Bezeichnung: Verfahren zur Regelung des Betriebs einer Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie durch einen mittels einer Freikolbenbrennkraft- maschine angetriebenen Generator 5
Beschreibung
Als Antrieb ist eine Zweitakt-Freikolbenbrennkraftmaschine bekannt, die mit zwei gleichachsig hintereinander angeordne-
L0 ten Zylindern versehen ist, in denen jeweils ein gegenläufig zueinander bewegbares Kolbenpaar angeordnet ist. Die jeweils sich in gleicher Richtung bewegenden Kolben der beiden Kolbenpaare sind jeweils miteinander verbunden. Jedes Kolbenpaar begrenzt in seinem Zylinder einen Brennraum, so daß bei ab-
L5 wechselnder Befeuerung der Zylinder sich die beiden jeweils miteinander verbundenen Kolben gegenläufig hin und her bewegen, wobei die Bewegungsenergie von den Kolbenverbindungen abgegriffen und beispielsweise zum Antrieb eines elektrischen Generators verwendet werden kann.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Regelung des Betriebs einer derartigen Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie zu schaffen, die einen stabilen Betrieb der Freikolbenbrennkraftmaschine bewirkt. 5
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Ein optimaler Betrieb der Freikolbenbrennkraftmaschine ist durch einen Sollwert des Verdichtungsverhältnisses vorgebbar. Störungen der freien Bewe-
30 gung der jeweils miteinander verbundenen Kolben der Kolbenpaare wirken sich unmittelbar auf das tatsächliche Verdichtungsverhältnis, aber auch auf die Arbeitsfrequenz der Freikolbenbrennkraftmaschine aus. Durch eine entsprechende Senso- rik ist es nun möglich, sowohl die Kolbenposition im Zylinder
35 als auch die Kolbenbewegung, insbesondere den Bewegungsablauf der Kolben zu erfassen und hieraus entsprechende Meßsignale
bezüglich des tatsächlichen Verdichtungsverhältnisses und auch der Arbeitsfrequenz zu erfassen.
Durch die Verknüpfung der Kolbenverbindung mit dem Läufer ei- nes Generators sowie über eine Regelung über mit der Statorwicklung verbundene Leistungsendstufen kann die Statorwicklung des Generators taktweise geregelt mit einer Spannung beaufschlagt werden und so entsprechend den Vorgaben der Regelung aus dem Soll/Ist-Vergleich bezüglich des Verdichtungs- Verhältnisses, wenn nötig noch unterstützt werden durch einen entsprechenden Eingriff in die Kraftstoffzumessung, der Betrieb der Freikolbenbrennkraftmaschine stabilisieret werden.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Regelungsverfah- rens besteht darin, daß die Erfassung des Verdichtungsverhältnisses und der damit verknüpfte Bewegungsablauf des Kolbens bereits während eines Arbeitsspiels erfolgt, so daß ein etwa notwendiger Regeleingriff über die Spannungsbeaufschlagung der Statorwicklung und/oder über die Kraftstoffzumessung bereits im nächsten Arbeitstakt aktiviert werden kann, so daß eine sehr schnelle und feinfühlige Regelung des Betriebsverhaltens der Freikolbenbrennkraftmaschine möglich ist. Damit steht für den stabilen Betrieb einer Freikolbenbrennkraftmaschine in einer derartigen Einrichtung zur Erzeugung von elektrischer Energie eine Feinregelung zur Verfügung.
Ist zwischen dem Verbraucher und dem Generator, wie in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, ein Pufferspeicher in Form eines Akkumulators oder eines Konden- sators vorgesehen, oder ist eine sonstige externe äußere
Spannungsquelle vorgesehen, die mit den Leistungsendstufen in Verbindung steht, dann kann beispielsweise bei einem Zündaussetzer in einem der Zylinder gleichwohl ein gleichmäßiger Betrieb aufrechterhalten werden. Über die Regelung wird dann bei einem Zündaussetzer in einem Zylinder für den ungezünde- ten "Expansionshub" durch eine entsprechende Beaufschlagung der Statorwicklung der Generator für diesen "Arbeitshub" als
Motor betrieben, so daß das vorgegebene Verdichtungsverhältnis für das unmittelbar folgende Arbeitsspiel des anderen Zylinders zumindest nahezu erreicht wird und so dieser Arbeitstakt erfolgen kann und gleichzeitig für den Zylinder mit Zündaussetzer wieder die erforderliche Verdichtung erreicht und das nächste Arbeitsspiel erfolgen kann.
Bei entsprechender Ausgestaltung der Regeleinrichtung kann auch eine Aufeinanderfolge von Zündaussetzern desselben Zy- linders erfaßt und der Betrieb der Maschine gestoppt werden.
Bei der hier bevorzugt einzusetzenden Zweitakt-Freikolben- brennkraftmaschine kann die Kraftstoffzufuhr durch Direkteinspritzung in die Brennräume oder die Einspritzung in die Luftansaugkanäle erfolgen. Die Zündung des zugeführten Kraftstoffs kann durch Fremdzündung oder durch Selbstzündung erfolgen.
Während es grundsätzlich möglich ist, über eine entsprechende Getriebeanordnung die Hin- und Herbewegung der beiden Kolbenpaare in eine Drehbewegung umzusetzen und damit einen elektrischen Generator herkömmlicher Art anzutreiben, ist bevorzugt die Verwendung eines sogenannten Lineargenerators vorteilhaft. Ein Lineargenerator weist einen Stator mit einer, wenigstens eine Spule aufweisenden Wicklung und einen stab- förmigen, hin und her bewegbaren Läufer auf. Hierbei sind unterschiedliche Wirkungsprinzipien bekannt, so beispielsweise permanentmagnetische Wirkung, Reluktanz-Wirkung oder induktive Wirkung mit unterschiedlicher Phasenzahl.
Hierbei ist es möglich, nur eine Verbindung zwischen den Kolben der beiden Kolbenpaare als Läufer auszubilden und die Bewegungsenergie von der Verbindung zwischen den beiden anderen Kolben der Kolbenpaare mechanisch, beispielsweise über ein entsprechende Getriebe in den Läufer einzukoppeln, so daß nur ein Generator vorzusehen ist.
Durch die geregelt getaktete Spannungsbeaufschlagaung der Generatorwicklung läßt sich jeweils die Stellung der Kolbenpaare in ihren zugehörigen Zylindern beeinflussen. Hierdurch läßt sich unabhängig von der Lastabnahme durch den Generator das Verdichtungsverhältnis in den Zylindern der Brennkraftmaschine beeinflussen. Bei einer Ausführungsform mit Ladungswechsel über Schlitze läßt sich hierdurch vorteilhaft auch die Mittellage des von den beiden Kolben jeweils begrenzten Brennraums relativ zu den Schlitzen verschieben, so daß eine Änderung der "Ventilüberschneidung" möglich ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher Erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Anordnung einer Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie durch einen Lineargeneratorantrieb durch eine Freikolbenbrennkraftmaschine,
Fig. 2 eine Abwandlung der Anordnung gem. Fig. 1,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Regelung.
In Fig. 1 ist ein Generatorsatz zur Erzeugung elektrischer Energie dargestellt, der im wesentlichen aus zwei parallelen Lineargeneratoren 1 besteht, der zwei Statorwicklungen 2 und 3 aufweist, die jeweils eine der auch mehrere Spulen aufweisen können. Den Statorwicklungen 2 und 3 ist jeweils ein Läufer 4 und 5 zugeordnet, die zur Erzeugung elektrischer Energie relativ zu den Statorwicklungen 2 und 3 hin und her be- wegt werden.
Als Antrieb ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Zweitakt-Zweizylinder-Freikolbenbrennkraftmaschine vorgesehen. Diese besteht im wesentlichen aus zwei in einer Achse hintereinander angeordneten Zylindern 6 und 7, in denen je- weils Kolben 6.1 und 6.2 einerseits und Kolben 7.1 und 7.2 andererseits gegenläufig hin und her bewegbar geführt sind.
Die Kolben 6.1 und 7.1 sind mit dem Läufer 4 und die Kolben 6.2 und 7.2 mit dem Läufer 5 verbunden, so daß die Hin- und Herbewegung der Kolben unmittelbar auf die Läufer übertragen wird.
Die konstruktiven Elemente für den Ladungswechsel sind hier nicht dargestellt. Der vorzugsweise längsgeströmte Ladungs- Wechsel kann entweder über gesteuerte Ventile oder aber über entsprechende Längsschlitze in der Zylinderwandung erfolgen, wie von Zweitaktmotoren bekannt. Bevorzugt ist die Anordnung einer hier nicht näher dargestellten Spülpumpe oder eines zusätzlichen Laders vorgesehen.
Jedes Kolbenpaar 6.1, 6.2 bzw. 7.1, 7.2 begrenzt einen Brennraum. Die Kraftstoffzufuhr erfolgt bei dem dargestellten Beispiel über eine Direkteinspritzung mittels Einspritzdüsen 8 und 9. Die Kraftstoffzufuhr kann aber auch durch Einspritzung in die hier nicht näher dargestellten Luftansaugkanäle erfolgen. Je nach der Motorkonzeption kann die Zündung des Kraftstoffs durch Fremdzündung oder auch durch Selbstzündung erfolgen. Die Befeuerung der beiden Zylinder 6 und 7 erfolgt abwechselnd.
In Fig. 1 ist die Anordnung im Betrieb dargestellt und zwar nach Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches zu Beginn des Expansionshubes im Zylinder 6. Hierbei werden die beiden Kolben 6.1 und 6.2 durch den Gasdruck auseinandergedrückt, während im Zylinder 7 die beiden Kolben 7.1 und 7.2 sich aufeinander zubewegen und hierbei die Zylinderfüllung komprimieren, so
daß im nächsten Takt der Zylinder 7 befeuert werden kann und der Arbeitstakt in umgekehrter Richtung abläuft.
Die beiden Läufer 4 und 5 bewegen sich hierbei gegenläufig 5 durch ihre zugeordneten Statorwicklungen 2 und 3, wobei infolge der Hin- und Herbewegung der Läufer 4 , 5 entsprechende "satzweise" elektrische Energie erzeugt wird.
Da nun über die Hin- und Herbewegung der Läufer 4, 5 der L0 zeitliche Verlauf der Bewegungsgeschwindigkeit, aber auch die jeweilige Position der Kolben in den Zylindern 6 und 7 erfaßt werden kann, ist es möglich, durch eine entsprechende Regelung eine getaktete Spannungsbeaufschlagung der Statorwicklungen 2 , 3 angepaßt an die von den Kolben eingebrachte L5 mechanische Energie entsprechende elektrische Energie abzunehmen.
Hierzu sind die beiden Statorwicklungen 2, 3 mit regelbaren Leistungsendstufen 10.1 und 10.2 versehen, die über einen 20 Regler 11 ansteuerbar sind. Die Leistungsendstufen können, wie hier angedeutet, mit einer eigenen Stromquelle 12 in Verbindung stehen.
Den Leistungsendstufen 10.1 und 10.2 ist ein Verbraucher 13 5 nachgeschaltet, dem ein Puffer 13.1 in Form eines Speicherakkumulators oder eines Speicherkondensators vorgeschaltet ist, so daß die diskontinuierlich erzeugte Energie für den Verbraucher als kontinuierliche, d. h. gleichbleibende Energie abnehmbar ist. 0
Den Statorwicklungen 2 und 3 sind Meßfühler 14 und 15 zugeordnet, über die die erzeugte Spannung und der erzeugte Strom erfaßt und als Meßwert auf den Regler 11 aufgeschaltet wird. Über den Regler 11 werden die Leistungsendstufen 10.1 und 5 10.2 in der Weise angesteuert, daß durch eine entsprechende Änderung in der getakteten Spannungsbeaufschlagung der Statorwicklungen 2 und 3 auf den Geschwindigkeitsverlauf der
Läufer 4, 5, und damit auf das Verdichtungsverhältnis Einfluß genommen wird und so während eines jeden Arbeitstaktes vorzugsweise konstant gehalten werden kann. Dies erfolgt durch gezieltes Abbremsen oder Beschleunigen der Läufer 4, 5 über die getaktete Spannungsbeaufschlagung der Statorwicklungen 2, 3 und/oder die Änderung in der Kraftstoffzumessung, beispielsweise durch Veränderung der Einspritzdauer. Damit steht für das Regelungsverfahren ein "schneller" innerer Regelkreis zur Verfügung.
Über einen Meßfühler 16 wird die vom Verbraucher 13 abgenommene elektrische Energie beispielsweise durch Messung des Stromes und/oder der Spannung erfaßt. Dieser Meßwert wird ebenfalls dem Regler 11 zugeführt, über den dann durch eine entsprechende Ansteuerung der Kraftstoffzufuhr die Kraftstoffzumessung entsprechend der abgenommenen elektrischen Energie gesteuert werden kann.
Anstelle oder zusätzlich zu der vorbeschriebenen elektrischen Sensorik (Meßfühler 14, 15) sind wenigstens einem der beiden Zylinder 6, 7 zwei Sensoren 17 und 18 zugeordnet, über die jeweils die Position der Kolben in den Zylindern, insbesondere jeweils die "obere TotpunktStellung" erfaßt werden kann, um die Kraftstoffzufuhr zu steuern und bei einer Fremdzündung auch die Zündung anzusteuern.
Auch diese vorzugsweise elektro-mechanische Sensorik (Meßfühler 17, 18) kann in Verbindung mit einer entsprechenden Ausbildung des Reglers 11 zur Erfassung des Bewegungsablaufs der Kolben für die Betriebsregelung genutzt werden. Aus der Erfassung der jeweils erreichten Endposition der Kolben läßt sich das Verdichtungsverhältnis ableiten. Aus der Erfassung der Positionsänderung in Abhängigkeit von der Zeit läßt sich der Verlauf der Bewegungsgeschwindigkeit ermitteln, so daß auch hierüber für den Regler 11 die notwendigen Meßgrößen unmittelbar für eine "schnelle" Regelung zur Verfügung stehen.
Für die Regelung eines konstanten, d. h. optimalen Betriebs der Freikolbenbrennkraftmaschine ist für den "schnellen" inneren Regelkreis im Regler 11 als vorgebbarer Sollwert das Verdichtungsverhältnis eingegeben. Das Verdichtungsverhältnis kann hierbei in Form eines lastabhängigen Kennfeldes abgelegt sein, so daß für unterschiedliche Lastfälle jeweils ein unterschiedlicher Sollwert für den Soll/Ist-Vergleich vorgebbar ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Abwandlung der Einrichtung gem.
Fig. 1 besteht darin, daß anstelle von zwei Lineargeneratoren nur ein Lineargenerator 1.1 vorgesehen ist, der eine aus einer oder mehreren Spulen bestehenden Statorwicklung 2.1 aufweist. Der zugeordnete Läufer 4.1 ist mit den Kolben 6.1 und 7.1 starr gekoppelt.
Die ebenfalls starre Verbindung 19 zwischen den beiden Kolben 6.2 und 7.2 steht mit einem Richtungswechselgetriebe 20 in Verbindung, dessen Abtrieb 21 unmittelbar auf die starre Ver- bindung zwischen den beiden Kolben 6.1 und 7.1 einwirkt und so die Bewegungsenergie der Kolben 6.2 und 7.2 ebenfalls auf den Läufer 2.1 überträgt .
In Fig. 3 ist der Regelkreis in Form eines Blockschaltbildes in seiner Verknüpfung dargestellt. Die in Fig. 1 für die einzelnen Bauteile verwendeten Bezugszeichen sind in Fig. 3 in gleicher Weise verwendet.
Wie aus dem Blockschaltbild zu erkennen, stehen der Linearge- nerator 1, die Freikolbenbrennkraftmaschine 6, 7 und die Leistungsendstufen 10.1/10.2 in Wechselwirkung zueinander, wobei über den durch den Regler 11 über die Meßfühler 14, 15 und die Leistungsendstufen 10 gebildeten "schnellen" inneren Regelkreis bei einer sich abzeichnenden instabilen Betriebslage der Freikolbenbrennkraftmaschine die Statorwicklung und ggf. auch die Kraftstoffeinspritzdüsen 8, 9 angesteuert werden.
Diesem inneren Regelkreis ist ein äußerer Regelkreis zugeordnet, durch den vom Meßfühler 16 die jeweils abgenommene (elektrische) Last vom Regler 11 erfaßt wird und entsprechend die Kraftstoffzumessung angepaßt wird.
Da ein Lineargenerator 1 bei Zufuhr von elektrischer Energie auch als Motor arbeiten kann, besteht bei der hier dargestellten Einrichtungen zur Erzeugung elektrischer Energie auch die Möglichkeit, die Freikolbenbrennkraftmaschine 6, 7 zu starten. Hierzu kann entweder der einem Verbraucher vorgeschaltete Speicher 13.1 in Form eines Akkumulators oder eines Kondensators eingesetzt werden. Sofern dieser als Pufferspeicher konzipierte Speicher 13.1 in seiner Kapazität nicht ausreicht, muß, wie bereits in Fig. 1 angedeutet, eine entspre- chende externe Stromquelle 12 eingesetzt werden. Auch dieser Startvorgang wird über den Regler 11 mit entsprechender An- steuerung der Leistungsendstufen 10 eingeleitet.
Die Funktionsweise der Regelung läßt sich wie folgt zusammen- fassen:
Die kontinuierliche Erfassung der mechanischen Zustandsgroßen (Kolbengeschwindigkeiten, Kolbenpositionen) liefert die Tra- jektorie oder Kolben im Zustandsraum.
Durch Abschätzung der aktuell im Arbeitstakt umgesetzten chemischen Energie aus der Trajektorie nach dem Umkehrpunkt der Kolben aus der "Totlage" ist eine "Vorhersage" der für einen stabilen Betrieb der Brennkraftmaschine notwendigen Energie- wandlung durch den Generator möglich, um einen vorgegebenen Zielzustand (Verdichtungsverhältnis, Arbeitsfrequenz der Brennkraftmaschine) kurz vor dem nächsten Verbrennungsbeginn zu erreichen. Durch die getaktete Spannungsbeaufschlagung während des Arbeitshubes kann der Generator auch kurzzeitig als Motor betrieben werden, so daß äußere Störeinflüsse auf den Bewegungsablauf der Kolben kompensiert werden. Insbesondere können Zündaussetzer erkannt und "überspielt" werden.
Ermittlung der Schaltzeitpunkte und Schaltspannungen zur Realisierung der Energiewandlung durch den Generator, der durch die Freikolbenbrennkraftmaschine abgegebenen Energie, dabei kontinuierliche Beobachtung der Trajektorie und entsprechende Korrektur der Schaltzeitpunkte und -Spannungen.
Die Spannungen der Spulen der Statorwicklung werden über Halbleiterbrücken nach Maßgabe der Entscheidung des Regelal- gorithmus während eines Hubes der Brennkraftmaschine auf +Ub und/oder 0 und7oder -Üb geschaltet. Dabei kann entsprechend den aus der Sensorik gewonnenen Vorgaben des Reglers während eines Arbeitshubes für Bruchteile der Hubdauer ein Wechsel in der Spannungsbeaufschlagung zwischen +Ub und/oder —Üb oder auch kein Spannungswechsel erfolgen (Üb ist hier die Betriebsspannung). Damit werden während eines Hubes zur Stabilisierung des Betriebes der Brennkraftmaschine über den Generator die Kolben des gerade befeuerten Zylinders je nach Spannungsbeaufschlagung gebremst und/oder angetrieben oder können der Wirkung der Gaskräfte gegen die Lastabnahme des Generators folgen. Die vorgeschriebene Spannungsbeaufschlagung kann während eines Hubes wechseln, so daß die Kolbenbewegung entsprechend der vom Regler erfaßten Trajektorie und den vorgegebenen Werten für Verdichtung und Arbeitsfrequenz folgt.
Da die vom Generator auf die Brennkraftmaschine einwirkenden Magnetkräfte im Bereich der Umkehrpunkte deutlich kleiner sind als die Gaskraft, erfolgt die Energiewandlung hauptsäch- lieh im mittleren Bereich der Trajektorie (höhere Kolbengeschwindigkeit), d.h. jeweils vor dem Zündzeitpunkt.
Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit, die Freikolbenbrennkraftmaschine durch Resonanzanregung mit Hilfe des als Motor betriebenen Generators zu starten. Dies kann über den Raegler 11 mit demselben Algorithmus unter Verwendung der Sensorsignale geschehen. Insbesondere kann die Einspritzung
unterdrückt werden, bis ein zündfähiges KompressionsVerhältnis erreicht ist.
Um die Brennkraftmaschine aus dem Ruhezustand heraus zu starten, ist es notwendig, eine Kalibrierung der Sensoren und eine Einstellung der Mittellage der Kolben vorzunehmen. Dies erfolgt unter Verwendung des Generators durch Verschieben der Kolben gegen mechanische Endanschläge. Die Kompressionswirkung kann dabei mit Hilfe der Schlitze ausgeschaltet werden.
Zum Abschalten des Systems können die Spulen der Statorwicklung gezielt so bestromt werden, daß nach Abschaltung der Einspritzung die Kolben symmetrisch zum Stillstand kommen. Insbesondere können die Kolben nach der letzten Verbrennung sofort zum Stillstand gebracht werden oder zusätzliche generatorgetriebene Spülzyklen ausführen.