Die Erfindung bezieht sich auf ein Sanitärelement, insbesondere eine Bade- oder
Whirlpoolwanne gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 295 09 991 U1 ist ein derartiges Sanitärelement
bekannt, welches muldenförmig ausgebildet ist und beispielsweise als Badewanne,
Duschwanne oder dergleichen zum Einsatz gelangt. Das Sanitärelement enthält
eine Deckschicht oder Innenschale aus Sanitäracryl, welche aus einer Folie oder Platine
regelmäßig durch Tiefziehen hergestellt ist und üblicherweise eine Wanddicke zwischen
2 bis 5 mm aufweist. Die Deckschicht bzw. Innenschale, welche das Wasser aufnimmt,
wird in der gewünschten Farbe bereitgestellt. Auf der Außenseite der Innenschale ist
eine Verstärkungsschicht oder Füllmaterial, beispielsweise aus geschäumtem Polyurethan
angeordnet, welche üblicherweise eine Wanddicke in der Größenordnung von
10 mm aufweist. Das Aufspritzen der Verstärkungsschicht aus schaumbildenden Material,
wie insbesondere Polyurethan, hat sich in der letzten Zeit als besonders zweckmäßig
erwiesen, da mit vergleichsweise geringem Fertigungsaufwand ein stabiler und
dauerhaft beständiger Verbundkörper herstellbar ist.
Ferner sind zur Beleuchtung von Sanitärelementen Scheinwerfer, beispielsweise aus
dem deutschen Gebrauchsmuster DE 94 11 133 bekannt, welche insbesondere in die
Seitenwand einer Whirlpoolwanne eingebaut werden können. Hierzu ist in die Wannenwand
eine geeignete Öffnung einzubringen und es sind weitere Maßnahmen zur Abdichtung
und Befestigung des Scheinwerfers erforderlich. Um eine angenehme Atmosphäre
und besondere Farbeffekte zu erzielen, wird eine vorgegebene Anzahl von derartigen
Scheinwerfern in die Wannenwand eingebaut, wodurch insgesamt ein nicht unerheblicher
Fertigungs- und Montageaufwand erforderlich ist. Da die Sanitärelemente der
genannten Art üblicherweise in Feuchträumen zum Einsatz gelangen, ist ferner ein
zusätzlicher Aufwand zur Isolierung der elektrischen Verbindungen erforderlich, um
einerseits die elektrische Sicherheit zu gewährleisten und andererseits korrosionbedingte
elektrische Kontaktprobleme zu vermeiden.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Sanitärelement
dahingehend auszubilden, daß in einfacher Weise eine Beleuchtung ermöglicht wird. Die
Fertigung soll mit geringem Materialeinsatz in einfacher Weise durchführbar sein. Den
Sicherheitsanforderungen soll dauerhaft entsprochen werden und Schwierigkeiten
infolge von Korrosion oder fehlerhaften Kontakten sollen für viele Jahre vermieden
werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den in Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Sanitärelement zeichnet sich durch eine einfache und funktionssichere
Konstruktion aus. Zwischen die Deckschicht und die Verstärkungsschicht oder
das Füllmaterial sind Leuchtelemente integriert und die Deckschicht oder Innenschale
des Sanitärelements ist zumindest teilweise lichtdurchlässig und/oder durchscheinend
ausgebildet. Somit ist in einfacher Weise beispielsweise der Innenraum einer Bade- oder
Whirlpoolwanne beleuchtbar, wobei problemlos über große Flächenbereiche des
Wanneninneren ein gleichmäßiges Leuchten erzielt wird. Das Sanitärelement kann als
Badewanne oder Whirlpoolwanne ebenso ausgebildet sein wie als Duschwanne oder als
großes Schwimmbecken, welches gegebenenfalls aus mehreren, in bekannter Weise
dicht miteinander verbundenen Segmenten zusammengesetzt ist. Die Leuchtelemente
sind in besonders zweckmäßiger Weise als LED-Elemente in Form von Ketten oder
Netzen ausgebildet, wodurch ohne besonderen Aufwand die Beleuchtung der dem
Benutzer sichtbaren Seite des Sanitärelements durch die lichtdurchlässige Deckschicht
hindurch ermöglicht wird. Durch die feste Einbindung und Integration der Leuchtelemente
in die Produktstruktur wird eine wartungsfreie Langzeitbetriebssicherheit
gewährleistet. Die Leuchtelemente, insbesondere LED-Elemente, sind feuchtraumgeeignet
und von der Verstärkungs- oder Füllschicht auf der der Deckschicht abgewandten
Seite vollständig eingeschlossen und somit vor äußeren Einwirkungen, wie insbesondere
Feuchtigkeit, dauerhaft geschützt. Die teilweise lichtdurchlässige und/oder transparente
und/oder transluzente Deckschicht kann eine einheitliche Farbgebung ebenso aufweisen
wie unterschiedliche Farbstrukturen oder Farbmuster, wobei in Kombination mit den
Leuchtelementen die gewünschten Farbwirkungen erzielt werden können. Auch können
die Leuchtelemente, insbesondere LED-Elemente, selbst unterschiedliche Farben
besitzen, um so die gewünschten Farbeffekte zu erzielen. Da die Leuchtelemente
zwischen die insbesondere aus Sanitäracryl bestehende Deckschicht und die Verstärkungsschicht
eingebettet und nach außen somit abgedichtet sind, kann auch bei
hohem Feuchtigkeitgehalt der umgebenden Luft keine Feuchtigkeit zu den Leuchtelementen
gelangen und Funktionsstörungen verursachen. Der elektrische Anschluß der
Leuchtelemente erfordert keinen besonderen Aufwand, da die elektrische Anschlußleitung
oder Anschlußleitungen problemlos durch die Verstärkungsschicht hindurchgeführt
sind und insbesondere beim Aufspritzen oder Aufschäumen mit in diese integriert und
von dieser dicht verschlossen werden. Des weiteren können im Rahmen der Erfindung
auch verschiedene Gruppen von Beleuchtungselementen separat an elektrische Leitungen
angeschlossen werden, so daß durch eine externe Steuerschaltung ohne Schwierigkeiten
nach Wunsch bestimmte Bereiche des Sanitärelements beleuchtet oder nichtbeleuchtet
sind oder vorgegebene Bereiche in den gewünschten Farben leuchten.
Besondere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie nder nachfolgenden Beschreibung angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, ohne daß insoweit eine Beschränkung erfolgt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch einen Schnitt durch das als Wanne ausgebildete Sanitärelement,
- Fig. 2
- perspektivisch und teilweise geschnitten die Wanne,
- Fig. 3 bis 6
- die Wanne in verschiedenen Schritten des Herstellverfahrens.
Fig. 1 zeigt teilweise einen Schnitt durch das als Badewanne ausgebildete Sanitärelement,
welches eine Deckschicht 2 und eine Verstärkungsschicht 4 enthält. Die
Deckschicht 2 bildet die Innenschale und besteht aus einem zumindest teilweise lichtdurchlässigen
oder transluzenten Material, wie insbesondere Sanitäracryl bzw. PMMA
(Polymethylacrylat). Die Verstärkungsschicht 4 oder das Füllmaterial besteht bevorzugt
aus einem geschäumten Material, wie insbesondere Polyurethan. Zwischen der Rückseite
6 der Deckschicht 2 und der Verstärkungsschicht 4 sind Leuchtelemente 8, insbesondere
in Form von LED (Leuchtdioden) angeordnet. Die Leuchtelemente 8 sind in
zweckmäßiger Weise als LED-Ketten oder LED-Netze ausgebildet, wobei zwischen den
einzelnen Elementen 8 hier nicht weiter dargestellte elektrische Leitungen vorhanden
sind. Die Leuchtelemente 8 und ebenso die elektrische Verbindungsleitungen sind somit
vollständig einerseits von der Deckschicht 2 und andererseits der Verstärkungsschicht
4 eingeschlossen und in zweckmäßiger Weise in die Verstärkungsschicht 4 eingebettet
und insgesamt in das Sanitärelement integriert. Beim Anlegen elektrischer Spannung an
die Leuchtelement bzw. die Verbindungsleitungen leuchten die Leuchtelemente 8 auf
und sind durch die transluzente Innenschale 2 sichtbar, so daß die Innenfläche 10 der
Deck schicht oder Innenschale 2 beleuchtet ist. Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung,
daß die hier dargestellte Bade- oder Whirlpoolwanne in bekannter Weise als
muldenförmiger Körper innen mit Wasser befüllbar ist und folglich die Innenfläche 10
und/oder das Wasser für einen Benutzer sichtbar beleuchtet werden können.
Fig. 2 zeigt das Sanitärelement 2 teilweise geschnitten in einer zur Gebrauchslage um
180° gedrehten Position mit den geneigten Seitenwänden 12, 13 und dem Boden 14. Die
insbesondere durch Tiefziehen aus einer Platte oder Folie gefertigte Innenschale 2 bildet
einen muldenförmigen Körper oder ein Acrylprodukt, auf dessen Rückseite 6 die Leuchtelemente
8 bevorzugt in Form von LED-Ketten oder LED-Netzen aufgelegt sind. Auf
diese Leuchtelemente 8 ist ferner das Füllmaterial bzw. die Verstärkungsschicht 4
aufgebracht, wobei eine elektrische Anschlußleitung 16 zur Stromversorgung der
Leuchtelemente durch die Verstärkungsschicht 4 hindurchgeführt ist.
Fig. 3 zeigt in der gleichen Position wie Fig. 2 die Innenschale 2 aus Sanitäracryl,
welche auch als Acrylgrundprodukt bezeichnet wird. Wie bereits ausgeführt, ist Innenschale
2 zumindest teilweise lichtdurchlässig und/oder transluzent. Die Innenschale bzw.
das Acrylgrundprodukt ist in besonders zweckmäßiger Weise insgesamt transluzent
ausgebildet, doch können im Rahmen der Erfindung auch nur vorgegebene Teilbereiche
des Bodens 14 und/oder der Seitenwände 12 lichtdurchlässig sein, während andere
Bereiche nicht oder erheblich geringer lichtdurchlässig sind, um besondere Lichteffekte
oder "Beleuchtungsformen" zu erzielen. Des weiteren kann die Innenschale bzw. das
Acrylgrundprodukt eine einheitliche gleiche Färbung ebenso aufweisen wie unterschiedlich
eingefärbte, gleichwohl transluzente Bereiche enthalten.
Fig. 4 zeigt den nächsten Verfahrensschritt, wobei schematisch und vergrößert die
Leuchtelemente 8 dargestellt sind, welche insbesondere als ein LED-Netz 18 oder eine
LED-Kette 20 ausgebildet sind und auf die Rückseite 6 der Innenschale 2 aufgelegt
werden, wie es mit dem Pfeil 22 angedeutet ist. Das Netz 18 und die Kette 20 enthalten
zur Verbindung der einzelnen Leuchtelemente bzw. LED 8 Verbindungsleitungen 24 und
über die Anschlußleitungen 16, 17 erfolgt der Anschluß an eine Stromversorgung von
insbesondere 12 Volt. Es versteht sich, daß wahlweise eine vorgegebene Anzahl derartiger
Netze oder Ketten bzw. Leuchtelemente auf der Rückseite 6, sei es des Bodens
oder der Seitenwände 12 angeordnet werden können, wobei im Rahmen der Erfindung
bedarfsweise die einzelnen Anschlußleitungen 16, 17 separat ansteuerbar sind, um
vorgegebene Bereiche des Sanitärelements zu beleuchten. Auch können die verschiedenen
Leuchtelemente bzw. LED in unterschiedlichen Farben leuchten, um die gewünschten
Licht- und Farbeffekte zu erzielen. Die Leuchtelemente werden auf der Rückseite 6
angeordnet und in geeigneter Weise, beispielsweise durch Kleben, für den nächsten
Verfahrensschritt fixiert.
Fig. 5 zeigt schematisch den nächsten Verfahrensschritt, nämlich das Auftragen der
Füllmaterialschicht bzw. Verstärkungsschicht 4 auf die Rückseite der Innenschale und
die dort angeordneten und/oder fixierten Leuchtelemente 8. Die Verstärkungsschicht 4
besteht in bevorzugter Weise aus einem aufschäumenden Material, wie Polyurethan, und
wird insbesondere durch Aufspritzen mittels geeigneter Maschinen aufgetragen. Das
nach dem Auftragen aufschäumende Material bewirkt eine vollständige Einbettung und
Versiegelung der Leuchtelemente 8, wobei ein inniger Verbund mit der Innenschale 2
erzielt wird. Anstelle eines Spritzverfahrens kann im Rahmen der Erfindung die Verstärkungsschicht
4 auch auf andere Weise aufgetragen werden, beispielsweise in Form
eines glasfaserverstärkten Kunststoffes.
Fig. 6 zeigt nach dem vollständigen Auftrag der Verstärkungsschicht 4 die anschlußfertige
Badewanne. Durch die Verstärkungsschicht 4 ist die Anschlußleitung 17 nach
außen geführt, während die Leuchtelemente 8 komplett in das Sanitärelement bzw. die
Badewanne und deren Verstärkungsschicht 4 integriert sind.
Bezugszeichen
- 2
- Deckschicht / Innenschale
- 4
- Verstärkungsschicht
- 6
- Rückseite von 2
- 8
- Leuchtelement
- 10
- Innenfläche
- 12, 13
- Seitenwand
- 14
- Boden
- 16, 17
- Anschlußleitung
- 18
- LED-Netz
- 20
- LED-Kette
- 22
- Pfeil
- 24
- Verbindungsleitung