EP2428453B1

EP2428453B1 - Verfahren zum Anlegen von Umreifungsbändern um Packstücke

Info

Publication number: EP2428453B1
Application number: EP10175728A
Authority: EP
Inventors: Andreas Zitzmann
Original assignee: Titan Umreifungstechnik GmbH and Co KG
Current assignee: Titan Umreifungstechnik GmbH and Co KG
Priority date: 2010-09-08
Filing date: 2010-09-08
Publication date: 2012-10-17
Anticipated expiration: 2030-09-08
Also published as: CA2751905C; US8707863B2; AU2011221337B2; ES2397264T3; EP2428453A1; US20120055352A1; AU2011221337A1; CA2751905A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anlegen von Umreifungsbändern um Packstücke mittels einer Umreifungsvorrichtung mit zwei oder mehr Bandführungskanälen, und mit wenigstens einem Führungsorgan, wobei die beiden Bandführungskanäle an einen Verschlusskopf anschließen sowie zusammengenommen das Packstück jeweils umringen und voneinander beabstandet sind. Außerdem ist Gegenstand der Erfindung eine zugehörige Umreifungsvorrichtung.
Ein Verfahren und eine korrespondierende Umreifungsvorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus werden in der gattungsbildenden EP 2 116 470 A2 vorgestellt. Wie dort im Detail erläutert, dienen Umreifungsvorrichtungen üblicherweise dazu, zu umreifende Objekte bzw. Packstücke mit Hilfe eines oder mehrerer Umreifungsbänder zusammenzufassen. Zu diesem Zweck wird regelmäßig ein Verschlusskopf der Umreifungsvorrichtung an dem zu umreifenden Packstück positioniert. Anschließend wird das Umreifungsband um das Packstück herumgeführt und gespannt. Zum Abschluss des Umreifungsvorganges werden die Enden des Umreifungsbandes innerhalb des Verschlusskopfes miteinander verbunden. Dies geschieht im Allgemeinen stoffschlüssig oder formschlüssig. Das von einer Vorhaltsrolle stammende Umreifungsband wird abgetrennt und der Verschlusskopf wird vom Packstück abgehoben. Infolgedessen kann das Packstück am Ende der beschriebenen Prozedur aus der Umreifungsvorrichtung entfernt werden. Das hat sich grundsätzlich bewährt.
Im gattungsbildenden Stand der Technik nach der EP 2 116 470 A2 wird das Umreifungsband mehrfach um das zu umreifende Packstück herumgeführt. Dadurch werden zwei sich in einem Kreuzungspunkt kreuzende Bandschlaufen definiert. Im Kreuzungspunkt werden die Bandführungskanäle über ein Kreuzungsteil miteinander verbunden, welches als Führungsorgan fungiert.
Die DE 40 07 264 A1 befasst sich mit einer Verpackungsstation einer Verpackungsmaschine, in welcher ein Gut-Stapel mit einem Verpackungsband umreift wird. Zu diesem Zweck ist ein Arbeitstisch zur Aufnahme des Gut-Stapels vorgesehen. Außerdem ist eine Führungseinrichtung zum Führen des Verpackungs-Bandes um den Gut-Stapel realisiert. Der Arbeitstisch ist zumindest teilweise durch einen um eine Drehachse drehantreibbaren Drehteller gebildet, welcher aus mindestens vier Sektoren besteht. Die Sektoren weisen wenigstens zwei diametral zur Drehachse verlaufende Abstände zueinander auf, von denen jeweils einer sich über einem Führungskanal befindet. Dadurch kann der Gut-Stapel mit mehreren einander kreuzenden Verpackungsbändern umreift werden.
In der Praxis ergeben sich jedoch oftmals Anforderungen dergestalt, dass nicht immer und bei allen Packstücken mit einer Mehrfachumreifung gearbeitet wird oder gearbeitet werden muss. D. h., je nach Dimension und Ausprägung des Packstückes wird eine flexible Anbringung des Umreifungsbandes gefordert, welche der bisherige Stand der Technik in dieser Konsequenz nicht zu liefern vermag. - Hier setzt die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren und eine zugehörige Umreifungsvorrichtung zu schaffen, die eine flexible Anbringung des jeweiligen Umreifungsbandes insbesondere im Hinblick auf die Anzahl der Umreifungen zur Verfügung stellen.
Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Verfahren im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Umreifungsband nach Maßgabe einer vorgegebenen Position des verstellbaren Führungsorganes wahlweise einfach, zweifach oder mehrfach um das Packstück herumgeführt wird, wobei hierzu das Führungsorgan größtenteils quer im Vergleich zu einer von den beiden Bandführungskanälen aufgespannten Kanalebene verfahren wird.
Bandführungskanal meint im Rahmen der Erfindung jedwedes Führungsmittel für ein zugehöriges Umreifungsband, mit dessen Hilfe das Umreifungsband um das zu umreifende Packstück herumgeführt wird. Typischerweise sind die zwei oder mehr Bandführungskanäle so ausgebildet, wie dies in der EP 2 116 470 A2 beschrieben ist. D. h., das Umreifungsband erfährt meistens eine Fixierung zwischen einer Klemmbacke und einer Stützbacke des Bandführungskanales und kann durch eine Rotation des Bandführungskanales um seine Rotationsachse ein oder mehrere Bandschlaufen definieren. Da im Rahmen der Erfindung zwei oder mehr Bandführungskanäle vorgesehen sind, die voneinander einen Abstand aufweisen, lässt sich mit Hilfe der beschriebenen Umreifungsvorrichtung zumindest eine Doppelumreifung realisieren.
Von besonderer Bedeutung ist nun allerdings die Tatsache, dass erfindungsgemäß wahlweise auch eine Einfachumreifung oder sogar eine Mehrfachumreifung im Sinne einer Dreifachumreifung, Vierfachumreifung usw. vorgesehen werden kann. Dadurch lässt sich die Umreifungsvorrichtung bzw. das beschriebene Verfahren flexibel an das Packstück insbesondere im Hinblick auf seine Länge, seine Dimensionen, sein Gewicht, das Material der Umreifungsbänder etc. anpassen.
Zu diesem Zweck kann das Führungsorgan im Rahmen einer ersten Alternative an wenigstens einer Endstelle des einen Bandführungskanales angreifen. Diese Endstelle des einen Bandführungskanales ist typischerweise mit einer im Hinblick auf das bereits angesprochene Kreuzungsteil gegenüberliegenden anderen Endstelle des anderen Bandführungskanales verbunden. Im Rahmen der Erfindung lässt sich nun die besagte Endstelle mit Hilfe des Führungsorganes in Richtung auf den einen bereits angesprochenen Bandführungskanal bzw. in Richtung auf einen anderen (weiteren dritten) Bandführungskanal verfahren.
Anders ausgedrückt, sorgt das Führungsorgan bei Bedarf dafür, dass das Umreifungsband im Sinne einer Einfachumreifung innerhalb ein und desselben Bandführungskanales um das Packstück herumgeführt wird. Daneben ist es aber auch möglich und denkbar, dass das Führungsorgan die wenigstens eine Endstelle des betreffenden Bandführungskanales so verstellt, dass das Umreifungsband nach einem Umlauf unter Definition einer ersten Bandschlaufe in einem Kreuzungspunkt nach Passieren des Kreuzungsteiles in den anderen Bandführungskanal zur Definition der benachbarten zweiten Bandschlaufe einläuft und das Packstück auf diese Weise doppelt umreift.
Nach vorteilhafter Ausgestaltung mögen mehrere Führungsorgane vorgesehen werden, die an zugehörigen Endstellen des zumindest einen Bandführungskanales angreifen. Die beiden Endstellen liegen sich unmittelbar gegenüber bzw. sind Stoß an Stoß zueinander angeordnet. Grundsätzlich kann natürlich auch das bereits angesprochene Kreuzungsteil zwischengeschaltet werden. Jedenfalls besteht die Möglichkeit, mit Hilfe des einen oder der mehreren Führungsorgane die zumindest zwei Bandführungskanäle einerseits im Sinne einer Einfachumreifung zueinander auszurichten und andererseits im Sinne einer Doppel- oder Mehrfachumreifung.
In erstgenanntem Fall sorgt das eine oder sorgen die beiden Führungsorgane dafür, dass sich die jeweiligen Endstellen des einen Bandführungskanales Stoß an Stoß gegenüberliegen und aneinander anschließen. Dabei kann bedarfsweise zwischen den beiden Endstellen auch ein entsprechendes Führungsteil zwischengeschaltet sein. Als Folge dieser Konstellation erfährt das Packstück eine Einfachumreifung.
Im Falle einer Doppelumreifung sorgt das verstellbare Führungsorgan dafür, dass die Endstelle des einen ersten Bandführungskanales zur Endstelle des anderen zweiten Bandführungskanales ausgerichtet wird. Das kann erneut derart geschehen, dass sich die beiden besagten Endstellen gegenüberliegen und Stoß an Stoß zueinander ausgerichtet werden. Ebenso mag erneut ein Führungsteil bzw. in diesem Fall ein Kreuzungsteil zwischengeschaltet sein. Dadurch wird eine weitere zweite Bandschlaufe definiert. Da das Umreifungsband bei der Doppelumreifung in einem Kreuzungspunkt von dem anderen zweiten Bandführungskanal in den einen ersten Bandführungskanal zurückgeführt wird, muss das Führungsorgan bedarfsweise auch dafür sorgen, dass die beiden auslaufseitigen Endstellen bzw. Anfangsstellen des ersten und zweiten Bandführungskanales ebenfalls zueinander ausgerichtet und Stoß an Stoß angeordnet werden.
Diese sämtlichen Funktionsstellungen lassen sich unschwer für den Fall realisieren, dass der zumindest eine bzw. die beiden Bandführungskanäle flexibel ausgebildet sind, und zwar wenigstens im Bereich ihrer jeweiligen Endstellen bzw. Anfangsstellen, an welchen das eine oder die mehreren Führungsorgane angreifen. Im Regelfall sind die Bandführungskanäle durchweg flexibel ausgebildet.
Diese Flexibilität lässt sich erreichen, indem der jeweilige Bandführungskanal aus zwei oder mehr Kanalsegmenten zusammengesetzt wird, die relativ zueinander beweglich sind. Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die Kanalsegmente durch ein flexibles Verbindungsmittel miteinander gekoppelt. Außerdem liegt es im Rahmen der Erfindung, das Führungsorgan nicht nur im Bereich der jeweiligen Endstelle des Bandführungskanales angreifen zu lassen, sondern das Führungsorgan so auszulegen, dass bedarfsweise der gesamte Bandführungskanal beaufschlagt werden kann. In diesem Fall wird das Führungsorgan entlang des jeweiligen Bandführungskanales angeordnet. Dann verfügt der Bandführungskanal über einen mit Hilfe des Führungsorganes einstellbaren flexiblen Kanalverlauf.
Zur Verstellung des Führungsorganes ist dieses üblicherweise mit einem Antrieb ausgerüstet. Bei dem Antrieb mag es sich um einen Servo-Synchronmotor, einen Kugelumlaufantrieb usw. handeln. In jedem Fall ist dem Führungsorgan bzw. dem zugehörigen Antrieb wenigstens ein Weggeber zugeordnet. Auf diese Weise kann das Führungsorgan einen vorgegebenen Stellweg absolvieren und zielgenau wieder in seine Ursprungsposition zurückgeführt werden.
Das eine oder die mehreren Führungsorgane sind vorteilhaft im Bereich eines optionalen oder gleichsam virtuellen Kreuzungspunktes verschiedener Bandschlaufen platziert. Alternativ oder ergänzend hierzu ist auch eine Anordnung entlang des Kabelführungskanales denkbar, wie dies bereits beschrieben wurde. Wird das Führungsorgan im oder am Kreuzungspunkt angeordnet, so liegt es typischerweise einem Verschlusskopf gegenüber, an welchen sich die beiden Bandführungskanäle anschließen.
Im Rahmen einer alternativen Vorgehensweise ist das verstellbare Führungsorgan mit unterschiedlichen Führungsabschnitten ausgerüstet und ersetzt quasi das ortsfest ausgelegte Kreuzungsteil nach der EP 2 116 470 A2 . Zu diesem Zweck lassen sich die einzelnen Führungsabschnitte je nach Art der gewünschten Umreifung zwischen beabstandete und zugehörige Endstellen des mittels des Führungsabschnittes jeweils zu schließenden Bandführungskanales fahren. Wird beispielsweise eine Einfachumreifung im Rahmen der Erfindung verfolgt, so kommt ein schienenartiger und durchgängiger Führungsabschnitt zum Einsatz, welcher die beiden Endstellen ein und desselben Bandführungskanales miteinander verbindet und folglich den einen (einzigen) Bandführungskanal schließt. Dazu mag der Führungsabschnitt gekrümmt ausgelegt sein, weil die beiden Endstellen des einen ersten Bandführungskanales einen stumpfen Winkel zwischen sich einschließen, um in Verbindung mit dem zweiten benachbarten Bandführungskanal eine Doppelumreifung zu gewährleisten.
Für den Fall der gewünschten Doppelumreifung kommt der in Gestalt des bereits angesprochenen Kreuzungsteiles ausgelegte zweite Führungsabschnitt des Führungsorganes zum Einsatz. Um also eine Doppelumreifung zu definieren, wird dass die beiden unterschiedlichen Führungsabschnitte aufweisende Führungsorgan so quer zur Kanalebene verfahren, dass nunmehr die jeweils vier Endstellen der zu verbindenden beiden benachbarten Bandführungskanäle durch den zweiten Führungsabschnitt in Gestalt des Kreuzungsteiles miteinander gekoppelt und die beiden Bandführungskanäle jeweils geschlossen werden.
Im Ergebnis werden ein Verfahren zum Anlegen von Umreifungsbändern um Packstücke und eine zusätzliche Umreifungsvorrichtung zur Verfügung gestellt, die zum ersten Mal eine flexible Anpassung der Umreifung an die tatsächlichen Erfordernisse zur Verfügung stellen. Je nach Dimension und Gewicht des zu umreifenden Packstückes, dem eingesetzten Umreifungsband etc. kann wahlweise mit einer Einfachumreifung, einer Doppelumreifung oder sogar einer Mehrfachumreifung im Sinne einer Dreifach-, Vierfach- usw. -umreifung gearbeitet werden. Von einer solchen Flexibilität ist der bisherige Stand der Technik weit entfernt.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1: eine erfindungsgemäße Umreifungsvorrichtung in einer Frontalansicht
Fig. 2: einen Blick auf den Gegenstand nach Fig. 2 aus Richtung X,
Fig. 3: ein Detail des Gegenstandes nach Fig. 1 bzw. das dortige Führungsorgan im Bereich eines Kreuzungspunktes von zwei gebildeten Bandschlaufen,
Fig. 4: das Führungsorgan nach Fig. 3 in einer vergrößerten perspektivischen Ansicht und
Fig. 5: verschiedene mit Hilfe der erfindungsgemäßen Umreifungsvorrichtung herstellbare Bandschlaufen inklusive der Umreifungsvorrichtung ausschnittsweise.

In der Fig. 1 ist eine Umreifungsvorrichtung dargestellt, mit deren Hilfe ein Umreifungsband 1 um ein oder mehrere Packstücke 2 gelegt werden kann. Dazu verfügt die Umreifungsvorrichtung über ein Gestell 3, 3' mit zwei Vertikalsäulen 3, 3'. An die Vertikalsäule 3 ist ein in seiner Höhe verfahrbarer Ausleger 5 angeschlossen, der einen Verschlusskopf 4 trägt. An den Verschlusskopf 4 schließen sich jeweils Bandführungskanäle 6, 7 an, und zwar ausweislich der Fig. 2 ein erster Bandführungskanal 6 und ein zweiter Bandführungskanal 7. Beide Bandführungskanäle 6, 7 umringen zusammengenommen jeweils das Packstück 2.
Die beiden Bandführungskanäle 6, 7 sind voneinander beabstandet und weisen einen Maximalabstand A auf, wie er in der Seitenansicht nach der Fig. 2 dargestellt ist. Die Bandführungskanäle 6, 7 mögen dabei so ausgelegt sein und arbeiten, wie dies in der EP 2 116 470 A2 beschrieben wird. Jedenfalls sorgt eine Rotation der Bandführungskanäle 6, 7 um eine Rotationsachse R bzw. in Bezug auf das Packstück 2 dafür, dass das Umreifungsband 1 jeweils um das Packstück 2 herumgeführt wird.
Zugehörige Enden des Umreifungsbandes 1 werden im Verschlusskopf 4 miteinander beispielsweise durch Schweißen oder auf andere Art und Weise verbunden. Zuvor mag das Umreifungsband 1 noch gespannt werden, wie dies grundsätzlich bekannt ist und in der bereits in Bezug genommenen EP 2 116 470 A2 im Detail beschrieben wird.
Von besonderen Bedeutung für die Erfindung ist nun wenigstens ein in den Fig. 3 bis 5 angedeutetes Führungsorgan 8. Im Rahmen der Variante nach Fig. 5 sind zwei Führungsorgane 8 realisiert, bei denen es sich vorliegend und nicht einschränkend um Stellelemente und hier insbesondere überwiegend linear arbeitende Stellelemente handelt.
Das Führungsorgan bzw. die beiden Führungsorgane 8 sind querverfahrbar im Vergleich zu einer Kanalebene ausgebildet. Die Kanalebene wird von dem jeweiligen Bandführungskanal 6, 7 aufgespannt und fällt überwiegend mit der Zeichenebene gemäß Fig. 1 zusammen. Die Verfahrbewegung der beiden Führungsorgane 8 in der Fig. 5 ist durch einen Doppelpfeil angedeutet.
Im Rahmen des Ausführungsbeispiels verfügt der erste Bandführungskanal 6 über ein oder mehrere Trennstellen 9. Tatsächlich sind zwei Trennstellen 9 im ersten Bandführungskanal 6 vorgesehen. Diese beiden Trennstellen 9 sind jeweils an einem Kreuzungsteil 10 realisiert, welches die beiden Bandführungskanäle 6, 7 zum Zwecke der Herstellung einer Doppelumreifung schließt. Im Bereich der jeweiligen Trennstelle 9 im ersten Bandführungskanal 6 werden jeweils Endstellen bzw. Anfangsstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 ausgebildet.
Die beiden Führungsorgane 8 sind im Bereich der angesprochenen Endstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 angeordnet. Durch eine in der Fig. 5 angedeutete Stellbewegung sorgen die beiden Führungsorgane 8 dafür, dass die Endstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 von dem demgegenüber ortsfesten Kreuzungsteil 10 entfernt werden können. Dadurch schließen die beiden Endstellen 11 nicht mehr den durchgezogen dargestellten stumpfen Winkel zwischen sich ein, sondern können in einen mehr oder minder geraden und strichpunktiert angedeuteten Verlauf überführt werden. Ein zusätzliches und zwischen die beiden Endstellen 11 eingebrachtes Führungsteil 12 sorgt in diesem Fall dafür, dass der erste Bandführungskanal 6 geschlossen wird. Das Führungsteil 12 mag ebenso wie das Kreuzungsteil 10 ortsfest in der Umreifungsvorrichtung angebracht sein. Außerdem ist das Führungsteil 12 benachbart zum Kreuzungsteil 10 angeordnet.
Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das Führungsteil 12 und das benachbarte Kreuzungsteil 10 gleichsam zusammengeführt sind und ein einziges Bauteil bilden. Demgegenüber wird bei der Variante nach Fig. 5 eine getrennte Auslegung von einerseits dem Kreuzungsteil 10 und andererseits dem Führungsteil 12 verfolgt. Dabei mag im Beispiel nach der Fig. 5 ein Führungsorgan 8 für das Führungsteil 12 und ein weiteres zweites Führungsorgan 8 für das unabhängig hiervon ausgelegte und beabstandete Kreuzungsteil 10 vorgesehen werden. Selbstverständlich kann auch nur mit einem einzigen Führungsorgan 8 bei dieser Variante gearbeitet werden.
Die beiden Führungsorgane 8 können auf den ersten Bandführungskanal 6 in der beschriebenen Art und Weise arbeiten, weil der Bandführungskanal 6 zumindest im Bereich der beschriebenen Endstellen 11 flexibel ausgebildet ist. Meistens ist der Bandführungskanal 6 über seine gesamte Länge gesehen flexibel ausgeführt. Dabei liegen auch und insbesondere Ausgestaltungen im Rahmen der Erfindung, bei denen sich der Bandführungskanal 6, 7 aus zwei oder mehr Kanalsegmenten 6' zusammensetzt, wie dies in einem Ausschnitt in der Fig. 5 dargestellt ist. Die Kanalsegmente 6' sind durch ein flexibles Verbindungsmittel 13 miteinander verbunden. Bei dem Verbindungsmittel 13 mag es sich um ein Federstahlband handeln, welches zugleich als Unterlage für das darauf geführte Umreifungsband 1 dient.
Jedenfalls kann der erste Bandführungskanal 6 die durch die beiden Stellorgane 8 verursachten Stellbewegungen im Bereich seiner beiden Endstellen 11 problemlos vollführen, so dass am Ende dieses Vorganges ein (einziger) geschlossener Bandführungskanal 6 zur Verfügung steht. Dessen beide Endstellen 11 sind nun nicht (mehr) durch das Kreuzungsteil 10 miteinander bzw. mit dem benachbarten zweiten Bandführungskanal 7 gekoppelt, sondern bilden unter Zwischenschaltung des Führungsteiles 12 einen einzigen geschlossenen Bandführungskanal 6. Wird dieser Bandführungskanal 6 mit dem Umreifungsband 1 beschickt, so lässt sich an dem Packstück 2 eine Einfachumreifung anbringen, wie dies die strichpunktierte Darstellung in der Fig. 5 verdeutlicht.
Damit das Packstück 2 im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 alternativ mit einer Doppelumreifung ausgerüstet werden kann, ist es lediglich erforderlich, die jeweiligen Endstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 mit Hilfe der Führungsorgane 8 an das ortsfeste Kreuzungsteil 10 anzulegen. In diesem Fall ist die auslaufseitige und in der Darstellung rechte Endstelle 11 des ersten Bandführungskanales 6 mit einem Einlauf bzw. einer einlaufseitigen Endstelle 11 des zweiten benachbarten Bandführungskanales 7 verbunden.
Nachdem das Umreifungsband 1 den zweiten Bandführungskanal 7 unter Definition einer zweiten Bandschlaufe 15 im Vergleich zu einer ersten Bandschlaufe 14 passiert hat, sorgt das Kreuzungsteil 10 dafür, dass das Umreifungsband 1 einen Kreuzungspunkt K passiert. Nach Passieren des Kreuzungspunktes K wird das Umreifungsband 1 über die im Ausführungsbeispiel linke Endstelle 11 in den ersten Bandführungskanal 6 zurückgeführt und erreicht den Verschlusskopf 4. Mit seiner Hilfe werden die beiden Enden miteinander gekoppelt, beispielsweise verschweißt, wie dies die Fig. 5 andeutet.
Es wird deutlich, dass das Umreifungsband 1 nach Maßgabe einer vorgegebenen Position des einen oder der mehreren verstellbaren Führungsorgane 8 wahlweise einfach oder zweifach um das Packstück 2 herumgeführt wird oder herumgeführt werden kann. Selbstverständlich ist auch eine mehr als zweifache Umreifung denkbar und wird umfasst. In jedem Fall sorgt das an wenigstens einer Endstelle 11 des Bandführungskanales 6 angreifende Führungsorgan 8 dafür, dass die besagte Endstelle 11 in Richtung auf den anderen oder ein und denselben Bandführungskanal 6, 7 verfahren werden kann. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels ist die in der Fig. 5 rechte Endstelle 11 des ersten Bandführungskanales 6 in Richtung auf den zweiten Bandführungskanal 7 angeordnet und ausgerichtet und wird mit Hilfe des Führungsorganes 8 in Richtung auf den demgegenüber ersten Bandführungskanal 6 verfahren, oder umgekehrt.
Man erkennt, dass das Führungsorgan 8 bzw. die beiden Führungsorgane 8 im Bereich des optionalen Kreuzungspunktes K angeordnet sind. Bei diesem Kreuzungspunkt K handelt es sich um einen mehr oder minder virtuellen Punkt, weil - wie beschrieben - auch eine Einfachumreifung ohne Definition eines Kreuzungspunktes K möglich ist. Der Kreuzungspunkt K ist dem Verschlusskopf 4 gegenüberliegend angeordnet. Außerdem werden bei einer Doppel- oder Mehrfachumreifung zwei oder mehr der bereits angesprochenen Bandschlaufen 14, 15 ausgebildet.
Die Fig. 4 zeigt eine alternative Vorgehensweise, um die Bandführungskanäle 6, 7 für eine wahlweise Einfachumreifung, Doppelumreifung etc. zu ertüchtigen. Denn in diesem Fall ist das Führungsorgan 8 selbst mit mehreren unterschiedlichen Führungsabschnitten 16, 17 ausgerüstet bzw. greift ein einziges Führungsorgan 8 an eine Baueinheit aus dem Kreuzungsteil 10 und dem Führungsteil 12 an. Die Führungsabschnitte 16, 17 werden je nach Art der gewünschten Umreifung zwischen die jeweils beabstandeten Endstellen 11 des mittels des Führungsabschnittes 16, 17 jeweils zu schließenden Bandführungskanales 6, 7 gefahren.
Auch in diesem Fall ist das Führungsorgan 8 als Stellglied bzw. Stellmittel ausgebildet und verfügt wie im Falle des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5 über einen jeweils angedeuteten Antrieb 18. Bei dem Antrieb 18 mag es sich um einen Servomotor oder dergleichen handeln. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass dem Antrieb 18 ein angedeuteter Sensor 19 zugeordnet ist. Bei dem Sensor 19 handelt es sich üblicherweise um einen Weggeber bzw. einen Wegesensor. Auf diese Weise kann der vom Antrieb 18 bzw. dem Führungsorgan 8 absolvierte Stellweg erfasst werden und lässt sich das Führungsorgan 8 nach seiner Verstellung zielgenau in seine Ursprungsposition wieder zurückführen. Hierzu mögen der Antrieb 18 und der Weggeber 19 an eine Steuereinheit 20 angeschlossen sein, die die bereits beschriebenen Verstellungen der Führungsorgane 8 vorgibt und letztlich die Art der Umreifung, nämlich wahlweise einfach, doppelt oder mehrfach definiert.
Bei den Führungsabschnitten 16, 17, die in das Führungsorgan 8 im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 4 eingelassen sind, handelt es sich einerseits um einen bogenförmigen und schienenartigen Führungsabschnitt 16 und andererseits einen Kreuzungsabschnitt 17, welcher eine ähnliche Ausprägung aufweist, wie das ortsfeste Kreuzungsteil 10 im Rahmen des Beispiels nach Fig. 5. Die Arbeitsweise des Kreuzungsabschnittes 17 ebenso wie diejenige des ortsfesten Kreuzungsteiles 10 ist dabei jeweils so, wie dies in der EP 2 116 470 A2 mit Bezug zu dem dortigen Kreuzungsteil 21 und den zugehörigen Elementen bereits beschrieben wurde, so dass hierauf ausdrücklich verwiesen sei.
Der bogenförmige und schienenartige Führungsabschnitt 16 bzw. das Führungsteil 12 trägt dem Umstand Rechnung, dass mit seiner Hilfe die beiden Endstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 miteinander verbunden werden. Da die beiden Endstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 einen stumpfen Winkel miteinander einschließen, ist der Führungsabschnitt 16 bogenförmig gestaltet. Sobald die beiden Endstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 durch den bogenförmigen Abschnitt 16 miteinander verbunden werden, ist der fragliche erste Bandführungskanal 6 geschlossen. Ein von dem Verschlusskopf 4 ausgegebenes Umreifungsband 1 wird lediglich durch den ersten Bandführungskanal 6 um das zu umreifende Packstück 2 herumgeführt. Als Folge hiervon beobachtet man die in der Fig. 5 bereits dargestellte und strichpunktiert wiedergegebene Einfachumreifung.
Wird dagegen im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach Fig. 4 eine Doppelumreifung gewünscht, so sorgt der Antrieb 18 des Führungsorganes 8 dafür, dass die beiden Trennstellen 11 des ersten Bandführungskanales 6 nicht mehr durch den bogenförmigen Führungsabschnitt 16 miteinander verbunden werden, vielmehr an den Kreuzungsabschnitt 17 anschließen. Dazu wird das Führungsorgan 8 verfahren, wie ein Doppelpfeil in der Fig. 4 andeutet, und zwar quer zur von den Bandführungskanälen 6, 7 aufgespannten Kanalebene.
Der Kreuzungsabschnitt 17 arbeitet vergleichbar wie das Kreuzungsteil 10 im Rahmen des Beispiels nach Fig. 5, so dass auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden kann. Jedenfalls eröffnet der Kreuzungsabschnitt 17 zur Verbindung der Bandführungsabschnitte 6, 7 miteinander die Möglichkeit, die in Fig. 5 durchgezogen dargestellte Doppelumreifung mit Hilfe des alternativen Stellorganes 8 der Fig. 4 zu realisieren.

Claims

Verfahren zum Anlegen von Umreifungsbändem (1) um Packstücke (2) mittels einer Umreifungsvorrichtung mit zwei oder mehr Bandführungskanälen (6, 7), und mit wenigstens einem Führungsorgan (8), wobei
- die beiden Bandführungskanäle (6,7) an einen Verschlusskopf (4) anschließen sowie zusammengenommen das Packstück (2) jeweils umringen und voneinander beabstandet sind,
dadurch gekennzeichnet,dass
- das Umreifungsband (1) nach Maßgabe einer vorgegebenen Position des verstellbaren Führungsorganes (8) wahlweise einfach, zweifach oder mehrfach um das Packstück (2) herumgeführt wird, wobei hierzu

- das Führungsorgan (8) größtenteils quer im Vergleich zu einer von den beiden Bandführungskanälen (6, 7) aufgespannten Kanalebene verfahren wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) mit unterschiedlichen Führungsabschnitten (16, 17) ausgerüstet ist, die je nach Art der Umreifung zwischen beabstandete Endstellen (11) des mittels des Führungsabschnittes (16, 17) jeweils zu schließenden Bandführungskanales (6, 7) gefahren werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) an wenigstens einer Endstelle (11) des einen Bandführungskanales (6, 7) angreift und diese Endstelle (11) in Richtung auf einen anderen Bandführungskanal (7, 6) verfährt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) im Bereich eines optionalen Kreuzungspunktes (K) verschiedener Bandschlaufen (14, 15) und/oder entlang des Bandführungskanales (6, 7) platziert wird.
Umreifungsvorrichtung zum Anlegen von Umreifungsbändern (1) um Packstücke (2), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit zwei oder mehr Bandführungskanälen (6, 7), und mit wenigstens einem Führungsorgan (8), wobei
- die beiden Bandführungskanäle (6, 7) an einen Verschlusskopf (4) anschließen sowie zusammengenommen das Packstück (2) jeweils umringen und voneinander beabstandet sind,
dadurch gekennzeichnet,dass
- das Führungsorgan (8) verstellbar in Bezug zu dem jeweiligen Bandführungskanal (6, 7) arbeitet, um nach Maßgabe seiner Position das Umreifungsband (1) wahlweise einfach, zweifach oder mehrfach um das Packstück (2) herumzuführen und dazu

- das Führungsorgan (8) quer verfahrbar im Vergleich zu einer von den Bandführungskanälen (6, 7) aufgespannten Kanalebene ausgebildet ist.
Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) im Bereich von Endstellen (11) der jeweiligen Bandführungskanäle (6, 7) angeordnet ist.
Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) an ein oder mehrere Endstellen (11) des zugehörigen Bandführungskanales (6, 7) angeschlossen ist.
Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) ein oder mehrere Endstellen (11) des jeweiligen einen Bandführungskanales (6, 7) in Richtung auf einen anderen Bandführungskanal (7, 6) verfährt.
Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsorgan (8) entlang des jeweiligen Bandführungskanales (6, 7) angeordnet ist.
Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandführungskanal (6, 7) zumindest im Bereich seiner jeweiligen Endstelle (11) flexibel ausgebildet ist.
Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bandführungskanal (6, 7) aus zwei oder mehr Kanalsegmenten (6') zusammensetzt, die relativ zueinander beweglich sind.
Umreifungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalsegmente (6') durch ein flexibles Verbindungsmittel (13) miteinander gekoppelt sind.
Umreifungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dem Führungsorgan (8) ein Antrieb (18) beispielsweise ein Servo-Synchronmotor, ein Kugelumlaufantrieb usw. und wenigstens ein Weggeber (19) zugeordnet sind.