Beschreibung Titel
Verfahren zum Betreiben eines Abstandssensors und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben eines Abstandssensors und von einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
Stand der Technik
In der Fachzeitschrift„Elektronik", Fachzeitschrift für industrielle Anwender und Entwickler, WEKA Fachmedien GmbH, Gruber Straße 46a, D-85586 Poing, Sonderdruck 29. Oktober 2002 ist ein opto-elektronisches Abstands- sensorprinzip beschrieben. Die von einer Sende-LED abgestrahlte optische Messstrahlung trifft auf ein Objekt, dessen Abstand von dem Abstandssensor gemessen werden soll, wird vom Objekt reflektiert und als Reflexionsstrahlung von einer Empfangsfotodiode empfangen. Zusätzlich zum Mess- strahlungspfad ist ein Konnpensationsstrahlungspfad vorhanden, bei welchem eine von einer Kompensations-LED abgestrahlte optische Strahlung direkt auf die Empfangsfotodiode trifft.
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Die optische Strahlung der beiden Strahlungsquellen ist jeweils rechteck- förmig moduliert, wobei die Modulation um 180° gegenphasig verschoben erfolgt. Das bedeutet, dass die beiden Sende-LEDs abwechselnd getaktet ein- und ausgeschaltet werden. Ein als Synchrongleichrichter geschalteter De- modulator ermittelt die beiden von der Empfangsfotodiode empfangenen Signale und stellt die Differenz zwischen den beiden Empfangssignalen einem Regler zur Verfügung, der eine Stellgröße ermittelt, mit der die Sendeleistung der Sende-LED und/oder der Kompensations-LED derart geregelt wird, dass die beiden Empfangssignale gleich groß werden. Im eingeregelten Zustand wird die Stellgröße zu null. Die Abstandsinformation wird durch eine Erfassung und Bewertung der transienten Regelvorgänge erhalten.
Die Anordnung ist unempfindlich gegenüber einer Änderung der Empfindlichkeit der Empfangsfotodiode, die in Abhängigkeit von der Bestrahlungsstärke variieren kann, gegenüber einer Drift des Verstärkungsfaktors des Verstärkers und gegenüber einer Wirkungsgradänderung der Sende- und Kompensations-LED sowie insgesamt gegenüber einer thermischen Drift der Anordnung.
Bekannt sind weiterhin Mikrowellen-Radarsensoren, welche mittels Mikrowellen eine Abstands- beziehungsweise Wegmessung ermöglichen. Die von einem Objekt reflektierten Mikrowellen werden empfangen und bewertet. Bewegungen des Objekts werden mit einem CW-Dopplerradar erfasst. Die Abstände können weiterhin mit einem Pulsradar oder einer FMCW-Anordnung erfasst werden.
Um von Amplituden unabhängig zu sein, wird bei CW (Continuous-Wave)- Anordnungen eine FM (Frequenzmodulation) eingesetzt, wobei aufgrund der Laufzeit eine Frequenzdifferenz zwischen dem abgestrahlten Mikrowellensignal und dem empfangenen Mikrowellensignal auftritt, welche zum Ermitteln des Abstands bewertet wird. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften für die Aus-
wahl des Frequenzbereichs der Mikrowellen und insbesondere für die zulässige Bandbreite des Modulationssignals bestehen Einschränkungen insbesondere bei der Modulationsfrequenz, die bei einer Sendefrequenz von beispielsweise 24 GHz maximal 250 MHz betragen darf. Damit liegt die Objekttrennbarkeit, das heißt, der minimale detektierbare Abstand zwischen zwei Zielobjekten (Targets) bei 60 cm. Sofern ein Pulsradar eingesetzt wird, ist der Messbereich im Hinblick auf die Begrenzung der Flankensteilheit ebenfalls nach unten begrenzt, weil der Empfangsimpuls erst empfangen werden darf, wenn der Sendeimpuls beendet ist. Aufgrund der Bandbreitenbegrenzung können die Impulsdauern beziehungsweise die Flankensteilheiten für kleine Abstände unterhalb des Meterbereichs nicht ausreichend klein gewählt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Abstandssensors und Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, die mit einfachen Mitteln für kurze Abstände auch unterhalb des Meterbereichs geeignet sind und unabhängig vom Messbereich eine hohe Messgenauigkeit ermöglichen.
Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale jeweils gelöst.
Offenbarung der Erfindung
Die Erfindung betrifft das Betreiben eines Abstandssensors, bei dem ein Sendesignal von einer Sendeantenne als Messstrahlung abgestrahlt wird, von einem Objekt, dessen Abstand gemessen werden soll, als Reflexionsstrahlung reflektiert und als Reflexionssignal empfangen wird, bei dem das an einem Empfängereingang anliegende Reflexionssignal und ein ebenfalls am Empfängereingang auftretendes Bezugssignal auf ein vorgegebenes Verhältnis geregelt werden, wobei der Abstand während des Ausregelvorgangs ermittelt wird, bei dem ein Hilfs-Sendesignal von einer Hilfs-Sendeantenne als
Hilfs-Messstrahlung direkt in Richtung einer Empfangsantenne abgestrahlt wird, wobei als Sendesignal und als Hilfs-Sendesignal Mikrowellen eingesetzt werden, bei dem die Empfangsantenne die vom Objekt reflektierte Reflexionsstrahlung empfängt und als Reflexionssignal zum Empfängereingang weiterleitet, bei dem die Empfangsantenne die Hilfs-Messstrahlung direkt empfängt und als Hilfs-Empfangssignal zum Empfängereingang weiterleitet und bei dem bei unterdrückter Abstrahlung der Messstrahlung das empfangene Hilfs-Empfangssignal als Bezugssignal gewertet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben des Abstandssensors ist unabhängig von einer Drift der Leistung eines im Abstandssensor eingesetzten Mikrowellensenders und von einer Drift eines erforderlichen Mikrowellenempfängers, da sich eine gegebenenfalls vorhandene Drift auf sämtliche Signale gleich auswirkt. Der wesentliche Vorteil liegt weiterhin darin, dass eine Bewertung einer absoluten Empfangsfeldstärke beziehungsweise einer Empfangssignalamplitude mit dem vorgesehenen Kompensationsverfahren entfällt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein CW-Mikrowellensender (Continuous-Wave) vorgesehen werden, sodass ein sehr geringer Abstand gemessen werden kann. Durch Entfall einer Modulation des Sendesignals können Vorschriften betreffend Signalbandbreiten leicht eingehalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht kurze Messzyklen bei gleichzeitig einer hohen Dynamik. Aufgrund der der Regelung auf ein bestimmtes Verhältnis, die einem Kompensationsverfahren entspricht, werden gegebenenfalls auftretende Signalbeeinflussungen im Sendezweig und/oder Empfangszweig, beispielsweise durch die Temperatur, kompensiert und wirken sich nicht auf das Messergebnis aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein rein energetisches Verfahren, das einfache Signalaufbereitung und Signalbewertung ermöglicht. Daher entfällt
eine aufwendige Hardware und Software. Aufgrund der einfachen Realisierung kann ein geringer Energieverbrauch erzielt werden. Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren kostengünstig beispielsweise im Rahmen einer kompakten miniaturisierten Ausführung realisiert werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstände der abhängigen Verfahrensansprüche.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sehen entweder wenigstens eine Sende-/Empfangsantenne oder wenigstens eine Sendeantenne und wenigstens eine von der Sendeantenne getrennte Empfangsantenne vor. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens ermöglichen damit eine flexible Anpassung an unterschiedliche Geometrien. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Kurzbeschreibung der Figuren Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abstandssensors mit einer Sende-/Empfangsantenne,
Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abstandssensors mit einer Sendeantenne und einer getrennt von der Sendeantenne vorgesehenen Empfangsantenne und
Figuren 3a bis 3h zeigen Signalverläufe in Abhängigkeit von der Zeit t, die in einem erfindungsgemäßen Abstandssensor auftreten.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele Figur 1 zeigt einen Abstandssensor 10, bei dem ein von einem Mikrowellenoszillator 12 erzeugtes Sendesignal S1 von einer Sende-/Empfangsantenne 14 als Messstrahlung S2 abgestrahlt, an einem Objekt 16, dessen Abstand D
vom Abstandssensor 10 gemessen werden soll, reflektiert und die vom Objekt 16 reflektierte Reflexionsstrahlung S3 von der Sende-/Empfangsantenne 14 empfangen wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Abstandssensor 10 werden die Signaldämpfungen D2, D3 der essstrahlung S2 und der Reflexionsstrahlung S3 auf der Strecke zwischen der Sende-/Empfangsantenne 14 und dem Objekt 16 für die Bestimmung des Abstands D beziehungsweise des Wegs des Objekts 16 ausgewertet. Der Abstand D kann gemäß Figur 1 ausgehend von der Sende /Empfangsantenne 14 gemessen werden.
Der das Sendesignal S1 bereitstellende Mikrowellenoszillator 12 ist an einem ersten Anschluss 18 eines Zirkulators 20 und die Sende-/Empfangsantenne 1 über einen ersten Umschalter 22 an einem zweiten Anschluss 24 des Zirkulators 20 angeschlossen. Das der Reflexionsstrahlung S3 entsprechende Reflexionssignal S4 gelangt über die Sende-/Empfangsantenne 14, den Umschalter 22 und über den zweiten Anschluss 24 des Zirkulators 20 an einen dritten Anschluss 26 des Zirkulators 20.
Der Zirkulator 20 ist vorzugsweise als ein passiver Zirkulator 20 realisiert. Der Zirkulator 20 trennt Signalrichtungen auf. Ein Signal, das an einem Eingang eingespeist wird, wird jeweils zum nächsten Anschluss weitergegeben. An einem offenen Anschluss wird das Signal unverändert weitergeleitet und an einem kurzgeschlossenen Anschluss wird das Vorzeichen der Signalspannung umgekehrt. Wenn der Anschluss impedanzrichtig abgeschlossen ist, wird das Signal nicht an den nächsten Anschluss weitergeleitet. Die Signale werden gewissermaßen im Kreis weitergeleitet.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird das am ersten Anschluss 18 anliegende Sendesignal S1 bei der gezeigten Position des ersten Umschalters 22 an die Sende-/Empfangsantenne 14 geleitet und unter der Voraussetzung einer impedanzrichtigen Anpassung der Sende-/Empfangsantenne 14 voll-
ständig als Messstrahlung S2 abgestrahlt. Die vom Objekt 16 reflektierte Reflexionsstrahlung S3 wird von der Sende-/Empfangsantenne 14 als Reflexionssignal S4 über den ersten Umschalter 22 und über den zweiten Anschluss 24 des Zirkulators 20 an den dritten Anschluss des Zirkulators 26 weitergeleitet. Das Reflexionssignal S4 liegt an einem Empfängereingang 28 des Abstandssensors 10 an, der mit dem dritten Anschluss 26 des Zirkulators 20 verbunden ist.
Weiterhin wird ein weiteres Sendesignal, das im Folgenden als Hilfs- Sendesignal S1 h bezeichnet wird, zum Erhalten eines Bezugssignals herangezogen. Hierzu wird das vom Mikrowellenoszillator 12 erzeugte Hilfs- Sendesignal S1 h von einer Hilfs-Sendeantenne 14h als Hilfs-Messstrahlung S2h abgestrahlt. Die Hilfs-Sendeantenne 14h strahlt die Hilfs-Messstrahlung S2h direkt in Richtung der Sende-/Empfangsantenne 14 ab, welche die Hilfs- Messstrahlung S2h erfasst und als Hilfs-Empfangssignal S3h an den Empfängereingang 28 weiterleitet. Das Hilfs-Empfangssignal S3h wird als Bezugssignal herangezogen.
Gemäß Figur 1 soll der erste Umschalter 22 in einer ersten Betriebsphase BP1 des Abstandssensors 10 in der gezeigten Position stehen, bei welcher der zweite Anschluss 24 des Zirkulators 20 mit der Sende-/Empfangsantenne 14 verbunden ist. In der ersten Betriebsphase BP1 liegt daher am Empfängereingang 28 das Reflexionssignal S4 an. Rein prinzipiell könnte gleichzeitig die Hilfs-Messstrahlung S2h von der Hilfs-Sendeantenne 14h abgestrahlt werden. Vorzugsweise wird aber in der ersten Betriebsphase BP1 die Hilfs- Messstrahlung S2h unterdrückt. Hierzu kann ein zweiter Umschalter 29 vorgesehen sein, der in der gezeigten Position den Mikrowellensender 12 zum Bereitstellen des Sendesignals S1 veranlasst und das Hilfs-Sendesignal S1 h unterdrückt.
Eine andere, nicht näher gezeigte Ausgestaltung sieht einen weiteren Zirkula- tor vor, an dessen erstem Anschluss der Mikrowellenoszillator 12, an dessen
zweitem Anschluss ein weiterer Umschalter und an dessen drittem Anschluss der erste Anschluss des Zirkulators 18 angeschlossen ist. Der weitere Umschalter ist in der ersten Betriebsphase BP1 offen, sodass das Sendesignal S1 unverändert an den Zirkulator 18 weitergegeben wird und nicht als Hilfs- Messstrahlung S2h abgestrahlt wird.
In einer zweiten Betriebsphase BP2 des Abstandssensors 10 befindet sich der erste Umschalter 22 in der anderen Position, bei welcher der zweite Anschluss 24 des Zirkulators 20 mit einer Impedanz Z verbunden ist, die als ohmscher Widerstand realisiert ist, dessen Wert möglichst genau dem Wellenwiderstand der Anordnung entspricht und beispielsweise 50 Ohm beträgt.
In der zweiten Betriebsphase BP2 wird daher das Sendesignal S1 in der Impedanz Z absorbiert und nicht über die Sende/Empfangsantenne 14 abgestrahlt.
Dagegen wird in der zweiten Betriebsphase BP2 in jedem Fall die Hilfs- Messstrahlung S2h von der Hilfs-Sendeantenne 14a abgestrahlt. Sofern der zweite Umschalter 29 vorhanden ist, wird er in der zweiten Betriebsphase BP2 in die andere Position umgeschaltet, wobei in dieser anderen Position das Hilfs-Sendesignal S1 h bereitgestellt wird. Das Sendesignal S1 könnte weiterhin bereitgestellt werden, weil der erste Umschalter 22 mit der Impedanz Z verbunden ist und dadurch die Abstrahlung der Messstrahlung S2 in jedem Fall verhindert.
Sofern mit dem zweiten Umschalter 29 das Sendesignal S1 in der zweiten Betriebsphase BP2 unterdrückt werden kann, kann der erste Umschalter 22 auch entfallen. Das gilt auch für die nicht näher gezeigte Ausgestaltung mit dem weiteren Zirkulator, da das Hilfs-Sendesignal S1 h in der zweiten Betriebsphase BP2 über die Hilfs-Sendeantenne 14a abgestrahlt wird und keine Sendeleistung mehr an die Sende-/Empfangsantenne 14 gelangen kann.
Das Reflexionssignal S4 in der ersten Betriebsphase BP1 und das Hilfs- Empfangssignal S3h in der zweiten Betriebsphase BP2 gelangen in einen Empfänger 30, der die Signale S4, S3h aufbereitet und demoduliert. Am Empfängerausgang 32 treten in der ersten Betriebsphase BP1 eine erste Gleichspannung US4, die bei unterdrückter Hilfs- essstrahlung S2h ein Maß für das Reflexionssignal S4 ist, und in der zweiten Betriebsphase BP2 eine zweite Gleichspannung US3h auf, die ein Maß für nur das dem Hilfs-Emp- fangssignal S3h entsprechenden Bezugssignal ist.
Der Empfänger 30 enthält zur Aufbereitung der Empfangssignale S4, S3h beispielsweise einen Mischer zur Umsetzung der Mikrowellen, deren Frequenz beispielsweise bei 24 GHz liegt, in einen niedrigeren, signaltechnisch leichter handhabbaren Frequenzbereich. Diese Umsetzung in einen Zwischenfrequenzbereich erfolgt in bekannter Weise durch eine Mischung der Mikrowellen mit einer Oszillatorfrequenz, die um den Betrag der gewünschten Zwischenfrequenz von der Frequenz des Sendesignals S1 beziehungsweise des Hilfs-Sendesignals S1 h abweicht.
Der Ausgang 32 des Empfängers 30 ist in der ersten Betriebsphase BP1 über einen zweiten Umschalter 34 mit einer ersten Sample- and Holdschaltung 36 und in der zweiten Betriebsphase BP2 mit einer zweiten Sample- and Holdschaltung 38 verbunden. Dementsprechend speichert die erste Sample- and Holdschaltung 36 die erste dem Reflexionssignal S4 entsprechende Gleichspannung US4 und die zweite Sample- and Holdschaltung 38 die dem Hilfs- Empfangssignal S3h beziehungsweise dem Bezugssignal entsprechende Gleichspannung US3h.
Die beiden Gleichspannungen US4, US3h gelangen in einen Differenzverstärker 40, der als Ausgangssignal die Differenzspannung dV zur Verfügung stellt, die in einem nachgeschalteten Komparator 42 mit einer Referenzspannung Vref verglichen wird. Die Differenzspannung dV hängt von der Dämpfung D2h der Hilfs-Messstrahlung S2h sowie von den Dämpfungen D2,
D3 der Sendestrahlung S2 beziehungsweise der Reflexionsstrahlung S3 ab, wobei der Zusammenhang in einer Logarithmusfunktion enthalten ist.
Das Ausgangssignal des Komparators 42 kann als Stellgröße ST bezeichnet werden, mit deren Hilfe die Leistung des Sendesignals S1 beziehungsweise des Hilfs-Sendesignals S1 h beeinflusst wird, wobei die Leistung erhöht oder abgesenkt werden kann. Die Stellgröße ST kann beispielsweise in den Verstärkungsfaktor einer Endstufe des Mikrowellensenders 12 und/oder in eine variable Signaldämpfung am Ausgang des Mikrowellensenders 12 eingreifen. Bei dem Regeleingriff kann derart vorgegangen werden, dass in der ersten Betriebsphase BP1 und/oder in der zweiten Betriebsphase BP2 in die Leistung eingegriffen wird. Insbesondere bei einem Eingriff in der zweiten Betriebsphase BP2 kann die Sendeleistung erhöht werden, sodass im Empfänger 30 eine geringere Signaldynamik bewältigt werden muss. Im Folgenden wird daher von der Beeinflussung nur des Hilfs-Sendesignals S h in der zweiten Betriebsphase BP2 ausgegangen.
Rein prinzipiell könnte jedoch auch derart vorgegangen werden, dass das Sendesignal S1 bei der Ermittlung des Abstands D in der ersten Betriebsphase BP1 beeinflusst wird, während der Pegel des Hilfs-Sendesignals S1 h in der zweiten Betriebsphase BP2 konstant gehalten wird.
Ziel des Eingriffs mit dem Stellsignal ST ist es, das Verhältnis zwischen dem Reflexionssignal S4 und dem Hilfs-Empfangssignal S3h entsprechend dem Bezugssignal auf einen vorgegebenen Wert einzuregeln. Die Einstellung kann mit dem Referenzsignal Vref erfolgen, das beispielsweise auch null sein kann, sodass im eingeregelten Zustand das Reflexionssignal S4 und das Bezugssignal S3h betragsmäßig gleich groß werden.
Damit wird der Abstandssensor 10 unabhängig von einer Drift der Leistung des Mikrowellensenders 12 und von einer Drift im Empfänger 30, da sich eine gegebenenfalls vorhandene Drift auf beide Signale S4, S3h auswirkt. Ein we-
sentlicher Vorteil liegt weiterhin darin, dass eine Bewertung einer absoluten Empfangsfeldstärke beziehungsweise einer Empfangssignalamplitude mit dem vorgesehenen Kompensationsverfahren entfällt. Damit kann insgesamt eine hohe Genauigkeit erreicht werden.
Der Mikrowellensender 12 wird im CW-Betrieb mit konstanter Frequenz betrieben. Der erzielbare minimal messbare Abstand D wird nicht durch Impulslaufzeiten oder begrenzte Frequenzmodulationshübe begrenzt und kann zumindest theoretisch bis zum Abstand D null herabreichen.
Die Information über den Abstand D des Objekts 16 von der Sende- /Empfangsantenne 14 steckt in der Differenzspannung dV, die transient während des Ausregelvorgangs auftritt. Die Differenzspannung dV wird einer Abstandsermittlung 44 zur Verfügung gestellt, die aus der transient auftretende Differenzspannung dV den Abstand D ermittelt. Bewertet werden können die maximale Amplitude zu Beginn des Ausregelvorgangs und/oder die Reaktionszeit beziehungsweise die Signalflanken, wenn sich der Abstand D des Objekts 16 beim Annähern oder Entfernen ändert. Der Zusammenhang wird vorzugsweise in einem Lernverfahren ermittelt und in einem Speicher für den nachfolgenden Betrieb des Abstandssensors 10 gespeichert. Die Abstandsermittlung 44 stellt den Abstand D an einem Ausgang zur Verfügung.
Figur 2 zeigt eine alternative Realisierungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Abstandssensors 10. Diejenigen in Figur 2 gezeigten Teile, die mit den in Figur 1 gezeigten übereinstimmen, sind jeweils mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Vorhanden ist eine Sendeantenne 50 und eine getrennt von der Sendeantenne 50 vorgesehene Empfangsantenne 52. Auch in diesem Ausführungsbeispiel trifft die von der Sendeantenne 50 abgestrahlte Messstrahlung S2 auf das Objekt 16, dessen Abstand D vom Abstandssensor 10 gemessen werden soll. Die vom Objekt 16 reflektierte Reflexionsstrahlung S3
wird von der Empfangsantenne 52 empfangen und tritt am Empfängereingang 28 als Reflexionssignal S4 auf.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird das Hilfs-Sendesignal S1 h als Hilfs-Messstrahlung S2h von der Hilfs-Sendeantenne 14a abgestrahlt und von der Empfangsantenne 52 empfangen, sodass die Hilfs-Messstrahlung S2h wieder als Hilfs-Empfangssignal S3h erfasst und als Bezugssignal gewertet werden kann.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann der zweite Umschalter 29 vorgesehen sein, mit dem der Mikrowellensender 12 in der ersten Betriebsphase BP1 zum Bereitstellen des Sendesignals S1 und in der zweiten Betriebsphase BP2 zum Bereitstellen des Hilfs-Sendesignals S1 h veranlasst werden kann. Weiterhin kann auch hier die nicht näher gezeigte Ausgestaltung mit dem weiteren, in diesem Fall dem einzigen Zirkulator vorgesehen sein, wobei dann der erste Umschalter 22 auch wieder entfallen kann.
Die Signalverarbeitung ab dem Empfängereingang 28 unterscheidet sich nicht von derjenigen des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels mit wenigstens einer Sende-/Empfangsantenne 14.
Die Figuren 3a bis 3h zeigen Signalverläufe in Abhängigkeit von der Zeit t.
Figur 3a zeigt einen möglichen, im ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abstandssensors 10 auftretenden Sendepegel in dBm des Sendesignals S1 während der ersten Betriebsphase BP1.
Figur 3b zeigt einen möglichen, im ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abstandssensors 10 auftretenden Sendepegel in dBm des Hilfs-Sendesignals S1 h während der zweiten Betriebsphase BP2.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass aufgrund
der angenommenen geringeren Dämpfung D2h der Hilfs-Messstrahlung S2h der Pegel des Hilfs-Sendesignals S1 h mit beispielsweise 3 dBm niedriger liegen kann als der Pegel von 6 dBm des Sendesignals S1 der Messstrahlung S2. Die geringere Dämpfung D2h der Hilfs-Messstrahlung S2h ist dadurch bedingt, dass die Hilfs-Sendeantenne 14h im Allgemeinen näher an der Sen- de-/Empfangsantenne 14 beziehungsweise der Empfangsantenne 52 positioniert ist als das Objekt 16.
Weiterhin wird hier wieder davon ausgegangen, dass im Rahmen der Ermittlung des Abstands D der Pegel des Hilfs-Sendesignals S1 h in der zweiten Betriebsphase BP2 nachgeregelt wird, während der Pegel des Sendesignals S1 in der ersten Betriebsphase BP1 konstant gehalten wird.
Der Pegel des Hilfs-Sendesignals S1 erhöht sich ab einem Zeitpunkt T auf 4 dBm. Zum Zeitpunkt T wird eine Annäherung des Objekts 16 angenommen, sodass nach dem Zeitpunkt ein geringerer Abstand D gemessen wird als vor dem Zeitpunkt T, wobei sich der Pegel der Gleichspannung US4 erhöht. Zum Ausregeln der Differenzspannung dV müssen daher der Pegel der Gleichspannung US3h und somit der Pegel des Hilfs-Sendesignals S1 h ebenfalls erhöht werden.
Figur 3c zeigt die Signaldämpfung D2h der Hilfs-Messstrahlung S2h und die Summe der Signaldämpfungen D2+D3, denen die Sendestrahlung S2 und die Reflexionsstrahlung S3 unterworfen ist, wobei die Signaldämpfung D2h der Hilfs-Messstrahlung S2h - wie bereits erwähnt - mit beispielsweise 2 dB niedriger liegen soll als die Summe der Signaldämpfungen D2+D3 der Strahlungssignale S2, S3, die zunächst mit 4 dB und ab dem Zeitpunkt T mit 3 dB angenommen wird.
Figur 3d zeigt den Pegel in dBm des Reflexionssignals S4, der bei 2 dBm liegt, wobei sich der Pegel von 2 dBm aus dem Pegel von 6 dBm des Sendesignals S1 abzüglich der Summe der Signaldämpfungen D2+D3 der Strah-
lungssignale S2, S3 von 4 dB ergibt. Ab dem Zeitpunkt T steigt aufgrund der Annäherung des Objekts 16 der Pegel des Reflexionssignals S4 auf 3 dBm an.
Figur 3e zeigt den Pegel in dBm des Hilfs-Empfangssignals S3h, der bei 1 dBm liegt, wobei sich der Pegel von 1 dBm aus dem Pegel von 3 dBm des Hilfs-Sendesignals S1 abzüglich der Signaldämpfung D2h der Hilfs-Mess- strahlung von 2 dB ergibt. Ab dem Zeitpunkt T steigt aufgrund der Erhöhung des Pegels des Hilfs-Sendesignals S1 h um 1 dBm der Pegel des Hilfs- Empfangssignals S3h entsprechend auf 2 dBm an.
Figur 3f zeigt die dem Reflexionssignal S4 entsprechende Gleichspannung US4, die zum Zeitpunkt T aufgrund der Annäherung des Objekts 16 und der dadurch bedingten geringeren Dämpfungen D2+D3 der Strahlungssignale S2, S3 auf einen höheren Pegel ansteigt.
Figur 3g zeigt die dem Hilfs-Empfangssignal S3h entsprechende Gleichspannung US3h, die nach dem Zeitpunkt T aufgrund der Ausregelung der Differenzspannung dV ebenfalls ansteigt.
Figur 3h zeigt den Ausregelvorgang der Differenzspannung dV, die mit dem Zeitpunkt T beginnt und gemäß dem Ausführungsbeispiel bereits in der folgenden zweiten Betriebsphase BP2 abgeschlossen sein soll.
Wie bereits beschrieben, können die maximale Amplitude beim Ausregelvorgang und/oder die Reaktionszeit beziehungsweise die Signalflanken zur Ermittlung des Abstands D des Objekts 16 bewertet werden.
Im Folgenden ist ein numerisches Beispiel wiedergegeben, anhand dem die Zusammenhänge veranschaulicht werden.
Angenommen wird eine Sendeleistung Pout von 6 dBm. Die Luftdämpfung
DL, die sich aus den Dämpfungen D2, D3 der Sendestrahlung S2 und der Reflextonsstrahlung S3 auf dem Weg von der Sende-/Empfangsantenne 14 beziehungsweise der Sendeantenne 50 zum Objekt 16 und vom Objekt 16 zurück zur Sende-/Empfangsantenne 4 beziehungsweise Empfangsantenne 52 zusammensetzt, kann beschrieben werden durch:
DL = 10 log (Pout/Pin) = 10 log (1/ D3) wobei Pin die Leistung am Empfängereingang 28 ist. Bei einem Abstand D = 2 m beträgt die Luftdämpfung DL = -6 dB.
Bei einer angenommenen Dämpfung D2h der Hilfs-Messstrahlung S2h von -2 dB beträgt die Leistung Pref des Bezugssignals S3h:
Pref = Pout - D4h = 6 dBm - 2 dB = 4 dBm
Die Leistung Pin ergibt sich zu:
Pin = Pout - DL = 6 dBm - 6 dB = 0 dBm
Bei einer Änderung des Abstands D des Objekts 16 tritt eine Differenzspannung dV auf: dV = Uin - Uref
dV = 10 SQRT (Pin) - 10 SQRT (Pref)
dV = 10 [SQRT (Pin) - SQRT (Pref)]
log dV = log 10 + log [SQRT (Pin/Pref)]
log dV = log 10 + log [SQRT (10 exp {(Pin - Pref)/10})]
log dV = log 10 + log [SQRT (10 exp {(Pout - DL - Pout + D2h)/10})] log dV = log 10 + log [SQRT (10 exp {(D2h - DL)/10})]
Das bedeutet, dass bei bekannter Dämpfung der Hilfs-Messstrahlung S2h die Differenzspannung dV nur eine Funktion der Luftdämpfung DL und somit des Abstands D des Objekts 16 ist.