Breitbandeffizienter Resonator zur Schwingungs- und Geräuschreduktion von schwingungserregten Bauteilen, insbesondere von technischen Bauteilen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Resonator zur Schwingungs- und Geräuschreduktion technischer Systeme gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
Während des Motorbetriebes von Maschinen, Anlagen, Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen werden deren relativ großflächige platten- und schalenförmige Chassisbauteile körperschallinduziert zum Schwingen angeregt, da sich die Schwingungen z.B. eines drehzahlvariablen Antriebsmotors auf die Chassisbauteile übertragen. Treffen dabei z.B. je nach Drehzahl des Antriebsmotors Erregerfrequenzen mit Eigenfrequenzen der Chassisbauteile zusammen, kommt es in schwach systemgedämpften Fällen zu relativ großen Amplituden dieser Chassisbauteile, die die Umgebungsatmosphäre anregen und somit Luftschall generieren, der von der Umwelt oder von den Fahrzeuginsassen als Störgeräusch empfunden wird. Die abgestrahlten Schallpegel sind insbesondere dann störend, wenn die Grundschwingungsformen der Chassisbauteile in Resonanz geraten, da dann die schwinggeschwindigkeitsab- hängige innere molekulare Reibung der Chassiswerkstoffe relativ klein und die schallgenerierenden Flächen der Chassisbauteile relativ groß sind. Aber auch höhe- re angeregte Eigenfrequenzen und -moden der Chassisflächen - ca. bis zur 5. Ordnung - sind für den Menschen noch akustisch relevant.
Die Hersteller motorbetriebener und damit harmonisch angeregter technischer Systeme sind nun aus umwelttechnischer Sicht und zur Komfortoptimierung bestrebt, die zur Schallabstrahlung führenden Schwingungsamplituden und Schwingflächen der durch die Schwingungen z.B. der Antriebe erregten Bauteile zu minimieren.
Gegen die Störgeräuschgenerierung im Resonanzfall werden z.B. derartige Bauteile der harmonisch angeregten technischen Systeme durch
- Steifigkeitsmanipulationen, z.B. durch Einzug von Verstrebungen zur Schwin- gungsunterdrϋckung der unteren Resonanzschwingungsformen,
- Massenapplikationen zur Verschiebung der Lage der 1. Eigenfrequenz unter die Lage der niedrigsten Frequenz des harmonischen Erregerfrequenzbandes,
- Systemdämpfungserhöhungen, z. B. durch flächig adaptierte Folien mit hoher innerer Reibung
verändert.
Nachteilig sind bei den Steifigkeits- und Massenveränderungen die fehlende Breitbandeffizienz, d.h. die Wirkung auf ein größeres Frequenzspektrum, bei allen vorge- nannten Maßnahmen die auftretenden relativ hohen Fertigungskosten und die sich ergebenden Zusatzgewichte.
Konventionelle Schwingungstilger wie etwa bei der US 6 478 110 B1 eignen sich ebenfalls nur bedingt zur Schwingungs- und mithin Geräuschreduktion, da sie bei ihrer blockförmigen - mechanisch als Punktmasse zu betrachtenden - und üblicher- weise auf Federelementen gelagerten Struktur lediglich monofrequentiell tilgend arbeiten, also nur auf eine Frequenz ausgerichtet sind und keine höhere Eigenschwingungsordnungen beruhigen, eine relativ hohe Zusatzmasse mit sich bringen und mit der Kopplung an das zu beruhigende Bauteil durch die entstehenden Koppeleigenfrequenzen des Systems Bauteil/Tilger neue potentielle Resonanzfrequenzlagen er- zeugen, die bei einer breitbandigen harmonischen Erregung, etwa durch einen Verbrennungsmotor mit variabler Drehzahl, neue akustische Störlagen verursachen.
Aus der DE 101 63 035 A1 und aus vielen weiteren Veröffentlichungen insbesondere aus dem Bereich der Fahrzeugtechnik ist es bekannt, zur Dämpfung von Schwingungen die Oberflächen der schwingenden Bauteile zumindest teilweise mit Dämp- fungsschichten aus Materialien zu belegen, die eine hohe innere Reibung aufweisen. Derartige in der Automobiltechnik als sog. Antidröhnmatten bekannten Materialien haben die Nachteile hoher Kosten und zusätzlicher Massen.
Aus der DE 43 43 008 C2 ist es bekannt, Resonanzabsorber zur Dämpfung von Körperschallschwingungen aus Paketen von einseitig schwingend angeordneten Me-
tallzungen zu bilden, die auf unterschiedliche Resonanzfrequenzen abgestimmt sind und zwischen den einzelnen geschichteten Zungen eingelegte Dämpfungsbeläge aufweisen, die die Schwingungen der Zungen wiederum dämpfend beeinflussen. Derartige Pakete von zungenförmigen Resonanzabsorbern sind aufgrund der Viel- zahl denkbarer zu dämpfender Frequenzen aufwändig herzustellen und benötigen viel Einbauraum. Darüber hinaus erhöhen Sie die Masse des zu beruhigenden Bauteils deutlich. Auch ist die Schwingungsfähigkeit der einzelnen Lagen durch die zwischen die Lagen gelegte Dämpfungsschicht begrenzt. Ähnliche Konstruktionen von Resonanzabsorbern sind beispielsweise aus der DE-PS 1 071 364, der DE 21 63 798 C2 und der EP 0 020 284 B1 bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Resonator derart weiter zu entwickeln, dass die vorstehend geschilderten Nachteile beseitigt werden und eine möglichst frequenzunabhängige Dämpfung der Bauteile über einen großen Frequenzbereich ermöglicht wird.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung geht aus von einem Resonator zur Schwingungs- und Geräuschreduk- tion insbesondere technischer Bauteile, aufweisend mindestens ein im wesentlichen balkenförmiges Resonatorelement, das an einem Abschnitt des Bauteils angeordnet ist. Ein derartiger gattungsgemäßer Resonator wird dadurch erfinderisch weiter entwickelt, dass an oder auf dem Resonatorelement zumindest abschnittsweise eine Dämpfungsschicht angeordnet ist. Es hat sich heraus gestellt, dass allein schon durch eine nur relativ geringflächige Anordnung des Dämpfungsmaterials an dem Resonatorelement eine wesentliche Verbesserung der Dämpfungseigenschaften des gesamten Resonators erreicht werden kann, die weder mit selbst unbedämpften Resonatorelementen allein noch mit einer großflächigen Belegung der zu bedämpfenden Bauteile selbst mit dem Dämpfungsmaterial so zu erreichen sind. Durch die ge- ometrische Variation der balkenförmigen Struktur des Resonatorelementes lassen sich neben der Abstimmung der ersten Resonator-Eigenfrequenz auf die zu bezie-
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lende Eigenfrequenz des Grundsystems auch die höheren Resonator- Eigenfrequenzen auf die höheren Eigenfrequenzen des Grundsystems abstimmen (1. Breitbandeffekt). Seine streifenförmige Bauweise ist aufgrund ihres geringen Schallabstrahlgrades akustisch unkritisch und lässt darüber hinaus auch eine geo- metrische In-Situ-Integration in das zu dämpfende Bauteil etwa durch Schlitzgebung zu, beispielsweise bei mehrwandigen Karosserieelementen eines Fahrzeuges in die Innenflächen, die in der Regel verkleidet werden. Auf diese Weise werden Zusatzmassen vollständig vermieden. Die Koppelfrequenzlagen, in denen das balkenförmi- ge Resonatorelement große Schwingungsamplituden vollführt und die Anbringungs- fläche des Bauteils durch seine Lagerkopplung potentiell mit zu Schwingungsbewegungen animiert, werden beruhigt, indem dieser Rückkopplungseffekt durch eine lokal vorzugsweise im Lagerbereich des Resonators applizierte Dämpfungsschicht weitestgehend reduziert wird (2. Breitbandeffekt). Um die Tilgungseffizienz nicht zu beeinträchtigen, kann man die Dämpfungsschicht auch über die gesamte Oberfläche des Resonatorelementes ausbilden. Zur Unterscheidung von dem in der Technik so benannten Schwingungstilger wird in der hier beschriebenen Gestaltung von einem Resonator gesprochen - auch im Sinne seiner multi-eigenfrequentiellen Abstimmung auf die Resonanzfrequenzlagen des zu dämpfenden Bauteiles. Anders als bei den gestapelten Anordnungen mehrerer Lagen schwingungsfähiger Elemente überein- ander ist bei der erfindungsgemäßen Gestaltung die breitbandige Wirkung des Resonators durch die Dämpfungsschicht schon bei geringer Bauhöhe gewährleistet. Gegenüber der vollflächigen Belegung des schwingenden Bauteils mit Antidröhnma- terialien kann bei der erfindungsgemäßen Gestaltung die Dämpfungswirkung mit wesentlich geringerem Aufwand erreicht werden. Insgesamt lassen sich dadurch insbe- sondere für die Dämpfung von Konstruktionsteilen wie etwa Bauteilen an Maschinen oder dgl. mit wesentlich geringeren Veränderungen der Bauteile deutliche Verringerungen des Körperschalls und damit der Schallemission erreichen.
In einer ersten denkbaren Ausgestaltung kann die Dämpfungsschicht aus einer folienartigen Schicht mit hoher innerer Reibung gebildet sein. Eine derartige Dämp- fungsschicht dissipiert einen beträchtlichen Teil der Schwingungsenergie, die in das Resonatorelement eingekoppelt wird und sorgt daher für eine entsprechende Verminderung der Schwingungsenergie des Resonators und über dessen Ankopplung
an das schwingungserregte Bauteil auch der Schwingungsenergie des schwingungserregten Bauteils. Hierbei kann in weiterer Ausgestaltung die Dämpfungsschicht im wesentlichen einseitig an dem Resonatorelement angeordnet sein, z.B. kann die Dämpfungsschicht zwischen dem Abschnitt des schwingungserregten Bau- teils, an dem das Resonatorelement angeordnet ist, und dem Resonatorelement angeordnet werden. Damit ist der Kontaktbereich zwischen Resonatorelement und schwingungserregtem Bauteil durch die Dämpfungsschicht entkoppelt und die Dämpfungsschicht lässt nur einen Teil der Schwingungsenergie zwischen diesen beiden passieren. In anderer Ausgestaltung ist es auch denkbar, dass die Dämp- fungsschicht zumindest abschnittsweise auf dem schwingenden Bereich des Resonatorelementes angeordnet ist. Hierdurch wird gezielt die Schwingung des Resonatorelementes beeinflusst.
Das Resonatorelement ist dabei besonders effizient, wenn es als einseitig eingespannter Balken ausgebildet wird.
In einer ersten Ausgestaltung kann dabei das Resonatorelement als separate Baueinheit ausgebildet und mechanisch an das schwingungserregte Bauteil angekoppelt werden. Bei einer solchen adaptiven Gestaltung als Zusatzbauteil ist die dadurch entstehende Zusatzmasse gering sowie seine Bauhöhe relativ flach, da es nur aus einem Balken besteht. Das Material des Resonatorelementes besteht dabei zweck- mäßigerweise aus einem gut schwingungsfähigen Material, z.B. bei Karosseriebauteilen etwa aus dem Material des schwingungserregten Bauteils selbst. Hocheffizient sind z.B. bei technischen Bauteilen Stahl oder Stahlwerkstoffe wegen ihrer guten federnden Eigenschaften.
Hierbei wird das Resonatorelement mit einem ersten Endbereich einseitig mecha- nisch an dem schwingungserregten Bauteil festgelegt und ist mit seinem anderseiti- gen balkenförmigen Bereich frei schwingend angeordnet. Durch den ersten, an dem schwingungserregten Bauteil festgelegten Endbereich werden die Schwingungswirkungen zwischen schwingungserregtem Bauteil und Resonatorelement mechanisch sicher aneinander gekoppelt, während der frei schwingende balkenförmige Bereich die gewünschten Schwingungswirkungen hervorruft, die dann durch Belegen mit der
Dämpfungsschicht keine kinematischen Rückkopplungseffekte an das Grundsystem übermitteln.
Von Vorteil ist es hierbei, wenn das Resonatorelement mittels eines gegenüber den Abmessungen des Resonatorelementes kleinflächigen Adapters an das schwin- gungserregte Bauteil angekoppelt ist. Wird das Resonatorelement wie bei dieser Variante vorgeschlagen als zusätzliche Baueinheit angeordnet, so ist es mit einem relativ kleinen Adapter zu versehen, der mindestens in gleicher Stärke wie das Resonatorelement selbst auszubilden ist, damit die Schwingungsamplituden des balkenför- migen Abschnitts frei vollführt werden können. Die Verbindungen zwischen Resona- torelement und Adapter sowie zwischen Adapter und schwingungserregtem Bauteil lassen sich z. B. mit eines hochfesten Industrieklebers ausführen.
Möglich ist es auch, dass die Dämpfungsschicht im Bereich des Adapters als eine Dämpfungsfolie mit einer einseitigen oder zweiseitigen Klebeschicht ausgebildet ist, auf deren Klebeflächen das Resonatorelement und/oder das schwingungserregte Bauteil geklebt sind. Die Dämpfungsschicht auf dem Resonatorelement kann lediglich im Bereich des Adapters ausgebildet werden, etwa durch eine Dämpfungsfolie mit einseitiger oder zweiseitiger Klebefläche, die dabei neben der Dämpfungseignung auch die Aufgabe der Festlegung von Resonatorelement und schwingungserregtem Bauteil aneinander löst.
In einer zweiten Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Resonatorelement aus der Struktur des schwingungserregten Bauteils selbst gebildet ist. Der Resonator besitzt durch seine derartige flächenintegrative Konstruktionsmöglichkeit keine eigenständige und damit möglicherweise störende Bauhöhe. Als integrative Baueinheit des schwingungserregten Bauteils tritt auch keine zusätzliche Masse hinzu, sondern das Resonatorelement wird aus dem schwingungserregten Bauteil selbst generiert. Potentielle Abstimmungsänderungen bezüglich der Resonatorzielfrequenzen sind dabei vernachlässigbar. Denkbar ist es in weiterer Ausgestaltung hierbei, dass das Resonatorelement mit einem ersten Bereich einstückig aus dem schwingungserregten Bauteil gebildet und mit dem schwingungserregten Bauteil verbunden und mit sei- nem gegenüberliegenden balkenförmigen Bereich frei schwingend von dem schwingungserregten Bauteil getrennt angeordnet ist. Dabei kann das Resonatorelement
etwa mit einem Endbereich seiner balkenförmigen Längserstreckung mit dem schwingungserregten Bauteil direkt einstückig verbunden und über wesentliche Teile seines Umfanges durch Schlitze von dem schwingungserregten Bauteil derart getrennt sein, dass das freie Ende des Resonatorelementes angeregt durch die zu dämpfende Schwingung des schwingungserregten Bauteils im wesentlichen frei schwingen kann.
Denkbar ist es sowohl bei der adaptiven als auch bei der integrativen Ausgestaltung des Resonatorelementes beispielsweise, dass das balkenförmige Resonatorelement eine Masse zwischen 1/5 und 1/20, vorzugsweise 1/10 der modenbezogenen schwingenden Masse des schwingungserregten Bauteils aufweist. Das balkenförmige Resonatorelement verfügt dann z.B. über ca. 4 % der schwingenden Masse des jeweils zu beruhigenden Bauteils.
Weiterhin ist es denkbar, dass die Abmessungen des Resonatorelementes flächenmäßig einen größeren Flächenanteil des schwingungserregten Bauteils erreichen als bei balkenförmiger Ausgestaltung des Resonatorelementes. Bei der Abstimmung des Resonatorelementes auf höhere Eigenfrequenzen des schwingungserregten Bauteils kann es erforderlich sein, die relativ schmalen und langen Balkendimensionen zu verlassen und plattenförmig strukturierte, flächenmäßig deutlich größere Resonatorelemente vorzusehen, deren Schallabstrahlverhalten aufgrund der 1/10- Modalmassenrelation jedoch ebenfalls unkritisch ist. Der Anbringungsort des Resonatorelementes ist hierbei zwischen den bezielten Schwingungsmoden des schwingungserregten Bauteils unter Vermeidung von Lagen in Schwingungsknotenlinien zu positionieren.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das auf den ersten Resonanzschwingungsmode abgestimmte Resonatorelement bezüglich seiner Anordnung an dem schwingungserregten Bauteil am Ort des Grundschwingungsmaximums des jeweiligen Abschnittes des schwingungserregten Bauteiles angeordnet ist. Da hier die zu dämpfenden Schwingungen des schwingungserregten Bauteils am größten sind, kann auch die dämpfende Wirkung des Resonatorelementes am besten erfolgen.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Resonatorelement die Eigenschwingung des schwingungserregten Bauteiles multifrequentiell dämpft. Im Vergleich zu den
aus dem Stand der Technik bekannten, konventionellen Maßnahmen zur Schwingungsreduktion wirkt der Resonator konsequent breitbandeffizient ohne Zusatzmasse und ist fertigungstechnisch einfach auszubilden. Der Resonator lässt sich auch aus bereits vorhandenen schwingungserregten Bauteilen wie etwa Chassiselemen- ten von Fahrzeugen gestalten (Bifunktionalitätskonzept).
Im Fall einer integrativen Ausbildung des Resonators ist es von Vorteil die Dämpfungsschicht mit einem Maß von ca. 10 % der Länge des Resonatorelementes über diese hinaus in das schwingungserregte Bauteil erstrecken. Zur Tilgungseffizienzoptimierung sollte sich deren weitere Applikation über die gesamte Fläche des Resona- torelementes erstrecken.
Denkbar ist es auch, mehr als ein balkenförmig ausgebildetes Resonatorelement im wesentlichen an der gleichen Stelle des schwingungserregten Bauteils, vorzugsweise mit einem gemeinsamen Adapter an dem schwingungserregten Bauteil festzulegen, so dass diese mehreren Resonatorelemente in unterschiedliche Raumrichtun- gen z.B. von dem gemeinsamen Adapter abstehend frei schwingen können. Hierdurch kann eine zielgerichtete Schwingungsdämpfung beispielsweise bei kompliziert gestalteten schwingungserregten Bauteilen erfolgen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Resonators zeigt die Zeichnung.
Es zeigen:
Figur 1 - schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaus eines in das schwingungserregte Bauteil integrierten Resonatorelementes,
Figur 2 - schematische Darstellung des prinzipiellen Aufbaus eines auf das schwingungserregte Bauteil fest über einen Adapter aufgebrachten Resonatorelementes,
Figur 3 - in das schwingungserregte Bauteil integriertes Resonatorelement gemäß Figur 1 mit einer darauf weitgehend vollflächig aufgebrachten Dämpfungsschicht,
Figur 4 - auf das schwingungserregte Bauteil gemäß Figur 2 fest über einen
Adapter aufgebrachten Resonatorelementes mit einer darauf weitgehend vollflächig aufgebrachten Dämpfungsschicht,
Figur 5 - eine Auftragung der Schwingungsamplitude über der Frequenz eines schwingungsfähigen Systems in Form einer Platte ohne Resonator, mit einem unbedämpften Resonator und mit einem bedämpften erfindungsgemäßen Resonator.
In den Figuren 1 bis 4 sind jeweils sehr schematische Darstellungen des erfindungsgemäßen Resonators zu erkennen, bei denen ein Resonatorelement 2 an einem der Einfachheit halber als ebenes Blech dargestellten schwingungserregten Bauteil 1 angeordnet ist. Es versteht sich von selbst, dass sowohl die Dimensionen als auch die Formgebung von schwingungserregtem Bauteil 1 und Resonatorelement 2 nur vereinfacht dargestellt sind und für jeden Fall der Anwendung des erfindungsgemäßen Resonators auf das jeweilige Schwingungsverhalten des schwingungserregten Bauteils 1 abzustimmen sind.
In der Figur 1 ist schematisch ein balkenförmig längserstrecktes Resonatorelement 2 zu erkennen, das einstückig aus dem Material des schwingungserregten Bauteils 1 dadurch ausgebildet ist, dass ein zusammenhängender Schlitz 4 an drei Seiten des Resonatorelementes 2 in das Material des Bauteils 1 eingebracht ist und das Reso- natorelement 2 damit zungenartig von einem Festlegungsbereich 3 des Bauteils 1 absteht. Hierdurch kann das von dem Schlitz 4 umgebene und von dem Bauteil 1 abgegrenzte Resonatorelement 2 frei schwingen, wobei die Anregung zu dieser Schwingung von den fremdeingekoppelten Schwingungen des Bauteils 1 herrühren, die beispielsweise durch einen nicht dargestellten Antriebsmotor hervorgerufen wer- den, der seine typischerweise harmonische Vibration auf das Bauteil 1 überträgt.
Durch die freie Schwingfähigkeit des Resonatorelementes 2 kann dieses, gekoppelt an das Bauteil 1 als Zwei-Massen-System eine Eigenschwingung ausführen und damit wiederum die Schwingung des Bauteils 1 in der vorstehend beschriebenen Weise beeinflussen.
In der Figur 2 ist eine alternative Ausgestaltung des Resonators mit einem auf dem Bauteil 1 als separate Baueinheit appliziertes Resonatorelement 2 zu erkennen, das beabstandet und im wesentlich parallel zu der Ebene des Bauteils 1 angeordnet ist. Der Abstand wird durch einen Adapter 5 hergestellt, der an einem Ende zwischen BauteiM und Resonatorelement 2 angeordnet ist und beispielsweise über eine Klebeverbindung Bauteil 1 und Resonatorelement 2 aneinander festlegt. Durch den in einem ausreichenden Abstand von dem Bauteil 1 frei von dem Adapter 5 abkragen- den Bereich des Resonatorelementes 2 kann auch hier das Resonatorelement 2 mit seinem abkragenden Bereich frei schwingen und wie schon bei dem Resonatorele- ment 2 gemäß Figur 1 arbeiten.
Wird nun wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Resonatorelemente 2 mit jeweils einer Dämpfungsschicht 6 mit hoher innerer Reibung beschichtet, etwa indem eine folienartige Dämpfungsschicht auf das Resonatorelement 2 aufgeklebt wird, so wird das Schwingungsverhalten des Resonator- elementes 2 in der vorstehend beschriebenen Weise derart verbessert, dass die durch die Resonator-Grundsystem-Kopplung entstehenden neuen Koppel-Eigenfrequenzen vorteilhaft gedämpft werden und damit eine durchgreifende Verbesserung der Schallentstehung erreicht werden kann. Die Dämpfungsschicht 6 kann dabei ganz oder teilweise auf der Fläche des Resonatorelementes 2 angeordnet werden, auch ist es denkbar, die Dämpfungsschicht 6 an der Berührungsstelle zwischen Bauteil 1 und Resonatorelement 2 zwischen Bauteil 1 und Resonatorelement 2 anzuordnen und damit Bauteil 1 und Resonatorelement 2 schwingungstechnisch in einem gewissen Maße voneinander zu entkoppeln.
In der Figur 5 ist eine Schwingungsamplitude eines schwingungsfähigen Systems in Form einer Platte über der Frequenz ohne Resonator (Kurvenzug a), mit einem un- bedämpften Resonator (Kurvenzug b) und mit einem mit unterschiedlichen Materialien bedämpften erfindungsgemäßen Resonator (Kurvenzüge c und d) aufgetragen dargestellt, wodurch eine qualitative Bewertung und Veranschaulichung der mit dem erfindungsgemäßen Resonator erreichbaren Dämpfung veranschaulicht werden soll.
Die ungedämpfte Platte erzeugt erwartungsgemäß die größte Amplitude mit einem eindeutigen Maximum bei etwa 122 Hz. Bei Anbringung eines unbedämpften Reso-
nators wird die maximale Amplitude schon deutlich gesenkt mit zwei Maxima bei ca. 110 Hz und etwa 140 Hz. Bei Anbringung eines ersten Dämpfungsmaterials verschiebt sich das Maximum der Amplitude auf etwa 135 Hz bei gleichzeitiger deutlicher Senkung des Amplitudenmaximums. Bei Anbringung eines anderen verbesser- ten Dämpfungsmaterials lässt sich das Maximum der Amplitude weiter verringern und gleichzeitig ein starkes Verschmieren der Amplitudenwerte über einen größeren Frequenzbereich erreichen, wodurch die Schallemission weiter verringert werden kann.
Diese nur qualitativ aufgetragenen Werte verdeutlichen die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Gestaltung des Resonators eindrücklich.
Sachnummernliste
- schwingungserregtes Bauteil - Resonatorelement - Festlegungsbereich Resonatorelement/schwingungserregtes Bauteil - Schlitz - Adapter - Dämpfungsschicht