Überspannungsschutzmagazin
Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzmagazin mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Aus der DE 10 2009 007 338 B3 ist ein Überspannungsschutzmagazin für eine Einrichtung der Telekommunikations- und Datentechnik bekannt, umfassend ein Gehäuse, eine Leiterplatte, mehrere Überspannungsabieiter und mindestens einen Erdkontakt, wobei die Überspannungsabieiter auf der Leiterplatte angeordnet sind und über Leiterbahnen mit auf der Leiterplatte angeordneten Kontaktpads verbunden sind, die im gesteckten Zustand in elektrischen Kontakt mit Kontakten der Einrichtung für die
Telekommunikations- und Datentechnik kommen, wobei das Gehäuse an der Unterseite schlitzförmige Öffnungen für die die Kontaktpads tragenden Teile der bestückten Leiterplatte aufweist und mindestens eine Öffnung für den mindestens einen Erdkontakt aufweist, wobei der durch die Öffnung
gesteckte Teil des Erdkontaktes als Einfach-Gabelkontakt ausgebildet ist, wobei die Öffnung für den Erdkontakt eine schlitzförmige Öffnung für die bestückte Leiterplatte ist oder eine separate schlitzförmige Öffnung ist, die auf einer Linie mit den schlitzförmigen Öffnungen der Leiterplatte liegt, wobei der Erdkontakt einen zweiten Einfach-Gabelkontakt aufweist, der die Leiterplatte kontaktiert, wobei die Ebenen der beiden Einfach-Gabelkontakte zueinander um 90° gedreht sind, wobei der Erdkontakt einstückig
ausgebildet ist. Dabei stellen die Kontaktpads Schnittstellenkontakte zwischen dem Überspannungsschutzmagazin und der Einrichtung dar, wobei die Kontaktpads in Trennkontakte der Einrichtung eingesteckt werden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Überspannungsschutzmagazin zu schaffen, das eine nachträgliche
Beschattung der Einrichtung weniger behindert.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch den Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Hierzu umfasst das Überspannungsschutzmagazin für eine Einrichtung der Telekommunikations- und Datentechnik ein Gehäuse, eine Leiterplatte, mehrere Überspannungsschutzelemente, mindestens einen Erdkontakt und mehrere Schnittstellenkontakte, mittels derer die
Überspannungsschutzelemente elektrisch mit der Einrichtung verbindbar sind, wobei die Schnittstellenkontakte als Doppelkontakte ausgebildet sind, die jeweils einen ersten Kontakt und einen zweiten Kontakt aufweisen, wobei der erste Kontakt als Leiterplatten kontakt ausgebildet ist, der elektrisch mit einem Überspannungsschutzelement auf der Leiterplatte verbunden ist, und der zweite Kontakt als Leiterplattensteckkontakt, insbesondere als
Gabelkontakt oder als Federkontakt, ausgebildet ist, mittels dessen
elektrisch eine Leiterplatte der Einrichtung kontaktierbar ist. Hierdurch wird es möglich, die Einrichtung vor Überspannungen zu schützen, ohne die
Beschaltbarkeit von den Kontakten der Einrichtung zu beeinträchtigen. Das Überspannungsschutzmagazin stellt dabei einen Leiterplattensteckverbinder dar, der einfach an einer geeigneten Stelle auf eine Leiterplatte der
Einrichtung gesteckt werden kann. Im Gegensatz zu fest auf der Leiterplatte der Einrichtung aufgebrachte Überspannungsschutzelemente ergibt sich ein flexibler Einsatz sowie ein einfaches Auswechseln des
Überspannungsschutzes. Die Überspannungsschutzelemente können
beispielsweise Dioden und/oder Überspannungsabieiter sein. Der erste
Kontakt kann beispielsweise als lötbarer Pin-Kontakt oder als Press-Fit- Kontakt ausgebildet sein. Durch die Ausbildung des zweiten Kontaktes als Gabelkontakt können sehr einfach Toleranzen ausgeglichen werden, so dass sich eine einfache werkzeuglose Kontaktierung mit ausreichender
Kontaktkraft ergibt, da beide Schenkel des Gabelkontaktes gegen die
Leiterplatte der Einrichtung drücken.
In einer Ausführungsform ist auch der erste Kontakt des
Schnittstellenkontaktes als Gabelkontakt ausgebildet, wobei hinsichtlich der Vorteile auf die vorangegangenen Ausführungen zum zweiten Kontakt Bezug genommen werden kann. Hierzu weist die Leiterplatte mit den
Überspannungsschutzelementen vorzugsweise entsprechende Kontaktpads mit Leiterbahnen auf, über die die Schnittstellenkontakte mit den
Überspannungsschutzelementen elektrisch verbunden sind.
In einer weiteren Ausführungsform ist das Gehäuse mindestens zweiteilig, so dass der Zusammenbau des Überspannungsschutzmagazins erleichtert wird. Prinzipiell sind aber auch einteilige Gehäuse möglich.
In einer weiteren Ausführungsform steht der mindestens eine Erdkontakt weiter vor als die zweiten Kontakte der Schnittstellenkontakte. Hierdurch wird gewährleistet, dass immer erst der Massekontakt hergestellt wird, bevor die Überspannungsschutzelemente mit den
Telekommunikationsleitungen verbunden werden.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Erdkontakt als Doppelkontakt ausgebildet, wobei ein erster Kontakt eine Masseleiterbahn auf der
Leiterplatte mit den Überspannungsschutzelementen kontaktiert und der zweite Kontakt zum Kontaktieren eines Masseanschlusses der Einrichtung dient. Der Masseanschluss der Einrichtung kann dabei eine externe
Erdungsschiene oder ein elektrisch leitfähiges Trägergestell sein. Es ist aber auch möglich, dass der Masseanschluss auf der Leiterplatte der Einrichtung angeordnet ist, der dann beispielsweise mit dem Träger verbunden ist.
Allerdings wird ein externer Masseanschluss bevorzugt, da dann die
Überströme nicht über die Leiterplatte der Einrichtung geführt werden müssen.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Erdkontakt als Doppel- Gabelkontakt ausgebildet, d.h. sowohl die Verbindung mit der Leiterplatte
mit den Überspannungsschutzelementen als auch die Verbindung zum
Masseanschluss erfolgt über einen Gabelkontakt. Dabei kann darüber hinaus der jeweilige Gabelkontakt selbst auch noch als Doppel-Gabelkontakt mit zwei parallelen Gabelkontakten ausgebildet sein.
In einer weiteren Ausführungsform ist der zweite Kontakt des Erdkontaktes parallel oder um 90° gedreht zu den zweiten Kontakten der
Schnittstellenkontakte angeordnet. Dabei wird vorzugsweise der zweite Kontakt des Erdkontaktes parallel angeordnet, wenn der Masseanschluss auf der Leiterplatte der Einrichtung oder an einer separaten Erdungsschiene erfolgt. Um 90° gedreht wird der zweite Kotakt des Erdkontaktes, wenn der Masseanschluss beispielsweise über eine Montagewanne erfolgt.
In einer weiteren Ausführungsform weisen jeweils ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil rippenförmige Elemente auf, die vorzugsweise versetzt zueinander angeordnet sind und aneinander vorbeigeführt sind. Hierdurch wird eine Luft- und Kriechstrecke zwischen den
Schnittstellenkontakten verbessert.
In einer weiteren Ausführungsform ist der zweite Kontakt des Erdkontaktes außerhalb des Gehäuses geführt. Dabei sei generell angemerkt, dass vorzugsweise zwei Erdkontakte vorhanden sind, um die Ströme besser aufzuteilen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Fig. zeigen :
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines zusammengesetzten
Überspannungsschutzmagazins,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung mit entferntem erstem
Gehäuseteil,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung mit entferntem zweitem Gehäuseteil,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Uberspannungsschutzmaga
Fig. 5 eine Schnittdarstellung entlang des Schnittes B-B in Fig. 4 und
Fig. 6a-6c eine Einrichtung der Telekommunikations- und Datentechnik mit den erfindungsgemäßen Überspannungsschutzmagazinen.
In der Fig. 1 ist das Überspannungsschutzmagazin 1 dargestellt. Das
Überspannungsschutzmagazin 1 umfasst ein erstes Gehäuseteil 2 und ein zweites Gehäuseteil 3. Das erste Gehäuseteil 2 und das zweite Gehäuseteil 3 sind miteinander verrastet. Hierzu weist das erste Gehäuseteil 2
Rastöffnungen 4 (siehe Fig. 3) und das zweite Gehäuseteil 3 Rastnasen 5 (siehe Fig. 2) auf. Weiter weist das Überspannungsschutzmagazin 1 eine Leiterplatte 6 auf, auf der Überspannungsschutzelemente 7 angeordnet sind (siehe Fig. 2). Die Überspannungsschutzelemente 7 sind über nicht
dargestellte Leiterbahnen mit nicht dargestellten Kontaktpads elektrisch verbunden. Die Kontaktpads können dabei einseitig oder beidseitig auf der Leiterplatte 6 angeordnet sein. Weiter weist das
Überspannungsschutzmagazin 1 Schnittstellenkontakte in Form von Doppel- Gabelkontakten 8 auf (siehe z.B. Fig. 5). Der erste Kontakt 9 des Doppel- Gabelkontaktes 8 kontaktiert dabei die zuvor beschriebenen Kontaktpads, während der zweite Kontakt 10 zur Kontaktierung einer Leiterplatte einer Einrichtung für die Telekommunikations- und Datentechnik dient. Dabei sei angemerkt, dass in Fig. 2 rechts bzw. in Fig. 3 links einige Doppel- Gabelkontakte 8 entfernt wurden. Schließlich umfasst das
Überspannungsschutzmagazin 1 zwei Erdkontakte 11, die ebenfalls als Doppel-Gabelkontakte ausgebildet sind. Dabei sei wieder angemerkt, dass in den Fig. 2 und 3 jeweils ein Erdkontakt 11 entfernt wurde.
Der erste Gabel-Kontakt 12 der Erdkontakte 11 kontaktiert einen nicht dargestellten Kontaktpad auf der Leiterplatte 6, der mit einer gemeinsamen Masseleitung der Überspannungsschutzelemente 7 auf der Leiterplatte 6 verbunden ist. Der zweite Gabel-Kontakt 13 dient zur Kontaktierung einer Erdungsschiene. Der erste und zweite Gabel-Kontakt 12, 13 ist dabei parallel zu den ersten und zweiten Kontakten 9, 10 der Doppel-Gabelkontakte 8 ausgerichtet. Dabei steht jedoch der zweite Gabel-Kontakt 13 etwas vor im Vergleich zu den zweiten Kontakten 10, d.h. der Gabelkontakt 13 liegt etwas näher an einer Unterkante 14 des zweiten Gehäuseteils 3, wobei dieser außerhalb des zweiten Gehäuseteils 3 geführt ist.
Das erste Gehäuseteil 2 weist weiter auf jeder Seitenfläche vier
halbzylinderförmige Einbuchtungen 15 mit einem Freischnitt 16 auf. Die Freischnitte 16 bilden dabei eine halbkreisförmige Auflagefläche für einen Abdeckstreifen 17 (siehe Fig. 5), der insbesondere als Berührschutz dient. Weiter weist das erste Gehäuseteil 2 rippenförmige Elemente 18 auf (siehe Fig. 3), zwischen denen die Doppel-Gabelkontakte 8 geführt sind. Weiter weist auch das zweite Gehäuseteil 3 rippenförmige Elemente 19 auf (siehe Fig. 2), zwischen denen die Doppel-Gabelkontakte 8 geführt sind. Im
zusammengesetzten Zustand überlappen sich die zueinander versetzt angeordneten rippenförmigen Elemente 18, 19 und vergrößern somit eine Luft- und Kriechstrecke zwischen den Doppel-Gabelkontakten 8. Dabei sei angemerkt, dass die rippenförmigen Elemente 18 nur im unteren Bereich des ersten Gehäuseteils 2 angeordnet sind, in dem die Doppel- Gabelkontakte 8 geführt werden.
In den Fig. 6a-c ist eine Einrichtung 20 der Telekommunikations- und
Datentechnik dargestellt. Die Einrichtung 20 ist als Verteileranschlussmodul ausgebildet, wobei durch einen Schwenkmechanismus das
Verteileranschlussmodul um 90° nach links oder rechts geschwenkt werden kann. Dabei ist das Verteileranschlussmodul in Fig. 6a in einer
Ausgangssituation, in Fig. 6b um 90° nach rechts und in Fig. 6c um 90° nach links aus der Ausgangssituation geschwenkt dargestellt. Das
Verteileranschlussmodul weist ein T-förmiges Gehäuse 21 auf, an dessen Rückseite eine Erdungsschiene 24 angeordnet ist (siehe Fig. 6b). In dem T- förmigen Gehäuse 21 sind Leiterplatten angeordnet. Als
Leiterplattensteckverbinder 22 ausgebildete Eingangskontakte sind über jeweils eine Leiterplatte mit einem Leiterplattensteckverbinder 23 als
Ausgangskontakte verbunden, wobei auf der Leiterplatte Funktionselemente angeordnet sein können, die elektrisch zwischen den Eingangs- und
Ausgangskontakten liegen können. Das T-förmige Gehäuse 21 weist hierzu schlitzförmige Öffnungen auf, über die die Leiterplatten für die
Leiterplattensteckverbinder 22, 23 zugänglich sind. Entsprechend kann ein erfindungsgemäßes Überspannungsschutzmagazin 1 auf eine Leiterplatte im T-förmigen Gehäuse aufgesteckt werden. Hierzu muss die Leiterplatte nur entsprechend strukturiert sein. Wie insbesondere in Fig. 6c dargestellt, behindern die Überspannungsschutzmagazine 1 nicht das Beschälten der Aderanschlusskontakte der Leiterplattensteckverbinder 22, 23. Des Weiteren lassen sich die Überspannungsschutzmagazine 1 sehr einfach nachträglich montieren oder auswechseln.
Bezugszeichenliste
1 Überspannungsschutzmagazin
2 erstes Gehäuseteil
3 zweites Gehäuseteil
Rastöffnungen
5 Rastnasen
Leiterplatte
Überspannungsschutzelemente
Doppel-Gabelkontakte
erste Kontakte
10 zweite Kontakte
11 Erdkontakte
12 erste Gabel-Kontakte
13 zweite Gabel-Kontakte
14 Unterkante
15 Einbuchtungen
16 Freischnitte
17 Abdeckstreifen
18 rippenförmige Elemente
19 rippenförmige Elemente
0 Einrichtung der Telekommunikations- und Datentechnik 1 T-förmiges Gehäuse
2 Leiterplattensteckverbinder
3 Leiterplattensteckverbinder
4 Erdungsschiene