B E S C H R E I B U N G
Überwachungsvorrichtung für Transportgüter und Verfahren zur Überwachung von Transportgütern
Die Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung für Transportgüter, um- fassend einen Träger, über welchen die Überwachungsvorrichtung an einer Anwendung fixierbar ist, signalabgebenden und/oder signalempfangende Komponenten, welche an dem Träger angeordnet sind, und Verbindungs¬ leitungen zwischen Komponenten, wobei die Verbindungsleitungen an dem Träger angeordnet sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Überwachung von Transport¬ gütern.
Aus der DE 41 14 293 Al ist ein Verfahren und ein Gerät zur Aufzeichnung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beschleunigungskraft (Stöße, Vibrationen) und dergleichen, die an einer auswählbaren, zeitweise unzugänglichen Umgebung auftreten, mittels eines entsprechenden Fühl- und Aufzeichnungseinrichtungen aufweisenden, sich selbst mit Energie versorgenden, transportablen, ein- und ausschaltbaren Geräts bekannt, bei dem das Gerät durch eine vorgewählte Zeitspanne eingeschaltet wird, das Gerät in der Umgebung für eine bestimmte Zeitdauer angeordnet wird, die die vorgewählte Zeitspanne zumindest teil¬ weise umfaßt, das Gerät aus der Umgebung herausgenommen wird und die
aufgezeichneten Werte für Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beschleunigung der¬ gleichen gelesen werden und in eine Verarbeitungseinrichtung oder Speicher¬ einrichtung mit größerer Speicherkapazität als die des Gerätes übertragen werden.
Es kann notwendig sein, Transportgüter während des Transports zu über¬ wachen. Beispielsweise ist es sinnvoll, verderbliche Güter daraufhin zu über¬ wachen, ob während des Transports Bedingungen eingetreten sind, die einer Weiterverwendung entgegenstehen. Beispielsweise bei elektronischen Gütern kann es sinnvoll sein, zu überwachen, ob während des Transports Umstände eingetreten sind, die zu einer Beschädigung geführt haben können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überwachungsvorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche auf einfache und sichere Weise einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Überwachungsvorrichtung er¬ findungsgemäß dadurch gelöst, daß der Träger so ausgebildet ist, daß bei der Lösung von einer Anwendung, an welcher der Träger fixiert ist, eine oder meh- rere Verbindungsleitungen beschädigt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Überwachungsvorrichtung läßt sich auf einfache Weise erkennen, ob ein Manipulationsversuch vorgelegen hat. Insbesondere läßt sich die Überwachungsvorrichtung nicht zerstörungsfrei von einer Anwendung entfernen. Bei der Anwendung kann es sich beispielsweise um das Transportgut selber oder um einen Behälter wie einen Container für Transportgüter handeln. Damit läßt sich erkennen, ob ein Manipulations¬ versuch vorlag.
Insbesondere weist der Träger mindestens eine Sollbruchstelle auf. Dadurch läßt sich auf einfache und definierte Weise eine Leitungsbeschädigung erzeu¬ gen, die detektierbar ist.
Beispielsweise ist die mindestens eine Sollbruchstelle als Sollbruchlinie ausge¬ bildet. Die Sollbruchstelle läßt sich dadurch auf einfache Weise herstellen.
Es ist dann besonders vorteilhaft, wenn die mindestens eine Sollbruchstelle quer zu einer oder mehreren Verbindungsleitungeh angeordnet ist. Dadurch läßt sich auf einfache Weise eine Unterbrechung von Verbindungsleitungen erreichen. Dadurch wiederum läßt sich auf einfache Weise eine Manipulation der Überwachungsvorrichtung verhindern bzw. detektieren.
Auf einfache Weise läßt sich eine Sollbruchstelle herstellen, wenn diese über eine Perforation gebildet wird.
Es kann vorgesehen sein, daß der Träger mit einer adhäsiven Seite versehen ist. Der Träger läßt sich dann zur Fixierung an einer Anwendung an dieser An- wendung ankleben.
Es ist dann besonders vorteilhaft, wenn der Träger und eine adhäsive Be- schichtung so ausgebildet sind, daß bei der Lösung eines an einer Anwendung fixierten Trägers der Träger beschädigt wird. Insbesondere werden dabei Ver- bindungsleitungen beschädigt. Dadurch läßt sich eine Manipulation einer Über¬ wachungsvorrichtung verhindern.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der Träger flexibel ausgebildet ist und insbesondere folienförmig ausgebildet ist. Die Überwachungsvorrichtung kann als Prozessor-Folie ausgebildet sein. Diese läßt sich dann auf einfache Weise an einer Anwendung fixieren. Beispielsweise läßt sie sich auch als Siegel ver- wenden.
Günstig ist es, wenn eine Prüfungseinrichtung vorgesehen ist, durch welche eine oder mehrere Verbindungsleitungen auf Beschädigung prüfbar sind. Es läßt sich dadurch eine definierte und insbesondere regelmäßige Prüfung durch- führen. Es ist dann beispielsweise möglich, die Daten einer Störung festzu¬ halten; bei diesen Daten handelt es sich insbesondere um Zeitdaten und Posi¬ tionsdaten der Überwachungsvorrichtung.
Günstig ist es, wenn die Prüfungseinrichtung Prüfsignale abgibt und/oder empfängt. Dadurch lassen sich Störungen und insbesondere Leitungs¬ beschädigungen auf einfache Weise erkennen.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Sensoreinrichtung mit mindestens einem Sensor vorgesehen ist. Durch den mindestens einen Sensor lassen sich Umgebungsbedingungen insbesondere dahingehend prüfen, ob sie schädliche Auswirkungen auf das Transportgut haben können.
Günstigerweise ist die Sensoreinrichtung an dem Träger angeordnet. Dadurch ergibt sich eine kompakte Überwachungsvorrichtung, in welche alle notwen- digen Komponenten integriert sind.
Beispielsweise weist die Sensoreinrichtung mindestens einen Feuchtigkeits¬ sensor auf. Dadurch läßt sich die Umgebungsfeuchtigkeit überwachen. Eine zu hohe Feuchtigkeit kann sich beispielsweise schädlich auf Lebensmittel aus¬ wirken oder auf elektrische, elektronische und mechanische Bauteile und Pro- dukte.
Die Sensoreinrichtung kann auch mindestens einen Temperatursensor auf¬ weisen. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können sich schädlich auf Lebensmittel oder elektronische Produkte auswirken. Über den mindestens einen Temperatursensor läßt sich eine Temperaturüberwachung durchführen.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die Sensoreinrichtung mindestens einen Beschleunigungssensor aufweist. Über den mindestens einen Beschleu¬ nigungssensor läßt es sich beispielsweise überwachen, ob das Transportgut Stöße oder dergleichen erfahren hat. Über einen Beschleunigungssensor ist es beispielsweise auch möglich, eine Anwendung bezüglich bestimmten Bewe¬ gungsformen zu überwachen. Beispielsweise wird eine Überwachungsvorrich¬ tung mit einer entsprechenden Sensoreinrichtung an einer Tür eines Contai¬ ners angeordnet und zwar an einer Innenseite angeordnet. Das Öffnen der Containertür ist mit bestimmten Beschleunigungsdaten verbunden. Diese lassen sich registrieren. Über die Überwachungsvorrichtung läßt sich so er¬ mitteln, ob eine Containertür geöffnet wurde und vorteilhafterweise wird dann gleichzeitig der Ort und die Zeit der Türöffnung ermittelt. Dadurch wiederum sind nicht autorisierte Türöffnungen detektierbar.
Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Sensoreinrichtung mindestens einen Positionssensor zur absoluten Positionsmessung aufweist. Es kann sich
dabei beispielsweise um einen GPS-Sensor handeln. Dadurch kann die abso¬ lute Position der Anwendung ermittelt werden, wenn eine Störung detektiert wird.
Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Sensoreinrichtung mit mindestens einem Sensor vorgesehen ist und mindestens eine Auswertungseinrichtung vorgesehen ist, welche Sensorsignale dahingehend prüft, ob ein vorgegebener Wert oder Wertbereich überschritten ist oder nicht.
In der Überwachungsvorrichtung erfolgt durch die (mindestens eine) Auswer¬ tungseinrichtung eine Auswertung. Insbesondere erfolgt eine Einteilung in Sensorsignale dahingehend, ob diese unterhalb eines Schwellenwerts liegen oder innerhalb eines Schwellenwertbereichs liegen oder außerhalb liegen. Es lassen sich dadurch Sensorsignale diskriminieren. Dadurch wiederum ist es möglich, einen "Normalzustand" von einem "besonderen Zustand" zu unter¬ scheiden. Es ergibt sich dadurch die Möglichkeit, daß nur noch "besondere Zu¬ stände" gespeichert werden müssen. Die Auswertungseinrichtung führt diese Prüfung durch und Daten werden abhängig vom Prüfungsergebnis gespeichert. Dadurch läßt sich die Speicherkapazität, die für die Überwachungsvorrichtung erforderlich ist, gering halten. Ferner ist der Datenanfall beim Auslesen der Überwachungsvorrichtung nach Ankunft an einem Transportziel gering gehal¬ ten.
Insbesondere prüft die mindestens eine Auswertungseinrichtung die anfallen¬ den Sensorsignale in Echtzeit und/bearbeitet diese Sensorsignale. In der
Überwachungseinrichtung erfolgt dann bereits eine Vorauswertung dahin¬ gehend, daß nur noch "relevante Daten" abgespeichert werden. Der entschei¬ dende Punkt bei der Überwachung ist, daß besondere Umstände detektiert werden müssen, während der Normalzustand an sich uninteressant ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung läßt sich auf einfache Weise eine Über¬ wachungsvorrichtung realisieren, bei der sich die Speicherkapazität gering halten läßt.
Insbesondere übermittelt die mindestens eine Auswertungseinrichtung Daten an eine Speichereinrichtung, wenn ein vorgegebener Schwellenwert oder vor¬ gegebener Schwellenwertbereich überschritten wird oder die Signale einen vorgegebenen Wert haben oder in einen vorgegebenen Wertebereich fallen. Die Speichereinrichtung speichert dann nur die "interessanten" Daten, nämlich diejenigen Daten, wenn vorgegebene Grenzwerte nicht eingehalten sind. Da- durch läßt sich die Speicherkapazität gering halten.
Insbesondere wird in der Speichereinrichtung begleitend mit der Speicherung von von der mindestens einen Auswertungseinrichtung stammenden Daten die absolute Position gespeichert. Dadurch läßt sich dann nachträglich der Ort der Überwachungsvorrichtung (und damit der Anwendung) bestimmen, an wel¬ chem eine Grenzwertüberschreitung aufgetreten ist.
Aus dem gleichen Grund ist es günstig, wenn in der Speichereinrichtung be¬ gleitend mit der Speicherung von Daten, welche von der mindestens einen Auswertungseinrichtung stammen, die Zeit gespeichert wird. Dadurch läßt sich auch die (absolute) Zeit einer Störung nachträglich ermitteln.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Speichereinrichtung für Daten vorgesehen ist. Diese umfaßt insbesondere einen Speicher, aus dem keine Daten löschbar sind (WOM-write only memory). Dadurch können gespeicherte Daten nicht manipuliert werden.
Zur Verhinderung einer Datenmanipulation trägt ferner bei, wenn Daten in der Speichereinrichtung verschlüsselt gespeichert sind.
Günstig ist es, wenn eine Übertragungseinrichtung zum externen Auslesen von gespeicherten Daten vorgesehen ist. Dadurch kann beispielsweise nach An¬ kunft der Transportgüter die Überwachungseinrichtung ausgelesen werden, um beispielsweise zu ermitteln, ob ungewöhnliche Bedingungen während des Transports vorgelegen haben und um gleichzeitig auch ermitteln zu können, wann und wo diese ungewöhnlichen Bedingungen vorlagen.
Es ist möglich, daß die Übertragungseinrichtung so ausgebildet ist, daß Daten drahtlos auslesbar sind. Beispielsweise sind solche Daten über einen Blue¬ tooth-Standard auslesbar.
Günstig ist es, wenn eine Energieversorgungseinrichtung vorgesehen ist. Diese ist insbesondere wechselbar und/oder wiederaufladbar.
Es ist ferner günstig, wenn eine Uhr und insbesondere eine Echtzeituhr vor¬ gesehen ist. Dadurch läßt sich die Zeit ermitteln, zu der abnormale Sensor- Signale vorliegen oder zu der Manipulationsversuche durchgeführt wurden. Mit einer Echtzeituhr läßt sich beispielsweise auch ein Abgleich bzw. eine Synchro¬ nisierung mit GPS-Daten durchführen.
Die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung läßt sich vorteilhafterweise als Siegel verwenden. Mit einer solchen Überwachungsvorrichtung lassen sich beispielsweise Containertüren versiegeln. Wenn eine Containertür geöffnet wird, dann lassen sich insbesondere Ort und Zeit der Öffnung bestimmen.
Sie kann vorteilhafterweise zur Überwachung eines Containers verwendet werden.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Über¬ wachung von Transportgütern bereitzustellen, welches auf einfache Weise durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein Sen- sor ein Sensorsignal an eine Auswertungseinrichtung abgibt, die Auswertungs¬ einrichtung prüft, ob ein Wert oder vorgegebener Wertebereich überschritten ist oder nicht, und bei dem Daten in Abhängigkeit vom Prüfungsergebnis in eine Speichereinrichtung geschrieben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung erläuterten Vorteile auf.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen wurden ebenfalls bereits im Zusam¬ menhang mit der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung erläutert.
Insbesondere generiert die Auswertungseinrichtung die zu speichernden Daten aus einem oder mehreren Sensorsignalen. Die Auswertungseinrichtung kann
beispielsweise Daten generieren, welche auf einfache Weise interpretierbar sind. Beispielsweise sorgt die Auswertungseinrichtung auch dafür, daß die zu speichernden Daten verschlüsselt werden. Dadurch ist eine hohe Manipula¬ tionssicherheit gewährleistet.
Günstig ist es, wenn eine Prüfungseinrichtung Verbindungsleitungen zwischen signalabgebenden und/oder signalempfangenden Komponenten und/oder Energieversorgungsleitungen auf Beschädigung überprüft. Dadurch läßt sich auf einfache Weise eine Manipulation feststellen. Weiterhin läßt sich, wenn Po- sitionsdaten und/oder Zeitdaten regelmäßig gespeichert werden, den zumin¬ dest ungefähren Ort und die zumindest ungefähre Zeit einer Manipulation er¬ mitteln, sofern die Überwachungsvorrichtung nicht soweit zerstört ist, daß keine Daten mehr auslesbar sind.
Es ist besonders günstig, wenn absolute Positionsdaten und/oder absolute Zeitdaten gespeichert werden und insbesondere regelmäßig gespeichert werden. Diese Positionsdaten und Zeitdaten können, sofern keine Daten vor¬ liegen, die auf eine Störung hinweisen, überschrieben werden. Wenn jedoch Daten zur Speicherung vorliegen, dann ist es günstig, wenn zugehörige abso- lute Positionsdaten und/oder absolute Zeitdaten verliersicher gespeichert werden. Dadurch lassen sich dann die Umstände einer Störung nachträglich näher bestimmen bzw. eingrenzen.
Es ist auch möglich, daß in vorgegebenen Zeitintervallen Zeitdaten und/oder Positionsdaten gespeichert werden. Die vorgegebenen Zeitintervalle richten sich nach dem Anwendungsfall; bei einem langsam bewegten Transportgut (wie beispielsweise einem mit einem Schiff transportierten Container) kann ein
größeres Zeitintervall eingestellt werden. Bei einem ruhenden Transportgut, wie beispielsweise einem in einem Hafen ruhenden Container ist es sinnvoll, kürzere Zeitintervalle zu wählen, da ein leichterer Zugang zu dem Transport¬ gut durch Dritte möglich ist. Durch das Speichern von zeitlich beabstandeten Zeitdaten und/oder Positionsdaten läßt sich der Speicherplatz für diese Daten gering halten, wobei sich aber mindestens näherungsweise der Ort und die Zeit bestimmen läßt, wenn Sensorsignale aufgetreten sind, die den vorge¬ gebenen Wert oder vorgegebenen Wertebereich beispielsweise überschreiten oder eine Prüfungseinrichtung Beschädigungen detektiert.
Ganz besonders vorteilhaft ist es dann, wenn die vorgegebenen Zeitintervalle insbesondere variabel einstellbar sind. Dadurch läßt sich eine optimierte An¬ passung an einen Anwendungsfall erreichen. Beispielsweise kann die Ein¬ stellung solcher Zeitintervalle auch in Abhängigkeit von Sensorsignalen er- folgen. Wenn beispielsweise keine Bewegung detektiert wird, dann können die Zeitintervalle kürzer eingestellt werden. Wenn eine bestimmte Bewegung de¬ tektiert wird, welche beispielsweise einem Transport auf einem Schiff ent¬ spricht, dann können die Zeitintervalle länger eingestellt werden. Es ist dabei auch möglich, daß unterschiedliche Zeitintervalle vorgegeben werden, je nach Anwendungsfall.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zu¬ sammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Blockbilddarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung; und
Figur 2 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Verwendung der Überwachungsvorrichtung gemäß Figur 1.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung, welches in Figur 1 gezeigt und dort mit 10 bezeichnet ist, umfaßt einen Träger 12, an dem unter anderem signalabgebende und signalempfangende Kompo¬ nenten angeordnet sind. Diese werden unten noch näher erläutert.
Der Träger 12 ist beispielsweise flexibel und insbesondere folienförmig ausge¬ bildet. Die signalabgebenden und signalempfangenden Komponenten können in ihn integriert sein.
An dem Träger 12 sind Verbindungsleitungen wie Signalleitungen und Energie- Versorgungsleitungen angeordnet.
Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Träger 12 eine adhäsive Seite 14 auf (in Figur 1 die Rückseite zu einer Oberseite 16), mit der die Überwachungs¬ vorrichtung 10 an einer Anwendung durch Aufkleben fixierbar ist.
An dem Träger 12 ist eine als Ganzes mit 18 bezeichnete Sensoreinrichtung angeordnet, welche eine Mehrzahl von Sensoren aufweist. Die Sensoreinrich¬ tung umfaßt beispielsweise einen Temperatursensor 20 zur Temperatur¬ ermittlung. Ferner kann ein Feuchtigkeitssensor 22 zur Ermittlung des Feuch- tigkeitsgehalts der Umgebung der Überwachungseinrichtung 10 vorgesehen sein.
Weiterhin können ein oder mehrere Beschleunigungssensoren 24 vorgesehen sein, über welchen bzw. welche sich Bewegungsänderungen der Über- wachungseinrichtung 10 ermitteln lassen. Beispielsweise kann eine Beschleu¬ nigungssensor-Kombination vorgesehen sein, welche sich aus sechs Einzel- Sensoren zusammensetzt. Über diese sechs Sensoren läßt sich je Raum¬ richtung die Drehrate und die Beschleunigung messen. Die Beschleunigungs¬ sensor-Kombination liefert dann sechs Signale.
Weiterhin ist ein absoluter Positionssensor 26 vorgesehen, über welchen sich die absolute Position der Überwachungsvorrichtung 10 ermitteln läßt. Insbe¬ sondere handelt es sich bei dem Positionssensor 26 um einen GPS-Sensor. Über einen GPS-Sensor läßt sich auch ein Zeitsignal bereitstellen.
Es kann zusätzlich eine Echtzeituhr 28 vorgesehen sein, um die absolute Zeit ermitteln zu können, wenn Signale generiert werden. Alternativ oder zusätzlich ist es über die Echtzeituhr 28 möglich, absolute Positionssignale, welche vom Positionssensor 26 geliefert werden, abzugleichen bzw. zu synchronisieren.
Wenn eine Sensoreinrichtung 18 mit Temperatursensor 20, Feuchtigkeits- sensor 22, Beschleunigungssensor 24 mit sechs Einzelsensoren und Positions¬ sensor 26 vorgesehen ist, dann können grundsätzlich sechs Beschleunigungs¬ signale, ein Feuchtigkeitssignal, ein Temperatursignal, drei Positionssignale und ein Zeitsignal bereitgestellt werden.
Eine Auswertungseinrichtung 30 ist über Signalleitungen mit den entsprechen¬ den Sensoren 20, 22, 24, 26 und gegebenenfalls der Echtzeituhr 28 verbun¬ den: Eine Signalleitung 32 verbindet den Temperatursensor 20 mit der
Auswertungseinrichtung 30; eine Signalleitung 34 verbindet den Feuchtigkeits¬ sensor 22 mit der Auswertungseinrichtung 30; zur Verbindung der Auswer¬ tungseinrichtung 30 mit dem Beschleunigungssensor 24 ist eine Signalleitung 36 vorgesehen. Eine Signalleitung 40 verbindet den Positionssensor 26 mit der Auswertungseinrichtung 30. Eine Signalleitung 41 verbindet die Echtzeituhr 28 mit der Auswertungseinrichtung 30.
Die Auswertungseinrichtung 30 ist so ausgestaltet, daß sie die Sensorsignale gemäß vorgegebenen Prüfungsbedingungen prüft und Sensorsignale verar- beiten kann. Die Auswertungseinrichtung 30 prüft dabei beispielsweise, ob vorgegebene Schwellenwerte oder vorgegebene Schwellenwertbereiche über¬ schritten werden.
Beispielsweise wird geprüft, ob die Temperatur innerhalb eines zulässigen Temperaturbereichs liegt. Es kann auch geprüft werden, ob ein zulässiger Feuchtigkeitsgehalt nicht überschritten wird. Ferner kann geprüft werden, ob vorgegebene Beschleunigungsschwellen nicht überschritten werden.
Es kann auch geprüft werden, ob beispielsweise Beschleunigungswerte inner- halb eines vorgegebenen Bereichs liegen. Dadurch läßt sich prüfen, ob die
Überwachungsvorrichtung 10 und damit die Anwendung, an welcher die Über¬ wachungsvorrichtung 10 fixiert ist, eine bestimmte Bewegung durchgeführt hat. Beispielsweise läßt sich so prüfen, ob eine Tür, an der die Überwachungs¬ vorrichtung 10 fixiert wurde, geöffnet wurde.
Die Auswertungseinrichtung 30 ist über eine Signalleitung 42 mit einer Spei¬ chereinrichtung 44 verbunden. Die Speichereinrichtung 44 umfaßt insbeson¬ dere einen oder mehrere Speicher, die nicht löschbar sind (WOM-write only memory). Die Auswertungseinrichtung 30 kann über die Signalleitung 42 an die Speichereinrichtung 44 zu speichernde Daten weitergeben.
Ferner kann die Auswertungseinrichtung 30 von der Speichereinrichtung 44 Daten anfordern, damit diese über eine Übertragungseinrichtung 46 auslesbar sind.
Die Übertragungseinrichtung 46 ist dazu mit der Auswertungseinrichtung 30 über eine Signalleitung 48 verbunden.
Die Übertragungseinrichtung 46 ist so ausgebildet, daß von extern in der Speichereinrichtung 44 gespeicherte Daten auslesbar sind. Die Übertragungs¬ einrichtung 46 kann dazu direkt oder über die Auswertungseinrichtung 30 mit der Speichereinrichtung 44 verbunden sein. Die Datenübertragung an eine externe Einrichtung kann dabei über Steckerkontakt oder drahtlos wie bei¬ spielsweise Bluetooth erfolgen.
Der Auswertungseinrichtung 30 kann ein Speicher 52 zugeordnet sein, welcher auch in die Speichereinrichtung 44 integriert sein kann, in dem Daten bezüglich der Steuerung der Auswertungseinrichtung 30 ablegbar sind. Bei¬ spielsweise sind Algorithmen zur Prüfung von Schwellen bzw. Schwellenwert- bereichen ablegbar und Schwellenwerte und Schwellenwertbereiche sind dort ablegbar.
Die Überwachungsvorrichtung 10 umfaßt eine Energieversorgungseinrichtung 54, bei der es sich insbesondere um eine Batterie oder einen Akkumulator handelt. Die Energieversorgungseinrichtung 54 ist über Energieversorgungs¬ leitungen 56 mit entsprechenden Komponenten der Überwachungsvorrichtung 10 verbunden. (In Figur 1 ist eine Energieversorgungsleitung 56 zwischen der Energieversorgungseinrichtung 54 und der Auswertungseinrichtung 30 gezeigt. Aus darstellerischen Gründen sind weitere Energieversorgungsleitungen wie beispielsweise zu der Übertragungseinrichtung 46 nicht gezeichnet.)
Die Energieversorgungseinrichtung 54 ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie wiederaufladbar ist und/oder wechselbar ist. Dies ist in Figur 1 durch einen Aufnahmebereich 58 für die Energieversorgungseinrichtung 54 angedeutet.
Der Träger 12 ist mit einer oder mehreren Sollbruchstellen 60 versehen, wobei eine Sollbruchstelle insbesondere als Sollbruchlinie 62 ausgebildet ist.
In Figur 1 ist eine einzige Sollbruchlinie 62 gezeigt. Es können aber auch meh¬ rere Sollbruchlinien vorgesehen sein.
Die mindestens eine Sollbruchlinie 62 ist so angeordnet, daß sie quer zu Ver¬ bindungsleitungen zwischen Komponenten verläuft. Bei dem in Figur 1 ge¬ zeigten Ausführungsbeispiel verläuft die Sollbruchlinie 62 quer zu der Energie¬ versorgungsleitung 56 und zu den Signalleitungen 40, 41, 42 und 48.
Eine Sollbruchlinie 62 ist beispielsweise durch eine Perforierung gebildet, wel¬ che beabstandete Ausnehmungen 64 aufweist, zwischen welchen Brücken ver¬ laufen. Verbindungsleitungen durchqueren die Brücken zwischen Ausnehmun¬ gen 64.
Eine Sollbruchstelle 60 ist so angeordnet und ausgebildet, daß nach Fixierung der Überwachungsvorrichtung 10 an einer Anwendung beim Lösen des Trägers 12 von der Anwendung mindestens eine Verbindungsleitung beschädigt wird.
Erfindungsgemäß ist eine Prüfungseinrichtung 66 vorgesehen, welche bei¬ spielsweise Teil der Auswertungseinrichtung 30 ist. Die Prüfungseinrichtung 66 sendet und/oder empfängt Prüfungssignale, um Verbindungsleitungsbeschädi- gungen detektieren zu können.
Die erfindungsgemäße Überwachungsvorrichtung 10 funktioniert wie folgt:
Über den Träger 12 läßt sich die Überwachungsvorrichtung 10 an einer An¬ wendung fixieren. Bei der Anwendung kann es sich direkt um ein Transportgut handeln oder beispielsweise um einen Container 68, mittels dem Transport- guter transportiert werden. Der Container 68 weist beispielsweise ein Tor 70 mit Torflügeln 72 und 74 auf.
Es kann vorgesehen sein, daß die Überwachungsvorrichtung 10 als Siegel ver¬ wendet wird und jeweils an den beiden Torflügeln 72 und 74 über einen Tor- spalt 76 fixiert wird.
Die Überwachungsvorrichtung 10 wird an einer Anwendung fixiert und zu ge¬ gebenem Zeitpunkt aktiviert. Nach Ankunft des Transportguts an seinem End¬ ziel wird die Überwachungsvorrichtung 10 über die Übertragungseinrichtung 46 ausgelesen, das heißt es werden die in der Speichereinrichtung 44 gespeicher- ten Daten ausgelesen.
Die Überwachungsvorrichtung 10 mit ihrem Träger 12 ist so ausgebildet, daß diese nicht beschädigungsfrei von einer Anwendung gelöst werden kann. Wenn beispielsweise die Torflügel 72, 74 geöffnet werden, dann führt dies zu einer Beschädigung des Trägers 12, wobei die Verbindungsleitungen beschädigt werden. Diese Beschädigung läßt sich durch die Prüfungseinrichtung 66 detek- tieren.
Beispielsweise sendet die Prüfungseinrichtung 66 in regelmäßigen Abständen Signale auf entsprechenden Verbindungsleitungen aus und prüft, ob innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums Antwortsignale eintreffen. Ist dies nicht der Fall, dann sorgt die Prüfungseinrichtung 66 dafür, daß zumindest momentane Positionsdaten und Zeitdaten in die Speichereinrichtung 44 geschrieben wer¬ den und ein Störungssignal in die Speichereinrichtung 44 geschrieben wird.
Es kann auch vorgesehen sein, daß Komponenten, welche mit der Prüfungs¬ einrichtung 66 in Verbindung stehen, regelmäßig Prüfungssignale aussenden und die Prüfungseinrichtung 66 dann prüft, ob diese auch regelmäßig ankom¬ men. Wird hier eine Störung detektiert, so wird für ein Einschreiben von abso- luten Positionsdaten und Zeitdaten in die Speichereinrichtung 44 gesorgt.
Es ist dabei insbesondere vorteilhaft, wenn standardmäßig absolute Positions¬ daten und Zeitdaten in die Speichereinrichtung 44 und insbesondere in einen überschreibbaren Speicherteil eingeschrieben werden. Diese können, wenn keine Störung detektiert wird, überschrieben werden. Bei der Detektion einer Störung sorgt die Prüfungseinrichtung 66 insbesondere in Zusammenwirkung mit der Auswertungseinrichtung 30 dafür, daß ein Warnsignal an die Speicher¬ einrichtung 44 abgegeben wird und die absoluten Positionsdaten und Zeitdaten entsprechend der Störung in einen nichtlöschbaren Speicherteil transferiert werden.
Dadurch lassen sich beispielsweise auch absolute Positionsdaten und Zeitdaten für eine Störung (zumindest näherungsweise) fixieren, wenn die Signalleitung 42 unterbrochen wird.
Es kann dann nachträglich ausgelesen werden, wann und wo eine Störung stattgefunden hat. Beispielsweise läßt sich dann nachträglich über die Über¬ tragungseinrichtung 46 auslesen, wann und wo das Tor 70 geöffnet wurde.
Es kann dabei auch vorgesehen sein, daß eine Überwachungsvorrichtung an einer "unauffälligen" Stelle beispielsweise zwischen einem Torflügel und einer Containerwand oder an einem Türflügel angeordnet ist. Dieses ist in Figur 2 durch das Bezugszeichen 78 angedeutet. Dadurch ist das Vorhandensein einer Überwachungsvorrichtung 10 für Dritte nicht ohne weiteres erkennbar.
Während des "normalen" Betriebs der Überwachungsvorrichtung 10 fallen eine Vielzahl von Daten an, bei denen es sich insbesondere um die Sensorsignale der Sensoreinrichtung 18 handelt. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, daß
Daten nur dann in der Speichereinrichtung 44 gespeichert werden, wenn bei¬ spielsweise bestimmte Schwellen oder Schwellenwertbereiche überschritten werden. Dadurch läßt sich eine Überwachung bezüglich Störungen durch¬ führen: Es läßt sich dann nachträglich durch Auslesung der entsprechenden Daten an der Übertragungseinrichtung 46 feststellen, welche Art von Störung vorliegt, wie beispielsweise zu hohe Temperatur oder zu hohe Feuchtigkeit, und es läßt sich die Zeit und der absolute Ort des Transportguts während der Störung bestimmen. Der Datenanfall läßt sich dadurch gering halten, da nur Störungsdaten gespeichert werden.
Die Auswertungseinrichtung 30 bearbeitet und überprüft die anfallenden Sen¬ sorsignale in Echtzeit; sie bestimmt, ob ein Schwellenwert oder Schwellen¬ wertbereich überschritten ist oder nicht. Die Auswertungseinrichtung 30 sorgt dafür, daß abhängig vom Prüfungsergebnis entsprechende Daten in die Spei- chereinrichtung 44 eingeschrieben werden. Diese Daten lassen sich dann nicht mehr aus der Speichereinrichtung 44 entfernen. Die Auswertungseinrichtung 30 kann dabei ausgehend von den ursprünglichen Sensorsignalen eine Daten¬ bearbeitung durchführen. Beispielsweise werden die Daten vor dem Einschrei¬ ben in die Speichereinrichtung 44 verschlüsselt.
Gemeinsam mit den "Störungsdaten" werden auch begleitende Daten und da¬ bei insbesondere die Zeit der Störung und die absolute Position der Über¬ wachungsvorrichtung 10 zum Zeitpunkt der Störung in die Speichereinrichtung 44 eingeschrieben.
Es ist auch möglich, daß insbesondere in regelmäßigen Intervallen Zeitdaten (insbesondere absolute Zeiten) und Positionsdaten in die Speichereinrichtung
44 eingeschrieben werden. Die Zeitintervalle werden dabei je nach Anwen¬ dungsfall so gewählt, daß, wenn "Störungsdaten" detektiert werden, die zu¬ letzt gespeicherten Zeitdaten und Ortsdaten eine gute Näherung für den Ort und die Zeit des Anfalls der Störungsdaten ergibt.
Insbesondere sind dabei die vorgegebenen Zeitintervalle einstellbar, um so eine optimierte Anpassung an den entsprechenden Anwendungsfall zu er¬ reichen.
Die Überwachungseinrichtung 10 umfaßt alle Komponenten, die zur Erfassung der Umweltbedingungen und Belastungen auf das jeweilige Transportgut not¬ wendig sind, sowie alle Komponenten für die Bearbeitung von anfallenden Daten und zur manipulationsgeschützten Speicherung insbesondere aufbe¬ reiteter Daten, sowie zur Zeitbestimmung und Ortsbestimmung.
Es ist vorteilhaft, wenn die Energieversorgungseinrichtung 54 bezüglich der Energieabgabe aktivierbar ist, wenn die Überwachungsvorrichtung 10 über den Träger 12 an einer Anwendung fixiert wird.