Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung von
Bet iebsablaufen, insbesondere n einem Fahrzeug
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung und/oder Regelung von Betriebsablaufen, insbesondere in einem Fahrzeug. Dabei steht eine Funktionseinheit zum Versenden und Empfangen von Informationen über mindestens eine Verbindungseinheit mit mindestens einem Bussystem m Verbindung. Die Funktionseinheit wird von einer Überwachungseinheit überwacht, das Versenden vor Informationen von der Funktionseinheit über das mindestens eine Bussystem wird durch die Uberwachungseinheit unterbunden, falls ein Fehler der Funktionseinheit erkannt wird.
D e Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung von Betriebsablaufen, insbesondere m einem Fahrzeug. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Funktionseinheit, welche zum Versenden und Empfangen von Informationen über mindestens eine
Verbindungseinheit mit mindestens einem Bussystem in Verbindung steht. Außerdem urnfasst die Vorrichtung mindestens e ne Uberwachungseinheit, welche die Funktionseinheit überwacht. Die Uberwachungseinheit unterbindet das Versenden von Informationen von d-=τ
Funktionseinheit über das mindestens eine Bussystem, falls sie einen Fehler αer Funktionsemneit ernennt.
Scnließl ch betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Steuerger t zur Steuerung und/oder Pegelung vcn
Betriebsablaufen insbesondere in einem Fahrzeug. Das Steuergerat umfasst eine Funktionseinheit, welche zum Versenden und Empfangen von Informationen über mindestens eine Verbindungseinheit mit mindestens einem Büss/sfer ^ Verbindung steht, und eine Uberwachungseinheit, welche die Funktionseinheit überwacht. Die Uberwachungseinheit unterbindet das Versenden von Informationen von der Funktionseinheit über das mindestens eine Bussystem, falls sie einen Fehler der Funktionseinheit erkennt.
Stand der Technik
Aus der DE 198 33 462 AI ist e ne Schaltungsanordnung zur Abkopplung einer elektronischen Einrichtung von einer Datenleitung in einem Kraftfahrzeug bekannt. Uh<=r ια Datenleitung tauschen die elektronische Einrichtung und mindestens ein weiteres elektrisches System wahrend des Betriebs der elektronischen Einrichtung Informationen aus. Bei der Schaltungsanordnung, bei welcher trotz Ausfall einer an die Datenleitung angeschlossenen elektronischen Einrichtung der Fahrzeugbetrieb auf echterhalten weiden kann, ist die elektronische Einrichtung mit einer Fehlererkennungseinrichtung verbunden. Bei Feststellung eines Fehlers der elektronischen Einr chtupj !L. „h ;[_-_ Fehlererkennungseinrichtung wird die elektronische Einrichtung durch die Schaltungsanordnung von der Datenleitung abgekoppelt, wobei die Betπebsfahigkeit des elektrischen Systems aufrechterhalten bleibt.
In der DE 198 33 462 AI geht es insbesondere um die Überwachung der Datenleitung und um die Erkennung von Fehlern der Datenleitung, welche die Funktionsfahigkeiz der an die Datenleitung angeschlossenen elektronischen Einrichtung beeinträchtigen können. Zum Abkoppeln der elektronischen Einrichtung von der Datenleitung im Fehlerfall ist die Fehlererkennungseinrichtung in die Datenleitung geschaltet und umfasst elektrische Schaltelemente, um die Datenleitung im Fehlerfall auftrennen zu können. Das setzt jedoch voraus, dass in jeder Datenleitung, mit der die elektronische Einrichtung in Verbindung steht und die im Fehlerfall aufgetrennt werden soll, Schaltelemente angeordnet sein müssen.
Aus der DE 100 30 996 AI ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt. Dort Wir vorgeschlagen, dass die Funktionsüberwachung der Funktionseinheit durch die Überwachungseinheit mittels eines Schaltelements durch die Funktionseinheit aktiviert bzw. deaktiviert werden kann. Das Ξchaltelement kann bspw. durch Setzen oder Loschen eines Bits realisiert we den. Bei aktivierter Uberwachungsfunktion wird die Funktionseinheit von dem Bussystem durch Zugriff getrennt. Dazu steuert die Uberwachungseinheit ein weiteres Schaltelement an, durch das die Verbindung von der Funktionseinheit zu dem
Bussystem unterbrochen wird. Als problematisch erweis1" ^ sich auch hier, dass ebenfalls gesonderte Schaltelemente in der Verbindung zwischen der Funktionseinheit und dem Bussystem vorgesehen sein müssen, um die Funktionseinheit im Fehlerfall von dem Bussystem abkoppeln zu können.
Aus dem Stand der Technik sind zudem Uberwachungskonzepte für Funktionseinheiten, insbesondere für Kraftfahrsteuergerate, bekannt, bei denen die Uberwachungseinheit in einem Fehlerfall einen Peset
auslost. Infolge des Reset fahrt die Funktionseinheit erneut hoch und erreicht danach ihren 3etι lebsz -.stand . Falls der Fehler der Funktionseinheit nach w e vor besteht, erkennt die Uberwachungseinheit den Fehler erst m dem Betriebs∑ustand erneut und lost erst dann wieder einen Reset der Funktionseinheit aus. Das Versenden von Informationen von der Funktionseinheit über das Bι_ss si,eτ> ist nur kurzzeitig wahrend des Reset-Zustandes unterbunden, da nur m diesem Zustand die Eιn-/Ausgangs- Anschlusspositionen (sog. Ports) der Funktionseinheit inaktiv sind. Bei dem bekannten Verfahren kann eine fehlerbehaftete Funktionseinheit also möglicherweise fehlerhaftete Informationen über das Bussystem versenden, obwohl die Uberwachungseinheit einen Fehler der Funktionseinheit detektiert hat. Dadurch kann es zu sicherheitsrelevanten Situationen bei der Steuerung der Betriebsablaufe kommen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Versenden von Informationen von der Funktionseinheit über das Bussystem sicher und zuverlässig und auf einfache Weise zu unterbinden.
Zur Losung dieser Aufgabe schlagt die vorliegende Erfindung ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art vor, dass durch die Uberwachungseinheit ein Fehlersignal ausgegeben wird, das in Abhängigkeit davon unterschiedliche Werte annimmt, ob ein Fehler der Funktionseinheit erkannt wurde oder nicht, und dass das Fehlersignal an der mindestens einen Verbindungseinheit angelegt und die mindestens eine Verbindungseinheit durch das anliegende Fehlersignal deaktiviert wird, falls ein Fehler der Funktionseinheit erkannt wurde.
Vorteile der Erfindung
Durch das erfmdungsgemaße Verfahren wird bei einem erkannten Fehler der Funktionseinheit von der Uberwachungseinheit kein Peset ausgelost, sondern einfach eine erbιndungsej.nneιt , die zwischen αer Funktionsemnei und dem Bussystem angeordnet ist, abgeschaltet. Die Verbindungseinheit ist bspw. als eine Signalverstarkungsemrichtung, insbesondere als eine Bustreiberschaltung des Bussystems (sog. Bus-Driver), ausgebildet. Die Bustreiberschaltung dient insbesondere zur Verstärkung eines von einer Bussteuerung (sog. Bus- Controller) erzeugten Bussignal, bevor es über das Bussystem übertragen wird, sowie zur ruckwirkungsfreien Signalanpassung. Erfmdungsgemaß bleibt also die
Funktionseinheit an sich in einem betriebsfähigen Zustand und kann nach wie vor Informationen erzeugen. Diese Informationen können jedoch nicht mehr über das Bussystem übertragen werden, da die für das Versenden von Informationen erforderliche Verbindungseinheit deaktiviert wurde .
Durch das erfmdungsgemaße Verfahren wird eine Beeinträchtigung anderer Funktionseinheiten, die _.beι dar Bussystem mit der fehlerbehafteten Funktionseinheit in Verbindung stehen, auf einfache Weise verhindert. Eine fehlerbehaftete Funktionseinheit kann im Fehlerfall somit keine potentiell falschen oder nicht gewünschten Informationen über das Bussystem versenden. Dadurch eLysυ-ii sich eigensichere Einzels/steine in einem Netzwerk verbün .
Besonders vorteilhaft ist, dass das Versenden von Informationen durch die Funktionseinheit ohne den Einsatz zusätzlicher Schaltelemente zwischen der Funktionseinheit und dem Bussystem oder in dem Bussystem selbst sicher _ιn:l
zuverlässig unterbunden werden kann. Außerdem ist mit der vorliegenden Erfindung das Versenden von Informationen durch die Funktionseinheit dauerhaft unterbunden, was gegenüber einem Reset der Funktionseinheit den vorteil hat, dass die fehlerhafte Fun>'tιonseιnne_t zu keiner ^-=._τ_j_u .r t Informationen mehr über das Bussystem versenden kann. Sofern es die Fehler der Funktionseinheit zulassen, arbeitet diese noch ganz normal, d. h. sie erzeugt noch Informationen zur Steuerung und/oder Regelung der Betriebsablaufe, wobei diese Informationen allerdings fehlerhaft sein können. Diese Informationen können jedoch nicht über das Bussystem übertragen werden. Durch den weiteren Betrieb der Funktionseinheit ist es möglich, aucn in einem Fehlerfall die Funktionseinheit weiterhin zu überwachen und das Versenden von Informationen durch die
Funktionseinheit unmittelbar wieder zu erlauben, sobald der Fehler der Funktionseinheit nicht mehr auftritt.
Der Grund für das notwendige Unterbinden des Versenclens von Informationen durch die Funktionseinheit im Fehlerfall liegt darin, dass eine fehlerbehaf ete Funktionseinheit möglicherweise nicht mehr die Kontrolle über sich selbst und über die korrekte Erzeugung von zu versendenden Informationen hat und sich aufgrund des eigenen Fehlej s auch nicht zuverlässig und sicher abschalten kann. Durch eine defekte Funktionseinheit m einem Netzwerkverbund, m dem mehrere Funktionseinheiten über ein Bussystem miteinander in Verbindung stehen, besteht die Gefahr, dass die übrigen empfangerden Funktionseinheiten an den Bussystem von der fehlerbehäfteten sendenden
Funktionseinheit fehlerhafte Informationen erhalten und dadurch veranlasst ungewollte Aktionen ausfuhren. Diese durch fehlerhafte Informationen ausgelosten Aktionen können sich auch sicherheitsrelevant auf die zu steuernden Betriebsablaufe auswirken. Am Beispiel von
Kraftfahrzeugsteuergeraten konnte bspw. ein Steuergerat für die Brennkraftmaschine im Fehlerfall ein
Getriebesteuergerat dazu veranlassen, in niedrigere Gange herunterzuschalten, wodurch das Fahrzeug in einer instabilen Fahrzustand gelangen konnte.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Fehlersignal an einen Rucksetzeingang der mindestens einen Verbindungseinheit angelegt wird. Der Pucksetzeingang wird auch als Reset-Emgang bezeichnet. In einem Fehlerfall kann die Verbindungseinheit durch das an dem Rucksetzeingang anliegende Fehlersignal deaktiviert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, class die Funktionseinheit mit mehreren Bussystemen in Verbindung steht und das Fehlersignal an Verbindungseinheiten mehrerer der Bussysteme angelegt wird. Der Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass das Versenden von Informationen durch eine fehlerbehaftete Funktionseinheit ohne den Einsatz zusätzlicher Hardware, wie bspw. zusatzlicher Schaltelemente zum Unterbrechen der Verbindung zwischen fehlerbehafteter Funktionseinheit und Bussystem, sicher und zuverlässig unterbunden werden kann, kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn die fehlerbehaftete Funktionsemoeit nicht nur mit einem, sondern mit mehreren Bussystemen in Verbindung steht, über die Informationen an andere Funktionseinheiten versandt werden können. Bei allen Bussystemen, die an die fehleroehaftete Funktionseinheit angeschlossen sind und die m einem Fehlerfall deaktiviere werden sollen, ist das Fehlersignal der Ubeiwα
L an die Verbindungseinheiten gefuhrt. Bussysteme, die nur zur Übertragung von Informationen von nicht sicherheitsrelevanten Betriebsablaufen (z. B. von
Komrortfunktionen) dienen, müssen in einem Fehlerfall der Funktionseinheit nicht unbedingt abgeschaltet werden.
Des weiteren wird vorgeschlagen, dass das Fehlersignal an Endstufen von Komponenten angelegt </ιrcl, deren
Betriebsablaufe von der fehlerbehaf eten Funktionseinheit gesteuert bzw. geregelt werden. Diese Komponenten sind bspw. Endstufen von Zündung, Einspritzung und/oder Drosselklappe einer Brennkraftmaschine. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Brennkraftmaschine im Falle eines Fehlers der steuernden bzw. regelnden Funktionseinheit sicher zum Stillstand zu bringen.
Als besonders vorteilhaft wird vorgeschlagen, dass nach dem Erkennen eines Fehlers der Funktionseinheit die
Funktionseinheit von der Uberwachungseinheit weiter überwacht wird und die mindestens eine Verbindungseinheit wieder aktiviert wird, falls eine ordnungsgemäße Funktion der Funktionseinheit erkannt wurde. Diese erneute Aktivierung der Verbindungseinheiten ist bei der vorliegenden Erfindung jederzeit möglich. Beim Stand der Technik, wo in einem Fehlerfall ein Reset der fehlerbehafteten Funktionseinheit ausgeführt wird, konnte eine ordnungsgemäße Funktion der Funktionseinheit lediglich im Anschluss an den Reset und das Hochfahren der
Funktionseinheit erkannt werden. Mit der vorliegenden Erfindung kann somit nicht nur die Sicherheit eines Netzwerkverbundes, welcher mehrere Funktionseinheiten umfasst, die über ein Bussystem miteinander in Verbindung stehen, sondern auch die Verfügbarkeit des
Metzwerkverbundes verbessert werden, da die ordnungsgemäße Funktion einer Funktionseinheit besonders schnell erkannt werden kann.
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden
Erfindung wird ausgehend von der Vorπcntung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die Überwachungseinheit Mittel zum Bilden und Ausgeben eines Fehlersignals aufweist, das n Abhängigkeit davon unterschiedliche Werte annimmt, ob d e Uberwachungseinheit einen Fehler der Funktionseinheit erkannt hat oder nicht, und dass das Fehlersignal an die mindestens eine Verbindungseinheit gefuhrt ist und die mindestens eine Verbindungseinheit durch das anliegende Fehlersignal dεakti lerbar ist, falls ein Fehler der Funktionseinheit erkannt wurde. Die
Vorrichtung entspricht bspw. einem Netzwerkverbund, der mehrere Funktionseinheiten umfasst, die über ein Bussystem miteinander m Verbindung stehen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Fehlersignal an einen Enable/Disable-Emgang der mindestens einen Verbindungseinheit gefuhrt ist. Alternativ wird vorgeschlagen, dass das Fehlersignal an einen Reset-Emgang der mindestens einen Verbindungseinheit gefuhrt st.
Vorteilhafterweise umfasst die Vorrichtung mehrere Funktionseinheiten, die über ein Bussystem miteinander in Verbindung stehen, und mindestens eine Uberwachungseinheit, wobei die Uberwachungseinheit das Versenden von
Informationen von einer Funktionseinheit über das mindestens eine Bussystem unterbindet, falls die Uberwachungseinheit einen Fehler dieser Funktionseinheit erkannt hat. Eine solche Vorrichtung entspricht dem in Kraftfahrzeugen in letzter Zeit zunehmend emαesetzten soα Mehr-Steuergerate-Konzept, bei dem zur Steigerung der Rechenleistung mehrere Steuergerate parallel zueinander eingesetzt werden, wobei die einzelnen Steuergerat eweils einen bestimmten Teil der Betriebsablaufe steuert . So wird bspw. bei einem Zwei-Steuergerate-Konzept zur Steuerung
einer 8-zylmdr_gen Bren V-irafzmasc'nme ein erstes Steuergerat zur Steuerung von vier der Zylinder und ein zweites Steuergerat zur Steuerung der übrigen vier Zylinder eingesetzt. Die beiden Steuergerate stehen über ein Bussystem miteinander in Verbindung. Informationen über den Betriebszustand der Brennkraftmaschine oder des Kraftfahrzeugs werden lediglich dem ersten Steuergerät zugeführt, welches die Informationen dann über das Bussystem an das zweite Steuergerat weiterleitet. Falls die Uberwachungseinheit des ersten Steuergerätes einen Fehler des Steuergerätes erkennt, deaktiviert diese die Verbindungseinheit des Bussystems zu dem zweiten Steuergerat, um zu verhindern, dass das erste Steuergerat fehlerhafte Informationen an das zweite Steuergerat versendet und das zweite Steuergerat die übrigen vier
Zylinder der Brennkraftmaschine falsch ansteuert und sich möglicherweise sogar eine sicherheitsrelevante Situation ergeben konnte.
Schließlich wird als noch eine weitere Losung der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ausgehend von dem Steuergerat der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass die Uberwachungseinheit Mittel zum Bilden und Ausgeben eines Fehlersignals aufweist, das in Abhängigkeit davon unterschiedliche Werte annimmt, ob die Uberwachungseinheit einen Fehler der Funktionseinheit erkannt hat oder nicht, und dass das Fehlersignal an die mindestens eine Verbindungseinheit gefuhrt ist und die mindestens eine Verbindungseinheit durch das anliegende Fehlersignal deaktivierbar ist, falls ein Fehler der Funktionseinheit erkannt wurde .
Zeichnungen
Weitere Merkmale, Anwendungsmoglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfuhrungsbeispielen der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Patentansprüchen oder deren Puckbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in den Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1 ein erfmclungsgemaßes Steuergerät gemäß e.nci bevorzugten Ausfuhrungsform;
Figur 2 eine erfmdungsgemaße Vorrichtung umfassend zwei erfmdungsgemaße Steuergerate, die über ein Bussystem miteinander in Verbindung stehen, und
Figur 3 Verlaufe von erschiedenen Zustande)! und
. eines aus dem Stand der Technik bekannten Steuergerätes (Figuren 3b bis 3c!) im Vergleich zu dem erf dungsgemaßen Steuergerat (Figuren 3e und
3f ) .
Beschreibung der Ausfuhrungsbeispiele
In Fig. 1 ist ein erf dungsgemaßes Steuergerat SG in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Das Steuergerat 1 dient bspw. zur Steuerung und/oder Regelung von Betriebsablaufen einem Kraftfahrzeug. Nachfolgend wird bspw. auf ein Steuergera1" 1 zur S eu r.1 g
1
Betriebsablaufen einer Brennkraftmaschine e_nes Kraftfahrzeuges naher eingegangen. Die Erfindung ist jedoch ger ereil anwendbar auf alle Arten von Steuergeräten Sα, bspw. für eine Getriebesteuerung, eine Fahrlynami ] regelung, eine Antriebsschlupf egelung (ASP), eine automatische
Abstandsregelung (EDC; Electronic Distance Contrc] ) , eine adaptive Fahrzeuggeschwmdigkeitsregelung (ACC; Adaptive Cruise Control) etc., die über ein Bussystem 2 zu einem Steuergerateverbund miteinander in Verbindung stehen und über das Bussystem 2 untereinander Informationen austauschen. Das Bussystem 2 ist bspw. als ein CAM (Controller Area Network) ausgebildet.
Das Steuergerat 1 umfasst einen Funktionsrechner FR 3, der bspw. als ein Mikroprozessor oder als ein Mikrocontroller ausgebildet ist. Auf dem Funktionsrechner 3 ist ein Computerprogramm ablauffähig, das zur Eifullung dei Steuerungs- und/oder Regelungsfunktion des Steuergerätes 1 dient. Der Funktionsrechner 3 steht zum Versenden und Empfangen von Informationen über eine Verbindungseinheit 4 mit dem Bussystem 2 in Verbindung. Die Verbindungseinheit 4 ist als eine Hardware-Schnittstelle zwischen einem Controller und einem externen Steuergerateubertragungsbus mit Signalverstarkungse richtung, insbesondere als eine Bustreiberschaltung, z. B. als ein CAN-Treiber für ein CAN- Bussystem, ausgebildet. Der CAN-Treiber 4 wird auch als CAM-Dπver bezeichnet.
Die in dem Funktionsrechner 3 im Pahmen der barbeitung °=. Computerprogramms zur Erf llung der Steuerungs- und/oder Pegelungsfunktion des Steuergerätes 1 erzeugten Informationen werden über einen Datenbus 5 zunächst an eine CAN-Steuerung 6 übertragen, die auch als CAN-Cont roller bezeichnet wird. In der CAN-Steuerung 6 werden die von dem Funktionsrechner 3 erzeugten Informationen in eine dem CAN-
Protokoll entsprechende Form georacnt und f r cue Übertragung über das CAM-Bussystem. 2 vorbereitet. Vor der Übertragung der aufbereiteten Informationen müssen die Signale noch an die elektrischen Eigenschaften auf dem CAll- Bus angepasst werden. Dazu werden die aufbereiteten
Informationen über eine zwei-Draht-Datenleitung "7 vcn " CAM-Steuerung 6 an den CAN-Treiber 4 uoertragen, der αie Signale auf das CAN-BusSystem 2 legt.
Dem Funktionsrechner 3 ist eine unabhängige Hardware zur Funktionsüberwachung des Funktionsrechners 3 zugeordnet. Die unabhängige Hardware wird als Uberwachungsmodul UM 8 bezeichnet. Das Uberwachungsmodul 8 stellt dem Funktionsrechner 3 zyklisch verschiedene Fragen, die in dem Funktionsrechner 3 umfangreiche Kontrollmechamsmen, wie bspw. Programmablaufkontrollen oder Befehlstests, durchlaufen und ein Ergebnis bilden. Das Ergebnis wird als Antwort auf die Frage dem Uberwachungsmodul 8 zurück übertragen. Ein fehlerfrei arbeitender Funktionsrechner 3 liefert die richtige Antwort innerhalb eines v-orgebbaren Zeitfensters zurück. Das Uberwachungsmodul 8 stellt durch Auswerten der Antwort fest, ob ein Fehler des Funktionsrechners 3 vorliegt oder nicht. Das beschriebene Uberwachungskonzept des Funktionsrechners 3 durch das Uberwachungsmodul 8 wird auch als Frage-Antwort-
Kommunikation bezeichnet. Die Kommunikation zwiscnen dem Uberwachungsmodul 8 und dem Funktionsrechner 2 erfolgt über eine SPI (Serial Parallel Interface) -Schnittstelle 9.
Durch Auswerten der Antwort des Funktionsrechners 3 wird in dem Uberwachungsmodul n e Fehlersignal WDA generiert, das Abhängigkeit davon unterschiedliche Werte annimmt, ob ein Fehler des Funktionsrechners 3 erkannt wurde oder nicht. Vorzugsweise wird ein Fehlerzahler inkre eut leH , falls ein Fehler des Funktionsrechners 3 erkannt wurde.
Erst wenn der Fehlerzahler einen Schwellenwert überschritten hat, wird das Fehlersignal WDA ausgegecer . Das Fehlersignal WDA wird über eine Signalleitung 10 an Endstufen El bis EN von Kraftfahrzeugkomponenten Kl bis r'.n, die von dem Steuergerat 1 zur Steuerung und/oder Regelung der Betriebsablaufe angesteuert werden, angelegt. Dies sind bspw. bei einem Kraftfahrzeugsteuergerat 1 zur Steuerung und/oder Regelung einer Brennkraftmaschine die Endstufen für Zündung, Einspritzung und/oder Drosselklappe. Die Ansteuerung der Endstufen El bis En mit dem Fehlersignal
WDA dient dazu, im Fehlerfall die Brennkraftmaschine sicher zum Stillstand zu bringen und sicherheitsrelevante Situationen zu vermeiden.
Erfindungsgemaß wird das Fehlersignal WDA außerdem an einen Reset-Eingang RST des CAM-Treibers 4 angelegt. Der CAN- Treiber 4 wird durch das anliegende Fehlersignal WDA deaktiviert, falls ein Fehler des Funktionsrechners 3 erkannt wurde. Dadurch wird das Versenden von Informationen durch einen defekten Funktionsrechner 3 über das CAN-
Bussystem 2 zuverlässig, wirksam und vor allem dauerhaft für die gesamte Dauer des Fehlers des Funktionsrechners 3 unterbunden. Dadurch wird auch das Versenden möglicherweise fehlerhafter Informationen durch den fehlerbehafteten Funktionsrechner 3 über das CAM-Bussystem 2 an andere
Funktionsrechner auf einfache Weise verhindert. Das erf dungsgemaße Steuergerat 1 stellt somit ein eigensicheres Eigensystem in einem Steuergerateverbund dar. Es erfüllt die Vorschriften an Steuergerate in einem Steuergeratverbund, dass nämlich jedes Steuergerat 1 die Verantwortung für die von ihm versendeten Informationen selbst tragt .
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung bestent darin, dass ein fehlerbehafteter Funktionsrechner 3
weiterhin normal arbeitet und weiterhin - zwar möglicherweise fehlernafte - Informationen zur Steuerung der Betriebsablaufe ermittelt. Das Uberwachungsmodul 8 kann somit auch nach dem Erkennen eines Fehlers des Funktionsrechners 3 die Funktionsfahigkeit des
Funktionsrechners 3 weiterhin überwachen. Solange das Uberwachungsmodul 8 einen Fehler des Funktionsrechners 3 erkennt, bleibt der CAN-Treiber 4 deaktiviert, damit die von dem fehlerhaften Funktionsrechner 3 ermittelten fehlerhaften Informationen nicht auf das CAM-Bussystem 2 gelangen und andere Funktionsrechner des
Steuergerateverbundes beeinträchtigen können. Sobald das Uberwachungsmodul 8 jedoch eine ordnungsgemäße Funktion des Funktionsrechners 2 erkennt, kann der CAN-Treiber 4 wieder aktiviert werden, so class das Steuergerat 1 wieder ganz normal arbeiten kann. Vorteilhaft bei der vorliegenden Erfindung ist es, dass eine ordnungsgemäße Funktion des Funktionsrechners 3 ohne lange Zeitverzogerung erkannt werden kann.
Noch em Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Versenden von Informationen durch einen fehlerbehafteten Funktionsrechner 3 auf einfache Weise und ohne zusatzliche Hardware, bspw. ohne zusatzliche Schaltelemente, die in das CAN-Bussystem 2 eingebracht werden und im Fehlerfall geöffnet werden, um den Funktionsrechner 3 von dem CAN- Bussystem 2 zu trennen, unterbunden werden kann.
In Fig. 2 ist em Mehr-Steuergerate-Konzept , genauer g=:_αg_. em Zwei-Steuergerate-Konzept, dargestellt, bei dem zwei Steuergerate SGI, SG2 zur Steuerung bestimmter Betriebsablaufe eingesetzt werden. In dem dargestellten Ausfuhrungsbeispiel sind die zwei Steuergerate SGI, SGZ. zur Steuerung der Betπebsablaufe in einer 12-zylmdπgen Brennkraftmaschine BM 11 eingesetzt. Dabei steuert das
erste Steuergerat SGI die ersten sechs Zylinder ZiL 12 und das zweite Steuergerat SG2 die übrigen sechs Zylinder ZΪL 13. Das erste Steuergerat SGI erhalt Informationen S über den Fahrerwunsch (Stellung des Gaspedals) und/oder über den Betriebszustand der Brennkraftmaschine 11 und des
Kraftfahrzeugs von entsprechenden Sensoren. Die beiden Steuergerate SGI und SG2 sind über ein CAM-Bussystem 2 miteinander verbunden. Das zweite Steuergerät SG2 erhalt über das CAN-Bussystem 2 Sollwertvorgaben (z.B. den Fahrerwunsch) von dem ersten Steuergerat SGI. Um zu verhindern, dass bei einem Fehler des Funktionsrechners FRl des ersten Steuergerätes SGI fehlerhafte Sollwertvorgaben an das zweite Steuergerat SG2 übermittelt werden, wird erfindungsgemaß das Versenden von Informationen durch den Funktionsrechner FRl über das CAN-Bussystem 2 durch die Uberwachungseinheit UMl unterbunden. Dazu wird das Fehlersignal WDA des Uberwachungsmoduls UMl an einen Reset- Eingang RST des CAN-Treibers 4 angelegt.
Anhand der ausbleibenden Datenübertragung
(Nachrichtenunterbrechung bzw. fehlende Aktualisierung) kann das Steuergerat SG2 einen Defekt im SGI erkennen und entsprechende Ersatzmaßnahmen oder Fehlerreaktionen im SG2 aktivieren .
In den Figuren 3a bis 3f sind die Verlaufe verschiedener Steuergeratezustande und Steuergerategroßen über die 2 t L dargestellt. Insbesondere ist in Fig. 3a der Stand eines Fehlerzahlers des Uberwachungsmoduls 8 dargestellt. Dieser steigt am Anfang von Null bis über einen Schwellenwert "W an. Sobald der Fehlerzahler den Schwellenwert SW übersteigt, wird zum Zeitpunkt tj eine Fehlerre^kt I^ ausgelost. Das bedeutet, dass das Fehlersignal WDA einen entsprechenden Wert annimmt. Als Werte des Fehlersignals WDA kommen insbesondere HIGH oder LOW in Frage.
Die m den Figuren 3b, 3c und 3c! dargestellten Verlaufs entsprechen dem Stand der Technik. In Fig. 3b ist der Verlauf eines Peset-Signals dargestellt, welches nach dem Stand der Technik von dem Uberwachungsmodul UM 8 an einen Reset-Emgang des Funktionsrechners FR 3 angelegt wird. Zum Zeitpunkt ti wird die Fehlerreaktion ausgelost, die beim Stand der Technik darin besteht, einen Reset des Funktionsrechners FR 3 auszulosen. In Fig. 3c ist der Verlauf einer Große "CAN-Signal freigegeben" dar ebtt ilL . Das Signal hat die Werte „frei" oder „gesperrt". Fig. 3c kann entnommen werden, dass das CAN-Signal nur wahrend der Dauer des Reset (RST = 1 m Fig. 3b) gesperrt ist und ansonsten frei ist. Solange das CAN-Signal freigegeben ist, kann selbst em fehlerbehafteter Funktionsrec ne1" FP 3 möglicherweise fehlerhafte Informationen über das CAN- Bussystem 2 übertragen. Dies kann unter Umstanden fehlerhafte Reaktionen anderer Funktionsrechner FR des Steuergerateverbundes auslosen.
In Fig. 3d sind verschiedene Zustande des aus dem Stand der Technik bekannten Steuergeräts SG dargestellt. Vor dem Auslosen der Fehlerreaktion zum Zeitpunkt ti durchlauft das Steuergerat SG em ganz normales Fahrprogramm A. Danach schließt sich nach dem Zeitpunkt ti ein Feset-Zus tancl B an. Im Anschluss daran durchlauft das Steuergerät SG eine Initialisierungsphase C und wechselt danach wiederum m das normale Fahrprogramm A. Wahrend des Fahrprogramms A fuhrt das Überwachungsmodul UM eine Frage-Antwort-Kommunikation mit dem zu überwachenden Funktionsrechner FR durch und erkennt an einem Zeitpunkt t_, dass der Fehler des Funktionsrechners FP immer noch vorliegt. Danach werden wiederum die vorbeschriebenen Zustande Reset B, Initialisierung C und Fahrprogramm A mit
twcrt- Kommunikation D durchlaufen.
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In den Figuren 3e und 3f sind die Signal- und Zustandsverlaufe des erfmdungsgemaßen Steuergeräts 1 dargestellt. Anhand der Fig. 3e ist deutlich zu erkennen, dass das CAN-Signal unmittelbar nach der Fehlerreaktion zum Zeitpunkt ti für die Dauer des Fehlers gesperrt is*" F^ - Funktionsrechner 3 befindet sich nach der Fehlerreaktion m einem ganz normalen Fahrprogramm A, währenddessen eine Frage-Antwort-Kommunikation D zyklisch ausgeführt wird und die Endstufen über das WDA-Signal sich im deaktivierten Zustand befinden (E) . Allerdings werden die von dem Funktionsrechner 3 ermittelten Informationen nicht über das CAN-Bussystem 2 übertragen, da der CAN-Treiber 4 deaktiviert ist und das CAN-Signal somit gesperrt ist. Bei der vorliegenden Erfindung befindet sich der
Funktionsrechner 3 im Fehlerfall niemals in einer Situation in der nicht die Funktionsfahigkeit des Funktionsrechners 3 durch eine Frage-Antwort-Kommunikation überprüft werden konnte. Dagegen kann beim Stand der Technik im Fehlerfall eine Überprüfung der Funktionsfahigkeit des
Funktionsrechners 3 nicht wahrend der Zustande Reset B und Initialisierung C erfolgen. Dadurch kann die ordnungsgemäße Funktion des Funktionsrechners 3 bei der vorliegenden Erfindung früher als beim Stand der Technik erkannt werden.