„Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsschützenden Überzugsschicht auf einer
Metalldispersionstrockenschicht oder auf einer Oberfläche eines um-skalierten Metallteilchen und Verwendung einer Behandlungslösung zur Durchführung eines solchen Verfahrens"
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsschützenden Überzugsschicht auf einer Metalldispersionstrockenschicht (MDTS) oder auf einer Oberfläche eines μΓη-skalierten Metallteilchen und Verwendung einer Behandlungslösung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Bei einer Metalldispersionstrockenschicht (MDTS) handelt es sich um eine kathodisch schützende Schicht, welche auf einem elektrochemisch edleren metallischen Werkstück aufgebracht werden kann. MDTS werden durch Behandlung entsprechender Werkstücke mit Metalldispersionen erhalten. Zur Herstellung solcher Metalldispersionen werden wiederum in der Regel m-skalierte Metallteilchen verwendet.
Es sind zum einen silikatische Deckbeschichtungen bekannt, welche vor allem einen passiven Korrosionsschutz bewirken, bei dem es nur durch Abdeckung der kathodisch schützenden Schicht zu einer Korrosionsminderung kommt. Diese Art von Korrosionsschutz ist lediglich bei vollständiger Abdeckung effektiv. Üblicherweise verwendete Schichtdicken von 0,5 bis 2 μιη ermöglichen jedoch keine porenfreie Abdeckung, so dass der Korrosionsschutz durch silikatische Decklacke nur sehr begrenzt ist.
BESTÄTIGUNGSKOPIE
Aus der Praxis sind Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsschützenden Überzugsschicht auf einer Oberfläche bekannt, bei denen die zu behandelnde Oberfläche in Kontakt mit einer Behandlungslösung gebracht wird.
Eine weitere Möglichkeit zur Korrosionsschutzsteigerung einer kathodisch schützenden Schicht, beschreibt der Prozess einer einstufigen Passivierung. Die WO 2011/000969 A1 offenbart ein solches Verfahren zur Korrosionsbehandlung für Oberflächen aus Zink und Zinklegierungen. Dabei wird eine wässrige Behandlungslösung von Chrom(lll)- lonen und Phosphat verwendet, welche ebenfalls Silane einer konkret definierten Art enthält. Es ist davon auszugehen, dass die Behandlungslösung mikro- oder sogar makroskopische organische Partikel enthält, welche die Standzeit des Beschichtungsbades verkürzen und/oder dass die Silane als Film auf der Oberfläche des Werkstücks zu einer Qualitätsminderung, durch die Verminderung der effektiven Diffusionssperre gegenüber Wasserdampf, Chloriden und Sauerstoff und dem Nachteil des Verklebens, vor allem bei bestimmten geometrischen Formen von Bulkwaren, führen.
Im Stand der Technik werden MDTS und Passivierung als voneinander getrennte Technologien ohne Berührungspunkte wahrgenommen. Dies gilt für die Herstellung der m-skalierter Metallteilchen (als Ausgangsstoff für MDTS) im Verhältnis zur Passivierung erst recht.
DE 196 38 176 A1 beschreibt eine chrom(VI)-freie Passivierungsschicht auf Metalloberflächen aus Zink, Cadmium, Aluminium oder Legierungen davon sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Bei der Erzeugung der Passivierungsschicht kommen Chrom(lll)-Komplexe zum Einsatz.
Bei einer herkömmlichen Passivierung wie z.B. gemäß DE 196 38 176 A1 ist ein pH- Wert der Behandlungslösung von unter 3 implizit. Dem Fachmann stand nämlich keine andere Möglichkeit zur Verfügung, das unerwünschte Ausfallen von Chrom-Ionen als Chromhydroxide zu verhindern. Ein solch niedriger pH-Wert aktiviert die Oberfläche des Metallsubstrates sehr stark, das auch nach Beendigung des Tauchens weiter reagiert. Beim Trocknen bilden sich Salze, die zum Teil Kristallwasser enthalten. Es kommt bereits nach kurzer Zeit zu Korrosionsverlusten.
Das Verfahren der EP 2 014 793 A2 zur Korrosionsbehandlung basiert auf der Verwendung einer Konversionsschicht, auf der die Überzugsschicht erzeugt wird. Auf eine Verwendung dieser Technologie zusammen mit einer MDTS wird kein Hinweis gegeben.
Eine solche Verwendung der Technologie der EP 2 014 793 A2 zusammen mit einer MDTS wäre jedoch auch technisch sinnlos. Die zur Korrosionsschutzsteigerung anschließend noch benötigte Deckbeschichtung würde durch den Eintrag von Restfeuchtigkeit stark geschädigt. Diese notwendige Deckbeschichtung würde der Oberfläche allerdings erst den erforderlichen mechanischen und chemischen Schutz verleihen.
Auf dem Gebiet der korrosionsschützenden Überzugsschichten mit Metalldispersionen ist bekannt, dass die Oberflächen der
Metallteilchen zu Phlegmatisierungszwecken mit langkettigen Fettsäuren versehen sind. Diese können je nach Trocknungstemperatur den kathodischen Korrosionsschutz als auch den Kohäsionverbund stören. Verwendetes Chrom (VI) zum Passivieren der Schicht hat den deutlichen Nachteil der toxischen Wirkung dieser Beschichtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen effektiven Korrosionsschutz auf einer Metalldispersionstrockenschicht (MDTS) oder auf einer Oberfläche eines μπι- skalierten Metallteilchens bereitzustellen. Insbesondere soll ein vielseitig anwendbares Verfahren zur Verfügung gestellt werden, welches vorzugsweise einstufig - also ohne anschließende Spülschritte und gegebenenfalls anschließenden organische oder anorganische Beschichtungen - eingesetzt werden kann. Des Weiteren soll eine Behandlungslösung für ein solches Verfahren vorgeschlagen werden ebenso wie ein Konzentrat zur Erzeugung einer solchen Behandlungslösung.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 ,die Verwendung einer Behandlungslösung gemäß Anspruch 11 , das Konzentrat gemäß Anspruch 12 und die Metalldispersionstrockenschicht bzw. das
Teilchen gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand entsprechender Unteransprüche und der hiernachfolgenden Beschreibung.
Die Erfindung geht zum einen von der Erkenntnis aus, dass die Vermeidung der in WO 2011/000969 A1 konkret beschriebenen Silane in der Behandlungslösung auch deren Eintrag in die zu erzeugende Überzugsschicht verhindert. Es wurde erkannt, dass Silane dieser Art zu Poren und Fehlstellen in der Überzugsschicht zu Mikrorissen führen können und damit die Qualität der zu erzeugenden Überzugsschicht mindern. Dadurch dass auf den Einsatz von Silanen der WO 201 1/000969 A1 verzichtet wird, ist die getrocknete korrosionsschützende Überzugsschicht homogener aufgebaut und hemmt durch verbesserte Barrierewirkung im gesteigerten Maße die Diffusion angreifender Agenzien.
Es hat sich gezeigt, dass die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte korrosionsschützende Überzugsschicht im getrockneten Zustand eine geringe
Rücklösung in wässrigen Medien aufweist. Ferner zeigt sie ein überraschend hohes Maß an Flexibilität, was Risse und Brüche bei mechanischer Belastung der Oberfläche vermeidet. Überraschenderweise können erfindungsgemäß Nachteile der herkömmlichen Passivierungsverfahren vermieden werden, nämlich dass während der Trocknung keine ausreichenden versiegenden Eigenschaften erzielt werden und somit die (Kristallwasser enthaltenden) Salze den Korrosionsschutz stark mindern und eventuelle nachfolgende lösemittelbasierte Beschichtungsmedien verunreinigen und irreversibel schädigen. Vielmehr kann erfindungsgemäß eine versiegelnde Schicht erzielt werden, die nachgeschaltete Spülschritte entbehrlich macht, womit ein ausgezeichneter Korrosionsschutz erzielt werden kann und negative Einflüsse auf nachfolgende Beschichtungsmedien, insbesondere ein Wassereintrag in lösemittelhaltige Beschichtungsmedien, vermieden werden können.
Die erfindungsgemäß aufgebrachte korrosionsschützende Überzugsschicht vereint in sich die Funktonalitäten einer chrom(lll)-ionenhaltigen Passivierungsschicht und einer hochwertigen Versiegelungsschicht. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Passivierung und Versiegelung in einem Behandlungsschritt. Der Korrosionsschutz wird sowohl aktiv durch Verschiebung des elektrochemischen Potentials als auch durch Ausbildung einer hochwertigen Barriereschicht gesteigert.
Es hat sich gezeigt, dass die Optik der behandelten Oberfläche sich während lang andauernder korrosiver Belastung nicht oder nur in geringem Maße ändert.
Da Silane, insbesondere die der WO 2011/000969 A1 im neutralen oder alkalischen pH-Bereich eine starke Neigung zur Koagulation zeigen, wird die Lagerstabilität der Behandlungslösung durch den Verzicht auf die Silane der WO 2011/000969 A1 deutlich verbessert.
Die Erfindung erlaubt zudem den Verzicht auf den Einsatz von toxischen und umweltgefährdenden Chrom(VI)-lonen.
Weiterhin ist hinsichtlich der erfindungsgemäß behandelten μηΓΐ-skalierten Metallteilchen die Standzeit der mit diesen hergestellten Metalldispersionen, die Anbindung der μίτι-skalierten Metallteilchen in der Bindermatrix und der Schichtkorrosionsverlauf verbessert.
Es hat sich ferner gezeigt, dass sich die erfindungsgemäße Behandlungslösung stabil gegenüber reibwerteinstellende Zusätze, also Schmiermittel, und andere funktionell benötigte Komponenten verhält.
Die vorliegende Erfindung erlaubt eine Passivierung von MDTS bzw. pm-skalierten Metallteilchen. Diese wäre mit herkömmlichen Passivierungsverfahren aufgrund des dortigen niedrigen pH-Werts nicht möglich, da dieser zu einer zu starken Oxidation und Auflösung der pm-skalierten Metallteilchen führen würde. Unerwarteterweise ist zudem die passivierende Wirkung trotz der kleinen Oberfläche der pm-skalierten Metallteilchen nicht so stark, dass sie sich völlig passiv verhielten und das Metallsubstrat nicht mehr effektiv vor Korrosion schützen könnten. Im Gegenteil sind die pm-skalierten Metallteilchen erfindungsgemäß noch so aktiv, dass sie einen effektiven, kathodischen Korrosionsschutz bieten.
Definitionen
Der Begriff „Metalldispersionstrockenschicht" (kurz: „MDTS") bezeichnet in der vorliegenden Erfindung eine kathodisch schützende Schicht auf einem elektrochemisch edleren Metallsubstrat, welche durch Inkontaktbringen des Metallsubstrats mit einer Metalldispersion und anschließende Trocknung erzeugt wurde. Es sind dabei auch solche Metalldispersionstrockenschichten mit umfasst, welche bereits eine oder mehrere nichtmetallische organische und/oder anorganische Beschichtungen, insbesondere eine Konversionsschicht aufweisen.
„Metalldispersion" steht im Sinne der vorliegenden Erfindung für eine Dispersion, welche pm-skalierte Metallteilchen in sphärischer und/oder lamellarer Form sowie eine organische und/oder anorganische Bindermatrix in einem wässrigen und/oder organischen Lösungsmittel enthält, wobei die pm-skalierten Metallteilchen elektrochemisch bevorzugt unedler als das mit der entsprechenden Metalldispersion zu behandelnde Metallsubstrat, vorzugsweise unedler als Stahl sind. Es ist auch denkbar, dass die Dispersion pm-skalierten Teilchen enthält, die edler als das zu behandelnde Metallsubstrat sind. In solchen Ausführungsformen ist das Mischungsverhältnis aus elektrochemisch unedleren zu elektrochemisch edleren Teilchen jedoch bevorzugt so gewählt, dass das sich einstellende Mischpotenzial der MDTS insgesamt elektrochemisch unedler als das Substrat ist.
Unter „pm-skalierten Metallteilchen" werden in der vorliegenden Erfindung kleine Teilchen verstanden, welche aus mindestens einem Metall oder Halbmetall bestehen und einen Durchmesser bzw. eine Länge im pm-Bereich, also im Bereich von unter 999 pm, bevorzugt unter 300 pm, besonders bevorzugt unter 150 pm und am meisten bevorzugt unter 75pm aufweisen. Lamellare Metallteilchen weisen dabei einen Formfaktor zur Berechnung der Dicke von 1/5 bis 1/1000, bevorzugt von 1/10 bis 1/500 und besonders bevorzugt von 1/25 bis 1/250 auf. Als Formfaktor wird dabei das Verhältnis von Länge zu Dicke der Partikel verstanden.
Eine„Behandlungslösung" im Sinne der vorliegenden Erfindung kann eine wässrige Lösung sein, d.h. eine solche, welche überwiegend Wasser als Lösungsmittel enthält. Die Behandlungslösung kann auch eine nicht-wässrige sein, also eine solche, welche überwiegend mindestens ein organisches Lösungsmittel als Lösungsmittel enthält. Vorzugsweise ist die Behandlungslösung eine wässrige Lösung. Der Anteil des Wassers am Gesamtlösungsmittel liegt vorzugsweise bei mehr als 50 Gew.-%, bevorzugt mehr als 65 Gew.-%, weiter bevorzugt mehr als 80 Gew.-% und besonders bevorzugt mehr als 90 Gew.-%. Ist die Behandlungslösung hingegen eine nicht- wässrige Lösung, so liegt der Anteil des Wassers am Gesamtlösungsmittel bei weniger als 5 Gew.-%, bevorzugt bei 1 bis 3 Gew.-%.
Unter einer„Chrom(lll)-lonenquelle" wird in der vorliegenden Erfindung mindestens eine Verbindung verstanden, welche in der Behandlungslösung Chrom(lll)-lonen, vorzugsweise in komplexierter Form freisetzt.
Der Begriff„Phosphatquelle" im Sinne der vorliegenden Erfindung steht für mindestens eine Verbindung, welche in der Behandlungslösung Phosphat freisetzt.
Eine „Zinkionenquelle" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine Verbindung, welche in der Behandlungslösung Zinkionen, vorzugsweise in komplexierter Form freisetzt.
In der vorliegenden Erfindung steht„Citratquelle" für mindestens eine Verbindung, welche in der Behandlungslösung Citrat freisetzt.
Der Begriff „Phosphat" steht in der vorliegenden Erfindung insbesondere für unprotoniertes ortho-Phosphat, einfach protoniertes ortho-Phosphat (Hydrogenphosphat) sowie zweifach protoniertes ortho-Phosphat (Dihydrogenphosphat) und ortho-Phosphorsäure.
In der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff„Citrat" insbesondere unprotoniertes, einfach protoniertes und zweifach protoniertes Citrat sowie Citronensäure.
Ein„Schmiermittel" im Sinne der vorliegenden Erfindung beschreibt eine Dispersion mikronisierter Partikel, welche den Reibungswiderstand zweier relativ sich zueinander bewegender Berührungsflächen zu reduzieren und vorzugsweise eine definierte Reibungszahl einzustellen vermag. Insbesondere hat das Schmiermittel keine verfilmenden Eigenschaften.
Der Begriff „Oberfläche" umfasst in der vorliegenden Erfindung auch solche Oberflächen aus Metall, auf die bereits eine oder mehrere nichtmetallische organische
und/ oder anorganische Beschichtungen, insbesondere eine Konversionsschicht aufgetragen wurden.
Unter„Silanen der WO 201 1/000969 A1" werden in der vorliegenden Erfindung solche Polymere verstanden, welche durch Reaktion
- eines oder mehrerer Alkoxysilane der Formel R4-xSi(OR1)x wobei die Reste R gleich oder verschieden voneinander sind und jeweils eine substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 22
Kohlenwasserstoffatomen darstellen, x gleich 1 , 2 oder 3 ist und R1 für eine substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 Kohlenwasserstoffatomen steht, und
- eines oder mehrerer Alkoxide der Formel Me(OR )n wobei Me für Ti, Zr, Hf, AI, Si und n für die Oxidationsstufe von Me steht und R2 eine substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen darstellt, erhältlich sind.
Ein„Komplexbildner" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Verbindung, welche durch ihre komplexbildenen Eigenschaften mit Metallen oder Halbmetallen zu einer erhöhten Stabilität der Behandlungslösung beiträgt.
Als„Stoffmengenverhältnis" wird das Verhältnis der relativen Menge des einen Stoffs in der Behandlungslösung in mol des Stoffs /kg Behandlungslösung zu der relativen Menge eines anderen Stoffs in der Behandlungslösung in mol des Stoffs /kg Behandlungslösung verstanden.
Weitergehende Beschreibung der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsschützenden Überzugsschicht auf Metalldispersionstrockenschicht oder auf einer Oberfläche eines μηη-skalierten Metallteilchen sieht vor, dass die zu behandelnde Oberfläche mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung in Kontakt gebracht wird.
Nachfolgend wird zur Vereinfachung sowohl für die Metalldispersionstrockenschicht, auf der die korrosionsschützende Überzugsschicht erzeugt werden soll, als auch für die Oberfläche des Mm-skalierten Metallteilchens die Begriffe „zu behandelnde Oberfläche" oder„Oberfläche" verwendet.
Die erfindungsgemäße eingesetzte Behandlungslösung enthält eine Chrom(lll)- lonenquelle.
Die Behandlungslösung ist zudem im Wesentlichen frei von Silanen der WO 2011/000969 A1. „Im Wesentlichen frei von von Silanen der WO 2011/000969 A1" bedeutet, dass die Behandlungslösung weniger als 10 g/l, bevorzugt weniger als 5 g/l, weiter bevorzugt weniger als 1 g/l und besonders bevorzugt weniger als 0,1 g/l an Silanen der WO 2011/000969 A1 enthält. Besonders bevorzugt enthält die Behandlungslösung gar keine Silanen der WO 2011/000969 A1.
Die in der Behandlungslösung enthaltene Chrom(lll)-lonenquelle ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus anorganischen Chrom(lll)-Salzen, Chrom(lll)-Salzen organischer Säuren und Chrom(VI)-Verbindungen, aus welchen durch geeignete Reduktionsmittel Chrom(lll)-lonen vorzugsweise in komplexierter Form in situ erzeugt werden können, und Mischungen von diesen. Besonders bevorzugt werden Chrom(VI)-Verbindungen eingesetzt.
Geeignete anorganische Chrom(lll)-Salze sind beispielsweise basisches Chrom(lll)- Sulfat, Chrom(lll)-Hydroxid, Chrom(lll)-Dihydrogenphosphat, Chrom(lll)-Chlorid, Chrom(lll)-Nitrat, Kaliumchrom(lll)-Sulfat und Mischungen von diesen. Bevorzugt wird Chrom(lll)-Hydroxid, Chrom(lll)-Dihydrogenphosphat, Chrom(lll)-Nitrat oder Kaliumchrom(lll)-sulfat eingesetzt.
Geeignete Chrom(lll)-Salze organischer Säuren sind beispielsweise Chrom(lll)- Methansulfonat, Chrom(lll)-Citrat, Chrom(lll)-Tartrat, Chrom(lll)-Acetat und Mischungen von diesen.
Geeignete Chrom(VI)-Verbindungen zur in situ-Erzeugung von Chrom (lll)-lonen sind beispielsweise Chrom(VI)-oxid, Chromate wie Kalium- oder Natriumchromat, Dichromate wie Kalium- oder Natriumdichromat, und Mischungen von diesen.
Geeignete Reduktionsmittel zur in situ-Erzeugung von Chrom(lll)-lonen sind beispielsweise Sulfite wie Natriumsulfit, Schwefeldioxid, Phosphite, Hypophosphite wie Natriumhypophosphit, phosphorige Säure, Wasserstoffperoxid, Alkohole wie Methanol, Hydroxycarbonsäuren, Hydroxydicarbonsäuren wie Gluconsäure oder Äpfelsäure, Citronensäure, und Mischungen von diesen.
Vorzugsweise ist in der Behandlungslösung eine Phosphatquelle vorgesehen, die ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus ortho-Phosphorsäure, Pyrophosphorsäure, meta-Phosphorsäure, Polyphosphorsäure und deren Salzen in allen möglichen
Protonierungsstufen, oV-Phosphorpentoxid und Mischungen von diesen. Besonders bevorzugt wird ortho-Phosphorsäure eingesetzt.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform enthält die Behandlungslösung zusätzlich mindestens ein weiteres Metall oder Halbmetall.
Das mindestens eine weitere Metall oder Halbmetall ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus AI, B, Co, Fe, Hf, Mn, Mo, Ni, Sb, Sc, Si, Sn, Ti, W, Y, Zn, Zr und Mischungen von diesen. Weiter bevorzugt ist das mindestens eine weitere Metall oder Halbmetall ein Metall.
Dabei liegt das mindestens eine weitere Metall oder Halbmetall vorzugsweise in Form eines Kations, eines komplexen Anions oder einer Säure vor. Weiter bevorzugt liegt das mindestens eine weitere Metall oder Halbmetall in Form eines Kations vor.
Besonders bevorzugt ist das mindestens eine weitere Metall oder Halbmetall ein Metall und liegt in Form eines Kations vor.
Ganz besonders bevorzugt ist das Metall Zink und liegt in Form von Zinkionen vor. Zink wird also in Form mindestens eines Zinksalzes eingesetzt.
Die in der Behandlungslösung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthaltene Zinkionenquelle ist bevorzugt ein Zinksalz. Geeignete Zinksalze sind beispielsweise Zinksulfat, Zinkchlorid, Zinkphosphat, Zinkoxid, Zinkhydroxid, Zinkeitrat und Mischungen von diesen. Besonders bevorzugt wird Zinkoxid oder Zinkphosphat eingesetzt.
Die Konzentration des mindestens einen weiteren Metalls oder Halbmetalls in der Behandlungslösung liegt bevorzugt zwischen 0,1 g/l und 100 g/l, weiter bevorzugt zwischen 1 und 30 g/l und besonders bevorzugt zwischen 10 und 40 g/l
Das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu dem mindestens einen weiteren Metalls oder Halbmetalls liegt vorzugsweise zwischen 1 :0,5 und 1 :4, bevorzugt zwischen 1 :1 und 1 :3,5 und besonders bevorzugt zwischen 1 :1 ,5 und 1 :2,5.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform enthält die Behandlungslösung zusätzlich mindestens einen Komplexbildner.
Der mindestens eine Komplexbildner ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polycarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren, Hydroxypolycarbonsäuren,
Aminocarbonsäuren, Hydroxyphosphonsäuren, Aminophosphonsäuren, Carbonsäuren und Mischungen von diesen.
Weiter bevorzugt ist der mindestens eine Komplexbildner ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Citrat, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Gluconsäure, Glucuronsäure, Ascorbinsäure, Isozitronensäure, Gallussäure, Glycolsäure, 3- Hydroxypropionsäure, 4-Hydroxybuttersäure, Salicylsäure, Nicotinsäure, Alanin, Glycin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutaminsäure, Glutamin, Lysin, Dimethylaminoethandiphosphonsäure, 1-Aminoethandiphosphonsäure, 1- Hydroxyethan-1 ,1-diphosphonsäure (Etidronsäure), Methan-diphosphonsäure, Diethylentriamin-penta(methylenphosphon-säure), Ethylendiamin-tetra- (methylenphosphonsäure), Hydroxy-ethyl-amino-di(methylen-phosphonsäure), Phosphon-butan-1 ,2,4-tricarbonsäure und Mischungen von diesen.
Besonders bevorzugt ist der mindestens eine Komplexbildner eine Verbindung mit ein, zwei oder drei Carbonsäuregruppen oder eine Mischung von zwei oder mehr solcher Verbindungen.
Ganz besonders bevorzugt ist der mindestens eine Komplexbilder Citrat.
Vorzugsweise wird Citrat zur Herstellung der Behandlungslösung in Form von Citronensäure oder in Form eines unprotonierten, einfach oder zweifach protonierten Salzes der Citronensäure dem Lösungsmittel hinzugegeben. Geeignete Salze der Citronensäure sind Mononatriumcitrat, Dinatriumcitrat, Trinatriumcitrat, Ammoniumeitrat und Kaliumeitrat.
In einer Ausführungsform enthält die Behandlungslösung neben Citrat noch mindestens einen weiteren Komplexbildner ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Gluconsäure, Glucuronsäure, Ascorbinsäure, Isozitronensäure, Gallussäure, Glycolsäure, 3-Hydroxypropionsäure, 4- Hydroxybuttersäure, Salicylsäure, Nicotinsäure, Alanin, Glycin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutaminsäure, Glutamin, Lysin,
Dimethylaminoethandiphosphonsäure, 1 -Aminoethandiphosphonsäure, 1 -Hydroxy- ethan-1 ,1-diphosphonsäure (Etidronsäure), Methandiphosphonsäure, Diethylentriamin- penta(methylenphosphon-säure), Ethylendiamin-tetra(methylenphosphonsäure), Hydroxy-ethyl-amino-di(methylen-phosphonsäure), Phosphonbutan-1 ,2,4- tricarbonsäure und Mi-schungen von diesen enthalten.
Das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu den Koordinationszentren des mindestens einen Komplexbildners liegt vorzugsweise zwischen 1 :2 und 1 :7, bevorzugt zwischen 1 :3 und 1 :6 und besonders bevorzugt zwischen 1 :4,5 und 1 :5,4.
Ist der mindestens eine Komplexbildner eine Verbindung mit einem Koordinationszentrum, bevorzugt mit einer Carbonsäuregruppe, so liegt das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Komplexbildner entsprechend vorzugsweise zwischen 1 :2 und 1 :7, bevorzugt zwischen 1 :3 und 1 :6 und besonders bevorzugt bei 1 :4,5 und 1 :5,4.
Ist der mindestens eine Komplexbildner eine Verbindung mit zwei Koordinationszentren, bevorzugt mit zwei Carbonsäuregruppen, so liegt das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Komplexbildner entsprechend vorzugsweise zwischen 1 :1 und 1 :3,5, bevorzugt zwischen 1 ,5 und 1 :3 und besonders bevorzugt bei 1 :2,3 und 1 :2,7.
Ist der mindestens eine Komplexbildner eine Verbindung mit drei Koordinationszentren, bevorzugt mit drei Carbonsäuregruppen, so liegt das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Komplexbildner entsprechend vorzugsweise zwischen 1 :0,5 und 1 :3, bevorzugt zwischen 1 :1 und 1 :2 und besonders bevorzugt bei 1 :1 ,5 und 1 :1 ,8.
Die Phosphatkonzentration des gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorhandenen Phosphat in der Behandlungslösung liegt bevorzugt zwischen 1 g/l und 1 10 g/l, weiter bevorzugt zwischen 5 g/l und 50 g/l und besonders bevorzugt zwischen 10 g/l und 35 g/l (berechnet als ortho-Phosphat).
Die Behandlungslösung weist vorzugsweise ein Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)- lonen zu Phosphat zwischen 1 :1 ,5 und 1 :5, bevorzugt zwischen 1 :2 und 1 :4,5 und besonders bevorzugt zwischen 1 :3 und 1 :4 auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäß eingesetzte Behandlungslösung zudem eine Phosphatquelle, eine Zinkionenquelle und/oder eine Citratquelle. Das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Zinkionen liegt bei 1 : mindestens 1 ,65 und das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Citrat bei 1 : mindestens 1 ,4. Das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Zinkionen liegt somit höchstens 0,61 und das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)-lonen zu Citrat höchstens 0,72. Somit überwiegt der Stoffmengenanteil der Zinkionen gegenüber dem Stoffmengenanteil der Chrom(lll)-lonen um mindestens das 1 ,65fache und der Stoffmengenanteil des Citrats gegenüber dem Stoffmengenanteil der Chrom(lll)-lonen um mindestens das 1 ,4fache.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Stoffmengenverhältnis von Chrom (III)- lonen zu dem weiteren Metall oder Halbmetall, insbesondere zu den gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Zinkionen in der Behandlungslösung zwischen 1 :1 ,65 und 1 :2,35, bevorzugt zwischen 1 :1 ,75 und 1 :2,25, weiter bevorzugt
zwischen 1 :1 ,85 und 1 :2,15 und besonders bevorzugt bei etwa 1 :2. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Stoffmengenverhältnis von Chrom (lll)-lonen zu dem Komplexbildner, insbesondere zu dem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Citrat in der Behandlungslösung zwischen 1 :1 ,4 und 1 :1 ,8 , bevorzugt zwischen 1 :1 ,45 und 1 :1 ,75, weiter bevorzugt zwischen 1 :1 ,5 und 1 :1 ,7 und besonders bevorzugt bei etwa 1 :1 ,6. Besonders bevorzugt wird das Stoffmengenverhältnis von Chrom (lll)-lonen zu dem weiteren Metall oder Halbmetall, insbesondere zu den gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Zinkionen in der Behandlungslösung auf das Stoffmengenverhältnis von Chrom(lll)- lonen zu dem Komplexbildner, insbesondere zu dem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Citrat abgestimmt, so dass das Stoffmengenverhältnis von Chrom (lll)-lonen zu dem weiteren Metall oder Halbmetall, insbesondere zu den gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Zinkionen zwischen 1 :1 ,65 und 1 :2,35 und das von Chrom(lll)-lonen zu dem Komplexbildner, insbesondere zu dem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Citrat zwischen 1 :1 ,4 und 1 :1 ,8 liegt, bevorzugt das Stoffmengenverhältnis von Chrom (lll)-lonen zu dem weiteren Metall oder Halbmetall, insbesondere zu den gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Zinkionen zwischen 1 :1 ,75 und 1 :2,25 und das von Chrom(lll)-lonen zu dem Komplexbildner, insbesondere zu dem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Citrat zwischen 1 :1 ,45 und 1 :1 ,75 liegt, weiter bevorzugt das Stoffmengenverhältnis von Chrom (lll)-lonen zu dem weiteren Metall oder Halbmetall, insbesondere zu den gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Zinkionen zwischen 1 :1 ,85 und 1 :2,15 und das von Chrom(lll)-lonen zu dem Komplexbildner, insbesondere zu dem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Citrat zwischen 1 :1 ,5 und 1 :1 :7 liegt und besonders bevorzugt das Stoffmengenverhältnis von Chrom (lll)-lonen zu dem weiteren Metall oder Halbmetall, insbesondere zu den gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Zinkionen bei etwa 1 :2 und das von Chrom(lll)-lonen zu dem Komplexbildner, insbesondere zu dem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einzusetzenden Citrat bei etwa 1 :1 ,6 liegt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform berechnet sich die Konzentration der Zinkionen in der Behandlungslösung aus der Konzentration der Chrom(lll)-lonen in der Behandlungslösung nach der folgenden Formel 1 :
(1 )
ln einer besonders bevorzugten Ausführungsform berechnet sich die Konzentration des Citrats in der Behandlungslösung aus den Konzentrationen der Chrom(lll)-lonen und der Zinkionen in der Behandlungslösung nach der folgenden Formel 2:
Citrat3'
Abbildung 1 dient der Veranschaulich der sich aus der Verwendung der Formel (1) und der Formel (2) ergebenden Konzentrationsverhältnisse. Die Konzentrationsverhältnisse entsprechen dabei den Längenverhältnissen der jeweiligen Linien des gezeigten Dreiecks.
Die Konzentration der Chrom(lll)-lonen in der Behandlungslösung liegt vorzugsweise zwischen 0,2 g/l und 27 g/l, bevorzugt zwischen 0,2 g/l und 20 g/l, weiter bevorzugt zwischen 0,5 g/l und 15 g/l und besonders bevorzugt zwischen 1 g/l und 10 g/l. Vorzugsweise liegt die Konzentration der gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorhandenen Zinkionen in der Behandlungslösung zwischen 0,5 und 66 g/l, bevorzugt zwischen 0,5 und 49 g/l, weiter bevorzugt zwischen 1 ,2 und 37 g/l und besonders bevorzugt zwischen 2,5 und 25 g/l. Vorzugsweise liegt die Konzentration des gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorhandenen Citrats in der Behandlungslösung zwischen 1 , 1 und 154 g/l, bevorzugt zwischen 1 , 1 und 1 14 g/l, weiter bevorzugt zwischen 2,8 und 85 g/l liegt und besonders bevorzugt zwischen 5,7 und 57 g/l. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Konzentrationen der Chrom (lll)-lonen, der Zinkionen und des Citrats in der Behandlungslösung so aufeinander abgestimmt, dass die Konzentration der Chrom(lll)-lonen zwischen 0,2 und 27 g/l, die der Zinkionen zwischen 0,5 und 66 g/l und die des Citrats zwischen 1 , 1 und 154 g/l liegt, bevorzugt die Konzentration der Chrom(lll)-lonen zwischen 0,2 und 20 g/l, die der Zinkionen zwischen 0,5 und 49 g/l und die des Citrats zwischen 1 ,1 und 1 14 g/l liegt, weiter bevorzugt die Konzentration der Chrom(lll)-lonen zwischen 0,5 und 15 g/l, die der Zinkionen zwischen 1 ,2 und 37 g/l und die des Citrats zwischen 2,8 und 85 g/l liegt und besonders bevorzugt die Konzentration der Chrom(lll)-lonen zwischen 1 und 10 g/l, die der Zinkionen zwischen 2,5 und 25 g/l und die des Citrats zwischen 5,7 und 57 g/l liegt.
Die in der folgenden Tabelle 1 aufgeführten Kombinationen #1 bis #48 der einzelnen Stoffmengenverhältnisbereiche sind Ausführungsformen einer bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Behandlungslösung:
Tabelle 1 :
Kombination Chrom(lll)-lonen u Chrom(lll)-lonen zu Chrom(lll)-
Zinkionen Citrat lonen zu
Phosphat
#1 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,4 bis 1:1,8 1:1,5 bis 1:5
#2 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,4 bis 1:1,8 1:2 bis 1:4,5
#3 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,4 bis 1:1,8 1:3 bis 1:4
#4 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,45 bis 1:1,75 1:1,5 bis 1:5
#5 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,45 bis 1:1,75 1:2 bis 1:4,5
#6 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,45 bis 1:1,75 1:3 bis 1:4
#7 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,5 bis 1:1:7 1:1,5 bis 1:5
#8 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,5 bis 1:1:7 1:2 bis 1:4,5
#9 1:1,65 bis 1 2,35 1:1,5 bis 1:1:7 1:3 bis 1:4
#10 1:1,65 bis 1 2,35 etwa 1:1,6 1:1,5 bis 1:5
#11 1:1,65 bis 1 2,35 etwa 1:1,6 1:2 bis 1:4,5
#12 1:1,65 bis 1 2,35 etwa 1:1,6 1:3 bis 1:4
#13 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,4 bis 1:1,8 1:1,5 bis 1:5
#14 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,4 bis 1:1,8 1:2 bis 1:4,5
#15 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,4 bis 1:1,8 1:3 bis 1:4
#16 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,45 bis 1:1,75 1:1,5 bis 1:5
#17 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,45 bis 1:1,75 1:2 bis 1:4,5
#18 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,45 bis 1:1,75 1:3 bis 1:4
#19 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,5 bis 1:1:7 1:1,5 bis 1:5
#20 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,5 bis 1:1:7 1:2 bis 1:4,5
#21 1:1,75 bis 1 2,25 1:1,5 bis 1:1:7 1:3 bis 1:4
#22 1:1,75 bis 1 2,25 etwa 1:1,6 1:1,5 bis 1:5
#23 1:1,75 bis 1 2,25 etwa 1:1,6 1:2 bis 1:4,5
#24 1:1,75 bis 1 2,25 etwa 1:1,6 1:3 bis 1:4
#25 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,4 bis 1:1,8 1:1,5 bis 1:5
#26 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,4 bis 1:1,8 1:2 bis 1:4,5
#27 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,4 bis 1:1,8 1:3 bis 1:4
#28 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,45 bis 1:1,75 1:1,5 bis 1:5
#29 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,45 bis 1:1,75 1:2 bis 1:4,5
#30 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,45 bis 1:1,75 1 :3 bis 1 :4
#31 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,5 bis 1:1:7 1:1,5 bis 1:5
#32 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,5 bis 1:1:7 1:2 bis 1:4,5
#33 1:1,85 bis 1 2,15 1:1,5 bis 1:1:7 1:3 bis 1:4
#34 1:1,85 bis 1 2,15 etwa 1:1,6 1:1,5 bis 1:5
#35 1:1,85 bis 1 2,15 etwa 1:1,6 1:2 bis 1:4,5
#36 1:1,85 bis 1 2,15 etwa 1:1,6 1:3 bis 1:4
#37 etwa 1 :2 1:1,4 bis 1:1,8 1:1,5 bis 1:5
#38 etwa 1 :2 1:1,4 bis 1:1,8 1:2 bis 1:4,5
#39 etwa 12 11,4 bis 1:1,8 13 bis 1:4
#40 etwa 1 2 1 1,45 bis 1:1,75 1 1,5 bis 1:5
#41 etwa 1 2 1 1,45 bis 1:1,75 1 2 bis 1:4,5
#42 etwa 1 2 1 1,45 bis 1:1,75 1 3 bis 1:4
#43 etwa 1 2 1 1,5 bis 1:1:7 1 1,5 bis 1:5
#44 etwa 1 2 1 1,5 bis 1:1:7 1 2 bis 1:4,5
#45 etwa 1 2 1 1,5 bis 1:1:7 1 3 bis 1:4
#46 etwa 1 2 etwa 1:1,6 1 1,5 bis 1:5
#47 etwa 1 2 etwa 1:1,6 1 2 bis 1:4,5
#48 etwa 1 2 etwa 1:1,6 1 3 bis 1 :4
Vorzugsweise enthält die Behandlungslösung zusätzlich mindestens ein Tensid, bevorzugt mindestens ein nichtionisches, anionisches oder amphoteres Tensid, oder besonders bevorzugt eine Kombination hieraus, etwa eine Kombination eines nichtionischen mit einem anionischen Tensid, eine Kombination eines nichtionischen mit einem amphoteren Tensid, eine Kombination eines anionischen mit einem amphoteren Tensid oder eine Kombination eines nichtionischen, eines anionischen und eines amphoteren Tensids. Das Hinzufügen von Tensiden kann die Filmbildung der Behandlungslösung auf der zu behandelnden Oberfläche fördern.
Die Gesamtkonzentration an Tensid liegt vorzugsweise zwischen 0,01 und 30 g/l, bevorzugt zwischen 0,1 und 15 g/l, weiter bevorzugt zwischen 0,2 und 8 g/l und besonders bevorzugt zwischen 0,3 und 3 g/l. Als„Gesamtkonzentration an Tensid" wird das Verhältnis der Summe der Gewichte der in der Behandlungslösung vorhandenen Tenside im Verhältnis zum Volumen der Behandlungslösung verstanden.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Behandlungslösung mindestens ein nichtionisches und mindestens ein anionisches Tensid in einem Massenverhältnis von 4:1 bis 1:8, bevorzugt von 2:1 bis 1:6, weiter bevorzugt von 1:1 bis 1:4 und besonders bevorzugt von 1:1 bis 1:2.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Behandlungslösung mindestens ein nichtionisches, mindestens ein anionisches und mindestens ein amphoteres Tensid in einem Massenverhältnis von 1:1:1 bis 1:5:1, bevorzugt von 1:2:1 bis 1:4:1 und besonders bevorzugt von etwa 1:3:1.
Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkyloxethylate wie Lutensol® ON 50 (BASF), Alkylpolyglucoside wie Triton™ CG-110 (Dow Chemicals), Polyalkylenglycolether,
Guerbetalkoholalkoxylate wie Lutensol® XL 40 (BASF), Fettaminoethoxylate und Mischungen von diesen.
Bevorzugte anionische Tenside sind Fettalkoholpoly(oxyethylen)sulfonate wie Ralufon® F 11-13 (Raschig), Arylsulfonate wie K-Na-Cumolsulfonat, Fettalkoholsulfate, Alkylcarboxylate, Alkylbenzolsulfonate und Mischungen von diesen.
Bevorzugte amphotere Tenside sind Alkylbetain, Dipalmitoyllecithin und Mischungen von diesen.
Besonders bevorzugt wird eine der in der folgenden Tabelle 2 aufgeführten Tensidkombinationen verwendet:
Tabelle 2:
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Behandlungslösung zusätzlich mindestens ein Organophosphat und/oder Organophosphonat. Dieses kann zu einem höheren Vernetzungsgrad der erzeugten korrosionsschützenden Überzugsschicht und somit zu verbesserten korrosionschützenden Eigenschaften führen.
Vorzugsweise enthält die Behandlungslösung dabei mindestens ein Organophosphonat, bevorzugt mindestens ein Aminophosphonat.
Bevorzugte Aminophosphonate sind hier Aminotris(alkylphosphonsäure) mit einer Kettenlänge von C1 bis C8 für die Alkylgruppe, Dimethylaminoethandiphosphonsäure
(DMAEDP), 1-Aminoethandiphosphonsäure (AEDP), Diethylentriaminpenta(methylen- phosphonsäure) (DTPMP), Ethylendiamin-tetra(methylenphosphonsäure) (EDTMP), Hydroxyethyl-amino-di(methylenphosphonsäure) (HEMPA) und Mischungen von diesen.
Die Gesamtkonzentration an Aminophosphonat liegt dabei vorzugsweise zwischen 0,05 g/l und 8 g/l, bevorzugt zwischen 0,1 g/l und 3 g/l und besonders bevorzugt zwischen 0,3 g/l und 3 g/l und am meisten bevorzugt zwischen 04g/l und 1,5g/l
Im Stand der Technik führt der Einbau von Polymeren in die korrosionsschützende Überzugsschicht zu einer verringerten Barrierewirkung und somit auch zu einem verringerten Korrosionsschutz der Überzugsschicht. Letzterer ist auch darauf zurückzuführen, dass die kathodische Teilreaktion der Korrosion weniger gehemmt wird. Um einen effektiven Korrosionsschutz zu gewährleisten, schließt sich daher dem Passivierungsschritt ggf. ein Versiegelungsschritt an.
Überraschend wurde nun in der vorliegenden Erfindung gefunden, dass sich eine korrosionsschützende Überzugsschicht erzeugen lässt, welche im Wesentlichen frei von Polymeren ist. Dies kann erreicht werden, indem eine Behandlungslösung verwendet wird, welche im Wesentlichen frei von bestimmten in Wasser und/oder organischen Lösemitteln löslichen Polymeren und Copolymeren ist.
„Im Wesentlichen frei von" bedeutet, dass die Behandlungslösung weniger als 10 g/l, bevorzugt weniger als 5 g/l, weiter bevorzugt weniger als 1 g/l und besonders bevorzugt weniger als 0,1 g/l der entsprechenden Polymere oder Copolymere enthält.
Bei diesen Polymeren und Copolymeren handelt es sich insbesondere um sogenannte verfilmende Polymere, also um solche, welche die Filmbildung der korrosionsschützenden Überzugsschicht begünstigen und sich daher unter den gewählten Reaktionsbedingungen auch in die Schicht einbauen. Sie werden der Behandlungslösung üblicherweise direkt als Pulver oder als Vorlösung zugegeben.
Vor allem Silane kommen hierfür in Frage und sind gemäß der Erfindung vorzugsweise zu vermeiden. Bevorzugt ist die Behandlungslösung daher nicht nur im Wesentlichen frei von Silanen der WO 2011/000969 A1 sondern auch im Wesentlichen frei von Silanen im Allgemeinen.
Weiter bevorzugt ist die Behandlungslösung im Wesentlichen frei von Silanen, insbesondere bevorzugt im Wesentlichen frei von Silanen, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol und deren Copolymeren und besonders bevorzugt frei von Silanen,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyethylenglykolen, Polyitaconsäuren, Polyacrylaten und deren Copolymeren.
Ganz besonders bevorzugt ist die Behandlungslösung im Wesentlichen frei von verfilmenden Polymeren.
In einer Ausführungsform ist die korrosionsschützende Überzugsschicht eine tribologisch funktionelle Deckschicht. Die Behandlungslösung enthält in diesem Fall zusätzlich 0,1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% und besonders bevorzugt 3 bis 15 Gew.-% mindestens eines Schmiermittels.
Bevorzugte Schmiermittel sind solche Substanzen, welche unlöslich in Wasser und/oder organischen Lösemitteln, also unlöslich in der verwendeten Behandlungslösung sind, und beispielsweise auf Grund der hohen Schmelztemperatur keine verfilmenden Eigenschaften aufweisen. Die Integration mindestens eines Schmiermittels in die korosionsschützende Überzugsschicht ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das mindestens eine Schmiermittel ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polytetrafluorethylen (PTFE), Ethylen-tetrafluorethylen (ETFE), perfluorierten Polyethern (PFPE), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Tetrafluorethylen/Hexafluorethylen-Copolymer (FEP), Perfluoralkoxy-Copolymer (PFA), Polysulfonen, MoS2, WS2, TiS2, BN Graphit und mirkogekapselten Schmiermitteln oder Mischungen von diesen.
Das mindestens eine Schmiermittel kann der Behandlungslösung als Dispersion mikronisierter Partikel oder direkt als Trockenstoff zugegeben werden.
Der pH-Wert der Behandlungslösung kann in einem Bereich von 2 bis 11 ,5, bevorzugt von 2,5 bis 7 und besonders bevorzugt zwischen 3 und 6 eingestellt werden und ist je nach Anwendungsgebiet und Ausführung bzw. Zustand der Oberfläche den Erfordernissen anzupassen. Bei zu behandelnden Teilen mit optischen Ansprüchen an die metallene Oberfläche und zur Erzielung eines bestmöglichen Korrosionsschutzes wird bevorzugt ein mild saurer pH-Wert der Behandlungslösung eingestellt. Wird die Behandlungslösung zur Erzeugung einer Zwischenschicht für Schichtkombinationen mit Decklacken verwendet, senkt ein niedrigerer pH-Wert von unter 4 die Applikationszeit. Im Falle der Anwendung als korrosionsschutzsteigernder Zusatz oder bei Zugabe von alkalisch eingestellten Schmierstoffzusätzen zur Funktionalisierung der Trockenschicht ist ein pH-Wert über 7 einzustellen.
Die Behandlungslösung kann vor Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Verdünnen eines Konzentrats, also einer entsprechend höher konzentrierten Basislösung hergestellt werden. Dabei beträgt der Massenanteil der Basislösung an der fertigen Behandlungslösung bevorzugt 1 bis 100 %, weiter bevorzugt 5 bis 35 % und besonders bevorzugt 10 bis 15 %. Alternativ beträgt der Massenanteil der Basislösung an der fertigen Behandlungslösung bevorzugt 1 bis 100 %, weiter bevorzugt 1 bis 50 %, weiterhin bevorzugt 1 bis 25 %, weiter bevorzugt 1 bis 15 % und ganz besonders bevorzugt 3 bis 12 %.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält eine erfindungsgemäß zu behandelnde MDTS einen oder mehrere Typen pm-skalierter Metallteilchen.
Weiterhin kann die MDTS eine organische und/oder anorganische Bindermatrix enthalten, welche vorzugsweise auf Titanat- und/oder Silikatbasis aufgebaut ist.
Die MDTS kann einschichtig oder mehrschichtig aufgebaut sein. Vorzugsweise weist sie eine Gesamtschichtdicke von 5 bis 25 μιη auf. Die behandelte MDTS ist vorzugsweise silberfarben oder dunkelgrau bis schwarz.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das elektrochemisch edlere Metallsubstrat, vorzugsweise ein Werkstück, auf dem sich die MDTS befindet, vorzugsweise das Element Eisen. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Metallsubstrat aus Stahl.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Mischung aus mehreren Typen μηι- skalierter Metallteilchen behandelt werden.
Die pm-skalierten Metallteilchen bestehen vorzugsweise aus Zink, Aluminium, Magnesium, Nickel, Eisen, Mangan, Zinn, Molybdän oder Vanadium oder aus Legierungen dieser Metalle. Die pm-skalierte Metallteilchen enthalten optional sehr geringe Mengen, Seltener Erden
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsschützenden Überzugsschicht auf einer Oberfläche sieht vor, dass die zu behandelnde Oberfläche mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung in Kontakt gebracht wird.
Die Verfahrensparameter wie Behandlungstemperatur, Behandlungszeit, Trockentemperatur und Gesamttrockenzeit sind je nach Anwendungsgebiet und Ausführung bzw. Zustand der Oberfläche den Erfordernissen anzupassen.
Die Behandlungstemperatur, also die Temperatur während des Kontakts der Behandlungslösung mit der Oberfläche vor dem Trocknen, liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 90°C, bevorzugt von 15 bis 80°C und besonders bevorzugt von 25 bis 60°C.
Die Behandlungszeit, also die Zeit während die Behandlungslösung mit der Oberfläche vor dem Trocknen in Kontakt steht, liegt vorzugsweise im Bereich von 1s bis 60 min, bevorzugt von 5s bis 40min, weiter bevorzugt von 10s bis 30min und besonders bevorzugt von 20s bis 15min.
Die Trockentemperatur, also die Temperatur während des nachfolgenden Trocknens der behandelten Oberfläche, liegt vorzugsweise im Bereich von 20 (Raumtemperatur) bis 250°C, bevorzugt von 50 bis 200°C und besonders bevorzugt von 80 bis 180°C.
Es kann passiv und/oder aktiv getrocknet werden Eine aktive Trocknung kann durch Induktion, Infrarot oder Heißluft vorgenommen werden.
Die Gesamttrocknungszeit, also die Zeit für Aktiv- und Passivtrocknung, kann zwischen 10s und 96 h variieren.
Spülschritte sind erfindungsgemäß nicht erforderlich. Die Trocknung kann also nach der Behandlung der Oberfläche mit der Behandlungslösung ohne vorhergehende Spülschritte erfolgen.
Die erfindungsgemäß erzeugte korrosionsschützende Überzugsschicht kann einerseits als Deckschicht und andererseits als Zwischenschicht (Zwischenbarriere bzw. Dampfsperre und/oder haftvermittelnde Schicht) jeweils sowohl auf kathodisch das Substrat schützenden metallhaltigen Schichten. Darüber hinaus kann sie auch als Modifizierung der Oberfläche μηη-skalierter Metallteilchen fungieren.
Die Oberfläche kann dabei in geeigneter Weise vorkonditioniert sein. Eine geeignete Vorkonditionierung stellt insbesondere die Aufbereitung der phlegmatisierten Oberfläche von pm-skalierten Metallteilchen dar. Hierzu werden diese mit geeigneten Lösemitteln oder Waschlösungen in Kontakt gebracht und somit eine reaktive, reine Metalloberfläche erzeugt.
Weiterhin kann die Oberfläche eine Konversionsschicht aufweisen. Unter einer „Konversionsschicht" wird erfindungsgemäß vorzugsweise eine Schicht verstanden, die durch eine chemische Reaktion einer (insbesondere wässrigen) Behandlungslösung mit einem Metallsubstrat entsteht. Vorzugsweise steht bei einer Konversionsschicht die Funktion als Haftvermittler zwischen dem Metallsubstrat und einer weiteren Schicht
gegenüber eventuellen weiteren Funktionen im Vordergrund. Auch eine Passivierungsschicht kann als Konversionsschicht fungieren. Bei der Konversionsschicht handelt es sich vorzugsweise um eine chrom(lll)-haltige Konversionsschicht. Solche Konversionsschichten lassen sich beispielsweise mit GC Multipass und DDPass (beides Produkte der Hillebrand Chemicals GmbH) erzeugen.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die wässrige Behandlungslösung auf eine unbehandelte, saubere Oberfläche aufgebracht. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte korrosionsschützende Überzugsschicht kann als schichtbildende, ggf. haftvermittelnde Passivierung und gleichzeitig als korrosionsschützenden Deckschicht, vorzugsweise mit versiegelnden Eigenschaften fungieren.
Weist die zu behandelnde metallische Oberfläche eine Konversionsschicht auf, wird die erfindungsgemäße Behandlungslösung als Nachtauchlösung eingesetzt und das erfindungsgemäße Verfahren führt so zu einem weiter verbesserten Korrosionsschutz. Die erfindungsgemäße korrosionsschützende Überzugsschicht dient in diesem Fall als Versiegelung mit nachpassivierenden Eigenschaften und kann zudem als zusätzlicher Haftgrund für weitere Schichtaufbauten fungieren
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die metallische Oberfläche keine Konversionsschicht auf.
Da nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die Aggressivität des Wirkmechanismus im Gegensatz zu einer Passivierung sehr viel geringer ist, führt ein längerer Kontakt der metallischen Oberfläche mit der Behandlungslösung nicht zu Überpassivierungen (Rücklösen der Passivierungsschicht) und somit zu Korrosionsschutzeinbußen. Die Salzfracht auf der Oberseite trocknet zu einer barrieredichten Schicht und ist somit nicht sörend.
In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Schritte:
1. ) Benetzen der MDTS-beschichteten Ware mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung,
2. ) Abtropfen der Behandlungslösung von der Oberfläche der Ware und
3. ) Trocknen der Ware zur Erzeugung der Überzugsschicht.
In einer anderen Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Schritte:
1. ) Benetzen der MDTS-beschichteten Ware mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung,
2. ) Zentrifugieren der Ware zur gleichmäßigen Filmbildung und
3. ) Trocknen der Ware zur Erzeugung der Überzugsschicht.
In einer weiteren Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Schritte:
1. ) Spritzen - mit oder ohne Elektrostatik - der MDTS-beschichteten Ware mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung und
2. ) Trocknen der Ware zur Erzeugung der Überzugsschicht.
In der Anwendung auf pm-skalierte Metallteilchen weist das erfindungsgemäße Verfahren in einer bevorzugten Ausführungsform folgende Verfahrensschritte auf:
1. ) Vorkonditionieren der phlegmatisierten pm-skallierten Metalloberflächen
2. ) Benetzen der Oberfläche mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung
3. ) Trocknen der Metallteilchen zur Erzeugung einer Überzugsschicht
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zu behandelnde Oberfläche eine kathodisch schützende Oberfläche. Insbesondere bevorzugt ist die zu behandelnde Oberfläche eine ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus die Oberfläche μιη-skalierter Metallteilchen, vorzugsweise enthaltend Zink, Aluminium, Magnesium, Mangan, Zinn, Nickel, Eisen, Molybdän, Vanadium, Kupfer und/oder deren Legierungen und
der Oberfläche einer Metalldispersionstrockenschichten (MDTS), vorzugsweise enthaltend Zink, Aluminium, Mangan, Kupfer, Zinn, Nickel, Eisen, Molybdän, Vanadium und/oder Magnesium, als auch Silicium, Titan und/oder Zirkonium. Bevorzugt enthaltend Zink und Aluminium, sowie Titan, Silicium und Zirkonium.
Die erfindungsgemäße Verwendung einer Behandlungslösung, welche eine Chrom(lll)- lonenquelle enthält und im Wesentlichen frei von Polymeren ist, welche durch Reaktion
- eines oder mehrerer Alkoxysilane der Formel R4.xSi(OR1)x wobei die Reste R gleich oder verschieden voneinander sind und jeweils eine substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 22
Kohlenwasserstoffatomen darstellen, x gleich 1 , 2 oder 3 ist und R1 für eine
substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8 Kohlenwasserstoffatomen steht, und
- eines oder mehrerer Alkoxide der Formel Me(OR2)n wobei Me für Ti, Zr, Hf, AI, Si und n für die Oxidationsstufe von Me steht und R2 eine substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen darstellt, erhältlich sind,
erfolgt für ein Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsschützenden Überzugsschicht auf einer Metalldispersionstrockenschicht oder auf einer Oberfläche von pm-skalierten Metallteilchen, bei dem die Metalldispersionstrockenschicht beziehungsweise die Oberfläche der pm-skalierten Metallteilchen mit der Behandlungslösung in Kontakt gebracht wird.
Insbesondere bevorzugt wird dabei eine Behandlungslösung mit einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen Merkmale einer bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Behandlungslösung verwendet.
Im Folgenden werden beispielhafte Anwendungen auf solchen kathodisch schützenden Oberflächen sowie die dabei verwendeten Verfahrensparameter aufgeführt: i) Metalldispersionstrockenschichten
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch für die Behandlung von Metallwaren, welche Metalldispersionstrockenschichten (MDTS) aufweisen. MDTS haben typischerweise eine Schichtdicke von 5 bis 25 pm.
MDTS lassen sich auf Oberflächen erzeugen, indem die zu behandelnde Oberfläche mit einer speziellen Dispersion in Kontakt gebracht wird und anschließend eine Trocknung durchgeführt wird. Die Dispersion enthält eine organische und/oder anorganische Bindematrix sowie pm-skalierte Metallteilchen in sphärischer und/oder lamellarer Form. Die pm-skalierten Metallteilchen sind dabei Zink-, Aluminium-, Magnesium-, Mangan-, Zinn-, Nickel-, Eisen-, Molybdän- und/oder Vanadiumteilchen und/oder Teilchen, welche aus einer Legierung der genannten Metalle bestehen. Die Mm-skalierten Metallteilchen können zudem geringste Mengen Seltener Erden oder deren Legierungen enthalten.
Vorzugsweise bestehen die behandelten Metallwaren aus Werkstoffen, die ein elektrochemisch edleres Potential aufweisen als die sie umgebende MDTS. Moderne MDTS können als metallisch silberne sowie als dunkelgraue bis schwarze Oberfläche vorliegen.
Zum einen kann die Behandlungslösung auf eine unbehandelte, saubere MDTS aufgebracht werden. Die nach Trocknung erhaltene Überzugsschicht fungiert dann zugleich als schichtbildende Passivierung und korrosionsschützende Deckschicht, vorzugsweise mit versiegelnden Eigenschaften. Tribologische Eigenschaften lassen sich zudem durch in die korrosionsschützende Überzugsschicht integrierte Schmiermittel einstellen. Eine optional schwarz eingefärbte Behandlungslösung unterstützt die Optik schwarzer MDTS. Bei optisch hochwertigeren Teilen mit MDTS sollte die Behandlungslösung nicht mit einem pH-Wert von unter 4,4 appliziert werden.
Im Falle der Verwendung als passivierende Deckschicht weist die Behandlungslösung daher einen milden pH-Wert vorzugsweise zwischen 4 und 11 ,5, bevorzugt zwischen 4,5 und 10 und besonders bevorzugt zwischen 5 und 7,5 auf.
Zum anderen kann die korrosionsschützende Überzugsschicht aber auch als haftvermittelnde Zwischenschicht, insbesondere als Passivierung und Dampfsperre für weitere organische und/oder anorganische Deckbeschichtungen verwendet werden. Wird die erfindungsgemäße Überzugsschicht als Deckschicht auf μΐτι-skalierten Metallteilchen aufgebracht, verbessert sich neben dem Korrosionsschutz auch die Anbindung der Metallteilchen an die Bindermatrix. Ein niedrigerer pH-Wert der Behandlungslösung senkt in diesem Falle die Behandlungszeit.
Im Falle der Verwendung als passivierende Zwischenversiegelung weist die Behandlungslösung somit einen sauren pH-Wert vorzugsweise zwischen 2 und 7, bevorzugt zwischen 3 und 6 und besonders bevorzugt zwischen 3,5 und 5 auf.
Bei der Behandlung von MDTS liegt die Temperatur vorzugsweise im Bereich von 15 bis 80°C, bevorzugt von 25 bis 60°C. Die Behandlungszeit liegt vorzugsweise im Bereich von 1s bis 60 min, bevorzugt 5s bis 40 min, weiter bevorzugt von 10s bis 30min und besonders bevorzugt von 20s bis 15 min. Die Trockentemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 80 bis 180°C. Die Gesamttrocknungszeit liegt vorzugsweise im Bereich von 5min bis 96 h, bevorzugt von 5min bis 3 h und besonders bevorzugt von 10 bis 30 min. ii) Modifizierung um-skalierter Metallteilchen
Bei der Oberflächenmodifizierung m-skalierter Metallteilchen, beispielsweise aus Zink, Aluminium, Magnesium, Mangan, Zinn, Molybdän, Eisen, Nickel, Kupfer, Vandium oder deren Legierungen, dient die mittels der erfindungsgemäßen Behandlungslösung erzeugte Überzugsschicht als Passivierung und Haftvermittler. Werden bei der Herstellung einer Metalldispersion derart vorbehandelte Metallteilchen verwendet, ergeben sich hinsichtlich Standzeit der Dispersion, Anbindung der modifizierten Metallteilchen in der Bindermatrix und Schichtkorrosionsverlauf höchst positive Effekte.
Je nach Behandlungszeit und -temperatur ist die Behandlungslösung vorzugsweise auf einen pH-Wert von 2,5 bis 6 einzustellen. Ein milder pH-Wert von ca. 5 in Kombination mit einer längeren Behandlungszeit von über 4min führt zu einer deutlichen Verbesserung hinsichtlich der Verankerung mit dem verwendeten Bindersystem, wobei die Optik der Metallteilchenoberfläche in nur sehr geringem Maße verändert wird.
Die Optik erfindungsgemäß behandelter MDTS oder m-skalierten Metallteilchen ändert sich während lang andauernder korrosiver Belastung nicht oder nur in geringem Maße. Wird die Korrosionsbeständigkeit nach DIN EN ISO 9227 ermittelt, tritt eine Grundmetallkorrosion auf silbernen MDTS typischerweise erst nach über 5000 h auf. Eine Oberflächenvergrauung durch Bildung von Schichtkorrosionsprodukten wird während der gesamten Beaufschlagungszeit wirkungsvoll unterdückt.
Ausführungsbeispiele
Die Korrosionsschutzwerte in den folgenden Ausführungsbeispielen beziehen sich auf Produktionswaren, welche verfahrensübliche mechanische Belastungen durchlaufen haben. Die Korrosionsschutzwerte wurde in einem NSS (neutral salt spray = neutraler Salzsprühtest) nach DIN EN ISO 9227 ermittelt. Bei den Korrosionsschutzergebnissen steht jeweils„WR" für die Zeit bis zum Auftreten von Weißrost (Zinkkorrosion) und„RR" für die Zeit bis zum Auftreten von Rotrost (Eisenkorrosion des Grundmetalls).
Beispiel 1 : um-skalierte Metallteilchen
Als Behandlungslösung wurde eine wässrige Lösung der folgenden Zusammensetzung verwendet:
25 Vol.-% pm-skalierter Metallteilchen wurden mit 75 Vol-% der Behandlungslösung gemischt. Nach 15min bei 35°C und einem pH-Wert von 3,5 wurde die Behandlungslösung dekantiert. Anschließend wurde bei 150°C aktiv getrocknet
Beispiel 2: Metalldispersionstrockenschicht I
Als Behandlungslösung wurde eine wässrige Lösung der folgenden Zusammensetzung verwendet:
Komponente Konzentration [g/l]
Cr3+ 5
P04 3 15
Zn2+ 12
Citrat3" 28
DTPMP 0,4
Eine gestrahlte Stahloberfläche mit einer 7 pm dicken MDTS (lamellarer Zink- und Aluminiumteilchen und einem Titanoxid/Siliciumoxid-Bindersystem) wurde einer Tauch- /Schleuderapplikation ohne anschließenden Spülschritt unterzogen. Dabei wurde die Stahloberfläche für 50s bei 40°C und einem pH-Wert von 4,4 mit der Behandlungslösung benetzt und anschließend bei 80°C für 10min getrocknet.
Es war keine optische Veränderung der Teile nach Behandlung und Trocknung feststellbar. Auch bei Auslagerung im NSS waren nach 4500 h keine optischen Veränderungen der Oberfläche zu verzeichnen.
Beispiel 3: Metalldispersionstrockenschicht II
Als Behandlungslösung wurde eine wässrige Lösung der folgenden Zusammensetzung verwendet:
Eine gestrahlte Stahloberfläche mit einer 7 pm dicken MDTS (lamellarer Zink- und Aluminiumteilchen und einem Titanoxid/Siliciumoxid-Bindersystem) wurde einer Tauclv/Schleuderapplikation ohne anschließenden Spülschritt unterzogen. Dabei wurde die Stahloberfläche für 50s bei 35°C und einem pH-Wert von 5,5 mit der Behandlungslösung benetzt und anschließend bei 80°C für 10min getrocknet.
Es war keine optische Veränderung der Teile nach Behandlung und Trocknung feststellbar. Auch bei Auslagerung im NSS waren nach 5000 h keine optischen Veränderungen der Oberfläche zu verzeichnen.