Abstandssensorvorrichtung für ein Anhängefahrzeug und Anhängefahrzeug
Die Erfindung betrifft eine Abstandssensorvorrichtung für ein Anhängefahrzeug sowie ein Anhängefahrzeug, das eine Abstandssensorvorrichtung umfasst.
Es ist bekannt, Anhängefahrzeuge, beispielsweise Anhängefahrzeuge für Lastkraftwagen, mit Abstandssensoren auszustatten. Beispielsweise offenbart die Offenlegungsschrift DE 10 2004 045 974 A1 einen Sattenschlepper mit einem Auflieger, wobei am Auflieger im Heckbereich ein Abstandssensor angeordnet ist. Der Abstandssensor kann dazu verwendet werden, dass Rangieren beim Ansteuern einer Rampe zu erleichtern. Solche bekannten Abstandssensoren erfordern es in der Regel, gesonderte Montagebereiche für den Abstandssensor am Anhängefahrzeug vorzusehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abstandssensorvorrichtung zu schaffen, die eine vereinfachte Montage eines solchen Abstandssensors ermöglicht und/oder Materialkosten reduziert. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anhängefahrzeug zu schaffen, dass eine solche Abstandssensorvorrichtung umfasst.
Diese Aufgaben worden durch eine Abstandssensorvorrichtung und ein Anhängefahrzeug gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Abstandssensorvorrichtung für ein Anhängefahrzeug umfasst mindestens einen Abstandssensor und mindestens ein Beleuchtungselement, wobei das mindestens eine Beleuchtungselement und der mindestens eine Abstandssensor eine bauliche Einheit bilden.
Dadurch, dass Abstandssensor und Beleuchtungselement eine bauliche Einheit bilden, können diese gemeinsam als ein Element vorzugsweise an einem Heck eines Anhängefahrzeuges montiert werden. Hierdurch reduziert sich der Montage-
aufwand. Des Weiteren benötigt das Anhängefahrzeug aufgrund dieser Kombinie- rung weniger Befestigungsstellen, ebenso ist es möglich, den Platzbedarf zu reduzieren.
Vorteilhafterweise können Versorgungsleitungen und/oder Datenleitungen für Beleuchtungselement und Abstandssensor räumlich als beispielsweise ein gemeinsamer Kabelbaum zusammengefasst werden, was ermöglicht, Montageaufwand und Platzbedarf weiter zu reduzieren. Des Weiteren ist es möglich, ein oder mehrere Leitungen für Abstandssensor und Beleuchtungselement für beide Elemente gemeinsam zu verwenden.
Die Ausbildung von Abstandssensor und Beleuchtungselement als bauliche Einheit ermöglicht zudem die Reduzierung von Material, vorzugsweise dadurch, das Beleuchtungselement und Abstandssensor ein gemeinsames Gehäuse aufweisen oder auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind.
Der Abstandssensor kann beispielsweise ein optischer Sensor, ein elektromagnetischer Sensor oder ein Ultraschallsensor sein. Das Beleuchtungselement kann beispielsweise als Rücklicht, Bremslicht, Blinker, Nebelschlussleuchte oder Rückfahrscheinwerfer ausgebildet sein. Insbesondere kann die Abstandssensorvor- richtung neben mehrere Abstandssensoren auch mehrere Beleuchtungselemente umfassen, beispielsweise Rücklicht, Bremslicht und Blinker.
Des Weiteren kann der Abstandssensor auch mit einer Seitenmarkierungsleuchte zusammengefasst werden, wodurch ermöglicht wird, auch einen Seitenbereich des Anhängefahrzeugs zu erfassen.
Das erfindungsgemäße Anhängefahrzeug umfasst eine derartige Beleuchtungsvorrichtung. Das Anhängefahrzeug ist vorzugsweise als Anhänger oder Auflieger eines Lastkraftwagens ausgebildet. Die Abstandssensoren lassen sich in diesem Fall beispielsweise für die Rückraumüberwachung oder zum sicheren Rückwärtsfahren, beispielsweise an Rampen, einsetzen.
Vorzugsweise ist die Abstandssensorvorrichtung im Heckbereich des Anhängefahrzeuges angeordnet. Alternativ ist insbesondere auch eine Anordnung an den Seiten des Anhängefahrzeuges möglich. Weist das Anhängefahrzeug ein elektronisches Bremssystem auf, so sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass der Abstandssensor mit dem elektronischen Bremssystem für die Übertragung von Signalen, zur Steuerung und/oder zur Versorgung mittels eines Verbindungsmittels, beispielsweise mittels Leitungen, verbunden ist. Entsprechendes gilt für das Beleuchtungselement. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise eine Verkabelung reduzieren. Des Weiteren kann der Zustand von Abstandssensor und/oder Beleuchtungselement direkt vom elektronischen Bremssystem für die Steuerung eines Bremsvorgangs mit verwendet werden. Beispielsweise kann das elektronische Bremssystem derart eingerichtet sein, dass bei einem bestimmten Signal des Abstandssensors ein Bremsvorgang eingeleitet oder modifiziert wird.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen, die durch mehrere Figuren dargestellt sind, näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Anhängefahrzeuges mit einer erste Ausführungsform einer Abstandssensorvorrichtung,
Fig. 2 die Abstandssensorvorrichtung in einer vergrößerten Darstellung, und
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Abstandssensorvorrichtung.
Gleiche oder einander entsprechende Bauteile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Die Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Anhängefahrzeugs 8 mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abstandssensorvorrichtung 1. Die Abstandssensorvorrichtung 1 ist in Alleinstellung in Fig. 2 gezeigt.
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Die Abstandssensorvorrichtung 1 umfasst einen Abstandssensor 3 und ein Beleuchtungselement 2, wobei das Beleuchtungselement 2 und der Abstandssensor 3 eine bauliche Einheit bilden. Die bauliche Einheit wird hier über ein gemeinsames Gehäuse 4 bewirkt, in dem Beleuchtungselement 2 und Abstandssensor 3 angeordnet sind.
Der Abstandssensor 3 umfasst zwei Versorgungsleitungen und eine Signalleitung 17, die zu einem ersten elektrischen Anschluss 15 der Abstandssensorvorrichtung 1 geführt sind. Das Beleuchtungselement 2 umfasst zwei Versorgungsleitungen 18, die zu einem zweiten elektrischen Anschluss 16 der Abstandssensorvorrichtung 1 geführt sind. Die beiden Anschlüsse 15, 16 der Abstandssensorvorrichtung 1 sind als voneinander getrennte Steckanschlüsse ausgebildet.
Der Abstandssensor 3 ist hier ein Ultraschallsensor. Als Alternative kann auch ein optischer Sensor oder ein elektromagnetischer Sensor eingesetzt werden. Das Beleuchtungselement 2, hier gebildet durch eine Anordnung von mehreren LEDs (Licht emittierende Diode), ist als Rücklicht ausgebildet. Alternativ kann das Beleuchtungselement 2 insbesondere auch als Bremslicht, Blinker, Nebelschlussleuchte, Nummernschildhalter oder Rückfahrscheinwerfer ausgebildet sein.
Das Anhängefahrzeug 8 ist als Auflieger eines Sattelschleppers ausgebildet. Es weist drei Achsen 12 auf, die in der Figur den Achsen 12 zugeordnete Räder 12 angedeutet sind. An seiner Vorderseite umfasst das Anhängefahrzeug 8 zwei pneumatische Anschlüsse 13 für einen Anschluss einer pneumatischen Vorratsleitung und Bremsleitung. Des Weiteren umfasst es einen ersten elektrischen Anschluss 14a für den Anschluss eines Bremssystems, hier eines elektronischen Bremssystems 10, sowie einen zweiten elektrischen Anschluss 14b für den Anschluss einer Beleuchtung des Anhängefahrzeuges 8. Pneumatische Anschlüsse 13, elektrische Anschlüsse 14a, 14b und elektronisches Bremssystem 10 sind an sich bekannt, weswegen an dieser Stelle nicht näher hierauf eingegangen wird.
Jeweils eine Abstandssensorvorrichtung 1 ist im Heckbereich 11 des Anhängefahrzeuges 8 auf der linken bzw. auf der rechten Seiten angeordnet. Das Beleuchtungselement 2 ist über den zweiten Anschluss 16 an eine Verkabelung 19
angeschlossen, die es elektrisch mit dem zweiten elektrischen Anschluss 14b verbindet. Der Abstandssensor 3 der jeweiligen Abstandssensorvorrichtung 1 ist über eine Leitung 9, hier ein Kabel 9, mit dem elektronischen Bremssystem 10, hier einer elektronischen Zentraleinheit des elektronischen Bremssystems, verbunden. Das elektronische Bremssystem 10 gewährleistet zum einen die Stromversorgung des Abstandssensors 3 als auch die Steuerung. Insbesondere kann das elektronische Bremssystem 10 Signale des Abstandssensors 3 auslesen und auswerten, beispielsweise im Rahmen einer Steuerung eines Bremsvorgangs.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Abstandssensorvorrichtung 1 '. Im Gegenstand zur ersten Abstandssensorvorrichtung 1 weist die Abstandssensorvorrichtung 1 ' einen Abstandsensor 3 und ein Beleuchtungselement 2 auf, die in getrennten Gehäusen 4' bzw. 4" der Abstandssensorvorrichtung 1 ' angeordnet sind. Die Gehäuse 4', 4" des Abstandssensors 3 und Beleuchtungselements 2 sind auf einen gemeinsamen Träger 5 angeordnet.
Sowohl Abstandssensor 3 und Beleuchtungselement 2 weisen jeweils zwei Versorgungsleitungen und eine Signalleitung auf. Versorgungsleitungen und Signalleitung sind Teil eines Bussystems mit einer Bus-Leitung 6, das über eine gemeinsame Schnittstelle 7 anschließbar ist. Die Schnittstelle 7 umfasst eine hier nicht näher dargestellte Steckverbindung, in der ein geeigneter Stecker für den Anschluss der Abstandssensorvorrichtung 1 ' eingesteckt werden kann.
Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Anhängefahrzeuges 8', das zwei Abstandssensorvorrichtungen 1 ' umfasst. Das Anhängefahrzeug 8' ist im Wesentlichen entsprechend dem Anhängefahrzeug 8 gemäß der ersten Ausführungsform, siehe Figur 1 , ausgebildet, weswegen im Folgenden lediglich auf Unterschiede eingegangen wird.
Das Anhängefahrzeug 8' weist eine Steuereinheit 20 auf, hier ein elektronisches Steuergerät 20, welches über die Verkabelung 19 und die Leitung 9 mit dem zweiten Anschluss 14b bzw. dem Bremssystem 10 verbunden ist. Des Weiteren weist die Steuereinheit 20 eine Schnittstelle auf, über die die Steuereinheit mittels
einer Bus-Leitung 21 mit den beiden Abstandssensorvorrichtungen 1 ' verbunden ist.
Die Steuereinheit 20 ist derart eingerichtet, dass das Bremssystem 10 über die Steuereinheit 20 mit den Abstandssensoren 3 kommunizieren kann. Des Weiteren übernimmt die Steuereinheit 20 die Steuerung der Beleuchtungselemente 2. Die Steuereinheit wandelt hierfür von dem Anschluss 14b oder von dem Bremssystem 10 eingehenden Signale in Bus-konforme Daten um, die es weiter an die Abstandssensorvorrichtungen 1 ' überträgt. Von den Abstandssensorvorrichtungen 1 ' eingehende Signale wandelt es in der anderen Richtung derart um, dass diese konform für das Bremssystem 10 und/oder für eine Weiterleitung über den Anschluss 14b übertragbar sind.
Alternativ kann die Steuereinheit 20 im elektronischen Bremssystem 10 integriert sein.
Alternativ können für Abstandssensor 3 und Beleuchtungselement 2 getrennte Versorgungsleitungen und/oder getrennte Signalleitungen eingesetzt werden. Anstatt eines gemeinsamen Anschlusses können zwei getrennte Anschlüsse vorgesehen sein.
Des Weiteren kann der Abstandssensor 3 alternativ auch mit einer Seitenmarkierungsleuchte zusammengefasst werden.