Düse für das Laser-Pulver-Auftragsschweißen
Die Erfindung betrifft eine Düse für das Laser-Pulver-Auf- tragsschweißen, umfassend einen hülsenförmigen Düsenkörper, in dem eine axiale Durchgangsöffnung für einen Bearbeitungslaserstrahl mit einer Lasereintrittsöffnung an ihrer Hinterseite und einer Laseraustrittsöffnung an ihrer Vorderseite ausgebildet ist, wobei sich die Durchgangsöffnung insbeson- dere in Richtung der Laseraustrittsöffnung verjüngt, und einen die Durchgangsöffnung zumindest über einen Teil ihrer axialen Länge umgebenden und sich koaxial zu dieser erstreckenden ringförmigen Pulverkanal für die Zufuhr pulverförmi- gen Materials in einen Bearbeitungsbereich vor der Laseraus- trittsöffnung, der wenigstens eine Materialeintrittsöffnung in seiner radial äußeren Wandung und eine durch die offene vordere Stirnseite des Pulverkanals definierte Materialaus¬ trittsöffnung aufweist, und sich nach vorne hin verjüngt. Das Laser-Pulver-Auftragsschweiß-Verfahren wird im Allgemeinen zur Beschichtung von Werkstücken angewandt. Dabei dient ein auf ein zu bearbeitendes Werkstück gerichteter Laserstrahl als Wärmequelle, um ein pulverförmiges Material auf die Oberfläche des Werkstücks aufzuschweißen. Um das Material in die Wechselwirkungszone von der Laserstrahlung und dem Grundwerkstoff des zu bearbeitenden Werkstücks zu fördern, kommen im Allgemeinen koaxiale Düsen zum Einsatz.
Eine derartige koaxiale Düse ist beispielsweise aus der DE 693 00 757 T2 bekannt. Diese umfasst einen im Wesentlichen zylinderförmigen Düsenkörper, in welchem zentral eine sich zur Vorderseite des Düsenkörpers konusförmig verjüngende Durchgangsöffnung für den auf das zu bearbeitende Werkstück zu richtenden Bearbeitungslaserstrahl vorgesehen ist. Die Durchgangsöffnung definiert an der Rückseite eine Lasereintrittsöffnung und an der Vorderseite eine Laseraustrittsöff¬ nung. Die Laseraustrittsöffnung weist aufgrund der sich verjüngenden Geometrie der Durchgangsöffnung einen geringeren
Durchmesser auf als die Lasereintrittsöffnung an der Rückseite.
Für die Zufuhr pulverförmigen Materials in einen Bearbei- tungsbereich vor der Laseraustrittsöffnung, d.h. in die Wechselwirkungszone, umfasst die Düse einen die Durchgangsöffnung umgebenden und sich koaxial zu dieser erstreckenden Pulverkanal. Dieser verjüngt sich von der Lasereintritts- zu der Laseraustrittsöffnung hin. Der Pulverkanal umfasst in seinem hinteren Endbereich eine Einspritzkammer, in welche das pulverförmige Material zusammen mit einem Förderfluid, insbeson¬ dere einem Schutzgas wie etwa Helium oder Argon, eingebracht wird. Hierfür sind tangentiale und radiale Zuführleitungen vorgesehen, die sich von außen durch den Düsenkörper erstre- cken und in die Einspritzkammer münden. An die Einspritzkammer schließt sich nach vorne ein Pulverkanalabschnitt an, dessen Breite gegenüber der Breite der Einspritzkammer deutlich reduziert ist. Das pulverförmige Material durchströmt die Einspritzkammer sowie den sich daran anschließenden Pul- verkanalabschnitt geringerer Breite und tritt über die Mate¬ rialaustrittsöffnung, welche durch die offen ausgebildete vordere Stirnseite des Pulverkanals gebildet wird aus diesem aus . Aufgrund der sich verjüngenden Geometrie des Pulverkanals wird das pulverförmige Material koaxial zu dem Bearbeitungs¬ laserstrahl auf einen Punkt, bzw. einen Bereich unterhalb der Laseraustrittsöffnung geführt. Dieser Punkt bzw. Bereich wird auch als Materialfokus bezeichnet. Das in den Materialfokus strömende pulverförmige Material wird mittels des Bearbei¬ tungslaserstrahles, welcher sich simultan durch die Durchgangsöffnung ausbreitet und auf die Werkstückoberfläche ge¬ richtet ist, in dem Bearbeitungsbereich auf das Werkstück aufgeschweißt .
Derartige Düsen haben sich bei der Anwendung des Laser-Pulver-Auftragsschweißens prinzipiell bewährt. Es wird jedoch als nachteilig erachtet, dass es unter Verwendung dieser zu
Fehlfunktionen aufgrund von Verstopfungen des Pulverkanals mit dem pulverförmigen Material kommen kann.
Die Gefahr von Verstopfungen besteht bei den bekannten Düsen vor allem dann, wenn pulverförmige Materialien mit einer vergleichsweise kleinen Kornfraktion im Bereich von einigen bis einigen zehn, insbesondere 5 bis 20 Mikrometern zum Einsatz kommen. Das pulverförmige Material wird daher gemäß dem Stand der Technik gesiebt, damit möglichst keine Kornfraktionen dieser Größenordnung in dem Material enthalten sind und die Gefahr von Verstopfungen reduziert ist. Das Sieben des pul¬ verförmigen Materials stellt einen zusätzlichen, aufwendigen Arbeitsschritt dar. Insbesondere für Verwendung im Rahmen des sogenannten Micro- Cladding-Verfahrens ist die offenbarte Düse nicht geeignet, da hierfür pulverförmige Materialien mit einer kleinen Kornfraktion im vorgenannten Bereich zum Einsatz kommen. Da mittels des Micro-Cladding-Verfahrens u.a. Mikrostrukturen auch auf gekrümmten Oberflächen erzeugt werden können, besteht ein großes Interesse daran, eine verbesserte Düsentechnologie be¬ reitzustellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Düse für das Laser-Pulver- Auftragsschweißen anzugeben, die ausgebildet ist, um die Gefahr von Verstopfungen zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird bei einer Düse der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Pulverkanal derart ausgebildet ist, dass der zwischen der radial äußeren Wandung des Pulverkanals und der Achse des Pulverkanals eingeschlossene Winkel zumin¬ dest in dem sich von der wenigstens einen Materialeintritts¬ öffnung bis zu der Materialaustrittsöffnung erstreckenden Be- reich konstant ist oder in Richtung der Materialaustrittsöff¬ nung abnimmt.
Die Durchführung von strömungstechnischen Simulationen (CFD- Simulationen - computational fluid dynamics) hat gezeigt, dass die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Pulverkanals eine exzellente Förderbarkeit des pulverförmigen Materials gewähr- leistet. Die Förderbarkeit ist auch unter Verwendung von pul¬ verförmigen Materialien mit vergleichsweise geringer Korn¬ fraktion von einigen bis einigen zehn Mikrometern sehr gut. Daher können auch pulverförmige Materialien mit einer solchen Kornfraktion zum Einsatz kommen. Unter Verwendung der erfin- dungsgemäßen Düse ist daher gegenüber dem Stand der Technik ein aufwendiges Sieben des zum Einsatz kommenden pulverförmi- gen Materials nicht erforderlich. Die erfindungsgemäße Düse ist ferner besonders geeignet für den Einsatz im Rahmen des Micro-Cladding-Verfahrens . Darüber hinaus können, da Materia- lien mit einer geringeren Kornfraktion zum Einsatz kommen können, als bei den bekannten Düsen, neue Prozesse und Anwendungen erschlossen werden. Es können beispielsweise kleinere oder größere Auftragsraten realisiert werden und es kann die Schweißbarkeit von neuen Legierungen für das Micro-Cladding- Verfahren erschlossen werden.
Die konkrete Geometrie des Pulverkanals ermöglicht einen be¬ sonders störungsfreien Betrieb der Düse u.a. dadurch, dass die Bildung von Ablagerungen von pulverförmigem Material in dem Pulverkanal unterbunden wird. Dazu ist die radial äußere Wandung des Pulverkanals derart ausgestaltet, dass betrachtet von der wenigstens einen Materialeintrittsöffnung zur Materialaustrittsöffnung hin an keiner Stelle der radial äußeren Wandung der Winkel zwischen der Wandung und der Achse des Pulverkanals - gegenüber einer weiter oben liegenden Stelle - zunimmt, also an keiner Stelle eine Verringerung der Steigung vorliegt .
In Bereichen, in denen die Steigung von der Materialein- trittsöffnung zur Materialaustrittsöffnung hin betrachtet abnimmt, liegen nach außen weisende Vertiefungen in der Außenwandung vor. Es hat sich gezeigt, dass sich in diesen Vertiefungen, die "Totwassergebiete" in dem Strömungsprofil dar-
stellen, pulvertörmiges Material ablagert. Es können "Pulver¬ trauben" entstehen. Löst sich eine derartige "Pulvertraube" aus einer Vertiefung, so führt dies in der Regel zu einer Verstopfung des Pulverkanals und der Betrieb muss unterbro- chen werden.
Insbesondere für den Fall, dass eine Düse für das Auftrags¬ schweißen unter einem Anstellwinkel zum Einsatz kommt, also in einer Gegenüber der Vertikalen verkippten Position, be- günstigt das Vorhandensein von Vertiefungen in der radial äußeren Wandung die Bildung von "Pulvertrauben" und hierdurch bedingte Verstopfungen des Pulverkanals. Dies ist darauf zu¬ rückzuführen, dass unter einem Anstellwinkel der zur Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks weisende Bereich der äußeren Wandung des Pulverkanals in Richtung der Horizontalen verkippt ist und die auf die Partikel des pulverförmigen Materials wirkende Schwerkraft eine Sammlung und Ablagerung insbesondere in Vertiefungen in diesem Bereich begünstigt. Bei der Düse gemäß dem Stand der Technik ist eine nach außen gerichtete Vertiefung, in der es unter einem Anstellwinkel zu Ablagerungen des Materials kommt, insbesondere im Bereich der Einspritzkammer gegeben. Ein Betrieb der Düse gemäß dem Stand der Technik ist unter einem Anstellwinkel nicht möglich, da sich vor allem an dieser Stelle eine Materialansammlung bil- den wird, die zu einer Verstopfung der Düse führen kann.
Die erfindungsgemäße Düse hingegen weist einen Pulverkanal mit einer radial äußeren Wandung auf, die für den Fall eines konstanten Winkels zwischen äußerer Wandung und Achse glatt ausgebildet ist und für den Fall eines zunehmenden Winkels zur Achse hin gewölbt ist bzw. für eine diskontinuierliche Winkelzunahme nach innen, also zur Achse gerichtete Wandungs¬ übergänge aufweist. In dem erfindungsgemäßen Pulverkanal sind folglich keine Vertiefungen, Ecken oder Kanten vorhanden, in bzw. an denen sich pulverförmiges Material ablagert.
Ist der Winkel zwischen der äußeren Wandung und der Achse des Pulverkanals über den sich der Materialeintrittsöffnung, ins-
besondere von der der Materialaustrittsöffnung zugewandten Kante der Materialeintrittsöffnung, bis zu der Materialaustrittsöffnung erstreckenden Bereich konstant, so weist die äußere Wandung in diesem Bereich die Form eines Kegelstumpf- mantels auf. Der Winkel zwischen der äußeren Wandung und der Achse entspricht bei dieser Ausgestaltung dem halben Öffnungswinkel des Kegelstumpfes. Eine glatt ausgebildete radial äußere Wandung des Pulverkanals hat sich als besonders geeig¬ net erwiesen, um Ablagerungen von pulverförmigem Material vorzubeugen.
Weist die radial äußere Wandung gekrümmte Bereiche auf, so ist der Winkel zwischen Wandung und der Achse des Pulverkanals durch den Winkel zwischen der Tangente an der jeweili- gen gekrümmten Stelle und der Achse gegeben.
Die erfindungsgemäße Düse für das Auftragsschweißen kann - gegenüber den Düsen aus dem Stand der Technik - auch unter einem Anstellwinkel störungsfrei betrieben werden. Da ein Be- trieb selbst unter großen Anstellwinkeln möglich ist, können mit der erfindungsgemäßen Düse problemlos 3-D-Strukturen erzeugt werden.
Damit der gesamte Pulverkanal von dem pulverförmigen Material durchströmt wird, ist die wenigstens eine Materialeintritts¬ öffnung vorzugsweise im hinteren Endbereich des Pulverkanals vorgesehen .
Die durch die offene vordere Stirnseite des Pulverkanals de- finierte ringförmige Materialaustrittsöffnung kann insbesondere die Laseraustrittsöffnung der Durchgangsöffnung einschließen .
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Breite des Pulverkanals zumindest in dem sich von der wenigstens einen Materialeintrittsöffnung bis zu der Materialaustrittsöffnung erstreckenden Bereich in Richtung der Materialaustrittsöffnung abnimmt. Als Breite des
Pulverkanals ist hier die durch die Differenz aus dem Radius der radial äußeren Wandung und dem Radius der radial inneren Wandung des Pulverkanals gegebene Größe bezeichnet. Dass die Breite zur Laseraustrittsöffnung hin abnimmt bedeutet demge- mäß, dass die Differenz der vorgenannten Radien kleiner wird. Durch die Abnahme der Breite des Pulverkanals wird gewähr¬ leistet, dass die Geschwindigkeit des Förderfluids und des pulverförmigen Materials zur Materialaustrittsöffnung hin zunimmt. Durch diese Beschleunigung wird die Ablagerung von Material in dem Pulverkanal weiterhin vermieden.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird alternativ oder zusätz¬ lich dadurch gelöst, dass die Breite des Pulverkanals in dem sich von der wenigstens einen Materialeintrittsöffnung bis zu der Materialaustrittsöffnung erstreckenden Bereich in Richtung der Materialaustrittsöffnung kontinuierlich abnimmt. Die kontinuierliche Abnahme der Breite resultiert in eine konti¬ nuierliche Beschleunigung des Förderfluids und des mit diesem vermischten pulverförmigem Materials, wodurch besonders zu- verlässig vermieden wird, dass sich Material in dem Pulver¬ kanal ablagert.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Pulverkanal in dem sich von der wenigstens einen Materialein- trittsöffnung bis zu der Materialaustrittsöffnung erstreckenden Bereich einen hinteren Teilabschnitt, in dem seine Breite stärker abnimmt, und einen vorderen Teilabschnitt, in dem seine Breite weniger stark abnimmt, umfasst.
Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, da der Pulver- kanal im Bereich der Materialzufuhr, die in dem der Materialaustrittsöffnung abgewandten Bereich erfolgt, eine vergleichsweise große Breite aufweisen kann, die beispielsweise an die Dimensionen der Materialeintrittsöffnung angepasst ist, um ein ungehindertes, gleichmäßiges Einströmen des pul- verförmigen Materials zu gewährleisten. In diesem Teilabschnitt findet insbesondere eine gleichmäßige Verteilung des Materials entlang der Umfangsrichtung des Pulverkanals statt. Durch die vergleichsweise starke Reduktion der Breite in die-
sem Teilabschnitt wird gewährleistet, dass die Breite über eine vergleichsweise kurze Strecke von der an die optimale Materialzufuhr angepassten Dimensionierung auf eine Dimensionierung gebracht wird, die einen guten, insbesondere ausrei- chend kleinen Materialfokus ermöglicht. Der sich an den Teil¬ abschnitt starker Breitereduktion anschließend Teilabschnitt ist dann insbesondere (ring) spaltförmig ausgebildet, wobei die Breite nur noch in verringertem Maße zur Materialaus¬ trittsöffnung hin abnimmt. Im Ergebnis wird ein besonders guter Materialfokus erhalten.
Insbesondere für das Micro-Cladding-Verfahren ist eine vergleichsweise geringe Breite der ringförmigen Materialaus¬ trittsöffnung erforderlich, die beispielsweise nur wenige hundert Mikrometer betragen sollte, um einen für den Bearbei- tungsprozess erforderlichen Materialfokus ausreichend gerin¬ gen Durchmessers zu erhalten. Die Unterteilung des Pulverkanals gemäß dieser Ausführungsform ermöglicht das Erzielen eines für das Micro-Cladding-Verfahren ausreichend kleinen Fokus. Darüber hinaus ist der erhaltene Fokus auch besonders homogen .
Der Pulverkanal umfasst vorzugsweise zwei Teilabschnitte. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, dass der Pulver- kanal weitere Teilabschnitte aufweist.
Bei dieser Ausführungsform kann ferner vorgesehen sein, dass die radial innere Wandung des Pulverkanals in dem hinteren und dem vorderen Teilabschnitt jeweils die Form eines Kegel- stumpfmantels aufweist und insbesondere der hintere Teilab¬ schnitt einen geringeren Kegelstumpf-Öffnungswinkel hat als der vordere Teilabschnitt. Durch die Unterteilung der radial inneren Wandung des Pulverkanals in zwei kegelstumpfförmige Teilabschnitte mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln kann auf besonders einfache konstruktive Weise ein Pulverkanal mit einem Teilabschnitt stärkerer und einem Teilabschnitt weniger starker Abnahme der Breite in Richtung der Laseraustrittsöff¬ nung erhalten werden. Die Winkeländerung im Übergangspunkt
der beiden Teilabschnitte liegt dabei vorzugsweise in der Größenordnung einiger weniger Grad, insbesondere im Bereich von 0,5 bis 3° . Der vordere Teilabschnitt kann sich dabei vorzugsweise unmit¬ telbar an den hinteren Teilabschnitt anschließen und es können sich insbesondere der vordere und der hintere Teilab¬ schnitt jeweils über etwa die Hälfte des sich von der wenigs¬ tens einen Materialeintrittsöffnung bis zu der Materialaus- trittsöffnung erstreckenden Bereichs des Pulverkanals erstre¬ cken, was sich als besonders geeignete Aufteilung erwiesen hat .
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der hül- senförmigen Düsenkörper ein hülsenartiges Basiselement und ein in dem Basiselement positioniertes hülsenartiges Einsatz¬ element umfasst und die Durchgangsöffnung für den Bearbei¬ tungslaserstrahl in dem Einsatzelement ausgebildet ist. Der Pulverkanal ist dann vorzugsweise zwischen dem Basiselement und dem Einsatzelement ausgebildet. Unter Verwendung eines hülsenartigen Basis- und Einsatzelementes kann auf einfache konstruktive Weise eine erfindungsgemäße Düse mit einem Pul¬ verkanal für die Zufuhr pulverförmigen Materials erhalten werden. Die beiden hülsenartigen Bauteile lassen sich einfach fertigen und müssen nur ineinander gesetzt werden, um eine erfindungsgemäße Düse mit Pulverkanal zu erhalten.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in dem Pulverkanal der Übergang zwischen der hinteren Stirnwandung und der radial äußeren Wandung abgerundet ausgebildet ist. Die abgerundete Form stellt eine Anpassung an den in der Regel kreisförmigen Strömungsquerschnitt des pulverförmigen Materials dar, welches vorzugsweise durch kreisrunde bzw. ovale Materialeintrittsöffnungen in den Pulverkanal ein- strömt. Würde der Pulverkanal insbesondere im Bereich der
Materialzufuhr Ecken oder Kanten aufweisen, so kann das Strömungsprofil des einströmenden pulverförmigen Materials gestört werden, und es wird verhindert, dass sich über den Um-
fang des Pulverkanals eine gleichmäßige Verteilung des Mate¬ rials einstellt. Die abgerundete Ausbildung des Pulverkanals gemäß dieser Ausführungsform gewährleistet folglich eine besonders gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Materials in Umfangsrichtung des Pulverkanals. Auf diese Weise wird ein besonders homogener Materialfokus erzielt.
In vorteilhafter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Materialeintrittsöffnung derart ausgebildet ist, dass pulverförmiges Material gegenüber einer senkrecht zu der Achse des Pulver¬ kanals liegenden Ebene unter einem Winkel in Richtung der Materialaustrittsöffnung in den Pulverkanal eingebracht werden kann. Gemäß dieser Ausführungsform ist die Zuführrichtung des pulverförmigen Materials derart ausgerichtet, dass das Material eine Geschwindigkeitskomponente aufweist, die in Richtung des Pulverkanals von der Materialeintrittsöffnung zu der Materialaustrittsöffnung weist. Der Winkel gegenüber der senkrecht zur Achse des Pulverkanals liegenden Ebene beträgt vorzugsweise bis zu 30°.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die wenigstens eine Materialeintrittsöffnung derart ausgebildet ist, dass die zu der Einströmrichtung des durch die Materialeintrittsöffnung in den Pulverkanal einströmenden pulverförmigen Materials senkrechte Projektion der Eintrittsöffnung zumindest in etwa der Breite des Pulverkanals im Bereich der Materialeintritts¬ öffnung entspricht. Ist die Dimensionierung der Materialeintrittsöffnung und somit der Strömungsquerschnitt des einströ- menden Materials auf diese Weise an die Dimensionierung des Pulverkanals im Bereich der Materialeintrittsöffnung ange- passt, so kann das pulverförmige Material gleichmäßig und un¬ gestört in den Pulverkanal einströmen. Läge die Breite des Pulverkanals an dieser Stelle beispielsweise unterhalb des Strömungsquerschnitts, so wäre eine die Strömung störende
Verengung gegeben, was nachteilig ist. Die zu der Einströmrichtung des pulverförmigen Materials senkrechte Projektion der Eintrittsöffnung kann beispielsweise einen Durchmesser
von einigen Millimetern, insbesondere einen Durchmesser im Bereich von 1 bis 3 mm aufweisen.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die wenigstens eine Material¬ eintrittsöffnung derart ausgebildet ist, dass pulverförmiges Material mit einer in Umfangsrichtung des Pulverkanals wei¬ senden Bewegungskomponente in den Pulverkanal eingebracht werden kann. Gemäß dieser Ausführungsform wird das pulverför- mige Material nicht radial, sondern derart in dem Pulverkanal eingebracht, dass es eine in Umfangsrichtung des Pulverkanals weisende Bewegungskomponente aufweist. Diese Geometrie ist besonders vorteilhaft, da das pulverförmige Material nach Eintritt in den Pulverkanal nicht gegen die Innenwandung die- ses "prallt", sondern ungehindert in Umfangsrichtung einströmt. Die Zufuhr von pulverförmigem Material kann dazu exakt tangential in den Pulverkanal erfolgen, oder unter einem Winkel gegenüber der Tangenten. Der Winkel kann dabei vorzugsweise bis zu 45° betragen.
Bei der Zufuhr des pulverförmigen Materials mit einer in Um- fangsrichtung des Pulverkanals weisenden Bewegungskomponente stellt zunächst eine spiralförmige Strömung des pulverförmi- gen Materials ein und dieses kann sich besonders gleichmäßig über den Umfang des Pulverkanals verteilen. In Richtung der
Materialaustrittsöffnung baut sich der Drall des pulverförmi- gen Materials nach und nach ab und das gleichmäßig verteilte Material weist in dem der Materialaustrittsöffnung zugewandten (End- ) Bereich des Pulverkanals nur noch eine in Richtung der Materialaustrittsöffnung weisende Bewegungskomponente auf, wodurch ein Materialfokus mit guten Eigenschaften, insbesondere guter Homogenität erhalten wird. Für den Fall der Pulverzufuhr mit einer Bewegungskomponente in Umfangsrichtung des Pulverkanals ist es besonders vorteilhaft, wenn der Pul- verkanal in einen Teilabschnitt stärkerer Abnahme der Breite und einen Teilabschnitt geringerer Abnahme der Breite unter¬ teilt ist. Das pulverförmige Material wird dann in den ersten Teilabschnitt eingebracht und kann sich in diesem spiralför-
mig ausbreiten und seinen Drall abbauen, wobei eine besonders gleichmäße Verteilung in Umfangsrichtung erzielt wird. Bei Eintritt in den Teilabschnitt geringerer Breite und geringe¬ rer Abnahme der Breite weist das Material dann lediglich eine Bewegungskomponente in Richtung der Materialaustrittsöffnung auf, was für gute Materialfokuseigenschaften sorgt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind in dem Pulverkanal mehrere Materialeintrittsöffnungen vorgesehen. Durch die Pulverzufuhr an mehreren Stellen wird ein in Umfangsrichtung des Pulverkanals besonders gleichmäßige Verteilung pulverförmigen Materials erzielt. Da¬ bei sind die Materialeintrittsöffnungen vorzugsweise in Um- fangsrichtung des Pulverkanals äquidistant beabstandet und/oder in gleicher Höhe vorgesehen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Beschreibung einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Düse für das Laserpulverauf- tragsschweißen in der Außenansicht;
Figur 2 einen Längsschnitt entlang der Linie I-I der in
Figur 1 dargestellten Düse; und
Figur 3 einen Horizontalschnitt durch die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Düse.
Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Düse für das Laser¬ pulver-Auftragsschweißen in der Außenansicht. Diese umfasst, wie aus der Schnittdarstellung aus Figur 2 gut entnommen werden kann, einen hülsenförmigen Düsenkörper 1. Der hülsenför- mige Düsenkörper 1 weist ein hülsenartig ausgebildetes Basis¬ element 2 sowie ein ebenfalls hülsenartig ausgebildetes Ein¬ satzelement 3 auf, welches in dem Basiselement 2 positioniert ist. Das Einsatzelement 3 ist hier in das Basiselement 2 ein-
geschraubt. In dem Einsatzelement 3 ist eine axiale Durch¬ gangsöffnung 4 für einen in der Figur nicht dargestellten Bearbeitungslaserstrahl vorgesehen, welche sich zu der in der Figur nach unten weisenden Vorderseite des Düsenkörpers 1 hin verjüngt. Die Durchgangsöffnung 4 weist an ihrer Rückseite eine Lasereintrittsöffnung 5 sowie an ihrer Vorderseite eine Laseraustrittsöffnung 6 auf. Durch die Durchgangsöffnung 4 kann der Bearbeitungslaserstrahl auf einen Bearbeitungsbereich vor der Laseraustrittsöffnung 6 gerichtet werden.
Zwischen dem Basiselement 2 und dem Einsatzelement 3 des Düsenkörpers 1 ist ein sich koaxial zu der Durchgangsöffnung 4 erstreckender ringförmiger Pulverkanal 7 für die Zufuhr eines pulverförmigen Materials in den Bearbeitungsbereich ausgebildet. Der Pulverkanal 7 umgibt die Durchgangsöffnung 4 über etwa 2/3 deren axialer Länge und verjüngt sich zur Vorderseite des Düsenkörpers 1 hin.
Der Pulverkanal 7 hat eine radial äußere Wandung 8, welche die Form eines Kegelstumpfmantels aufweist, d.h., dass sich die radial äußere Wandung 8 konisch zur Vorderseite des Dü¬ senkörpers 1 hin verjüngt. Die Breite des Pulverkanals 7 nimmt ferner zu der Laseraustrittsöffnung 6 hin ab, wobei der Pulverkanal 7 in einen hinteren Teilabschnitt 7a, in dem die Breite stärker abnimmt und einen vorderen Teilabschnitt 7b, in welchem die Breite weniger stark abnimmt, unterteilt ist. Konstruktiv ist diese Unterteilung des Pulverkanals 7 in einen Teilabschnitt stärkerer und einen Teilabschnitt weniger starker Breitereduktion umgesetzt, indem die radial innere Wandung 9 des Pulverkanals 7 in dem hinteren Teilabschnitt 7a und dem vorderen Teilabschnitt 7b jeweils die Form eines Kegelstumpfmantels aufweist, sich also nach vorne hin konisch verjüngt, wobei die radial innere Wandung 9 im hinteren Teil¬ abschnitt 7a einen geringeren Kegelstumpf-Öffnungswinkel hat als im vorderen Teilabschnitt 7b.
Der Öffnungswinkel der kegelstumpfmantelförmigen radial äuße¬ ren Wandung 8 beträgt 35°. Der Öffnungswinkel der radial
inneren Wandung 9 beträgt im hinteren Teilabschnitt 7a des Pulverkanals 7 24,2° und im vorderen Teilabschnitt 7b 33°.
Der vordere Teilabschnitt 7b schließt sich ferner unmittelbar an den hinteren Teilabschnitt 7a an. Der hintere Teilab¬ schnitt 7a geht in den vorderen Teilabschnitt 7b an einer kreisförmigen Kante 10 in der radial inneren Wandung 9 des Pulverkanals 7 über. Die Teilabschnitte 7a und 7b erstrecken sich jeweils über etwa die Hälfte der Länge des Pulverkanals 7.
Der Pulverkanal 7 ist an seiner hinteren Stirnseite 11 ge¬ schlossen ausgebildet. Der Übergang zwischen der hinteren Stirnwandung und der radial äußeren Wandung 8 ist ferner ab- gerundet ausgebildet. Die Breite des Pulverkanals 7 beträgt in seinem hinteren Endbereich etwa 3 mm.
In dem geschlossenen hinteren Endbereich des Pulverkanals 7 sind, wie in der Schnittdarstellung in Figur 3 gut zu erken- nen ist, insgesamt drei Materialeintrittsöffnungen 12 in Um- fangsrichtung des Pulverkanals 7 äquidistant beabstandet so¬ wie in gleicher Höhe vorgesehen. Durch die Materialeintritts¬ öffnungen 12 kann pulverförmiges Material in den Pulverkanal 7 einströmen. Das pulverförmige Material kann, nachdem es den Pulverkanal 7 durchströmt hat, durch die von der offen ausge¬ bildeten vorderen Stirnseite des Pulverkanals 7 definierte ringförmige Materialaustrittsöffnung 13 aus dem Pulverkanal 7 austreten. Die ringförmige Materialaustrittsöffnung 13 schließt die kreisförmige Laseraustrittsöffnung 6 der Durch- gangsöffnung 4 ein. Der Pulverkanal 7 weist im Bereich der Materialaustrittsöffnung eine Breite von etwa 250 ym auf.
Die im hinteren Endbereich des Pulverkanals 7 vorgesehenen Materialeintrittsöffnungen 12 sind derart ausgebildet, dass pulverförmiges Material mit einer Bewegungskomponente in Um- fangsrichtung des Pulverkanals 7 in diesen eingebracht werden kann. Für die Zufuhr des pulverförmigen Materials sind drei Zuführleitungen 14 vorgesehen, die jeweils über die Material-
eintrittsöffnungen 12 in den Pulverkanal 7 münden und einen runden Querschnitt aufweisen.
Die Zuführleitungen 14 umfassen, wie in Figur 2 gut erkenn- bar, jeweils einen vertikalen Teilabschnitt 14a sowie einen horizontalen Teilabschnitt 14b, dessen Endbereich in den Pulverkanal 7 mündet. Wie ebenfalls in Figur 3 gut erkennbar, münden die horizontalen Teilabschnitte 14b der Zuführleitungen 14 derart in den oberen Endbereich des Pulverkanals 7, dass sie mit der Tangenten an den Pulverkanal 7 an ihrem Einmündungspunkt einen Winkel von etwa 35° einschließen. Der innere Durchmesser der Zuführleitungen 14 beträgt etwa 2 mm und liegt somit knapp unterhalb der Breite des Pulverkanals 7 in diesem Bereich. Infolge der nicht radialen Orientierung der Zuführleitungen 14 und deren rundem Querschnitt weisen die Materialeintrittsöffnungen 12 eine im Wesentlichen ovale Form auf.
Im Betrieb wird über die Zuführleitungen 14 mit einem Förder- fluid, hier Argon, vermischtes pulverförmiges Material auf Nickelbasis, welches eine Kornfraktion von 25 bis 50 Mikro¬ meter aufweist durch die drei Materialeintrittsöffnungen 12 mit einer Bewegungskomponente in Umfangsrichtung des Pulverkanals 7 in den hinteren Endbereich des Pulverkanals 7 einge- bracht. Der Volumenstrom von pulverförmigem Material beträgt insgesamt, also für die Summe der drei Teilströme, etwa 10~4 m3/s. Die kinematische Viskosität von Argon beträgt bei Raum¬ temperatur etwa 1, 278*10~5 m2/s. Da der Pulverkanal 7 in seinem hinteren Endbereich abgerundet ausgebildet ist, kann das pulverförmige Material, welches über die Zuführleitungen 14 in den Pulverkanal 7 geleitet wird, ungehindert und gleichmäßig in den hinteren Endbereich des Pulverkanals 7 einströmen. Infolge der Zufuhr mit einer Bewegungskomponente in Umfangsrichtung des Pulverkanals 7 und der Einwirkung der Gravitationskraft stellt sich in dem hinteren Teilabschnitt 7a des Pulverkanals 7, welcher einen Strömungsabschnitt bildet, eine spiralförmige Strömungsgeo-
metrie ein. Es bilden sich praktisch drei jeweils von einer Materialeintrittsöffnung beginnende ineinander greifende Spiralen aus pulverförmigem Material. Auf diese Weise kann eine besonders gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Materi- als in Umfangsrichtung des Pulverkanals 7 erzielt werden. Der Drall des pulverförmigen Materials baut sich über den hinte¬ ren Teilabschnitt 7a des Pulverkanals 7 in Richtung der Mate¬ rialaustrittsöffnung 13 nach und nach ab. Aufgrund der abnehmenden Geschwindigkeit des Pulvers und der abnehmenden Breite des Pulverkanals 7 sinkt die Reynolds-Zahl entlang des Pul¬ verkanals 7. Das pulverförmige Material weist bei Eintritt in den vorderen Teilabschnitt 7b, welcher spaltartig ausgebildet ist, nur noch eine in Richtung der Materialaustrittsöffnung 13 gerichtet Geschwindigkeitskomponente auf.
Das pulverförmige Material tritt an der Vorderseite des Dü¬ senkörpers 1 über die ringförmige Materialaustrittsöffnung 13 aus dem Pulverkanal 7 aus und wird infolge der sich nach vorne konisch verjüngenden Form des Pulverkanals 7 auf einen Punkt vor der Materialaustrittsöffnung 13 gebündelt, den sogenannten Materialfokus. Infolge der besonders gleichmäßigen Verteilung des pulverförmigen Materials über den Umfang des Pulverkanals 7 in dem hinteren Teilabschnitt 7a und der an¬ schließend allein in Richtung der Materialaustrittsöffnung 13 gerichteten Bewegung des Materials in dem vorderen Teilabschnitt 7b zeichnet sich der Materialfokus durch eine beson¬ ders gute Homogenität aus.
Das pulverförmige Material wird in dem Bearbeitungsbereich mittels des sich simultan durch die Durchgangsöffnung 4 durch den Düsenkörper 1 ausbreitenden Bearbeitungslaserstrahls auf die Oberfläche eines vor der Laseraustrittsöffnung 6 und der Materialaustrittsöffnung 13 befindlichen Werkstücks, welches in der Figur nicht dargestellt ist, aufgeschweißt.
Infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Pulverkanals 7 wird während des Betriebs ein Verstopfen der Düse verhin¬ dert. Insbesondere kommt es zu keinen Ablagerungen von pul-
verförmigem Material in dem Pulverkanal 7. Dabei kann die er¬ findungsgemäße Düse sowohl senkrecht, als auch unter einem kleinen oder großen Anstellwinkel betrieben werden, ohne dass ihre Funktionsfähigkeit hierdurch eingeschränkt wäre. Im Er- gebnis können unter Verwendung der erfindungsgemäßen Düse auch 3-D-Strukturen problemlos erzeugt werden.
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge¬ schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .