Formaldehydfreie, carbonyl- und kernhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd mit geringer OH-Funktionalität und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft formaldehydfreie, carbonyl- und kernhydrierte Keton- Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd mit geringer OH-Funktionalität, geringem Anteil kristallisationsfähiger Verbindungen, geringer Viskosität, sehr niedriger Farbzahl und sehr hoher Hitze- und Lichtbeständigkeit sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es ist bekannt, dass Ketone oder Gemische aus Ketonen und Aldehyden in Gegenwart basischer Katalysatoren oder Säuren zu harzartigen Produkten umgesetzt werden können. So lassen sich aus Gemischen von Cyclohexanon und Methylcyclohexanon Harze herstellen (Ullmann Bd. 12, S. 551 ). Die Reaktion von Ketonen und Aldehyden führt zumeist zu Hartharzen, die oft in der Lackindustrie Verwendung finden.
Technisch bedeutende Keton-Aldehydharze werden heute zumeist unter Verwendung von Formaldehyd hergestellt.
Keton-Formaldehydharze sind bereits seit langem bekannt. Verfahren zur Herstellung sind z. B. beschrieben in DE 33 24 287, US 2,540,885, US 2,540,886, DE 11 55 909, DD 12 433 , DE 13 00 256 und DE 12 56 898.
Zur Herstellung werden normalerweise Ketone und Formaldehyd in Gegenwart von Basen miteinander zur Reaktion gebracht.
Keton-Aldehydharze werden in Beschichtungsstoffen z. B. als filmbildende Zusatzkomponenten eingesetzt, um bestimmte Eigenschaften wie Antrocknungs- geschwindigkeit, Glanz, Härte oder Kratzfestigkeit zu verbessern. Wegen ihres relativ geringen Molekulargewichtes besitzen übliche Keton-Aldehydharze eine geringe Schmelz- und Lösungsviskosität und dienen daher in Beschichtungsstoffen u. a. als filmbildende Funktionsfüllstoffe.
Die Carbonylgruppen der Keton-Aldehydharze unterliegen durch z. B. Bestrahlung mit z. B. Sonnenlicht klassischen Abbaureaktionen wie z. B. vom Norrish-Typ I oder Il [Laue, Piagens, Namen und Schlagwort-Reaktionen, Teubner Studienbücher, Stuttgart, 1995].
Die Verwendung nicht modifizierter Keton-Aldehyd- oder Ketonharze ist daher für qualitativ hochwertige Anwendungen z. B. im Außenbereich, bei dem hohe Beständigkeitseigenschaften insbesondere gegenüber Bewitterung und Hitze erforderlich sind, nicht möglich. Diese Nachteile können durch Hydrierung der Carbonylgruppen verbessert werden. Die Umwandlung der Carbonylgruppen in sekundäre Alkohole durch Hydrierung von Keton-Aldehydharzen wird seit langem praktiziert (DE 826 974, DE 870 022, JP 11012338, US 6,222,009).
Die Herstellung carbonyl- und kernhydrierter Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen ist nicht beschrieben.
Technisch bedeutende Keton-Aldehydharze werden auf Basis von Formaldehyd und Acetophenon erhalten (Stoye, Freitag, Lackharze. Chemie, Eigenschaften und Anwendungen. Hanser Fachbuch (Juli 1996)).
Neben der Anwesenheit der Carbonylgruppen beschränken die aromatischen Strukturelemente eine hohe Hitze- und Lichtbeständigkeit. Daher sind derartige Produkte trotz ihres sehr guten allgemeinen Eigenschaftsprofils z. B. nicht für den Einsatz in bewitterungstabilen Lacken geeignet.
Die Herstellung carbonyl- und kernhydrierter Keton-Aldehydharze auf Basis von Ketonen, die solche aromatische Gruppen enthalten, ist in DE 33 34 631 beschrieben. Die dort aufgeführten Verfahren führen zu Produkten, die gegenüber den Ausgangsprodukten verbesserte Eigenschaften hinsichtlich Farbe, Hitze- und Lichtbeständigkeit besitzen. Nach heutigen Gesichtspunkten ist die Performance dieser Produkte trotz ihrer Verbesserung nicht mehr ausreichend. Nach dem in der DE 33 34 631 beschriebenen Verfahren wird das Löslichkeitsprofil der Ausgangsharze
verändert. Wie eigene Untersuchungen zeigten, ist jedoch eine Verträglichkeit zu unpolaren Polymeren wie z. B. amorphen Poly-α-olefinen oder Paraffinen nicht gegeben. Des Weiteren belegen eigene Erkenntnisse, dass der Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen und die Farbzahlen hoch sind.
Wie umfassende eigene Erkenntnisse weiterhin belegen, ist den dort beschriebenen hydrierten Produkten ein relativ hoher Gehalt an freiem Formaldehyd gemein. Durch die durch den Stand der Technik beschriebenen Hydrierverfahren wird zwar der Anteil an freiem Formaldehyd gegenüber den nicht hydrierten Keton-Formaldehydharzen reduziert, es verbleiben jedoch signifikante Mengen freien Formaldehyds in den Hydrierprodukten zurück. Längere Hydrierzeiten können zu einem weiter reduzierten Formaldehydgehalt führen, dies kann sich jedoch nachteilig auf weitere Harzeigenschaften wie z. B. Farbe, Schmelzbereiche, OH-Zahlen usw. auswirken und ist aus Gründen der reduzierten Produktivität ein nicht gangbarer Weg.
Formaldehyd kann gesundheitliche Schädigungen hervorrufen. Eine genaue Klassifizierung ist jedoch zur Zeit noch nicht vorgenommen. Die „International Agency for Research on Cancer" (IARC), einer Institution der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ermittelte kürzlich auf Basis einer Studie, dass Formaldehyd den spontan sehr selten auftretenden Nasenrachenraumkrebs (nasopharyngeal Cancer) beim Menschen hervorruft.
Obgleich die lARC-Bewertung rein wissenschaftlich ist und noch keine direkten rechtlichen Konsequenzen hervorruft, ist jedoch im Sinne einer „nachhaltigen Entwicklung" und einem „verantwortlichen Umgang mit chemischen Stoffen" die Bereitstellung formaldehydfreier Produkte unabdingbar. Außerdem ist davon auszugehen, dass mittelfristig nur formaldehydfreie Produkte auf dem Markt existieren werden.
Eine Methode, den Formaldehydgehalt von nicht hydrierten Aceton-Formaldehyd- harzen zu senken, ohne die Carbonylgruppen zu reduzieren, wird in US 5,247,066 beschrieben. Hier wird ein Gehalt an freiem Formaldehyd unter 0,4 Gew.-% erreicht,
der jedoch nach heutigen Maßstäben signifikant zu hoch ist. Außerdem bleiben auf diese Weise aromatische Strukturelemente und Carbonylgruppen unhydriert.
Keton-Aldehydharze werden seit jeher eingesetzt, um den Gehalt nicht flüchtiger Bestandteile in Beschichtungsstoffen zu erhöhen. Unter dem Zwang neuer Richtlinien wie z. B. der Richtlinie 1999/13/EG des Rates der EU über die Begrenzung von Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen müssen diese Eigenschaften weiter verbessert werden.
Während der Synthese von Keton-Formaldehydharzen kann es zur Bildung kristallisationsfähiger Verbindungen kommen, bei denen es sich in der Hauptsache um cyclische Oligomere handelt. Werden die Carbonylgruppen dieser Nebenkomponenten hydriert, entstehen Produkte, die in Lösung zur Kristallisation neigen (Formel I), was in Beschichtungsstoffen zu Verarbeitungsnachteilen führen kann.
Daher war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, carbonyl- und kernhydrierte Keton- Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd zu finden, die frei von freiem Formaldehyd sind und zu unpolaren Polymeren wie z. B. amorphen Poly-α- olefinen oder Paraffinen verträglich sind.
Der Anteil kristallisationsfähiger Verbindungen sollte möglichst gering sein. Außerdem sollten die Eigenschaften der Harze hinsichtlich Lösungsviskosität, Schmelzbereich und Farbe weiter verbessert werden und es sollte eine sehr hohe Hitze- und Lichtbeständigkeit vorliegen.
Darüber hinaus war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung solcher Produkte zu entwickeln.
Überraschender Weise konnte diese Aufgabe gemäß den Ansprüchen gelöst werden, indem speziell hergestellte Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd in Gegenwart von Katalysatoren, die zum einen die selektive Hydrierung der Carbonylgruppen und der aromatischen Strukturelemente der Harze katalysieren, zum anderen den Gehalt an freiem Formaldehyd reduzieren, mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht werden.
Die erfindungsgemäß carbonyl- und kernhydrierten Keton-Aldehydharze besitzen eine herausragende Licht- und Hitzebeständigkeit und eine sehr geringe Farbe. Die Produkte besitzen einen geringen Anteil an Carbonylgruppen und aromatischen Strukturelementen sowie kristallisationsfähigen Verbindungen und sind praktisch frei von Formaldehyd. Eine sehr gute Verträglichkeit zu unpolaren Polymeren wie z. B. amorphen Poly-α-olefinen oder Paraffinen ist gegeben und wird über die Carbonyl- und Hydroxylzahl sowie den Aromatenanteil eingestellt. Die Lösungsviskosität ist im Gegensatz zum Stand der Technik gering und kann realisiert werden durch den Einsatz maßgeschneiderter Ausgangsharze für die Hydrierung, die eine besonders enge Molekulargewichtsverteilung besitzen.
Gegenstand der Erfindung sind carbonyl- und kernhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd mit einer Hydoxylzahl von 0 bis 75 mg KOH/g, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel Il enthalten
mit
R = aromatisch mit 6 - 14 Kohlenstoffatomen, cycloaliphatisch mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, wobei der Anteil der aromatischen Strukturelemente unter 10, bevorzugt unter 5 mg Alkylarylketon /g Harz (bezogen auf das jeweils verwendete
Alkylarylketon) ist,
R' = H, CH2OH, k = 0 bis 6, bevorzugt 0 bis 4, besonders bevorzugt 0 bis 3, m = 2 bis 18, bevorzugt 2 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 12,
I = 0 bis 0,35, bevorzugt 0 bis 0,30, wobei die Summe aus k + I + m zwischen 2 und 24 ist, bevorzugt zwischen 2 und 19, besonders bevorzugt 2 bis 15 liegt, das Verhältnis aus m/k > 5, bevorzugt > 7,5 ist und die drei Strukturelemente alternierend oder statistisch verteilt sein können und wobei die Strukturelemente über CH2-Gruppen linear und/oder über CH-Gruppen verzweigend verknüpft sind.
Gegenstand der Erfindung sind carbonyl- und kernhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd mit einer Hydroxylzahl von 0 bis 75 mg KOH/, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel Il enthalten
mit
R = aromatisch mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, cycloaliphatisch mit 6 bis 14
Kohlenstoffatomen, wobei der Anteil der aromatischen Strukturelemente unter 10, bevorzugt unter 5 mg Alkylarylketon /g Harz (bezogen auf das jeweils verwendete
Alkylarylketon) ist,
R' = H, CH2OH, k = 0 bis 6, bevorzugt 0 bis 4, besonders bevorzugt 0 bis 3, m = 2 bis 18, bevorzugt 2 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 12, I = O bis 0,35, bevorzugt 0 bis 0,30, wobei die Summe aus k + I + m zwischen 2 und 24 ist, bevorzugt zwischen 2 und 19, besonders bevorzugt 2 bis 15 liegt, das Verhältnis aus m/k > 5, bevorzugt > 7,5 ist und die drei Strukturelemente alternierend oder statistisch verteilt sein können und wobei die Strukturelemente über CH2-Gruppen linear und/oder über CH-Gruppen verzweigend verknüpft sind, erhalten durch
A) die Herstellung der Grundharze durch Kondensation von mindestens einem Keton mit mindestens einem Aldehyd in Gegenwart mindestens eines basischen
Katalysators und gegebenenfalls mindestens eines Phasentransferkatalysators, lösemittelfrei oder unter Verwendung eines wassermischbaren organischen
Lösemittels,
und anschließender
B) kontinuierlicher, halb- oder diskontinuierlicher Hydrierung der Carbonylgruppen und der aromatischen Gruppen der Keton-Aldehydharze (A) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten Lösemittels mit Wasserstoff in Gegenwart eines
Katalysators bei Drücken zwischen 50 und 250 bar, bevorzugt zwischen 75 und
225 bar, besonders bevorzugt zwischen 75 und 200 bar und Temperaturen zwischen 150 und 250 0C, bevorzugt zwischen 150 und 225 0C, besonders bevorzugt 175 und 2200C.
Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind carbonyl- und kernhydrierte Keton- Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd, wobei diese die folgenden Eigenschaften aufweisen: • der Gehalt an freiem Formaldehyd liegt unter 3 ppm, bevorzugt unter 2,5 ppm, besonders bevorzugt unter 2,0 ppm,
• der Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen liegt unter 3 Gew.-%, bevorzugt unter 2 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-%,
• die Carbonylzahl liegt zwischen 0 und 20 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 18 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 15 mg KOH/g,
• die Hydroxylzahl liegt zwischen 0 und 75 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 60 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 50 mg KOH/g,
• der Anteil an aromatischen Strukturelementen liegt unter 10, bevorzugt unter 5 mg Alkylarylketon /g Harz (bezogen auf Alkylarylketon) , • die Farbzahl nach Gardner (50 Gew.-%ig in Ethylacetat) liegt unter 1 ,5, bevorzugt unter 1 ,0, besonders bevorzugt unter 0,75,
• die Farbzahl nach Gardner (50 Gew.-%ig in Ethylacetat) liegt nach thermischer Belastung des Harzes (24 h, 150 0C) unter 2,0, bevorzugt unter 1 ,5, besonders bevorzugt unter 1 ,0, • die Polydispersität (Mw/Mn) der Harze liegt zwischen 1 ,35 und 1 ,7, besonders bevorzugt zwischen 1 ,4 und 1 ,6,
• die Lösungsviskosität, 40 Gew.-%ig in lsopar H, liegt zwischen 1000 und 15000 mPa-s, besonders bevorzugt zwischen 3000 und 10000 mPa-s,
• der Schmelzpunkt/-bereich liegt zwischen 25 und 150 0C, bevorzugt zwischen 30 und 125 0C, besonders bevorzugt zwischen 35 und 100 0C, • der Gehalt an nicht flüchtigen Bestandteilen nach Temperung liegt über 24 h bei 150 0C über 97,0 Gew.-%, bevorzugt über 97,5 Gew.-% und
• die Löslichkeit ist in n-Hexan, Testbenzin und lsopar H in 10 und 50%iger Verdünnung (w/w) gegeben.
Dabei können die Eigenschaften der erfindungsgemäßen carbonyl- und kernhydrierten Keton-Aldehydharze alle möglichen Variationen innerhalb o. g. Werte annehmen. Als Beispiel sei genannt: Ein Harz mit einer Hydoxylzahl von 75 mg KOH/g - obere Grenze - und einem Gehalt an freiem Formaldehyd unter 2 ppm - untere Grenze - usw.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der carbonyl- und kernhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd mit einer Hydroxylzahl von 0 bis 75 mg KOH/g, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel Il enthalten, gekennzeichnet durch
A) die Herstellung der Grundharze durch Kondensation von mindestens einem Keton mit mindestens einem Aldehyd in Gegenwart mindestens eines basischen
Katalysators und gegebenenfalls mindestens eines Phasentransferkatalysators, lösemittelfrei oder unter Verwendung eines wassermischbaren organischen
Lösemittels,
und anschließender
B) kontinuierlicher, halb- oder diskontinuierlicher Hydrierung der Carbonylgruppen und der aromatischen Gruppen der Keton-Aldehydharze (A) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten Lösemittels mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bei Drücken zwischen 50 und 250 bar, bevorzugt zwischen 75 und
225 bar, besonders bevorzugt zwischen 75 und 200 bar und Temperaturen zwischen 150 und 250 0C, bevorzugt zwischen 150 und 225 0C, besonders bevorzugt 175 und 2200C.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Gehalt an gesundheitsschädlichem Formaldehyd stark reduziert werden. Formaldehydfrei bedeutet, dass die erfindungsgemäßen carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze einen Gehalt an freiem Formaldehyd unter 3 ppm, bevorzugt unter 2,5 ppm, besonders bevorzugt unter 2,0 ppm, besitzen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Bildung kristallisationsfähiger Verbindungen weitestgehend verhindert. Der Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen der erfindungsgemäßen Produkte liegt unter 3 Gew.-%, bevorzugt unter 2 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-%. Damit ist es möglich, stets klare Lösungen der erfindungsgemäßen Produkte herzustellen. Dies ist insbesondere wichtig, um ein Verstopfen z. B. von Spritzpistolendüsen oder Kugelschreiberminen zu verhindern.
Es wurde gefunden, dass eine geringe Farbzahl und eine hohe thermische Beständigkeit das Resultat einer geringen Carbonylzahl (I < 0,35 von ll-c) ist. Die
Carbonylzahl der erfindungsgemäßen Produkte liegt zwischen 0 und 20 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 18 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 15 mg
KOH/g, so dass die Farbzahl nach Gardner (50 Gew.-%ig in Ethylacetat) der erfindungsgemäßen Produkte unter 1 ,5, bevorzugt unter 1 ,0, besonders bevorzugt unter 0,75 liegt und die Farbzahl nach Gardner (50 Gew.-%ig in Ethylacetat) nach thermischer Belastung der erfindungsgemäßen Produkte (24 h, 150 0C) unter 2,0, bevorzugt unter 1 ,5, besonders bevorzugt unter 1 ,0 liegt.
Eine möglichst gute Löslichkeit in unpolaren Lösemitteln ist erwünscht, da somit die Verträglichkeit zu unpolaren Polymeren wie z. B. Polyethylen, Polypropylen, Naturharzen, Copolymeren aus α-Olefinen und/oder Paraffinen gewährleistet wird und somit der Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Produkte in Anwendungen, in denen diese Produkte verwendet werden, nicht limitiert wird. Die erfindungsgemäßen
Produkte sind 10 und 50%ig löslich in unpolaren organischen Lösemitteln wie z. B. Aromaten (z. B. XyIoI) und aliphatischen Lösemitteln (z. B. Testbenzinen, Paraffinen oder n-Hexan). Sie besitzen eine sehr gute Verträglichkeit zu unpolaren Polymeren wie z. B. Polyethylen, Polypropylen, Copolymeren aus α-Olefinen, Paraffinen, Wachsen, modifizierten Wachsen wie z. B. funktionalisierten und/oder oxidierten Polyethylenwachsen und/oder Naturharzen.
Dieses Löslichkeitsprofil kann eingestellt werden, durch die Wahl des Verhältnisses aus k, I und m gemäß Formel Il (k = 0 bis 6, bevorzugt 0 bis 4, besonders bevorzugt 0 bis 3, m = 2 bis 18, bevorzugt 2 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 12 und I = 0 bis 0,35, bevorzugt 0 bis 0,30, mit m/k > 5, bevorzugt > 7,5) sowie durch einen möglichst geringen Anteil aromatischer Strukturen im Harz. Bezogen auf das jeweilige Alkylarylketon (z. B. Acetophenon) liegt der Anteil an aromatischen Strukturelementen unter 10, bevorzugt unter 5 mg Alkylarylketon /g Harz .
Eine möglichst geringe Lösungsviskosität ist erwünscht, damit der Anteil organischer Lösemittel, der unter anderem notwendig ist, um die Lösungsviskosität in den gewünschten Verarbeitungsbereich zu senken, aufgrund der Wirtschaftlichkeit und aufgrund von Umweltschutzaspekten möglichst gering ist. Die Lösungsviskosität der erfindungsgemäßen Produkte liegt, 40%ig in lsopar H, zwischen 1000 und 15000 mPa-s, besonders bevorzugt zwischen 3000 und 10000 mPa-s.
Bei gegebenem Molekulargewicht (Mn) ist die Lösungsviskosität umso höher, je uneinheitlicher das gelöste Polymer ist (hohe Polydispersität). Die erfindungsgemäßen Harze besitzen geringe Polydispersitäten (Mw/Mn) zwischen 1 ,35 und 1 ,7, besonders bevorzugt zwischen 1 ,4 und 1 ,6.
Ein möglichst hoher Schmelzbereich der erfindungsgemäßen Harze ist erwünscht, damit z. B. die Antrocknungsgeschwindigkeit der Beschichtungsstoffe und die Härte der Beschichtungen möglichst hoch sind.
Ein hoher Schmelzpunkt/-bereich kann zum einen über ein hohes Molekulargewicht (Summe aus k + I + m in Formel II) erhalten werden. Je höher jedoch das
Molekulargewicht ist, desto höher liegt auch die Lösungsviskosität. Daher war es erwünscht, den SchmelzpunktAbereich anzuheben, ohne das Molekulargewicht zu erhöhen. Dies konnte erreicht werden, in dem k in Formel Il bevorzugt möglichst hoch gewählt wird, ohne das erwünschte Löslichkeitsprofil nachteilig zu verändern. Da sich ein hohes k in Formel Il jedoch nachteilig auf die Löslichkeitseigenschaften in unpolaren Lösemitteln auswirkt, wird das Verhältnis aus m/k so gewählt, dass es stets über 5 liegt.
Der Wert für k beträgt 0 bis 6, bevorzugt 0 bis 4, besonders bevorzugt 0 bis 3 und für m 2 bis 18, bevorzugt 2 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 12. Die erfindungsgemäßen Harze besitzen Schmelzpunkte/-bereiche zwischen 25 und 150 0C, bevorzugt zwischen 30 und 125 0C, besonders bevorzugt zwischen 35 und 100 0C.
Der Wert für k korreliert mit der Hydroxylzahl. Je höher die Hydroxylzahl ist, desto höher liegt der Schmelzpunkt/-bereich, desto schlechter ist jedoch die Löslichkeit in unpolaren Lösemitteln. Idealerweise liegt die Hydroxylzahl zwischen 0 und 75 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 60 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 50 mg KOH/g.
Die Werte für k, I und m sowie die Summe der Werte können ganze Zahlen, z. B. 2, aber auch Zwischenwerte, wie z. B. 2,4 annehmen.
Komponenten zur Herstellung der Grundharze A) Ketone und Aldehyde
Als Ketone zur Herstellung der carbonyl- und kernhydrierten Keton-Aldehydharze auf Basis von Alkylarylketonen und Formaldehyd eignen sich alle Ketone mit alkylaromatischen Strukturelementen, insbesondere alle aromatischen α-Methylketone wie z. B. Acetophenon, Derivate des Acetophenons wie z. B. Hydroxyacetophenon, alkylsubstituierte Acetophenonderivate mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen am Phenylring, Methoxyacetophenon allein oder in Mischungen. Diese Ketone sind von 70 bis 100 mol-%, bezogen auf die Ketonkomponente, in den erfindungsgemäßen Harzen enthalten.
Bevorzugt werden carbonyl- und kernhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis von Acetophenon.
Des Weiteren können weitere CH-acide Ketone im untergeordneten Maßstab in Mischung zu den oben genannten Ketonen bis zu 30 mol-%, bevorzugt bis zu 15 mol-%, bezogen auf die Ketonkomponente verwendet werden, wie z. B. Aceton, Methylethylketon, 3,3-Dimethylbutanon, Methylisobutylketon, Propiophenon, Heptanon-2, Pentanon-3, Cyclopentanon, Cyclododecanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon und Cyclooctanon, Cyclohexanon und alle alkylsubstituierten Cyclohexanone mit einem oder mehreren Alkylresten, die insgesamt 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweisen, einzeln oder in Mischung. Als Beispiele alkylsubstituierter Cyclohexanone können 4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.- Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclohexanon und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon genannt werden. Bevorzugt werden als weitere CH-acide Ketone Cyclohexanon, Methylethylketon, 2-tert.- Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, 3,3-Dimethylbutanon sowie Methylisobutylketon.
Neben Formaldehyd eignen sich als zusätzliche Aldehyd-Komponenten der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze auf Basis von Formaldehyd prinzipiell unverzeigte oder verzweigte Aldehyde, wie z. B. Acetaldehyd, n-Butyraldehyd und/oder iso-Butyraldehyd, Valerianaldehyd sowie Dodecanal. Im Allgemeinen können alle in der Literatur für Ketonharzsynthesen als geeignet genannte Aldehyde eingesetzt werden. Bevorzugt wird jedoch Formaldehyd allein verwendet. Die weiteren Aldehyde können in Anteilen zwischen 0 und 75 mol-%, bevorzugt 0 und 50 mol-%, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25 mol-%, bezogen auf die Aldehydkomponente, eingesetzt werden. Aromatische Aldehyde, wie z. B. Benzaldehyd, können in Mischung mit Formaldehyd bis zu 10 mol-% ebenfalls enthalten sein.
Das benötigte Formaldehyd wird üblicherweise als ca. 20 bis 40 Gew.-%ige wässrige oder alkoholische (z. B. Methanol oder Butanol) Lösung eingesetzt. Andere
Einsatzformen des Formaldehyds sind Formaldehyd-spendende Verbindungen wie z. B. para-Formaldehyd und/oder Tri oxan.
Ganz besonders bevorzugt werden als Ausgangsverbindungen für die carbonylhydrierten Harze Acetophenon, und gegebenenfalls CH-acide Ketone ausgewählt aus Cyclohexanon, Methylethylketon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.- Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, 3,3-Dimethylbutanon sowie Methylisobutylketon allein oder in Mischung und Formaldehyd eingesetzt. Es ist dabei auch möglich, Mischungen unterschiedlicher Keton-Aldehydharze zu verwenden.
Das molare Verhältnis zwischen der Keton und der Aldehydkomponente liegt zwischen 1 : 0,25 bis 1 zu 15, bevorzugt zwischen 1 : 0,9 bis 1 : 5 und besonders bevorzugt zwischen 1 : 0,95 bis 1 : 4.
Verfahren zur Herstellung der carbonylgruppenhaltigen Grundharze A)
Wesentliche Eigenschaften wie z. B. Molekulargewicht und Molekulargewichtsverteilung, Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen oder Lösungsviskositäten der erfindungsgemäßen carbonyl- und kernhydrierten Produkte hängen direkt mit der gezielten Synthese der carbonylgruppenhaltigen Grundharze A) zusammen. Darüber hinaus war es überraschend, dass auch Farbzahlen und der Gehalt an freiem Formaldehyd der erfindungsgemäßen carbonyl- und kernhydrierten Produkte maßgeblich über die gewählten Reaktionsbedingungen bei der Herstellung der Grundharze A) beeinflusst werden.
Zur Herstellung der carbonylgruppenhaltigen Grundharze A) wird das jeweilige Keton oder eine Mischung verschiedener Ketone mit Formaldehyd oder einer Mischung aus Formaldehyd und zusätzlichen Aldehyden in Gegenwart mindestens eines basischen Katalysators zur Reaktion gebracht. Insbesondere bei Verwendung von Formaldehyd als wässrige Lösung und Ketonen, deren Wasserlöslichkeit begrenzt ist, können vorteilhaft wassermischbare organische Lösemittel verwendet werden. Wegen der unter anderem damit verbundenen besseren Phasenmischung ist der
Reaktionsumsatz dann schneller und vollständiger. Außerdem kann gegebenenfalls mindestens ein Phasentransferkatalysator zusätzlich eingesetzt werden, wodurch es z. B. möglich ist, die Menge an Alkaliverbindung zu reduzieren. Nach Beendigung der Reaktion wird die wässrige Phase von der Harzphase separiert. Das Rohprodukt wird mit saurem Wasser solange gewaschen, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint. Dann wird das Harz durch Destillation getrocknet.
Die Reaktion zur Herstellung der Grundharze aus Keton und Aldehyd wird in einem basischen Milieu durchgeführt. Im Allgemeinen können alle in der Literatur für Ketonharzsynthesen als geeignet genannten basischen Katalysatoren, wie z. B. Alkaliverbindungen, eingesetzt werden. Geeignet sind Hydroxide wie z. B. der Kationen NH4, NReSt4, mit Rest = H, Alkyl und/oder Benzyl, Li, Na, bevorzugt Hydroxide der Kationen NH4, NReSt4, mit Rest = H, Alkyl und/oder Benzyl, oder Na.
Die Reaktion zur Herstellung der Grundharze aus Keton und Aldehyd kann unter Verwendung eines Hilfslösemittels durchgeführt werden. Als geeignet haben sich Alkohole wie z. B. Methanol oder Ethanol erwiesen. Es ist auch möglich, als Hilfslösemittel wasserlösliche Ketone einzusetzen, die dann in das Harz mit einreagieren.
Zur Aufreinigung der Grundharze A) muss der verwendete basische Katalysator aus dem Harz A) entfernt werden. Dies kann leicht durch Waschen mit Wasser unter Verwendung von Säuren zur Neutralisation geschehen. Im Allgemeinen sind für die Neutralisation alle Säuren wie z. B. alle organischen und/oder anorganischen Säuren, aber auch Ionenaustauscher geeignet. Bevorzugt sind jedoch organische Säuren mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt organische Säuren mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
In der Polykondensationsmischung zur Herstellung der Grundharze aus Keton und Aldehyd können optional Phasentransferkatalysatoren zusätzlich verwendet werden.
Bei Verwendung eines Phasentransferkatalysators werden 0,01 bis 15 Gew-% - bezogen auf das Keton - eines Phasentransferkatalysators der allgemeinen Formel (A)
eingesetzt, wobei
X: ein Stickstoff- oder Phosphoratom,
Ri, R2, R3, R4: gleich oder verschieden sein können und einen Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen in der Kohlenstoffkette und/oder einen Phenyl- und/oder einen Benzylrest und
Y: das Anion einer (an)organischen Säure oder ein Hydroxidion bedeuten.
Für den Fall quaternärer Ammoniumsalze sind Alkylreste (Ri-4) mit 1 bis 22 C-Atomen, insbesondere solche mit 1 bis 12 C-Atomen, in der Kohlenstoffkette und/oder Phenyl- und/oder Benzylresten und/oder Mischungen aus beiden bevorzugt. Als Anionen kommen solche starker (an)organischer Säuren wie z. B. Cl", Br", J" aber auch Hydroxide, Methoxide oder Acetate in Frage. Beispiele quaternärer Ammoniumsalze sind Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid, Tributylbenzylammoniumchlorid, Tri- methylbenzylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumjodid, Triethylbenzyl- ammoniumchlorid oder Triethylbenzylammoniumjodid, Tetramethylammoniumchlorid, Tetraethylammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumchlorid. Vorzugsweise wird Benzyltributylammoniumchlorid, Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid und/oder Triethylbenzylammoniumchlorid eingesetzt.
Für quaternäre Phosphoniumsalze sind für Ri-4 Alkylreste mit 1 bis 22 C-Atomen und/oder Phenylreste und/oder Benzylreste bevorzugt. Als Anionen kommen solche starker (an)organischer Säuren wie z. B. Cl", Br", J" aber auch Hydroxide, Methoxide oder Acetate in Frage.
Als quaternäre Phosphoniumsalze kommen z. B. Triphenylbenzylphosphoniumchlorid oder Triphenylbenzylphosphoniumjodid in Frage. Es können allerdings auch Mischungen eingesetzt werden.
Der gegebenenfalls enthaltene Phasentransferkatalysator wird in Mengen von 0,01 bis 15, vorzugsweise von 0,1 bis 10,0, und insbesondere in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% - bezogen auf das eingesetzte Keton - in der Polykondensations- mischung eingesetzt.
Besonders bevorzugte Ausführungsform
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird zunächst das carbonylgruppen- und aromatenhaltige Grundharz A) hergestellt. Hierzu werden 10 mol Keton (ein Keton oder eine Mischung verschiedener Ketone) in einer 50 bis 90 Gew.-%igen methanolischen Lösung, 0 bis 5 Massen-% eines Phasentransferkatalysators und 1 bis 5 mol einer wässrigen Formaldehydlösung vorgelegt und unter Rühren homogenisiert. Sodann erfolgt unter Rühren die Zugabe von 0,1 bis 5 mol einer wässrigen Natronlaugelösung. Bei 70 bis 115 0C erfolgt dann unter Rühren die Zugabe von 4 bis 10 mol einer wässrigen Formaldehydlösung über 30 bis 120 min. Der Rührer wird nach weiteren 0,5 bis 5 h Rühren bei Rückflusstemperatur abgestellt. Optional können nach etwa einem Drittel der Laufzeit weitere 0,1 bis 1 mol einer wässrigen Formaldehydlösung zugegeben werden. Die wässrige Phase wird von der Harzphase separiert. Das Rohprodukt wird mit Wasser unter Verwendung einer organischen Säure solange gewaschen, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint. Dann wird das Harz durch Destillation getrocknet.
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Harze gemäß Verfahrensschritt B)
Die Harze aus Keton und Aldehyd werden in Gegenwart eines Katalysators mit Wasserstoff hydriert. Dabei werden die Carbonylgruppen des Keton-Aldehydharzes in eine sekundäre Hydroxylgruppe umgewandelt. Je nach Reaktionsbedingungen kann ein Teil der Hydroxylgruppen abgespalten werden, so dass Methylengruppen resultieren. Die Reaktionsbedingungen werden so gewählt, dass der Anteil nicht reduzierter Carbonylgruppen gering ist. Des Weiteren werden durch die Wahl der Hydrierbedingungen gleichzeitig die aromatischen Strukturelemente möglichst vollständig in cycloaliphatische Einheiten umgewandelt.
Zur Veranschaulichung dient folgendes vereinfachtes Schema:
Als Katalysatoren können prinzipiell alle Verbindungen eingesetzt werden, die die Hydrierung von Carbonylgruppen und aromatischen Gruppen sowie die Hydrierung freien Formaldehyds zu Methanol mit Wasserstoff katalysieren. Es können homogene oder heterogene Katalysatoren eingesetzt werden, besonders bevorzugt sind heterogene Katalysatoren.
Um die erfindungsgemäßen formaldehydfreien Produkte zu erhalten, haben sich insbesondere Metallkatalysatoren ausgewählt aus Nickel, Kupfer, Kupfer-Chrom, Palladium, Platin, Ruthenium und Rhodium allein oder in Mischung als geeignet erwiesen, besonders bevorzugt sind Nickel-, Palladium- und/oder Rutheniumkatalysatoren.
Zur Erhöhung der Aktivität, Selektivität und/oder Standzeit können die Katalysatoren zusätzlich Dotiermetalle oder andere Modifizierungsmittel enthalten. Typische Dotiermetalle sind z. B. Mo, Fe, Ag, Cr, Ni, V, Ga, In, Bi, Ti, Zr und Mn sowie die seltenen Erden. Typische Modifizierungsmittel sind z. B. solche, mit denen die Säure- Base-Eigenschaften der Katalysatoren beeinflusst werden können, wie z. B. Alkali- und Erdalkalimetalle bzw. deren Verbindungen sowie Phosphorsäure oder Schwefelsäure sowie deren Verbindungen. Die Katalysatoren können in Form von Pulvern oder Formkörpern, wie z. B. Extrudaten oder gepressten Pulvern, eingesetzt werden. Es können Vollkontakte, Raney-Typ-Katalysatoren oder Trägerkatalysatoren zur Anwendung kommen. Bevorzugt sind Raney-Typ und Trägerkatalysatoren. Geeignete Trägermaterialien sind z. B. Kieselgur, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Alumosilikate, Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Aluminium-Silicium-Mischoxide, Magnesiumoxid und Aktivkohle. Das Aktivmetall kann in dem Fachmann bekannter Weise auf das Trägermaterial aufgebracht werden, wie z. B. durch Imprägnierung, Aufsprühen oder Fällung. Je nach Art der Katalysatorherstellung sind weitere, dem Fachmann bekannte Präparationsschritte notwendig, wie z. B. Trocknung, Calcinierung, Formgebung und Aktivierung. Zur Formgebung können optional weitere Hilfsstoffe wie z. B. Graphit oder Magnesiumstearat zugesetzt werden.
Die katalytische Hydrierung kann in der Schmelze, in Lösung eines geeigneten Lösemittels oder dem Hydrierprodukt selbst als „Lösungsmittel" erfolgen. Das gegebenenfalls verwendete Lösemittel kann, falls gewünscht, nach beendeter Reaktion abgetrennt werden. Das abgetrennte Lösemittel kann in den Prozess zurückgeführt werden, wobei je nach verwendetem Lösungsmittel zusätzliche Reinigungsschritte zur vollständigen oder teilweisen Entfernung von leichter oder schwerer flüchtigen Nebenprodukten, wie z. B. Methanol und Wasser, notwendig sein
können. Geeignete Lösemittel sind solche, in denen sich sowohl das Edukt als auch das Produkt in ausreichender Menge lösen, und die sich unter den gewählten Hydrierbedingungen inert verhalten. Dies sind z. B. Alkohole, bevorzugt n- und i- Butanol, cyclische Ether, bevorzugt Tetra hydrofu ran und Dioxan, Alkylether, Aromaten, wie z. B. XyIoI und Ester, wie z. B. Ethyl- und Butylacetat. Es sind auch Mischungen dieser Lösungsmittel möglich. Die Konzentration des Harzes im Lösungsmittel kann zwischen 1 und 99 Gew.-% variiert werden, bevorzugt zwischen 10 und 50 Gew.-%.
Um hohe Umsätze bei möglichst geringen Verweilzeiten im Reaktor zu erzielen, sind relativ hohe Drücke vorteilhaft. Der Gesamtdruck im Reaktor liegt zwischen 50 und 250 bar, bevorzugt 75 bis 225 bar, besonders bevorzugt zwischen 75 und 200 bar. Die Hydriertemperatur ist vom verwendeten Hydrierkatalysator abhängig. So sind für Rhodiumkatalysatoren bereits Temperaturen von 40 bis 75 0C, bevorzugt von 40 bis 60 0C ausreichend, wohingegen mit Palladium, Ruthenium- oder Nickel-Katalysatoren höhere Temperaturen notwendig sind. Die optimalen Temperaturen liegen zwischen 150 und 250 0C, bevorzugt zwischen 150 und 225 0C, besonders bevorzugt 175 und 220 0C.
Die Hydrierung zu den erfindungsgemäßen Harzen kann in diskontinuierlicher oder kontinuierlicher Fahrweise erfolgen. Es ist auch eine halbkontinuierliche Fahrweise möglich, bei der in einem Satzreaktor kontinuierlich Harz und/oder Lösungsmittel zugefahren wird, und/oder kontinuierlich ein oder mehrere Reaktionsprodukte und/oder Lösungsmittel entfernt werden.
Die Katalysatorbelastung beträgt 0,05 bis 4 t Harz pro Kubikmeter Katalysator und Stunde, bevorzugt 0,1 bis 2 t Harz pro Kubikmeter Katalysator und Stunde.
Zur Steuerung des Temperaturverlaufs im Reaktor und insbesondere zur Begrenzung der maximalen Temperatur sind verschiedene, dem Fachmann bekannte Methoden, geeignet. So kann z. B. bei ausreichend kleinen Harzkonzentrationen vollständig ohne zusätzliche Reaktorkühlung gearbeitet werden, wobei das Reaktionsmedium die freiwerdende Energie vollständig aufnimmt und dadurch konvektiv aus dem Reaktor
heraus führt. Geeignet sind weiterhin zum Beispiel Hordenreaktoren mit Zwischenkühlung, die Verwendung von Wasserstoffkreisläufen mit Gaskühlung, die Rückführung eines Teils des gekühlten Produktes (Kreislaufreaktor) und die Verwendung von externen Kühlmittelkreisläufen, insbesondere bei Rohr- bündelreaktoren.
Bevorzugte Ausführungsform I zur Herstellung der carbony I hydrierten Harze
Die Hydrierung des hergestellten carbonylgruppenhaltigen, aromatischen Harzes A) erfolgt bevorzugt mit Katalysatoren auf Basis von Nickel, Palladium und/oder Ruthenium. Besonders geeignet für die Herstellung der erfindungsgemäßen Harze sind kontinuierliche Festbettreaktoren, wie z. B. Schachtöfen und Rohrbündel, die bevorzugt in Rieselbettfahrweise betrieben werden. Dabei werden Wasserstoff und das zu hydrierende Harz, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöst, am Kopf des Reaktors auf die Katalysatorschüttung gegeben. Alternativ kann der Wasserstoff auch im Gegenstrom von unten nach oben geführt werden. Das den Reaktor verlassende Reaktionsgemisch wird zur Entfernung von Katalysatorresten über einen Filter geleitet. Das gegebenenfalls enthaltene Lösemittel kann - falls erwünscht - anschließend abgetrennt werden. Für die Abführung der bei der Hydrierung freiwerdenden Reaktionswärme bzw. zur Reduzierung des Temperaturanstiegs sind verschiedene Methoden geeignet. Dies kann zum Beispiel durch einen Gaskreislauf erfolgen, indem eine größere Menge Wasserstoff als stöchiometrisch notwendig dem Reaktor zugeführt wird. Der am Ende des Reaktors austretende Wasserstoff wird abgekühlt und an den Kopf des Reaktors zurückgeführt.
In Rohrbündelreaktoren wird die Abführung der Reaktionswärme bevorzugt über einen externen Kühlmittelkreislauf realisiert.
Zur Temperaturkontrolle ist auch die Rückführung eines Teils des Produktes zum Reaktoreingang geeignet (Kreislaufreaktor). Das Reaktionsprodukt kann, so wie es den Reaktor verlässt, ohne weitere Aufarbeitung zurückgeführt werden. Es kann aber auch vorteilhaft sein, vor der Rückführung einen zusätzlichen Aufarbeitungsschritt vorzusehen, zum Beispiel die Abtrennung eines Teils des verwendeten Lösungsmittels. Das Produkt kann mit der Temperatur zurückgeführt werden, mit der
es den Reaktor verlässt, es kann aber auch zunächst abgekühlt werden, um zumindest einen Teil der Reaktionswärme abzuführen.
Es sind auch Kombinationen der verschiedenen Varianten zur Temperaturkontrolle möglich.
Bevorzugte Ausführungsform Il zur Herstellung der carbonylhydrierten Harze
Die Hydrierung des hergestellten carbonylgruppenhaltigen, aromatischen Harzes A) kann auch absatzweise in Satzreaktoren (Autoklaven) erfolgen. Auch hier werden bevorzugt Katalysatoren auf Basis von Nickel, Palladium und/oder Ruthenium eingesetzt.
Das zu hydrierende Harz wird, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöst, in den Reaktor gegeben. Der Katalysator wird in Form eines Pulvers zugegeben und durch geeignete, dem Fachmann bekannte Methoden im Reaktionsmedium suspendiert. Besonders geeignete Reaktortypen sind zum Beispiel Rührkesselreaktoren, Blasensäulen, Kvaerner-Buss-Loop-Reaktoren und Biazzi-Reaktoren. Der Gesamtdruck wird durch Zugabe des Wasserstoffs eingestellt. Dabei ist es auch möglich, den Reaktionsfortschritt oder die Produktqualität über die angebotene Wasserstoffmenge zu kontrollieren. So kann es z. B. speziell zu Beginn der Umsetzung vorteilhaft sein, die nachgeführte Wasserstoffmenge zu begrenzen, um eine zu starke Wärmeentwicklung aufgrund der Exothermie der Reaktion zu verhindern.
Es ist auch möglich, im absatzweisen Betrieb den Katalysator nicht als Pulver im Reaktionsmedium zu suspendieren, sondern mit den für Festbettreaktoren üblichen Formkörpern, wie z. B. Extrudaten, Pellets oder Tabletten, zu arbeiten. In diesem Fall ist es bevorzugt, das zu hydrierende, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöste Harz so lange über den Festbettkatalysator zu leiten, bis der gewünschte Hydriergrad erreicht ist. Der Festbettkatalysator kann in einem separaten Reaktionsrohr platziert sein, kann sich aber auch in Metallkörben oder anderen geeigneten Behältnissen direkt im Reaktor befinden.
Unabhängig davon, ob Pulver- oder Festbettkatalysatoren zum Einsatz kommen, wird das den Reaktor verlassende Reaktionsgemisch zur Entfernung von Katalysatorresten
über einen Filter geleitet. Das gegebenenfalls enthaltene Lösemittel kann - falls erwünscht - anschließend abgetrennt werden.
Analytische Methoden
Bestimmung des Gehaltes an freiem Formaldehyd
Der Formaldehydgehalt wird nach Nachsäulenderivatisierung nach der Lutidin-
Methode mittels HPLC ermittelt.
Bestimmung der Hydroxylzahl
Die Bestimmung erfolgt in Anlehnung an die DIN 53240-2 „Bestimmung der
Hydroxylzahl".
Hierbei ist darauf zu achten, dass eine Acetylierungszeit von 3 h exakt eingehalten wird.
Bestimmung der Carbonylzahl
Die Bestimmung erfolgt FT-IR-spektroskopisch nach Kalibrierung mit 2-Ethylhexanon in THF in einer NaCI-Küvette.
Bestimmung des Gehaltes nicht hydrierter aromatischer Strukturelemente
Die Bestimmung erfolgt FT-IR-spektroskopisch relativ zu dem jeweils verwendeten Alkylarylketon (z. B. Acetophenon) in THF in einer NaCI-Küvette.
Bestimmung des Gehaltes nicht flüchtiger Anteile (nfA) Der Gehalt nicht flüchtiger Anteile wird als Mittelwert aus einer Doppelbestimmung angegeben. In ein gereinigtes Aluminium-Schälchen (Taramasse mi) werden auf einer Analysenwaage ca. 2 g der Probe eingewogen (Masse rri2 der Substanz). Anschließend gibt man das Aluminium-Schälchen über 24 h bei 150 0C in einen Umluft-Wärmeschrank. Das Schälchen wird auf Raumtemperatur abgekühlt und auf 0,1 mg genau zurückgewogen (m3).
Der nicht flüchtige Anteil (nfA) wird nach folgender Gleichung errechnet:
[Masse-%]
Bestimmung der Farbzahl nach Gardner
Die Bestimmung der Farbzahl nach Gardner erfolgt in 50 Gew.-%iger Lösung des Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN ISO 4630.
Ebenfalls wird auf diese Weise die Farbzahl nach thermischer Belastung ermittelt. Hierzu wird das Harz zunächst 24 h bei 150 0C in Luftatmosphäre gelagert (s. Bestimmung des nicht flüchtigen Anteils). Sodann erfolgt die Bestimmung der Farbzahl nach Gardner in 50 Gew.-%iger Lösung des thermisch belasteten Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN ISO 4630.
Bestimmung der Lösungsviskosität
Zur Bestimmung der Lösungsviskosität wird das Harz 40 Gew.-%ig in lsopar H gelöst. Die Messung der Viskosität erfolgt bei 20 0C mittels Platte/Kegel- Rotationsviskosimeter (1/4Os).
Bestimmung der Polvdispersität
Es erfolgt die Messung der Molekulargewichtsverteilung der erfindungsgemäßen Harze mittels Gelpermeationschromatographie in Tetrahydrofuran gegen Polystyrol als Standard. Die Polydispersität (Mw/Mn) berechnet sich aus dem Verhältnis des Gewichtsmittels (Mw) zum Zahlenmittel (Mn).
Bestimmung des Schmelzbereiches
Die Bestimmung erfolgt mit einem Kapillarschmelzpunkt-Messgerät (Büchi B-545) in Anlehnung an die DIN 53181.
Bestimmung des Gehaltes kristallisationsfähiger Verbindungen
Lösungen der hydrierten Harze in Phenoxyethanol werden zur Kristallbildung gelagert. Die Kristalle werden abgetrennt mit Ethanol verdünnt, über ein Membranfilter isoliert und gewogen.
Bestimmung der Löslichkeit
Es werden Lösungen der Harze in lsopar H, XyIoI, Testbenzin und n-Hexan hergestellt. Hierzu werden die Harze 10 und 50%ig in dem jeweiligen Lösemittel unter Rühren gelöst und die Klarheit der Lösung visuell beurteilt.
Bestimmung der Verträglichkeit zu APAO
Die Harze und ein amorphes Poly-α-olefin (Vestoplast 750 (Degussa AG)) werden im Verhältnis 1 : 1 in XyIoI 50%ig unter Rühren gelöst und die Klarheit der Lösung visuell beurteilt.
Berechnung der Copolymer-Verteilung
Zur Berechnung der Werte für k, I und m wird wie folgt verfahren.
Berechnungsbeispiel (zur Veranschaulichung werden ganze Zahlen verwendet):
mit R = cyclohexyl
Annahmen: Das Molekulargewicht (Mn) sei 1000 g/mol, die OH-Zahl sei 150 mg KOH/g, die Carbonylzahl sei 10 mg KOH/g.
Aus einer OH-Zahl von 300 mg KOH/g resultieren (150/56110*1000) 2,7 OH-Gruppen pro 1000 g/mol. Dies bedeutet, dass k = 2,7 beträgt. Aus einer C=O-ZaM von 10 mg KOH/g resultieren (10/56110*1000) 0,2 C=O-Gruppen pro 1000 g/mol. Dies bedeutet, dass I = 0,2 beträgt.
Berechnung von m : (1000 g/mol - (5,35 mol * 139 g/mol) - (0,18 mol* 137 g/mol))/123 g/mol = 4,9.
Die Summe aus k + m + I ist somit 7,8.
Die folgenden Beispiele sollen die gemachte Erfindung weiter erläutern aber nicht ihren Anwendungsbereich beschränken:
Beispiele:
Nicht erfindungsgemäße Vergleichsbeispiele
Das Dokument, das den Stand der Technik am besten beschreibt, ist DE 33 34 631 A1. Das hier verwendete Acetophenon/Formaldehydharz wurde gemäß Beispiel 2 der DE 892 975 erhalten.
Beispiel A: Nachstellung des Beispiels 2 der DE 892 975
Zu 1200 g Acetophenon werden nach Zusatz von 240 g 50 Gew.-%iger Kalilauge und 400 g Methanol 1000 g 30 Gew.-%iger Formaldehydlösung im Laufe von 2 h unter starkem Rühren gegeben. Dabei erhöht sich die Temperatur auf 90 0C. Diese Temperatur wird 10 h gehalten. Es wird mit Schwefelsäure angesäuert und das entstandene Kondensationsprodukt mit heißem Wasser gewaschen, geschmolzen und im Vakuum entwässert. Es werden 1260 g eines gelben Harzes erhalten. Das Harz ist klar und spröde und besitzt einen Schmelzpunkt von 67 0C. Die Farbzahl nach Gardner beträgt 3,8 (50 Gew.-%ig in Ethylacetat). Es ist z. B. in Acetaten wie z. B. Butyl- und Ethylacetat, in Aromaten wie Toluol und XyIoI löslich. Es ist unlöslich in Ethanol. Der Formaldehydgehalt liegt bei 255 ppm.
Beispiel B: Nachstellung des Beispiels 3 der DE 33 34 631 A1
Das Harz aus Beispiel A wurde unter Erwärmen 30 Gew.-%ig in i-Butanol gelöst. Die Hydrierung erfolgte in einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor, der mit 400 ml_ eines handelsüblichen Nickel-Kontaktes (Engelhard Ni 5126T1/8) gefüllt war. Dieser Katalysator ist gemäß der Angabe der Firma Engelhard identisch mit dem in der DE 33 34 631 verwendeten Katalysator „Harshaw Ni 5124". Bei 300 bar und 180 0C werden stündlich 250 ml_ der Reaktionsmischung von oben nach unten durch
den Reaktor gefahren (Rieselfahrweise). Der Druck wird durch Nachführen von Wasserstoff konstant gehalten.
Beispiel C: Nachstellung des Beispiels 4 der DE 33 34 631 A1 300 g des Harzes aus Beispiel A wurden unter Erwärmen in 700 g i-Butanol gelöst. Sodann erfolgte die Hydrierung bei 300 bar und 200 0C in einem Autoklaven (Fa. Parr) mit Katalysatorkorb, der mit 90 g eines handelsüblichen Pd-Katalysators (0,5 Gew.-% Pd auf AI2O3) gefüllt war. Nach 4 h wurde die Reaktionsmischung über ein Filter aus dem Reaktor abgelassen.
Erfindunqsqemäße Beispiele
Erfindungsgemäßes Beispiel I)
Herstellung eines Grundharzes für die weitere Hydrierung auf Basis von Acetophenon und Formaldehyd
1200 g Acetophenon, 220 g Methanol, 0,3 g Benzyltributylammoniumchlorid und 360 g einer 30 Gew.-%igen, wässrigen Formaldehydlösung werden vorgelegt und unter Rühren homogenisiert. Sodann erfolgt unter Rühren die Zugabe von 32 g einer 25 Gew.-%igen, wässrigen Natronlaugelösung. Bei 80 bis 85 0C erfolgt dann unter Rühren die Zugabe von 655 g einer 30 Gew.-%igen, wässrigen Formaldehydlösung über 90 min. Der Rührer wird nach 5 h Rühren bei Rückflusstemperatur abgestellt und die wässrige Phase von der Harzphase separiert. Das Rohprodukt wird mit essigsaurem Wasser gewaschen, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint. Dann wird das Harz durch Destillation getrocknet.
Es werden 1270 g eines leicht gelblichen Harzes erhalten. Das Harz ist klar und spröde und besitzt einen Schmelzpunkt von 72 0C. Die Farbzahl nach Gardner beträgt 0,8 (50 Gew.-%ig in Ethylacetat). Es ist z. B. in Acetaten wie z. B. Butyl- und Ethylacetat, in Aromaten wie Toluol und XyIoI löslich. Es ist unlöslich in Ethanol. Der Formaldehydgehalt liegt bei 35 ppm.
Hydrierung des Harzes auf Basis von Acetophenon und Formaldehyd aus Beispiel I)
Erfindungsgemäßes Beispiel 1 : (Versuch HDK1 12. bis 13.12.2005)
Das Harz aus Beispiel I) wurde unter Erwärmen 30 Gew.-%ig in Tetrahydrofuran gelöst. Die Hydrierung erfolgte in einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor, der mit 400 ml_ eines handelsüblichen Raney-Nickel-Festbettkatalysators gefüllt war. Bei 150 bar und 200 0C wurden stündlich 360 ml_ der Reaktionsmischung von oben nach unten durch den Reaktor gefahren (Rieselfahrweise). Der Druck wird durch Nachführen von Wasserstoff konstant gehalten.
Erfindungsgemäßes Beispiel 2: (Versuch HDK1 13. bis 16.02.2005)
Das Harz aus Beispiel I) wurde unter Erwärmen 30 Gew.-%ig in Tetrahydrofuran gelöst. Die Hydrierung erfolgte in einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor, der mit 400 ml_ eines handelsüblichen Raney-Nickel-Festbettkatalysators gefüllt war. Bei 150 bar und 210 0C wurden stündlich 240 ml_ der Reaktionsmischung von oben nach unten durch den Reaktor gefahren (Rieselfahrweise). Der Druck wird durch Nachführen von Wasserstoff konstant gehalten.
Erfindungsgemäßes Beispiel 3: (Versuch HDK1 16. bis 19.02.2005)
Das Harz aus Beispiel I) wurde unter Erwärmen 30 Gew.-%ig in Tetrahydrofuran gelöst. Die Hydrierung erfolgte in einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor, der mit 400 ml_ eines handelsüblichen Raney-Nickel-Festbettkatalysators gefüllt war. Bei 150 bar und 220 0C wurden stündlich 70 ml_ der Reaktionsmischung von oben nach unten durch den Reaktor gefahren (Rieselfahrweise). Der Druck wird durch Nachführen von Wasserstoff konstant gehalten.
Die Harzlösungen aus den Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen B und C wurden im Vakuum vom Lösemittel befreit. Die Eigenschaften der resultierenden Harze sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1 : Eigenschaften der hydrierten Harze nach den Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen B und C
Die erfindungsgemäßen Harze 1 bis 3 besitzen im Vergleich zu den nichterfindungsgemäßen Harzen nach Beispiel B und C einen deutlich geringeren Gehalt an freiem Formaldehyd und an kristallisationsfähigen Verbindungen.
Entsprechend der geringeren Carbonylzahl sind die Farbzahlen und die Farbzahlen nach thermischer Belastung geringer. Die Lösungsviskositäten der erfindungsgemäßen Harze 1 bis 3 liegen im Vergleich zu den nichterfindungsgemäßen Harzen nach Beispiel B und C deutlich niedriger. Dies kann gegebenenfalls mit der höheren Polydispersität der nichterfindungsgemäßen Harze erklärt werden.
Die Harze der erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 3 sind 10 und 50 Gew.-%ig einwandfrei löslich in lsopar H, Testbenzin, XyIoI und n-Hexan. Im Gegensatz dazu, sind die Harze aus den Vergleichsbeispielen B und C nicht mehr einwandfrei löslich in lsopar H und n-Hexan bei Konzentrationen von 10 Gew.-% Feststoffanteil. Dies kann eventuell auf die höheren Anteile an Aromaten und auf das niedrige Verhältnis aus m/k (in beiden Fällen um 1 ) zurückgeführt werden. Daneben ist auch die Verträglichkeit der Harze aus den Vergleichsbeispielen B und C zu amorphen Poly-α- olefinen eingeschränkt, während die Harze der erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 3 hierzu verträglich sind.
Da nicht alle erhaltenen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Harze ursächlich auf die Hydrierbedingungen zurückzuführen sind, hat offensichtlich der Herstellungsprozess des Ausgangsharzes einen wesentlichen Einfluss auf die Eigenschaften der erhaltenen, hydrierten Harze.