Beschreibung
Titel
Konfigurationsmodul für ein Videoüberwachungssvstem, Überwachungssystem mit dem KonfigurationsmoduL Verfahren zur Konfiguration eines Videoüberwachungssystems sowie Computerprogramm
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Konfigurationsmodul für ein Videoüberwachungssystem zur Konfiguration einer Mehrzahl von Überwachungskameras, welche in einem
Überwachungsbereich räumlich verteilt angeordnet und/oder anordbar sind, sowie ein entsprechendes Videoüberwachungssystem, ein Verfahren und ein Computerprogramm.
Videoüberwachungssysteme weisen üblicherweise eine Mehrzahl von Videokameras auf, welche in einem Überwachungsbereich örtlich verteilt angeordnet sind. Die von den
Überwachungskameras aufgenommenen Bilddaten werden in einer Überwachungszentrale zusammengeführt und dort automatisiert oder durch Überwachungspersonal ausgewertet. Bei der automatisierten Überwachung ist es bekannt, dass bestimmte Bildbereiche einer Überwachungskamera ausgewählt werden und mittels digitaler Bildverarbeitung ständig überwacht werden.
Beispielsweise offenbart die Druckschrift WO2005/050971 ein Videoüberwachungssystem mit einer Mehrzahl von Überwachungskameras für ein Gebäude oder dergleichen, wobei eine Überwachungskamera derart konfigurierbar ist, dass das Überschreiten einer in den Bildbereich der Überwachungskamera gelegten, virtuellen Stolperschnur zu einer Alarmauslösung führt. Bei der Konfiguration wird die virtuelle Stolperschnur in ein einzelnes Videobild der zu konfigurierenden Überwachungskamera eingetragen.
Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird ein Konfigurationsmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , ein Überwachungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 9, ein Verfahren zur Konfiguration eines Überwachungssystems mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 14 offenbart. Vorteilhafte oder bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und durch die Figuren dargelegt.
Erfindungsgemäß wird ein Konfigurationsmodul, welches zur Konfiguration eines Videoüberwachungssystems mit einer Mehrzahl von Überwachungskameras geeignet und/oder ausgebildet ist, vorgeschlagen. Die Mehrzahl der Überwachungskameras sind in einem Überwachungsbereich räumlich verteilt angeordnet und/oder können darin angeordnet werden. Der Überwachungsbereich ist beliebig ausgebildet und kann insbesondere als ein oder mehrere Innenräume in einem Gebäude, eine oder mehrere Straßen, Kreuzungen, Fabrikgelände, etc., verkörpert sein.
Das Konfigurationsmodul umfasst einen Modellspeicher, welcher als flüchtiger oder als nicht- flüchtiger Speicher ausgebildet sein kann und welcher ein Modell des Überwachungsbereichs bereitstellt. Das Modell ist z.B. als ein Abbild, eine Karte, ein Grundriss oder dergleichen des Überwachungsbereichs ausgebildet und/oder umfasst die geometrischen Ausdehnungen und/oder Abmessungen desselben. Mathematisch ausgedrückt zeigt das Modell den in einem Weltkoordinatensystem angeordneten Überwachungsbereich in einer Modellkoordinatendarstellung.
In dem Modell sind Kameradaten der Überwachungskameras eingetragen und/oder referenziert. Insbesondere sind die Überwachungskameras im Modell in Modellkoordinaten hinsichtlich der Position und der Orientierung eingetragen.
Bei einer möglichen Ausführung sind das Modell und die Kameradaten ständig im Modellspeicher abgelegt, bei anderen Alternativen werden die genannten Daten erst zur
Laufzeit des Konfigurationsmoduls zusammengezogen.
Das Konfigurationsmodul weist eine Eingabeschnittstelle auf, welche beispielsweise mit einer Mensch-Maschinen- Schnittstelle MMS verbunden und/oder verbindbar ist, wobei die Eingabeschnittstelle zur Eingabe von mindestens einem Überwachungsziel in dem
Modell geeignet und/oder ausgebildet ist. Das Überwachungsziel kann z. B. in das Modell so eingetragen werden, dass sich dieses über den Erfassungsbereich, also den Bereich der von den Videokameras im Überwachungsbereich erfasst wird, von mindestens zwei der Überwachungskameras oder dass sich dieses weiter als der Erfassungsbereich einer der Überwachungskameras erstreckt. Insbesondere kann das
Überwachungsziel auch teilweise überlappend und teilweise nicht-überlappend mit dem Erfassungsbereich einer der Überwachungskameras eingegeben werden. Somit kann das Überwachungsziel unabhängig von der Platzierung der Überwachungskameras in das Modell eingetragen werden. Bevorzugt wird das Überwachungsziel in Modellkoordinaten eingetragen.
Eine Berechnungsvorrichtung, als Teil des Konfigurationsmoduls, ist ausgebildet, auf Basis des eingegebenen Überwachungsziels, mindestens einen kameraspezifischen Überwachungszielabschnitt für mindestens eine der Überwachungskameras zu ermitteln. Bei einer bevorzugten Weiterbildung werden ausgehend von dem eingetragenen
Überwachungsziel, welches sich beispielsweise über den Erfassungsbereich von mindestens zwei Überwachungskameras erstreckt, Überwachungszielabschnitte gebildet, wobei jeder Überwachungszielabschnitt genau einer Überwachungskamera zugeordnet ist. Vorzugsweise entspricht jeder Überwachungszielabschnitt dem Teil des Überwachungsziels, welcher in dem Erfassungsbereich der zugeordneten
Überwachungskamera angeordnet ist. Sofern die Erfassungsbereiche der Überwachungskameras überlappen, können auch die Überwachungszielabschnitte eines Überwachungsziels überlappen.
Eine Überlegung der Erfindung ist es, dass die bislang umgesetzte Einzelkonfiguration von Überwachungskameras in einem Videoüberwachungssystem umständlich und fehleranfällig ist. Insbesondere wenn Überwachungsziele aktiviert werden sollen, welche sich über Erfassungsbereiche von mindestens zwei Überwachungskameras erstrecken, mussten die mindestens zwei Überwachungskameras einzeln so konfiguriert werden, dass der Übergang des Überwachungsziels zwischen den Erfassungsbereichen tatsächlich den gewünschten Anforderungen entspricht. So ist es bislang sehr aufwendig, eine virtuelle Stolperschnur in einem Überwachungssystem zu aktivieren, welche sich über den Erfassungsbereich von mehreren Überwachungskameras erstreckt, da sich bei einem Übergang von einem Erfassungsbereich zum nächsten meist eine Stufe oder andere Unstetigkeit einschleicht. Auch eine Änderung der Position des Überwachungsziels ist
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bislang umständlich, da jede einzelne Überwachungskamera separat umkonfiguriert werden muss.
Dagegen schlägt die Erfindung vor, dass das Überwachungsziel in einem Modell eingetragen wird und dass die Umwandlung des Überwachungsziels in kameraspezifische
Überwachungszielabschnitte automatisiert erfolgt. Anders ausgedrückt kann ein Benutzer beispielsweise eine virtuelle Stolperschnur in dem Modell in einfacher Weise durch Festlegung von zwei Endpunkten eintragen, wobei sich die Konfiguration von einer, zwei, drei oder mehr Überwachungskameras automatisch durch die Ausgabe der kameraspezifischen Überwachungszielabschnitte für die Überwachungskameras ergibt.
Die Vorteile der Erfindung liegen somit in einer vereinfachten Bedienung und einer geringeren Fehleranfälligkeit bei der Bedienung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Überwachungskameras stationär angeordnet, bei abgewandelten Ausführungsformen können die
Überwachungskameras jedoch auch als bewegbare, insbesondere PTZ-Kameras (PanTill-Zoom-Kameras), ausgebildet sein, wobei die kameraspezifischen Überwachungszielabschnitte in Abhängigkeit der aktuellen Kameraposition erstellt werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Überwachungsziel stationär in dem Modell und/oder in dem Überwachungsbereich angeordnet ist. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist das Überwachungsziel insbesondere nicht als ein bewegtes Überwachungsobjekt ausgebildet.
Bei einer möglichen Realisierung der Erfindung ist das Überwachungsziel und/oder der Überwachungszielabschnitt als eine Linie oder ein Linienzug, beispielsweise mit Stützpunkten und/oder Interpolationsabschnitten, als eine Fläche, insbesondere als ein Mehreck und/oder als ein Raumabschnitt, insbesondere ein Volumen, ausgebildet. Allgemein gesagt ist das Überwachungsziel als ein geometrischer Körper darstellbar, welcher sich in dem Überwachungsbereich bevorzugt horizontal erstreckt, bei abgewandelten Ausführungsformen jedoch vertikale oder beliebig orientierte Abschnitte zeigt.
Bei einer ersten möglichen Ausführungsform ist das Überwachungsziel als eine virtuelle Stolperschnur ausgebildet, bei einer zweiten möglichen Ausführungsform ist das Überwachungsziel als ein Flächenabschnitt ausgebildet, welcher beispielsweise einen gesperrten Bereich in dem Überwachungsbereich kennzeichnet. Es ist auch möglich, dass das Überwachungsziel als ein Volumen, z.B. als ein Zylinder ausgebildet ist, in dessen
Mitte ein Schutzobjekt angeordnet ist.
Bei einer möglichen Ausführungsform ist das Modell als ein 2-D- oder als ein 3 -D- Modell ausgebildet, wobei das 2-D-Modell beispielsweise als Grundriss des Überwachungsbereichs realisiert ist. Bei einem möglichen 3-D-Modell sind zum einen der Grundriss und stationäre Objekte, wie zum Beispiel Wände, modelliert. Bei einer Erweiterung können auch quasi-stationäre Objekte, wie zum Beispiel Schränke, Arbeitsmaschinen oder dergleichen in dem Modell ausgebildet sein.
Insbesondere aber nicht ausschließlich bei der Ausführungsform mit einem 3-D-Modell ist es bevorzugt, dass das Konfigurationsmodul eine Verdeckungsprüfungsvorrichtung aufweist, welche ausgebildet ist, eine mögliche Verdeckung des Überwachungsziels bzw. des Überwachungszielabschnitts vor einer der Überwachungskameras zu überprüfen. Eine Möglichkeit der Umsetzung besteht darin, das Modell bzw. die Objekte in dem Modell mit einer Z-Hierarchie zu versehen und zu prüfen, ob der
Überwachungszielabschnitt vollständig oder zumindest teilweise sichtbar vor der jeweiligen Überwachungskamera angeordnet ist.
Bei einer praxisnahen Realisierung der Erfindung umfassen die in dem Modell eingetragenen und/oder referenzierten Kameradaten ein Kameramodell, eine
Kameraposition und/oder eine Kameraausrichtung. Das Kameramodell beschreibt die optischen Eigenschaften, insbesondere die Abbildungseigenschaften der Überwachungskamera und erlaubt zusammen mit den Daten zu der Kameraposition und/oder -ausrichtung die Projektion der Bildpunkte aus einem Bildkoordinatensystem der Überwachungskamera in das Modellkoordinatensystem bzw. in Gegenrichtung.
Bei einer möglichen konkreten Umsetzung der Erfindung ist die Berechnungsvorrichtung programmtechnisch und/oder schaltungstechnisch ausgebildet, die Überwachungszielabschnitte zu ermitteln, indem die in Modellkoordinaten vorliegenden Überwachungsziele in das Bildkoordinatensystem der jeweils korrespondierenden
Überwachungskamera projiziert werden und gegebenenfalls beschnitten werden. Insbesondere werden die projizierten Überwachungsziele randseitig und/oder in Bereichen beschnitten, die durch stationäre und/oder quasi-stationäre Objekte verdeckt und/oder außerhalb des Bilderfassungsbereiches der jeweiligen Überwachungskamera angeordnet liegen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Videoüberwachungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 8, wobei das Videoüberwachungssystem mit einer Mehrzahl von Überwachungskameras verbunden und/oder verbindbar ist, wobei die Überwachungskameras in einem Überwachungsbereich räumlich verteilt angeordnet und/oder anordbar sind und wobei das Videoüberwachungssystem das Konfigurationsmodul wie es zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
Bei einer praxisnahen Weiterbildung der Erfindung weist das Videoüberwachungssystem mindestens eine Überwachungsvorrichtung auf, welche programmtechnisch und/oder schaltungstechnisch zur Überwachung von mindestens einem der Überwachungszielabschnitte durch Auswertung der Videodatenströme der Überwachungskameras mittels digitaler Bildverarbeitungsalgorithmen ausgebildet ist. Die Überwachungsvorrichtung ist insbesondere zur Detektion und/oder zur Verfolgung von Überwachungsobjekten, Objektbewegungen oder dergleichen in den Überwachungszielabschnitten ausgebildet.
Bei einer möglichen Architektur weist das Videoüberwachungssystem eine Mehrzahl der Überwachungsvorrichtungen auf, wobei jede Überwachungsvorrichtung mindestens oder genau einer Überwachungskamera zugeordnet ist. Dieser Aspekt der Erfindung betrifft somit eine dezentrale Verteilung der Überwachungsvorrichtungen in dem Videoüberwachungssystem, so dass die Bilddatenströme der Überwachungskameras zumindest zum Teil in einer parallelen Architektur ausgewertet werden können.
Bei einer besonders bevorzugten konstruktiven Realisierung der Erfindung ist mindestens eine Überwachungskamera als eine sogenannte intelligente Kamera ausgebildet, welche zum Beispiel in dem gleichen Gehäuse eine Prozessoreinheit aufweist, wobei die Überwachungsvorrichtung lokal in der Überwachungskamera, insbesondere in der Prozessoreinheit, integriert ist. Dieser Aspekt der Erfindung erlaubt
es, ein Netz von intelligenten Kameras mit Hilfe des Konfigurationsmoduls in einfacher Weise zu konfigurieren.
Ein weiterer Gegenstand betrifft ein Verfahren zur Konfiguration eines oder des Überwachungssystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit den Merkmalen des Anspruchs 12, wobei in einem ersten Schritt das Überwachungsziel, zum Beispiel in Form einer geometrischen Figur, in das Modell des Überwachungsbereichs eingetragen wird und in einem zweiten Schritt das Überwachungsziel in die kameraspezifischen Überwachungszielabschnitte der einzelnen Überwachungskameras gewandelt wird.
Ein letzter Gegenstand der Erfindung betrifft ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels. Dabei zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Videoüberwachungssystems mit einem Konfigurationsmodul als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 2 ebenfalls in schematischer Darstellung eine Illustration der Projektion von Modellkoordinaten in Bildpunktkoordinaten.
Ausführungsform(en) der Erfindung
Die Figur 1 zeigt ein Videoüberwachungssystem 1, welches kabellos oder kabelgebunden mit einer Mehrzahl von Überwachungskameras 2 a, b, c, d, signaltechnisch verbunden ist. Die Überwachungskameras 2 a - d sind in einem realen Überwachungsbereich räumlich verteilt angeordnet, wobei der Überwachungsbereich in der Figur 1 als ein Raum 3 ausgebildet ist. Bei abgewandelten Ausführungsformen ist es auch möglich, dass der Überwachungsbereich weitläufiger, verwinkelt, mehrstöckig, etc. ausgebildet ist.
Bei den Überwachungskameras 2 a und 2 b sind schematisch die Erfassungsbereiche 4 a und 4 b, dargestellt, welche teilweise überlappend angeordnet sind. Ebenfalls
überlappend mit dem Erfassungsbereichen 4 a, 4 b, ist ein Überwachungsziel 5 eingezeichnet, welches als Mehreck ausgebildet ist und sich horizontal in dem Raum 3 erstreckt. Ein derartiges Überwachungsziel 5 wird in einen Überwachungsbereich beispielsweise dann arrangiert, wenn das Überwachungsziel 5 von Überwachungsobjekten, wie zum Beispiel Besuchern, nicht beschriften oder überquert werden darf, ohne dass durch Überwachungssystem eine Alarmmeldung ausgegeben wird.
Wie sich aus der Figur 1 ergibt, ist das Überwachungsziel 5 zwar vollständig in dem Erfassungsbereich 4 b der Überwachungskamera 2 b, jedoch nur teilweise in dem
Erfassungsbereich 4 a der Überwachungskamera 2 a angeordnet. Ohne weitere Maßnahmen müsste das Überwachungssystem 1 so konfiguriert werden, dass in einem ersten Schritt das Überwachungsziel 5 hinsichtlich der Überwachungskamera 2b und in einem zweiten Schritt hinsichtlich der Überwachungskamera 2a eingegeben wird. Dabei stellt es eine besondere Schwierigkeit dar, dass das Überwachungsziel 5 in dem
Erfassungsbereich 4a nur teilweise hineinragt und deshalb bei der Eingabe abgeschnitten werden muss. Besonders schwer ist hierbei, den Übergang des Überwachungsziels 5 in dem Grenz- oder Überlappungsbereich der Erfassungsbereiche 4 a und 4 b ausreichend genau einzugeben.
Um die Konfiguration der Überwachungskameras 2 a bis d zu erleichtern, weist das Videoüberwachungssystem 1 ein Konfigurationsmodul 6 auf, welches eine vereinfachte Konfiguration der Überwachungskameras 2 a bis d ermöglicht.
Das Konfigurationsmodul 6 umfasst einen Modellspeicher 7, welcher ein Modell 10 des
Überwachungsbereichs, in diesem Fall des Raums 3, mit eingezeichneten Überwachungskameras 2 a bis d bereitstellt. Das Modell 10 ist beispielsweise als 2-D- Modell ausgebildet und kann auf einer Anzeigeeinheit 8 einem Beobachter 9 grafisch zur Verfügung gestellt werden. Mittels einer Mensch-Maschinen- Schnittstelle 11 kann der Beobachter 9 in einfacher Weise das Überwachungsziel 5 in das Modell 10 einzeichnen, und zwar bevorzugt unabhängig von der Position der Überwachungskameras 2 a bis 2 d.
Das Konfigurationsmodul 6 weist eine Berechnungsvorrichtung 12 auf, welche zum einen auf den Modellspeicher 7 mit dem Modell 10 sowie auf die Daten des
eingegebenen Überwachungsziels 5 zugreift und auf Basis dieser Daten kameraspezifische Überwachungszielabschnitte 13 a und 13 b erzeugt.
Wie sich aus der Darstellung des Raums 3 ergibt, umfasst der Überwachungszielabschnitt 13 b das vollständige Überwachungsziel 5, da dieses vollständig in dem
Erfassungsbereich 4 b der Überwachungskamera 2 b angeordnet ist. Der Überwachungszielabschnitt 13 a dagegen ist nur als eine Teilmenge des Überwachungsziels 5 ausgebildet, und zwar genau als die Teilmenge, welche durch den Erfassungsbereich 4 a der Überwachungskamera 2 a aufgezeichnet wird.
Die Wandlung des Überwachungsziels 5 in die Überwachungszielabschnitte 13 a, b wird mittels einer Projektion des Überwachungsziels 5 von den auf der Anzeigeeinrichtung 8 dargestellten Modellkoordinaten des Modells 10 in die Bildkoordinaten der Überwachungskameras 2 a bis 2 d erreicht.
Die Figur 2 illustriert die Projektion des Überwachungsziels 5 von den Modellkoordinaten, welche durch ein Modellkoordinatensystem 14 angedeutet sind, in ein Bildkoordinatensystem 15a bzw. 15 b der Überwachungskameras 2 a bzw. 2 b. Das Modellkoordinatensystem steht mit einem Weltkoordinatensystem, in dem der Raum 3 angeordnet ist, in einer festen, eindeutigen Beziehung.
Bei der Projektion des Überwachungsziels 5 auf das Bildkoordinatensystem 15 b der Überwachungskamera 2 b wird das vollständige Überwachungsziel 5 auf eine Bildebene in dem Bildkoordinatensystem abgebildet, wobei die Lage der Bildebene durch die bilderfassende Einheit der Überwachungskamera 2 b definiert ist. Die
Abbildungsvorschrift wird durch die Kameradaten, also insbesondere die Position und Ausrichtung der Überwachungskameras 2a bzw. 2b und einem Kameramodell, welches die optischen Abbildungseigenschaften beschreibt, erzeugt.
In einem weiteren Schritt wird das abgebildete Überwachungsziel 5 randseitig beschnitten, wobei die Schnittgrenzen durch den Erfassungsbereich der Überwachungskameras 2 a, b, also letztlich durch die (effektive) Größe der bilderfassenden Einheit oder einer anderen Blende der Überwachungskameras 2 a, b festgelegt sind. Optional kann in dem Konfigurationsmodul 6 eine Verdeckungsprüfvorrichtung 16 vorgesehen sein, welche eine mögliche Verdeckung des
Überwachungsziels 5 durch weitere Objekte in dem Modell 10 prüft und bei einer Verdeckung weitere Bereiche, insbesondere die verdeckten Bereiche des Überwachungsziels 5 deaktiviert. Der verbleibende Rest des abgebildeten Überwachungsziels 5 ist der Überwachungszielabschnitt 13 a, b, welcher von den Überwachungskameras 2a bzw. b beobachtet werden kann. Die
Überwachungszielabschnitte 13 a, b, entsprechen realen Bereichen in dem Raum 3 in Weltkoordinaten.
Die Lage und die Ausdehnung der Überwachungszielabschnitte 13 a, b in Bildkoordinaten wird an Überwachungsvorrichtungen 17a-d ausgegeben, welche dezentral in den
Überwachungskameras 2 a-d integriert sind. Beispielsweise sind die Überwachungskameras 2 a- d als sogenannte „intelligente Kameras" ausgebildet, welche in dem eigenen Gehäuse integrierte und/oder individuell zugeordnete Prozessoreinheiten aufweisen.
Auf den Überwachungsvorrichtungen 17 a-d werden im Überwachungsbetrieb die Überwachungszielabschnitte 13 a, b mittels digitaler Bildverarbeitung auf durch Bildverarbeitungsalgorithmen detektierbare Ereignisse überwacht. Derartige Ereignisse können das Betreten, Überschreiten, Berühren etc. der Überwachungszielabschnitte 13 a, b, Färb-, Kontrast-, Inhaltsänderungen und/oder Objektdetektion, bzw. -erkennung in den
Überwachungszielabschnitten 13 a, b sein.