Verteilereinrichtung einer Telekommunikationsanlage
Die Erfindung betrifft eine Verteilereinrichtung einer Telekommunikationsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Funktionselement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6 sowie ein Drahtführungselement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Aus dem Produktkatalog „Anschluss- und Verteilersysteme, Corning Cable Systems GmbH & Co. KG, Seite 17 - 22, Ausgabe 1, Jahr 2000" ist eine als Vertei- lerblock ausgebildete Verteilereinrichtung einer Telekommunikationsanlage der Serie 5000 bekannt, die mehrere in einem als Aufnahmewanne ausgebildeten Gehäuse positionierte Funktionselemente aufweist, wobei jedes Funktionselement an einer Vorderseite in zwei übereinander angeordneten Reihen gruppierte Kontakte mehrerer Anschlusselemente für den Anschluss von Kabeladern aufweist. Jedes Anschlusselement eines Funktionselements verfügt über mehrere, insbesondere als IDC-Kontakte ausgebildete Kontakte, die dem Anschluss der Kabeladern eines Übertragungswegs dienen. In einer ersten Reihe positionierte Kontakte dienen dem Anschluss von Kabeladern einer Kabelseite, insbesondere einer Teilnehmerseite oder Systemseite. In einer zweiten Reihe positi- onierte Kontakte dienen dem Anschluss von Kabeladern einer Rangierseite.
Neben den Funktionselementen finden in dem als Aufnahmewanne ausgebildeten Gehäuse der Verteilereinrichtung weiterhin Drahtführungselemente Aufnahme, wobei jedes Drahtführungselement mehrere Drahtführungskanäle zur Führung von Kabeladern aufweist. Die Drahtführungskanäle verfügen über eine bogenartige Kontur und erstrecken sich von einer Vorderseite der Verteilereinrichtung, an der die Kontakte der Funktionselemente positioniert sind, zu einer um 90° gegenüber der Vorderseite versetzten Seite derselben.
Dann, wenn Datendienste mit einer relativ geringen Datenübertragungsrate zu übertragen sind, verfügen die Kabeladern der Kabelseite sowie der Rangierseite lediglich über sogenannte a-Kabeladern sowie b-Kabeladern, die an a- Kontakte sowie b-Kontakte der Funktionselemente anzuschließen sind. Dann hingegen, wenn Datendienste mit relativ hohen Datenübertragungsraten übertragen werden sollen, ist eine Schirmung erforderlich, so dass die Kabeladern der Rangierseite neben den a-Kabeladern und den b-Kabeladern weiterhin s- Kabeladem umfassen. Die s-Kabeladem der Rangierseite werden dabei mit sogenannten s-Kontakten der Funktionselemente kontaktiert.
Dann, wenn neben den a-Kabeladern und b-Kabeladern auch s-Kabeladern der Rangierseite an Kontakten der Funktionselemente einer Verteilereinrichtung zu kontaktieren sind, ergibt sich bei aus dem Stand der Technik bekannten Vertei- lereinrichtungen eine deutliche Reduzierung der an der Verteilereinrichtung kontaktierbaren Übertragungswege. Können demnach an einem Funktionselement einer Verteilereinrichtung zum Beispiel zehn ungeschirmte Übertragungswege kontaktiert werden, so können an demselben je nach Anwendung maximal sechs, typischerweise nur vier, geschirmte Übertragungswege angeschlos- sen werden. Aufgrund der Reduzierung der anschließbaren Übertragungswege sinkt die Packungsdichte, so dass dann, wenn die Anzahl anzuschließender geschirmter Übertragungswege gegenüber der Anzahl anzuschließender unge- schirmter Übertragungswege gleich bleibt, eine deutlich größere Anzahl von Funktionselementen und demnach ein deutlich größerer Bauraum benötigt wird.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde, eine neuartige Verteilereinrichtung einer Telekommunikationsanlage, ein neuartiges Drahtführungselement für eine Verteilereinrichtung sowie ein neuartiges Funktionselement für eine Verteilereinrichtung zu schaffen, mit welchen für ge- schirmte Datendienste gegenüber dem Stand der Technik die Packungsdichte erhöht werden kann.
Dieses Problem wird durch eine Verteilereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß sind die Funktionselemente derart aufgebaut, dass sich in jeder Reihe der Funktionselemente Kontakte von jeweils zwei unterschiedlich ausgebildeten Anschlusselementen abwechselnd aneinander reihen, nämlich a- und b-Kontakte eines ersten Anschlusselements und a-, b- und s-Kontakte eines zweiten Anschlusselements; ferner sind die Drahtführungselemente derart aufgebaut, dass sich in der oder jeden Reihe der Drahtführungselemente zwei unterschiedlich breite Drahtführungskanäle abwechselnd aneinander reihen, nämlich erste, sich über zwei Kontakte erstreckende Drahtführungskanäle und zweite, sich über drei Kontakte erstreckende Drahtführungskanäle.
Die hier vorliegende Erfindung stellt ein völlig neuartiges Konzept einer Vertei- lereinrichtung einer Telekommunikationsanlage bereit. So sind die Funktionselemente der Verteilereinrichtung derart aufgebaut, dass sich in jeder Reihe von Kontakten der Funktionselemente Kontakte von unterschiedlich ausgebildeten Anschlusselementen abwechselnd aneinander reihen, nämlich einerseits a- Kontakte und b-Kontakte eines ersten Anschlusselements und andererseits a- Kontakte, b-Kontakte und s-Kontakte eines zweiten Anschlusselements. Die Drahtführungselemente der Verteilereinrichtung sind derart aufgebaut, dass sich in der oder jeden Reihe der Drahtführungselemente zwei unterschiedlich breite Drahtführungskanäle abwechselnd aneinander reihen, nämlich erstens sich über zwei Kontakte erstreckende Drahtführungskanäle und zweitens sich über drei Kontakte erstreckende Drahtführungskanäle. Hierdurch wird es möglich, an z. B. einem 10-paarigen Funktionselement, an welchem die Kabeladern von zum Beispiel zehn ungeschirmten Übertragungswegen kontaktierbar sind, die Kabeladern von insgesamt acht geschirmten Übertragungswegen anzuschließen. Hierdurch kann die Packungsdichte für geschirmte Datendienste ge- genüber dem Stand der Technik deutlich erhöht werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Kontakte einer ersten Reihe, insbesondere einer oberen Reihe, jedes Funktionselements der Kabelseite, je nach Anwendung der Teilnehmerseite oder der Systemseite, zugeordnet, nämlich derart, dass die a-Kabeladern und b-Kabeladern der Kabel- seite an a- und b-Kontakte der ersten Reihe des jeweiligen Funktionselements anschließbar sind, wobei die Kontakte einer zweiten Reihe, insbesondere einer unteren Reihe, jedes Funktionselements der Rangierseite zugeordnet sind, nämlich derart, dass die a-Kabeladern und b-Kabeladern der Rangierseite an a- und b-Kontakte der zweiten Reihe des jeweiligen Funktionselements anschließ- bar sind, und wobei die s-Kabeladern der Rangierseite derart kontaktierbar sind, dass die s-Kabelader jedes Rangierkabels, für welches in der zweiten Reihe des jeweiligen Funktionselements ein s-Kontakt zur Verfügung steht, an diesen in der zweiten Reihe positionierten s-Kontakt anschließbar ist, und dass die s-Kabelader jedes Rangierkabels, für welches in der zweiten Reihe des je- weiligen Funktionselements ausschließlich a- und b-Kontakte zur Verfügung stehen, an einen in einer ersten Reihe positionierten s-Kontakt eines benachbarten Funktionselements anschließbar ist, und zwar überkreuzungsfrei mit anderen Kabeladern.
Das erfindungsgemäße Funktionselement ist im unabhängigen Anspruch 6 und das erfindungsgemäße Drahtführungselement ist im unabhängigen Anspruch 7 definiert.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü- chen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele werden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen
Verteilereinrichtung, nämlich eines Verteilerblocks, in einer An- sieht von vorne;
Fig. 2 den Verteilerblock der Fig. 1 zusammen mit Kabeladern in einer
Darstellung analog zu Fig. 1 ;
Fig. 3 ein Funktionselement des Verteilerblocks zusammen mit zwei
Drahtführungselementen in einer Ansicht von vorne; und Fig. 4 die Anordnung der Fig. 1 in perspektivischer Ansicht.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine als Verteilerblock ausgebildete Verteilereinrichtung einer Telekommunikationsanlage, wobei eine solche Verteilereinrichtung mehrere Funktionselemente sowie mehrere Drahtführungselemente umfasst.
Derartige Verteilerblöcke kommen insbesondere in Hauptverteilern einer Vermittlungsstelle einer Telekommunikationsanlage zum Einsatz, wobei an solche Verteilerblöcke Kabeladern einer Kabelseite, je nach Anwendung einer Teilnehmerseite oder einer Systemseite, und Kabeladern einer Rangierseite angeschlossen werden. Zur einfacheren Darstellung der Erfindung wird nachfolgend davon ausgegangen, dass die Funktionselemente dem Anschließen von Kabeladern einer Teilnehmerseite und Rangierseite dienen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt. Vielmehr können die Funktionselemente auch dem Anschließen von Kabeladern einer Systemseite und Rangierseite dienen.
Fig. 1 zeigt eine schematisierte Darstellung eines Verteilerblocks 10 im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, wobei der Verteilerblock 10 der Fig. 1 insgesamt drei übereinander angeordnete Funktionselemente 11 umfasst, und wobei oberhalb sowie unterhalb eines jeden Funktionselements 11 in Fig. 1 jeweils ein Drahtführungselement 12 bzw. 13 positioniert ist. Jeweils ein Funktionselement 11 mit dem oberhalb sowie unterhalb desselben angeordneten Drahtführungselements 12, 13 wird auch als Verteilerleiste 14 bezeichnet. In Fig. 1 sind demnach insgesamt drei Verteilerleisten 14 eines Verteilerblocks 10 dargestellt, wobei jede Verteilerleiste 14 ein Funktionselement 11 sowie oberhalb und unter- halb des Funktionselements 11 angeordnete Drahtführungselemente 12, 13 umfasst.
Jedes Funktionselement 11 des Verteilerblocks 10 verfügt an einer Vorderseite über als IDC-Kontakte ausgebildete Kontakte mehrerer Anschlusselemente, wobei die Kontakte eines jeden Funktionselements 11 in zwei übereinander angeordneten Reihen 15, 16 gruppiert sind. So sind die Kontakte einer ersten Reihe 15, im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 der oberen Reihe, jedes Funktionselements 11 einer Teilnehmerseite zugeordnet. Die Kontakte der zweiten Reihe 16, im gezeigten Ausführungsbeispiel der unteren Reihe, eines jeden Funktionselements 11 sind hingegen einer Rangierseite zugeordnet. Jedes Anschlusselement dient dem Anschluss der Kabeladern eines Übertra- gungswegs, hier Teilnehmers.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind die Funktionselemente 11 derart aufgebaut, dass sich in jeder Reihe 15, 16 aus Kontakten der Funktionselemente 11 Kontakte von jeweils zwei unterschiedlich ausgebildeten Anschlussele- menten abwechselnd aneinander reihen, nämlich die Kontakte eines ausschließlich a-Kontakte und b-Kontakte umfassenden ersten Anschlusselements und die Kontakte eines a-Kontakte, b-Kontakte und s-Kontakte umfassenden zweiten Anschlusselements. In Fig. 1 ergibt sich hierdurch in jeder Reihe 15, 16 jedes Funktionselements 11 die Abfolge „a-Kontakt, b-Kontakt, s-Kontakt, a- Kontakt, b-Kontakt", die sich im Funktionselement 11 wiederholt.
Wie bereits erwähnt, ist oberhalb sowie unterhalb jedes Funktionselements 11 jeweils ein Drahtführungselement 12, 13 positioniert, wobei gemäß Fig. 1 jedes Drahtführungselement 12, 13 eine Reihe aus Drahtführungskanälen DF um- fasst, die der Führung von Kabeladern dienen. Dabei sind erfindungsgemäß die Drahtführungselemente 12, 13 derart aufgebaut, dass sich in der oder jeder Reihe jedes Drahtführungselements zwei unterschiedlich breite Drahtführungskanäle abwechselnd aneinander reihen, nämlich erste, sich über zwei Kontakte erstreckende Drahtführungskanäle und zweite, sich über drei Kontakte erstre- ckende Drahtführungskanäle.
So erstrecken sich in den Drahtführungselementen 12, die oberhalb des jeweiligen Funktionselements 11 positioniert sind, die Drahtführungselemente DF1 , DF3, DF5 und DF7 über drei Kontakte, wohingegen sich die Drahtführungskanäle DF2, DF4, DF6 und DF8 lediglich über zwei Kontakte erstrecken. Im Be- reich der Drahtführungselemente 13, die unterhalb des jeweiligen Funktionselements 11 angeordnet sind, erstrecken sich die Drahtführungskanäle DF2, DF4, DF6 und DF8 über drei Kontakte und die Drahtführungskanäle DF1 , DF3, DF5 und DF7 über zwei Kontakte.
Zwischen zwei übereinander angeordneten Funktionselementen 11 sind demnach zwei Drahtführungselemente 12, 13 positioniert, und zwar derart, dass unterhalb oder oberhalb eines jeden sich über zwei Kontakte erstreckenden Drahtführungskanals ein sich über drei Kontakte erstreckender Drahtführungskanal positioniert ist. So kann Fig. 1 entnommen werden, dass sich unterhalb der sich über zwei Kontakte erstreckenden Drahtführungskanäle DF1 , DF3, DF5 und DF7 des Drahtführungselements 13 ein sich über drei Kontakte erstreckender Drahtführungskanal DF1 , DF3, DF5 und DF7 des Drahtführungselements 12 erstreckt. Oberhalb der sich über zwei Kontakte erstreckenden Drahtführungskanäle DF2, DF4, DF6 und DF8 des Drahtführungselements 12 ist ein sich über drei Kontakte erstreckender Drahtführungskanal DF2, DF4, DF6 und DF8 des Drahtführungselements 13 positioniert.
Fig. 2 verdeutlicht das mit der erfindungsgemäßen Verteilereinrichtung realisierbare Verdrahtungskonzept für die Kabeladern der Teilnehmerseite sowie der Rangierseite, wobei, wie bereits erwähnt, die Kontakte der oberen Reihe 15 eines jeden Funktionselements 11 der Teilnehmerseite und die Kontakte der unteren Reihe 16 der Rangierseite zugeordnet sind. Demnach werden über die Drahtführungskanäle der Drahtführungselemente 12 die Kabeladern der Teilnehmerseite den Kontakten der oberen Reihe 15 eines jeden Funktionsele- ments 11 zugeführt. Über die Drahtführungselemente 13 sind die Kabeladern der Rangierseite den Kontakten der unteren Reihe 16 eines jeden Funktionselements 11 zuführbar.
Von den Kabeladern der Teilnehmerseite werden an den Kontakten der oberen Reihe 15 des jeweiligen Funktionselements 11 ausschließlich a-Kabeladem und b-Kabeladern angeschlossen. Dies ist in Fig. 2 dadurch visualisiert, dass aus- gehend von den Drahtführungskanälen der Drahtführungselemente 12 ausschließlich zwei Pfeile auf die jeweiligen Kontakte, nämlich die a-Kontakte und b-Kontakte, der Reihe 15 eines jeden Funktionselements 11 zeigen. Ein Mantelschirm bzw. Schirmgeflecht des Teilnehmerkabels, welches die a-Kabeladern und b-Kabeladern der Teilnehmerseite führt, wird wirksam mit einem Massepo- tential verbunden, so z. B. mit einem Masseanschluss eines Verteilergestells, an welchem der Verteilerblock 10 montierbar ist.
Von der Rangierseite müssen im Fall der Kontaktierung geschirmter Doppeladern a-Kabeladern, b-Kabeladern und s-Kabeladern mit den Kontakten der Funktionselemente 11 kontaktiert werden, wobei dies gemäß Fig. 2 derart erfolgt, dass die a-Kabeladern und b-Kabeladern der Rangierseite an den a- Kontakten und b-Kontakten der unteren Reihe 16 des jeweiligen Funktionselements 11 angeschlossen werden. Eine s-Kabelader eines Rangierkabels, für welches in der unteren Reihe 16 des jeweiligen Funktionselements 11 ein s- Kontakt zur Verfügung steht, wird an diesen s-Kontakt angeschlossen wird. Steht hingegen für eine s-Kabelader eines Rangierkabels in der entsprechenden unteren Reihe 16 des entsprechenden Funktionselements 11 kein s- Kontakt zur Verfügung, so wird diese s-Kabelader an einen in einer oberen Reihe 15 positionierten s-Kontakt eines benachbarten Funktionselements 11 ange- schlössen, und zwar überkreuzungsfrei mit anderen Kabeladern. Dies ist in Fig. 2 durch die entweder schräg nach oben oder schräg nach unten verlaufenden Pfeile visualisiert, wobei die schräg nach unten verlaufenden Pfeile die s- Kabeladern der Rangierkabel visualisieren, für die in der unteren Reihe 16 des entsprechenden Funktionselements 11 kein s-Kontakt zum Anschluss zur Ver- fügung steht, die vielmehr an einen s-Kontakt eines benachbarten Funktionselements 11 in der oberen Reihe 15 anschließbar sind.
Bezugszeichenliste
Verteilerblock Funktionselement Drahtführungselement Drahtführungselement Verteilerleiste Reihe Reihe