Konstruktionsteil für ein Fahrzeug mit Elektroenergiezellen
B e s c h r e i b u n g Die vorliegende Erfindung betrifft ein Konstruktionsteil mit Elektroenergiezellen, eine Elektroenergiezelle und ein Fahrzeug.
Fahrzeuge mit elektrischen Fahrantrieben oder wenigstens elektrischen Zusatz- Fahrantrieben finden in Erwartung knapper werdender fossiler Kraftstoffe und in Anbetracht zunehmender Umwelt- und Klimabelastungen wachsende Aufmerksamkeit. Als ein wesentliches Kriterium für die Akzeptanz elektrischer Fahrzeuge wird eine angemessene und unauffällige Unterbringung der teilweise volumenintensiven Speicherbatterien oder -akkumulatoren gesehen (im Rahmen dieser Anmeldung werden, wie in der Fahrzeugtechnik üblich, wiederaufladbare elektrische Akkumulatoren auch als Batterien bezeichnet).
Stand der Technik
Aus der WO 2009/021576 A1 ist es bekannt, eine aktiv zur Energieversorgung beitragende Komponente eines Energieversorgungssystems eines Fahrzeugs als Trägerteil der Karosserie auszubilden und/oder als Energieabsorptionselement bei einer Krafteinwirkung auf das Fahrzeug in die Karosserie entsprechend einzubinden. Als zur Energieversorgung beitragende Komponenten werden dabei z.B. Brennstoffzellen oder sonstige Komponenten eines Brenn- Stoffzellensystems oder Batterien, Kondensatoren oder dergleichen betrachtet.
Die Komponente ist dabei z.B. als Querträger oder Seitenschweiler funktional in die Karosserie des Fahrzeugs eingebunden.
Beschreibung der Erfindung
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nutzung von Elektroenergiespeichern in Fahrzeugen zu verbessern.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung weist ein Konstruktionsteil für ein Fahrzeug eine Verbundstruktur, insbesondere mit einer Hohlzellenstruktur wie etwa in der Art einer Wabenstruktur oder Schaumstruktur, auf, wobei die Verbundstruktur wenigstens eine Kavität ausbildet und wobei in der Kavität bzw. in den Kavitäten jeweils eine oder eine Mehrzahl von Elektroenergiezellen aufgenommen ist.
Gemäß der Erfindung ist in dem Konstruktionsteil für ein Fahrzeug eine Mehrzahl von Elektroenergiezellen aufgenommen, wobei die Elektroenergiezellen miteinander derart elektrisch verbunden sind, dass sie in elektrischer, elektronischer und regelungstechnischer Hinsicht eine abgeschlossene Einheit bilden. Gemäß der Erfindung ist in dem Konstruktionsteil für ein Fahrzeug eine Mehrzahl von Elektroenergiezellen aufgenommen, wobei ein Steuergerät vorgesehen ist, welches ausgelegt und angepasst ist, bei Eintreten einer vorbestimmten Bedingung die Elektroenergiezellen des Konstruktionsteils einzeln, gruppenweise oder insgesamt von einem Energieversorgungssystem des Fahr- zeugs elektrisch abzutrennen.
Gemäß der Erfindung ist in dem Konstruktionsteil für ein Fahrzeug eine Mehrzahl von flachen, baulich in sich abgeschlossenen Elektroenergiezellen aufgenommen, wobei die Elektroenergiezellen wenigstens zwei seitlich, im Wesentlichen senkrecht zur Dickenrichtung des Konstruktionsteils abragende Stromableiter aufweisen.
Gemäß der Erfindung ist auch eine Elektroenergiezelle vorgesehen, die zum Einbau in einem Konstruktionsteil der oben beschriebenen Ausgestaltung ausgelegt und eingerichtet ist.
Gemäß der Erfindung ist weiter ein Elektroenergiemodul vorgesehen, das aus einer Mehrzahl von derartigen Elektroenergiezellen aufgebaut ist, wobei die Elektroenergiezellen in einem Konstruktionsteil für ein Fahrzeug eingebaut sind und miteinander derart elektrisch verbunden sind, dass sie in elektrischer, elektronischer und regelungstechnischer Hinsicht eine abgeschlossene Einheit bilden.
Gemäß der Erfindung ist auch ein Fahrzeug mit wenigstens einem Konstruktionsteil der oben beschriebenen Ausgestaltung bzw. wenigstens einem Elektroenergiemodul der oben beschriebenen Ausgestaltung vorgesehen.
Gemäß der Erfindung ist ferner eine Elektroenergiezelle, insbesondere elektrische Sekundärzelle, vorgesehen, die einen aktiven Teil, der zur Abgabe elektrischer Energie ausgelegt und eingerichtet ist und der eine flache Gestalt aufweist, eine den aktiven Teil dicht umschließende, vorzugsweise dünne Umhüllung sowie wenigstens zwei Stromableiter, welche elektrische Pole der Elektroenergiezelle bilden, aufweist, wobei diese Elektroenergiezelle in wenigstens einer Raumrichtung gekrümmt ist. Gemäß der Erfindung ist außerdem eine Elektroenergiezelle, insbesondere elektrische Sekundärzelle, vorgesehen, die einen aktiven Teil, der zur Abgabe elektrischer Energie ausgelegt und eingerichtet ist und der eine flache Gestalt
aufweist, eine den aktiven Teil dicht umschließende, vorzugsweise dünne Umhüllung sowie wenigstens zwei Stromableiter, welche elektrische Pole der Elektroenergiezelle bilden, aufweist, wobei diese Elektroenergiezelle biegeweich ist.
Dabei kann unter einem Konstruktionsteil im Sinne der Erfindung jede tragende oder verkleidende Baueinheit einer Karosserie des Fahrzeugs verstanden werden. Es kann sich also zum Beispiel um ein Rahmenbauteil oder ein Karosserieteil, auch etwa ein tragendes Karosserieteil einer selbsttragenden Karosserie handeln. Besonders bevorzugt weist das Konstruktionsteil eine flache, insbesondere schalenförmige Struktur auf und bildet insbesondere einen Kotflügel, einen Boden, eine Kofferraumklappe oder Motorraumklappe, eine Tür oder ein Dach des Fahrzeugs aus. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Konstruktionsteil ein Rahmen, Schweller oder dergleichen ist, vorausgesetzt, es kann eine Mehrzahl von Elektroenergiezellen aufnehmen.
Unter einer Elektroenergiezelle kann im Sinne der Erfindung jede Vorrichtung verstanden werden, welche auch zur Abgabe elektrischer Energie ausgelegt und eingerichtet ist. Es kann sich also insbesondere um eine galvanische Zelle wie etwa eine elektrochemische Speicherzelle vom primären oder sekundären Typ (Batterie- oder Akkumulatorzelle), eine Brennstoffzelle oder eine Kondensatorzelle handeln.
Besonders bevorzugt sind die Elektroenergiezellen flach und baulich in sich abgeschlossen und weisen wenigstens zwei seitlich von gegenüberliegenden Seiten im Wesentlichen senkrecht zur Dickenrichtung des Konstruktionsteils abragende Stromableiter auf. Unter einer baulich in sich abgeschlossen Elektroenergiezelle wird im Sinne der Erfindung eine in geschlossene Baueinheit wie etwa eine galvanische Zelle verstanden, die auch einen aktiven Teil aufweist, innerhalb dessen Lade-, Entlade- und ggf. Umwandlungsvorgänge elektrischer Energie stattfinden. Der aktive Teil kann Stapel oder Folienschichten aus elektrochemisch aktiven Materialien, leitenden Materialien und trennenden
Materialien aufweisen. In sich wird im Sinne der Erfindung dahin verstanden, dass die Zelle für sich genommen alle Merkmale aufweist, um als Elektroenergiespeicher arbeiten zu können, und der aktive Teil der Zelle von einer Einhausung bzw. Umhüllung vorzugsweise gas- und flüssigkeitsdicht umhüllt ist, wobei die Umhüllung vorzugsweise eine Folie, gegebenenfalls mit einem stabilisierenden Rahmen, oder eine sonstige Wandstruktur aufweist. Dabei ragen so genannte Stromableiter aus dem Inneren des aktiven Teils, wo sie mit Elektrodenbereichen in leitender Verbindung stehen, durch die Umhüllung nach außerhalb der Zelle und ermöglichen eine Verbindung der aktiven Teile der Zellen miteinander oder mit einem Verbraucher. Als flach wird im Sinne der Erfindung ein Körper verstanden, der in einer Raumrichtung (im Allgemeinen als Dickenrichtung definiert) eine wesentlich geringere Ausdehnung als in den zwei anderen Raumrichtungen aufweist. In diese Definition fallen neben platten- förmigen insbesondere, aber nicht nur, auch schalenförmige, sattelförmige oder sonstwie gekrümmte Körper.
Besonders bevorzugt sind die Elektroenergiezellen in ihrer Dicke der Dicke des Konstruktionsteils angepasst, sodass die Dickeneigenschaften des Konstruktionsteils optimal ausgenutzt werden können. Sie können auch in sich gekrümmt sein und so der Geometrie des Konstruktionsteils folgen.
Die Elektroenergiezellen können zur Aufnahme von entstehenden Gasen eine dehnbare, mehrschichtige Folie als äußere Umhüllung aufweisen. Da die Elektroenergiezellen durch das Konstruktionsteil wenigstens teilweise gestützt werden, können sie auch teilflexibel bzw. biegeweich sein, um sich der Geometrie des Konstruktionsteils noch besser anpassen zu können.
Nach der Erfindung ist es insbesondere, aber nicht nur, möglich, Batterien oder dergleichen in platzsparender Weise und über die Struktur gleichmäßig verteilt in einem Fahrzeug unterzubringen.
Besonders bevorzugt bzw. nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung sind die Elektroenergiezellen miteinander derart elektrisch verbunden sind, dass sie in elektrischer, elektronischer und regelungstechnischer Hinsicht eine abgeschlossene Einheit bilden. Sie können ein (Elektroenergie-)Modul bilden, welches zur Versorgung eines eindeutig zugeordneten Verbrauchers, vorzugsweise Elektromotors, insbesondere Radnabenmotors eines Rades, (im Hinblick auf die Bedarfscharakteristika des Verbrauchers) ausgelegt und angepasst ist. Ein solches Modul kann auch im Schadensfall von einem Energieversorgungssystem des Fahrzeugs elektrisch abtrennbar sein, sodass die Energie- Versorgung ohne Störung durch das schadhafte Modul sichergestellt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Elektrofahrzeug vorgesehen mit einem elektrischen Fahrantrieb und einer Mehrzahl von Batterie- zellen als Elektroenergiespeicher für den elektrischen Fahrantrieb. Der elektrische Fahrantrieb kann ein einzelner Elektromotor sein, dessen Abtriebsmoment auf die Antriebsräder verteilt wird. Der Fahrantrieb kann auch mehrere Elektromotoren aufweisen, die jeweils einem Antriebsrad zugeordnet sind, insbesondere in Form von Nabenmotoren. Der elektrische Fahrantrieb kann ausschließlicher Fahrantrieb sein oder mit einem Verbrennungsmotor zusammenwirken.
Die Batteriezellen sind vorzugsweise Sekundärzellen (also eigentlich Akkumulatorzellen, die aber in der Fahrzeugtechnik ebenfalls als Batterien bezeichnet werden), insbesondere Lithium-Ionen-Zellen, Lithium-Polymer-Zellen oder dergleichen.
Das Fahrzeug weist Konstruktionsteile in Leichtbauweise auf. Als Konstruktionsteile im Sinne der Erfindung werden Tragstrukturteile, nichttragende Ver- kleidungsteile und selbsttragende Karosserieteile verstanden. Konstruktionsteile können insbesondere Türen, Motor- und Kofferraumdeckel, Bodenwanne, Dach, Kotflügel, Zwischenwände, Rahmenteile, Schweller, etc. sein. Die Leichtbau-
weise ist insbesondere durch eine Wabenstruktur oder ähnliche Hohlzellenstruktur verwirklicht, welche einem durch eine Außenhaut definierten Volumen Stabilität verleiht. Die Batteriezellen sind wenigstens zum Teil, vorzugsweise vollständig, in Kavitäten innerhalb der Leichtbaustruktur aufgenommen. Als Kavität kann z.B. eine Wabenzelle oder dergleichen oder, wenn die Hohlzellen feiner als die Größe der Batteriezellen sind, eine speziell vorgesehene und ausgebildete Ausnehmung in der Hohlzellenstruktur dienen. Auf diese Weise werden be- trächtliche Teile des Volumens der Konstruktionsteile zur Aufnahme der Batterien genutzt. Diese Volumina werden im Fahrzeug, etwa im Motor-, Kofferoder Passagierraum, für andere Zwecke frei. Insbesondere der für die Batterien innerhalb des Fahrzeugs oder gar auf dem Dach oder in einem Anhänger vorzusehende Raum minimiert werden oder gar vollständig wegfallen. Der in den Konstruktionsteilen ohnehin vorhandene, vormals leere Raum wird einem sinnvollen Zweck zugeführt. Das Gewicht der Batterien wird auf vorteilhafte Weise auf die Fahrzeugstruktur verteilt.
Die Batteriezellen sind im Allgemeinen aus einer Anzahl von Folienschichten aufgebaut, und zwar so, dass Folienschichten mit elektrisch bzw. elektrochemisch aktiven Elektrodenmaterialien, Separatormaterialien und Leitermaterialien in geeigneter Abfolge angeordnet sind. Das Folienpaket ist durch eine Einhausung gas- und flüssigkeitsdicht umschlossen. Die Einhausung ist üblicherweise durch eine vorzugsweise mehrlagige, verschweißte Folie aus- gebildet. Wenigstens zwei Stromableiter stehen mit den Leitermaterialien jeweils einer Elektrodenart in Verbindung und ragen durch die Einhausung hindurch aus dem Inneren der Zelle nach außen, wo sie für eine Kontaktierung zur Verfügung stehen. Die Batteriezellen sind als prismatische Zellen, wie etwa Rahmenflachzellen, Pouchzellen oder Coffeebag-Zellen, oder als Tellerzellen mit vergleichsweise großflächiger Ausdehnung ausgebildet. Die Stromableiter und die
Kontaktierungseinrichtungen innerhalb des Konstruktionsteils sind seitlich an bzw. von den Batteriezellen angeordnet. So tragen diese Verbindungsteile nicht zu einem zusätzlichen Dickenauftrag bei, und die Dicke des Konstruktionsteils kann optimal für die Aufnahme von elektrisch bzw. elektrochemisch aktiven Teilen der Batteriezellen ausgenutzt werden. Die Zellen sind in Klemm- oder Spanneinrichtungen eingespannt, wobei die Verspannung gleichzeitig auch die Kontaktierung sein kann, d.h. auch der elektrischen Kontaktierung für die Stromableiter dient. Die Kontaktierung kann auch der Aussteifung des Konstruktionselements wie auch der Batteriezellen selbst dienen.
In Größe und Form, insbesondere Flächenausdehnung und Dicke bzw. Querschnitt, sind die Zellen an den innerhalb des jeweiligen Konstruktionsteils verfügbaren Raum angepasst. Insbesondere weisen die Zellen eine konvex oder konkav gebogene Form auf.
Die Batteriezellen sind in einem Konstruktionsteil so miteinander verschaltet, dass sie eine elektrisch, elektronisch und regelungstechnisch sinnvolle Einheit bilden. Insbesondere weist eine solche Einheit vorbestimmte elektrische Eigenschaften wie Spannung und Ladungsaufnahmekapazität auf. Das Konstruktions- teil mit seinen Batteriezellen bildet daher ein in sich sinnvolles und austauschbares Modul. So kann etwa nach einem Unfall ein beschädigtes Modul ausgetauscht werden, ohne dass andere Module aus elektrischer Sicht davon betroffen sind. In einer Weiterbildung der vorstehenden Ausführungsform sind die zu einer Einheit zusammengeschalteten Batteriezellen eines Konstruktionsteils einem bestimmten Verbraucher zugeordnet. Beispielsweise bilden ein rechter vorderer Kotflügel, eine Beifahrertür und ein vorderer Kofferraum- oder Motorraumdeckel drei Batteriemodule, die einem Nabenmotor des rechten Vorderrades zuge- ordnet sind. Gleichermaßen bilden ein linker vorderer Kotflügel, eine Fahrertür und eine Bodenwanne drei Batteriemodule, die einem Nabenmotor des linken Vorderrades zugeordnet sind. Ebenso bilden ein rechter hinterer Kotflügel, eine
rechte Fahrgasttür und ein hinterer Kofferraum- oder Motorraumdeckel drei Batteriemodule, die einem Nabenmotor des rechten Hinterrades zugeordnet sind. Ferner bilden ein linker hinterer Kotflügel, eine linke Fahrgasttür und ein Fahrzeugdach drei Batteriemodule, die einem Nabenmotor des linken Hinter- rades zugeordnet sind. Schließlich bilden Wände zwischen Koffer- bzw. Motorräumen, Rahmenteile, Stoßfänger und dergleichen Batteriemodule, die anderen Verbrauchern wie Beleuchtung, Heizung/Kühlung, Steuerung, Lenkservo, Navigation, Audio/Video, etc. zugeordnet sind. Dadurch ist es auch möglich, die Betriebssicherheit bei Ausfall oder Teilausfall eines solchen Moduls und der- gleichen zu erhöhen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine zentrale oder lokale Steuereinheit vorgesehen, eingerichtet und programmiert, um ein Modul bei Vorliegen vorgegebener Bedingungen abzuschalten bzw. zu überbrücken. Eine vorgegebene Bedingung kann z.B. eine äußere Beschädigung und/oder eine elektrische Fehlfunktion sein. So kann z.B. nach einem Unfall ein beschädigtes Modul aus dem elektrischen Verbund herausgenommen werden, ohne dadurch die anderen Module zu beeinträchtigen. Die anderen Module können ggf. die Aufgaben des ausgefallenen Moduls übernehmen. Um entscheiden zu können, ob die vorgegebenen Bedingungen vorliegen, sind vorzugsweise entsprechende Sensoren wie etwa Temperaturfühler, Spannungsmesser, Dehnungsmesser, etc. vorgesehen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine zentrale Steuereinheit vorgesehen, eingerichtet und programmiert, um einen Ladungsausgleich zwischen Batteriemodulen bei Bedarf und anhand vorgegebener bzw. vorgebbarer Kriterien vorzunehmen. So kann z.B. bei Dunkelheit, insbesondere nachts, bei längeren Fahrten mit Licht, insbesondere Fern- und/oder Nebellicht, den der Beleuchtung zugeordneten Batteriemodulen Ladung von anderen Batteriemodulen zugeführt werden, wenn der Ladungszustand des der Beleuchtung zugeordneten Batteriemoduls eine vorgegebene Schwelle unterschreitet. Ebenso kann z.B. bei Fahrten in kalter Witterung den der Heizung
zugeordneten Batteriemodulen Ladung von anderen Batteriemodulen zugeführt werden, wenn der Ladungszustand des der Heizung zugeordneten Batteriemoduls eine vorgegebene Schwelle unterschreitet. Ähnliche Kriterien sind für andere Batteriemodule aufstellbar.
Die Spannung eines Moduls ist begrenzbar bzw. begrenzt. Vorzugsweise liegt die Spannung eines Moduls zwischen 48 V und 150 V, bei einem Leicht- elektrofahrzeug zwischen 7,2 V und 36 V. Die Spannung eines Moduls ist dabei eine Summe der Spannungen der Einzelzellen, die bei Lithiumsystemen z.B. 2,7 V oder 3,6 V bis hin zu 5 V betragen kann. Besonders bevorzugt ist die Spannung eines Moduls am Bedarf der maßgeblichen Verbraucher, insbesondere eines Radnabenmotors, ausgelegt.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Batteriezellen als Binärzellen ausgebildet. Als Binärzellen werden Batteriezellen bezeichnet, welche wenigstens zwei Elektrodenstapel in einer gemeinsamen Einhausung aufweisen. Die zwei Elektrodenstapel sind vorzugsweise unterschiedlich, insbesondere mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften, ausgebildet. Durch Binärzellen lassen sich gewünschte elektrische Eigenschaften in besonders kompakter Weise verwirklichen. Insbesondere ist es möglich, höhere Zellenspannungen als mit Einzelzellen zu erreichen. Bei Binärzellen sind Zellenspannungen bis etwa 12 V erreichbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Batteriezellen so ausgeführt, dass sie sich an die Form des Konstruktionsteils anschmiegen. Insbesondere sind die Batteriezellen biegeweich ausgebildet und liegt die Einhausung großflächig an dem Konstruktionsteil an. Dadurch stützt das Konstruktionsteil die Batteriezelle und ist wenigstens teilweise Zellenauflage. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Einhausung der Batteriezellen aus einer dehnfähigen Folie ausgebildet. So können Volumenänderungen der Zelle, hervorgerufen durch Gasfreisetzungen in deren Innerem, aufgefangen
werden. Ist zusätzlich im Konstruktionsteil Raum zur Ausdehnung vorgesehen, können Beschädigungen vermieden werden. Die Betriebssicherheit kann dadurch weiter erhöht werden. Die Flexibilität der Folie kann dabei abschnittweise gegeben sein. Die Flexibilität der Folie kann auch mit einer besonders dünnen Folie einhergehen. Da die Zellen durch das Konstruktionsteil gestützt werden, kann die Folie dünner sein als bei herkömmlichen Coffebag-Zellen oder dergleichen. Es wird ein Entgasungsraum gebildet, der aber nicht zur Kaskadenbeeinflussung der anderen Zellen führen kann, was insbesondere auch bei Einsatz von Binärzellen zutrifft. Das Verbundmaterial wird auch im Crashfall verhindern, dass Funkenbildung, Material oder heißes Gas aus einer zerstörten Batterie unkontrolliert frei wird, da es wie in einer Art Airbag oder dergleichen aufgefangen wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform nutzen die vorzugsweise in die Konstruktionselemente einlaminierten Zellenkomponenten das Konstruktionselement als Wärmesenke.
Obschon die vorliegende Erfindung vorstehend unter Bezugnahme auf konkrete bevorzugte Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen in ihren wesentlichen Merkmalen beschrieben wurde, versteht es sich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern in dem durch die Patentansprüche vorgegebenen Umfang und Bereich abgewandelt und erweitert werden kann, beispielsweise, aber nicht ausschließlich, wie es nachstehend angedeutet ist.
Die Karosserieteile können anstelle einer Leichtbaustruktur auch in herkömmlicher Weise hergestellt sein. Z.B. kann ein Karosserieteil ein Außenblech, eine Innenverkleidung und eine Anzahl von Aussteifungen, etwa in Form von Rippen oder Stringern aufweisen. In einem solchen Fall können Batteriezellen in den Zwischenräumen zwischen den Aussteifungen untergebracht und angebracht sein.
Es können auch Batteriezellen verwendet werden, deren Stromableiter bzw. Pole an einer oder beiden der Flachseiten der Zelle angeordnet sind. In einem solchen Fall können die Stromableiter durch Flachkabel oder Bandkontaktierung kontaktiert sein. So kann der Dickenaufbau durch die Kontaktierung begrenzt werden.
Nach der vorstehenden Beschreibung sind die Batteriezellen in den Konstruktionsteilen in Halterungen eingespannt. Diese Einspannung wird als lösbar angenommen, sodass die Zellen wieder entnehmbar sind. In einer Alternative sind die Zellen in den Konstruktionsteilen unlösbar eingebettet, insbesondere einlaminiert. Die Kontaktierung kann dabei mit einlaminiert sein. Mit einem solchen Design ist u.a. der Integrationsgrad erhöht, was auch die Wartung vereinfachen kann. Es versteht sich, dass alle genannten Weiterbildungen und Abwandlungen der vorstehenden Ausführungsform miteinander kombiniert werden können, soweit sie sich nicht technisch ausschließen.
Die vorliegende Erfindung ist auf alle Arten von Fahrzeugen anwendbar, so insbesondere, aber nicht nur, auf Kraftfahrzeuge, Krafträder, Wasserfahrzeuge, Luftfahrzeuge oder dergleichen.
Die vorstehenden Überlegungen sind darüber hinaus nicht nur auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge beschränkt, sondern auch überall dort anwendbar, wo Elektroenergiespeicher mit einigem Raumbedarf anfallen und Konstruktionselemente zur Verfügung stehen, die wie oben beschrieben gestaltet werden können. Beispiele hierfür sind Elektroerzeugungs-, Verteil- und Versorgungsanlagen, bei denen z.B. Speicher- und Pufferbatterien in geeignet gestalteten Wänden, Böden, Decken, Podesten und dergleichen untergebracht werden können.
Neben Batterien bzw. Akkumulatoren sind auch Kondensatoren, Supercaps, Brennstoffzellen und dergleichen als Elektroenergiezellen denkbar.
Die Batterien könnten auch als Module eingesteckt werden, verteilt über Aufnahmevorrichtungen, die unter einem Deckel sind, bspw. für einen guten Heckschwerpunkt oder gleichmäßig verteilt zugeordnet zu den Rädern. Hier wäre es denkbar, dass die Batterien nach den Lasterfordernissen der Fahrzeugkonstruktion grundsätzlich frei dislozierbar sind, wobei aber immer ein oder zwei Reservepacks für Defektfälle oder als Reserve vorhanden sind. In Annäherung an das Ziel der freien Dislozierbarkeit kann eine Karosserie über eine Vielzahl von Aufnahmeeinrichtungen für Batterien und/oder von außen zugänglichen, abdeckbaren Fächern verfügen. Diese Aufnahmeeinrichtungen und/oder Fächer werden vorzugsweise in Abhängigkeit von der gewünschten Lage des Schwerpunkts des Fahrzeugs mit Batterien bestückt.
Solarfolien oder Solarmodule auf, am oder im Fahrzeug können unabhängig Strom liefern, der zum Belüften der Batteriemodule genutzt wird, auch wenn das Fahrzeug in der Sonne frei steht, oder zum Vorheizen bei kalter Witterung. Bei Fahrtbelastung kann ein Kühlmedium oder Fahrtluft zusätzlich optional genutzt werden.
Bei einigen Fahrzeugmodellen wäre ein Einschub rechts und links in Kombination mit oder hinter den Rückleuchten denkbar, denn hier wäre unter Umständen Bauraum entlang des Kotflügels oder schräg bzw. nach unten in den Kofferraum bis in den Bereich der bisherigen Auspufftöpfe bzw. Abgasanlage vorhanden. Dies wäre bei Elektrofahrzeugen mit einem zusätzlichen Verbrennungsmotor zur Reichweitenerhöhung (z.B. für das so genannte E-Cell- Plus-Konzept mit Range-Extender von Mercedes) ebenso vorne im Bereich der Scheinwerfer möglich, wobei hier das Modul vorrangig nach oben oder gerade eingelegt wird.
Gleichfalls können Batteriezellen in die C-Säule eingebaut oder eingesteckt werden.
Ebenso ist es möglich, dass ein oder mehrere Modul in einer Hoch- leistungsversion eingebaut werden, um beispielsweise den Range Extender zu betreiben oder Boost-Effekte (kurzzeitige hohe Beschleunigungen) zu verstärken; optional kann dadurch auch das Rekuperieren erfolgen.
Niedrigvolt-Bordnetzanwendungen können über die Hochvoltbatteriebaugruppe betrieben und gespeist werden. D.h. ein Teil der Module oder Unterbaugruppen wird auf einer niedrigeren Spannungsebene betrieben als die Haupt-Batteriebaugruppe. Hierzu können wenige Zellen in Reihe geschaltet werden und eine Teilbatterie bilden, um eine Bordspannung von beispielsweise, aber nicht zwingend, etwa 14 V zur Verfügung zu stellen. Es können auch mehrere solcher Reihenschaltungen parallel geschaltet mit unverändert etwa 14 V betrieben werden. Eine solche Teilbatterie könnte beispielsweise rein elektrisch in zwei Gruppen unterteilt werden: 2 bis 4 Zellen, ggf. auch Bipolarzellen, für Bordspannung, viele, beispielsweise 10 bis 35, Zellen oder Bipolarzellen für "Hochspannung" zur Versorgung der Antriebsmotoren.
Somit kann aus 2 oder 4, alternativ 10-35 Modulen eine Bordnetzebene mit 14 V oder eine Hochspannungsebene mit beispielsweise 300 V abgebildet werden, die es erlaubt, eine etwaige Bordstromlichtmaschine sehr effizient auszulegen, was wiederum zur Gesamteffizienz des Fahrzeugs beiträgt. Die Bordstromlicht- maschine könnte mangels Verbrennungsmotor, ähnlich einem Fahrraddynamo, die Versorgung mit Bordspannung leisten. Mit der Unterteilung einer Teilbatterie gemäß vorstehender Erläuterung kann die Bordstromlichtmaschine kleiner dimensioniert werden oder ganz entfallen. Es ist auch möglich, weitere Spannungsebenen einzuziehen oder Leistungsund Energiemodule zu kombinieren, etwa um Lastfälle des Fahrzeugs auszugleichen.
Über Solarbetriebene Lüfter kann ein Batteriemodul im dislozierten Schacht mit Luft gelüftet. Für den Fall, dass in den oben offenen Schacht Wasser eindringt, ist die Konstruktion so gestaltet, dass es an den geschützten Batteriekontakten abläuft.
In einer weiteren Abwandlung kann vorgesehen sein, Teilbatterien von außen, ggf. mechanisch unterstützt, wechseln zu können. Dazu kann eine Teilbatterie von einem von außen zugänglichen, abdeckbaren Fach aufgenommen sein. Eine Wandung dieser Teilbatterie könnte gleichzeitig den Deckel zu diesem Fach bilden. Eine solche Lösung kann auch dadurch gekennzeichnet sein, dass Zelle oder Modulbatterie aerodynamisch optimiert gestaltet und angeordnet sind, um ggf. auch einen geringen Strömungswiderstand zu bieten. Hierzu kann die Gestalt des Deckels an das angrenzende Karosserieteil bzw. Außenhautteil zur Vermeidung von Luftwirbeln angepasst sein. Der Deckel könnte auch Kühlrippen aufweisen.
Diese Form der Akkus sichert ein schnelles Wechseln bzw. Herausziehen per Hand oder mittels Mechanik / Roboter, wenn das Energiemanagement und das BMS dies über den Freigabemodus frei geschaltet haben, damit kein Problem durch Hochspannung oder Lichtbogen auftreten kann. Insofern kann BMS die Entnahmevorrichtung blockieren, beispielsweise aus Sicherheitsgründen dann, wenn Batterie zu heiß ist. Die Module / Zellen können ferner so ausgeführt sein, dass sie im entnommenen Zustand nicht über eine hohe Spannung verfügen.
Eine Zelle oder ein Modul kann elektronisch gesichert und überwacht sein, etwa über ein RFID, welches Modulereignisse speichert und vorab an das Batterie- managementsystem (BMS) übermittelt. So kann nach einem Öffnen oder Manipulieren des Moduls das BMS dies im Sicherheitscheck feststellen.
Wie bei Druckerpatronen kann konstruktiv gewährleistet sein, dass nur geeignete Batterien richtig herum eingesetzt werden können. Das BMS kann daher in einem Ersatztest-Modus Neu- oder Tauschmodule auf Eignung vor Einsatz prüfen und zum Betrieb im Fahrzeug freigeben oder über das Energie- management beispielsweise einen State-of-health Monitor und dem Betreiber visualisieren. Es kann auch eine Ausgleichs- oder Angleichsladung erfolgen, damit möglichst homogene Batterien in der Fahrzeugbatteriebaugruppe zusammengefasst sind. Diese Kommunikation des zu tauschenden Batteriemoduls vor einsetzen kann mittels RFID o.ä. mit dem BMS erfolgen, sodass nur einwandfrei identifizierte Batteriebaugruppenmodule vom System zugelassen werden oder abgelehnt werden. Um Manipulation zu vermeiden, wird die Einlage optional elektrisch oder mechanisch oder dergleichen gesperrt.
Die Belüftung kann auch im Sandwichboden (doppelter Fahrzeugboden) durch Öffnungen erfolgen, in die der Lüfter eingebaut ist und Luft von unten oder seitlich, vorzugsweise von vorn, einbläst. Nur in Notfallsituationen wird dazu Energie des Akkus verwendet, beispielsweise im Gefahrenfall.
Findet ein Unfall statt, kann die Batterie in einen hitzebeständigen Überzug, Einschäumung oder Air-Batteriebag gefangen werden, in dem Gase aufgenommen werden bzw. der Hitze nicht weitergibt. So lässt sich das Modul gefahrlos bergen, es kann keine Kontamination auftreten.
In einem Fahrzeug kann der Akku in einer Regalanordnung gestapelt oder stehend / liegend angeordnet sein, sodass man beim Öffnen der Klappe / Haube oder einer schuhschrankähnlichen Anordnung bzw. eines rotierenden Regals (mechanisch arretiert, elektromechanisch oder auf sonstige Weise) gut an die Module herankommt.