¬ mern übereinstimmende Ziffer an der entsprechenden Ziffern¬ stelle des Zonennummernbereichs eingetragen wird und indem für eine sich in mindestens einer Ziffernstelle von anderen Zonennummern unterscheidenden Ziffer an der entsprechenden Ziffernstelle des Zonennummernbereichs ein Platzhalter bzw. Wildcard eingetragen wird. Weiterhin können rechentechnisch bearbeitbare Charakterisierungen wie »ungerade Zahl« zur Cha- raktersierung des Zonennummernbereichs hinzugefügt sein.
Für den Fall, in dem sich der Benutzer vor einem Navigations¬ punkt in einem anderen Gebäude mit der Nummer 32 befindet, wäre ein anderer Zonennummernbereich für die Zielzonennummer auszuwählen, beispielsweise 31.*. Das im Gebäude 31 befindli¬ che Ziel befindet sich also zunächst außerhalb des aktuellen Gebäudes 32, so dass die Wegeführung zunächst zum Ausgang im Erdgeschoss des aktuellen Gebäudes 32 erfolgen muss. Eine dem Zonennummernbereich 31.* zugeordnete Wegedatenkennung und ei¬ ne dieser Wegedatenkennung zugordnete Wegbeschreibung würde den Benutzer entsprechend zunächst zum Ausgang des Gebäudes 32 als »Next Hop« führen. An dieser Stelle sei betont, dass Zonennummernbereiche und insbesondere zugeordnete Wegbe¬ schreibungen im Allgemeinen spezifisch für jeden Navigations¬ punkt zu definieren sind. Lediglich für weiter entfernte Zie¬ le wie der genannte Zonennummernbereich 31.* führt für alle
Navigationspunkte im Gebäude 32 zu einer Wegbeschreibung zum Ausgang im Erdgeschoss des aktuellen Gebäudes 32.
Die erfindungsgemäßen Mittel können in vorteilhafter Weise ohne Kommunikation mit einem Server verwirklicht werden. Auch das mobile Endgerät muss gegenüber den Navigationspunkten nicht das Ziel des Benutzers offenbaren. Die Erfindung schützt also die Privatsphäre des Benutzers.
Der zu navigierende Benutzer erhält jederzeit alle Informati¬ onen, die er auch erhalten könnte, wenn er an zahlreichen Or¬ ten angebrachte Orientierungstafeln studieren würde; mit den Mitteln der Erfindung allerdings ohne eine ästhetische Beein¬ trächtigung des Areals in Folge zahlreicher Orientierungsta¬ feln, und insbesondere ohne sich durch alle möglichen Ziele durchlesen zu müssen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiterhin durch einen Navigationspunkt mit den Merkmalen des unabhängi¬ gen Patentanspruchs 12 gelöst. Der Navigationspunkt zur um- fasst
eine drahtlose Schnittstelle, welche eingerichtet ist zur Datenübertragung an ein dem Benutzer zugeordnetes mobiles Endgerät ;
- eine Speichereinheit zur Speicherung einer Mehrzahl von Zo¬ nennummer und/oder Zonennummernbereichen sowie einer jeweili¬ gen Zonennummer oder einem jeweiligen Zonennummernbereich zu¬ geordneten Wegedatenkennung;
- eine Übertragungseinheit zur Übertragung mindestens eines einer Zonennummer oder Zonennummernbereich zugeordneten Wege¬ datenkennung über die drahtlose Schnittstelle an das mobile Endgerät .
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiterhin durch WegeleitSystem zur Unterstützung einer Wegfindung eines Benutzers gelöst. Das WegeleitSystem umfasst
ein in eine Mehrzahl von vordefinierten Zonen aufgeteil¬ tes Areal, wobei eine Mehrzahl von Zonen des Areals eine auf einem hierarchischen Nummernplan basierende Zonennummerierung aufweisen;
eine Mehrzahl von im Areal installierten Navigations¬ punkten gemäß einem der vorgenannten Patentansprüche 12 bis 14;
mindestens ein mobiles Endgerät, auf dem ein Computer¬ programm zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der vorgenannten Patentansprüche 1 bis 11 zur Ausführung gebracht wird .
Das erfindungsgemäße WegeleitSystem lässt sich insbesondere vorteilhaft anwenden von Betreibern von Flughäfen und Bahnhö¬ fen, Betreibern von Kaufhäusern und Shopping-Centern, Touris¬ tikunternehmen und Hotel-Betreibern, Messebetreibern, Univer¬ sitäten, Wohnungsgesellschaften, Veranstaltern von Großereig¬ nissen, Betreibern von Museen und Bibliotheken, Behörden, Äm¬ tern oder Firmenzentralen sowie von Betreibern von Kranken¬ häusern .
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der ab¬ hängigen Ansprüche.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nach einem Auslesen der im mobilen Endgerät vorgehaltenen Zielzonennummer vorgesehen, diese an den Navigationspunkt zu übertragen. Im Navigationspunkt erfolgt eine Auswahl mindes¬ tens einer Wegedatenkennung, deren Zonennummer mit der Ziel¬ zonennummer übereinstimmt oder deren Zonennummernbereich die Zielzonennummer umfasst. Diese vorausgewählten Wegedatenken- nungen werden sodann, optional zusammen mit dem jeweils zuge¬ hörigem Zonennummernbereich oder der jeweils zughörigen Zo¬ nennummer, an das mobile Endgerät übertragen. Während gemäß der Erfindung zunächst eine Ausgestaltung naheliegt, alle im Navigationspunkt vorgehaltenen Zonennummern und Zonennummern¬ bereich samt der zugeordneten Wegedatenkennung an das mobile Endgerät zu übertragen, um dort eine Auswahl des mit der ge-
gebenen Zielzonennummer passenden Zonennummernbereichs oder Zonennummer vorzunehmen, kann es zur Beschleunigung der Über¬ tragung oder zur Vermeidung von Belegung von Speicherplatz¬ ressourcen im mobilen Endgerät vorteilhafter sein, eine Aus¬ wahl bereits im Navigationspunkt vorzunehmen. Diese soeben erläuterte Ausgestaltung der Erfindung stimmt im Übrigen weitgehend mit der oben erläuterten Ausgestaltung der Erfin¬ dung mit einer zeitlichen Durchführung des Schritts d) vor dem Schritt c) überein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens ist vorgesehen, dass die Wegedatenkennungen zugeord¬ nete Wegbeschreibungen im Navigationspunkt gespeichert sind und eine oder mehrere Wegbeschreibungen vom Navigationspunkt an das mobile Endgerät übertragen werden. Diese Ausgestaltung bietet sich für eine einfache Implementierung einer am mobi¬ len Endgerät ablaufenden Software an, welche zur Verwirkli¬ chung des WegeleitSystems und zur Kommunikation mit Navigati¬ onspunkten eingerichtet ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens ist vorgesehen, dass die den Wegedatenkennungen zu¬ geordnete Wegbeschreibungen in einer externen Datenquelle ge¬ speichert sind und eine oder mehrere Wegbeschreibungen von der externen Datenbank an das mobile Endgerät übertragen wer¬ den. Diese Ausgestaltung bietet sich für eine Implementierung an, in denen der im Navigationspunkt verfügbare Speicherplatz begrenzt ist. In dieser Ausführungsform wird beispielsweise eine Wegedatenkennung an einen Server übertragen, welcher die der Wegedatenkennung zugeordnete Wegbeschreibungen an das mo¬ bile Endgerät zurückliefert.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens ist vorgesehen, dass die den Wegedatenkennungen zu¬ geordneten Wegbeschreibungen von einer Speichereinrichtung des mobilen Endgeräts bezogen werden. Diese Ausgestaltung bietet sich für eine Implementierung an, in denen der im Na¬ vigationspunkt verfügbare Speicherplatz begrenzt ist. Diese
Ausgestaltung bietet sich für eine Implementierung der am mo¬ bilen Endgerät ablaufenden Software an, welche lokal gespei¬ cherte Wegbeschreibungen verwendet.
Die Wegedatenkennung ist entweder eine Identifikationsnummer oder, alternativ die jeweilige Zonennummer oder der jeweilige Zonennummernbereich selbst. Im letzten Fall vereinfachen sich die Schritte d) und e) des erfindungsgemäßen Verfahren auf die Schritte
d) Auswahl einer mit der Zielzonennummer übereinstimmenden Zonennummer oder eines die Zielzonennummer umfassenden Zonen- nummernbereichs ;
e) Aufruf einer der Zonennummer oder des Zonennummern- bereichs zugeordneten Wegbeschreibung;
mit ansonsten gleichbleibenden Schritten a) , b) , c) und f) .
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens ist vorgesehen, dass ein Zonennummernbereich aus meh¬ reren Zonennummern dahingehend definiert wird, dass
eine an einer Ziffernstelle in allen Zonennummern überein¬ stimmende Ziffer an der entsprechenden Ziffernstelle des Zo- nennummernbereichs eingetragen wird; und;
für eine sich in mindestens einer Ziffernstelle von anderen Zonennummern unterscheidenden Ziffer an der entsprechenden Ziffernstelle des Zonennummernbereichs eine Wildcard einge¬ tragen wird. Die oben genannte »Ziffer« ist nicht auf Nummern beschränkt, sondern kann auch Buchstaben und andere Arten von typographischen Zeichen umfassen.
Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt :
Fig. 1: eine schematische Darstellung von Funktionskompo¬ nenten eines WegeleitSystems gemäß einer Ausfüh¬ rungsform; und;
Fig. 2: eine schematische Darstellung einer Wegeführung in einem in eine Mehrzahl von vordefinierten Zonen aufgeteilten Areal, wobei eine Mehrzahl von Zonen des Areals eine auf einem hierarchischen Nummern¬ plan basierende Zonennummerierung aufweisen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung von Funktionskom- ponenten eines WegeleitSystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Auf einem mobilen Endgerät läuft eine - nicht dargestellte - Software ab, welche zur Verwirklichung des WegeleitSystems und zur Kommunikation mit Navigationspunkten eingerichtet ist. Diese Software wird in für Endgeräte übliche Weise kann als Applikation bzw. »App« installiert werden, beispielsweise wenn der Benutzer das Areal betritt, oder bei Bedarf herun¬ tergeladen werden, etwa, wenn der Benutzer sich verlaufen hat und nun Unterstützung braucht. Um einen Bezug der Applikation zu erleichtern, kann ein als Verweis auf eine Installations¬ quelle dienender QR-Code oder ein NFC-Tag an einem Orientie¬ rungsschild angebracht sein.
Das mobile Endgerät M, das in den Übertragungsbereich eines Navigationspunktes B eintritt, wird vom Navigationspunkt B erfasst. Der Navigationspunkt B verfügt über eine drahtlose Schnittstelle IF, welche gemäß einer ersten Ausführungsform zur Erfassung einer Annäherung des mobilen Endgeräts M einge¬ richtet ist.
Gemäß einer bevorzugten alternativen Ausführungsform wird die Annäherung nicht am Navigationspunkt, sondern ausschließlich am mobilen Endgerät erfasst. Der Navigationspunkt überträgt die im Folgenden näher zu beschreibenden Daten gemäß dieser Ausführungsform unabhängig von einem möglichen Kommunikati¬ onspartner, also vorzugsweise permanent, z.B. in zyklischen Wiederholungen. Diese Maßnahme gestattet eine weitere Verbes¬ serung der Privatsphäre des Benutzers, da gemäß dieser Aus¬ führungsform ein unberechtigter Zugriff, z.B. durch Manipula-
tion des Navigationspunkts oder durch Abhören des Nachrich¬ tenverkehrs zwischen Endgerät und Navigationspunkt technisch ausgeschlossen wird. Das über die drahtlose Schnittstelle verwirklichte Kommunika¬ tionsprotokoll arbeitet vorzugweise nach dem Industriestan¬ dard gemäß IEEE 802.15.1, auch bekannt als Bluetooth, insbe¬ sondere Bluetooth 4.0 oder Bluetooth Low Energy oder auch gemäß einem lokales Funknetz der IEEE-802.11-Familie, auch bekannt als WLAN oder WiFi. Ein solcher Navigationspunkt B ist in der Fachwelt auch unter der Bezeichnung Bluetooth- Emitter oder Beacon bekannt .
Die Annäherung eines mobilen Endgeräts wird gemäß der hier beschriebenen Ausführungsform vom Navigationspunkt, bei¬ spielsweise durch einen Austausch von Verbindungsnachrichten ermittelt, welche auf Seiten des mobilen Endgeräts M von ei¬ ner Softwareroutine verwaltet wird. Die Softwareroutine ist dabei der am mobilen Endgerät ablaufenden Software zugeord- net, welche zur Verwirklichung des WegeleitSystems und zur Kommunikation mit Navigationspunkten B eingerichtet ist.
Nach einer detektierten Annäherung überträgt das mobile End¬ gerät mit einer ersten Nachricht TRI die im mobilen Endgerät M vorgehaltene Zielzonennummer an den Navigationspunktes B.
Für die Datenaustausch zwischen mobilem Gerät M und Navigati¬ onspunktes B gibt es zwei Möglichkeiten. Vorzugsweise teilt der Navigationspunkt B dem mobilen Endgerät M alle Wegedaten- kennungen und zugehörige Wegbeschreibungen mit, woraufhin das mobile Endgerät die passende Wegedatenkennung auswählt. Wenn allerdings sehr viele Wegedatenkennungen und zugehörige Weg¬ beschreibungen auf einem Navigationspunkt B gibt, kann es sinnvoller sein, wenn das mobile Endgerät M dem Navigations- punkt B zunächst die Zielzonennummer mitteilt, und der Navi¬ gationspunkt B nur die passende Wegbeschreibung zurücklie¬ fert. Diese letztgenannte Ausführungsform wird im Folgenden erläutert .
In einer Speichereinheit ME des Navigationspunkts B ist eine Mehrzahl von Zonennummern und/oder Zonennummernbereiche sowie einer jeweiligen Zonennummer oder einem jeweiligen Zonen- nummernbereich zugeordneten Wegedatenkennung gespeichert.
In einer - nicht dargestellten - Verarbeitungseinheit des mobilen Endgeräts M erfolgt eine Auswahl einer Wegedatenken¬ nung, deren Zonennummer mit der Zielzonennummer übereinstimmt oder deren Zonennummernbereich die Zielzonennummer umfasst. Eine Auswahl oder zumindest eine Vorauswahl einer oder mehre¬ re Wegedatenkennungen, deren Zonennummer mit der Zielzonen¬ nummer übereinstimmt oder deren Zonennummernbereich die Ziel¬ zonennummer umfassen erfolgt in dieser Ausgestaltung also durch den Navigationspunkt B.
Zur Vermeidung umfangreicher Speicherressourcen im Navigati¬ onspunkts B kann, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, vorgesehen sein, dass die einer jeweiligen Wegedatenkennung zugeordnete Wegbeschreibung von einer externen Datenquelle R bezogen wird. Hierzu sendet der Navigationspunkts B über die drahtlose Schnittstelle IF oder über eine alternative
nicht dargestellte - drahtgebundene Datenverbindung eine entsprechende, die Wegedatenkennung enthaltende dritte Anfor¬ derungsnachricht TR3, welche von der externen Datenquelle R mit einer die gewünschten Wegbeschreibungen enthaltenden vierten Nachricht TR4 beantwortet wird.
Zur Vermeidung umfangreicher Speicherressourcen im Navigati¬ onspunkts B kann, gemäß einem alternativen, nicht in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel, alternativ vor¬ gesehen sein, dass die einer jeweiligen Wegedatenkennung zu¬ geordnete Wegbeschreibung von einer externen Datenquelle R bezogen wird, indem das mobile Endgeräts M eine die Wegeda¬ tenkennung enthaltende - nicht dargestellte - Anforderungs¬ nachricht an die externe Datenquelle R sendet, welche von der externen Datenquelle R mit einer die gewünschten Wegbeschrei-
bungen enthaltenden - nicht dargestellten - Nachricht an das mobile Endgerät M gesendet und beantwortet wird.
In einer Übertragungseinheit TR wird eine Übertragung mindes¬ tens eines einer Zonennummer oder einem Zonennummernbereich zugeordneten Wegedatenkennung in Form einer zweiten Übertra¬ gungsnachricht TR2 erzeugt und über die drahtlose Schnitt¬ stelle IF an das mobile Endgerät M gesandt.
Die drahtlose Schnittstelle IF des Navigationspunkts B dient auch als Schnittstelle mit einem verbindbaren Rechnersystem, welches zur Editierung und Überarbeitung von Zonennummern, Zonennummernbereichen, Wegedatenkennungen und/oder Wegbe¬ schreibungen am Navigationspunkt B dient.
Im Folgenden werden weitere Ausführungsformen erläutert, de¬ ren Merkmale zwanglos auch einzeln oder in Kombination für eine technische Realsierung gewählt werden können.
Es gibt zusammenfassend einige Alternativen hinsichtlich der Speicherorte der Daten:
Gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform erfolgt eine Speicherung der Wegbeschreibungen nicht in den Navigati¬ onspunkten B selbst, sondern auf einem Server; auf dem Na¬ vigationspunkt B ist lediglich eine Wegedatenkennung bzw. Identifikationsnummer gespeichert, die auf dem Server mit den passenden Wegbeschreibungen assoziiert wird;
Gemäß einer alternativen Ausführungsform erfolgt eine Speicherung der Wegbeschreibungen nicht in den Navigati¬ onspunkten B selbst, sondern auf einem Server; im Naviga¬ tionspunkt B ist lediglich eine Angabe der logischen Posi¬ tion vorgehalten (z.B. Gebäude 31, 2. Flur, Zentralbe¬ reich) ; auf dem Server wird dazu die passende Wegbeschrei¬ bung abgerufen;
Gemäß einer alternativen Ausführungsform erfolgt eine Speicherung der Wegbeschreibungen nicht in den Navigati-
onspunkten B selbst, sondern auf dem mobilen Endgerät M; auf dem Navigationspunkt B ist lediglich eine Identifika¬ tionsnummer, die auf dem mobilen Endgerät M mit den pas¬ senden Wegbeschreibungen assoziiert wird. Das mobile End¬ gerät M wiederum bezieht die Wegbeschreibungen und Identi¬ fikationsnummern in einer Lieferung von einem Server, z.B, wenn die Person Benutzer das Areal betritt;
Gemäß einer alternativen Ausführungsform erfolgt eine Speicherung der Wegbeschreibungen nicht in den Navigati¬ onspunkten B selbst, sondern auf dem mobilen Endgerät M; im Navigationspunkt B ist lediglich eine Angabe der logi¬ schen Position vorgehalten (z.B. Gebäude 31, 2. Flur, Zentralbereich) ; Das mobile Endgerät M ruft dazu die pas¬ sende Wegbeschreibung ab. Das mobile Endgerät M wiederum bezieht die Wegbeschreibungen und logischen Positionen in einer Lieferung von einem Server, z.B. wenn die Person Be¬ nutzer das Areal betritt.
Im Folgenden werden weitere alternative Ausführungsformen hinsichtlich der Organisation der durch die Navigationspunkte B vermittelten Inhalte skizziert:
Navigationspunkte B, die ihre Wegbeschreibungen dynamisch ändern können, weil z.B. ein bestimmter Weg gesperrt ist; Navigationspunkte B, die ihre Wegbeschreibungen dynamisch ändern können, weil sich ihre aktuelle Position ändert, z.B. ein Navigationspunkt B in einem Fahrstuhl oder in ei¬ nem Zugwaggon;
Ein mobiles System zur Programmierung der Navigationspunk¬ te B, etwa auf einem Tablet-PC. Hierzu inspiziert ein Ser¬ vicetechniker regelmäßig Navigationspunkte B im Areal und editiert, überprüft bzw. aktualisiert die gespeicherten Wegbeschreibungen;
- Ein serverbasiertes System zur Programmierung der Naviga¬ tionspunkte B: Die Navigationspunkte B sind mit einem Ser¬ ver vernetzt und werden von diesem Server aus mit neuen Wegbeschreibungen versehen. Ein Servicetechniker überprüft
und aktualisiert von seinem Arbeitsplatz aus die gespei¬ cherten Wegbeschreibungen.
- Ein serverbasiertes System zur Programmierung der Naviga¬ tionspunkte B, wobei ein Server die aktuellen Wegbeschrei¬ bungen der Navigationspunkte B selbständig berechnet und aktualisiert .
Ein serverbasiertes oder Endgerät-basiertes System, das die Informationen aller Navigationspunkte B kennt (und sie ggf. programmiert) . Dieses System kann vom Benutzer ver¬ wendet werden, um zum Anfang einer Navigationsaufgabe eine Übersicht über den gesamten Weg zum Ziel zu bekommen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden Navigationspunkte B vorzugsweise an Orten angebracht, wo auch klassische Schil¬ der zur Orientierung im Areal vorgesehen sind. Darüber hinaus können manche Navigationspunkte B mit einem großen Display versehen werden und damit selbst zu Orientierungsschildern werden, so dass das System auch für Personen ohne passendes mobiles Gerät benutzbar wird. In der Variante, wo diese Navi¬ gationspunkte B mit einem zentralen Server verbunden sind, erlaubt diese Ausgestaltung, die Orientierungsschilder im Areal dynamisch zu programmieren.
Fig. 2 zeigt einen Grundriss eines Areals BLD . Das Areal ist im gezeigten Fall ein U-förmiges Gebäude BLD, bestehend aus einem links dargestellten Flügel bzw. Gebäudeteil 1 und einem rechts dargestellten Gebäudeteil 2. Der Grundriss zeigt das zweite Geschoss des Gebäudes. Jeder Raum des dargestellten Grundrisses ist mit einer Raumnummer bzw. Zonennummer 2.101, 2.102, 2.103, 2.104, 2.105, 2.106, 2.201, 2.202, 2.203, 2.204, 2.205, 2.206 versehen. Entsprechend einer hierarchi¬ schen Nummerierung beginnen die dargestellten Zonennummern mit der Nummer des Geschosses »2«, gefolgt von einem Punkt ».«, wiederum gefolgt von einer Gebäudeteilnummer »1« oder »2« und schließlich gefolgt von einer zweistelligen Raumnum¬ mer »01«...»06«, welche in jedem Flügel links oben mit einer Eins bzw. »01« beginnt und auf der gegenüberliegenden Seite jeweils inkrementiert wird, so dass im rechten Bereich des
jeweiligen Flugeis jeweils gerade Raumnummern, im linken Be¬ reich des jeweiligen Flügels jeweils ungerade Raumnummern Be¬ standteil der Zonennummer sind. Die beiden Flügel sind im un¬ teren Teil des Gebäudes BLD durch eine Halle mit einer Durch¬ gangstür verbunden. Am Ende des ersten linken Flügels ist ein Aufzug LFT vorgesehen, am Ende des zweiten rechten Flügels ein Treppenhaus STR. Im gesamten Areal BLD ist eine Vielzahl von Navigationspunkten vorgesehen, von denen in Fig. 2 ledig¬ lich drei Navigationspunkte B1,B2,B3 dargestellt sind.
Im Folgenden wird nun davon ausgegangen, dass ein Benutzer auf einer Route RT vom Treppenhaus des zweiten rechten Flü¬ gels einen Raum mit der Zonennummer 2.103 erreichen möchte. Die Route RT führt wie in der Zeichnung dargestellt durch den zweiten rechten Flügel nach unten, zweigt in der Zeichnung nach links (aus Sicht des Benutzers: nach rechts) durch die Halle mit der Durchgangstür und führt im ersten linken Flügel nach oben (aus Sicht des Benutzers: nach rechts) .
Beim Verlassen der Treppe STR wird im Wirkungsbereich des ersten Navigationspunkts Bl eine Annäherung eines dem Benut¬ zer zugeordneten mobilen Endgeräts erfasst. Die im mobilen Endgerät vorgehaltene Zielzonennummer 2.103 wird im mobilen Endgerät ausgelesen, in diesem Ausführungsbeispiel jedoch nicht notwendigerweise an den Navigationspunkts Bl übertra¬ gen. Aufgrund der erfassten Annäherung übermittelt der Navi¬ gationspunkt Bl nun eine Mehrzahl von einer Zonennummer oder einem Zonennummernbereich zugeordneten Wegedatenkennungen in¬ klusive einer der jeweiligen Wegedatenkennung zugeordneten Wegbeschreibung an das mobile Endgerät. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl möglicher Wegedatenkennungen.
Wege¬
ZonennummernZonendaten- Wegbeschreibung
bereich nummer
kennung
»zurück zur Treppe und ab¬
Wl 1. * - wärts in das 1. Geschoss gehen«
»zurück zur Treppe und
W2 3.* - aufwärts in das 3. Ge- schoss gehen«
W3 2.2* (ungerade) - »Geradeaus im Gang, Ziel befindet sich rechts«
»Geradeaus im Gang, Ziel
W4 2.2* (gerade) - befindet sich links«
»Geradeaus im Gang, am Ende des Ganges rechts ab¬
W5 2.1* - biegen, durch die Flügeltür, dann rechts abbiegen in den Gang«
»Geradeaus im Gang, dann
W6 - 2.201 in den ersten Raum auf der rechten Seite«
Die im Endgerät vorgehaltene Zielzonennummer 2.103 wird mit allen empfangenen Daten vergleichen. Ausschließlich der der Wegedatenkennung W5 zugeordnete Zonennummernbereich »2.1*« umfasst die Zielzonennummer 2.103, es gibt auch keinen spezi¬ fischeren bzw. engeren Zonennummernbereich. Die Wegedatenken¬ nung W5 wird ausgewählt und die dieser Wegedatenkennung W5 zugeordnete Wegbeschreibung »Geradeaus im Gang, am Ende des Ganges rechts abbiegen, durch die Flügeltür, dann rechts ab¬ biegen in den Gang« wird aufgerufen. Diese Wegbeschreibung wird schließlich am mobilen Endgerät des Benutzers in akusti¬ scher und/oder visueller Form ausgegeben.
Der Benutzer befolgt nun die Wegbeschreibung und geht den Gang entlang, in der Zeichnung nach unten. Am Ende des Gangs wird im Wirkungsbereich des zweiten Navigationspunkts B2 eine Annäherung des dem Benutzer zugeordneten mobilen Endgeräts erfasst. Die im mobilen Endgerät vorgehaltene Zielzonennummer 2.103 wird im ausgelesen. Aufgrund der erfassten Annäherung übermittelt der Navigationspunkt B2 eine Mehrzahl von einer Zonennummer oder einem Zonennummernbereich zugeordneten Wege- datenkennungen inklusive einer der jeweiligen Wegedatenken-
nung zugeordneten Wegbeschreibung an das mobile Endgerät. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl möglicher Wegedatenken- nungen .
Die Zielzonennummer 2.103 wird mit allen empfangenen Daten vergleichen. Ausschließlich der der Wegedatenkennung Wll zu¬ geordnete Zonennummernbereich »2.1*« umfasst die Zielzonen¬ nummer 2.103. Die Wegedatenkennung W5 wird ausgewählt und die dieser Wegedatenkennung W5 zugeordnete Wegbeschreibung »durch die Flügeltür, dann rechts abbiegen in den Gang« wird aufge¬ rufen. Diese Wegbeschreibung wird schließlich am mobilen End¬ gerät des Benutzers in akustischer und/oder visueller Form ausgegeben .
Der Benutzer befolgt nun die Wegbeschreibung und geht durch die Flügeltür. Am Anfang des Gangs wird im Wirkungsbereich
des dritten Navigationspunkts B3 eine Annäherung des dem Be¬ nutzer zugeordneten mobilen Endgeräts erfasst. Die im mobilen Endgerät vorgehaltene Zielzonennummer 2.103 wird im ausgele¬ sen. Aufgrund der erfassten Annäherung übermittelt der Navi¬ gationspunkt B3 eine Mehrzahl von einer Zonennummer oder ei¬ nem Zonennummernbereich zugeordneten Wegedatenkennungen in¬ klusive einer der jeweiligen Wegedatenkennung zugeordneten Wegbeschreibung an das mobile Endgerät. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl möglicher Wegedatenkennungen.
Wege¬
Zonennummern¬ Zonen¬ daten- Wegbeschreibung
bereich nummer
kennung
»in den Gang zum Aufzug
W13 1. * - gehen und abwärts in das
1. Geschoss fahren«
»in den Gang zum Aufzug
W14 3.* - gehen aufwärts in das 3.
Geschoss fahren«
»Geradeaus im Gang, Ziel
W15 2.1* (ungerade) - befindet sich links«
»Geradeaus im Gang, Ziel
W16 2.1* (gerade) - befindet sich rechts«
»durch die Flügeltür,
W17 2.2* - dann links abbiegen in den Gang«
»Geradeaus im Gang, dann
W18 - 2.105 in den ersten Raum auf der linken Seite«
»Geradeaus im Gang, dann
W19 - 2.106 in den ersten Raum auf der rechten Seite«
»Geradeaus im Gang, dann
W20 - 2.103 in den zweiten Raum auf der linken Seite«
Die Zielzonennummer 2.103 wird mit allen empfangenen Daten vergleichen. Der der Wegedatenkennung W15 zugeordnete Zonen- nummernbereich »2.1* (ungerade)« umfasst zwar die Zielzonen¬ nummer 2.103, ohne dass es noch einen spezifischeren Zonen- nummernbereich gäbe. Allerdings liegt eine Wegedatenkennung W20 vor, deren Zonennummer 2.103 mit der Zielzonennummer 2.103 übereinstimmt. Die Wegedatenkennung W20 wird ausgewählt und die dieser Wegedatenkennung W20 zugeordnete Wegbeschrei¬ bung »Geradeaus im Gang, dann in den zweiten Raum auf der linken Seite« wird aufgerufen. Diese Wegbeschreibung wird schließlich am mobilen Endgerät des Benutzers in akustischer und/oder visueller Form ausgegeben.
Während der Benutzer durch das Areal geht, werden vom mobilen Endgerät automatisch aktuelle Teilwegbeschreibung vom jeweils nächsten Navigationspunkt bezogen und dem Benutzer angezeigt. Der Benutzer muss mit dem WegeleitSystem in vorteilhafter Weise also nicht ständig interagieren . Es reicht ein kurzer bedarfsweiser Blick auf das Display des mobilen Endgeräts.
Die oben erläuterten Tabelle der Wegedatenkennungen zugeord¬ neten Einträge können im Übrigen auch durch Einträge, also zusätzliche Wegedatenkennungen mit zugehörigen Wegbeschrei¬ bungen, erweitert werden, welche auf die spezifischen Bedürf¬ nisse eine Benutzers eingehen, Beispielsweise kann auch eine Wegbeschreibung enthalten sein, welche trotz eines Umwegs zum Aufzug statt zur Treppe führt. Diese Wegedatenkennung kann mit einem Kenner »barrierefrei« versehen sein. Ein behinder¬ ter Benutzer kann in Optionen seiner auf seinem mobilen End¬ gerät ablaufenden Software eine entsprechende Markierung set¬ zen, um eine Auswahl einer barrierefreien Wegedatenkennung zu veranlassen. Eine ähnliche Markierung »Weg im freien außer¬ halb eines Gebäudes« kann auch bei Wegedatenkennungen vorge¬ sehen sein, bei denen der vorgeschlagene Weg im Freien ver¬ läuft. Bei einer Niederschlagswetterlage können alternative Wege vorgeschlagen werden, welche z.B. durch eine Unterkelle¬ rung eines entsprechend weitläufigeren Areals führen. Diese Niederschlagswetterlage kann beispielsweise aus einer auf dem
mobilen Endgerät vorliegenden Wetterprognose abgeleitet wer¬ den .
Die oben erläuterten Tabelle der Wegedatenkennungen zugeord¬ neten Einträge können weiterhin auch durch Einträge, also zu¬ sätzliche Wegedatenkennungen mit zugehörigen Wegbeschreibun¬ gen, erweitert werden, welche jeweils spezifischere Wegbe¬ schreibungen enthalten, wobei die spezifischeren Wegbeschrei¬ bungen in Abhängigkeit davon formuliert sind, aus welcher Richtung der Benutzer kommt. Mit anderen Worten wird die His¬ torie bereits passierter Zonennummern, z.B. im mobilen Endge¬ rät berücksichtigt, um die Richtungsangaben in Wegbeschrei¬ bungen spezifischer zu gestalten. Im obigen Beispiel könnte die beim Navigationspunkt B2 vorgehaltene Wegedatenkennung W7 um eine Wegedatenkennung W7-1 erweitert werden, um eine nach einem vorausgegangenen Passieren des Navigationspunkts Bl spezifischere Richtungsangabe anzubieten:
Der oben dargestellten zusätzlichen Wegedatenkennung W7-1 ist die Wegbeschreibung »zurück in den Gang zur Treppe und ab¬ wärts in das 1. Geschoss gehen« mit einer gegenüber der der Wegedatenkennung W7 zugeordneten Wegbeschreibung erweiterten Richtungsangabe »zurück« versehen. Die Tatsache, dass der Be-
nutzer bereits den Gang passiert hat, wird aus der z.B. am mobilen Endgerät M bekannten Tatsache abgeleitet, dass der Benutzer, der sich aktuell im Funkbereich des Navigations¬ punktes B2 befindet, vorher den Funkbereich des Navigations- punktes Bl passiert hat und folglich, z. B. aufgrund eines falsch eingeschlagenen Weges, wieder zurück durch den Gang gehen muss, um sein Ziel zu erreichen.
Die Wegbeschreibungen können des Weiteren spezifischer als oben dargestellt gestaltet werden, beispielsweise in der Form »Betreten Sie den Gang durch eine Michglastür mit der Auf¬ schrift 'Laborbereich'«.
Ergänzend zum hierarchischen Nummernplan auch weitere Infor- mation, z.B. Abteilungsbezeichnungen, hinterlegt werden. Wenn die hierarchische Modellierung der Abteilungsbezeichnungen sich gut auf die hierarchische Modellierung des Areals abbil¬ den lässt, kann diese Information weitläufig in den Navigati¬ onspunkten des Areals gespeichert werden; alternativ auch le- diglich in den Navigationspunkten in dem Gebäude, in dem sich eine jeweils referenzierte Abteilung befindet.
Die vorliegende Erfindung offenbart ein Verfahren zur Wegfin- dung in einem Gebäude, wobei ein Benutzer eines mobilen End- geräts mittels mehrerer im Gebäude angebrachter Navigations¬ punkte einen Weg zu einem gewünschten Ziel im Gebäude be¬ stimmt. Die Wegfindung erfolgt in einer Teilstreckenvermitt¬ lung nach dem Prinzip eines Next-Hop-Forwarding in Routing- Protokollen. Bei einer derartigen Paketvermittlung kennt ein Paketvermittler nicht den kompletten Weg bis zum Ziel des Da¬ tenpaketes, sondern nur die Strecke bis zur nächsten Zwi¬ schenstation bzw. »Next Hop«. Die gesammelten Wegbeschreibun¬ gen, die an jeweils einer Position für eine erfolgreiche Na¬ vigation erforderlich sind, sind kurz genug, um im Speicher eines Navigationspunkts, beispielsweise eines Bluetooth-
Beacons, erfasst werden zu können. Zur erfolgreichen Indoor- Navigation reicht eine kurze textuelle Wegbeschreibung an der jeweils nächsten Weggabelung bzw. markanten Stelle aus, um
einen Benutzer eine Wegfindung zu ermöglichen. Eine genaue Positionsbestimmung bzw. geometrische Lokalisierung ist hier zu in vorteilhafter Weise unnötig.