EP1199999A1 - Elektrode zum schneiden eines biologischen gewebes - Google Patents
Elektrode zum schneiden eines biologischen gewebesInfo
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- A61B2018/1405—Electrodes having a specific shape
- A61B2018/1407—Loop
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Elektrode zum Schneiden von biologischem Gewebe mittels eines HF-Stromes, wobei während des Schneidens zwischen einem elektrisch leitenden, aktiven Elektrodenbereich und dem Gewebe lichtbogenartige Entladungen entstehen. Es soll ein zu hoher Stromfluss in das Gewebe, insbesondere beim Anschneiden vermieden werden. Erfindungsgemäss umfasst dazu der aktive Elektrodenbereich mindestens nach Beginn eines Schneidevorgangs eine Vielzahl von Einzelflächen, die zur Bildung der Entladung zugänglich sind und die voneinander durch isolierte Bereiche getrennt sind, wobei die Einzelflächen relativ zu einer Gesamtfläche des aktiven Elektrodenbereichs sehr klein dimensioniert sind.
Description
Elektrode zum Scnneiden eines biologischen Gewebes
Besehreibung
Die Erfindung betrifft eine Elektrode zum Schneiden eines biologischen Gewebes nach dem Oberbegriff des Patentanspru¬
1 ches 1, sowie Verfahren zur Herstellung solcher Elektroden.
Beim Schneiden von biologischem Gewebe mit einer Elektrode tritt das Problem auf, daß biologisches Gewebe an der Elek- trodenoberflache anhaftet oder gar einbrennt. Um dies zu ver- H) meiden, sind bisher eine Vielzahl von verschiedenen Losungen vorgeschlagen worden.
Aus der DE 42 12 053 Cl ist es beispielsweise bekannt, die metallische Oberflache einer Elektrode zumindest teilweise i mit einer HartstoffSchicht , die aus einer etall-Metalloid- Verbindung besteht, zu beschichten. Der Vorteil einer solchen Beschichtung aus metallischem Hartstoff liegt in ihrer Widerstandsfähigkeit gegen elektrische Lichtbogen und mechanische Belastungen. 0
In der WO 96/20652 ist ebenfalls eine Elektrode offenbart, deren rauhe Oberflache teilweise mit einer metallischen Beschichtung versehen ist, welche die Oberflache glatter macht und dadurch ein Ankleben von Gewebe an der Elektrode beim ^ Schneiden verringert und eine leichtere Säuberung der Elektrode ermöglicht.
Aus der US 5,382,247 ist eine elektrochirurgische Elektrode bekannt, deren metallische Oberflache mit einer Polymerbe-0 Schichtung, die als elektrischer und thermischer Isolator wirkt, überzogen ist. Die Spitze der Elektrode bleibt dabei frei und die Polymerschicht weist Locher auf, durch die Ener-
gie von der Elektrode in das zu schneidende biologische Gewebe durchtritt.
In der US 5,549,604 sind eine Elektrode und ein Verfahren zur Herstellung der Elektrode beschrieben, wobei die Elektrode mit einem elektrisch leitfahigen reinen amorphen Silikonuber- zug, der mittels eines PECVD (Plasma enhanced Chemical vapor deposition) Verfahren aufgebracht wird, versehen ist. Der Silikonuberzug verhindert dabei das Ankleben oder Anhaften von biologischem Gewebe wahrend des Schneidevorgangs an der Elektrodenspitze .
Ebenfalls sind aus WO 97/11649 eine elektrochirurgische Elektrode mit einer Silikonbeschichtung und ein Verfahren zur Herstellung der Elektrode offenbart. Dabei weist die Silikonbeschichtung eine unterschiedliche Dicke auf. An den Schneidekanten der Elektrode ist die Silikonbeschichtung besonders dünn, um einen HF-Stromfluß von der Elektrode in das biologische Gewebe zu ermöglichen. An den flachen Stellen der Elek- trode ist die Silikonbeschichtung dagegen besonders dick und wirkt als Isolator. Die Silikonbeschichtung vermeidet dabei ein Anhaften oder Ankleben des biologischen Gewebes an der Elektrode wahrend des Schneidens.
Beim Schneiden ist jedoch nicht nur das Anhaften oder Ankleben von biologischem Gewebe an der Elektrode ein Problem, sondern auch die Anschnittphase, d. h. die Phase bis zum Einsetzen des Schneidevorgangs. In der Anschnittphase treten nämlich noch keine lichtbogenartigen Entladungen zwischen der Elektrode und dem zu schneidenen biologischen Gewebe auf, die eine Erhöhung des Ubergangswiderstandes zwischen Elektrode und biologischem Gewebe bewirken und damit auch den HF-Stromfluß in das Gewebe begrenzen. Durch einen zu großen HF-Stromfluß in das Gewebe kann nämlich eine zu tiefe, unbeabsichtig-
te Koagulation, d. h. eine Schädigung tiefergelegener Gewebebereiche auftreten.
Aus der DE 29 46 728 AI ist ein Hochfrequenz-Chirurgiegerat bekannt, bei dem der HF-Stromfluß nicht kontinuierlich, sondern in einem oder mehreren zeitlichen Intervallen erzeugt wird, um ein zu tiefes Einschneiden der Elektode in das Gewebe aufgrund eines zu hohen HF-Stromflusses zu vermeiden. Insbesondere bei ungunstigen Elektroden, beispielsweise Polypektomie-Schlmgen, kann es allerdings unter Umstanden sehr lange bis zur Entstehung von lichtbogenartigen Entladungen dauern. Wahrend dieser Zeit kann ein zu großer in das Gewebe fließende HF-Strom dieses schadigen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Elektrode zum Schneiden eines biologischen Gewebes anzugeben, durch die ein sicheres Anschneiden des Gewebes ermöglicht wird und die verhältnismäßig einfach aufgebaut ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Elektrode mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelost. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Elektrode sind den abhangigen Patentansprüchen entnehmbar.
Es wird also eine Elektrode zum Schneiden von biologischem Gewebe mittels eines HF-Stromes aufgezeigt, wobei wahrend des Schneidens zwischen einem elektrisch leitenden, aktiven Elek- trodenbereich und dem Gewebe lichtbogenartige Entladungen entstehen. Erfmdungsgemaß umfaßt der aktive Elektrodenbereich mindestens nach Beginn eines Schnei- devorgangs eine Vielzahl von Einzelflachen, die zur Bildung der Entladungen zugänglich sind und die voneinander durch isolierte Bereiche getrennt sind, wobei die Einzelflachen relativ zu einer Gesamtflache des aktiven Elektrodenbereichs sehr klein dimensioniert sind.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt in der geringen Anzahl und der geringen Große elektrisch aktiver, d. h. leitfahiger Flachen bzw. Einzelflachen, die zur Bildung von lichtbogenartigen Entladungen bzw. Lichtbogen vorhanden sind. Dadurch ist der Ubergangswiderstand zwischen Elektrode und zu schneidendem Gewebe so groß, daß nur ein sehr geringer HF- Stromfluß in das Gewebe zustande kommt. Insbesondere beim Anschneiden des Gewebes wird (noch vor der Entstehung von Lichtbogen) eine zu tiefe, unbeabsichtigte Koagulation des Gewebes vermieden.
Vorzugsweise sind die Einzelflachen derart klein dimensioniert, daß der HF-Strom die Einzelflachen berührende Gewebeabschnitte ohne wesentliche Erwärmung des Gewebes oberflächlich unter Bildung im wesentlichen isolierender Gewebeab- schnitte austrocknet. Der HF-Strom ist demnach aufgrund der Dimensionierung der Einzelflachen so gering, daß keine Schädigungen tieferliegender Gewebeschichten durch einen zu großen HF-Strom auftreten können.
20
Vorzugsweise sind die Einzelflachen durch ( Funken-) Durchschlag einer Isolationsschicht auf dem aktiven Elektrodenbe- reich gebildet. Hierbei kommt im wesentlichen ein HF-Stromfluß in das Gewebe erst durch einen (Funken-) Durchschlag der Isolationsschicht zustande. Vor einem Durchschlag ist der aktive Elektrodenbereich aufgrund der Isolationsschicht isoliert, wodurch ein wesentlicher HF-Stromfluß m das Gewebe nicht zustande kommt. ) In einer bevorzugten Ausfuhrungsform ist die Isolationsschicht vor einem erstmaligen Gebrauch der Elektrode den aktiven Elektrodenbereich im wesentlichen vollständig überdeckend derart leicht durchschlagbar ausgebildet, daß sie bei Berührung des Gewebes vom HF-Strom durchschlagen wird.
Bevorzugt ist in der Isolationsschicht vor einem ersten Gebrauch der Elektrode eine geringe Anzahl von Einzelflachen gebildet .
Bei einer anderen Ausfuhrungsform sind die Einzelflachen vor einem erstmaligen Gebrauch der Elektrode durch gezielte Funkendurchschlage gebildet, wahrend die Isolationsschicht beim Gebrauch nicht vom HF-Strom durchschlagbar ist. Bei dieser Ausfuhrungsform kann die Elektrode bereits bei der Herstellung präpariert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform sind die Einzelflachen über Kanäle m einer porösen Schicht gebildet, welche den aktiven Elektrodenbereich gegenüber einer direkten Berührung des Gewebes isoliert. Hierbei kann es bei einer Berührung von Elektrode und Gewebe zu keinem Stromfluß und damit insbesondere nicht zu einer unbeabsichtigten, zu tiefen Koagulation des Gewebes kommen.
Vorteilhafterweise können die Isolationsschicht oder die poröse Schicht so ausgebildet werden, daß ein Anhaften oder Ankleben von Gewebe beim Schneiden vermieden wird.
In einer alternativen Ausfuhrungsform ist der aktive Elek- trodenbereich aus einer Vielzahl von Einzelelementen gebildet.
Vorzugsweise umfassen die Einzelelemente Drahte oder elektrisch leitende Fasern. Hierbei wird die effektive leitende Flache der Elektrode durch die Anzahl der Drahte bzw. elektrisch leitenden Fasern bestimmt. Durch Verringerung der Drahte bzw. der elektrisch leitenden Fasern unter den Einzelelementen kann beispielsweise der Ubergangswiderstand zwischen Elektrode und Gewebe erhöht werden.
Die Elektrode ist besonders bevorzugt schnür- oder bandartig ausgebildet. Vorzugsweise ist die Elektrode als Polypektomie- schlmge ausgebildet. Um ein Abrutschen der Polypektomie- Schlmge beim Anlegen an das zu schneidende Gewebe, d.h. beim Umschlingen des Polypen, zu verhindern, ist insbesondere eine rauhe oder angerauhte Oberflache der Elektrode von Vorteil.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zum Schneiden von biologischem Gewebe mittels eines HF-Stromes, wobei wahrend des Schneidens zwischen einem elektrisch leitendem aktiven Elektrodenbereich und dem Gewebe lichtbogenartige Entladungen entstehen.
Erfmdungsgemaß wird der aktive Elektrodenbereich mit einer Isolationsschicht überzogen. In der Isolationsschicht wird eine Vielzahl von Einzelflachen erzeugt, die zur Bildung der Entladungen zugänglich sind. Vorzugsweise werden die Einzelflachen durch ( Funken-) Durchschlag der Isolationsschicht auf dem aktiven Elektrodenbereich gebildet. Besonders bevorzugt werden die Einzelflachen vor einem erstmaligen Gebrauch der Elektrode durch gezielte Funkendurchschlage gebildet. Ferner wird der aktive Elektrodenbereich aus einer Vielzahl von Einzelelementen in einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Verfahrens gebildet. Dabei umfassen die Einzelelemente bevorzugt Drahte oder elektrisch leitende Fasern, die mit nicht leitenden Drahten verwoben, verflochten, vernäht oder verdrillt werden.
Die Erfindung betrifft schließlich die Verwendung der Elek- trode in der Endoskopie zur Entfernung von Polypen. Vorzugsweise wird die Elektrode dabei in einem Applikator zur Ga- stroenterologie eingesetzt. Die Elektrode kann auch unter Wasser eingesetzt werden. Durch das Wasser wird der Ubergangswiderstand zwischen Elektrode und Gewebe verringert, so daß hierbei die Gefahr eines zu großen HF-Stromes
besonders groß ist und sich die erfmdungsgemaße Elektode hier besonders vorteilhaft einsetzen laßt.
Weitere Vorteile und Anwendungsmoglichkeiten der Erfindung s ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfuhrungsformen in Verbindung mit den Abbildungen.
Hieroei zeigen:
10 Fig. 1 eine Ausfuhrungsform einer Elektrode zur Polypektomie und die prinzipielle Anordnung bei der Durchfuhrung der Polypektomie,
Fig. 2 einen Querschnitt der Elektrode gemäß einer ersten 15 Ausfuhrungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Elektrode gemäß der ersten Ausfuhrungsform der Erfindung,
20 Fig. 4 einen Querschnitt der Elektrode gemäß einer zweiten Ausfuhrungsform der Erfindung,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Elektrode gemäß einer dritten Ausfuhrungsform der Erfindung.
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Fig. 6 eine Ausfuhrungsform der Elektrode zur Anwendung in einem Endoskop zur Gastroenterologie .
3() In Fig. 1 ist eine Elektrode 11 zur Polypektomie dargestellt, die mit einem aktiven Anschluß 14 eines Hochfrequenz- Generators 10 (HF-Generator) verbunden ist. Am aktiven Anschluß 14 des HF-Generators 10 liegt eine hochfrequente Wechselspannung an. Der HF-Generator 10 weist Bedienelemente
35 zum Einstellen von Parametern der hochfrequenten
Wechselspannung wie beispielsweise die Intervalldauer von Spannungsimpulsen, die Wahl von Einzelimpulsen oder Pulsserien auf. Die Elektrode weist als Schneidewerkzeug einen aktiven Elektrodenbereich 12 auf, der eine drahtformige Schlinge (Polypektomie-Schlmge) umfaßt. Die drahtformige Schlinge wird um einen Polypen 42 gelegt, der biologisches Gewebe 40 umfaßt. Das biologische Gewebe 40, also der Patient, ist elektrisch mit einem neutralen Anschluß 15 des Hochfrequenz-Generators 10, beispielsweise Erde, verbunden. Zwischen dem aktiven Elektrodenbereich 12 der Elektrode 11, insbesondere der drahtformigen Schlinge, und dem Gewebe 40 des Polypen 42 liegt eine hochfrequente Wechselspannung zum Schneiden des Gewebes an.
Die hochfrequente Wechselspannung hangt dabei von der Spannung des HF-Generators 10 und gegebenenfalls einem Spannungsabfall innerhalb des Gewebes 40 ab. Die Polypektomie-Schlmge kann von insbesondere Argon-Gas umgeben sein, das mittels einer Gaszufuhr 13 zugeführt wird. Das Argon-Gas begünstigt die Bildung von lichtbogenartigen Entladungen zwischen der Polypektomie-Schlmge und dem Polypen 42 und verhindert die Entstehung von Rauch. Sobald die Spannung zwischen der Polypektomie-Schlmge und dem Gewebe 40, insbesondere dem Polypen 42, die Durchbruchspannung einer Isolationsschicht der Schlinge übersteigt, entstehen lichtbogenartige Entladungen zwischen der Schlinge und dem Gewebe 40.
Gleichzeitig mit der Entstehung der lichtbogenartigen Entladungen kommt ein hochfrequenter Stromfluß (HF-Stromfluß) über den aktiven Elektrodenbereich 12 m das Gewebe 40 zustande .
In Fig. 2 ist ein Querschnitt der Oberflache des aktiven Elektrodenbereichs 12 und insbesondere der Schlinge einer
Elektrode zur Polypektomie dargestellt. Das leitfahige Material 20 der Elektrode, insbesondere em Metall, ist mit einer Isolationsschicht 21 überzogen. Die Isolationsschicht 21 weist eine Vielzahl von Offnungen 22 auf, die leitfahige s Bereiche der Elektrodenoberflache, nämlich Einzelflachen 26, definieren. Bei Entstehung von lichtbogenartigen Entladungen fließt über diese Einzelflachen 26 der Elektrode em hochfrequenter Strom (HF-Strom) in das Gewebe. Der das Gewebe fließende Strom ist dabei durch die Anzahl und Große der Em-
K) zelflachen 26 so begrenzt, daß keine Schädigung von tiefer- liegenden Gewebeabschnitten durch einen zu hohen Stromfluß auftreten kann. Dazu sind die Einzelflachen 26 der Elektrodenoberflache relativ klein zur Gesamtflache der Elektrode ausgebildet. Der über diese kleinen Einzelflachen 26 fließen- is de HF-Strom hat zwar punktuell eine sehr große Stromdichte, in der Summe der über alle Einzelflachen 26 der isolierenden Beschichtung 21 fließenden HF-Strome ergibt sich allerdings insgesamt em geringer Gesamtstrom. Die Offnungen 22 können bei einer ersten Benutzung der Elektrode beim Durchschlagen 0 der Isolationsschicht entstehen. Sie können auch vor einer ersten Benutzung gezielt (insbesondere durch Erzeugung elektrischer Durchschlage) erzeugt werden.
Da wahrend des Schneidens des Gewebes die isolierende Be- 2S Schichtung 21 der Elektrode durch die lichtbogenartigen
Entladungen teilweise abbrennen kann, ist eine Kontamination des Gewebes mit abgebrannten Produkten möglich. Daher ist die isolierende Beschichtung 21 aus einem biokompatiblen Material, insbesondere aus organischen Substanzen, hergestellt, die 30 beim Verbrennen keine schädlichen Ruckstande ergeben.
In Fig. 3 ist die Draufsicht eines Ausschnitts des aktiven Elektrodenbereichs dargestellt. Hier weist die isolierende Beschichtung 21 Offnungen 22 auf, welche die Einzelflachen S definieren. Der HF-Stromfluß von der Elektrode m das Gewebe
kann im wesentlichen durch den Durchmesser dieser Offnungen 22 bestimmt werden.
In Fig. 4 ist der Querschnitt einer weiteren Ausfuhrungsform der isolierenden Beschichtung des aktiven Elektrodenbereichs 12 dargestellt. Hier weist die isolierende Beschichtung 21 bzw. Isolationsschicht, welche die metallische Oberflache 20 der Elektrode bedeckt, Korner 25 auf. Die Korner 25 bewirken eine Porosität der isolierenden Beschichtung 21, wodurch m dieser Luftkanale ausgebildet sind. Die Luftkanale bewirken, daß es schon bei einer geringen Spannung zwischen dem aktiven Elektrodenbereich 12 und dem Gewebe 40 zur Bildung von lichtbogenartigen Entladungen kommt. Die isolierende Beschichtung 21, die den gesamten elektrisch aktiven Bereich der Elektrode umhüllt, verhindert gleichzeitig, daß ohne lichtbogenartige Entladungen em HF-Stromfluß von der Elektroαe in das Gewebe zustandekommt. Erst die lichtbogenartigen Entladungen bewirken einen HF-Stromfluß, der allerdings aufgrund des hohen Ubergangswiderstandes, gebildet durch die relativ kleinen Luftkanale, zwischen der Elektrode und dem Gewebe begrenzt
In Fig. 5 ist wiederum die Draufsicht eines Ausschnitts des aktiven Elektrodenbereichs 12 einer anderen Ausfuhrungsform der Elektrode dargestellt. Hierbei weist die Elektrode leitfahige Drahte 23 und nichtleitende Drahte 24 (schräg dargestellt) auf, die miteinander verflochten, verdrillt, verwebt oder vernäht sind. E HF-Stromfluß von der Elektrode in das Gewebe kommt ausschließlich über die leitfahigen Drahte 23 zustande. Auch hier laßt sich der HF-Gesamtstrom, der von der Elektrode in das Gewebe fließen kann, im wesentlichen über die Anzahl der leitfahigen Drahte 23 bestimmen. Eine Kombination mit den zuvor beschriebenen Möglichkeiten (isolierender Überzug usw.) ist sehr gut möglich.
In Fig. 6 ist die Anwendung der Elektrode bei einem Endoskop zur Gastroenterologie, also zur Spiegelung des Magen/Darm- Bereiches, dargestellt. Em Applikator 30 zur Gastroenterologie weist ein Endoskop zur Spiegelung eines Darms 41 auf. Ferner weist der Applikator 30 eine Öffnung zur Gaszufuhr für die Zufuhrung insbesondere von Argon-Gas auf, das eine Rauchbildung wahrend eines elektrochirurgischen Schneidevorgangs verhindert. Zusatzlich ist eine Absaugoffnung zum Absaugen von Argon-Gas und Rauch- bzw. Dampfruckstanden vorgesehen. Ferner ist eine Polypektomie-Schlmge 31, die über den Applikator 30 von einem Operateur gesteuert werden kann, zur Entfernung von Polypen 42 im Darm 41 vorgesehen. Die Polypekto- mie-Schlinge 31 ist dabei an dem Applikator 30 derart beweglich angebracht, daß der Operateur die Polypektomie- Schlinge 31 aus dem Applikator 30 ausfahren und in den Appli kator wieder einfahren kann, um beispielsweise beim Endosko- pieren nicht die Sicht zu stören.
Zusammenfassend weist die erfmdungsgemaße Elektrode im wesentlichen den Vorteil auf, daß em zu hoher HF-Stromfluß von der Elektrode in em zu schneidendes Gewebe vor Entstehung von lichtbogenartigen Entladungen zwischen der Elektrode und dem Gewebe und dabei insbesondere eine möglicherweise entstehende zu tiefen Koagulation vermieden wird. Bei einer Ausfuhrungsform der Elektrode mit einer isolierenden
Beschichtung kann die isolierende Beschichtung insbesondere so ausgebildet werden, daß em Ankleben oder Anhaften des geschnittenen biologischen Gewebes an der Elektrode vermieden wird. Um e Abrutschen der als Polypektomie-Schlmge ausgebildeten Elektrode beim Anlegen an das zu schneidende Gewebe, d.h. den Polypen, zu vermeiden, ist eine rauhe oder angerauhte Oberflache der Elektrode sehr vorteilhaft.
Bezugszeichenliste
Hochfrequenz-Generator Elektrode aktiver Elektrodenbereich Gaszufuhr aktiver Generatoranschluß neutraler Generatoranschluß Leitfahiges Material (insbesondere Metall; Isolationsschicht Offnungen Leitfahige Drahte Nichtleitende Drahte Korner Einzelflache Applikator Polypektomie-Schlmge Biologisches Gewebe Darm Polyp
Claims
Elektrode zum Schneiden eines biologischen Gewebes
s Patentansprüche
1. Elektrode zum Schneiden von biologischem Gewebe (40) mittels eines HF-Stromes, wobei wanrend des Schneidens zwischen einem elektrisch leitenden, aktiven 0 Elektrodenbereich (12) und dem Gewebe (40) lichtbogenartige Entladungen entstehen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der aktive Elektrodenbereich (12) mindestens nach Beginn eines Schneidevorgangs eine Vielzahl von Einzelflachen5 (26) umfaßt, die zur Bildung der Entladungen im wesentlichen frei von außen zugänglich sind und die voneinander durch isolierte Bereiche (21) getrennt sind, wobei die Einzelflachen (26) relativ zu einer Gesamtflache des aktiven Elektrodenbereichs sehr klein0 dimensioniert sind.
2. Elektrode nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Einzelflachen (26) derart klein dimensioniert sind,5 daß der HF-Strom die Einzelflachen (26) berührende
Gewebeabschnitte ohne wesentliche Erwärmung des Gewebes oberflächlich unter Bildung im wesentlichen isolierender Gewebeabschnitte austrocknet. 0 3. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Einzelflachen (26) durch ( Funken-) Durchschlag einer Isolationsschicht (21) auf dem aktiven Elektrodenbereich (12) gebildet sind. 5
4. Elektrode nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß
die Isolationsschicht (21) vor einem erstmaligen Gebrauch der Elektrode den aktiven Elektrodenbereich (12) im wesentlichen vollständig überdeckend derart leicht durchschlagbar ausgebildet ist, daß sie bei s Berührung des Gewebes (40) vom HF-Strom durchschlagen
5. Elektrode nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß0 in der Isolationsschicht (21) vor einem ersten Gebrauch der Elektrode (11) eine geringe Anzahl von Einzelflachen (26) gebildet ist.
6. Elektrode nach Anspruch 3, s d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Einzelflachen (26) vor einem erstmaligen Gebrauch der Elektrode durch gezielte Funkendurchschlage gebildet sind, wahrend die Isolationsschicht (21) beim Gebrauch nicht vom HF-Strom durchschlagbar ist. 0
Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Einzelflachen (26) über Kanäle m einer porösen
Schicht (21, 25) gebildet sind, welche den aktiven
Elektrodenbereich gegenüber einer direkten Berührung des
Gewebes isoliert.
Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e ke n n z e i c hn e t , daß der aktive Elektrodenbereich aus einer Vielzahl von
Einzelelementen (23, 24) gebildet ist.
Elektrode nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,
daß die Einzelelemente Drahte oder elektrisch leitende Fasern (23) umfassen.
10. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 9, s d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Elektrode schnür- oder bandartig ausgebildet
11. Elektrode nach Anspruch 10, 0 da du r ch ge ke n n z e i c h n e t , daß die Elektrode als Polypektomieschlmge (31) ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode zum Schneidens von biologischem Gewebe (40) mittels eines HF-Stromes, wobei wahrend des Schneidens zwischen einem elektrisch leitenden, aktiven Elektrodenbereich (12) und dem Gewebe (40) lichtbogenartige Entladungen entstehen, d a d u r c h g e ke n n z e i chne t , 0 daß der aktive Elektrodenbereich (12) mit einer
Isolationsschicht (21) überzogen wird, und in der Isolationsschicht (21) eine Vielzahl von Einzelflachen erzeugt wird, die zur Bildung der Entladungen zugänglich sind. 5
13. Verfahren nach Anspruch 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Einzelflachen (26) durch (Funken-) Durchschlag der Isolationsschicht (21) auf dem aktiven 0 Elektrodenbereich (12) gebildet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Einzelflachen (26) vor einem erstmaligen
Gebrauch der Elektrode durch gezielte Funkendurchschlage gebildet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der aktive Elektrodenbereich (12) aus einer Vielzahl von Einzelelementen (23, 24) gebildet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Einzelelemente Drahte oder elektrisch leitende Fasern (23) umfassen, die mit nichtleitenden Drahten (24) verwoben, verflochten, vernäht oder verdrillt werden .
17. Verwendung einer Elektrode, insbesondere nach Anspruch 10 oder 11 in der Endoskopie zur Entfernung von Polypen (42) (Polypektomie) .
Verwendung nach Anspruch 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Elektrode in einen Applikator (30) zur
Gastroenterologie eingesetzt wird.
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