VERFAHREN ZUR HANDHABUNG VON
PRODUKTINFORMATIONEN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabung unmittelbarer und/oder mittel- barer Informationen in Bezug auf ein konkretes Produkt.
Produktspezifische Informationen werden auf unterschiedlichste Weise gehandhabt, wobei dazu den Produkten oder ihren Umverpackungen Hersteller-Produkt- Codes zugeordnet werden. So ist es beispielsweise üblich, Produkten sogenannte Barcodes zuzuordnen, anhand derer eine Identifizierung des Produkts an der Kasse und - bei zugeordnetem Preis - der Verkaufspreis aus einer Datei auslesbar ist.
Auch ist es bereits bekannt, über die dem Produkt zugeordneten Barcodes einen Preisvergleich vorzunehmen, wobei der Barcode über eine Handy-Kamera gelesen und über ein dort geladenes Programm (App) einer Datenbank zum Preisvergleich zugeführt wird. So lässt sich der günstigste Preis bzw. die günstigste Verkaufsstätte ermitteln, und ggfs. auch die Meinung anderer Nutzer über dieses Produkt einholen.
Im Rahmen der voranstehend genannten, aus der Praxis bekannten Verfahren sind dem Produkt oder der Produktverpackung sogenannte Produktcodes zugeordnet, wobei mit diesen Codes das Produkt betreffende Informationen korrelieren. Es besteht eine Zuordnung zwischen dem jeweiligen Code und dem Produkt bzw. der Produktgruppe. Eine Identifikation des konkreten - einzelnen - Produkts ist damit jedoch noch nicht möglich.
Des Weiteren können einigen Produkten, beispielsweise verpackten pharmazeutischen Erzeugnissen, zusätzlich individuelle produktspezifische Codes zuge- ordnet sein, anhand derer, meist über eine Internetverbindung, eine Rückver- folgung des Distributionswegs des einzelnen Produkts bis hin zu dessen Produktionsstätte möglich ist (Tracing). Auf diese Weise soll das Einbringen von Falschprodukten in die Lieferkette erkannt und somit erschwert werden.
In der Praxis besteht insbesondere bei Marken der Bedarf eines Marken- und Produktschutzes bzw. Fälschungsschutzes, zumal gerade hochwertige Marken, beispielsweise im Kosmetik- oder Medikamentenbereich, häufig Opfer von in Verkehr gebrachten Plagiaten, Fälschungen und Gebrauchsmusterverletzungen werden. Der damit verbundene Schaden liegt weltweit in mehrstelliger Milliardenhöhe pro Jahr. Nicht selten ist ein allgemeiner Vertrauensverlust in die Qualität der Originale und damit ein Image-Schaden die Folge. Für den Endverbraucher können die gefälschten Produkte sogar ein lebensbedrohliches Risiko darstellen. Darüber hinaus besteht, wie oben bereits ausgeführt, häufig der Bedarf einer Überwachung der Distributionswege (Tracing), um den sogenannten Graumarkthandel, d.h. das unerwünschte Re-importieren echter Produkte aus Ländern mit niedrigerem Listenpreis, oder das Einschleusen von heimlich überproduzierter echter Ware in die Lieferkette zu unterbinden, um diesbezügliche Margen- und Imageverluste für den Markenhersteller abzuwenden.
Zum Produktschutz sind aus der Praxis ebenfalls zahlreiche Verfahren bekannt. Hierbei werden in der Regel Sicherheitsmerkmale, beispielsweise Hologramme oder geheime Markierungen, in sichtbarer oder unsichtbarer Form aufgebracht, wobei es angesichts der Vielzahl verwendeter Technologien und Varianten insbesondere seitens des Endkunden stets problematisch ist, das konkrete Produkt auf seine tatsächliche Echtheit zu prüfen. Nicht selten werden die den Produktschutz generierenden Attribute ebenfalls nachgeahmt bzw. gefälscht. Im Falle von individuellen Codes, falls diese als Sicherheitsmerkmal fungieren sollen, können diese bei einem gefälschten Produkt den Verbraucher auf eine ebenfalls gefälschte Datenbank zur vermeintlichen Abfrage seiner Echtheit verweisen. Einen sicheren und dabei einfach zu handhabenden Produkt-/Fälschungsschutz gibt es bislang nicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Handhabung unmittelbarer und mittelbarer Informationen in Bezug auf ein konkretes Produkt anzugeben, wonach u.a. ein hinreichend guter Fälschungsschutz oder eine Distributionswegsüberwachung, aber auch eine effektive und kostengünstige Authentifizierungsmöglichkeit für die Stakeholder des Produktes, realisierbar ist. Außerdem soll es möglich sein, das Verfahren zur Verknüpfung
produktspezifischer Informationen (Primärinformationen) mit beliebigen weiteren Informationen (Sekundärinformationen) zu nutzen, sei es aus Gründen der Informationspolitik seitens des Markenherstellers oder aus werblichen Gründen, seitens des Markenherstellers selbst oder seitens Dritter.
Die voranstehende Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach wird ein Verfahren zur Handhabung unmittelbarer und/oder mittelbarer Informationen in Bezug auf ein konkretes Produkt angegeben, welches folgende Verfahrensschritte umfasst:
Die Ware oder deren Umverpackung wird mit einem die Ware individualisierenden, maschinenlesbaren Code versehen. Dabei ist wesentlich, dass es sich hier um einen Code zur Individualisierung bzw. exakten Kennzeichnung der konkreten Ware und nicht nur des Produkts oder der Produkt- gruppe handelt. Ein solcher individualisierender Code wird auf die Ware oder die Umverpackung der Ware aufgebracht, beispielsweise mittels Drucktechnik oder mittels Etikett. Der Code ist maschinenlesbar, so dass eine automatische Handhabung möglich ist. In einem nächsten Schritt wird der Code, entweder vor oder nach der Anbringung auf der Ware oder der Umverpackung der Ware, automatisch gelesen und es findet unmittelbar beim Lesen oder nach dem Lesen oder in einem nachgeschalteten Verarbeitungsprozess eine Verknüpfung mit produktspezifischen Informationen (Primärinformationen) statt. Diese Informationen - Code und Primär- Informationen - werden einer zentralen Datenbank zugeführt. Es ist ebenso denkbar, dass die Verknüpfung erst in der Datenbank, mittels geeignetem Rechenprogramm stattfindet. Auch ist es denkbar, dass die Primärinformationen mittels geeigneter Algorithmen bereits ganz oder teilweise in den individuellen Code selbst integriert sind und auf diesem Wege gemeinsam mit dem individuellen Code der Datenbank zugeführt werden. Jedenfalls befinden sich nach Abschluss dieses Verfahrensschritts der Code und die dem Code zugeordneten Primärinformationen in der Datenbank und können dort gehandhabt werden. An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass es sich hier um einen Code und um dem
Code zugeordnete Primärinformationen handelt, die sich auf ein einziges, konkretes Produkt beziehen, wobei es sich dabei um ein Unikat handeln kann.
In einem weiteren Verfahrensschritt können dem in der Datenbank abgelegten Code weitere beliebige Informationen (Sekundärinformationen) zugeordnet werden, wobei eine Verknüpfung von Primärinformationen und Sekundärinformationen möglich ist. So ist es beispielsweise möglich, dass der Hersteller des konkreten Produkts der Datenbank weitere produktspezifische Informationen zuführt oder Verhaltensregeln in Bezug auf den Verzehr, die Lagerung eines Produkts, etc. Die Sekundärinformationen lassen sich beliebig ändern und/oder ergänzen und können beispielsweise in Form von Werbung auch von dritter Seite aus, unter Zugrundelegung einer Autorisierung seitens des Datenbankbetreibers, dem Datensatz zugeführt werden. Auf den Code und die damit verbundenen Daten kann von autorisierten Personen zugegriffen werden, beispielsweise vom Interessenten oder Käufer eines jeweiligen Produkts oder auch von Behörden oder Mitarbeitern bzw. Geschäftspartnern des Herstellers über den dort maschinenlesbaren Code. So lässt sich der das jeweilige Produkt individualisierende Code am Produkt oder an der Umver- packung scannen und an die Datenbank im Sinne einer Abfrage übermitteln. Die Datenbank antwortet an eine durch das Lesegerät, beispielsweise ein Handy mit integrierter Kamera, oder durch einen Computer definierte Adresse und übermittelt im einfachsten Falle dorthin eine Bestätigung dahingehend, ob die Ware aller Voraussicht nach echt oder unecht ist. Unter Zugrundelegung der Abfrage werden auf Seiten der Datenbank Plausibilitätsprüfungen vorgenommen und lässt sich regelmäßig eine Quote für die Sicherheit der Echtheitsaussage ermitteln. Jedenfalls erhält der über den Code Anfragende eine Information im weitesten Sinne, wobei dieser Information wie auch immer aufbereitete Primärinformationen und ggf. Sekundärinformationen oder eine Verknüpfung aus den Primärinformationen und den Sekundärinformationen zugeordnet sein können.
So könnte der über den Code Anfragende eine Echtheitsaussage, produktspezifische Informationen zur Kenntnisnahme, beispielsweise Gebrauchshinweise, und zzgl. eine Werbung betreffend dazu passender Produkte vom Produzenten
bzw. Markeninhaber oder von Marktbegleitern bzw. Wettbewerbern erhalten, je nach dem, welche Sekundärinformationen zugeordnet sind.
Als individualisierender Code könnten beliebige Codierungen verwendet werden, wobei es sich anbietet, eine Kombination aus einem ohnehin vorhandenen Hersteller-Produkt-Code und einem individualisierenden Zusatz zu wählen. Bei dem Hersteller-Produkt-Code kann es sich um einen herkömmlichen GTIN, UPC- oder EAN-Code handeln. Als individualisierender Zusatz kommt ein sogenannter Item- Level-Code zur Identifizierung des speziellen bzw. spezifischen Produkts (Item). Als Item-Level-Code kann beispielsweise ein 1 D-Code, ein 2D-Code, ein Klarschrift-Code, ein RFID Chip mit auslesbarer Unique Identification Number, ein von der einzigartigen Oberflächenstruktur des Produktes bzw. seiner Umverpackung abgeleiteter Code (Digital Fingerprint), ein von stochastisch auf dem Produkt oder seiner Umverpackung verteilten Elementen oder Strukturen (ähnlich einem Digital Fingerprint) abgeleiteter Code, ein individualisierendes Klebeetikett mit einem oder mehreren der vorgenannten Codes, etc., oder eine Kombination aus den Vorgenannten dienen.
In Bezug auf den so insgesamt erzeugten Code ist von Bedeutung, dass dieser einen hinreichend großen Zahlenraum abdeckt und der Kodierungsalgorithmus hinreichend unvorhersehbar ist, um nämlich mögliche„Zufallstreffer" von Produktpiraten in Bezug auf einen konkreten Code zu minimieren. Je größer der Zahlenraum, desto besser ist der mögliche Fälschungsschutz. Wie bereits zuvor erwähnt, wird der Code im Allgemeinen auf die Ware oder deren Umverpackung zumindest teilweise aufgedruckt und wird danach, regelmäßig automatisch, gelesen. Einzeln oder in Stapelverarbeitung werden produktspezifische Daten entweder ganz oder teilweise zuvor in den Code mit integriert oder erst nach dem Lesen zugeordnet. Vorzugsweise auf einem sicheren Über- tragungsweg, der die Einschleusung von Falschcodes seitens unautorisierter Dritter verhindert, werden die dem jeweiligen Code zugeordneten bzw. zuzuordnenden Daten der Datenbank zugeführt.
Ebenso ist es denkbar, dass die Zuordnung erst in der Datenbank mit dort abgelegten produktspezifischen Daten erfolgt.
Wesentlich ist jedenfalls, dass der Datenbank Informationen zu jedem einzelnen Produkt zugeführt werden, welche über den jeweiligen Code des konkreten Produkts später abrufbar sind. Die Daten werden - in welchem Zustand auch immer - in der Datenbank abgelegt und können vom Datenbank-Server gehandhabt werden. Dies umfasst einerseits die Verarbeitung der Daten und andererseits den Datentransfer nach vorgegebener Vorschrift.
Beispielsweise kann der Interessent oder Käufer einer Ware mit der Datenbank bzw. dem Datenbank-Server kommunizieren, wobei dies durch Detektieren des das Produkt individualisierenden Codes und senden des Codes an den Datenbank-Server erfolgt. Dadurch wird gegenüber dem Datenbank-Server eine Abfrage generiert, beispielsweise mittels einer Datenverbindung über das Internet, ggf. unter Nutzung von Funkübertragungstechnik wie W-LAN, 3G oder GSM. Im einfachsten Falle und unter Nutzung modernster Technologien kann die Abfrage über ein mobiles Endgerät, beispielsweise über ein Handy, erfolgen, wobei der individualisierende Code über eine im Handy integrierte Kamera oder andere Ein- gabemedien/Sensoren wie RFI D-Reader, Infrarot-Reader oder die Tastatur aufgenommen und über eine im Handy geladene Applikation bzw. über ein dazu vorgesehenes Programm an den Datenbank-Server als Abfrage übermittelt wird. Letztendlich lässt sich der Code beliebig detektieren und beispielsweise auch über einen internetfähigen Rechner dem Datenbank-Server zuführen. Grundsätzlich ist es auch denkbar, eine manuelle Eingabe des Codes in ein Web-Frontend der Datenbank vorzunehmen. Ein besonderes Code-Lesegerät kann ebenso zum Einsatz kommen.
Auf die über den individualisierenden Code getätigte Anfrage generiert der Daten- bank-Server bzw. ein dort installiertes Programm eine Antwort, die sich beispielsweise auf die Echtheit des Produktes beziehen kann. Der Antwort sind die zuvor bereits erörterten Primärinformationen und ggf. Sekundärinformationen vorzugsweise in aufbereiteter Form angehängt. Es ist denkbar, dass neben der Echtheitsinformation beliebige andere Informationen vermittelt werden, insbesondere auch
Informationen vom Hersteller bzw. Markeninhaber der Ware oder von dritter Seite, beispielsweise Werbung von Fremdanbietern oder Verbrauchermeinungen. Beliebige Kombinationen von produktspezifischen Informationen bzw. Primärinformationen und Sekundärinformationen sind denkbar.
Im Konkreten könnten Sekundärinformationen vom Betreiber der Datenbank definierbar und ggf. erweiterbar sein. Es ist von ganz besonderer Bedeutung, dass die Sekundärinformationen von dritter Seite in die Datenbank einbringbar sind, wodurch sie Bestandteil der Antwort werden.
Die hier mögliche Interaktion von dritter Seite bedeutet eine Kommunikation mit dem Datenbank-Server, wobei autorisierte Kreise berechtigt sind, den jeweiligen Codes beliebige Informationen zuzuordnen, sofern der Datenbank-Betreiber dies zulässt. Bei diesen Informationen könnte es sich beispielsweise um Werbung Dritter handeln, die nach Freigabe durch den Datenbank-Betreiber, entgeltlich, mit den produktspezifischen Informationen verknüpfbar, zumindest aber an diese anhängbar sind. Bei dem Datenbank-Server könnte es sich um eine kommerzielle, bereits im Einsatz befindliche Suchmaschine mit entsprechender Merchant-Platt- form handeln, über welche sich Werbeinformationen Dritter mit den Suchanfragen verknüpfen und abrechnen lassen. Wie bereits zuvor erwähnt, kann die auf die Anfrage hin generierte Antwort einen umfassenden Informationsgehalt haben. So können beliebige Primärinformationen zum betreffenden Produkt abrufbar sein, beispielsweise betreffend den Herstellort, die Herstellzeit, die Chargennummer, das Verfallsdatum, Garantiefristen, am Produkt aufgebrachte Sicherheitsmerk- male, Inhaltstoffe, Nährwertinformationen, Gütesiegel, Testberichte, Öko-Infos, Erklärungen zu E-Nummern, etc. Eine abschließende Aufzählung ist nicht möglich, da dem Informationsgehalt keine Grenzen gesetzt sind. Neben den von der Datenbank generierten Echtheits- oder Tracing-Informationen kann die Antwort beliebige Sekundärinformationen enthalten, beispielsweise Werbung vom Produzenten bzw. Markeninhaber oder aber auch von Fremdanbietern bzw. Drittfirmen. Auch ist es denkbar, dass die Antwort weiterführende Links mit entsprechenden Hinweisen umfasst.
Im Konkreten lassen sich auf diese Weise auch Warnhinweise versenden. Auch lässt sich über die dem jeweiligen Produkt zuordenbaren Informationen ein Rückruf gestalten, wobei es möglich ist, bei entsprechender Anfrage direkt den Käufer bzw. Konsumenten zu kontaktieren.
Informationen betreffend die Reklamationsabwicklung sind ebenfalls dem konkreten Produkt zuordenbar. Auch kann die Antwort eine Aufforderung zur Abgabe einer Bewertung (I like, vier Sterne, etc.) umfassen. Ebenso können Gutscheine, Rabatte, etc. dem Nutzer eingeräumt werden.
Für den Hersteller lassen sich Informationen über das Verhalten der Verbraucher nahezu in Echtzeit gewinnen, beispielsweise in welcher Region wird welches seiner Produkte wie oft zu welchen Zeiten angefragt, oder für welche anderen Produkte interessieren sich Verbraucher die sich für sein Produkt interessiert haben etc. Es könnte ein Gewinnspiel oder eine Sonderaktion des Herstellers angeboten werden. Letztendlich ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, dass der Hersteller einen unmittelbaren Kontakt mit dem Käufer eines konkreten Produkts aufnimmt, jedenfalls dann, wenn der Käufer die Kommunikation über seine Anfrage startet.
Wie bereits zuvor erwähnt, lässt sich der Code beispielsweise über ein mobiles Telefon mit integrierter Kamera lesen. Ebenso kann - im kommerziellen Bereich - ein mobiles Lesegerät vorgesehen sein. Auch ist es denkbar, dass die Ermittlung des Codes automatisch über ein Kassensystem, etc. erfolgt. Wesentlich ist jeden- falls, dass der Code eingelesen wird.
In Bezug auf eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, dass im Rahmen der Abfrage neben dem eigentlichen Code weitere Informationen mit übermittelt werden, z.B. eine Benutzerebenen- kennung (etwa für Mitarbeiter des Markeninhabers, einer Behörde, für einen Fachhändler oder einen regulären Verbraucher), eine eindeutige Gerätekennung oder der geografische Standort des Endgerätes. Diese können ebenfalls mit dem abgefragten Datensatz verknüpft werden, so dass im Fall einer erneuten Abfrage
desselben Datensatzes eine veränderte Antwort resultieren kann, beispielsweise eine angepasste Echtheitsaussage oder Transportweginformation.
Das Lesegerät enthält, beispielsweise in Form eines App, ein SW-Programm zum Erkennen und zur Auswertung des Codes sowie zur Übermittlung des Codes an die Datenbank bzw. den Datenbank-Server. Im Rahmen einer solchen Applikation ist es auch denkbar, dass das mobile Endgerät als Sekundärinformation auch elektronische Rabatt-Gutscheine erhalten kann. Diese lassen sich über das Endgerät verwalten und können im Rahmen einer bargeldlosen Bezahlung, ebenfalls über das Endgerät (beispielsweise das Handy), für ein im Rahmen der Sekundärinformation beworbenes Produkt genutzt und entwertet werden.
Jedenfalls kann das mobile Endgerät ein SW-Programm enthalten, mit dem auch die Bezahlung des konkreten Produkts an der Kasse bargeldlos möglich ist. Die Bezahlung kann auch über eine Karte bei unmittelbarer Zuordnung zum mobilen Endgerät erfolgen. Ebenso ist es denkbar, dass über das mobile Endgerät einerseits der produktspezifische Code und andererseits die kartenspezifischen Daten gelesen und entsprechend verknüpft werden. Der Datenbankserver kann über den Verkauf der Produkte Informationen erhalten, kann beispielsweise eine Liste über die insgesamt verkauften Produkte generieren. Ebenso ist es denkbar, dass auf Seiten der Käufer im Handy eine Liste der vom jeweiligen Käufer gekauften Produkte verwaltet und beispielsweise wöchentlich oder monatlich ausgewertet wird. So ließe sich eine Art Budget- planung oder aber auch eine Art Haushaltsbuch elektronisch führen.
In Bezug auf die Übermittlung und Verknüpfung von Daten sind keinerlei Grenzen gesetzt. Es ließe sich auch eine Verbindung zu sozialen Netzwerken aufbauen, beispielsweise über eine„I like"-Produktinformation, die man mit dem Freundes- kreis teilen kann. Gelingt es dem Produzenten, die Käufer zu einer„I ^"-Beurteilung zu bewegen, hätte er auf einfache Weise eine absatzfördernde Maßnahme realisiert, ohne ein besonderes Werbebudget aufwenden zu müssen.
In Bezug auf eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, dass der Code in Form eines Fotos, eines Bildbestandteils, einer das Produkt oder die Verpackung betreffenden Oberflächenstruktur, etc. insgesamt dekodiert oder teil-dekodiert an die Datenbank übertragen wird. Die Datenbank könnte die vollständige Dekodierung speziell für proprietäre Codes vornehmen. Der Dekodieralgorithmus würde dann zumindest teilweise nicht auf dem Lesegerät bzw. der Applikation im Lesegerät laufen, wäre vielmehr gesichert auf dem Datenbank-Server installiert. Ein sogenanntes Reverse-Engineering des Algorithmus ließe sich dadurch im Rahmen einer weiteren Schutzmaßnahme verhindern.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Fig. in einem prinzipiellen Diagramm die Funktion des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei neben dem Produzenten der Ware die Käufer und Dritte, beispielsweise an Werbung Interessierte, auf den Datenbank-Server zugreifen können.
Die einzige Fig. zeigt schematisch die einzelnen Verfahrensschritte. Von einem Produzenten bzw. einer Markenfirma 1 wird ein Produkt 2 bzw. dessen Umverpa- ckung mit einem produktspezifischen Barcode 3 versehen. Zusätzlich erhält das Produkt 2 oder dessen Umverpackung einen das konkrete Produkt in- dividualisierenden Item-Level-Code 4, so dass das Produkt 2 eindeutig identifizierbar ist.
Der gesamte Code 3, 4 wird mit produktspezifischen Primärinformationen an einen Datenbank-Server 5 übermittelt.
Von dritter Seite, beispielsweise von Marktbegleitern bzw. Wettbewerbern 6, können Sekundärinformationen zum Datenbestand hinzugefügt werden, sofern eine Autorisierung vorliegt. Die Sekundärinformationen werden ebenfalls an den Datenbank-Server 5 übermittelt, wobei dort entsprechend einer zwischen den beteiligten Kreisen vereinbarten Vorschrift eine Verknüpfung der Daten erfolgt.
Über einen internetfähigen Rechner 7 oder über ein mobiles Endgerät 8, beispielsweise ein Handy, lässt sich der Code 3, 4 lesen und im Sinne einer Abfrage, ggfs. zusammen mit benutzerebenen-, geräte- oder ortsbezogenen Informationen, an den Datenbank-Server 5 übermitteln. Der Datenbank-Server 5 reagiert mit einer Antwort, die beispielsweise eine Echtheitsaussage und/oder Transportweginformationen und Primärdaten sowie ggf. Sekundärdaten umfasst.
Eine Kommunikation in Bezug auf den Datenbankserver 5 ist grundsätzlich mit allen Beteiligten in beide Richtungen möglich.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, dieses jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
Bezugszeichenliste
5 1 Produzent, Markeninhaber
2 Produkt
3 Barcode
4 Item-Level-Code
5 Datenbank-Server
10 6 Marktbegleiter, Wettbewerber
7 internetfähiger Rechner
8 mobiles Endgerät, Handy