Beschreibung
Spreizdübel
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Aus der Offenlegungsschrift DE 198 49 821 A1 ist ein Spreizdübel bekannt, der zwei Spreizzungen aufweist, die sich in Längsrichtung erstrecken und durch einen Schlitz voneinander getrennt sind. Die beiden Spreizzungen sind in einem Spreizbereich des Spreizdübels angeordnet und umschließen einen Spreizkanal, in den ein Spreizelement, beispielsweise eine Schraube oder ein Nagel, eingebracht werden kann. Beim Einbringen des Spreizelements werden die beiden Spreizzungen in radialer Richtung voneinander weg bewegt und der Spreizbereich aufgespreizt, wodurch der Spreizdübel in einem Bohrloch in einem Verankerungsgrund verankert werden kann. Damit der Spreizdübel auch in einem porösen Verankerungsgrund einen festen Halt findet, weist der Spreizdübel im Spreizbereich zwei weitere Spreizzungen auf, die in Längsrichtung zu den ersten beiden Spreizzungen versetzt und gegenüber den ersten Spreizzungen um 90 Grad um die Längsachse gedreht sind, so dass der Spreizbereich in zwei zueinander orthogonalen Ebenen aufspreizt.
Einen gattungsgemäßen Spreizdübel zeigt die europäische Patentanmeldung EP 0 834 659 A1. Der Spreizdübel weist einen Spreizbereich mit zwei primären Spreizzungen auf, die sich in die Längsrichtung des Spreizdübels erstrecken und die an ihren einbringseitig vorderen und hinteren Enden durch hülsenförmige Abschnitte verbunden sind. Zwischen den beiden primären Spreizzungen sind zwei sekundäre Spreizzungen angeordnet, die durch Schlitze von den primären Spreizzungen getrennt sind. Die vier Spreizzungen umschließen einen Schraubkanal, in den eine Schraube als Spreizelement zum Aufspreizen des Spreizdübels eingebracht werden kann. Beim Aufspreizen bewegen sich die Spreizzungen in radialer Richtung nach außen voneinander weg, wodurch die Schlitze zwischen den Spreizzungen aufgeweitet werden. Ist der Spreizdübel in einem Bohrloch aufgespreizt, so werden die Spreizzungen mit einem großem Spreizdruck flächig gegen die Bohrlochwand gepresst, wodurch in einem
BESTÄTIGUNGSKOPIE
festen Vollbaustoff wie Beton eine hohe Haltekraft zwischen dem Verankerungsgrund und dem Spreizdübel übertragen werden kann. Allerdings ist der Spreizdübel nur bedingt für weichere, poröse Baustoffe wie Porenbeton geeignet, da in diesen Baustoffen ein zu großer Spreizdruck, der von den Spreizzungen auf den Verankerungsgrund ausgeübt wird, zur lokalen Zerstörung des porösen Gefüges des Baustoffs führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spreizdübel zu schaffen, mit dem auch in weichen, porösen Baustoffe eine hohe Haltekraft übertragen werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spreizdübel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Spreizdübel aus Kunststoff weist einen Spreizbereich mit mindestens zwei primären Spreizzungen auf, die insbesondere an ihrem vorderen und an ihrem hinteren Ende jeweils durch einen hülsenförmigen Abschnitt miteinander verbunden sind. Die primären Spreizzungen sind zueinander in radialer Richtung beweglich, beispielsweise durch einen Schlitz voneinander getrennt oder durch ein Scharnier, eine dehnbare Spritzhaut oder über Verbindungsstege beweglich miteinander verbunden. Insbesondere sind die primären Spreizzungen an ihren in Einbringrichtung vorderen und hinteren Enden durch Hülsen miteinander verbunden. Mit„Einbringrichtung" ist in diesem Zusammenhang die Richtung gemeint, in die der erfindungsgemäße Spreizdübel planmäßig in ein Bohrloch im Verankerungsgrund eingebracht wird. Die primären Spreizzungen erstrecken sich in Längsrichtung des Spreizdübels und umgreifen einen Spreizkanal zumindest teilweise. Mit „Längsrichtung" des Spreizdübels ist die Richtung gemeint, in der sich die Längsachse des Dübels erstreckt. Die Längsrichtung ist somit parallel zur Einbringrichtung. Der Spreizkanal dient zur Aufnahme eines Spreizelements, beispielsweise einer Schraube oder eines Nagels, mit dem der Spreizbereich aufgespreizt werden kann. Mit dem in den Spreizkanal eingebrachten Spreizelement werden die primären Spreizzungen von einem unverspreizten Zustand in einen verspreizten Zustand im Wesentlichen ausschließlich radial nach außen und voneinander weg bewegt. „Radial" meint hier „orthogonal zur Längsachse des Spreizdübels" bzw.„orthogonal zur Längsrichtung". Der erfindungsgemäße Spreizdübel weist zudem mindestens eine sekundäre Spreizzunge auf, die zwischen den primären Spreizzungen angeordnet ist. Kennzeichnend für den erfindungsgemäßen Spreizdübel ist, dass die sekundäre Spreizzunge derart im Wesentlichen ausschließlich in radialer Richtung bewegbar ist, dass sie in einem aufgespreizten Zustand eine zwischen den primären Spreizzungen vorhandene Öffnung der Mantelfläche des Spreizdübels im
Wesentlichen vollständig ausfüllt. Mit„Im Wesentlichen vollständig" ist gemeint, dass zumindest ein Großteil der beim Verspreizen zwischen den primären Spreizzungen entstehenden oder bereits vorhandenen Öffnungen durch die sekundäre Spreizzunge bzw. durch mehrere sekundäre Spreizzungen geschlossen werden.
Wird der erfindungsgemäße Spreizdübel aufgespreizt, so werden die beiden primären Spreizzungen radial voneinander weg nach außen bewegt, wodurch sich der Abstand zwischen den primären Spreizzungen vergrößert und eine Öffnung in der Mantelfläche des Spreizdübels entsteht oder eine bestehende Öffnung aufgeweitet wird. In diese Öffnung wird durch das Spreizelement die mindestens eine sekundäre Spreizzunge bewegt. Sind im aufgespreizten Zustand zwischen den primären Spreizzungen mehrere Öffnungen der Mantelfläche vorhanden, so können mehrere sekundäre Spreizzungen vorgesehen sein, um die vorhandenen Öffnungen zu schließen. Insbesondere entspricht die Anzahl der sekundären Spreizzungen der Anzahl der im aufgespreizten Zustand zwischen den primären Spreizzungen vorhandenen Öffnungen.
Durch das Verschließen der Öffnung bzw. der mehreren Öffnungen wird erreicht, dass die im verspreizten Zustand vorhandene Mantelfläche des Spreizdübels, die mit der Bohrlochwand in Kontakt treten kann, vergrößert wird. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Spreizdübeln werden beim Verspreizen zwar die Öffnungen zwischen den Spreizzungen aufgeweitet und die Spreizzungen werden gegen die Bohrlochwand gepresst, die Mantelfläche, die mit der Bohrlochwand in Berührung treten kann, verändert sich beim Aufspreizen aber nicht. Die beim Aufspreizen entstehenden und auf den Verankerungsgrund wirkenden Spreizkräfte werden nicht auf eine größere Mantelfläche verteilt, wie es beim erfindungsgemäßen Spreizdübel der Fall ist.
Eine im aufgespreizten Zustand vergrößerte Mantelfläche hat den Vorteil, dass die auf den Verankerungsgrund zu übertragende Haltekraft über eine größere Fläche verteilt wird, so dass die Flächenpressung geringer ist, als wenn zwischen den Spreizzungen unverschlossene Öffnungen bestehen. Gerade bei relativ weichen, porösen Baustoffen, wie Porenbeton, ist eine hohe Flächenpressung von Nachteil, da sie lokal zu einer Zerstörung des Verankerungsgrunds führen kann, wodurch die zwischen Spreizdübel und Verankerungsgrund übertragbare Haltekraft verringert wird. Durch das erfindungsgemäße Ausfüllen der vorhandenen Öffnung durch die sekundäre Spreizzunge bzw. das Ausfüllen vorhandener Öffnungen durch mehrere sekundäre Spreizzungen wird der beim Aufspreizen durch die Spreizzungen auf die Bohrlochwand
ausgeübte Druck über die Mantelfläche des Spreizdübels großflächig verteilt und eine Zerstörung des porösen Baustoffs vermieden, wodurch mit dem erfindungsgemäßen Spreizdübel auch in einem porösen Verankerungsgrund eine relativ große Haltekraft erreichbar ist.
Vorzugsweise weist die mindestens eine sekundäre Spreizzunge einen Querschnitt auf, der sich in radialer Richtung nach außen zumindest abschnittsweise verjüngt. Die Verjüngung erstreckt sich insbesondere über mindestens 30% der radialen Ausdehnung der sekundären Spreizzunge. Werden die mindestens zwei primären Spreizzungen beim Verspreizen des Spreizdübels radial voneinander weg bewegt, so vergrößert sich die Öffnung zwischen den beiden primären Spreizzungen. Gleichzeitig wird beim Verspreizen die mindestens eine sekundäre Spreizzunge radial nach außen in die sich weitende Öffnung hinein bewegt. Aufgrund der Verjüngung kann die sekundäre Spreizzunge in dem Maß weiter in die sich weitende Öffnung eindringen, wie sich die Öffnung weitet. Die Öffnung ist daher unabhängig vom Grad der Weitung im Wesentlichen durch die sekundäre Spreizzunge ausgefüllt und die zur Kraftübertragung zur Verfügung stehende wirksame Mantelfläche des Spreizdübels ist im Wesentlichen stets geschlossen und somit vergrößert. Bei einer kontinuierlichen Weitung der Öffnung beim Verspreizen vergrößert sich auch die Mantelfläche kontinuierlich. Sind mehrere sekundäre Spreizzungen am erfindungsgemäßen Spreizdübel angeordnet, so können mehrere oder alle diese Spreizzungen einen entsprechenden Querschnitt aufweisen.
Vorzugsweise ist die Verjüngung derart gestaltet, dass die sekundäre Spreizzunge einen keilförmigen Querschnitt aufweist. Es hat sich gezeigt, dass ein derartig gestalteter Querschnitt für das Eindringen in und das Ausfüllen der Öffnung beim Verspreizen vorteilhaft ist.
Insbesondere ist die Verjüngung derart ausgestaltet, dass sie die sich beim Aufspreizen aufweitende Öffnung im Wesentlichen auch dann schon vollständig ausfüllt, wenn der Spreizdübel noch nicht vollständig verspreizt ist. Dies hat den Vorteil, dass unabhängig von dem Maß der Aufspreizung, also des tatsächlich vorhandenen Außendurchmessers des Spreizdübels, eine möglichst große Mantelfläche zur Kraftübertragung zur Verfügung steht: Wird der erfindungsgemäße Spreizdübel beispielsweise in ein Bohrloch in einem harten, unnachgiebigen Verankerungsgrund wie Beton eingesetzt, so werden die primären Spreizzungen beim Verspreizen nicht so weit in radialer Richtung nach außen verschoben, wie dies bei Verwendung desselben Spreizelements in einem
weicheren Verankerungsgrund wie Porenbeton der Fall ist. Der im Bohrloch erreichbare Durchmesser des Spreizdübels ist im Beton kleiner.
Aufgrund der Verjüngung kann die sekundäre Spreizzunge aber auch bei nicht vollständiger Aufweitung in die Öffnung zwischen den primären Spreizzungen eindringen und diese ausfüllen, so dass auch bei nicht vollständig geweiteter Öffnung eine möglichst große Mantelfläche zur Kraftübertragung zur Verfügung steht. Bei einem sehr weichen Verankerungsgrund wird der Spreizdübel beim Verspreizen aufgrund des Spreizdrucks zunächst den Verankerungsgrund lokal zerstören, bis die durch das Verspreizen vergrößerte Mantelfläche so groß bzw. der Spreizdruck aufgrund der vergrößerten Mantelfläche so verringert ist, dass der Verankerungsgrund den Spreizdruck aufnehmen kann.
Weiterhin ist bevorzugt, dass die primären Spreizzungen und die sekundäre Spreizzunge an ihren dem Spreizkanal zugewandten Seiten dreiecksförmig angeschrägt sind. Sind mehrere sekundäre Spreizzungen vorhanden, so sind insbesondere alle sekundären Spreizzungen an ihren dem Spreizkanal zugewandten Seiten dreiecksförmig angeschrägt. Durch das Anschrägen wird erreicht, dass die Spreizzungen relativ weit radial nach innen reichen und somit den Schraubkanal relativ stark einengen können. Je stärker der Schraubkanal eingeengt ist, desto größer ist die maximal erreichbare radiale Spreizung der Spreizzungen. Der beim Aufspreizen erreichbare Durchmesser des Spreizdübels ist umso größer, je kleiner der Durchmesser des Schraubkanals im unverspreizten Zustand des Spreizdübels ist. Unter „Durchmesser" ist hierbei der Durchmesser eines den Querschnitt des Spreizdübels umschreibenden Umkreises bzw. der Durchmesser eines den Spreizkanal beschreibenden Inkreises zu verstehen.
Um eine möglichst große radiale Spreizung des erfindungsgemäßen Spreizdübels zu erreichen, liegt die mindestens eine sekundäre Spreizzunge im unverspreizten Zustand an mindestens einer primären Spreizzunge, vorzugsweise an mindestens zwei primären Spreizzungen, an. Hierdurch wird erreicht, dass im unverspreizten Zustand ein möglichst großer Anteil des Querschnitts des Spreizdübels mit Material gefüllt ist, aus dem der Spreizdübel besteht. Hohlräume und Schlitze zwischen den Spreizzungen, die die Menge des Materials reduzieren, das beim Aufspreizen radial nach außen bewegt werden kann, werden reduziert.
Um eine möglichst große Reduktion von Schlitzen und Hohlräumen zu erreichen, ist weiterhin bevorzugt, dass die sekundäre Spreizzunge im unverspreizten Zustand des Spreizdübels im Wesentlichen von den primären Spreizzungen umschlossen ist.
Der erfindungsgemäße Spreizdübel ist insbesondere aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt. Beispielsweise erfolgt die Herstellung in einem Zweikomponentenspritzgussverfahren, wobei vorzugsweise die primären Spreizzungen und die sekundären Spreizzungen als zwei getrennte Komponenten aus demselben Material hergestellt sind. Alternativ können die Spreizzungen auch aus verschiedenen Materialien hergestellt sein. Insbesondere werden bei der Herstellung die primären und die sekundären Spreizzungen ohne Abstand gespritzt, so dass benachbarte primäre und sekundäre Spreizzungen aneinander anliegen und zwischen ihnen keine Schlitze oder Hohlräume bestehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 den Querschnitt eines ersten erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem unverspreizten Zustand;
Figur 2 den Querschnitt des ersten erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem verspreizten Zustand;
Figur 3 den Querschnitt eines zweiten erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem unverspreizten Zustand; und
Figur 4 den Querschnitt des zweiten erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem verspreizten Zustand.
In den Figuren 1 und 2 ist der Querschnitt des Spreizbereichs eines ersten erfindungsgemäßen Spreizdübels 1 dargestellt. Der erfindungsgemäße Spreizdübel 1 weist zwei primäre Spreizzungen 2 auf, die an ihren vorderen und hinteren Enden durch hülsenförmige Abschnitte verbunden sind (nicht dargestellt), wie dies von dem in der europäischen Patentanmeldung EP 0 834 659 A1 dargestellten Spreizdübel bekannt ist.
Die zwei primären Spreizzungen 2 erstrecken sich in Längsrichtung des Spreizdübels 1 entlang seiner Längsachse L, die orthogonal zur Zeichenebene verläuft. Die Querschnitte der beiden primären Spreizzungen können vereinfachend durch halbkreisförmige Segmente umschrieben werden. Im unverspreizten Zustand bilden die Kreisbögen der beiden segmentförmigen primären Spreizzungen 2 im Wesentlichen die Mantelfläche 3 des Spreizdübels 1. Die beiden primären Spreizzungen 2 sind durch einen Schlitz 4 im Bereich der Sehnen 5 der Segmente über einen wesentlichen Teil des Durchmessers des Spreizdübels 1 voneinander getrennt und nur an einem Ende der Sehnen 5 im Bereich der Mantelfläche 3 über eine scharnierartige Verbindung 6 drehbar miteinander verbunden. Der Schlitz 4 schneidet auf der der Verbindung 6 gegenüberliegenden Seite die Mantelfläche 3 des Spreizdübels 1 und bildet eine Öffnung 9 in der Mantelfläche 3. Zwischen den beiden primären Spreizzungen 2 ist mittig ein Spreizkanal 7 ausgebildet. Der Spreizkanal 7 ist dreiecksförmig und umfasst ungefähr 5% bis 10% der Querschnittsfläche. Der Spreizkanal 7 wird von den beiden primären Spreizzungen 2 mit den Seiten 19 umgriffen und dient zur Aufnahme eines in Figur 2 dargestellten Spreizelements 8, hier in Form einer Schraube (Figur 3) mit Gewinde 17 und Schraubenkopf 18. Das Spreizelement 8 könnte auch kleiner, insbesondere aber auch deutlich größer im Durchmesser sein. Zwischen dem Spreizkanal 7, der Öffnung 9 und den beiden primären Spreizzungen 2 ist eine sekundäre Spreizzunge 10 angeordnet, die einen Querschnitt aufweist, der sich aus einem in radialer Richtung η außen liegenden dreiecksförmigen Bereich 11 und einem dem Schraubkanal 7 zugewandten trapezförmigen Bereich 12 besteht. Der dreiecksförmige Bereich 11 ist als gleichschenkliges Dreieck ausgebildet, dessen Spitze radial, in die radiale Richtung η, nach außen gerichtet ist. Der dreiecksförmige Bereich 11 und der trapezförmige Bereich 12 sind bezüglich der radialen Richtung η symmetrisch ausgebildet. Die kürzere Seite 16 des trapezförmigen Bereichs 12 ist dem Spreizkanal 7 zugewandt und zur Aufnahme des Spreizelements 8 konkav gerundet. Der Querschnitt der sekundären Spreizzunge 10 verjüngt sich im dreiecksförmigen Bereich 11 in radialer Richtung keilförmig nach außen, während die sekundäre Spreizzunge 10 an ihrer dem Spreizkanal 7 zugewandten Seite 16 dreiecksförmig angeschrägt ist. Die sekundäre Spreizzunge 10 liegt im unverspreizten Zustand (Figur 1 ) im Wesentlichen vollflächig und ohne Abstand an den beiden primären Spreizzungen 2 an, die die sekundäre Spreizzunge 10 im Wesentlichen umschließen. In dem Bereich, in dem die sekundäre Spreizzunge 10 an den primären Spreizzungen 2 anliegt, weisen die beiden primären Spreizzungen 2 eine zum Querschnitt der primären Spreizzunge 2 komplementäre Höhlung auf, so dass die beiden primären Spreizzungen 2 an ihren dem
Spreizkanal 7 zugewandten Seiten 20 ebenfalls dreiecksförmig angeschrägt sind. Die zuvor als halbkreisförmige Segmente beschriebene Form der primären Spreizzungen 2 ist durch die Höhlungen an der Seite der Sehnen 5 jeweils spiegelbildlich ausgenommen. Figur 2 zeigt den erfindungsgemäßen Spreizdübel 1 in einem verspreizten Zustand, nachdem das Spreizelement 8 in den Spreizkanal 7 eingebracht worden ist. Durch das Spreizelement 8 werden die beiden Spreizzungen 2 auseinander gedrückt und um eine Drehachse verschwenkt, die durch die scharnierartige Verbindung 6 gebildet ist. Die primären Spreizzungen 2 bewegen sich aufgrund der Drehbewegung in die radialen Richtungen r2, r3 voneinander weg, wodurch die Öffnung 9 aufgeweitet wird. Durch das Einbringen des Spreizelements 8 in den Spreizkanal 7 wird die sekundäre Spreizzunge 10 in radialer Richtung n nach außen bewegt und in die Öffnung 9 hinein verschoben, so dass die Außenseite 13 der sekundären Spreizzunge 10 an den primären Spreizzungen 2 anliegt und die zwischen den beiden primären Spreizzungen 2 in der Mantelfläche 3 vorhandene Öffnung 9 im Wesentlichen vollständig ausfüllt. Durch die keilförmige Verjüngung des dreiecksförmigen Bereichs 11 der sekundären Spreizzunge 10 kann die sekundäre Spreizzunge 10 auch schon dann zumindest teilweise in die Öffnung 9 eindringen und diese im Wesentlichen vollständig ausfüllen, wenn die Öffnung 9 noch nicht vollständig aufgeweitet ist. Beim Aufspreizen des Spreizdübels 1 entstehen somit keine Hohlräume oder Schlitze in der Mantelfläche 3 des Spreizdübels 1 , sondern die Mantelfläche 3 wird durch den in der Öffnung 9 liegenden Teil der Außenseite 13 der sekundären Spreizzunge 10 vergrößert.
In den Figuren 3 und 4 ist der Querschnitt eines zweiten erfindungsgemäßen Spreizdübels 101 dargestellt, der sich im Wesentlichen von dem oben beschriebenen ersten erfindungsgemäßen Spreizdübel 1 der Figuren 1 und 2 dadurch unterscheidet, dass er zwei sekundäre Spreizzungen 110 aufweist, die jeweils einen Querschnitt aufweisen, der im Wesentlichen dem Querschnitt der sekundären Spreizzunge 10 des ersten erfindungsgemäßen Spreizdübels 1 entspricht. Um Wiederholungen zu vermeiden wird nachfolgend nur auf die Unterschiede zwischen den beiden Spreizdübeln 1 , 101 eingegangen.
Die beiden primären Spreizzungen 102 sind durch einen durchgehenden Schlitz 104 voneinander getrennt. Eine scharnierartige Verbindung zwischen den beiden primären Spreizzungen 102 besteht in diesem Fall nicht. Die beiden primären Spreizzungen 102 weisen jeweils auf ihrer dem Spreizkanal 107 zugewandten Seite 119 einen innen
liegenden, zum Spreizkanal 107 weisenden dreiecksförmigen Steg 114 mit einer u- förmigen Nut 115 auf, die zur Aufnahme des Spreizelements 108 dient (Figur 4). Die beiden u-förmigen Nute 115 der primären Spreizzungen 102 umgreifen und umschließen gemeinsam mit den dem Spreizkanal 107 zugewandten Seiten 116 der sekundären Spreizzungen 110 den Spreizkanal 107. Im unverspreizten Zustand (Figur 3) liegen die Spreizzungen 102, 110 vollflächig aneinander an, so dass außer dem ovalen Spreizkanal 107 keine Schlitze oder Hohlräume im Querschnitt des Spreizdübels 101 vorhanden sind. Wird nun, wie in Figur 4 dargestellt, ein Spreizelement 108 in den Spreizkanal 107 eingebracht, so bewegen sich die beiden primären Spreizzungen vom unverspreizten Zustand in den verspreizten Zustand radial nach außen, in die einander entgegengesetzten radialen Richtungen r2, r3 und somit voneinander weg. Hierdurch entstehen zwei Öffnungen 109, in die die beiden sekundären Spreizzungen 110 ebenfalls durch das Einbringen des Spreizelements 108 in den Spreizkanal 107 radial nach außen, in die einander entgegengesetzten radialen Richtungen η, r4 , also voneinander weg bewegt werden. Wie beim oben beschriebenen ersten erfindungsgemäßen Spreizdübel 1 füllen die sekundären Spreizzungen 110 die beiden Öffnungen 109 der Mantelfläche 103 im Wesentlichen vollständig aus, so dass die Mantelfläche 103 beim Aufspreizen des Spreizdübels 110 durch die Außenseite 113 der sekundären Spreizzungen 110 vergrößert wird.
Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellten erfindungsgemäßen Spreizdübel 1 , 101 sind aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt. Dabei werden zunächst die sekundären Spreizzungen 10, 110 hergestellt und danach mit den primären Spreizzungen 2, 102 umspritzt. Damit kann erreicht werden, dass die Spreizzungen 2, 102, 10, 110 im unverspreizten Zustand im Wesentlichen ohne Abstand zueinander, also im Wesentlichen ohne Hohlräume oder Schlitze gefertigt werden können. Bei den dargestellten Spreizdübeln 1 , 101 liegt der Anteil der im unverspreizten Zustand vorhandenen Hohlräume bei unter 10%, so dass bei den beiden dargestellten erfindungsgemäßen Spreizdübeln 1 , 101 relativ viel Material zur Verfügung steht, das beim Verspreizen nach außen verdrängt werden kann. Insbesondere in weichen Verankerungsgründen kann hierdurch, in Verbindung mit der Vergrößerung der im verspreizten Zustand zur Verfügung stehenden Mantelfläche 3, 103, eine relativ hohe Haltekraft auf den Verankerungsgrund übertragen werden. Die primären Spreizzungen 2, 102 und die sekundären Spreizzungen 10, 110 können aus dem gleichen Material oder aus verschiedenen Materialien hergestellt sein. Bei dem
in den Figuren 1 und 2 dargestellten ersten erfindungsgemäßen Spreizdübel 1 sind sowohl die primären Spreizzungen 2 als auch die sekundäre Spreizzunge 10 aus dem gleichen Material, nämlich aus Polyamid, hergestellt. Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten zweiten erfindungsgemäßen Spreizdübel 101 sind die primären Spreizzungen 102 ebenfalls aus Polyamid hergestellt, während die sekundären Spreizzungen 1 10 aus härterem, mit Glasfasern verstärktem Polyamid hergestellt sind.
Bezuqszeichenliste Spreizdübel
I , 101 Spreizdübel
2, 102 primäre Spreizzunge
3, 103 Mantelfläche
4, 104 Schlitz
5 Sehne
6 scharnierartige Verbindung
7, 107 Spreizkanal
8, 108 Spreizelement
9, 109 Öffnung
10, 1 10 sekundäre Spreizzunge
I I , 1 11 dreiecksförmiger Bereich der sekundären Spreizzunge 10, 110 12, 112 trapezförmiger Bereich der sekundären Spreizzunge 10, 1 10
13, 113 Außenseite der sekundären Spreizzunge 10, 110
1 14 dreiecksförmiger Steg
1 15 Nut
16, 116 dem Spreizkanal 7, 107 zugewandte Seite der sekundären
Spreizzunge 10, 110
17, 117 Gewinde
18, 118 Schraubenkopf
19, 119 dem Spreizkanal 7, 107 zugewandte Seite der primären
Spreizzunge 2, 102
L Längsachse
Π, r2, r3, r4 radiale Richtung