„Permanentumformung gefärbter keratinischer Fasern"
Die Erfindung betrifft die Verwendung spezieller Proteinhydrolysat-Derivate zur Verbesserung der Farbstabilität gefärbter keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, beim dauerhaften Verformen keratinhaltiger Fasern, dafür geeignete Zusammensetzungen, sowie ein Verfahren zum dauerhaften Verformen gefärbter keratinhaltiger Fasern unter Einsatz der Zusammensetzungen.
Als keratinhaltige Fasern können prinzipiell alle tierischen Haare, z.B. Wolle, Rosshaar, Angorahaar, Pelze, Federn und daraus gefertigte Produkte oder Textilien eingesetzt werden. Vorzugsweise handelt es sich bei den keratinischen Fasern jedoch um menschliche Haare und daraus gefertigte Perücken.
Eine dauerhafte Verformung keratinhaltiger Fasern wird üblicherweise derart durchgeführt, dass man die Faser mechanisch verformt und die Verformung durch geeignete Hilfsmittel festlegt. Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt man die Faser mit einer keratinreduzierenden Zubereitung. Nach einem Spülvorgang wird die Faser dann in dem sogenannten Fixierschritt mit einer Oxidationsmittelzubereitung behandelt, gespült und nach oder während des Fixierschritts von den Verformungshilfsmitteln (Wicklern, Papilloten) befreit. Wenn als keratinreduzierende Komponente ein Merkaptan, z.B. Ammoniumthioglykolat, verwendet wird, spaltet dieses einen Teil der Disulfid-Brücken des Keratin-Moleküls zu -SH-Gruppen, so dass es zu einer Erweichung der Keratinfaser kommt. Bei der späteren oxidativen Fixierung werden erneut Disulfid-Brücken im Haarkeratin geknüpft, so dass das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung fixiert wird. Alternativ ist es bekannt, zur Haarverformung anstelle der Merkaptane Sulfit zu verwenden. Durch Hydrogensulfit-Lösungen und/oder Sulfit-Lösungen und/oder Disulfit-Lösungen werden Disulfid- Brücken des Keratins in einer Sulfitolyse nach der Gleichung
R - S - S - R + HSO3" → R - SH + R - S - SO3"
gespalten und auf diese Weise eine Erweichung der Keratinfaser erreicht. Hydrogensulfit-, sulfit- bzw. disulfithaltige Reduktionsmittel weisen nicht den starken Eigengeruch der merkaptanhaltigen
Mittel auf. Die Spaltung kann wie zuvor geschildert in einem Fixierschritt mit Hilfe eines Oxidationsmittels unter Bildung von neuen Disulfid-Brücken wieder rückgängig gemacht werden.
Die permanente Glättung keratinhaltiger Fasern wird analog durch den Einsatz von keratinreduzierenden und -oxidierenden Zusammensetzungen erzielt. In einem entsprechenden Verfahren wird das krause Haar entweder auf Wickler mit einem großen Durchmesser von üblicherweise mehr als 15 mm gewickelt oder das Haar unter Einwirkung der keratinreduzierenden Zusammensetzung glattgekämmt. Anstelle des Wicklers ist es auch möglich, die Faser auf ein Glättungsboard glattzulegen. Glättungsboarde sind üblicherweise rechteckige Tafeln z.B. aus Kunststoff.
Bei der permanenten Verformung gefärbter keratinhaltiger Fasern treten besondere Probleme auf. Zum einen sind die Fasern durch den Färbevorgang bereits beansprucht und gegebenenfalls vorgeschädigt. Es muss bei der permanenten Verformung daher darauf geachtet werden, dass die Fasern möglichst schonend behandelt werden und dass ein gleichmäßiges Umformungsergebnis erhalten wird. Zum anderen ist die Färbung gegenüber herkömmlichen Umformungsmitteln nicht völlig stabil. Es kommt zur Zerstörung und/oder zum Auswaschen der Farbstoffe, die Färbung verblasst oder ändert sogar die Nuance.
Um die Schädigung der keratinhaltigen Fasern durch eine permanente Verformung möglichst gering zu halten, wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, der keratinreduzierenden Zusammensetzung und/oder dem Fixiermittel eine konditionierend wirkende Verbindung zuzusetzen. Der Einsatz einer Vielzahl solcher Verbindungen, sowie von Mischungen verschiedener konditionierend wirkender Verbindungen ist bekannt.
So offenbart WO 2005/020943 A1 ein Verfahren zur Glättung keratinhaltiger Fasern, wobei die keratinreduzierende Zusammensetzung und/oder die Oxidationsmittelzusammensetzung mindestens eine konditionierend wirkende Verbindung, ausgewählt aus kationischen Polymeren, quaternären Ammoniumverbindungen, Silikonen und Proteinhydrolysaten, enthält. Bezüglich der geeigneten Proteinhydrolysate werden keine besonderen Einschränkungen gemacht. Auch der Einsatz von Derivaten der Proteinhydrolysate wird summarisch genannt. Die Zugabe dieser Konditioniermittel verhindert insbesondere die Schädigung der Fasern bei der im Glättungsverfahren üblichen Hitzebehandlung. Auf die Problematik des Farbverlustes bei der Permanentumformung gefärbter Fasern wird nicht eingegangen. Dieses Problem ist nach wie vor ungelöst.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Vorgehen bereitzustellen, das es erlaubt, gefärbte keratinhaltige Fasern unter weitgehendem Farberhalt permanent zu verformen.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Aufgabe durch die Verwendung von mit Fettsäuren derivatisierten Proteinhydrolysaten gelöst werden kann.
Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysaten zur Verbesserung der Farbstabilität gefärbter keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, beim dauerhaften Verformen keratinhaltiger Fasern.
Die Derivatisierung der Proteinhydrolysate kann auf bekannte Weise durch Umsetzung des gewünschten Proteinhydrolysats mit Fettsäuren oder Fettsäurederivaten, insbesondere Fettsäurehalogeniden, etwa der Fettsäurechloride, erfolgen.
Vorzugsweise werden Proteinhydrolysate eingesetzt, die mit mindestens einer C6-C3o-Fettsäure, vorzugsweise mit mindestens einer CiO-C2O-Fettsäure, besonders bevorzugt mit mindestens einer Ci2-C18-Fettsäure derivatisiert sind. Selbstverständlich können auch Mischungen verschiedener Fettsäuren zur Derivatisierung eingesetzt werden.
Geeignete mit Fettsäuren derivatisierte Proteinhydrolysate können sich von Proteinhydrolysaten sowohl pflanzlichen als auch tierischen oder marinen oder synthetischen Ursprungs ableiten.
Proteinhydrolysate pflanzlichen Ursprungs sind beispielsweise Soja-, Mandel-, Erbsen-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen Gluadin® (Cognis), DiaMin® (Diamalt), Lexein® (Inolex), Hydrosoy® (Croda), Hydrolupin® (Croda), Hydrosesame® (Croda), Hydrotritium® (Croda) und Crotein® (Croda) erhältlich.
Tierische Proteinhydrolysate sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milch- eiweiß-Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Dehylan® (Cognis), Promois® (Interorgana), Collapuron® (Cognis), Nutrilan® (Cognis), Gelita-Sol® (Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co), Lexein® (Inolex), Sericin (Pentapharm) und Kerasol® (Croda) vertrieben.
Vorzugsweise werden mit Fettsäuren derivatisierte Proteinhydrolysate eingesetzt, die sich von Proteinhydrolysaten tierischen Ursprungs ableiten.
Besonders interessant ist der Einsatz von derivatisierten Seiden-Proteinhydrolysaten, da diese eine besonders ausgeprägte Verbesserung der Farbstabilität von gefärbten Haaren während einer Permanentumformung ergeben.
Unter Seide versteht man die Fasern des Kokons des Maulbeer-Seidenspinners (Bombyx mori L.). Die Rohseidenfaser besteht aus einem Doppelfaden Fibroin. Als Kittsubstanz hält Sericin diesen Doppelfaden zusammen. Seide besteht zu 70 - 80 Gew.% aus Fibroin, 19 - 28 Gew.% Sericin, 0,5 - 1 Gew.% aus Fett und 0,5 - 1 Gew.% aus Farbstoffen und mineralischen Bestandteilen.
Die wesentlichen Bestandteile des Sericin sind mit ca. 46 Gew.% Hydroxyaminosäuren. Das Sericin besteht aus einer Gruppe von 5 bis 6 Proteinen. Die wesentlichen Aminosäuren des Sericines sind Serin (Ser, 37 Gew.%), Aspartat (Asp, 26 Gew.%), Glycin (GIy, 17 Gew.%), Alanin (AIa), Leucin (Leu) und Tyrosin (Tyr).
Das wasserunlösliche Fibroin ist zu den Skieroproteinen mit langkettiger Molekülstruktur zu zählen. Die Hauptbestandteile des Fibroin sind Glycin (44 Gew.%), Alanin (26 Gew.%), und Tyrosin (13 Gew.%). Ein weiteres wesentliches Strukturmerkmal des Fibroins ist die Hexapeptidsequenz Ser-Gly-Ala-Gly-Ala-Gly.
Technisch ist es auf einfache Art und Weise möglich, die beiden Seidenproteine voneinander zu trennen. So verwundert es nicht, dass sowohl Sericin als auch Fibroin als Rohstoffe zur Verwendung in kosmetischen Produkten jeweils für sich allein bekannt sind. Weiterhin sind Proteinhydrolysate und -derivate auf der Basis der jeweils einzelnen Seidenproteine bekannte Rohstoffe in kosmetischen Mitteln. So wird beispielsweise Sericin als solches seitens der Fa. Pentapharm Ltd. als Handelsprodukt mit der Bezeichnung Sericin Code 303-02 vertrieben. Weitaus häufiger noch wird Fibroin als Proteinhydrolysat mit unterschiedlichen Molekulargewichten im Markt angeboten. Diese Hydrolysate werden insbesondere als "Seidenhydrolysate" vertrieben. So wird beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Promois® SiIk hydrolysiertes Fibroin mit mittleren Molekulargewichten zwischen 350 und 1000 vertrieben. Solche Hydrolysate sind im Sinne der Erfindung vom Begriff Seiden-Proteinhydrolysat umfasst.
Besonders bevorzugt werden mit mindestens einer Fettsäure derivatisierte Proteinhydrolysate eingesetzt, die ausgewählt sind aus den Verbindungen mit den INCI-Bezeichnungen Cocoyl Hydrolyzed SiIk, Potassium Cocoyl Hydrolyzed SiIk, Sodium Cocoyl Hydrolyzed SiIk, Isostearoyl Hydrolyzed SiIk, AMP-Isostearoyl Hydrolyzed SiIk, Sodium Lauroyl Hydrolyzed SiIk, Sodium Stearoyl Hydrolyzed SiIk und deren Mischungen.
Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Sodium Lauroyl Hydrolyzed SiIk, wie es beispielsweise von der Firma Seiwa Kasei unter der Bezeichnung Promois EFLS vermarktet wird.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, eine Mischung aus mehreren Fettsäure-derivatisierten Proteinhydrolysaten einzusetzen.
Bevorzugt werden die mit einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate in Form einer Zusammensetzung eingesetzt, die die mit einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate in Konzentrationen von 0,05 Gew.% bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,1 Gew.% bis 15 Gew.% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,5 Gew.% bis 5 Gew.%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthält.
Besonders bevorzugt werden die mit einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate in Form einer wässrigen Zusammensetzung, enthaltend das mit mindestens einer Fettsäure derivatisierte Proteinhydrolysat und mindestens eine keratinreduzierende Verbindung, eingesetzt.
Eine wässrige Zusammensetzung im Sinne der Erfindung enthält mindestens 50 Gew.% Wasser, bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung.
Die keratinreduzierenden Verbindungen werden dabei bevorzugt ausgewählt aus Verbindungen mit mindestens einer Thiolgruppe sowie deren Derivate, aus Sulfiten, Hydrogensulfiten und Disulfiten.
Verbindungen mit mindestens einer Thiolgruppe sowie deren Derivate sind beispielsweise Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Thioäpfelsäure, Phenylthioglykolsäure, Mercaptoethan- sulfonsäure sowie deren Salze und Ester (wie z.B. Isooctylthioglycolat und Isopropylthioglycolat), Cysteamin, Cystein, Bunte Salze und Salze der schwefligen Säure. Bevorzugt geeignet sind die Monoethanolammoniumsalze oder Ammoniumsalze der Thioglykolsäure und/oder der Thiomilchsäure sowie die freien Säuren. Diese werden in der wässrigen Zusammensetzung bevorzugt in Konzentrationen von 0,5 bis 2,0 mol/kg bei einem pH-Wert von 5 bis 12, insbesondere von 7 bis 9,5, eingesetzt. Zur Einstellung dieses pH-Wertes enthalten die wässrigen Zusammensetzungen üblicherweise Alkalisierungsmittel wie Ammoniak, Alkali- und Ammonium- carbonate und -hydrogencarbonate oder organische Amine wie Monoethanolamin.
Beispiele für keratinreduzierende Verbindungen der Disulfite, die in der wässrigen Zusammensetzung enthalten sein können, sind Alkalidisulfite, wie z.B. Natriumdisulfit (Na2S2O5) und Kaliumdisulfit (K2S2O5), sowie Magnesiumdisulfit und Ammoniumdisulfit ((NH4J2S2O5). Ammoniumdisulfit kann dabei erfindungsgemäß bevorzugt sein. Beispiele für keratinreduzierende Verbindungen der Hydrogensulfite, die in der wässrigen Zusammensetzung enthalten sein können, sind Hydrogensulfite als Alkali-, Magnesium-, Ammonium- oder Alkanolammonium-Salz auf Basis eines C2-C4-Mono-, Di- oder Trialkanolamins. Ammoniumhydrogensulfit kann dabei ein besonders bevorzugtes Hydrogensulfit sein. Beispiele für keratinreduzierende Verbindungen der Sulfite, die in der wässrigen Zusammensetzung enthalten sein können, sind Sulfite als Alkali-, Ammonium- oder Alkanolammonium-Salz auf Basis eines C2-C4-Mono-, Di- oder Trialkanolamins.
Ammoniumsulfit ist dabei bevorzugt. Der pH-Wert der wässrigen Zusammensetzung wird bei Verwendung von Sulfit und/oder Disulfit und/oder Hydrogensulft bevorzugt auf einen Wert im Neutralbereich von pH 5 bis 8, bevorzugt von pH 6 bis 7,5 eingestellt.
Bevorzugte C2-C4-Alkanolamine sind erfindungsgemäß 2-Aminoethanol (Monoethanolamin) und N,N,N-Tris(2-hydroxyethyl)amin (Triethanolamin). Monoethanolamin ist ein besonders bevorzugtes C2-C4-Alkanolamin, das insbesondere in einer Menge von 0,2 bis 6 Gew.-% bezogen auf die gesamte wässrige Zusammensetzung, eingesetzt wird.
Die in der wässrigen Zusammensetzung enthaltenen keratinreduzierenden Verbindungen werden besonders bevorzugt ausgewählt aus Thioglykolsäure, Thiomilchsäure und Cystein sowie deren Salze.
Die keratinreduzierende Verbindung wird bevorzugt in einer Menge von 1 bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge von 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die gesamte wässrige, keratinreduzierende Zusammensetzung, eingesetzt.
Darüberhinaus kann die wässrige, keratinreduzierende Zusammensetzung weitere Komponenten enthalten, die die Wirkung der keratinreduzierenden Verbindung auf das Keratin fördern. Solche Komponenten sind z.B. Quellmittel für keratinhaltige Fasern wie z.B. CrC6-Alkohole und wasserlösliche Glykole oder Polyole wie z.B. Glycerin, 1 ,2-Propylenglykol oder Sorbit und Harnstoff oder Harnstoffderivate wie z.B. Allantoin und Guanidin sowie Imidazol und dessen Derivate. In einer bevorzugten Ausführung enthält die wässrige Zusammensetzung 0,05 bis 5 Gew.-% 1,2-Propylenglykol und/oder 0,05 bis 5 Gew.-% Harnstoff. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf die gesamte wässrige Zusammensetzung.
Werden die mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate in Form einer Zusammensetzung, insbesondere in Form einer Zusammensetzung, die weiterhin mindestens eine keratinreduzierende Verbindung enthält, eingesetzt, so kann die Zusammensetzung weiterhin die bekannten Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, die üblicherweise Well- oder Glättungsmitteln zugegeben werden.
So können die Zusammensetzungen etwa mindestens eine Viskositätserhöhende Verbindung, im weiteren als Verdickungsmittel bezeichnet, enthalten.
Erfindungsgemäß einsetzbare Verdickungsmittel sind beispielsweise Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamen- gummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxy- methylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone
wie z B Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z B Polyvinylalkohol, sowie Viskositätserhöhende Polymere auf Polyacrylat-Basis wie sie beispielsweise unter den Handelsnamen Pemulen®, Aculyn® und Carbopol® vertrieben werden Desweiteren wird bevorzugt eine Mischung aus Diestern von 1 ,2-Propylenglykol mit Fettsäuren, beispielsweise der Verdicker mit der INCI-Bezeichnung Propylene Glycol Dicaprylate / Dicaprate, eingesetzt
Die Zusammensetzung kann in einer der üblichen Formen, etwa in Form einer Creme, einer Lotion oder einer Emulsion, beispielsweise einer öl-in-Wasser-Emulsion (O/W-Emulsion), einer Wasser-in-öl-Emulsion (W/O-Emulsion) oder einer Mehrfach-Emulsion, vorliegen
Unter Emulsionen versteht man im allgemeinen heterogene Systeme, die aus zwei nicht oder nur begrenzt miteinander mischbaren Flüssigkeiten bestehen, die üblicherweise als Phasen bezeichnet werden In einer Emulsion ist eine der Flüssigkeiten unter Aufwand von Energie zur Schaffung von stabilisierenden Phasengrenzflächen in Form feiner Tröpfchen in der anderen Flüssigkeit dispergiert Es sind Emulsionen bekannt, in denen eine dauerhafte Dispergierung einer Flüssigkeit in einer anderen Flüssigkeit ohne den Zusatz weiterer Hilfsstoffe erreicht werden kann In der Regel empfiehlt es sich jedoch, Emulsionen durch Zugabe sogenannter Emulgatoren zu stabilisieren
Die Zusammensetzung, in der die mit mindestens einer Fettsäure denvatisierten Proteinhydrolysate eingesetzt werden, können daher weiterhin mindestens einen Emulgator enthalten Emulgatoren bewirken an der Phasengrenzfläche die Ausbildung von wasser- bzw ölstabilen Adsorptionsschichten, welche die dispergierten Tröpfchen gegen Koaleszenz schützen und damit die Emulsion stabilisieren Emulgatoren sind daher wie Tenside aus einem hydrophoben und einem hydrophilen Molekulteil aufgebaut Hydrophile Emulgatoren bilden bevorzugt O/W - Emulsionen und hydrophobe Emulgatoren bilden bevorzugt W/O - Emulsionen Die Auswahl dieser emulgierenden Tenside oder Emulgatoren richtet sich dabei nach den zu dispergierenden Stoffen und der jeweiligen äußeren Phase sowie der Feinteihgkeit der Emulsion Weiterfuhrende Definitionen und Eigenschaften von Emulgatoren finden sich in "H -D Dörfler, Grenzflächen- und Kolloidchemie, VCH Verlagsgesellschaft mbH Weinheim, 1994" Erfindungsgemäß verwendbare Emulgatoren sind beispielsweise
Anlagerungsprodukte von 4 bis 100 Mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsauren mit 12 bis 22 C-Atomen und an
Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
Ci2-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Polyole mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere an Glyceπn,
Ethylenoxid- und Polyglyceπn-Anlagerungsprodukte an Methylglucosid-Fettsäureester,
Fettsäurealkanolamide und Fettsäureglucamide,
C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga, wobei OM- gomerisierungsgrade von 1 ,1 bis 5, insbesondere 1 ,2 bis 2,0, und Glucose als Zuckerkomponente bevorzugt sind,
Gemische aus Alkyl-(oligo)-glucosiden und Fettalkoholen zum Beispiel das im Handel erhältliche Produkt Montanov®68,
- Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl, Partialester von Polyolen mit 3-6 Kohlenstoffatomen mit gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen,
Sterine. Als Sterine wird eine Gruppe von Steroiden verstanden, die am C-Atom 3 des Steroid-Gerüstes eine Hydroxylgruppe tragen und sowohl aus tierischem Gewebe (Zoosterine) wie auch aus pflanzlichen Fetten (Phytosterine) isoliert werden. Beispiele für Zoosterine sind das Cholesterin und das Lanosterin. Beispiele geeigneter Phytosterine sind Ergosterin, Stigmasterin und Sitosterin. Auch aus Pilzen und Hefen werden Sterine, die sogenannten Mykosterine, isoliert.
Phospholipide. Hierunter werden vor allem die Glucose-Phospolipide, die z.B. als Lecithine bzw. Phospahtidylcholine aus z.B. Eidotter oder Pflanzensamen (z.B. Sojabohnen) gewonnen werden, verstanden.
Fettsäureester von Zuckern und Zuckeralkoholen, wie Sorbit,
Polyglycerine und Polyglycerinderivate wie beispielsweise Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat (Handelsprodukt Dehymuls® PGPH), lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C - Atomen und deren Na-, K-, Ammonium-, Ca-, Mg- und Zn - Salze.
Die Emulgatoren werden bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die jeweilige gesamte Zusammensetzung, eingesetzt.
Bevorzugt sind nichtionogene Emulgatoren mit einem HLB-Wert von 8 bis 18, gemäß den im Römpp-Lexikon Chemie (Hrg. J. Falbe, M.Regitz), 10. Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York, (1997), Seite 1764, aufgeführten Definitionen. Nichtionogene Emulgatoren mit einem HLB-Wert von 10 bis 16 sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt.
Die Zusammensetzungen können weiterhin mindestens ein öl enthalten, wobei sowohl natürliche, als auch synthetische öle, wie beispielsweise Pflanzenöle, flüssige Paraffinöle, aber auch Esteröle, Dicarbonsäureester, symmetrische, unsymmetrische oder cyclische Ester der Kohlensäure mit Fettalkoholen, Trifettsäureester von Fettsäuren mit Glycerin, Fettsäurepartial- glyceride und Fettalkohole geeignet sind.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem öl um einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Fettalkohol. Als Fettalkohole können eingesetzt werden Fettalkohole mit C6-C30-, bevorzugt C10-C22- und ganz besonders bevorzugt C12-C22- Gruppen. Einsetzbar im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Decanol, Octanol, Octenol, Dodecenol, Decenol, Octadienol, Dodecadienol, Decadienol, Oleylalkohol, Erucaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol, Isoste- arylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Arachidylalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, Linoleylalkohol, Linolenylalkohol und Behenylalkohol, sowie deren Guerbetalkohole, wobei diese Aufzählung beispielhaften und nicht limitierenden Charakter haben soll. Die Fettalkohole stammen jedoch von bevorzugt natürlichen Fettsäuren ab, wobei üblicherweise von einer Gewinnung aus den Estern der Fettsäuren durch Reduktion ausgegangen werden kann. Erfindungsgemäß einsetzbar sind ebenfalls solche Fettalkoholschnitte, die durch Reduktion natürlich vorkommender Triglyceride wie Rindertalg, Palmöl, Erdnußöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und Leinöl oder aus deren Umesterungsprodukten mit entsprechenden Alkoholen entstehenden Fettsäureestern erzeugt werden, und somit ein Gemisch von unterschiedlichen Fettalkoholen darstellen. Solche Substanzen sind beispielsweise unter den Bezeichnungen Stenol®, z.B. Stenol® 1618 oder Lanette®, z.B. Lanette® O oder Lorol®, z.B. Lorol® C8, Lorol® C14, Lorol® C18, Lorol® C8-18, HD- Ocenol®, Crodacol®, z.B. Crodacol® CS, Novol®, Eutanol® G, Guerbitol® 16, Guerbitol® 18, Guerbitol® 20, Isofol® 12, Isofol® 16, Isofol® 24, Isofol® 36, Isocarb® 12, Isocarb® 16 oder Isocarb® 24 käuflich zu erwerben. Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch Wollwachsalkohole, wie sie beispielsweise unter den Bezeichnungen Corona®, White Swan®, Coronet® oder Fluilan® käuflich zu erwerben sind, eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden Gemische aus Stearylalkohol und Cetylalkohol eingesetzt, die in der INCI-Nomenklatur als Cetearyl Alcohol bezeichnet werden.
Die Fettalkohole werden beispielsweise in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-% eingesetzt.
Die Zusammensetzung kann weiterhin beispielsweise Konditioniermittel, Tenside, UV- Stabilisatoren, Komplexbildner oder Konservierungsmittel enthalten.
Als Tenside sind alle oberflächenaktiven Stoffe aus der Gruppe der nichtionischen, anionischen, und amphoteren Tenside geeignet, wobei die Gruppe der amphoteren oder auch ampholytischen Tenside zwitterionische Tenside und Ampholyte umfasst. Die Tenside haben unter anderem die Aufgabe, die Benetzung der Keratinoberfläche durch die Behandlungslösung zu fördern. Die Tenside können auch emulgierende Wirkung haben.
Als anionische Tenside eignen sich prinzipiell alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine
wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen),
- Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
Acylsarcoside mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
Acyltauride mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
Acylisethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und
Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, lineare Alkansulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen, lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen,
- Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-OSO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = O oder 1 bis 12 ist,
- Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030, sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß DE-
A-37 23 354,
Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26 344,
Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-
15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen,
Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel (E1-I),
O Il R1(OCH2CH2)n - O - P -OR2 (E1-I)
OX
in der R1 bevorzugt für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff, einen Rest (CH2CH2O)nR1 oder X, n für Zahlen von 1 bis 10
und X für Wasserstoff, ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder NR3R4R5R6, mit R3 bis R6 unabhängig voneinander stehend für Wasserstoff oder einen C1 bis C4 -
Kohlenwasserstoffrest, steht, sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel (E1-II)
R7CO(AIkO)nSO3M (EMI) in der R7CO- für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesattigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, Alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder
CH2CHCH3, n für Zahlen von 0,5 bis 5 und M für ein Kation steht, wie sie in der DE-OS 197
36 906 beschrieben sind,
Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate der Formel (E1-III)
CH2O(CH2CH2O)x — COR8
I
CHO(CH2CH2O)xH
I
CH2O(CH2CH2O), — SO3X
in der R8CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, x, y und z in Summe für O oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid, Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremonoglycerid, Stearinsäuremonoglycerid, ölsäu- remonoglycerid und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form ihrer Natriumsalze. Vorzugsweise werden Monoglyceridsulfate der Formel (EI-III) eingesetzt, in der R8CO für einen linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht, wie sie beispielsweise in der EP O 561 825 B1 , der EP O 561 999 B1, der DE 42 04 700 A1 oder von A.K.Biswas et al. in J.Am.Oil.Chem.Soc. 37, 171 (1960) und F.U.Ahmed in J.Am.Oil.Chem.Soc. 67, 8 (1990) beschrieben worden sind, Amidethercarbonsäuren wie sie in der EP O 690 044 beschrieben sind, Kondensationsprodukte aus C8 - C30 - Fettalkoholen mit Proteinhydrolysaten und/oder Aminosäuren und deren Derivaten, welche dem Fachmann als Eiweissfettsäurekondensate bekannt sind, wie beispielsweise die Lamepon® - Typen, Gluadin® - Typen, Hostapon® KCG oder die Amisoft® - Typen.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ether- carbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül, Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe
und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, Monoglycerdisulfate, Alkyl- und Alkenyletherphosphate sowie Eiweissfettsäurekondensate.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO1'' - oder -SO3 0 -Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammo- niumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Ko- kosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl- imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacyl- aminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter Ampholyten werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8 - C24 - Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete Ampholyte sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobutter- säuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte Ampholyte sind das N-Kokosalkyl- aminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Ci2 - C18 - Acylsarcosin.
Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z.B. eine Polyolgruppe, eine
Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe.
Solche Verbindungen sind beispielsweise
- Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C- Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, mit einem Methyl- oder C2 - C6 - Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 1 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol® LS, Dehydol® LT (Cognis) erhältlichen Typen, C12-C30-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl, Polyolfettsäureester, wie beispielsweise das Handelsprodukt Hydagen® HSP (Cognis) oder Sovermol - Typen (Cognis),
alkoxilierte Triglyceride,
- alkoxilierte Fettsäurealkylester der Formel (E4-I)
R1CO-(OCH2CHR2)WOR3 (E4-I)
in der R1CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff oder Methyl, R3 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und w für Zahlen von 1 bis 20 steht,
Aminoxide,
Hydroxymischether, wie sie beispielsweise in der DE-OS 19738866 beschrieben sind,
- Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate,
Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester, Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine, Zuckertenside vom Typ der Alkyl- und Alkenyloligoglykoside gemäß Formel (E4-II),
R4O-[GJp (E4-II)
in der R4 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Übersichtsarbeit von Biermann et al. in Starch/Stärke 45, 281 (1993), B. Salka in Cosm.Toil. 108, 89 (1993) sowie J. Kahre et al. in SÖFW-Journal Heft 8, 598 (1995) verwiesen.
Die Alkyl- und Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise von Glucose, ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (E4-II) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p im einzelnen Molekül stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1 ,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1 ,2 und 1 ,4 liegt. Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R4 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind
Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C8-Ci0 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C8-C18-Kokosfett- alkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% Ci2-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C9m-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R15 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem Ci2/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3. Zuckertenside vom Typ der Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide, ein nichtionisches Ten- sid der Formel (E4-III),
R6 R5CO-N-[Z] (E4-III)
in der R5CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R6 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Hinsichtlich der Verfahren zu ihrer Herstellung sei auf die US- Patentschriften US 1 ,985,424, US 2,016,962 und US 2,703,798 sowie die Internationale Patentanmeldung WO 92/06984 verwiesen. Eine Übersicht zu diesem Thema von H.Kelken- berg findet sich in Tens. Surf. Det. 25, 8 (1988). Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N- alkylpolyhydroxyalkylamide von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Die bevorzugten Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher Fettsäure-N-alkylglucamide dar, wie sie durch die Formel (E4-IV) wiedergegeben werden:
R7CO-NR8-CH2-(CHOH)4CH2OH (E4-IV)
Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der Formel (E4-IV) eingesetzt, in der R8 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe steht und R7CO für den Acylrest der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petro- selinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure oder Erucasäure bzw. derer technischer Mischungen steht. Besonders bevorzugt sind Fettsäure- N-alkylglucamide der Formel (E4-IV), die durch reduktive Aminierung von Glucose mit Methylamin und anschließende Acylierung mit Laurinsäure oder C12/14-Kokosfettsäure bzw. einem entsprechenden Derivat erhalten werden. Weiterhin können sich die Polyhy- droxyalkylamide auch von Maltose und Palatinose ableiten.
Als bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet. Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Weiterhin können als nichtionische Tenside die Zuckertenside enthalten sein. Diese sind bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die jeweilige gesamte Zusammensetzung, enthalten. Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-% sind besonders bevorzugt, und ganz besonders bevorzugt sind Mengen von 0,5 bis 7,5 Gew.%.
Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.
Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung
verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhalt. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder - alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.
Die Tenside werden in Mengen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 0,5 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 0,5 bis 25 Gew.%, bezogen auf die jeweilige gesamte erfindungsgemäß verwendete Zusammensetzung, eingesetzt.
Weiterhin können die Zusammensetzungen alle üblichen weiteren Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Es können beispielsweise folgende Verbindungen enthalten sein:
• lineare und/oder verzweigte Fettsäuren, bevorzugt C2-C30-Fettsäuren, besonders bevorzugt C4-C18 Fettsäuren, am meisten bevorzugt C6-Ci0-Fettsäuren und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen; weitere Beispiele sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure, Pivalinsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Milchsäure, Glycerinsäure, Glyoxylsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Propiolsäure, Crotonsäure, Isocrotonsäure, Elaidinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Muconsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure, Camphersäure, Benzoesäure, o,m,p-Phthalsäure, Naphthoesäure, Toluoylsäure, Hydratropasäure, Atropasäure, Zimtsäure, Isonicotinsäure, Nicotinsäure, Bicarbaminsäure, 4,4'-Dicyano-6,6'-binicotinsäure, 8-Carbamoyloctansäure, 1 ,2,4-Pentantricarbonsäure, 2-Pyrrolcarbonsäure, 1 ,2,4,6,7-Napthalinpentaessigsäure, Malonaldehydsäure, 4-Hydroxy-phthalamidsäure, 1-Pyrazolcarbonsäure, Gallussäure oder Propantricarbonsäure,
• Polyhydroxyverbindungen; hierbei sind insbesondere zu nennen
- Zucker mit 5 und/oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere als Mono- und/oder Oligosaccharide, beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Lactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose und/oder deren Derivate, z.B. Etherderivate, Aminoderivate und/oder Acetylderivate wie acetylierte Glucose, z.B. Tetraacetylglucose, Pentaacetylglucose und/oder 2-Acetamido-2- desoxyglucose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Allose, Lactose, Arabinose und Sucrose; Glucose, Galactose und Lactose sind besonders bevorzugt;
- Onsäuren, insbesondere Gluconsäure, Glucuronsäure;
- Polyole, wie z.B. Glucamine, Glycerin, Mono- oder Diglyceride, 2-Ethyl-1,3-hexandiol, 2- Hydroxymethylpropantriol, Glycole wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, 1,3-Butandiol;
- Polyhydroxysäuren, wie z.B. Pentahydroxyhexansäure, Tetrahydroxypentansaure und/oder deren Derivate, wie z.B. Ether, Ester und/oder Amide, z.B. Pentahydroxyhexansäureamid und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen;_weitere Beispiele: Zitronensaure, Äpfelsäure oder Weinsäure;
• Pantolacton;
• Panthenol und/oder dessen Derivate;
• weitere Vitamine, wie z.B. Vitamin B6, C und/oder E und/oder deren Derivate;
• Hydroxysäuren, wie z.B. α-, ß-Hydroxyfettsäuren bzw. Ketofettsäuren und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen; wie beispielsweise Salicylsäure oder Milchsäure, Glyoxylsäure, Glycolsäure.
• wasserlösliche Polymere festigender Wirkung, z.B. Polyvinylpyrrolidon, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere,
• Antischuppenwirkstoffe wie z.B. Picrotone Olamine, Zink Omadine,
• Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren, Pflanzenextrakte ,
• pH-Einstell- und Puffermittel wie z.B. Citronensäure/Natriumcitrat, Ammoniumcarbonat, Ammoniumhydrogencarbonat, Guanidincarbonat, Ammoniak, Natriumhydroxyd,
• Komplexbildner wie EDTA, NTA, Organophosphonsäuren, Dipicolinsäure, Salicylsäure,
• Lichtschutzmittel (UV-Absorber),
• öl-, Fett- und Wachskomponenten, bevorzugt in emulgierter Form,
• Farbstoffe, Trübungs- und Perlglanzmittel sowie
• gegebenenfalls Aerosol-Treibgase.
Obwohl die mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate vorzugsweise in Form einer wässrigen Zusammensetzung verwendet werden, die zudem mindestens eine keratinreduzierende Verbindung enthält, d.h. in Form einer für die Durchführung des Reduktionsschritts einer üblichen Dauerwell- oder Haarglättungsbehandlung geeigneten Zubereitung, sind auch andere Vorgehensweisen möglich. So können die mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate beispielsweise im Rahmen eines Vorbehandlungsschritts vor der Durchführung der Reduktion der keratinischen Fasern, im Rahmen einer Zwischenbehandlung oder auch im Rahmen des Fixierschritts auf die zu behandelnden Fasern aufgebracht werden. Auch die Verwendung in mehreren der genannten Schritte ist möglich.
Die Verbesserung der Farbstabilität ist dann besonders stark ausgeprägt, wenn die mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate in Form einer wässrigen
Zusammensetzung verwendet werden, die zudem mindestens eine keratinreduzierende Verbindung enthält. Hinsichtlich der mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Proteinhydrolysate hat sich der Einsatz entsprechender Seidenprotein-Hydrolysate bewährt.
Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist daher eine Zusammensetzung zur dauerhaften Verformung gefärbter keratinischer Fasern, enthaltend
mindestens ein mit mindestens einer Fettsäure derivatisiertes Seidenproteinhydrolysat und mindestens eine keratinreduzierende Verbindung.
Bezüglich der bevorzugten mit mindestens einer Fettsäure derivatisierten Seidenproteinhydrolysate, der bevorzugten keratinreduzierenden Verbindungen, der Mengen und möglicher weiterer Inhaltsstoffe gilt das oben Ausgeführte.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung in einem Verfahren zur dauerhaften Verformung gefärbter keratinhaltiger Fasern.
Weiterhin ist ein Verfahren zum dauerhaften Verformen gefärbter keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, Gegenstand der Erfindung, wobei die Faser vor und/oder nach einer mechanischen Verformung unter Zuhilfenahme von Verformungshilfsmitteln mit einer wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung gemäß der Erfindung behandelt, gegebenenfalls nach einer Einwirkungszeit Z1 mit Wasser und/oder einem wässrigen Mittel gespült, und schließlich mit einer oxidierenden Zusammensetzung, enthaltend mindestens eine oxidierende Verbindung, fixiert und gegebenenfalls nach einer Einwirkungszeit Z2 gespült und gegebenenfalls nachbehandelt wird.
Schließlich ist auch ein Verfahren zum dauerhaften Verformen gefärbter keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, Gegenstand der Erfindung, wobei
(i) eine wässrige, keratinreduzierende Zusammensetzung gemäß der Erfindung auf die
Fasern aufgetragen wird,
(ii) die Fasern nach einer Einwirkzeit Z1 gespült und gegebenenfalls getrocknet werden, (iii) die Fasern unter Zuhilfenahme von Verformungshilfsmitteln verformt werden und (iv) schließlich eine oxidierende Zusammensetzung, enthaltend mindestens eine oxidierende Verbindung, auf die Fasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit Z2 wieder abgespült wird.
Verformungshilfsmittel im Sinne der erfindungsgemäßen Verfahren können z.B. Lockenwickler oder Papilloten im Falle einer Dauerwelle, oder Hilfsmittel für eine mechanische Glättung, wie ein Kamm oder eine Bürste, ein Glättungsboard oder ein beheizbares Glättungseisen im Falle einer Haarglättung sein.
Wenn die Verformungshilfsmittel, beispielsweise Wickler, im Rahmen eines Dauerwellverfahrens für einen längeren Zeitraum an der Faser befestigt werden, so kann es zweckmäßig sein, diese Verformungshilfsmittel vor, während oder nach dem Aufbringen der oxidierenden Zusammensetzung zu entfernen. Es kann in diesem Zusammenhang vorteilhaft sein, die Verformungshilfsmittel während des Einwirkens der oxidativen Zusammensetzung im Haar zu belassen, sie danach zu entfernen und danach den Oxidationsschritt als sogenannten Nachfixierschritt zu wiederholen.
Die Einwirkzeit Z1 beträgt bevorzugt 5-60 Minuten, besonders bevorzugt 10-30 Minuten. Die Einwirkzeit Z2 beträgt bevorzugt 1-30 Minuten, besonders bevorzugt 1-15 Minuten.
Eine trockene keratinhaltige Faser liegt im Sinne der Erfindung dann vor, wenn die den Haaren anhaftenden Wasserreste soweit verdampft sind, dass die Haare einzeln fallen. Bevorzugt ist bei einer trockenen keratinhaltigen Faser entweder der Feuchtigkeitsgehalt der Faser mit der Feuchtigkeit der Luft im wesentlichen im Gleichgewicht oder die Faser nimmt Feuchtigkeit aus der Luft der Umgebung auf.
Durch Aufbringen einer oxidierenden Zusammensetzung werden die verformten keratinischen Fasern fixiert. Die in der oxidierenden Zusammensetzung enthaltene oxidierende Verbindung besitzt ein solches Redox-Potential, dass zwei Mercaptogruppen unter Bildung einer Disulfidbrücke oxidiert werden können. Ein bevorzugtes Oxidationsmittel wird ausgewählt aus z.B. Natriumbromat, Kaliumbromat oder Wasserstoffperoxid. Es ist besonders bevorzugt, Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel zu verwenden. Zur Stabilisierung wässriger Wasserstoffperoxidzubereitungen können zusätzlich übliche Stabilisatoren zugesetzt werden. Der pH-Wert der wässrigen H2O2-Zubereitungen, die anwendungsfertig üblicherweise etwa 0,5 bis 3,0 Gew.-% H2O2 enthalten, liegt bevorzugt bei 2 bis 6. Es können auch Konzentrate mit üblicherweise bis zu 30 Gew.-% H2O2 eingesetzt werden, die vor der Anwendung verdünnt werden. Hierbei kann es auch bevorzugt sein, handelsübliche Schnellfixierungen, beispielsweise Natural Styling Rinse Neutraliser 1 :4 der Firma Henkel, einzusetzen. Enthält das erfindungsgemäße Mittel Bromat als Oxidationsmittel, so ist dies üblicherweise in Konzentrationen von 1 bis 10 Gew.-% enthalten und der pH-Wert der Lösungen wird auf 4 bis 7 eingestellt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verfahren werden die keratinhaltigen Fasern vor der Durchführung des Verfahrens angefeuchtet. Dies kann durch Besprühen der Fasern mit einer Flüssigkeit, bevorzugt mit Wasser, geschehen. Bevorzugterweise
werden die Fasern mit einem herkömmlichen Shampoo shampooniert, gespült und dann mit einem Handtuch frottiert. Nach Abschluß des Frottierschritts bleibt eine fühlbare Restfeuchtigkeit im Haar zurück. Es ist auch möglich die keratinhaltigen Fasern mit einer Flüssigkeit anzufeuchten, die mindestens ein mit mindestens einer Fettsäure derivatisiertes Seidenproteinhydrolysat enthält.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die keratinischen Fasern einer Temperaturbehandlung unterzogen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Temperaturbehandlung während der Einwirkung der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung oder nach dem Ausspülen der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung durchzuführen.
Die Temperaturbehandlung kann beispielsweise mittels heizbarer Wickler, der Zuführung erwärmter Luft, beispielsweise mittels Föhn oder Trockenhaube oder für den Fall, dass die keratinischen Fasern geglättet werden sollen, auch mit Hilfe entsprechend temperierter Platten, insbesondere Metall- oder Keramikplatten, erfolgen.
Bei der Temperaturbehandlung werden die keratinischen Fasern vorzugsweise auf eine Temperatur von 30°C bis 2200C erwärmt. Der bevorzugte Temperaturbereich hängt insbesondere davon ab, ob es sich bei der Verformung um eine Wellung oder eine Glättung handelt, und ob die Temperaturbehandlung während der Einwirkung der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung oder nach dem Ausspülen der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung durchgeführt wird.
Handelt es sich bei der Verformung um eine Wellung und wird die Temperaturbehandlung während der Einwirkung der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung durchgeführt, ist ein Temperaturbereich von 300C bis 80°C, insbesondere von 35°C bis 6O0C, bevorzugt.
Handelt es sich bei der Verformung um eine Wellung und wird die Temperaturbehandlung nach dem Ausspülen der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung durchgeführt, ist ein Temperaturbereich von 80°C bis 150°C, insbesondere von 800C bis 140°C, bevorzugt.
Handelt es sich bei der Verformung um eine Glättung und wird die Temperaturbehandlung während der Einwirkung der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung durchgeführt, sind Temperaturen von 30°C bis 80°C, insbesondere 35°C bis 60°C, bevorzugt.
Handelt es sich bei der Verformung um eine Glättung und wird die Temperaturbehandlung nach dem Ausspülen der wässrigen, keratinreduzierenden Zusammensetzung durchgeführt, sind Temperaturen von 12O0C bis 22O0C, insbesondere 13O0C bis 2000C, bevorzugt.
Im Anschluss an die Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren können die keratinischen Fasern in üblicher Weise nachbehandelt werden. Beispielsweise kann die Anwendung eines handelsüblichen Conditioner vorteilhaft sein. Eine Behandlung mit einem Conditioner kann auch als Zwischenbehandlung erfolgen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert, wobei die Beispiele das Verständnis des erfindungsgemäßen Prinzips erleichtern sollen und nicht als Einschränkung zu verstehen sind.
B e i s p i e l e
Es wurde ein erfindungsgemäßes Reduktionsmittel R1 und ein Vergleichsreduktionsmittel V1 gemäß Tabelle 1 und ein Fixiermittel gemäß Tabelle 2 bereitgestellt.
Tabelle 1: Reduktionsmittel
hydriertes Rizinusöl mit ca. 40-45 EO-Einheiten (INCI-Bezeichnung: PEG-40 Hydrogenated Castor OiI) (BASF)
N-Cocoylweizenproteinkondensat (INCI-Bezeichnung: Sodium Cocoyl Hydrolyzed Wheat Protein) (Zschimmer & Schwarz)
1-Hydroxyethan-1 ,1-diphosphonsäure (INCI-Bezeichnung: Etidronic Acid, Aqua (Water)) (Solutia)
Weizenproteinhydrolysat (ca. 31-35% Festkörper; INCI-Bezeichnung: Aqua (Water), Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein, Ethylparaben, Methylparaben) (Cognis)
Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)
Natriumsalz des Kondensationsprodukts aus Laurylsäurechlorid und Seidenproteinhydrolysat (ca. 20%-ige wässrige Lösung; INCI-Bezeichnung: Sodium Lauroyl Hydrolyzed SiIk) (Seiwa Kasei)
Tabelle 2: Fixiermittel
Trimethylhexadecylammoniumchlorid (ca. 24 -26 % Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: Aqua (Water), Cetrimonium Chloride) (Cognis)
Versuchsdurchführung und Beurteilung der Ergebnisse:
Referenz:
5 Haarsträhnen wurden mit handelsüblicher oxidativer Haarfarbe behandelt und anschließend zweimal 15 Minuten in einem Ultraschallbad behandelt. Die erhaltenen Strähnen dienen als Referenz.
Vergleich:
5 weitere Haarsträhnen wurden analog der Referenzsträhnen gefärbt, jedoch zwischen 1. und 2. Ultraschallbehandlung von jeweils 15 Minuten einer Dauerwellbehandlung mittels dem Vergleichsreduktionsmittel V1 gemäß Tabelle 1 und dem Fixiermittel gemäß Tabelle 2 behandelt. Die Farbintensität nach Behandlung der Strähnen ist im Vergleich zu den Referenzsträhnen deutlich schwächer.
Erfindungsgemäßes Vorgehen:
5 weitere Haarsträhnen wurden analog der Referenzsträhnen gefärbt und zwischen 1. und 2. Ultraschallbehandlung von jeweils 15 Minuten einer Dauerwellbehandlung mittels dem erfindungsgemäßen Reduktionsmittel R1 gemäß Tabelle 1 und dem Fixiermittel gemäß Tabelle 2
behandelt. Das Reduktionsmittel enthielt das derivatisierte Seidenproteinhydrolysat Promois EFLS. Die Farbintensität ist signifikant höher als die Farbintensität der Vergleichssträhnen.