Funktionselektronikmodul, Betriebsverfahren für ein Funktionselektronikmodul und System mit einem Funktionselektronikmodul
Die Erfindung betrifft ein Funktionselektronikmodul zur Montage auf einer Trag- schiene mit mindestens einem Eingang und/oder mindestens einem Ausgang, wobei das Funktionselektronikmodul dazu eingerichtet ist, ein an dem mindestens einen Eingang anliegendes Signal autark zu verarbeiten und/oder an dem mindestens einen Ausgang ein Signal autark auszugeben, wobei das Funktionselektronikmodul ein Kommunikationsmodul aufweist, das dazu eingerichtet ist, an dem Eingang anliegende und/oder an dem Ausgang ausgegebene Signale zu erfassen und über eine erste Schnittstelle in digitaler Form auszugeben. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Betriebsverfahren für ein derartiges Funktionselektronikmodul und ein System mit mindestens einem Funktionselektronikmodul.
Funktionselektronikmodule werden üblicherweise in Schaltschränken eingesetzt und können beispielsweise als Messsignalwandler (auch Signalkonverter genannt), als Überstrom- oder Überspannungsschutzeinrichtungen, als Relaisoder Opto-Kopplermodule und/oder als Stromversorgungseinheiten ausgebildet sein. Von Modulen, die im Zusammenhang mit einer zentralen Automatisierungssteuerung arbeiten, unterscheiden sich die genannten Funktionselektronikmodule darin, dass sie ihre Funktion unabhängig von einer übergeordneten Steuereinrichtung ausführen. Beispielsweise erfolgt bei einem als Signalkonverter ausgebildeten Funktionselektronikmodul eine Verarbeitung von an dem mindestens einen Eingang anliegenden Signalen intern im Funktionselektronikmodul und führt zu einer Ausgabe an dem mindestens einen Ausgang ohne Beteiligung einer übergeordneten Automatisierungssteuerung.
Im Rahmen der Anmeldung sind dabei unter einem Signal sowohl Kleinspan- nungs- als auch Stromsignale zu verstehen, die üblicherweise zu Mess- und Steuerungszwecken verwendet werden und beispielsweise im Bereich von 0 bis 10 V (Volt) oder im Bereich von 4 bis 20 mA (Milli-Ampere) liegen. Solche Signale liegen z.B. an Spannungs-, Strom-, Temperatur-, Widerstands- u.
Messbrückeneingängen an. Ebenso sind unter dem Ausdruck Signale leis- tungsübertragende Ströme zu verstehen. Ein Kleinsignale verarbeitender Signalkonverter ist in diesem Sinne ebenso ein Funktionselektronikmodul wie beispielsweise ein Überspannungsschutz, bei dem an Ein- und Ausgängen ein
leistungsübertragender Wechselstrom, beispielsweise Netzstrom, anliegt, wobei nach Detektion einer Überspannung diese abgeleitet bzw. begrenzt wird.
Die autarke Funktionsweise der Funktionselektronikmodule ermöglicht einen robusten, störunanfälligen Betrieb eines mit diesen Modulen ausgestatteten
Systems. Das integrierte Kommunikationsmodul stellt von dem Funktionselektronikmodul verarbeitete Signale in digitaler Form für Überwachungs- und Wartungszwecke bereit, wodurch beispielsweise eine Überwachung von Eingangs-/ Ausgangswerten (Kleinspannungs- als auch Stromsignale und leistungsüber- tragende Versorgungspannungen als auch Versorgungsströme) und der korrekten Funktion der Funktionselektronikmodule oder ggf. eine Einstellung von Betriebsparametern unaufwändig automatisiert bzw. in einer Fernwartung erfolgen kann. Eine Funktionsüberwachung kann Ausfallzeiten einer Anlage bei einem Ausfall einer Anlagenkomponente minimieren, da eine zeitintensive Feh- lersuche entfällt. Allerdings kann ein Ausfall selbst nicht verhindert werden.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Funktionselektronikmodul, ein Betriebsverfahren für ein Funktionselektronikmodul und ein System mit einem Funktionselektronikmodul bereitzustellen, bei denen Ausfälle ei- ner Anlage, in der das Funktionselektronikmodul verwendet wird, möglichst verhindert werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Funktionselektronikmodul sowie ein Betriebsverfahren für und ein System mit mindestens einem Funktionselektronik- modul mit den jeweiligen Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Ein Betriebsverfahren für ein Funktionselektronikmodul zur autarken Signalver- arbeitung, das zur Montage auf eine Tragschiene geeignet ist und mindestens einen Eingang und/oder mindestens einen Ausgang aufweist, zeichnet sich durch die folgenden Schritte aus: Es wird ein Signal an dem mindestens einen Eingang empfangen, autark verarbeitet und an dem mindestens einen Ausgang ausgegeben. Das an dem Eingang anliegende und/oder an dem Ausgang aus- gegebene Signal wird zudem in digitaler Form über eine erste Schnittstelle durch ein Kommunikationsmodul des Funktionselektronikmoduls ausgegeben. Dann wird eine Lebensdauer einer Anlagenkomponente anhand des an dem Eingang anliegenden und/oder an dem Ausgang ausgegebenen Signals und/oder anhand von gemessenen Betriebsparametern des Funktionselektro-
nikmoduls bestimmt. Die Anlagenkomponente, deren Lebensdauer bestimmt wird, kann dabei das Funktionselektronikmoduls selbst sein und/oder ein mit dem Eingang bzw. dem Ausgang des Funktionselektronikmoduls verbundenes Gerät.
Auf diese Weise können Informationen, die dem Funktionselektronikmodul vorliegen, genutzt werden, um eine noch zu erwartende Lebensdauer einer Anlagenkomponente - des Funktionselektronikmoduls selbst oder eines angeschlossenen Geräts - zu bestimmen. Deutet sich ein bevorstehendes Ende der Lebenszeit an, kann eine Warnmeldung ausgegeben werden, woraufhin die Anlagenkomponente getauscht werden kann, bevor ein Defekt vorliegt, der zu einem Anlagenausfall führen würde. Insbesondere bei einem Funktionselektronikmodul, das über die eingangs genannte Kommunikationsfähigkeit verfügt, kann diese wertvolle Zusatzfunktionalität ohne großen zusätzlichen Aufwand implementiert werden, da eine für die Lebensdauerermittlung notwendige Messung und Digitalisierung der am Eingang anliegenden und/oder an dem Ausgang ausgegebenen Signale und/oder sonstiger Betriebsparameter bereits vorgesehen ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Bestimmung der Lebensdauer in dem Funktionselektronikmodul selbst. Alternativ können die er- fassten Informationen über die verarbeiteten Signale über die erste Schnittstelle an ein übergeordnetes Gateway übermittelt werden, woraufhin die Lebensdauer innerhalb des Gateways bestimmt wird. Ein Vorteil dabei ist, dass im Ga- teway unterschiedliche Informationen von verschiedenen Funktionselektronikmodulen zusammengeführt werden können und diese Informationen gemeinsam in die Bestimmung der Lebensdauer einfließen können.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden zur Be- Stimmung der Lebensdauer das am Eingang anliegende und/oder das am Ausgang ausgegebene Signal oder ein Absolutwert einer Änderung eines dieser Signale aufintegriert, wobei aus dem Wert des Integrals eine erfolgte Beanspruchung und damit die Lebensdauer der Anlagenkomponente bestimmt wird. Weiter kann zur Bestimmung der Lebensdauer eine absolute und/oder relative Änderung des am Eingang anliegenden und/oder des am Ausgang ausgegebenen Signals betrachtet werden. Je nach angeschlossenem Gerät kann entweder das Signal selbst, beispielsweise ein fließender Strom, oder auch dessen Änderung maßgeblich für die Beanspruchung des Geräts oder auch des Funktionselektronikmoduls selbst sein. Bei Funktionselektronikmodulen, die als
Stromversorgungseinheiten ausgebildet sind, ist beispielsweise der am Ausgang fließende Strom sowohl ein Maß für die Beanspruchung der Bauelemente des Funktionselektronikmoduls selbst als auch für angeschlossene Geräte. Ein erfindungsgemäßes Funktionselektronikmodul der eingangs genannten Art ist dazu eingerichtet ist, an dem Eingang anliegende und/oder an dem Ausgang ausgegebene Signale und/oder gemessene Betriebsparameter des Funktionselektronikmoduls zur Bestimmung einer Lebensdauer des Funktionselektronikmoduls und/oder eines mit dem mindestens einen Eingang oder dem mindes- tens einen Ausgang verbundenen Geräts zu erfassen. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Vorteile.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Funktionselektronikmoduls umfassen die Betriebsparameter eine innerhalb des Funktionselektronikmoduls gemes- sene Temperatur und/oder eine innerhalb Funktionselektronikmoduls gemessene Spannung und/oder einen innerhalb des Funktionselektronikmoduls fließenden Strom. Bevorzugt werden die Betriebsparameter des Funktionselektronikmoduls ebenfalls über die erste Schnittstelle in digitaler Form ausgegeben. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Funktionselektronikmoduls ist die ers- te Schnittstelle busfähig und insbesondere eine CAN (Controller Area Network-Bus Schnittstelle. Auf diese Weise können mehrere Funktionselektronikmodule über ein Bussystem miteinander verbunden werden, wodurch der zusätzliche Installationsaufwand, den die Kommunikationsfähigkeit der Funktionselektronikmodule bedingt, möglichst klein gehalten wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Funktionselektronikmodul als Signalkonverter ausgebildet, wobei ein an dem Eingang anliegendes Signal auf den Ausgang abgebildet wird. Ebenfalls vorteilhaft ist das Funktionselektronikmodul als Stromversorgungseinheit ausgebildet, bei der an dem Ausgang eine Kleinspannung zur Stromversorgung von Komponenten eines Schalt- schranks bereitgestellt wird.
Zur Bestimmung der Lebensdauer kann bei einem als Signalkonverter ausgebildeten Funktionselektronikmodul ein am Ausgang ausgegebenes Signal oder ein Absolutwert einer Signaländerung aufintegriert werden, wobei aus dem Wert des Integrals eine erfolgte Beanspruchung und damit die Lebensdauer des angeschlossenen Geräts ermittelt wird. Bei einem als Stromversorgungseinheit ausgebildeten Funktionselektronikmodul kann ein an dem Ausgang fließender Strom aufintegriert werden, wobei aus dem Wert des Integrals eine er-
folgte Beanspruchung und damit die Lebensdauer des Funktionselektronikmoduls oder des angeschlossenen Geräts ermittelt wird. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, anhand von Betriebsparametern des Funktionselektronikmoduls eine Kapazität und/oder ein Serienwiderstand eines Glättungskon- densators der Stromversorgungseinheit zu bestimmen wird und anhand der Kapazität und/oder des Serienwiderstands die Lebensdauer der Stromversorgungseinheit zu ermitteln.
Ein erfindungsgemäßes System umfasst mindestens ein derartiges Funktions- elektronikmodul und ein Gateway, das eine erste Schnittstelle aufweist, die mit der ersten Schnittstelle des Kommunikationsmoduls verbunden ist. Dabei ist das Gateway dazu eingerichtet, aus von dem Funktionselektronikmodul übermittelten Daten die Lebensdauer des Funktionselektronikmoduls und/oder eines mit dem Ein- und/oder Ausgang des Funktionselektronikmoduls verbunde- nen Geräts zu ermitteln. Grundsätzlich ergibt sich auch bei dem System der im Zusammenhang mit dem Verfahren bzw. dem Funktionselektronikmodul geschilderte Vorteil, die dem Funktionselektronikmodul vorliegen Informationen zusätzlich zur Signalverarbeitung auch zur Lebensdauerermittlung einzusetzen, wodurch die Zuverlässigkeit der Anlage erhöht wird. Ein weiterer Vorteil der Auswertung der Informationen im Gateway ist, dass eine Auswertung übergeordnet für mehrere Funktionselektronikmodule erfolgen kann, wodurch ein zusätzlicher Rechen- und/oder Speicherbedarf bei den einzelnen Funktionselektronikmodule entfällt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das System mehrere mit dem Gateway verbundene Funktionselektronikmodule, wobei das Gateway dazu eingerichtet ist, von den mehreren Funktionselektronikmodulen Daten zu empfangen, miteinander zu kombinieren und daraus die Lebensdauer des Geräts zu ermitteln. Hier ergibt sich der weitere Vorteil, unterschiedliche Informationen von verschiedenen Funktionselektronikmodulen zusammenführen zu können und diese Informationen gemeinsam in die Bestimmung der Lebensdauer einfließen lassen zu können.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems weist das Gateway eine zweite Schnittstelle zum Anschluss einer Netzwerkleitung zur Verbindung mit einem übergeordneten Datennetzwerk, insbesondere einem Ethernet, auf. Auf diese Weise können Warn- oder Diagnosemeldungen des Gateways einfach in einem übergeordneten Leitstand der Anlage ausgegeben und weiterverarbeitet werden.
Das Gateway kann ein separates Gehäuse zur Montage auf einer Tragschiene aufweisen, so dass es zusammen mit den Funktionselektronikmodulen in einem Schaltschrank o.ä. der Anlage angeordnet werden kann. Alternativ kann das Gateway auch in ein Funktionselektronikmodul integriert wein, wobei eine Verbindung über interne erste Schnittstellen erfolgt. Bevorzugt weist ein solches integriertes Gateway dann zusätzlich eine busfähige erste Schnittstelle zur Verbindung mit weiteren Funktionselektronikmodulen auf.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe von mehreren Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
Figuren 1 bis 3 jeweils eine beispielhafte Darstellung eines Schaltkastens mit einer Mehrzahl von Funktionselektronikmodulen;
Figur 4 ein schematisches Blockschaltbild eines Funktionselektronikmoduls in einem ersten Ausführungsbeispiel;
Figur 5 ein gemessener Stromverlauf an einem Ausgang eines
Funktionselektronikmoduls zur Erläuterung einer Lebenszeitbestimmung;
Figur 6 ein schematisches Blockschaltbild eines Funktionselektronikmoduls in einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Figur 7 ein schematisches Blockschaltbild einer Analyseeinheit eines Funktionselektronikmoduls;
Figur 8 ein schematisches Blockschaltbild eines Gateways in einem ersten Ausführungsbeispiel.
In Figur 1 ist ein beispielhafter Aufbau eines Schaltkastens 1 dargestellt, bei dem eine Mehrzahl von Funktionselektronikmodulen 10 auf verschiedenen Tragschienen 2 angeordnet ist.
Von den Funktionselektronikmodulen 10 sind der Übersichtlichkeit halber nur einige mit Bezugszeichen versehen. Die Funktionselektronikmodule 10 können dabei verschiedene Funktionen innerhalb des Schaltkastens 1 einnehmen. Beispielhaft kommen Signalkonverter 10a als Funktionselektronikmodule 10 im
Schaltkasten 1 zur Anwendung, ebenso wie Stromversorgungseinheiten 1 0b, unterbrechungsfreie Stromversorgungseinheiten 10c, Überspannungsmodule 10d und Überstromsicherungen 1 0e. Diese Aufzählung ist rein beispielhaft und nicht abschließend. Die nachfolgend erläuterte anmeldungsgemäße Ausgestal- tung von Funktionselektronikmodulen kann im Rahmen der Anmeldung auf weitere aus der Schaltschranktechnik bekannte und benutzte Typen von Funktionselektronikmodulen übertragen werden. Alle eingesetzten Funktionselektronikmodule 1 0 zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass sie autark und unabhängig von einer übergeordneten Steuerung ihre Funktion innerhalb des Schaltkas- tens 1 ausführen können.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind stromführende Kabel, die zu den Funktionselektronikmodulen 1 0 oder zu weiteren Komponenten des Schaltkastens 1 geführt sind bzw. diese Komponenten untereinander verbinden, nicht darge- stellt. Ebenso sind Kabel, die beispielsweise von den Stromversorgungseinheiten 1 0b bzw. von den unterbrechungsfreien Stromversorgungseinheiten 1 0c zu weiteren Funktionselektronikmodulen 1 0 geführt sind, nicht dargestellt.
Mehrere Funktionselektronikmodule 1 0 sind jeweils über einen lokalen Bus 3 mit einem ebenfalls auf der Tragschiene 2 montierten Gateway 20 verbunden, das in diesem Beispiel als Einfach-Gateway 20a ausgebildet ist, das nur einen Anschluss für den lokalen Bus 3 aufweist. Im dargestellten Beispiel ist je eines dieser Einfach-Gateways 20a pro Tragschiene 2 vorgesehen. Diese Zuordnung der Funktionselektronikmodule zu je einem Einfach-Gateway 20a, das sich auf derselben Tragschiene 2 befindet, ist nicht zwingend. Der lokale Bus 3 könnte natürlich auch übergreifend zu einer weiteren Tragschiene 2 führen.
Vorliegend ist der lokale Bus 3 als drahtgebundener Bus von einem zum jeweils benachbarten Funktionselektronikmodul 1 0 und schließlich dem An- schluss des jeweiligen Einfach-Gateways 20a geschleift.
Grundsätzlich sind hier auch andere Übertragungswege für den lokalen Bus möglich. Ein Beispiel ist bei der zweiten Tragschiene 2 von unten dargestellt. Bei dieser Tragschiene 2 wird der drahtgebundene lokale Bus 3 durch eine Einspeiseeinheit 1 1 auf entsprechende Busleitungen 4 in der Tragschiene 2 gekoppelt. Vorteilhafterweise kann neben den dargestellten Busleitungen 4 auch eine Stromversorgung für die Funktionselektronikmodule 1 0 über entsprechende in der Tragschiene 2 angeordnete Leitungen bzw. Leiterbahnen erfolgen.
Die Funktionselektronikmodule 1 0 sind jeweils mit einem Kommunikationsmodul ausgerüstet, die über eine erste Schnittstelle mit dem lokalen Bus 3 verbunden ist. Über das Kommunikationsmodul und die erste Schnittstelle können Informationen von den Funktionselektronikmodulen 1 0 zu dem Gateway 20 übertragen werden. Das Gateway 20 überträgt diese Informationen auf eine zweite Schnittstelle, die über eine Netzwerkleitung 5, bevorzugt eine Ethernet- Leitung, mit einem als Verteiler arbeitenden Netzwerk-Switch 6 verbunden ist. Der Switch 6 ist dann über eine weitere Netzwerkleitung 5 mit einem übergeordneten Datennetzwerk verbunden.
Von den Funktionselektronikmodulen 10 abgegebene Informationen werden so mit geringem zusätzlichem Aufwand in dem übergeordneten Datennetzwerk zur Auswertung und/oder Protokollierung und/oder Überwachung verfügbar. Dieses ist möglich, ohne das grundlegende Änderungen an der Verdrahtung, dem Auf- bau und auch der Betriebsweise des Schaltschranks 1 notwendig wären. Insbesondere arbeitet der Schaltschrank 1 nach wie vor autark und ist nicht von dem Vorhandensein und der korrekten Funktion einer übergeordneten Steuereinrichtung, beispielsweise einer Automatisierungssteuerung, abhängig. In Figur 2 ist in gleicher Weise wie in Figur 1 ein weiteres Beispiel eines Schaltschranks 1 mit einer Mehrzahl von Funktionselektronikmodulen 1 0 (1 0a, 1 0b, 10c, 1 0d, 1 0e) dargestellt. Wiederum weisen die Funktionselektronikmodule 1 0 erste Schnittstellen auf, die über einen drahtgebundenen lokalen Bus 3 bzw. über in die Drahtschiene 2 integrierte Busleitungen 4 über Gateways 20 mit ei- ner Netzwerkleitung 5 und damit mit einem übergeordneten Datennetzwerk verbunden sind.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 ist vorliegend nur ein Gateway 20 vorgesehen, das als Mehrfach-Gateway 20b ausgebildet ist. Die Funktionselektronikmodule 1 0 sind über mehrere Stränge des lokalen Bus 3 zu je einem von mehreren, hier beispielhaft vier, Anschlüssen des Mehrfach- Gateways 20b geschleift. Das Mehrfach-Gateway 20b kombiniert die Funktionen der Einfach-Gateways 20a und des Switch 6, wodurch der zusätzliche Verdrahtungs- und Montageaufwand weiter verringert wird.
In Figur 3 ist in wiederum gleicher Weise wie in Figur 1 ein weiteres Beispiel eines Schaltschranks 1 mit einer Mehrzahl von Funktionselektronikmodulen 1 0 dargestellt.
Wie bei dem in Figur 1 dargestellten Gateway 20 sind vorliegend mehrere Gateways 20, eines für jede Tragschiene 2, vorgesehen, die jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel als Ketten-Gateways 20c ausgebildet sind. Jedes Ketten- Gateway 20c umfasst dabei zwei zweite Schnittstellen für eine Netzwerkleitung 5, wobei die Ketten-Gateways 20c in Art einer Kette (daisy-chain) untereinander verbunden sind. Bei Verwendung eines paketorientierten Netzwerks als übergeordnetes Datennetzwerk, beispielsweise dem Ethernet, wird dieses dadurch möglich, dass jedes der Ketten-Gateways 20c einen 2-fach Netzwerk- Switch aufweist, über den Informationen entweder zur eigenen Verarbeitung den weiteren Komponenten des Ketten -Gateways 20c zugeführt werden oder über den zweiten Anschluss zur Weitergabe an ein nächstes Gateway 20 geleitet werden.
In Figur 4 ist der Aufbau eines Signalkonverters 1 0a als Beispiel eines Funkti- onselektronikmoduls 1 0 in Form eines Blockschaltbilds genauer dargestellt.
Das Funktionselektronikmodul 1 0 lässt sich in zwei Baugruppen unterteilen, eine Funktionseinheit 1 10 und ein Kommunikationsmodul 1 20. Die Funktionseinheit 1 1 0 übernimmt die für die autarke Signal- und Stromverarbeitung notwendigen Funktionen. Bei dem vorliegenden Signalkonverter 1 0a weist die Funkti- onseinheit 1 1 0 einen Eingang 1 1 1 , beispielsweise ausgestaltet als Spannungs- Signaleingang für einen Eingangsspannungsbereich von 0 bis 1 0 V auf. Der Eingang 1 1 1 ist mit einem Analog/Digital (A/D)-Wandler 1 1 2 verbunden, der das am Eingang 1 1 1 anliegende Spannungssignal in ein Digitalsignal umwandelt, das auf eine digitale Übertragungsstrecke 1 13 ausgegeben wird.
Über diese digitale Übertragungsstrecke 1 1 3 ist der A/D-Wandler 1 12 mit einem Digital/Analog (D/A)-Wandler 1 14 verbunden, der einen Ausgang 1 1 5 des Funktionselektronikmoduls 10 mit einem analogen Signal beaufschlagt. Dieses kann beispielsweise ein analoges Stromsignal mit einem Wertebereich von 4 bis 20 mA sein. Eine Umsetzung des analogen Kleinspannungssignals am Eingang 1 1 1 in ein analoges Ausgangsstromsignal am Ausgang 1 1 5 erfolgt bei der dargestellten Funktionseinheit 1 10, also über den Umweg der digitalen Übertragungsstrecke 1 1 3. Die digitale Übertragungsstrecke 1 1 3 kann dabei galvanisch trennende Elemente 1 1 3' aufweisen, beispielsweise Opto-Koppler. Auf diese Weise ist eine vollständige galvanische und rückwirkungsfreie Trennung zwischen dem Eingang 1 1 1 und dem Ausgang 1 1 5 gewährleistet.
Die digitale Übertragungsstrecke 1 1 3 ist darüber hinaus mit einem Eingang eines Mikrokontrollers 121 innerhalb des Kommunikationsmoduls 1 20 verbun-
den. Der Mikrokontroller 121 ist dazu eingerichtet, die auf der digitalen Übertragungsstrecke 1 13 übertragenen Daten aufzuarbeiten, ggf. auszuwerten und zwischen zu speichern. Zu letzterem Zweck ist mit dem Mikrokontroller 121 ein optionaler externer Speicher 122 verbunden.
Das Kommunikationsmodul 120 weist eine erste Schnittstelle 123 auf, über die Informationen mit einem Gateway 20 (vgl. Figuren 1 , 2) ausgetauscht werden können. Die erste Schnittstelle 123 ist in verschiedenen Ausgestaltungen vorgesehen. In einer ersten Ausgestaltung ist die Schnittstelle 123 als interne Schnittstelle 123a ausgebildet. Wie nachfolgend noch erläutert wird, ist die interne erste Schnittstelle 123a zur internen Verbindung mit einem integrierten Gateway 20 vorgesehen. In einer zweiten Ausgestaltung ist die Schnittstelle 123 als busfähige Schnittstelle 123b ausgebildet, beispielsweise in Form eines CAN-Busses. In dieser Ausgestaltung ist eine Verbindung mit einem extern ge- führten lokalen Bus 3,4 zur Verbindung mit einem separat ausgeführten Gateway 20 vorgesehen, wie es in den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 2 dargestellt ist.
Weiterhin ist eine Wartungsschnittstelle 124, auch Service-Schnittstelle 124 genannt, optional am Kommunikationsmodul 120 vorgesehen. Über die Service-Schnittstelle 124 kann insbesondere eine Einstellung interner Einstellungen des Mikrokontrollers 121 bzw. der von ihm ausgeführten Programme sowie eine Aktualisierung (Update) dieser Programme erfolgen. Die Service- Schnittstelle 124 kann beispielsweise als USB-Schnittstelle ausgebildet sein, an die ein Laptop eines Servicetechnikers vor Ort am Schaltkasten 1 angeschlossen werden kann.
Über die erste Schnittstelle 123 können die auf der digitalen Übertragungsstrecke 1 13 übertragenen Daten von dem Gateway 20 eingelesen und entspre- chend in dem übergeordneten Datennetz, mit dem das Gateway 20 verbunden ist, eingesehen werden. Somit kann eine Protokollierung und/oder Überwachung der von der Funktionseinheit 1 10 des Funktionselektronikmoduls 10 verarbeiteten Signale erfolgen. In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, zwischen dem Ausgang des A/D-Wandlers 1 12 und dem Eingang des D/A-Wandlers 1 14 innerhalb der digitalen Übertragungsstrecke 1 13 eine programmierbare Umrecheneinheit anzuordnen. Die Umrecheneinheit ermöglicht, den zwischen dem Eingang 1 1 1 und dem Ausgang 1 15 bestehenden Funktionszusammenhang abzuändern. Anstelle eines üblicherweise bestehenden linearen Funktionszusammenhangs können so beliebige Funktionszusammen-
hänge realisiert werden. Insbesondere können als Grenzwerte genutzte Plateaus vorgesehen sein oder nicht-lineare, beispielsweise quadratische, expo- nentielle oder logarithmische Funktionszusammenhänge eingestellt werden.
Auf diese Weise kann z.B. ein Ausgangswert eines Sensors, der nicht-linear zu der vom Sensor gemessenen physikalischen Größe ist, linearisiert werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, die programmierbare Umrecheneinheit derart mit dem Mikrokontroller 121 zu koppeln, dass der Funktionszusammenhang über den Mikrokontroller 121 und damit über das Gateway 20 und aus dem überge- ordneten Datennetzwerk eingestellt werden kann.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die von einem Funktionselektronikmodul 1 0 am Eingang 1 1 1 anliegenden und/oder an dem Ausgang 1 1 5 ausgegebenen Signale, die auf der digitalen Übertragungsstrecke 1 13 in digitaler Form vorliegen und von dem Mikrokontroller 121 innerhalb des Kommunikationsmoduls 1 20 verarbeitet werden können, zur Bestimmung einer voraussichtlichen Lebensdauer des Funktionselektronikmoduls 1 0 und/oder eines mit dem Eingang 1 1 1 oder dem Ausgang 1 1 5 verbundenen Geräts zu erfassen. Diesem liegt die Idee zugrunde, dass bei entsprechender Betrachtung der Signale am Ein- bzw. Ausgang 1 1 1 , 1 1 5 wertvolle Informationen über die zu erwartende Lebensdauer gewonnen wird, die vom Funktionselektronikmodul 1 0 ausgewertet werden kann oder vom Funktionselektronikmodul 10 zur Auswertung an das Gateway 20 (vgl. Figuren 1 bis 3) übertragen und dort ausgewertet werden kann. Im Zusammenhang mit den Figuren 4 bis 7 werden nachfolgend Beispiele vorgestellt, bei denen ein Funktions- elektronikmodul 10 der Abschätzung der Lebensdauer eines angeschlossenen Geräts dient.
Bei einem ersten Beispiel wird als Funktionselektronikmodul 1 0 ein galvanisch trennender Schalter (Relais) betrachtet, mit dem ein angeschlossenes Gerät ab- hängig von einem Pegel auf einem digitalen Eingang ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Von der Art der Funktionsweise her ist ein solches galvanisch trennendes Relais im Prinzip auch ein Signalwandler 1 0a, da ein Signal an einem Eingang 1 1 1 (beispielsweise ein Digitalsignal mit logisch null und logisch eins entsprechend 0 und 5 Volt) in ein Schaltsignal zum Schalten eines Geräts bei Netzspannung übertragen wird.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Lebensdauerüberwachung weist das Funktionselektronikmodul 10 am Ausgang 1 15 eine Möglichkeit zur zeitabhängigen Strommessung auf. Als Gerät am Ausgang 1 1 5 wird ein elektromagnetisch
betätigtes Ventil, nachfolgend abgekürzt Magnetventil genannt, betrachtet, das bei Ausgabe einer Spannung am Ausgang 1 15 öffnet und beim Wegfall der Spannung am Ausgang 1 1 5 schließt. In der Figur 5 ist beispielhaft eine sich beim Einschaltvorgang ergebende Zeitabhängigkeit des Stromverlaufs am Ausgang 1 1 5 als Kurve 30 dargestellt. Der Wert des Stromes I ist auf der vertikalen Achse als Funktion der Zeit t auf der horizontalen Achse angegeben. Zu einem Zeitpunkt t = 0 wird durch entsprechendes Setzen des Eingangs 1 1 1 der Ausgang 1 15 des Funktionselektronikmoduls 10 geschaltet. Aufgrund der induktiven Last, die das angeschlossene Ventil darstellt, steigt der Strom für Zeiten t > 0 zunächst monoton an, durchläuft dann ein lokales Maximum bei einer Zeit t = t um bis zu einem Zeitpunkt t = t2 wieder zu fallen und danach monoton weiter bis zum Nominalwert ln anzusteigen. Die Umkehr der Steigung des Stroms I zum Zeitpunkt t = ti und der Wiederanstieg zum Zeitpunkt t = t2 können Bewegungsphasen eines Ankers innerhalb des Magnetventils zugeordnet werden. Zum Zeitpunkt t = t-ι befindet sich der Anker in Bewegung, während der Zeitpunkt t = t2 dem Anschlagen des Ankers in der Öffnungsstellung des Magnetventils entspricht. Der Verlauf des Stroms I, abhängig von der Zeit t, lässt Rückschlüsse auf die korrekte Funktion des Magnetventils zu. Insbesondere zeigt sich eine Störung der Funktionsweise in einer Verschiebung der Zeitpunkte ti und t2. Eine solche Störung lässt auf Abnutzungserscheinungen innerhalb des Ventils schließen, die wiederum ein Ende der Lebensdauer des Ventils ankündigen und ab einem be- stimmten Punkt Anlass geben sollten, das Magnetventil auszutauschen, bevor eine tatsächliche Störung eingetreten ist.
Der dargestellte Stromverlauf wird von dem Funktionselektronikmodul 1 0 gemessen, ggf. bei jedem Schaltvorgang des Magnetventils, und es werden die charak- teristischen Zeitpunkte ti und/oder t2 ermittelt. Die ermittelten Zeitpunkte können innerhalb des Mikrokontrollers 1 21 des Funktionselektronikmoduls 10 bestimmt und auch ausgewertet werden. Es können beispielsweise Grenzwerte für maximal tolerierbare Zeiten ti und t2 hinterlegt sein, bei deren Überschreiten eine entsprechende Warnmeldung über die erste Schnittstelle 1 23a/b ausgegeben wird. In ei- ner alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, den gemessenen Stromverlauf gemäß Figur 5 über die Schnittstelle 123a/b an ein angeschlossenes Gateway 20 zu übertragen und die genannte Auswertung des Stromverlaufs und den Vergleich mit einem hinterlegten Grenzwert innerhalb des Gateways 20 durchzuführen. Vorteilhaft ist hier, dass in einem größeren System, in dem mehrere derar-
tige Funktionselektronikmodule 1 0, die Magnetventile ansteuern, vorhanden sind, die Auswerteeinrichtung nur einfach in dem Gateway 20 vorgesehen werden muss. Es ist auch eine Mischung beider Ausgestaltungen möglich, beispielsweise indem innerhalb eines jeden Funktionselektronikmoduls 1 0 eine Auswertung des gemessenen Stroms zur Bestimmung der Zeitpunkte ti und t2 stattfindet, wobei über die Schnittstelle 123a, 1 23b die ermittelten Zeiten t-ι , t2 zur weiteren Auswertung an das Gateway 20 übertragen werden.
In einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung kann vorgesehen sein, weitere Messgrößen, die innerhalb einer Anlage erfasst werden, zu ermitteln und einen Wert für eine Lebensdauer bzw. einen sich ankündigendes Ende eines Lebenszyklus auf der Basis mehrerer gemessener Werte zu bestimmen. Bei dem in Figur 5 gezeigten Beispiel ist die Zeitabhängigkeit des Stromverlaufs zwar grundsätzlich von der Abnutzung des Magnetventils abhängig, kann jedoch auch von anderen Parametern beeinflusst werden. Bei einem viskosen Medium, das von dem Magnetventil verarbeitet wird, kann beispielsweise eine Änderung in der Temperatur und damit in der Viskosität des Mediums zu einem veränderten Öffnungs- und/oder Schließverhalten führen. Von daher kann vorgesehen sein, dass die Grenzwerte für die Zeiten ti und t2 temperaturabhängig hinterlegt sind und eine gemessene Temperatur des Mediums im Bereich des Magnetventils bei der Auswertung der Zeiten t-ι , t2 mitberücksichtigt wird. In einem solchen Fall ist es vorteilhaft, eine Auswertung zumindest teilweise in dem Gateway 20 vorzunehmen, das mit dem Funktionselektronikmodul 10 gekoppelt ist, das das Magnetventil ansteuert und ebenso mit einem weiteren Funktionselektronikmodul, beispielsweise einen Messverstärker, der einen Temperatursensor auswertet, mit dem die Temperatur des Mediums ermittelt wird. Das in Figur 5 wiedergegebene Beispiel betraf ein digital arbeitendes Magnetventil, das nur die Zustände„offen" und„geschlossen" einnehmen kann. In einer weiteren Ausgestaltung kann auch die Lebensdauer von Geräten, die stufenlos bzw. quasi stufenlos mit einem Analogsignal angesteuert werden, ermittelt werden. Ein Beispiel für ein derartiges Gerät ist ein Proportionalventil, zum Beispiel zum Absperren einer Leitung mit einem großen Leitungsquerschnitt, dessen Absperrschieber kontinuierlich zwischen einer vollständig geöffneten und einer vollständig geschlossenen Position verfahren werden kann. Wird ein derartiges Proportionalventil über ein als Signalkonverter 1 0a ausgestaltetes Funktionselektronikmodul
10 angesteuert, kann vorgesehen sein, dass über die gesamte Lebenszeit des Proportionalventils die vom Schieber zurückgelegte Betätigungsstrecke erfasst und aufsummiert wird. Die Lebensdauer eines derartigen Proportionalventils ergibt sich typischerweise anhand der zurückgelegten Strecke des Schiebers, da die Lebensdauer maßgeblich von einem Verschlei ß von Lagerungen und Führungen des Schiebers bestimmt wird.
Um die zurückgelegte Strecke zu ermitteln, kann vorgesehen sein, dass der Absolutwert von Änderungen des Signals am Ausgang 1 1 5 ständig aufintegriert wird. Dieser aufintegrierte Wert stellt ein Maß für die bisher erfolgte Benutzung des Proportionalventils dar und kann ähnlich wie bei dem zuvor geschilderten Fall mit Grenzwerten verglichen werden, um ein Warnsignal zu generieren, das ein baldiges Ende der Lebenszeit des Proportionalventils andeutet. Anstelle eines Warnsignals kann auch vorgesehen sein, ständig ein Benutzungswert auszuge- ben, der den bisher erreichten prozentualen Anteil an einer erwarteten Lebensdauer angibt.
Bei derartigen Geräten, bei denen ein Eingangssignal zu einer Positionsänderung beispielsweise eines Schiebers führt, ist häufig auch eine Istwert-Erfassung vor- gesehen, um eine Rückmeldung über ein ordnungsgemäßes Funktionieren des Geräts vorliegen zu haben. Dieses Signal kann von einem weiteren Funktionselektronikmodul 10 aufgenommen und ausgewertet werden. Ein Vergleich des Ansteuersignais des Geräts und des Istwert-Signals des Geräts zeigen unmittelbar eine nicht ordnungsgemäße Funktion an. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, das zeitliche Antwortverhalten des Geräts zu betrachten. Es wird dann beispielsweise ermittelt, wie schnell ein einzunehmender Sollwert tatsächlich vom Istwert erreicht wird. Auch hier können Grenzwerte vorgesehen sein oder es kann vorgesehen sein, dass ein Warnsignal dann ausgegeben wird, wenn sich eine Änderung in dem Zeitverhalten ergibt.
Auch bei zuvor genannten ermittelten Werten, beispielsweise den Zeiten ti und t2 aus Figur 5, kann neben einer Grenzwertüberwachung auch eine Überwachung der zeitlichen Änderung dieser Parameter erfolgen. So kann beispielsweise ein Warnsignal ausgegeben werden, wenn sich die gemessenen Werte im Laufe der Zeit um mehr als ein bestimmter Prozentsatz vom Ursprungswert unterscheiden. Bevorzugt wird im Funktionselektronikmodul 1 0 und/oder im Gateway 20 eine Historie angelegt, in der gemessene Werte in regelmäßigen Zeitabständen protokolliert werden, um ein Verhalten eines Geräts rückwirkend beurteilen zu können und um die Möglichkeit zu haben, Grenzwerte für zukünftige Fälle anzupassen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein Vibrationssensor, z.B. ein Körperschallsensor mit einer mechanischen Anlagenkomponente gekoppelt. Der Sensor ist mit einem als Signalkonverter ausgebildeten Funktionselektronikmodul verbunden. Liegt das von dem Signalkonverter empfangene Sensorsignal über ei- nem vorgegebenen Pegel, deutet dieses auf einen Verschlei ß bei der mechanischen Anlagenkomponente hin, der z.B. auf einen baldigen Lagerschaden schließen lässt. Im Rahmen der Anmeldung ist unter einem mit dem Funktionselektronikmodul verbundenen Gerät entsprechend dann die Kombination aus der mechanischen Anlagenkomponente und dem Sensor zu verstehen.
In Figur 6 ist der Aufbau einer Stromversorgungseinheit 1 0b als ein weiteres Beispiel eines Funktionselektronikmoduls 1 0 in Form eines Blockschaltbilds genauer dargestellt. Wiederum lässt sich das Funktionselektronikmodul 10 in zwei Einheiten unterteilen, eine Funktionseinheit 1 1 0 und ein Kommunikationsmodul 1 20. Vorliegend weist die Funktionseinheit 1 1 0 ein Netzteil 1 1 6 auf, das zwei Ausgänge 1 1 5 mit einer Kleinspannung von z.B. 24 V zur Stromversorgung angeschlossener weiterer Funktionsmodule 1 0 beaufschlagt. Das Kommunikationsmodul 120 entspricht im Wesentlichen dem in dem ersten Ausführungsbeispiel in Figur 3 beschriebenen Kommunikationsmodul.
Das Netzteil 1 1 6 weist einen Spannungsausgang 1 1 7 auf, der mit einem Analogeingang des Mikrokontrollers 121 verbunden ist. Über den Spannungsaus- gang 1 1 7 kann die an den Ausgängen 1 15 anliegende Ausgangspannung U gemessen werden. Zudem ist ein Strommesssensor 1 1 8 in der Funktionseinheit 1 1 0 vorgesehen, der der Bestimmung eines Ausgangsstroms I an dem Ausgang 1 15 dient und der ebenfalls mit einem Analogeingang des Mikrokontrollers 1 21 verbunden ist. Der Strommesssensor 1 1 8 kann z.B. durch einen Hallsensor oder einen Shunt realisiert sein. Weiterhin ist an dem Netzteil 1 1 6 ein Temperatursensor 1 1 9 angeordnet, der ebenfalls von dem Mikrokontroller 121 ausgelesen wird. Der Temperatursensor 1 1 9 dient der Ermittlung einer Betriebstemperatur T des Netzteils 1 1 6 und steht bevorzugt mit einem Leistungshalbleiter bzw. mit einem damit verbundenen Kühlkörper und/ oder (Bulk-) Elektrolytkondensatoren des Netzteils 1 1 6 in thermischen Kontakt.
Über die erste Schnittstelle 123 können die so bestimmten Betriebsparameter, die Ausgangspannung U, der Ausgangsstrom I und die Betriebstemperatur T des Netzteils 1 16, von dem Gateway 20 eingelesen und entsprechend in dem
übergeordneten Datennetz, mit dem das Gateway 20 verbunden ist, eingesehen werden.
In einer Ausgestaltung der Stromversorgungseinheit 1 0b ist vorgesehen, anhand dieser Betriebsparameter einen aktuellen Belastungszustand des Netzteils 1 1 6 zu berechnen und daraus die erwartete Lebensdauer des Netzteils 1 1 6 und damit des Funktionselektronikmoduls 1 0 zu ermitteln. Der Einfluss der Betriebsparameter auf die Lebensdauer kann dabei in Form von empirischen Daten, die individuell für diesen Typ von Funktionselektronikmodul 10 gewonnen wurden, im Spei- eher 1 22 des Kommunikationsmoduls 1 20 hinterlegt sein. Wie bereits im Zusammenhang mit Figur 5 ausgeführt, kann eine Auswertung der gemessenen Betriebsparameter des Netzteils 1 1 6 in dem Funktionselektronikmodul 1 0 selbst, als auch innerhalb des Gateways 20 erfolgen. Zur Ermittlung der voraussichtlichen Lebensdauer eines Netzteils 1 16 ist insbesondere der vom Netzteil gelieferte Strom I relevant. Die bisherige Belastung, die ein Netzteil erfahren hat und die den prozentualen Anteil der bereits verstrichenen voraussichtlichen Lebensdauer angibt, kann beispielsweise in erster Annäherung aus einer Aufintegration des gelieferten Stroms, also der bislang insgesamt gelie- ferten Ladungsmenge, gewonnen werden. Die Stromhöhe geht jedoch nicht unbedingt linear in die Belastung ein, die ein Netzteil erfährt. Höhere gelieferte Ströme führen beispielsweise zu einer deutlich höheren Erwärmung eines Netzteils, die sich wiederum negativ auf die Lebensdauer auswirkt. Dieses kann beispielsweise durch Miteinbeziehung der gemessenen Temperatur T berücksichtigt werden. Es ist auch möglich, den gemessenen Wert des Stroms I zunächst mit einer nichtlinearen Wichtungsfunktion zu verrechnen, beispielsweise zu quadrieren oder mit einer höheren Potenzfunktion oder Potenzreihe oder einer Exponentialfunktion zu verrechnen, und den dann erhaltenen Wert aufzuintegrieren. Die Lebensdauer bestimmter vom Netzteil 1 16 versorgter Geräte ist ebenfalls von dem geflossenen Strom abhängig. Für derartige Geräte kann der aufintegrierte Strom, wiederum ggf. nach Anwendung einer vorgegebenen Wichtungsfunktion, als Maß für die Berechnung einer noch zu erwartenden Lebensdauer des Geräts dienen.
Im Hinblick auf die Lebensdauer des Netzteils 1 1 6 sind Glättungskondensatoren, die im Primär- und/oder im Sekundärkreis eingesetzt werden, besonders kritische Bauelemente. Zur Abschätzung einer Lebensdauer ist daher eine integrierte Messung von Parametern derartiger Kondensatoren vorteilhaft.
In Figur 7 ist eine Analyseeinrichtung 130 gezeigt, die in der Stromversorgungseinheit 10b integriert sein kann und die Eigenschaften eines Glättungskondensa- tors 1 161 des Netzteils 1 16 bestimmt. Die Analyseeinheit 130 kann einen Kapazitätswert C und einen Ersatz- Serienwiderstand ESR des Kondensators 1 161 im Betrieb messen. Dazu werden die über dem Kondensator 1 161 abfallende Spannung Uc abgegriffen und der Analyseeinheit 130 zugeführt. Weiterhin ist in Reihenverschaltung mit dem Kondensator 1 161 im Netzteil 1 16 ein Strommesswiderstand 1 162 angeordnet, über den der durch den Kondensator 1 161 fließende Stroms lc gemessen werden kann.
Die abgegriffenen Potentiale werden nach Filterung in passiv oder auch digital ausgeführten Filtern 131 und 132 und ggf. nach einer Verstärkung in einem Diffe- renzverstärker 133 bzw. 134 einen Analog-/Digitalwandler mit zwei Eingängen 135 zugeführt. Die Filter 131 , 132 sind bevorzugt schmalbandige Bandpassfilter mit einer Durchlassfrequenz bei einer Schaltfrequenz des Netzteils 1 16. Der Ausgang des Analog-/Digitalwandlers 135 wird vom Mikrokontroller 121 ausgewertet. Über die dargestellte Schaltung wird die Höhe einer am Kondensator 1 161 anliegenden Rippelspannung ins Verhältnis zur Höhe der am Strom messwiderstand 1 162 gemessenen Stromamplitude gesetzt und daraus ein Wert für den Ersatzserienwiderstand (ESR) des Kondensators 1 161 ermittelt. Dabei können Effektiv- und/oder Amplitudenwerte von Strom bzw. Spannung verwendet werden. Aus ei- nem Zeitverlauf des Lade- und Entladevorgangs am Kondensator 1 161 kann in Verbindung mit dem gemessenen Stromverlauf am Strom messwiderstand 1 162 auch ein Wert für die Kapazität des Kondensators 1 161 berechnet werden.
Insbesondere der gemessene Ersatzserienwiderstand ESR, aber auch der Wert der Kapazität C, sind im starken Maße alterungsabhängig. Überschreitet der Ersatzserienwiderstand ESR einen vorgegebenen Grenzwert, deutet dieses auf ein baldiges Ende der Lebenszeit des Kondensators 1 161 hin. Auch hier kann wieder ein Vergleich mit einem absoluten Grenzwert, mit einem relativen Grenzwert (verglichen mit einem Wert des Serienwiderstands bei erster Inbetriebnahme der Stromversorgungseinheit 10b erfolgen. Alternativ ist wiederum denkbar eine Änderungsrate eines der Parameter (ESR; C) zu betrachten und eine sich beschleunigende Änderung als Anlass für die Ausgabe eines entsprechenden Warnsignals, das ein möglicherweise bevorstehendes Lebenszeitende angibt, erfolgen.
Da die gemessenen Eigenschaften, der Ersatzserienwiderstand ESR und/oder die Kapazität C des Kondensators 1 1 61 im hohen Maße temperaturabhängig sind, ist eine Temperaturkompensation vorteilhaft. Bei einer solchen Temperaturkompensation wird eine innerhalb des Netzteils 1 1 6, bevorzugt im Bereich des Kondensators 1 1 61 gemessene Temperatur T bei einer Berücksichtigung der gemessenen Eigenschaften (ESR, C) mit in Betracht gezogen.
Dazu können entweder die vorgegebenen Grenzwerte temperaturabhängig vorgegeben werden. Alternativ ist es möglich, die gemessenen Parameter an- hand von empirisch ermittelten Funktionszusammenhängen oder Tabellen auf Werte bei einer Normtemperatur umzurechnen und die Grenzwerte für die Normtemperatur vorzugeben.
Figur 8 zeigt den Aufbau eines Gateways 20 in einem Blockschaltbild. Zentrale Komponente des Gateways 20 ist ein Mikrokontroller 201 , der in Verbindung mit einem optionalen externen Speicher 202 steht. Der Mikrokontroller 201 weist eine erste Schnittstelle 203 auf, die am Gateway 20 korrespondierend zu den Schnittstellen 1 23a und 123b des Kommunikationsmoduls 1 20 als interne erste Schnittstelle 203a und/oder busfähige Schnittstelle 203b ausgebildet ist. Die busfähige erste Schnittstelle 203b kann in mehrfacher Ausführung vorhanden sein, um mit separaten lokalen Busleitungen 3, 4 verschiedene Stränge von Funktionsmodulen 1 0 zu versorgen, wie dieses in Fig. 1 dargestellt ist.
Zudem ist mit dem Mikrokontroller 201 eine Serviceschnittstelle 204 verbunden, die wiederum insbesondere der Verbindung des Mikrokontrollers 201 mit einem Laptop eines Servicetechnikers vor Ort am Schaltkasten 1 dient, um das Gateway 20 zu aktualisieren und/oder eine Fehlerdiagnose zu stellen.
Darüber hinaus ist eine zweite Schnittstelle 205 am Gateway 20 vorgesehen, mit der das Gateway 20 über die Netzwerkleitung 5 mit dem übergeordneten Datennetzwerk gekoppelt werden kann. Bevorzugt ist die zweite Schnittstelle eine Ethernet-Schnittstelle. Es kann vorgesehen sein, dass mehrere Schnittstellen 205 am Gateway 20 angeordnet sind, die untereinander über einen integrierten Switch miteinander verbunden sind. Ein derartiges Gateway 20 ist beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 gezeigt.
Es kann vorgesehen sein, dass das Gateway 20 Konfigurationsparameter angeschlossene Funktionselektronikmodule 1 0 in dem zusätzlichen Speicher 202 ablegt. Solche Konfigurationsparameter können beispielsweise den Funktions-
Zusammenhang zwischen dem Ein- und dem Ausgang eines Signalkonverters 10b betreffen, der in einer programmierbaren Umrecheneinheit abgelegt ist. Falls der Signalkonverter 10b aufgrund eines Defekts ausgetauscht wird, wird ein neu eingesetzter Signalkonverter 10b vom Gateway erkannt und seine programmierbare Umrecheneinheit entsprechend eingerichtet, so dass der gewünschte Funktionszusammenhang bei dem neuen Signalkonverter 10b umgehend umgesetzt wird, ohne dass ein Eingriff über das übergeordnete Datennetzwerk notwendig ist.
In einer weiteren alternativen Ausgestaltung des Gateway 20 kann dieses in ein Funktionselektronikmodul 10 integriert sein. Eine Verbindung zu dem Kommunikationsmodul 120 des Funktionselektronikmoduls 10 erfolgt dann bevorzugt über die jeweilige erste Schnittstelle 123a bzw. 203a. Optional kann zusätzlich die busfähige erste Schnittstelle 203b des Gateways 20 vorhanden und am Funktionselektronikmodul 10 nach außen geführt sein, um weitere Funktionselektronikmodule 10, die kein integriertes Gateway 20 aufweisen, über deren busfähige erste Schnittstelle 123b anschließen zu können.
Bezugszeichenliste
1 Schaltkasten
2 Tragschiene
3 lokaler Bus
4 lokaler Bus (über Tragschiene 2)
5 Netzwerkleitung für übergeordnetes Datennetzwerk (Ethernet)
10 Funktionselektronikmodul
10a Signalkonverter
10b Stromversorgungseinheit
10c unterbrechungsfreie Stromversorgungseinheit
10d Überspannungsmodul
10e Überstromsicherung
1 10 Funktionseinheit
1 1 1 Eingang
1 12 A/D-Wandler
1 13 digitale Datenübertragungsstrecke
1 13' galvanisch trennende Elemente
1 14 D/A-Wandler
1 15 Ausgang
1 16 Netzteil
1 17 Spannungsausgang
1 18 Strommesssensor
1 19 Temperatursensor
120 Kommunikationsmodul
121 Mikrokontroller
122 externer Speicher
123a erste Schnittstelle (interner Anschluss)
123b erste Schnittstelle (busfähig)
124 Serviceschnittstelle
130 Analyseeinheit
131 , 132 Filter
133, 134 Verstärker
135 A/D-Wandler
20 Gateway
20a Einfach-Gateway
20b Mehrfach-Gateway
20c Ketten -Gateway
201 Mikrokontroller
202 externer Speicher
203a erste Schnittstelle (interner Anschluss)
203b erste Schnittstelle (busfähig)
204 Serviceschnittstelle
205 zweite Schnittstelle
30 Stromverlaufskurve